[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine innere Fensterleibung, insbesondere für Dachflächenfenster,
die mindestens eine spiegelnde Fläche aufweist.
[0002] In Dachflächen werden Fenster eingelassen, um Dachgeschosse zu erhellen. Diesen Zweck
erfüllen diese Fenster jedoch nur mangelhaft. Da sie sich in der Dachschräge befinden,
erhellt das einfallende Licht nur einen kleinen Winkelbereich unterhalb des Fensters.
Zudem sind die Dachfenster annähernd fluchtend mit der äusseren Dachhaut angeordnet.
Das Dach besitzt aber, vorallem wenn das Dachgeschoss isoliert ist, eine beträchlich
grössere Dicke als das Fenster. Die innere Fensterleibung weist also grosse, das Fenster
umrahmende Flächen auf, die wiederum die Lichtmenge im Raum beschränken, da nur Licht
aus einem kleinen Winkelbereich die Fensterleibung passieren kann. Bei den bekannten
Fensterleibungen wird der Winkelbereich des einfallenden Lichtes erhöht, indem die
seitlichen Flächen der Fensterleibung nicht senkrecht zur Fensterfläche stehen, sondern
sich zum Dachgeschossraum hin konisch erweitern. Dies ist jedoch nur bis zu einem
gewissen Grad möglich, da Isolationsschicht und Dachsparren eine Minimaldicke aufweisen
müssen und somit für die Seitenflächen einen Maximalwinkel bestimmen.
[0003] Eine Vergrösserung der Fensterfläche oder eine grössere Anzahl Fenster ist meist
wegen den geltenden Bauvorschriften nicht möglich. Deshalb weisen Dachgeschossräume,
die nur durch Dachflächenfenster erhellt werden, im allgemeinen eine geringe Lichtmenge
auf.
[0004] Die oben beschriebene Problematik entsteht auch bei vertikal ausgerichteten Fenstern,
die somit nicht in Dachflächen eingelassen sind, die jedoch eine tiefe innere Fensterleibung
aufweisen. Auch bei diesen Fenstern wird ein grosser Teil des einfallenden Lichtes
von der Fensterleibung absorbiert und gelangt so nicht in den zu erhellenden Raum.
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Fensterleibungen, insbesondere für
Dachflächenfenster, zu schaffen, die eine Erhöhung der Lichtmenge im Raum ermöglichen.
[0006] Diese Aufgabe löst eine innere Fensterleibung, insbesondere für Dachflächenfenster,
die mindestens eine spiegelnde Fläche aufweist und die dadurch gekennzeichnet ist,
dass die mindestens eine spiegelnde Fläche derartige Neigungswinkel aufweist, dass
die in einen Raum einfallende Lichtmenge erhöht wird.
[0007] Aus DE-A-3'122'164 ist zwar ebenfalls eine verspiegelte Fensterleibung bekannt. Diese
dient jedoch dazu, direkte Sonneneinstrahlung zu verhindern. Eine gezielte und verbesserte
Ausleuchtung des Raumes wird nicht mit der verspiegelten Fensterleibung, sondern mit
einer im Raum angeordneten Spiegeloptik erreicht. Diese Fensterleibung ist also so
angeordnet, dass zuerst die direkte Sonneneinstrahlung zurückreflektiert wird und
nur das übriggebliebene Streulicht innerhalb des Raumes optimal reflektiert wird.
Dadurch wird der Raum nicht so erhellt, dass er wie in bei der erfindungsgemässen
Fensterleibung wohnlich erscheint.
[0008] In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- ein Dachflächenfenster mit der erfindungsgemässen inneren Fensterleibung, im Schnitt
senkrecht zur Dachfläche dargestellt;
- Figur 2
- das Dachflächenfenster mit der erfindungsgemässen inneren Fensterleibung, im Schnitt
entlang A-A dargestellt.
[0009] In den Figuren 1 und 2 wird ein Fenster 2 gezeigt, das in eine schräge Dachfläche
1 eingelassen ist, wobei es annähernd mit der aussen liegenden Dachhaut fluchtet.
