[0001] Die Erfindung betrifft eine Pulverfördereinrichtung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1.
[0002] Eine solche Pulverfördereinrichtung mit einer Strahlpumpe nach dem Injektorprinzip
oder Venturiprinzip ist aus der DE-OS 39 26 624 A1 bekannt.
[0003] Das Pulver dient zur elektrostatischen Sprühbeschichtung von Gegenständen und kann
beispielsweise aus Kunststoff, Keramik oder einem anderen Beschichtungsmaterial bestehen.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf Anlagen zur elektrostatischen Sprühbeschichtung
von Gegenständen mit Pulver beschränkt, sondern kann auch zur Förderung von Pulver
für andere Zwecke verwendet werden.
[0004] Zur Förderung von Pulver von einem Gebinde oder einem Behälter zu einer Sprühpistole
oder einer anderen Sprühvorrichtung zur elektrostatischen Sprühbeschichtung von Gegenständen
wird meistens eine Strahlpumpe verwendet, welche nach dem Injektorprinzip oder Venturirohrprinzip
arbeitet. In dieser Pumpe erzeugt ein Luftstrahl in einem Unterdruckbereich, der durch
Kanalverbreiterung gebildet wird, einen Unterdruck, der dazu benutzt wird, Pulver
aus dem Behälter oder Gebinde abzusaugen. Das abgesaugte Pulver wird vom Luftstrahl
mitgerissen und zur Sprühvorrichtung gefördert. Durch Einstellen der Durchflußrate
des Luftstromes kann der Unterdruck und damit die geförderte Pulvermenge eingestellt
werden. Damit in einem die Strahlpumpe mit der Sprühvorrichtung verbindenden Schlauch
ein konstanter Materialfluß gewährleistet ist und Pulverablagerungen oder eine pulsierende
Strömung im Schlauch vermieden werden, muß die Strömungsgeschwindigkeit des Pulver-Luft-Gemisches
im Schlauch mindestens 10 m/s betragen. Zur Förderung einer sehr kleinen Pulvermenge
pro Zeiteinheit kann es erforderlich werden, den zur Erzeugung des Unterdruckes und
Pulverförderung dienenden Luftstrahl, im folgenden Förderluft genannt, so klein einzustellen,
daß die Strömungsgeschwindigkeit im Schlauch unter 10 m/s abfallen würde. Um diesen
Geschwindigkeitsabfall zu vermeiden und auch in diesem Falle eine Strömungsgeschwindigkeit
von mindestens 10 m/s im Schlauch zu haben, ist es bekannt, dem Pulver-Luft-Strom
stromabwärts des Unterdruckbereichs Zusatzluft zuzuführen. Die Pulverförderung kann
eingeschaltet und ausgeschaltet werden, indem der Förderluftstrom eingeschaltet oder
ausgeschaltet wird. Wenn der Förderluftstrom und die Zusatzluft abgeschaltet werden,
dann wird das im Schlauch vorhandene Pulver nicht mehr bis zur Sprühvorrichtung gefördert,
sondern es bleibt im Schlauch liegen. Beim Wiedereinschalten wird dieses Pulver von
der Luftfront mitgerissen und als übergroße Pulvermenge zur Sprühvorrichtung gefördert.
Dies beeinflußt das Beschichtungsergebnis total negativ, weil entweder eine zu starke
Pulveransammlung auf dem zu beschichtenden Gegenstand entsteht, oder von ihm das Pulver
weggeblasen wird, oder zur Vermeidung dieses Nachteiles die Sprühvorrichtung von dem
zu beschichtenden Gegenstand wegbewegt werden muß. Eine solche störende "Pulverwolke"
kann durch Spülen des Schlauches mit Luft zwischen dem Ausschalten und dem Wiedereinschalten
wesentlich reduziert werden. Dieses Spülen kann aber nur dort angewendet werden, wo
ein großer zeitlicher Abstand zwischen dem Ausschalten und dem Wiedereinschalten vorhanden
ist, damit in der Zwischenzeit die Sprühvorrichtung von dem zu beschichtenden Gegenstand
wegbewegt werden kann. Grundsätzlich will man beim Ausschalten der Pulverförderung
nur den Pulverstrom unterbinden, nicht aber den Luftstrom im Schlauch ausschalten.
Sowohl zur Pulverförderung als auch zur Reinigung des Schlauches ist ein konstanter
Luftstrom erforderlich. Beim Abschalten des Förderluftstromes bricht die Pulverförderung
nicht plötzlich zusammen, sondern nimmt mit dem kleiner werdenden Förderluftstrom
ab. Dadurch verbleiben im Schlauch ein Abschnitt mit viel Pulver und ein Abschnitt
mit wenig Pulver. Dies hat beim Wiedereinschalten des Förderluftstromes eine ungleichmäßige
Pulverförderung auf den zu beschichtenden Gegenstand zur Folge.
