[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von Steinen, insbesondere
von Pflastersteinen, Block- und Schalungssteinen, mit einem Materialkasten, einem
Formkasten, einer Rütteleinrichtung und mit Verdichtungsstempeln, wobei an einem Hauptrahmen
Hauptzylinder befestigt sind, an deren in vertikaler Richtung operierenden Hauptkolben
über einen Tragrahmen der Formkasten befestigt ist, wobei die Verdichtungsstempel
unter dem Formkasten angeordnet sind und wobei der Formkasten um wenigstens annähernd
180° um eine horizontale Achse drehbar über eine Aufhängeeinrichtung lösbar mit dem
höhenverstellbaren Tragrahmen verbunden ist.
[0002] Eine Vorrichtung dieser Art ist in der DE-OS 41 01 593 beschrieben. Mit dieser vorbekannten
Vorrichtung können Steine mit einer Maschine bei einem geringen Platzbedarf und mit
hoher Taktzeit sehr maßgenau und gleichmäßig hergestellt werden. Dies liegt unter
anderem daran, daß sich die Verdichtungsstempel im bzw. unter dem Formkasten befinden,
wobei die Verdichtungsstempel von unten nach oben drücken. Dabei befinden sich die
späteren Steinoberseiten auf der Unterseite des Formkastens.
[0003] Nachdem von dem Materialkasten aus Material in den Formkasten eingebracht ist, erfolgt
die Verdichtung des Materiales mit den Verdichtungsstempeln. Anschließend fahren die
Hauptkolben der Hauptzylinder mit dem komplett drehbaren Maschinenunterteil bzw. dem
Formkasten nach unten, wobei der Formkasten um 180° gedreht wird, wonach die fertigen
Steine aus dem Formkasten nach unten herausgedrückt werden. Dabei werden sie auf eine
Hebebühne gelegt, die anschließend entsprechend der Steinhöhe nach unten fährt. Um
eine neue Serie Steine herstellen zu können, wird der Formkasten wieder in die Ausgangslage
um 180° zurückgedreht und angehoben.
[0004] Bei der vorbekannten Vorrichtung ist weiterhin angegeben, daß der Formkasten lösbar
mit dem Tragrahmen verbunden ist, damit dieser bei einem Wechsel der Steinform oder
Steinart ausgetauscht werden kann. Nähere Hinweise über die Art der lösbaren Verbindung
und die Auswechslung des Formkastens finden sich in dieser Druckschrift nicht.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs erwähnte Vorrichtung
mit einer lösbaren Verbindungseinrichtung zwischen dem Formkasten und dem Tragrahmen
zu versehen, durch die auf einfache Weise ein schneller und gegebenenfalls ein automatischer
Wechsel des Formkastens möglich wird.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß wenigstens ein Tragrahmen
parallel zur Drehachse des Formkastens verschiebbar mit dem Hauptrahmen oder dem Materialkasten
verbunden ist.
[0007] Für einen Wechsel des Formkastens ist es erfindungsgemäß lediglich erforderlich,
die Tragrahmen entsprechend auseinanderzufahren, womit auf einfache Weise der Formkasten
aus der Vorrichtung genommen werden kann.
[0008] Dies kann z.B. auf einfache Weise dadurch erfolgen, daß unter dem Formkasten ein
Aufnahmetisch angeordnet ist, auf dem der Formkasten abgesetzt wird. Der Aufnahmetisch
kann z.B. in einfacher Weise eine Hebebühne sein, auf der die Steine auf eine Palette
abgesetzt werden. In gleicher Weise kann der Formkasten auf eine Palette aufgesetzt
werden.
[0009] In einer einfachen Ausgestaltung bzw. Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen
sein, daß der Tragrahmen über eine Gleitführungseinrichtung mit dem Hauptrahmen oder
dem Materialkasten verbunden ist.
[0010] Durch die Gleitführungseinrichtung läßt sich mit einfachen Mitteln eine Verschiebung
der Tragrahmen erreichen.
[0011] Im allgemeinen wird man für jeden Tragrahmen eine Gleitführungseinrichtung vorsehen
und beide Tragrahmen voneinander wegbewegen. Gegebenenfalls ist es jedoch auch ausreichend,
nur einen Tragrahmen parallel zur Drehachse des Formkastens verschiebbar auszubilden.
