[0001] Die Erfindung betrifft eine Mehrständerpresse, eine Stufen- bzw. Mehrstufenpresse,
eine Hybridpressenanlage oder dgl. Umform- bzw. Pressenanlage mit einander gegenüberstehenden
Pressenständern. Eine Ziehstufe mit Pressenstößelantrieb und Ziehapparat kann vorgesehen
sein. Pressenanlagen dieser Art dienen dem formen einer Platine, Ronde oder dgl. Blechteile,
wobei in der ersten Stufe das Ziehen zur Erzeugung der Ausgangsform für die weitere
Formgebung vorgesehen sein kann. Die Erfindung betrifft insbesondere auch Bereiche,
die Bereiche die allgemein mit Folgestufen bezeichnet werden und in denen das vorgeformte
Blechteil seine endgültige Gestalt erhält. Die Erfindung betrifft auch solche Pressen,
bei denen der Stößelantrieb oberhalb des Pressenstößels angeordnet ist und so mittig
oder in den Randhereichen des Pressenstößels die Krafteinleitung in diesen herbeiführt.
Die Erfindung betrifft somit Pressenanlagen mit mechanischem oder hydraulischem Antrieb.
[0002] Derartige Pressenanlagen sind beispielsweise aus den Druckschriften US-A-4,102,174;
DE-C2 31 18 955; DE-A1-39 05 068 und DE-A1-41 24 083 bekannt. Darüberhinaus zeigen
die letztgenannten DE-A1-39 05 068 und DE-A1-41 24 083 die Verwendung geteilter Pressenstößel
in den Folgestufen sowie Zwischenablagen nach jeder Bearbeitungsstufe.
[0003] Die aufgrund solcher Maßnahmen teuren Pressenkonstruktionen sind zu verbilligen;
die Gesamtzahl der Bauelemente, der Materialverbrauch und somit die Investitionskosten
für den Anwender sind deutlich zu verringern. Die Erfindung beschreitet hierfür neue
Wege, die einzeln ausgeführt und in Kombination erfinderisch sind.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, die Lange des Gesamtproduktionsraumes unter Wegfall
von Zwischenablagen zu verringern und die Antriebe des nunmehr einen Pressenstößels
in den Bereich früher vorhandener Leerstufen (Zwischenständerhereiche) zu legen.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe zum einen gemäß der kennezeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 oder des Anspruchs 2, wobei Pressenstößel als auch Pressentisch für den Betriebszustand
jeweils ein einteiliges Gebilde darstellen, für den Transport und die Montage aus
mehreren miteinander verbindbaren Rahmenteilen und Einzelteilen bestehen können. Es
entfallen eine Vielzahl von Krafteinleitungspunkten gegenüber früherer Verwendung
von z.B. fünf Pressenstößeln bei 5 Folgestufen mit bis zu 20 Pleueln.
[0006] Gemäß der Merkmale der Kennzeichen der Ansprüche 3 oder 4 wird die Kraftumlenkung
wesentlich minimiert. Die Antriebskästen sind auf Breite der erforderlichen Abfallschächte
verringert. Gelöst wird die Aufgabe zum anderen gemäß der kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 5, wodurch die Breite des Ständerbereichs wesentlich verringert werden
konnte.
[0007] Die weiteren Ansprüche stellen bevorzugte und für sich erfinderische Ausführungen
dar.
[0008] Nach den Ansprüchen 5, 6 und 7 waren konstruktive Änderungen des Getriebes erforderlich,
wobei neue Wege beschritten werden.
[0009] Anhand von Ausführungsbeispielen soll im folgenden die Erfindung beschrieben werden.
[0010] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- den Gesamtproduktionsraum einer Pressenanlage in Art eines Aufstellungsplanes,
- Fig. 2
- eine Pressenanlage in Vorder-(Haupt-)ansicht,
- Fig. 3
- die in Fig. 2 gezeigte Pressenanlage entsprechend dem dort angegebenen Schnittverlauf
III-III,
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf die in Fig. 2 gezeigte Pressenanlage,
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf die Pressenanlage entsprechend dem in Fig. 1 angegebenen Schnittverlauf
V-V,
- Fig. 6
- einen sich über ein Ständerpaar erstreckenden Antriebskasten,
- Fig. 7
- eine Teilansicht in den in Fig. 6 gezeigten Antriebskasten,
- Fig. 8
- einen Teilschnitt des Antriebskastens entsprechend dem Schnittverlauf VIII-VIII in
Fig. 6 und
- Fig. 9
- einen Teilschnitt gemäß dem Schnittverlauf IX-IX in Fig. 7.
