[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Zeolithe enthaltende Einbettmassen sowie daraus
gefertigte Modelle und Formen. Die erfindungsgemäßen Einbettmassen werden beim Metallguß
eingesetzt, vorzugsweise bei der Herstellung von Präzisionsgußteilen.
[0002] Bei der Herstellung von Metallgußteilen kommt es in vielen Fällen auf eine möglichst
identische Wiedergabe von Details wie feinen Oberflächenstrukturen an. Hierbei wird
insbesondere in Fällen, in denen das Original nicht beliebig lange zur Verfügung steht,
von diesem zunächst eine Abformung, zum Beispiel aus Silicon, angefertigt, mit deren
Hilfe ein sogenanntes Meistermodell, beispielsweise aus Gips, hergestellt wird.
[0003] Von diesem wird erneut eine Abformung, meist aus Agar-Agar oder Silicon, hergestellt,
mit deren Hilfe man eine Kopie des Meistermodells aus Gips, oder, wenn exakt auf das
Original passende Teile angefertigt werden sollen, aus Einbettmasse herstellt.
[0004] Im letzten Fall kommt es insbesondere gegenüber den hydrophoben Siliconoberflächen
zur Bildung von feinen, salzartigen Krusten auf der Oberfläche des aus Einbettmasse
gefertigten Modells, den sogenannten Ausblühungen. Der Versuch, diese z.B. mechanisch
zu entfernen, führt häufig zu Beschädigungen, die wie die nicht entfernten Ausblühungen
selbst die Ursache von Fehlern an dem später hergestellten Gußobjekt sind.
[0005] Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, Gußeinbettmassen herzustellen,
die frei von Ausblühungen sind, jedoch über unverändert gute mechanische Eigenschaften
verfügen.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch Zusatz von Zeolithen zu an sich bekannten
Einbettmassezusammensetzungen gelöst. Die erfindungsgemäßen Einbettmassen werden beim
Metallguß im allgemeinen eingesetzt, zum Beipsiel bei der Restauration und Kopie wertvoller
Metallobjekte. Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet für die erfindungsgemäßen Einbettmassen
ist die Dentaltechnik, wo mit Hilfe von Gußeinbettmassen Zahnersatzteile hergestellt
werden. Dabei werden Wachsmodellationen, die die Form der zu gießenden Zahnrestauration
wiedergeben, mit Hilfe einer solchen Masse eingebettet, oder aber es werden Einbettmassemodelle,
wie z.B. bei der Herstellung von Modellgußgerüsten für partielle Zahnprothesen, hergestellt.
Die Wachsmodellationen werden gemeinsam mit den Einbettmassen erwärmt und verbrennen
dabei rückstandslos. Dadurch entstehen Hohlräume, die mit den verwendeten dentalen
Restaurationsmaterialien, in der Regel Metallegierungen, ausgegossen werden. Nach
dem Erhärten und Abkühlen der Restaurationsmaterialien werden die Einbettmassen entfernt
und das gegossene Zahnersatzteil liegt vor, welches nach weiteren Arbeitsschritten,
wie Abstrahlen, Polieren, Verblenden etc. für die Eingliederung in das Gebiß zur Verfügung
steht. Die Einbettmassezusammensetzungen sind an sich bekannt. Sie bestehen in der
Regel aus einem Pulver, welches aus feuerfesten Materialien, wie z.B. Quarz oder Cristobalit,
und Bindemittel, wie z.B. Magnesiumoxid/Ammoniumphosphat oder Calciumsulfathalbhydrat,
zusammengesetzt ist, und einer Anmischflüssigkeit, wie z.B. Wasser oder eine Kieselsollösung.
