[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen einer biegsamen Druckplatte
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Die DE 31 16 506 C2 zeigt eine Vorrichtung zum Befestigen einer biegsamen Druckplatte,
die eine Spanngrube mit zwei spitzwinklig zur Zylindermantelfläche verlaufende Grubenwände
enthält. Zur Spannung dienen zwei in Grubenlängsrichtung geteilte Klemmkörper, die
zwischen sich und einer Grubenwand die Plattenschenkel klemmen. Zwar ermöglicht die
Plattenspannung einen automatischen Plattenwechsel, sie bedingt jedoch wegen des Platzbedarfes
für die Klemmkörper einen breiten Spannkanal, was einem Verlust an Druckfläche gleichkommt.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine für einen automatischen Plattenwechsel geeignete
Plattenspannung zu schaffen, die nur einen engen Spannkanal aufweist.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung durch die
Anwendung der Merkmale des Kennzeichens des Anspruchs 1 gelöst. Dadurch, daß die Vorrichtung
nur einen Klemmkörper aufweist, kann der Spannkanal schmal gehalten werden.
[0005] Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen in Verbindung
mit der Beschreibung.
[0006] Die Erfindung soll nachfolgend an einigen Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
In den zugehörigen Zeichnungen zeigt:
- Fig. 1
- eine Plattenspannung im Querschnitt,
- Fig. 2
- die Seitenansicht eines Formzylinders mit einem weiteren Ausführungsbeispiel einer
Plattenspannung,
- Fig. 3
- den Schnitt III-III nach Fig. 2,
- Fig. 4
- den Schnitt IV-IV nach Fig. 2,
- Fig. 5
- den Schnitt V-V nach Fig. 2,
- Fig. 6 und 10
- weitere Betätigungsvarianten von Spannbalken,
- Fig. 7
- die Ansicht A nach Fig. 6,
- Fig. 8
- den Schnitt VIII-VIII nach Fig. 7,
- Fig. 9
- den Schnitt durch einen Anschlußschuh für stirnseitigen Anschluß einer Druckkammer.
[0007] Der in Fig. 1 ausschnittweise dargestellte Formzylinder 1 weist eine in Achsrichtung
verlaufende Zylindergrube 2 auf. Diese enthält eine spitzwinklig und eine etwa senkrecht
zum Zylindermantel verlaufende Grubenwand 3, 4. Mit den Grubenwänden 3, 4 arbeitet
ein Klemmkörper 5 zusammen, der voteilhaft zu ihnen parallele Klemmflächen 6, 7 besitzt.
Der Klemmkörper 5 ist fest an einem Spannbalken 8 angeordnet, der sich mittels Druckfedern
9 im Grund der Zylindergrube 2 abstützt. Der Klemmkörper 5 kann beispielsweise an
den Spannbalken 8 angeschraubt oder in eine Nut eingepreßt sein. Der Spannbalken 8
mitsamt dem Klemmkörper 5 erstreckt sich zumindest über die Breite der Druckplatte
11.
[0008] Die Druckplatte 11 wird mit ihrem vorlaufenden Plattenschenkel 12 an der von der
Zylindermantelfläche und der Grubenwand 3 gebildeten Kanalkante eingehängt. Sie wird
dabei zwischen der Grubenwand 3 und der Klemmfläche 6 geklemmt. Bei einer nachfolgend
stattfindenden Umdrehung des Formzylinders 1 wird die Druckplatte auf diesen aufgerollt,
vorteilhaft unter Benutzung einer Andrückrolle oder des angestellten Gummizylinders.
Abschließend wird der nachlaufende Plattenschenkel 13 zwischen die Grubenwand 4 und
den Klemmkörper 5 eingedrückt. Das Einschieben der Plattenschenkel 12, 13 wird durch
Einführschrägen am Klemmkörper 5 erleichtert. Zur Entnahme der Druckplatte 11 wird
der Klemmkörper 5 mitsamt dem Spannbalken 8 mittels des Plattenlösers 14 entgegen
der Kraft der Federn 9 tiefer in die Zylindergrube 2 gedrückt. Dabei springt unter
Aufhebung der Keilwirkung des Klemmkörpers 5 zunächst der nachlaufende Plattenschenkel
13 aus der Spanngrube. Nach dem Abwickeln der Druckplatte 11 vom Zylindermantel kann
nach nochmaligem Drücken auf den Klemmkörper 5 auch der vorlaufende Plattenschenkel
12 aus der Plattenspannvorrichtung entnommen werden.
[0009] Fig. 2 zeigt einen Formzylinder 16, bei dem ein Spannbalken 17 in der Zylindergrube
18 bis an die Enden des Zylindermantels, bis an die Schmitzringe 19, 20, reicht. Außerdem
ist der Klemmkörper aus aneinandergereihten Klemmstücken 21 zusammengesetzt, die federnd
im Spannbalken 17 aufgenommen sind. Die Aufteilung in Klemmstücke bringt Fertigungsvorteile.