Das Fenster 2 ist ein handelsübliches Normfenster mit Fensterrahmen 20 und Fensterglas
21. Das Fenster ist auf der Dachgeschoss-Seite D, also innen, von einer inneren Fensterleibung
3 umgeben. Durch die Breite des Daches weist diese Fensterleibung 3 nicht geringe
Flächen auf. Die Fensterleibung 3 besteht aus zwei Seitenflächen 30 und je einer,
in den Figuren nicht sichtbaren, oberen und unteren Fläche. In diesem Ausführungsbeispiel
weisen die Seitenflächen 30 und die obere und untere Fläche eine Neigung gegnüber
der Fensterfläche auf, die von der Senkrechten zur Fensterfläche abweicht. Dadurch
wird die Oeffnung der Fensterleibung zum Dachgeschossraum D hin grösser. Im fensternahen
Bereich weichen die Seitenflächen 30 stärker von der Senkrechten zur Fensterfläche
ab als im fensterfernen Bereich. Im fensterfernen Bereich liegen die Seitenflächen
30 annähernd senkrecht zur Fensterfläche, ihr Abstand voneinander ist aber grösser
als die Breite des Fensters. Dieser Aufbau wird dadurch erreicht, dass die Seitenflächen
30 aus zwei Teilflächen 30' und 30'' bestehen, die unterschiedliche Neigungswinkel
besitzen. Der Unterschied im Neigungswinkel beträgt in diesem Beispiel etwa 20°. Andere
Formen und Neigungswinkel der inneren Leibung sind jedoch möglich. Zur Optimierung
muss auch die Neigung des Daches, die Ausrichtung des Hauses und die Fenstergrösse
mitberücksichtigt werden.
[0010] Zur Erhöhung der Lichtmenge im Dachgeschoss weist die innere Fensterleibung 3 mindestens
teilweise spiegelnde Flächen auf. In diesem Ausführungsbeispiel sind die Seitenflächen
30 als Spiegel ausgestaltet. Die Seitenflächen 30 bestehen, im Gegensatz zu den üblicherweise
verwendeten Holzverkleidungen, aus einem hochglanzpolierten Chromnickelstahlblech.
Sie können auch aus anderen spiegelnden Materialien, wie poliertes Messing, Bronce,
Nickel, Spiegelglas oder metallbedampfter Kunststoff, gefertigt sein. Das Blech ist
entsprechend den gewünschten Teilflächen 30',30'' gebogen oder geknickt. An der unteren,
zum Dachgeschossraum D gerichteten Kante weist das Blech Mittel 31 für den Verbund
mit der Dachflächenverkleidung auf. Diese Kante ist hierfür dreimal rechtwinklig gebogen,
so dass senkrecht zu der fensterfernen Teilfläche 30'' eine Stufe mit zwei Absätzen
vorhanden ist. Der letzte Absatz dieser Stufe wird bei der Montage unter die meist
hölzerne Dachflächenverkleidung 10 geschoben. Diese abgewinkelte Stufe kann noch zusätzlich
angeschraubt oder auf andere übliche Art fixiert werden. Auf der Fensterseite ist
das Blech einfach an den Fensterrahmen angefügt. Weist der Fensterrahmen eine Nut
auf, so befindet sich die Kante der Seitenfläche in dieser Nut. Mindestens die fensterferne
Teilfläche 30'' weist im Bereich der Kanten, die an der oberen und unteren Fensterleibung
angrenzen, Bohrungen 32 auf. Mittels diesen Bohrungen 32 wird die seitliche Fensterleibung
30 an den Dachsparren 11 angeschraubt.