[0005] Aus der genannten DE-OS 39 26 624 A1 ist es ferner bekannt, Dosierluft in den Unterdruckbereich
der Strahlpumpe einzubringen. Zusatzluft zur Pulverförderung zeigt diese Schrift nicht.
Die Einstellung der geförderten Pulvermenge erfolgt auch hier durch Einstellung der
Förderluft. Mit der Dosierluft erfolgt nur eine zusätzliche Feineinstellung. Die Pulverförderung
kann nur durch Abschalten des Förderluftstromes abgeschaltet werden. Mit der Dosierluft
kann die Stärke des vom Förderluftstrom erzeugten Unterdruckes reduziert werden, was
eine entsprechende Reduzierung und damit Feineinstellung der geförderten Pulvermenge
ermöglicht. Die Dosierluft muß zusätzlich von einer Druckluftquelle erzeugt und durch
eine Druckregeleinrichtung genau kontrolliert der Strahlpumpe zugeführt werden. Die
Förderluft und die Dosierluft dürfen zusammen nur eine vorherbestimmte Gesamtluftmenge
und eine vorherbestimmte Gesamtluftgeschwindigkeit ergeben. Dies erfordert einen zusätzlichen
Energie- und Vorrichtungsaufwand. Ein vollständiges Abschalten der Pulverförderung
durch eine entsprechend zugeführte Menge Dosierluft, bei unverändert aufrecht erhaltenem
Förderluftstrom, ist zwar theoretisch möglich, erfordert jedoch viel Dosierluft und
eine komplizierte Regelung der Dosierluft in Abhängigkeit vom Unterdruck im Unterdruckbereich
derart, daß für jede Förderluftrate nur so viel Dosierluft zugeführt wird, wie exakt
zur Abschaltung der Pulverförderung nötig ist. Eine solche Vorrichtung gibt es bisher
nicht. Luft ist zwar zur Förderung des Pulvers erforderlich, jedoch ist eine zu große
Luftmenge bei der elektrostatischen Pulverbeschichtung äußerst unerwünscht, weil eine
große Luftmenge die Pulverpartikel von dem zu beschichtenden Gegenstand wieder wegbläst.
Auch muß vermieden werden, daß die Dosierluft in den Pulverbehälter strömt.
[0006] Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, bei der Pulverfördereinrichtung
der eingangs genannten Art eine Möglichkeit zu schaffen, die geförderte Pulvermenge
einzustellen und im Bedarfsfall die Pulverförderung schlagartig schnell vollständig
abzuschalten, ohne daß der Förderluftstrom eingestellt oder abgestellt werden muß
und ohne das Erfordernis einer komplizierten Regeleinrichtung zur Einstellung einer
günstigen Dosierluftmenge in Abhängigkeit von sich ändernden Strömungssituationen
im Pulver-Luft-Weg.
[0007] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch
1 gelöst.
[0008] Wegen der funktionellen Unterschiede zum Stand der Technik wird im folgenden die
gemäß der Erfindung in den Unterdruckbereich zusätzlich zur Förderluft eingebrachte
Luft nicht Dosierluft, sondern Steuerluft genannt.
[0009] Durch die Erfindung wird auf einfache Weise die zur Unterdruckbildung erforderliche
Raumbegrenzung des Unterdruckkanalabschnittes durch Öffnen des Steuerlufteinlasses
zur Außenatmosphäre hin teilweise oder vollständig aufgehoben. Dabei steht schlagartig
schnell die gesamte Außenluftatmosphäre im Unterdruckkanalabschnitt zur Verfügung.
Für eine ähnlich schnell reagierende Einstellung oder Abschaltung der Pulverförderung
bei aufrechterhaltenem Förderluftstrom wäre beim Stand der Technik nicht nur ein hoher
Druck einer Druckluftquelle für die Dosierluft, sondern auch ein großer Druckluftspeicher
für die Dosierluft unmittelbar am Steuerlufteinlaß erforderlich, der schlagartig die
gesamte erforderliche Dosierluftmenge zur Verfügung stellt. Ein wesentlicher Vorteil
der Erfindung ist, daß sie sich selbst regelt: der Unterdruck im Unterdruckbereich
saugt automatisch immer nur soviel Außenluft als Steuerluft an, wie zur Reduzierung
oder vollständigen Unterbrechung der Pulverförderung nötig ist. Dies geschieht automatisch
abhängig von der Stärke des Förderluftstromes, weil ein starker Förderluftstrom einen
korrespondierend starken Unterdruck erzeugt. Dieser Unterdruck saugt entsprechend
seiner Stärke eine korrespondierende Menge Außenluft als Steuerluft an. Hierzu braucht
gemäß der Erfindung lediglich der Steuerlufteinlaß mehr oder weniger weit geöffnet
zu werden, um den Unterdruckkanalabschnitt gedrosselt oder ungedrosselt mit der Außenatmosphäre
zu verbinden. Eine Druckluftquelle ist für die Erzeugung der Steuerluft nicht erforderlich.
