[0001] Die Erfindung betrifft eine Mehrständerpresse o. dgl. Pressenanlage nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs.
[0002] Pressen dieser Art dienen der Formgebung von Blechteilen und es sind in den einzelnen
Bearbeitungsstufen hohe Formungskräfte aufzubringen, die bei bekannten Mehrständerpressen
zu unerwünschten Beeinträchtigungen des Pressengestells und des Pressenstößels bzw.
der Pressenstößel infolge hoher Biegemomente führen. Die Bewegung des bzw. der Pressenstößel
kann hierbei über unterschiedliche Getriebesysteme wie Exzenter-, Kurbelwellen-, Kniehebel-
oder Gelenktriebe erfolgen.
[0003] In der DE-A-23 28 182 ist eine Presse mit Oberantrieb gezeigt. Es sind zwei Pressenstößel
vorgesehen, die über Kurbeltriebe motorisch auf- und abbewegbar sind.
[0004] Die DE-A-37 02 368 beschreibt eine Zweiständerpresse mit oberhalb des Pressenstößels
liegender, mittig an diese angreifender Exzenter- bzw. Kurbelwelle.
[0005] Auch bei neueren, in der DE-A1-39 05 068 und der DE-A1-41 24 083 beschriebenen Pressenanlagen,
erfolgt der Antrieb der Stößel von Getriebemitteln, die mittig zu den Pressenstößeln
an diesen angreifen.
[0006] Bei diesen Pressenanlagen sind nach einer Bearbeitungsstufe Zwischenablagen eingerichtet,
die die Gesamtlänge der Pressenanlage vergrößern. Eei beiden Pressenanlagen sind hohe
Biegemomente in den Pressengestellen zu berücksichtigen.
[0007] Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, die Biegemomente zwischen Pressenständer
und Krafteinleitung in den Pressenstößel zu beseitigen.
[0008] Diese Aufgabe ist gelöst durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs angegebenen
Merkmale.
[0009] Neben der Verringerung von Querschnitten ist es von besonderem Vorteil, daß Zwischenablagen
entfallen und der Raum zwischen Ständerpaaren zum Bearbeitungsraum wird, da Stößel
einteilig ausgeführt werden können mit Krafteinleitungen in drei Ebenen. Bewegungen
von Werkzeuge- und sonstige Mittel in und aus der Presse führenden Schiebetischen
in und entgegen der Pressendurchlaufrichtung werden wegen der geringen Ständerbreite
vermieden.
[0010] Anhand von in der Zeichnung dargestellten und weiteren beschriebenen Ausführungsbeispelen
soll im folgenden die Erfindung erläutert werden:
[0011] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Mehrständerpresse in einer Hauptansicht,
- Fig. 2
- die in Fig. 1 dargestellte Mehrständerpresse im Bereich des mit II-II angedeuteten
Schnittverlaufs in Fig. 1,
- Fig. 3
- die in Fig. 1 dargestellte Mehrständerpresse im Bereich des Schnittverlaufs III-III
in Fig. 1,
- Fig. 4
- eine erste Anordnungsmöglichkeit für einen Getriebekasten,
- Fig. 5
- einen Teilschnitt entsprechenden dem Schnittverlauf V-V in Fig. 4,
- Fig. 6
- eine zweite Anordnungsmöglichkeit für einen Antriebskasten und
- Fig. 7
- eine Schnittansicht entsprechend der Schnittverläufe VII-VII in den Fign. 5 und 6.
[0012] In den Fign. 1, 2 und 3 sind von einer Mehrständerpresse nur das spezifische der
Presse und die Einsatzbereiche der Erfindung in sehr starker Verkleinerung gezeigt.