Außerdem wird eine gute Klemmung der Druckplatte 22 an den Grubenwänden erzielt. Die
Zylindergrube 18 stimmt übrigens mit der Geometrie der Zylindergrube gemäß Fig. 1
überein. Lediglich die Kanal breite kann bei der Spanngrube 18 unter Umständen schmaler
gehalten werden, da aus weiter unten gemachten Erklärungen der in Fig. 1 erforderliche
Plattenlöser 14 entfallen kann. Der Spannbalken 17 stützt sich mittels Druckfedern
23 im Grund der Zylindergrube 18 ab (Fig. 3). Jedes Klemmstück 21 wird in einer Nut
24 des Spannbalkens 17 aufgenommen (Fig. 4). Es stützt sich mit Federn 25 im Nutgrund
ab. Jedes Klemmstück besitzt nicht näher bezeichnete Klemmflächen analog denen des
Klemmkörpers aus Fig. 1. An der Unterseite jedes Klemmstückes 21 sind mittels Schrauben
26 zwei Hülsen 27 angeschraubt (Fig. 5), mit denen die Klemmstücke 21 in Bohrungen
28 des Spannbalkens 17 in Spannrichtung schiebbar geführt werden. Zwischen der Hülse
27 und dem Kopf der Schraube 26 ist eine Anschlagscheibe 29 zwischengelegt, die die
Bohrung 28 überdeckt. Die Führung der Klemmstücke 21 könnte auch anderweitig, beispielsweise
mittels Stiften oder der Seitenwände der Nut 24 erfolgen. An jeder Maschinenseitenwand
30, 31 ist ein Stößel 32, 33 angeordnet, der durch eine Bohrung 34, 35 des Zylindermantels
des Formzylinders 16 in radialer Richtung auf den Spannbalken 17 fahrbar ist.
[0010] Das Spannen der Druckplatte 22 erfolgt auf gleiche Weise, wie beim vorherigen Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1. Die Plattenschenkel werden von den Klemmstücken 21, die vom federbelasteten
Spannbalken in den von den Grubenwänden gebildeten Keil gedrückt werden, gespannt.
Zur gesicherten Anlage der Klemmstücke 21 federn diese etwas in den Spannbalken 17
ein, wobei sich dabei zwischen der Anschlagscheibe 29 und der Bohrung 28 ein Spalt
bildet. Zwecks Lösen der Druckplatte 22 wird der Formzylinder 16 so positioniert,
daß die Bohrungen 34, 35 des Zylindermantels unter den Stößeln 32, 33 zu liegen kommen.
Beim Ausfahren der Stößel 32, 33 wird der Spannbalken 17 entgegen der Kraft der Druckfedern
23 in Richtung des Grundes der Spanngrube 18 gedrückt. Nach Überwindung des Spaltes
zwischen der Anschlagscheibe 29 und der Bohrung 28 (Fig. 5) werden dabei auch die
Klemmstücke 21 mitgenommen, d.h. aus dem von den Grubenwänden gebildeten Keil gezogen,
und geben die Plattenschenkel frei. Durch das Nichterfordernis von in den Spannkanal
einzuführenden Plattenlösemitteln kann der Spannkanal sehr schmal gehalten werden,
beispielsweise 2 mm oder kleiner. Grenzen für seine Minimierung werden praktisch nur
noch durch die Druckplattendicke und Belange der Fertigung gesetzt.
[0011] Die Fig. 6 und 10 zeigen zur Fig. 2 alternative Varianten zur Betätigung von Spannbalken.
Gezeigt wird jeweils nur die Betätigungseinrichtung am linken Ende des Formzylindermantels.
Eine gleichartige Einrichtung befindet sich am rechten Ende des Mantels. Bei dem Formzylinder
gemäß Fig. 6 reicht der Spannbalken 37 bis in den Schmitzring 38 hinein und endet
im Bereich einer Druckkammer 39. Letztere weist eine radial auf den Spannbalken 37
hin auslenkbare Membran 40 auf und steht über eine durch den Zylindermantel führende
Anschlußbohrung 41 mit der Außenatmosphäre in Verbindung. Auf letztere ist mittels
einer Hubvorrichtung 42 der Anschlußschuh 43 einer Druckluftquelle aufsetzbar. Der
Anschlußschuh 43 weist die Krümmung des Zylindermantels auf (Fig. 7), und seine Anschlußöffnung
44 hat vorteilhaft die Form eines Langloches (Fig. 8). Dank dieser Langlochform braucht
für ein Lösen der Druckplatte die Anschlußbohrung 41 nicht exakt unter dem Anschlußschuh
43 positioniert zu werden.
[0012] Gemäß Fig. 9 führt die Anschlußbohrung 45 einer Druckkammer stirnseitig aus dem Formzylinder
46 heraus. Hier ist eine Anschlußöffnung 47 des Anschlußschuhs 48 in Form eines Kreissegmentes
ausgeführt, und letzteres ist von einer ebenen Dichtfläche umgeben.