[0011] In den Figuren sind gleiche Teile gleich positioniert. Es versteht sich, daß von
der Pressenanlage nur die pressenspezifischen Baugruppen und die erfindungswesentlichen
Bauteile und diese dann in starker Verkleinerung dargestellt sind. Fig. 1 zeige den
Aufstellungsort einer Pressenanlage mit einer Ziehstufe 1, die auch als Einzelpresse
vorgesetzt werden kann. Mit der Ziffer 2 sind Folgestufen einer Drei-Ständerpresse
gekennzeichnet, die hier zwei und drei, insgesamt fünf Arbeitsstufen aufweist. Mit
6 sind die Bereiche von Pressenständern angegeben. Es ist zu erkennen, daß ein Ständer
mit einem Doppel-Zuganker 13 ausgeführt ist. Anstelle eines Zugankers größeren Druchmesers
je Ständerbereich 6 sind hier z.B. für den mittleren von drei Ständerbereichen 6,
über die sich ein Pressenstößel 7 (Fig. 2) erstreckt, jeweils zwei Zuganker 13 mit
wesentlich verringertem Querschnitt angeordnet. Einander gegenüberstehende Ständer
bzw. Ständerbereiche 6 bilden ein Ständerpaar 12. Mit 21 sind Abfallschächte beziffert,
die sich über die Breite des Pressenraumes erstrecken und vor und nach jeder Folgestufe
2 angeordnet sein können. Die Größe der Abfallschächte, insbesondere deren Breite
in Pressendurchlaufrichtung gemessen, ist abfallabhängig. Die Erfindung zielt hier
auf den Wegfall der Zwischenablagen in den sogenannten Leerstufenbereichen und auf
eine Verringerung der Breite der Ständerbereiche 6.
[0012] In Fig. 2 ist eine Mehrständerpresse als Folgestufenpresse gezeigt, wobei die vorgeschaltete
Ziehpresse mit der Ziehstufe 1 auch entfallen kann. Diese Mehrständerpresse mit z.B.
drei Pressenständern - Ständerbereiche 6 - ist fundamentseitig über die Breite der
Mehrständerpresse sich erstreckende Querträger 4 aufgestellt. Mit 3 sind Pressentische
positioniert, die fest auf den Quertraversen 4 aufgesetzt sind, die einteilig ausgeführt
sein können und die Schiebetische mit Werkzeugen 8 tragen. Die Werkzeugoberteile sind
an dem im Betrieb einstückigen Pressenstößel 7 befestigt.
[0013] Die Pressenständer 6 sind jeweils vor und hinter dem Pressenstößel 7 durch Längsträger
5 verbunden. Im Bereich oberhalb der Pressenständer 6 sind Getriebekästen 11 aufgesetzt.
Die Getriebekästen 11 dienen der Aufnahme von Bewegungsumlenkmitteln, ggf. auch von
z.B. hydraulischen Antriebsmitteln für die auf- und abgehende Bewegung des Pressenstößels
7. Der Antrieb der Mittel in den Antriebskästen 11 erfolgt über Motore 11, eine Schwungscheibe
19 und eine getriebene Welle 20 außerhalb der Getriebekösten 11, wie in Fig. 4 gezeigt.
Der Pressenstößel 7 wird hier in drei Ebenen entsprechend der Anzahl Ständerbereiche
6 über aus den Antriebskästen 11 nach unten herausgeführte Pleuel 17 angetrieben.
Durch die Pressenanlage ist eine Umsetzeinrichtung 9 für den Transport der Blechteile
in den Stufen im Pressendurchlauf sich erstreckend hindurchgeführt.
[0014] Aus den Fig. 3, 4, 5, 7 und 9 ist die Doppelanordnung von Zugankern 13 im mittleren
Ständerbereich 6 zu erkennen. Die Zuganker 13 insgesamt sind von Zugankerhülsen 14
für die Abstützung, Maßhaltigkeit und Kraftaufnahme umgehen. Entsprechend Fig. 5 ist
der Pressenstößel 7 in Längs- bzw. Linearlagern 23 heb- und senkbar gelagert. Die
Krafteinleitung, Angriffspunkt der Pleuel 17 am Pressenstößel 7 ist durch Kreise 18
gekennzeichnet.