Häufig werden sogenannte phosphatgebundene Einbettmassen verwendet, die im wesentlichen
als Bindemittel Magnesiumoxid und Phosphate sowie als feuerfeste Materialien Quarz
und Cristobalit enthalten. Als Anmischflüssigkeit wird häufig dafür eine Kieselsollösung
verwendet. Die Reaktionen bei der Verfestigung und beim Erhitzen der angemischten
Einbettmasse lassen sich durch die folgenden Reaktionsgleichungen darstellen:
Verfestigung:
NH₄H₂PO₄ + MgO → MgNH₄PO₄ + H₂O
Erhitzen:
2 MgNH₄PO₄ → Mg₂P₂O₇ + H₂O + 2 NH₃
Bei verschiedenen Arbeitstechniken, wie z.B. bei der Herstellung von Einbettmassemodellen
für die Anfertigung von Modellgußgerüsten oder bei der Herstellung von feuerfesten
Einzelstümpfen, werden bisweilen Abformungen von zahntechnischen Modellen, die häufig
aus Gips als Modellmaterial bestehen, angefertigt, und diese dann mit den zuvor beschriebenen
Einbettmassen gefüllt, wobei die Einbettmasse sich in dieser Abformmasse verfestigt.
Dieses Verfahren ist auch unter der Bezeichnung "Dublieren" bekannt. Als Dubliermaterialien
sind u.a. wässrige Agar-Agar-Massen oder aber auch die zunehmend eingesetzten, sehr
wiedergabegenauen und formtreuen Silicondubliermateiralien bekannt. Bei der Verfestigungsreaktion
kommt es nach deren Abschluß und dem Entformen des so erhaltenen Einbettmassemodells
aus der Silicondublierabformmasse häufig zu den bereits oben erwähnten Ausblühungen,
Ausscheidungen von kristallinen Alkaliphosphaten, auf der Oberfläche der Einbettmassemodelle.
[0007] Die Alkalien entstammen vermutlich hauptsächlich aus den Zusätzen, die zur Stabilisierung
den als Anmischflüssigkeiten verwendeten Kieselsollösungen zugegeben werden, oder
aber sie entstammen aus Alkaliphosphatzusätzen, die den Einbettmassepulverrezepturen
zur Steuerung der Abbindekinetik zugesetzt werden.
[0008] Diese sogenannten "Ausblühungen" können die Paßgenauigkeit der auf Grundlage solcher
Einbettmassemodelle hergestellten Zahnersatzteile negativ beeinflussen, so daß eine
Vermeidung der "Ausblühungen" notwendig ist.
[0009] Es hat nicht an Versuchen gefehlt, diese Ausblühungen zu verhindern. Es ist bekannt,
daß Einbettmasserezepturen mit deutlich veränderter Abbindekinetik und geringerer
Abbindetemperatur in dieser Hinsicht verbessert wurden; diese Massen sind jedoch gegenüber
Dubliergel auf Agar-Agar-Basis nicht verwendbar, da es bei den niedrigen Abbindetemperaturen
gegenüber den Agar-Agar-Dubliermaterialien zu Anhaftungen von Einbettmasse kommt.
Dies bedeutet, daß diese Einbettmasserezepturen dann nicht mehr universell für Silicon-
und Agar-Agar-Dubliermaterialien angewendet werden können, was die Verwendbarkeit
stark einschränkt.
[0010] Einen anderen Versuch, die "Ausblühungen" zu unterdrücken, beschreibt die EP-0 417
527. Dort wird der Zusatz von 0,01 bis 10 Gew.-% mindestens einer in Wasser und/oder
Alkohol löslichen, festen organischen Säure mit 2 bis 10 C-Atomen bei der Herstellung
von Gußformen aus Gußeinbettmassen empfohlen.
[0011] Diese bei den üblichen Vorwärmtemperaturen verbrennbaren organischen Verbindungen
können zu einer Schwächung des keramischen Gefüges führen sowie eine Erhöhung der
die Paßgenauigkeit der fertigen Arbeit negativ beeinflußenden Abbindeexpansion bewirken.
Zugabemengen in der Größenordnung von 1,2 Gew.-% bewirken bereits eine signifikante
Senkung der Abbindetemperatur und deutliche Steigerung der Abbindezeit, die eine universelle
Anwendung für Silicon- und Agar-Agar-Gel-Dubliermaterialien verhindern.