[0010] Das Ventil kann ein schlagartig vollständig öffnendes und schlagartig vollständig
schließendes Zwei-Stellungs-Ventil sein. In anderer Ausführungsform kann es auch ein
Ventil sein, welches außer dieser Möglichkeit des schlagartigen vollständigen Öffnens
und vollständigen Schließens auch die Möglichkeit hat, Zwischenstellungen einzustellen,
bei welchen das Ventil ebenfalls zur Außenluft offen ist, jedoch die Außenluft nur
gedrosselt in den Unterdruckbereich einströmen läßt. Dadurch ist mit der Erfindung
nicht nur ein schlagartiges Einschalten und Ausschalten der Pulverförderung möglich,
sondern je nach Betriebssituation kann die selbständig angesaugte Außenluft auch zur
Einstellung einer bestimmten Pulverförderrate verwendet werden. Das Ventil kann ein
elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch betätigbares Ventil sein. Das Ventil ist
vorzugsweise so ausgebildet, daß es durch den Steuerluftstrom gereinigt wird, indem
dieser Pulverpartikel in die Strahlpumpe zurücktreibt.
[0011] Gemäß der Erfindung wird der Pulverstrom durch Unterdrücken des Vakuums im Unterdruckkanalabschnitt
ausgeschaltet. Der Steuerlufteinlaß wird durch Öffnen des Ventils geöffnet, womit
Luft direkt aus der Umgebung angesaugt wird. Die angesaugte Umgebungsluft verhindert
ein Ansaugen von Pulver aus dem Behälter oder Gebinde. Je nach Größe der mit dem Ventil
einstellbaren Öffnung zwischen dem Unterdruckkanalabschnitt und der Außenluft kann
der Pulverstrom teilweise oder vollständig abgeschaltet werden. Ferner kann, wie aus
dem Stand der Technik bekannt, stromabwärts des Unterdruckkanalabschnittes Zusatzluft
zugeführt werden. Das Wiedereinschalten der Pulverförderung kann durch vollständiges
oder teilweises Schließen des Ventils sehr schnell geschehen, und der von der Pulverfördereinrichtung
zu einer Sprühvorrichtung oder Sprühpistole führende Schlauch muß weder gespült noch
gereinigt werden. Die Einschaltzeit und die Ausschaltzeit können beliebig kurz und
unabhängig von der Position des zu beschichtenden Werkstückes mit Bezug auf die Sprühvorrichtung
gewählt werden.
[0012] Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0013] Die Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die Zeichnungen anhand von bevorzugten
Ausführungsformen als Beispiele beschrieben. In den Zeichnungen zeigen
- Fig. 1
- einen schematischen Längsschnitt durch eine Pulverfördereinrichtung nach der Erfindung
und
- Fig. 2
- eine abgewandelte Ausführungsform dieser Pulverfördereinrichtung.
[0014] Die in Fig. 1 dargestellte Pulverfördereinrichtung enthält eine Strahlpumpe 2, in
welcher ein Förderkanal 4 gebildet ist. Der Förderkanal 4 weist einen im Querschnitt
engen Förderluft-Einlaßkanalabschnitt 6 und einen sich stromabwärts daran anschließenden,
im Querschnitt größeren Unterdruckkanalabschnitt 8 auf. In letzterem erzeugt ein Förderluftstrom
10 einen Unterdruck nach dem Injektorprinzip oder Venturirohrprinzip. Der Förderluftstrom
10 wird von einer Überdruckquelle 12 erzeugt und kann durch einen Druckregler oder
eine einstellbare Strömungsdrossel 14 eingestellt werden. In den Unterdruckkanalabschnitt
8 mündet ein Pulvereinlaß 16 zum Ansaugen von Pulver 18 aus einem Pulverbehälter 20
oder Gebinde in den Unterdruckkanalabschnitt 8 durch den vom Förderluftstrom 10 erzeugten
Unterdruck. Der in Fig. 1 dargestellte Behälter 20 hat einen perforierten Behälterboden
22, durch welchen Fluidisierluft 24 zum Fluidisieren des Pulvers 18 in den Behälter
20 strömt.
