[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Elektrobackofens mit einem
ringförmigen Gebläseheizkörper um das Gebläserad eines elektromotorisch antreibbaren
Gebläses und mit einem Oberhitze- und einem Unterhitze-Heizkörper.
[0002] Bekannte Elektrobackofen mit dieser Ausstattung weisen in der Regel verschiedene
Betriebsarten auf, welche mit einem Betriebsart-Wahlschalter ausgewählt werden können.
Es sind dies ein Umluftbetrieb, ein statischer Betrieb mit Ober- und Unterhitze, ein
Grillbetrieb und verschiedene Kombinationen dieser Betriebsarten mit mehreren betriebenen
Heizkörpern, wie Umluft mit Unterhitze, Umluft mit Grill. Dabei kann der Umluftbetrieb
auf zwei Arten realisiert werden, nämlich mit einem ringförmigen Gebläseheizkörper
um das Gebläserad eines elektromotorisch antreibbaren Gebläses oder mit dem Oberhitze-
und dem Unterhitze-Heizkörper bei eingeschaltetem Gebläse.
[0003] Der Umluftbetrieb mit dem ringförmigen Gebläseheizkörper (Heißluft) zeigt zu große
Bräunungsdifferenzen am Backgut in allen Ebenen des Backraumes. Der Umluftbetrieb
soll jedoch in mehreren Ebenen gleichzeitig in der Lage sein, Backwaren im Backblech
fertigzustellen. Bei Backwaren mit längerer Backzeit erreicht die oberste Ebene auf
der Oberseite der Backwaren ein zu helles Ergebnis, während der Boden der Backwaren
in der untersten Ebene zu feucht ist.
[0004] Der Umluftbetrieb mit eingeschaltetem Gebläse und eingeschaltetem Oberhitze- und
Unterhitze-Heizkörper zeigt zwar bessere Bräunungsergebnisse, d.h. kleinere Bräunungsdifferenzen,
hat jedoch Probleme in der obersten und untersten Ebene des Backraumes. Die Backwaren
in der obersten Ebene bräunen an der Oberseite zu stark, während die Backwaren in
der untersten Ebene am Boden verbrennen. Dadurch wird häufig die Möglichkeit ausgeschlossen,
in mehreren Ebenen zu backen. Auch der reine statische Betrieb läßt das Backen nur
in einer Ebene zu.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren der eingangs erwähnten Art zu schaffen,
mit dem in allen Ebenen des Backraumes gleichzeitig gebacken werdne kann und bei dem
trotzdem ein gleichmäßiges Bräunungsergebnis für alle gebackenen Backwaren erreicht
werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß ein Backvorgang in einer
ersten Betriebsart mit vorgebbarer, erster Taktzeit im Umluftbetrieb mit eingeschaltetem
Gebläse und eingeschaltetem Gebläseheizkörper begonnen wird, daß danach auf eine zweite
Betriebsart mit vorgebbarer zweiter Taktzeit im Umluftbetrieb mit eingeschaltetem
Gebläse und eingeschaltetem Oberhitze- und Unterhitze-Heizkörper umgeschaltet wird,
und daß der Backvorgang abwechselnd in der ersten und zweiten Betriebsart mit der
vorgegebenen ersten und der vorgegebenen zweiten Taktzeit bis zum Ablauf der vorgegebenen
Backzeit weitergeführt wird.
[0007] Der Backvorgang beginnt stets mit einem Umluftbetrieb mit eingeschaltetem Gebläse
und eingeschaltetem Gebläseheizkörper. Damit wird eine schnelle Aufheizung des Backraumes
erreicht. Dann schließt sich ein Umluftbetrieb mit eingeschaltetem Gebläse und eingeschaltetem
Oberhitze- und Unterhitze-Heizkörper an. Diese Betriebsarten wiederholen sich abwechselnd
bis zum Ablauf der Backzeit. Die Taktzeiten für die bei den Umluftbetriebe sind variabel
und vorgebbar, so daß für die unterschiedlichen Arten von Backwaren stets die optimalsten
Einstellungen in bezug auf Wärmeverteilung, Energieverbrauch und Taktzeiten vorgegeben
und fixiert werden können.
[0008] Eine Auslegung hat sich für vorteilhaft erwiesen, die dadurch gekennzeichnet ist,
daß die erste Taktzeit für die erste Betriebsart mit 5 Minuten und größer gewählt
wird.
[0009] Die Vorgabe der Taktzeiten für die bei den Umluft-Betriebsarten lassen sich am einfachsten
durch Wahlschalter vorgeben.
[0010] Anstelle der Vorwahl der Taktzeiten durch Wahlschalter, die Zeitgeber verändern,
kann die Vorgabe nach einer weiteren Ausgestaltung auch dadurch vorgenommen werden,
daß die erste und zweite Taktzeit durch einen Thermostaten vorgegeben werden und ganzzahlige
Vielfache der Schaltperioden desselben betragen. Damit ist dann zwangsläufig eine
Kopplung der Taktzeiten mit dem zeitlichen Temperaturverlauf im Backraum hergestellt.
[0011] Die Beeinflussung der Taktzeiten kann auch in Abhängigkeit von der Vorgabe von Gargut-Kategorien
automatisch verändert und vorgegeben werden.
[0012] Bei einem einfachen Elektrobackofen kann die Vorgabe der Taktzeiten für die beiden
Umluft-Betriebsarten auch fest vorgegeben sein.