[0012] Eine Zugabe von 5,0 Massen-% Citronensäure zu einer Einbettmasse bestehend aus 42,0
Gew.-% Quarzsand; 25,0 Gew.-% Cristobalitmehle; 9,1 Gew.-% Magnesiumoxid; 8,0 Gew.-%
Phosphate; 0,5 Gew.% Farbstoffpigmente und 10,4 Gew.-% Quarzmehl führt zu einer Masse,
die mit einer Anmischflüssigkeitsmenge von 17 ml Kieselsollösung auf 100 g Pulver
zu keiner verarbeitbaren Konsistenz aufgrund einer extrem langsamen Erhärtungsreaktion
und einer sehr ungleichmäßigen Erhärtung führt.
[0013] Es wurde gefunden, daß die der Erfindung zugrundliegende Aufgabe durch den Zusatz
von Zeolithen zu den an sich bekannten Einbettmassen gelöst wird.
[0014] Die Zeolithe werden bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 10,0 Gew.-%, (bezogen auf die
pulverförmige Gesamtmasse vor dem Zusatz der Anmischflüssigkeit) eingesetzt, besonders
bevorzugt in Mengen von 0,4 bis 5,0 Gew.-%.
[0015] Erfindungsgemäß bevorzugt einzusetzende Zeolithe sind durch die allgemeinen Formel
(I) charakterisiert:
M¹n[mM²O₂ x n SiO₂] x qH₂O
Hierin bedeuten:
- M¹
- ein Äquivalent eines austauschbaren Kations, dessen Anzahl dem Anteil von M² entspricht;
- M²
- ein dreiwertiges Element, welches gemeinsam mit dem Si das oxidische Gerüst des Zeoliths
bildet;
- n/m
- das SiO₂/M²O₂-Verhältnis;
- q
- die Menge des adsorbierten Wassers
Zeolithe sind von ihrer Grundstruktur her kristalline Alumosilikate, die aus einem
Netzwerk von SiO₄- bzw. M²O₄-Tetradern aufgebaut sind. Die einzelnen Tetraedern sind
mit Sauerstoffbrücken über die Ecken der Tetraeder untereinander verknüpft und bilden
ein räumliches Netzwerk, das gleichmäßig von Kanälen und Hohlräumen durchzogen ist.
[0016] Die einzelnen Zeolithstrukturen unterscheiden sich durch die Anordnung und Größe
der Kanäle und Hohlräume sowie durch ihre Zusammensetzung. Als Ausgleich für die negative
Ladung des Gitters, die durch den Anteil an M² zustande kommt, sind austauschbare
Kationen eingelagert. Die adsorbierte Wasserphase qH₂O ist reversibel entfernbar,
ohne daß das Gerüst seine Struktur verliert.
[0017] M² ist vielfach Aluminium, kann aber durch andere dreiwertige Elemente teilweise
oder ganz substituiert sein.
[0018] Eine ausführliche Darstellung von Zeolithen ist beispielsweise in der Monographie
von D.W. Breck "Zeolite Molecular Sieves, Structure, Chemistry and Use", J. Wiley
& Sons, New York, 1974, gegeben.
[0019] Für das erfindungsgemäße Verfahren sind z.B. folgende Zeolithe besonders geeignet:
Faujasite, Mordenite, Zeolith A, Zeolith β, Zeolith Ω, Zeolith L, Offretit, ZSM 12,
Pentasile, PSH-3, ZSM 22, ZSM 23, ZSM 48, EU-1, Zeolith T, Chabasite, Gmelinite, Ferrierite,
Zeolith Rho, ZK-5 u.a.
[0020] Die für das erfindungsgemäße Verfahren geeigneten Zeolithe können Alkalikationen,
wie z.B. Li, Na, K, Rb oder auch Erdalkalikationen, wie z.B. Mg, Ca, Sr oder auch
andere Kationen wie z.B. H, NH₄, Zn, Cu, Ni, Co, Mn, Seltenerdmetalle u.a. enthalten.
Auch Mischformen können eingesetzt werden.
[0021] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei den erfindungsgemäß
verwendeten Zeolithen um solche, bei denen mindestens ein Teil der Metallkationen
gegen Wasserstoffionen ausgetauscht ist, bevorzugt 50 bis 100 %, besonders bevorzugt
80 bis 100 % aller ursprünglich vorhandenen austauschbaren Metallkationen.