[0015] Fig. 6 zeigt einen von mehreren Antriebskästen 11, hier den im mittleren Bereich
des Pressenstößels 7 angeordneten Antriebskasten 11. Der Antriebskasten 11 ist oberhalb
der Pressenständer 6 auf den sich vor und hinter dem Pressenstößel 7 erstreckenden
Längsträgern 5 aufgesetzt und über vier Zuganker 22 mit Zugankerhülsen befestigt.
[0016] Die Fign. 7 und 8 lassen von der Hauptwelle 20 (Fig. 4) bewegte Antriebsmittel, unter
anderem ein Pleuel 17 mit der Krafteinleitung 18 in den Pressenstößel 7 erkennen.
Die Mitten der Zuganker 13 eines Ständerpaares 12 und die Mitte der Krafteinleitung
18 - Pleuel 17 - in den Pressenstößel 7 liegen auf einer gemeinsamen Linie 16. Für
die mittlere Krafteinleitung 18 liegen beide der hier erforderlichen Zuganker 13 auf
dieser gemeinsamen Linie 16.
1. Mehrständerpresse o.dgl. Pressenanlage zum Formen von Blechteilen, mit einem Pressentisch
bzw. Pressentischen, Pressenständern, zumindest einem vom Pressenantrieb getriebenen
Pressenstößel und an diesem und pressentischseitig befestigten Werkzeugen sowie den
Werkzeugen zugeordneten Abfallschächten, dadurch gekennzeichnet, daß der oder ein Pressenstößel (7) sich über zumindest zwei Ständerbereiche (6) erstreckt,
und daß die Krafteinleitung (18) über die an den Pressenstößel (7) angelenkten Pleuel
(17) bzw. derartige Anlenkmittel in den Ständerbereichen (6) erfolgt.
2. Mehrständerpresse o.dgl. Pressenanlage zum Formen von Blechteilen, mit einem Pressentisch
bzw. Pressentischen, Pressenständern, zumindest einem vom Pressenantrieb getriebenen
Pressenstößel und an diesem und pressenseitig befestigten Werkzeugen sowie den Werkzeugen
zugeordneten Abfallschächten, dadurch gekennzeichnet, daß der oder ein Pressenstößel (7) sich über mehrere Ständerbereiche (6) erstreckt,
daß die Krafteinleitung (18) über die an den Pressenstößel (7) angelenkten Pleuel
(17) bzw. derartige Anlenkmittel in den Ständerbereichen (6) erfolgt und daß je Ständerbereich
(6) bzw. Ständerpaar (12) jeweils zwei Pleuel bzw. derartige Anlenkmittel an den Pressenstößel
(7) gelegt sind.
3. Mehrständerpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Pressenstößel (7) sich über drei Ständerbereiche (6) bzw. Ständerpaare (12)
erstreckt und daß die Krafteinleitung (18) über Pleuel (17) im Bereich jedes der Ständerpaare
(12) erfolgt.
4. Mehrständerpresse nach einem oderer mehreren der zuvor genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebskästen (11) mit Antriebs-, Bewegungs,- und Umlenkmitteln für den
Stößelantrieb auf jeweils einem gegenüberliegenden Pressenständerpaar (12) aufgesetzt
bzw. an diesem befestigt sind.
5. Mehrständerpresse nach einem oder mehreren der zuvor genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der Pressenständer im Bereich der mittleren Krafteinleitung in den
Pressenstößel (7) zwei Zuganker (13) und dementsprechend zwei Zugankerhülsen (14)
aufweist und daß die Mitten der Zuganker (13) jeweils eines Ständerpaares (12) auf
einer gemeinsamen Linie (16) angeordnet sind.
6. Mehrständerpresse nach einem oder mehreren der zuvor genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die an dem Pressenstössel (7) angreifenden Pleuel (17) - Krafteinleitung (18)
in den Pressenstößel (7) - auf der jeweils einem Ständerpaar (12) zugeordneten gemeinsamen
Linie (16) wirken.
7. Mehrständerpresse nach einem oder mehreren der zuvor genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ständerbereich (6) schmaler, höchstens gleich der Breite des Abfallschachtes
(21) in Pressendurchlaufrichtung gemessen ausgebildet ist.