[0011] Die verspiegelten Seitenflächen 30 ermöglichen, dass eine grössere Lichtmenge in
den Raum fällt. Diffuses Licht, das in einem flachen Winkel durch das Fensterglas
21 fällt, wird an den Seitenflächen 30 mit einem hohen Prozentsatz reflektiert und
fällt in den Dachgeschossraum D. Dieses Licht würde durch die bekannten, meist aus
Holz gefertigten Seitenwände zu einem grossen Teil absorbiert werden und keinen wesentlichen
Beitrag zur Erhellung des Raumes leisten. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemässen
Fensterleibung ist, dass auch direkte Sonneneinstrahlung über einen grösseren Zeitraum
in den Dachgeschossraum D fällt. In Figur 1 sind einige mit S bezeichneten Sonnenstrahlen
eingezeichnet. Diese Sonnenstrahlen S fallen in einem derart flachen Winkel durch
das Fensterglas 21, dass sie auf die seitlichen Fensterleibungen treffen. Sie werden
ebenfalls maximal reflektiert. Die Sonne scheint somit immer noch in den Raum, was
bei den bekannten Fensterleibungen nicht mehr der Fall wäre.
[0012] Die erfindungsgemässe Fensterleibung kann auch bei bereits bestehenden Dachflächenfenstern
eingesetzt werden, da sie ohne grosse bauliche Veränderung befestigt werden kann.
Bei neu geplanten Dachflächenfenstern ist jedoch eine Optimierung der Neigungswinkel,
der Lage und der Grösse der verspiegelten Flächen möglich. Beispielsweise kann, wie
in dem beschriebenen Beispiel, erreicht werden, dass das Fenster selber in den spiegelnden
Flächen unverzerrt abgebildet wird. Andere Effekte, auch bezüglich der Lichtreflexionen,
werden erreicht, wenn anstelle eines Knickes die Seitenflächen gewölbt sind oder die
Seitenflächen einen sich stetig verändernden Neigungswinkel aufweisen.
[0013] In einer weiteren, hier nicht dargestellten Ausführungsform, bestehen die Seitenflächen
nicht aus einem einzigen Teil, sondern sind baukastenartig zusammengesetzt. Dabei
sind die einzelnen Teile des Baukastens aus gleichen oder verschiedenen Materialien
gefertigt.
[0014] In einer weiteren, hier ebenfalls nicht dargestellten Ausführungsform, ist die gesamte
Fensterleibung, also die seitlichen, oberen und unteren Flächen, baukastenartig zusammensetzbar,
die als Einheit einbaubar ist. In einer weiteren Variante ist das Fenster bereits
mit dieser Fensterleibung fest verbunden.
[0015] Dieselben Ausführungsformen lassen sich auch bei vertikalen Fenstern, also nicht
Dachflächenfenstern, verwenden. Die Wirkung, die mit diesen Fensterleibungen erzielt
wird, ist dieselbe wie die bereits oben beschriebene Wirkung bei Dachflächenfenstern.
1. Innere Fensterleibung (3), insbesondere für Dachflächen fenster (2), die mindestens
eine spiegelnde Fläche aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine
spiegelnde Fläche derartige Neigungswinkel aufweist, dass die in einen Raum einfallende
Lichtmenge erhöht wird.
2. Innere Fensterleibung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie zwei spiegelnde
Seitenflächen (30) aufweist.
3. Innere Fensterleibung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die spiegelnden
Seitenflächen (30) gegenüber der Senkrechten zur Fensterfläche geneigt sind.
4. Innere Fensterleibung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die spiegelnden
Seitenflächen (30) im fensternahen Bereich (30') eine von der Senkrechten zur Fensterfläche
stärker abweichende Neigung als im fensterfernen Bereich (30'') aufweist.
5. Innere Fensterleibung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenflächen
(30) zwei Teilflächen (30',30'') mit unterschiedlichen Neigungswinkeln aufweisen.
6. Innere Fensterleibung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterschied
der Neigungswinkel der Teilflächen (30',30'') etwa 20° beträgt.
7. Innere Fensterleibung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der spiegelnde
Teil der Fensterleibung (3) aus hochglanzpoliertem Chromnickelstahlblech besteht.
8. Innere Fensterleibung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
jede Seitenfläche (30) aus einem einzigen Stück des spiegelnden Materiales gefertigt
ist, das an seinem fensterfernen Ende Befestigungsmittel (32) aufweist, mittels denen
die Seitenflächen (30) mit dem Dachsparren (11) fixierbar sind.
9. Innere Fensterleibung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
sie mindestens teilweise baukastenartig zusammensetzbar ist.