[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung Zur Vorwärmung von Trockenstoffen nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Massen zur Herstellung von Elektroden (Anoden, Kathoden) für die Aluminiumerzeugung
durch Schmelzflusselektrolyse bestehen aus Trockenstoffen - Trockenstoffe sind Mischungen
aus Petrolkoks und körnig aufbereiteten Elektrodenresten -, denen unmittelbar vor
der Formgebung Pech als Bindemittel zugegeben wird. Massen dieser Zusammensetzung
werden auch grüne Massen genannt, aus ihnen werden die Elektroden geformt und anschliessend
gebrannt. Zur Beimischung von Bindemitteln ist der Trockenstoff Zu erwärmen, diesbezüglich
wird von Vorwärmen gesprochen, was in sogenannten Vorwärmern geschieht, in die einends
über Dosierwagen Trockenstoffe gefördert, das Fördergut im Vorwärmer erwärmt, und
aus denen anderenends erwärmte Trockenstoffe in Richtung von Mischern angetragen werden.
Als Vorwärmer sind Heizschnecken, Heizsilos und Heiztrommeln bekannt. Die Erfindung
hat ein Heizsilo Zum Gegenstand.
[0003] Bekannt ist ein Heizsilo - in der Fachsprache sind sie als Batchvorwärmer bezeichnet
-, in dem Trockenstoff durch elektrische Widerstandsheizung vorgewärmt wird. Im Inneren
des Vorwärmers sind mehrere übereinander angeordnete Elektroden - Vorwärmerwandungen
isoliert durchgreifend - zur Ein- und Ableitung des den Trockenstoff durchfliessenden
und damit aufheizenden Stromes (Gleich- oder Wechselstrom) vorgesehen. Die bekannte,
im Grundriss mehreckige Vorrichtung kennzeichnet sich durch einen inhomogenen Massenfluss,
und ungleichmässige Erwärmung, die bis zur Graphitisierung nicht ausgetragener Masse
auf den Elektroden und Durchbrennen der Isolation führt. Diese Nachteile werden durch
die Anordnung von Vorwärmern in Anlagen zur Herstellung grüner Massen verstärkt, indem
Anordnungen so getroffen sind, dass die Reparatur eines Vorwärmers ganze Herstellungsanlagen
stillsetzt.
[0004] Hiervon ausgehend hat sich der Erfinder die Aufgabe gestellt, einen Vorwärmer der
vorstehend erwähnten Art zu schaffen, indem durch einen homogenen Massefluss Trockenstoff
gleichmässig erwärmt wird und die Aufgabe wird vermittels der kennzeichnenden Merkmale
des Anspruches 1 gelöst. Zur Erfindung soll auch gehören, zwei Vorwärmer so anzuordnen,
dass Reparaturen vermittels kürzest möglicher Stillstandszetien der Gesamtanlage für
grüne Massen möglich sind.
[0005] Die Erfindung wird vorteilhaft weitergebildet durch die Gegenstände der dem Anspruch
1 folgenden Ansprüche.
[0006] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispieles und der Zeichnung. Es zeigen:
- Fig. 1
- Vorwärmer in schematischer Darstellung zwischen Waage und Mischer angeschlossen an
einen Gleichrichter,
- Fig. 2
- einen erfindungsgemässen Vorwärmer im Schnitt, mit einem zweiten in Revolveranordnung
schematisch gezeigt.
[0007] Fig. 1 zeigt schematisch zwei Vorwärmer 10, 11, die auf einem Gestell 12 angeordnet
sind. Der Vorwärmer 10 ist unterhalb einer kontinuierlich arbeitenden Waage 13 und
oberhalb eines kontinuilierlich arbeitenden Mischers 14 angeordnet. Ueber Befüllrohre
19 und 20 wird der Vorwärmer 10 und der Mischer 14 ausgehend von der Waage 13 beschickt.
In Fig. 1 ist der Vorwärmer 10 über Elektroden 16, 17 und Anschlusskabel 18 mit einem
Gleichrichter 15 verbunden. Vorwärmer 10 und 11 sind auf einem waagerechten Gestell
12 angeordnet, das um eine senkrechte Drehachse 19 um 360% drehbar ausgebildet ist.
Sollten am Vorwärmer 10 Reparaturen notwendig werden, so kann der Gleichrichter 15
abgehängt (Lösen der Anschlusskabel 18), das Gestell 12 um 180% gedreht, damit der
Vorwärmer 11 unter die Waage 13 und über den Mischer 14 gefahren, und die Anschlusskabel
18 wieder mit den Elektroden 16, 17 (Teile gleicher Art und Funktion sind mit gleichen
Bezugszeichen gekennzeichnet) verbunden und Vorwärmer 11 in Betrieb genommen werden.