[0012] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, daß die Gleitführungseinrichtung wenigstens
eine mit den Hauptrahmen oder dem Materialkasten fest verbundene Tragplatte und eine
gegenüber der Tragplatte parallel zur Drehachse des Formkastens verschiebbare Schiebeplatte
aufweist, die mit dem Hauptzylinder verbunden ist.
[0013] Eine einfache Schiebeverbindung kann dadurch erreicht werden, daß die Tragplatte
und die Schiebeplatte über eine Schwalbenschwanzführung miteinander verbunden sind.
[0014] Für eine exakte Positionierung im normalen Arbeitsbetrieb kann vorgesehen sein, daß
die Schiebeplatte durch eine Feststelleinrichtung gegenüber der Tragplatte fixierbar
ist.
[0015] Die Feststelleinrichtung kann auf verschiedene Weise ausgebildet sein. Möglich ist
z.B. eine Feststelleinrichtung über einen Feststellhebel und eine Feststellschraube,
wobei hier entweder Raststellungen oder eine Klemmwirkung zur Fixierung vorgesehen
sein kann.
[0016] Die Verschiebung des oder der beiden Tragrahmen kann auf verschiedene Weise erfolgen.
Aufgrund der dabei auftretenden Kräfte und aufgrund des rauhen Betriebes wird man
im allgemeinen hierfür eine Hydraulikeinrichtung, z.B. mit einem Hydraulikzylinder
und einem die Schiebeplatte betätigenden Kolben, vorsehen.
[0017] Um Vibrationen von den Hauptzylindern fernzuhalten kann in einer Ausgestaltung der
Erfindung vorgesehen sein, daß die Schiebeplatte aus einem Unterteil und einem damit
über Schwingmetalle verbundenen Oberteil besteht, wobei das Oberteil mit dem Hauptzylinder
fest verbunden ist.
[0018] Eine einfache Aufhängeeinrichtung, die lösbar ist, kann darin bestehen, daß die Aufhängeeinrichtung
für den Formkasten auf gegenüberliegenden Seiten an dem Formkasten angeordnete Tragbuchsen
aufweist, die mit an dem Tragrahmen befestigten Aufnahmebolzen zusammenarbeiten.
[0019] In einer Ausgestaltung für einen einfachen und schnellen Abtransport eines auszuwechselnden
Formkastens kann vorgesehen sein, daß der Formkasten auf einem unter diesem anordenbaren
verfahrbaren Formkastenaufnahmewagen absetzbar ist.
[0020] Den Formkastenaufnahmewagen kann man dabei seitlich aus der Vorrichtung herausfahren,
wobei dann gleichzeitig bzw. anschließend über einen weiteren Formkastenaufnahmewagen
ein neuer Formkasten hereingeschoben werden kann.
[0021] Ist dabei der Formkastenaufnahmewagen auf einem Hubtisch angeordnet, so kann der
neue Formkasten dann automatisch von unten her in die richtige Position angehoben
werden, so daß der neue Formkasten mit der Aufhängeeinrichtung verbunden werden kann.
[0022] Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung prinzipmäßig
dargestellt.
[0023] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Fig. 2
- eine Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die 90° zu der Ansicht gemäß Fig.
1 liegt.
[0024] Da die Vorrichtung zum Herstellen von Steinen grundsätzlich der in der DE-OS 41 01
593 beschriebenen Art und bekannten Betriebsweise entspricht, werden nachfolgend nur
die wesentlichen Bestandteile kurz beschrieben, wobei lediglich auf die erfindungsgemäßen
Teile näher eingegangen wird.
[0025] Auf einen Hauptrahmen 1 sind zwei sich gegenüberliegende Hauptzylinder 2 mit Hauptkolben
3 aufgesetzt. Im oberen Bereich des Hauptrahmens 1 ist ein Materialkasten 4 angeordnet,
unter dem sich ein Formkasten 5 befindet. In dem Formkasten 5 befinden sich nicht
näher dargestellt Formen für die herzustellenden Steine.
