[0001] Die Neuerung betrifft ein Urinal mit Wasserspülung nach dem Oberbegriff des Schutzanspruches
1.
[0002] Derartige Urinale sind in vielfältigen Ausführungsformen bekannt geworden. Allen
Ausführungsformen ist gemeinsam, daß durch Betätigung einer entsprechenden Spültaste
die Wasserspülung des Beckenteils ausgelöst wird, wobei mit einer relativ großen Wassermenge
von z. B. 5 l das gesamte Beckenteil gespült wird. Eine derartige Spülung hat sich
bewährt, hat jedoch den Nachteil, daß eine relativ hohe Wassermenge verbraucht wird.
Es gibt in einigen europäischen Ländern bereits schon gesetzliche Regelungen, die
vorschreiben, welche Gesamtwassermenge ein Urinal für einen bestimmten Zeitraum von
z. B. einer Woche oder einem Monat verbrauchen darf. Es hat sich nun gezeigt, daß
bei stark frequentiertem Urinal die vorgegebene Gesamtwassermenge um ein mehrfaches
überschritten wird.
[0003] Der Neuerung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Urinal mit Wasserspülung der
eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß bei Aufrechterhaltung hoher hygienischer
Anforderungen eine wesentlich geringere Wassermenge verbraucht wird.
[0004] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Neuerung durch die technische Lehre des
Anspruches 1 gekennzeichnet.
[0005] Wesentliches Merkmal der Neuerung ist, daß nun wahlweise das Beckenteil und/oder
der Auslauf des Urinals gespült wird, was mit dem Vorteil eines wesentlich geringeren
Wasserverbrauches verbunden ist.
[0006] So kann es z. B. vorgesehen werden, daß nach jeder zweiten Spül-Auslösung des Urinals
nicht das Beckenteil gespült wird, sondern nur der Auslauf allein. Es genügt dann,
den Auslauf mit einer wesentlich geringeren Wassermenge zu spülen, weil nur geringe
zu benetzende Flächen vorhanden sind, so daß der Auslauf z. B. mit einer Wassermenge
von lediglich 0,5 l gespült werden kann.
[0007] Es werden damit auch höchste hygienische Anforderungen erfüllt, denn es hat sich
gezeigt, daß das abwechselnde Spülen des Beckenteils und des Auslaufes vollauf genügt,
eine Geruchsbelästigung zu vermeiden.
[0008] Werden noch strengere Anforderungen an den Wasserverbrauch des Urinals gestellt,
dann kann es ausreichen, nach mehrmaligem Spülen des Auslaufes ein einziges Mal das
Beckenteil zu spülen. So kann es vorgesehen sein, z. B. dreimal den Auslauf zu spülen
um dann einmal das Beckenteil zu spülen.
[0009] Die genaue Anzahl der Spülintervalle von Beckenteil im Vergleich zu den Spülintervallen
des Auslaufes und die hierfür zu verbrauchende Wassermenge kann vor Ort eingestellt
werden und hängt von der Benutzungsfrequenz des Urinals, von den Ruhepausen und von
anderen Umständen ab.
[0010] Im übrigen kann es vorgesehen werden, neben der Spülung des Beckenteils und des wahlweisen
Spülens des Auslaufes noch zusätzlich ein Zusatzmittel einzuspülen, welches wahlweise
das Beckenteil oder den Auslauf benetzt und spült.
[0011] In einer Weiterbildung der Neuerung kann es auch vorgesehen werden, daß nach dem
Durchlauf bestimmter abwechselnder Spülperioden zwischen dem Beckenteil und dem Auslaufteil
die beiden Teile (Beckenteil und Auslaufteil) zusammen gespült werden.
[0012] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Neuerung ist es vorgesehen, daß ein Wasserverteiler
vorgesehen ist, der mindestens einen Wasserzulauf und mehrere Wasserausläufe hat.
Dieser Wasserverteiler wird bevorzugt elektronisch angesteuert und verteilt das bei
Auslösung der Spültaste angeforderte Wasser entsprechend der technischen Lehre der
vorliegenden Neuerung entweder auf das Beckenteil oder auf den Auslauf.
[0013] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Neuerung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Schutzansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Schutzansprüche untereinander.
[0014] Alle Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung, offenbarten Angaben und Merkmale,
insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
[0015] Im folgenden wird die Neuerung anhand einer, lediglich einen Ausführungsweg darstellende
Zeichnung näher erläutert. Hierbei gehen aus der Zeichnung und ihrer Beschreibung
weitere wesentliche Merkmale und Vorteile der Neuerung hervor.