[0013] Zwecks Lösen der Druckplatte wird der Formzylinder 36 mit seiner Anschlußbohrung
41 unter dem Anschlußschuh 43 positioniert. Nach Absenken des Anschlußschuhs 43 auf
die Mantelfläche des Formzylinders 36 wird die Druckkammer 39 mit Druckluft gefüllt,
worauf die Membran 40 den Spannbalken 37 nach innen drückt. Analog zum vorherigen
Beispiel werden dabei die Plattenschenkel freigegeben.
[0014] Gemäß Fig. 10 weist der Spannbalken 49 des Formzylinders 50 eine schiefe Ebene 51
auf. Ein an der Maschinenseitenwand 52 befestigter Stößel 53 trägt ebenfalls eine
schiefe Ebene 54. Beim Ausfahren des Stößels 53 gleiten die schiefen Ebenen 51 und
54 aufeinander ab und bewegen den Spannbalken 49 radial nach innen, wobei die Plattenschenkel
freigegeben werden. Das weitere Lösen und auch das Spannen der Druckplatten erfolgt,
wie beim ersten Ausführungsbeispiel angegeben.
[0015] In den Ausführungsbeispielen weist der Formzylinder nur eine Zylindergrube zur Spannung
einer Druckplatte auf. Ebenfalls zum Schutzumfang des Patentes gehörig können am Umfang
des Formzylinders gleichmäßig verteilt mehrere Gruben zur Spannung einer entsprechenden
Anzahl Druckplatten angeordnet sein.
1. Vorrichtung zum Befestigen einer biegsamen Druckplatte auf dem Formzylinder einer
Druckmaschine mit mindestens einer in Achsrichtung verlaufenden Zylindergrube, die
an einer Kante den vorlaufenden Plattenschenkel trägt, die mit einer spitzwinklig
zur Zylindermantelfläche auslaufenden Grubenwand gebildet wird, sowie einer weiteren
Grubenwand und mit den Grubenwänden zusammenarbeitenden, federnden Klemmelementen,
dadurch gekennzeichnet, daß die weitere Grubenwand (4) etwa senkrecht zum Zylindermantel
steht und in der Zylindergrube (2, 18) in deren Grund sich federnd abstützend ein
Spannbalken (8, 17, 37, 49) angeordnet ist, der einen Klemmkörper (5, 21) mit mit
den Grubenwänden (3, 4) zusammenarbeitenden Klemmflächen (6, 7) trägt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klemmkörper (5) fest
mit dem Spannbalken (8) verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klemmkörper (21) in Spannrichtung
beweglich im Spannbalken (17, 37, 49) aufgenommen ist, sich auf diesem federnd abstützt
und auf Anschlag ausfahrbar ist und der Spannbalken (17, 37, 49) sich bis etwa zu
den Enden des Zylindermantels erstreckt und dort mittels Betätigungseinrichtungen
(32, 33, 39, 53) mit radial auf den Formzylinder (16, 36, 50) gerichteten Kräften
beaufschlagbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Klemmkörper (21) in einer
Nut (24) des Spannbalkens (17) aufgenommen ist, sich federnd in deren Grund abstützt,
an seiner Unterseite Hülsen (27) unter Zwischenlage einer Anschlagscheibe (29) aufgeschraubt
sind, wobei jede Hülse (27) durch eine Bohrung (28) des Spannbalkens (17) gesteckt
ist und die Anschlagscheibe (29) letztere überdeckt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Klemmkörper aus
aneinandergereihten Klemmstücken (21) zusammengesetzt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Endbereich
des Spannbalkens (17) an jeder Maschinenseitenwand (30, 31) ein Stößel (32, 33) angeordnet
ist, der in radialer Richtung durch eine Bohrung (34, 35) des Zylindermantels des
Formzylinders (16) auf den Spannbalken (17) bewegbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Endbereich
des Spannbalkens (49) an einer Maschinenseitenwand (52) ein Stößel (53) angeordnet
ist, der in axialer Richtung des Formzylinders (50) ausfahrbar ist und eine schiefe
Ebene (54) trägt, die mit einer schiefen Ebene (51) des Spannbalkens (49) zusammenarbeitet.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Endbereich
des Spannbalkens (37) eine Druckkammer (39) mit einer radial auf den Spannbalken (37)
hin auslenkbaren Membran (40) angeordnet ist und die Druckkammer (39) eine Anschlußbohrung
(41, 45) aufweist, auf die der Anschlußschuh (43, 48) einer Druckluftquelle aufsetzbar
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußbohrung (41)
im Mantel des Formzylinders (36) mündet und der Anschlußschuh (43) eine Anschlußöffnung
(44) in Form eines Langloches aufweist, das von einer Dichtfläche mit der Krümmung
des Zylindermantels umgeben ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußbohrung (45)
in der Stirnseite des Formzylinders (46) mündet und der Anschlußschuh (48) eine Anschlußöffnung
(47) in Form eines Kreissegmentes aufweist, das von einer ebenen Dichtfläche umgeben
ist.