[0026] Unter dem Formkasten 5 sind Verdichtungsstempel 6 angeordnet, die an einer Stempelauflage
7 befestigt sind. Über Zugrohre 8 ist die Stempelauflage 7 mit Zugzylindern 9 versehen.
Zum Formen und Verdichten der Steine ziehen die Zugrohre 8 bzw. die Kolbenstangen
der Zugzylinder 9 die Stempelauflage 7 nach oben, wobei gleichzeitig auch die Verdichtungsstempel
6 zusammen mit einer nicht näher beschriebenen Rütteleinrichtung das in den Formkasten
5 eingebrachten Material verdichtet und damit die Steine formt.
[0027] Der Formkasten 5 ist um eine horizontale Achse drehbar über eine Aufhängeeinrichtung
10 mit Tragrahmen 11 auf zwei gegenüberliegenden Seiten verbunden. Zur Verschwenkung
des Formkastens 5 sind an den Tragrahmen 11 befestigte Antriebsmotore 12 vorgesehen.
Die Stempelauflage 7 ist über vier Zylinder 13 mit dem Formkasten 5 über entsprechende
Kolben verbunden. Die beiden Tragrahmen 11 sind jeweils über eine Gleitführungseinrichtung
mit dem Hauptrahmen 1 oder dem Materialkasten 4 verbunden. Die Gleitführungseinrichtung
weist jeweils eine mit dem dazugehörigen Hauptzylinder 2 fest verbundene Schiebeplatte
14 auf, die aus einem Oberteil 14A und einem Unterteil 14B besteht. Die beiden genannten
Teile 14A und 14B sind über dazwischenliegende Schwingmetalle 15 miteinander verbunden,
wobei das Unterteil 14B entsprechend mit Spiel an dem Hauptrahmen 1 befestigt ist.
Durch diese Konstruktion werden Vibrationen von den Hauptzylindern 2 ferngehalten.
Das Unterteil 14B ist über eine Schwalbenschwanzverbindung mit einer Tragplatte 16
verbunden, die auf dem Hauptrahmen 1 oder dem Materialkasten 4 angeordnet ist. Die
Schiebeplatte 14 ist über ihr Unterteil 14B mit dem Tragrahmen 11 verbunden.
[0028] Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, sind die Schiebeplatte 14 und die Tragplatte
16 gegeneinander verschiebbar, und zwar horizontal, parallel zur Drehachse. Die Verschiebung
erfolgt in Pfeilrichtung A gemäß Fig. 1.
[0029] Über eine Feststelleinrichtung mit wenigstens einem Feststellhebel 17 und einer Feststellschraube
18 erfolgt eine Fixierung von Schiebeplatte 14 und Tragplatte 16 im Betrieb zueinander.
[0030] Zum Verschieben der Schiebeplatte 14 gegenüber der Tragplatte 16 sind jeweils seitlich
an dem Hauptrahmen angeordnete Formwechselzylinder 19 vorgesehen, deren Kolbenstangen
20 an dem Unterteil 14B der Schiebeplatte 14 angreifen und das Schiebeteil 14 und
damit auch den jeweils dazugehörigen Hauptzylinder 2 und Tragrahmen 11 in Pfeilrichtung
A verschieben.
[0031] Die Aufhängeeinrichtung 10 für den Formkasten 5 weist an dem Formkasten 5 auf gegenüberliegenden
Seiten angeordnete Tragbuchsen 21 auf, die mit an dem Tragrahmen 11 angeordneten Aufnahmebolzen
22 zusammenarbeiten. Selbstverständlich ist auch die umgekehrte Anordnung von Tragbuchsen
und Aufnahmebolzen möglich.
[0032] Ein Wechsel des Formkastens 5 wird auf folgende Weise durchgeführt:
In einem ersten Schritt werden die Zylinder 9, welche am Materialkasten 4 befestigt
sind, aus- bzw. abgehängt, womit die Stempelauflage 7 mit den Verdichtungsstempeln
6 nur noch über die Zylinder 13 mit dem Formkasten 5 verbunden ist.