[0013] Die Erfindung wird anhand eines Stromlaufplanes für eine Steuerung zur Durchführung
des neuen Verfahrens näher erläutert.
[0014] Mit einem Betriebsschalter S1 wird die Wechselspannung, die an den Klemmen L1 und
N ansteht, an die Steuerschaltung angelegt. Mit dem Einschalten leuchtet eine Signalleuchte
H1 auf und zeigt den Betriebszustand, d.h. den eingeleiteten Backvorgang, an. Gleichzeitig
wird die Backofenleuchte E und das Gebläse M eingeschaltet. Auch die Steuerelektronik
erhält Speisespannung und der vorgegebene Zyklus mit der ersten vorgegebenen Taktzeit
und der zweiten vorgegebenen Taktzeit beginnt zu laufen. Die Taktzeiten können im
Ausführungsbeispiel fest vorgegeben sein, sie können jedoch auch variabel und mit
Wahlschaltern vorgebbar sein. Der Thermostat hat im Anfangszeitpunkt seinen Kontakt
geschlossen, so daß während der ersten Taktzeit über den Schalter S2 der Gebläseheizkörper
R3 eingeschaltet ist. Nach dem Ablauf der ersten Taktzeit steuert die Steuerelektronik
den Schalter S2 in die andere Schaltstellung. Der Gebläseheizkörper R3 wird abgeschaltet
und der Oberhitze-Heizkörper R1 und der Unterhitze-Heizkörper R2 werden eingeschaltet
und zwar während der von der Steuerelektronik vorgegebenen zweiten Taktzeit. Nach
dem Ablauf der zweiten Taktzeit schaltet der Schalter S2 in die Ausgangsstellung zurück
und die erste Betriebsart beginnt wieder. Die erste Betriebsart und die zweite Betriebsart
wechseln nun fortlaufend ab, bis der Backvorgang beendet ist. Dabei kann der Thermostat
B die Heizkörper beim Überschreiten einer vorgegebenen Temperatur abschalten. Das
Gebläse M bleibt jedoch während des gesamten Backvorganges eingeschaltet. Während
des gesamten Backvorganges wird also Umluft erzeugt, die über ein an der Rückwand
des Backraumes angebrachtes Luftleitblech, hinter dem sich das Gebläserad mit dem
Gebläseheizkörper befindet, in den Backraum geleitet und verteilt wird.
[0015] In der ersten Betriebsart wird während der ersten Taktzeit der Backraum schnell aufgeheizt,
wobei das Gebläse M und der Gebläseheizkörper R3 eingeschaltet sind. Bei der zweiten
Betriebsart werden jeweils das Gebläse M und der Oberhitze-Heizkörper R1 und der Unterhitze-Heizkörper
R2 eingeschaltet. Die bei den Umluft-Betriebsarten wechseln dann ab, bis der Backvorgang
beendet ist. Die erste Taktzeit ist vorzugsweise etwa 5 Minuten und etwas größer,
sollte die 5 Minuten aber nicht unterschreiten. Die zweite Taktzeit kann zwischen
0 und 10 Minuten variieren. Auch hier sollte 5 Minuten nicht unterschritten werden,
da dann keine Auswirkungen mehr feststellbar sind.
[0016] Die Taktzeiten können auch durch ganzzahlige Schaltperioden des Thermostaten vorgegeben
werden. Dann steuert der Thermostat auch die Steuerelektronik an, die dann die Schaltperioden
abzählt und entsprechend der Vorgabe den Schalter S2 steuert. Durch die Veränderung
der Taktzeiten in Abhängigkeit von der Gargut-Kategorie - Kleingebäck, Obstkuchen
- kann eine optimale Einstellung des Backvorganges vorgenommen und ein gleichmäßiger
Backvorgang in mehreren Ebenen des Backraumes erreicht werden.
1. Verfahren zum Betreiben eines Elektrobackofens mit einem ringförmigen Gebläseheizkörper
um das Gebläserad eines elektromotorisch antreibbaren Gebläses und mit einem Oberhitze-
und einem Unterhitze-Heizkörper,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Backvorgang in einer ersten Betriebsart mit vorgebbarer, erster Taktzeit im
Umluftbetrieb mit eingeschaltetem Gebläse (M) und eingeschaltetem Gebläseheizkörper
(R3) begonnen wird,
daß danach auf eine zweite Betriebsart mit vorgebbarer zweiter Taktzeit im Umluftbetrieb
mit eingeschaltetem Gebläse (M) und eingeschaltetem Oberhitze- und Unterhitze-Heizkörper
(R1, R2) umgeschaltet wird, und daß der Backvorgang abwechselnd in der ersten und
zweiten Betriebsart mit der vorgegebenen ersten und der vorgegebenen zweiten Taktzeit
bis zum Ablauf der vorgegebenen Backzeit weitergeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Taktzeit für die erste Betriebsart mit 5 Minuten und größer gewählt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste und zweite Taktzeit mittels Wahlschalter vorgegeben werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste und zweite Taktzeit durch einen Thermostaten vorgegeben werden und ganzzahlige
Vielfache der Schaltperioden desselben betragen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Taktzeiten der Betriebsarten in Abhängigkeit von der Auswahl von Gargut-Kategorien
verändert und vorgegeben werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Taktzeiten fest vorgegeben werden.