Mit dieser Möglichkeit des Einfahrens eines Ersatzvorwärmers (entweder 10 oder 11)
können Betriebsunterbrüche zeitlich auf ein Mindestmass gedrückt werden.
[0008] Fig. 2 zeigt gemäss der Erfindung ausgebildete Vorwärmer 10 (in Betrieb) und 11 (in
Betriebsbereitschaft). Die Vorwärmer 10 und 11 sind identisch ausgebildet, so dass
sich die Beschreibung auf die des Vorwärmers 10 beschränkt.
[0009] Der erfindungsgemässe Vorwärmer 10 besteht aus einem runden Hohlköper 22, folgend
auch Silohäuse 22 genannt, das aus konzentrisch übereinander angeordneten Ringen 23
(im dargestellten Fall sechs Ringen 23) gebildet ist.
[0010] Die Konzentrizität wird gewährleistet durch stirnflächig augeordnete Stufungen 24,
25, die ineinander passend, die Ringe 23 zueinander zentrieren, so dass eine stufenlos
runde Innen- 26 und Assenfläche 27 des Silogehäuses 22 ensteht. Die das Silogehäuse
22 bildenden Ringe 23 bestehen aus einem wärmebeständigen, in elektrisch nicht leitendem
keramischen Material, beispielsweise einem wärmebeständigen (unter wärmebeständig
soll Beständigkeit bis 500°C verstanden werden) Beton. Das aus keramischem Material
bestehende Silogehäuse 22 ist in Abstand konzentrisch umgeben von einem metallischen
Mantelrohr 28, dass allseits aequidistant über Abstützungen 29 zum Silogehäuse 22
gehalten ist. Der sich so zwischen Silogehäuse 22 und metallischem Mantelrohr 28 einstellende
Luftraum 30 dient auch zu Isolationszwecken.
[0011] Obenendig, d.h. in Richtung auf die Waage 13 sind das Silogehäuse 22, der Luftraum
30 und das Mantelrohr 28 durch einen entfernbaren Deckel 31 verschlossen, der eine
mittige Oeffnung 32 aur weiterleitung des aus dem Befüllrohr 19 austretenden Trockengutes
in das Silogehäuse 22 aufweist. Untenendig, d.h. in Strömungsrichtung des Trockengutes
in Richtung auf den Mischer, ist das Silogehäuse 22 gleichermassen mit einem Deckel
33 mit einer Oeffnung 33a verschlossen, in den das Befüllrohr 20 mündel.
[0012] Konzentrisch innerhalb des Silogehäuses 22 und gleichgerichtet dazu verlaufend befindet
sich ein runder Kern 31. Der Kern 34 besteht aus Ringen 35, die aufeinander angeordnet
vermittels eines Zugankers 36 und einer Ankerplatte 36a zusammengehalten sind.
[0013] Zwischen innerer Umfangswandung des Silogehäuses 22 und äusserem Umfang des Kerns
34 verbleibt ein Ringraum 37, der obendendig von einem Verteilkegel 38 auf dem Kern
34 mengenmässig gleichmässig nach allen Seiten beschickt wird, wobei die Spitze 39
des Veteilkegels 38 zu diesem Zweck konzentrisch zur Oeffnung 32 augeordnet ist. Die
Ringe 35 bestehen aus einem gleichen keramischen Werkstoff wie die Ringe 23 des Silogehäuses
22. Obeuendig ragen in den Ringraum 37 an einem oder wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel
dargestellt an zwei Ringen 23 befestigte innere Elektroden 41. Dargestellt sind zwei
sich radial gegenüberliegende, zwischen sich den Kern 34 aufnehmende innere Elektroden
41. Tatsächlich sind am inneren Umfang in gleichmässiger Teilung mehrere solcher innerer
Elektroden 41 den Ringraum 37 bis zum Kern 34 durchgreifend vorgesehen, wobei diese
Elektroden 41 elektrisch leitend, d.h. einen Strom leitend miteinander verbunden sind.