[0015] Entgegengesetzt zum Pulvereinlaß 16 mündet in den Unterdruckkanalabschnitt 8 ein
steuerlufteinlaß 26 zum Einbringen von Steuerluft 30 aus der die Strahlpume 2 umgebenden
Außenatmosphäre. Mit der Steuerluft 30 kann im Unterdruckkanalabschnitt 8 der Unterdruck
reduziert und dadurch die geförderte Pulvermenge gesteuert werden. An den Unterdruckkanalabschnitt
8 schließt sich axial zum Förderluft-Einlaßkanalabschnitt 6 ein Auslaßkanalabschnitt
32 an. An den Auslaßkanalabschnitt 32 ist ein Schlauch 34 angeschlossen, welcher zu
einer nicht dargestellten Sprühpistole zur elektrostatischen Sprühbeschichtung von
Gegenständen mit dem Pulver 18 dient.
[0016] Der Steuerlufteinlaß 26 ist durch ein kurzes Anschlußstück zwischen dem Unterdruckkanalabschnitt
8 und einem Ventil 36 gebildet, damit der Unterdruckkanalabschnitt 8 mit der Außenatmosphäre
strömungsmäßig auf kürzestem Wege verbunden werden kann, welche direkt und damit ungedrosselt
auf einen Einlaß 38 des Ventils 36 wirkt. Das Ventil 36 kann entsprechend der Fig.
1 ein 2/2-Wegeventil sein, also ein sogenanntes 2-Anschlüsse-2-Wege-Ventil, welches
elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch schlagartig schnell zwischen einer Offenstellung
und einer Schließstellung verstellbar ist. In anderer Ausführungsform kann daß Ventil
auch so ausgebildet sein, daß es zusätzlich zu diesen schlagartig schnell einstellbaren
Offen- und Schließ-Stellungen auch auf Zwischenstellungen einstellbar ist, um Steuerluft
30 der Außenatmosphäre gedrosselt in den Unterdruckkanalabschnitt 8 einzuleiten. Der
Steuerlufteinlaß 26 und das Ventil 36 haben je einen so großen Strömungsquerschnitt,
daß sich bei vollständig geöffnetem Ventil 36 im Unterdruckkanalabschnitt 8 auch dann
kein Pulverfördernder Unterdruck bilden kann, wenn der Förderluftstrom 10 auf maximale
Strömungsstärke eingestellt ist.
[0017] Gemäß einer besonderen Ausführungsform hat der Strömungsquerschnitt des Steuergaseinlasses
26 und der Strömungsquerschnitt des Ventils 36, wenn es vollständig geöffnet ist,
je eine Größe, welche im Bereich zwischen 50% der Querschnittsgröße des Auslaßkanalabschnittes
32 unmittelbar stromabwärts des Unterdruckkanalabschnittes 8 und dem größten Strömungsquerschnitt
des Unterdruckkanalabschnittels 8 liegt.
[0018] Vorzugsweise ist der Störmungsquerschnitt des Steuerlufteinlasses 26 und des Ventils
36, wenn es vollständig geöffnet ist, je ungefähr gleich groß wie der Strömungsquerschnitt
des Auslaßkanalabschnittes 32 an seiner dem Unterdruckkanalabschnitt 8 gegenüberliegenden
Stelle.
[0019] Gemäß einer weiteren Ausbildungsmaßnahme sind die Strömungsquerschnitte des Steuerlufteinlasses
26 und des vollständig geöffneten Ventils 36 je mindestens gleich groß wie der Strömungsquerschnitt
des Pulvereinlasses 16.
[0020] Als allgemeine Regel gilt, daß die Strömungsquerschnitte des Steuerlufteinlasses
26 und des Ventils 36, wenn es vollständig geöffnet ist, so groß wie möglich gemacht
werden sollten, damit beim Öffnen des Ventils 36 der Unterdruck im Unterdruckkanalabschnitt
8 schlagartig schnell auf den Druck der Außenatmosphäre abgebaut werden kann.
[0021] In den Auslaßkanalabschnitt 32 kann mit Abstand stromabwärts vom Unterdruckkanalabschnitt
8 ein Zusatzlufteinlaß 40 für Zusatzluft 42 münden, mit welcher die geforderte minimale
Luftgeschwindigkeit im Pulver-Luft-Schlauch 34 gewährleistet wird. Der Auslaßkanalabschnitt
32 kann entsprechend Fig. 1, ungefähr beim Zusatzlufteinlaß 40 beginnend, einen in
Strömungsrichtung zunehmend größer werdenden Strömungsquerschnitt haben.