[0033] Zum Auseinanderfahren der Hauptzylinder 2 und damit auch zum Auseinanderfahren der
Tragrahmen 11 werden entsprechend die Formwechselzylinder 19 aktiviert, deren Kolben
20 den unteren Teil der Schiebeplatte 14B nach außen ziehen. Dadurch werden die an
dem Formkasten 5 angeordneten Tragbuchsen 21 aus den am Tragrahmen 11 angeordneten
Aufnahmebolzen 22 herausgezogen. Auf diese Weise ist der Formkasten 5 zusammen mit
der Stempelauflage 7 frei und kann z.B. auf einen sich darunter befindenden Hubtisch
abgesetzt werden. Fährt dann der Hubtisch nach unten, so wird damit der alte Formkasten
5 aus der Vorrichtung herausgenommen. Wird der Formkasten 5 dabei auf einen verfahrbaren
Formkastenaufnahmewagen (nicht dargestellt) abgesetzt, so kann der alte Formkasten
z.B. seitlich aus der Vorrichtung herausgefahren werden, während gleichzeitig oder
anschließend ein neuer Formkasten eingeschoben werden kann.
[0034] Durch ein erneutes Hochfahren des Hubtisches wird der neue Formkasten wieder in die
richtige Position gebracht. Anschließend werden die beiden Tragrahmen 11 durch die
Formwechselzylinder 19 bzw. deren Kolben wieder aufeinander zubewegt, wobei die Aufnahmebolzen
22 wieder jeweils in die dazugehörigen Tragbuchsen 21 einrasten.
[0035] Anschließend kann eine Arretierung vorgenommen werden, wobei auch die Zylinder 9
bzw. deren Kolben wieder eingehängt werden.
1. Vorrichtung zum Herstellen von Steinen, insbesondere von Pflastersteinen, Block- und
Schalungssteinen, mit einem Materialkasten, einem Formkasten, einer Rütteleinrichtung
und mit Verdichtungsstempeln, wobei an einem Hauptrahmen Hauptzylinder befestigt sind,
an deren in vertikaler Richtung operierenden Hauptkolben über einen Tragrahmen der
Formkasten befestigt ist, wobei die Verdichtungsstempel unter dem Formkasten angeordnet
sind und wobei der Formkasten um wenigstens annähernd 180° um eine horizontale Achse
drehbar über eine Aufhängeeinrichtung lösbar mit dem höhenverstellbaren Tragrahmen
verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Tragrahmen (11) parallel zur Drehachse des Formkastens (5) verschiebbar mit
dem Hauptrahmen (1) oder dem Materialkasten (4) verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Tragrahmen (11) über eine Gleitführungseinrichtung (14,15) mit
dem Hauptrahmen (1) oder dem Materialkasten (4) verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitführungseinrichtung wenigstens eine mit den Hauptrahmen (1) oder dem
Materialkasten (4) fest verbundene Tragplatte (16) und eine gegenüber der Tragplatte
(16) parallel zur Drehachse des Formkastens (5) verschiebbare Schiebeplatte (14) aufweist,
die mit dem Hauptzylinder (2) verbunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tragplatte (16) und die Schiebeplatte (14) über eine Schwalbenschwanzführung
miteinander verbunden sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schiebeplatte (14) durch eine Feststelleinrichtung (17,18) gegenüber der
Tragplatte (16) fixierbar ist, wobei die Feststelleinrichtung wenigstens einen Feststellhebel
(17) und eine Feststellschraube (18) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Verschiebung des Tragrahmens (14) wenigstens eine an dem Hauptrahmen (1)
angeordnete Hydraulikeinrichtung (19) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hydraulikeinrichtung einen Hydraulikzylinder (19) aufweist, dessen Kolben
(20) an der Schiebeplatte (14) angreift.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schiebeplatte (14) aus einem Unterteil (14B) und einem damit über Schwingmetalle
(15) verbundenen Oberteil (14A) besteht, wobei das Oberteil (14A) mit dem Hauptzylinder
(2) fest verbunden ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aufhängeeinrichtung für den Formkasten (5) auf gegenüberliegenden Seiten
an dem Formkasten (5) angeordnete Tragbuchsen (21) aufweist, die mit an dem Tragrahmen
(11) befestigten Aufnahmebolzen (22) zusammenarbeiten.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß unter dem Formkasten (5) ein verfahrbarer Formkastenaufnahmewagen anordenbar
ist.