Die obere Elektrode 16, die mit dem Gleichrichter 15 verbunden ist, durchgreift (isoliert)
das Mantelrohr 28, der) Luftraum 30 und schliesst Ringe durchgreifend an eine innere
Elektrode 41 oder an die Einrichtung zur elektrischen Verbindung der inneren Eletroden
41 an. Die konzentrische und axiale Halterung des Kernes 34 in dem Silogehäuse 22
kann bezüglich der Konzentrizität vermittels der inneren Elektroden 41 erfolgen, die
axiale Halterung könnte über einen metallischen Ring 42 - am oberen Ende des Kernes
34 befestigt und vermittels einer Schulter 40 auf den innereu Elektroden 41 aufliegend,
der auch als elektrische Verbindung der inneren Elektroden dienen könnte - vollzogen
werden.
[0014] Untenendig am Silogehäuse 22 sind in gleicher Ausbildung und Anordnung innere Elektroden
43 vorgesehen, die mit einer unteren Elektrode 17, die auch mit dem Gleichrichter
15 verbunden ist, elektrisch leitend verbunden sind.
[0015] In Fig. 2 ist mit 45 eine Antriebseinheit bezeichnet, die mit einer Antriebswelle
46, den Deckel 33 durchgreifend ein zwischen Zugankerplatte 36a und Deckel 33 rotierendes
Abtragswerkezug 47 antreibt. Das Abtragswerkzeug 42 besteht aus einem (in der Draufsicht,
nicht gezeigt) Stern mehrerer kreisförmig gebogener Arme 48, die Trockenstoff abtragen
und den Abtrag in das exzentrisch in den Deckel 33 mündende Befüllrohr 20 fördern.
[0016] Die Funktionsweise der erfindungsgemässen Vorrichtung ist kurz zusammmengefasst folgende.
Trockenstoff wird von der Waage 13 kommend durch die Oeffnung 32 in den Ringraum 37,
begünstigt durch den Verteilkegel 38 gleichmässig auf den Ringraum 37 verteilt. Im
Ringraum 37 entsteht eine Trockenstoff-Säule in Form eines Ringrohres äusserlich begrenzt
durch den Innendurchmesser des Silogehäuses 22 und innerlich durch den Aussendurchmesser
des Kernes 34. Das Abtragungswerkzeug 47 trägt untenendig ständig Trockenstoff ab
und fördert ihn durch das Befüllrohr in Richtung Mischer 14 ab, so dass der Trockenstoff
gleichmässig von oben nach unten wandert. Während dieser Wanderung wird er von Strom
ausgehend von den oberen 41 verlaufend zu den unteren inneren Elektroden 43 in axialer
Richtung durchflossen und auf Grund der herrschenden elektrischen Widerstände des
Trockenstoffes aufgeheizt, und zwar auf bis zu 300°C, wobei diese Temperatur wie jede
andere auf ±2°C regelbar ist. Aus Vorstehendem wird offensichtlich, dass die erfindungsgemässe
Vorrichtung einen homogenen Massefluss gleichmässig erwärmter Trockenmasse gewährleistet,
womit die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile beseitigt sind.
1. Vorrichtung zur elektrischen Vorwärmung eines Trockenstoffes zur Herstellung grüner
Massen für Elektroden, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein rundes Silogehäuse
(22) mit einem Kern (34) oben- und untenendig zwischen Silogehäuse (22) und Kern (34)
verlaufende, mit einer Stromquelle (15) verbundene Elektroden (41, 43), obenendig
ein konzentrisches Befüllrohr (19) und untenendig ein exzentrisches Befüllrohr (20),
in das ein rotierendes Abtragswerkzeug (47) fördert, aufweist, wobei das Refüllrohr
(19) und das Befüllrohr (20) in Deckeln (31) und (33) angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Silogehäuse (22) aus
konzentrisch übereinander angeordneten Ringen (23) aus keramisch, elektrisch nicht
leitendem Werkstoff besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringe durch Stufungen
(25) in konzentrischer Lage gehalten sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Silogehäuse
(22) von einem Mantelrohr (28) über Abstützungen (29) beabstandet umgeben ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die obenendigen
(41) inneren Elektroden die konzentrische Lage des Kernes (34) zum Silogehäuse (22)
und ein Metallring (42) dessen axiale Lage im Silogehäuse (22) bestimmt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die obenendigen
(41) und untenendigen (43) inneren Elektroden über eine obere Elektrode (17) mit einer
Stromquelle, vorzugsweise Gleichrichter (15) verbunden sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtragseinrichtung
(47) aus einem Stern mehrerer kreisförmig gebogener Arme (48) besteht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei um eine senkrechte
Achse drehbare Vorwärmer vorgesehen sind.