[0016] In der Abbildung ist beispielhaft ein Urinal nach der Neuerung im Schnitt dargestellt.
[0017] Das Urinalbecken 1 nach der Neuerung besteht im wesentlichen aus einem Beckenteil
2 und einem Auslauf 8, an dem ein Syphon 9 anschließt.
[0018] Von einem Wasserzulauf 23 gelangt das Spülwasser in einen Spülverteiler 24, wo es
entsprechend der Einstellung des Spülverteilers wahlweise in Pfeilrichtung 25 über
einen Zulauf 26 einer oder mehreren Spühldüsen 21 zugeführt wird, aus denen das Wasser
in Pfeilrichtung 22 in den Beckenteil 2 hineinströmt. Hierbei ist es bekannt, auch
den Ringkanal 6 zu spülen, um das Waser gleichmäßig im Beckenteil 2 zu verteilen.
[0019] Die Anforderung von Spülwasser erfolgt hierbei durch Betätigung einer Spültaste,
die ein Magnetventil 19 ansteuert, welches mit einem Elektronikteil 20 verbunden ist.
Dieses Elektronikteil 20 steuert den Spülverteiler 24 an.
[0020] Entsprechend der Einstellung des Spülverteilers 24 wird wahlweise das Spülwasser
in Pfeilrichtung 4 in eine untere Leitung 3 eingeführt, wo es den Auslauf 8 bevorzugt
im Bereich des Syphons 9 spült. Hierzu greift ein oder mehrere Spülrohre 5 in das
vertikale Rohrteil 7 am Auslauf 8 ein und über eine oder mehrere Düsenöffnungen 16
wird das Spülwasser in Pfeilrichtung 12 in den Auslauf 8 eingegeben.
[0021] Hierbei kommt es zu einem Nachsaugeffekt, weil das im Syphon lagernde Wasser in Pfeilrichtung
13 von oben her nachgesaugt wird. Der Spüleffekt wird damit verbessert. Das Spülwasser
fließt dann in den Pfeilrichtungen 14 und 15 durch den Krümmerteil 10 und das Auslaufrohr
11 des Syphons in einen Ablauf.
[0022] Es kann zusätzlich vorgesehen werden, daß beim Auslösen des Magnetventils 19 ein
Zusatzmittel über eine Leitung 18 aus einem Tank 17 gespült wird, welches wahlweise
ebenfalls dem Beckenteil 2 und/oder dem Auslauf 8 zugeführt werden kann.
ZEICHNUNGS-LEGENDE
[0023]
- 1
- Urinal-Becken
- 2
- Beckenteil
- 3
- Leitung
- 4
- Pfeilrichtung
- 5
- Spülrohr
- 6
- Ringkanal
- 7
- Rohrteil
- 8
- Auslauf (Beckenteil 2)
- 9
- Syphon
- 10
- Krümmerteil
- 11
- Auslaufrohr
- 12
- Pfeilrichtung
- 13
- Pfeilrichtung
- 14
- Pfeilrichtung
- 15
- Pfeilrichtung
- 16
- Düsenöffnung
- 17
- Tank
- 18
- Leitung
- 19
- Magnetventil
- 20
- Elektronikteil
- 21
- Spüldüse
- 22
- Pfeilrichtung
- 23
- Wasserzulauf
- 24
- Spülverteiler
- 25
- Pfeilrichtung
- 26
- Zulauf
1. Urinal mit Wasserspülung bei dem ausgehend von einem Wasserzulauf (23) mindestens
das Beckenteil (2) gespült wird, dadurch gekennzeichnet, daß wahlweise das Beckenteil (2) und/oder der Auslauf (3) des Beckenteils (2) gespült
werden.
2. Urinal nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Wasserzulauf (23) ein Spülverteiler (24) angeordnet ist, von dem ausgehend
das Spülwasser wahlweise dem Beckenteil (2) und/oder dem Auslauf (8) zuführbar ist.
3. Urinal nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Spülverteiler (24) durch ein Elektronikteil (20) ansteuerbar ist.
4. Urinal nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Auslauf (8) des Beckenteils (2) im Bereich des ersten vertikalen Rohrteils
(7) des Syphons (9) mindestens ein Spülrohr (5) angeordnet ist.
5. Urinal nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Spülverteiler (24) zusätzlich die Abgabe eines Zusatzmittels aus einem Tank
(17) steuert.