[0022] Durch die Erfindung wird der Unterdruckkanalabschnitt 8 ohne Zwischenschaltung einer
Pumpe oder eines Verdichters mittels des Ventils 36 direkt mit der Außenatmosphäre
verbunden.
[0023] Der Steuerlufteinlaß 26 und das Ventil 36 haben vorzugsweise je einen so großen Strömungsquerschnitt,
daß sich bei vollständig geöffnetem Ventil im Unterdruckkanalabschnitt 8 auch bei
maximaler Stärke des Förderluftstromes kein Pulver-fördernder Unterdruck bilden kann.
[0024] Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist der Steuerlufteinlaß 26 durch das Ventil
36 gebildet. Das Ventil 36 besteht hier aus einem Ventilsitz 50 in Form eines Ringes
und aus einem Ventilteller 52. Fig. 2 zeigt das Ventil 36 in geschlossenem Zustand.
Es wird durch Abheben des Ventiltellers 52 vom Ventilsitz 50 geöffnet. Beim Öffnen
und Schließen entsteht ein enger Ringspalt, in welchem die Steuerluft 30 aus der Außenatmosphäre
eine hohe Strömungsgeschwindigkeit in den Unterdruckkanalabschnitt 8 hat.
[0025] Dadurch ergibt sich eine selbstreinigende Ventilwirkung, weil die Steuerluft 30 am
Ventil 36 vorhandene Pulverpartikel in den Unterdruckkanalabschnitt 8 bläst. Das Ventil
36 hat im geöffneten Ventilzustand einen größeren Strömungsquerschnitt als der Pulvereinlaß
16. Die Strömungsquerschnitte können auch anders sein.
1. Pulverfördereinrichtung mit einer Strahlpumpe (2), in welcher ein Förderkanal (4)
gebildet ist, der einen Förderluft-Einlaßkanalabschnitt (6) und einen sich stromabwärts
daran anschließenden, im Querschnitt größeren Unterdruckkanalabschnitt (8) aufweist,
in welch letzterem ein Förderluftstrom (10) einen Unterdruck nach dem Injektorprinzip
oder Venturirohrprinzip erzeugt, mit einem in den Unterdruckkanalabschnitt (8) mündenden
Pulvereinlaß (16) zum Ansaugen von Pulver (18) aus einem Pulverbehälter (20) oder
Gebinde in den Unterdruckkanalabschnitt (8) durch den vom Förderluftstrom (10) erzeugten
Unterdruck, mit einem sich stromabwärts an den Unterdruckkanalabschnitt (8) anschließenden
Auslaßkanalabschnitt (32) für die Luft (10, 30) und das von der Luft geförderte Pulver
(18),
dadurch gekennzeichnet, daß der Unterdruckkanalabschnitt (8) über einen Steuerlufteinlaß (26) mittels eines
Ventils (36) strömungsmäßig mit der Außenatmosphäre verbindbar ist.
2. Pulverfördereinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerlufteinlaß (26) und das Ventil (36) je einen so großen Strömungsquerschnitt
haben, daß sich bei vollständig geöffnetem Ventil im Unterdruckkanalabschnitt (8)
auch bei maximaler Stärke des Förderluftstromes kein Pulver-fördernder Unterdruck
bilden kann.
3. Pulverfördereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsquerschnitte des Steuerlufteinlasses (26) und des Ventils (36),
wenn es vollständig geöffnet ist, je so groß sind, daß sie im Bereich zwischen mindestens
der halben Größe des Strömungsquerschnittes des Auslaßkanalabschnittes (32) unmittelbar
stromabwärts des Unterdruckkanalabschnittes (8) und der gleichen Größe wie der größte
Strömungsquerschnitt des Unterdruckkanalabschnittes (8) liegen.
4. Pulverfördereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsquerschnitte des Steuerlufteinlasses (26) und des Ventils (36),
wenn es vollständig geöffnet ist, je ungefähr gleich groß sind wie der Strömungsquerschnitt
des Auslaßkanalabschnittes (32) unmittelbar stromabwärts des Unterdruckkanalabschnittes
(8).
5. Pulverfördereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsquerschnitte des Steuerlufteinlasses (26) und des vollständig geöffneten
Ventils (36) je mindestens so groß sind wie der Querschnitt des Pulvereinlasses (16).
6. Pulverfördereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (36) ein schlagartig schnell "Auf" und "Zu" schaltbares Ventil ist.
7. Pulverfördereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in den Auslaßkanalabschnitt (32) ein Zusatzlufteinlaß (40) zum Einbringen von
Zusatzluft (42) mündet.