Die Mehrständerpresse weist eine Ziehstufe 1 oder eine separate Ziehpresse mit einer
Ziehstufe 1 auf. Der Ziehstufe 1 sind Folgestufen 2 nachgeordnet. Die Mehrständerpresse
weist einen Pressentisch 3 und einen von einem Pressenantrieb 7 auf- und abbewegten
Pressenstößel 6 auf sowie Pressenständer 4 und sich in Pressendurchlaufrichtung erstreckende
Längsträger 11. Die Pressenständer 4 werden im wesentlichen gebildet von Zugankern
12 und diese umgebenden Zugankerhülsen 13. Mit 14 ist eine Transfereinrichtung für
den Teiletransport durch die Bearbeitungsstufen 1,2 positioniert. Pressenstößel- und
pressentischseitig sind Werkzeuge 16 befestigt für die Umformung. Nicht dargestellt
sind den Werkzeugen 16 zugeordnete Abfallschächte.
[0013] Der Antrieb des einen Stößels 6 oder mehrerer Stößel in den Folgestufen 2 erfolgt
ausgehend von eine oder mehreren Motoren 10 und beispielsweise einer Hauptwelle 8
auf Getriebe in den allgemein mit 9 bezifferten Getriebekästen. Diese Getriebe in
den Getriebekästen 9 können z.B. entsprechend den Umformerfordernissen Exzenterwellen-,
Kurbelwellen-, Kniehebel- oder auch andere Gelenkwellengetriebe sein.
[0014] Die jeweils eines dieser Getriebe aufnehmenden Getriebekästen können, wie es die
Fign. 1, 2, 3, 6 und 7 zeigen, über die Zuganker 12 mit Zugankerhülsen 13 der Pressenständer
4 aufgesetzt, oder wie es die Fign. 4 und 5 zeigen, über weitere Zuganker 18 mit den
Pressenständern 4 starr verbunden sein. Hierbei wesentlich ist die starre Verbindung
zwischen dem bzw. den Getriebemitteln wie Zahnräder 21, Exzenter 22 und Pleuel 5 tragenden
Querträger 19 und den Zugankerspannhülsen 13, ggf. auch mit den Längsträgern 11. Es
können ein Querträger 19 oder mehrere z.B. zwei dieser Querträger, wie in Fig. 7 gezeigt
vorhanden sein zur Lagerung der Getriebemittel, z.B. von mit den Zahnrädern 21 fest
verbundenden Exzentern in Lagerstellen 20. Diese Anordnung von Zugankern 12, Zugankerhülsen
13, Längsträger 11, Querträger 19, Lagerung der Getriebemittel und die mittige Lagerung
des oder der beiden Pleuel 5 zwischen einem Ständerpaar 17 führt zur Vermeidung von
Biegemomenten in der Wirkübertragung und Krafteinleitung in den Pressenstößel 6.
1. Mehrständerpresse od. dgl. Pressenanlage zum Formen von Blechteilen, mit Pressentisch
bzw. Pressentischen, Pressenständern, einem oder mehreren vom Pressenantrieb getriebenen
Pressenstößeln und an diesen und pressentischseitig befestigten Werkzeugen sowie den
Werkzeugen zugeordneten Abfallschächten, wobei der Pressenantrieb motorgetriebene
Exzenter-, Kurbelwellen-, Kniehebel- od. dgl. Getriebemittel aufweist zur auf- und
abgehenden Bewegung des Pressenstößels, dadurch gekennzeichnet, daß die Pressenständer (4) jeweils eines Ständerpaares (17) durch zumindest einen
Querträger (19) starr miteinander verbunden sind und der Querträger (19) oberhalb
der Krafteinleitung in den Pressenstößel (6) angeordnet ist, und daß der Querträger
(19), bei Verwendung von zwei Querträgern (19) diese Lagerstellen (20) für die Getriebemittel
(5, 21, 22) bilden, wobei der Bewegungsabgriff für den Pressenstößel (6) von dem Pressenantrieb
(7) und die Krafteinleitung in den Pressenstößel (6) zwischen einem Ständerpaar (17)
oder mehreren Ständerpaaren (17) erfolgt.