[0022] Besonders bevorzugt für das erfindungsgemäße Verfahren sind Zeolithe mit vielen sauren
Zentren, wie sie beispielsweise durch die Behandlung von Zeolithen mit Faujasit-Struktur
mit Ammoniumsalzlösungen oder Seltenerdsalzslösungen und anschließender thermischer
Behandlung entstehen. Die Zusatzmenge der zuvor beschriebenen Zeolithe liegt bevorzugt
bei einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%. Die ausblühungsverhindernde Wirkung bei unterschiedlichen
Zeolith-Typen ist unterschiedlich stark ausgeprägt. Einfache Versuche ermöglichen
eine optimale Dosierung. Sehr wirksam sind die Alkali-, Erdalkali- oder Seltenerdmetall-haltigen
Zeolithe. Die wirksamsten Zeolithe sind solche des H-Zeolith Y-Typs.
[0023] Für H-Zeolith Y wurden ca. 0,3 bis 1,5 Gew.-% als besonders bevorzugte Menge zur
Erzielung der ausblühungsverhindernden Wirkung gefunden, bei den seltenerdmetallenthaltenden
Zeolithen liegt die besonders bevorzugte Zugabemenge bei 0,7 bis 2,0 Gew.-%.
[0024] Die Grundrezepturen der erfindungsgemäßen Einbettmassepulver sind in an sich bekannter,
konventioneller Art und Weise in einem geeigneten Mischaggregat, z.B in einem Nauta-Mischer,
Lödige-Mischer o.ä. herstellbar, in dem man die pulverförmigen Additive inclusive
der Zeolithe nacheinander zusammenmischt. Es ist jedoch auch möglich, Vormischungen,
die den Zeolith enthalten, herzustellen, und diese Vormischungen einzumischen. Darüberhinaus
ist es bei den beschriebenen Zeolith-enthaltenden erfindungsgemäßen Einbettmasseformulierungen
auch möglich, diese ohne Verlust der oben beschriebenen gewünschten Eigenschaften
in an sich bekannter Weise mit Isoparaffinen zu besprühen um z.B. deren Fließverhalten
nochmals zu verbessern.
[0025] Anwendungstechnisch zeigen die Zeolith-enthaltenden erfindungsgemäßen Einbettmassepulvermischungen
keine Nachteile gegenüber nicht zeolithenthaltenden Einbettmassemischungen. Es treten
keine verarbeitungswesentlichen Veränderungen der Abbindezeit und Abbindetemperatur
ein. Die Gelverträglichkeit ist unverändert gut. Die mechanische Festigkeit der Gußmuffel
bzw. des aus der Einbettmasse gefertigten Modells ist unverändert gut, gleiches gilt
für die Abbindeexpansion, einem bedeutenden Parameter für den Grad der Maßtreue des
später erhaltenen Gußteils.
[0026] Die erfindungsgemäßen Einbettmasseformulierungen sind insbesondere sowohl gegenüber
Dubliersilicon als auch gegenüber Agar-Agar-Dubliermasse verwendbar.
[0027] Die vorstehend beschriebenen Ausblühungen treten beim Einsatz der erfindungsgemäßen
Einbettmassen jedoch nicht auf; so daß mit deren Hilfe erheblich präzisere Gußteile
erhalten werden.
[0028] Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
[0029] Es werden Abbindeexpansion, Verarbeitungszeit und Druckfestigkeit in Anlehnung an
DIN 13919, Teil 2, Juni 1984, bestimmt. Die Abbindezeit ist der Zeitpunkt, bei dem
die Abbindetemperatur das Temperatur-maximum erreicht. Die Ausblühungsneigung wurde
durch ein Anmischen der beschriebenen Einbettmassepulver mit einer handelsüblichen
Kieselsolanmischflüssigkeit (Levotherm-Anmischflüssigkeit) und Ausgießen des angemischten
Gußeinbettmassebreies in eine additionsvernetzte Silicondublierformmasse (z.B. aus
Tecnovil-Handelsware) getestet, indem das erstarrte Einbettmassemodell entformt und
die Einbettmasseoberfläche nach 24 h nach dem Entformen und Stehen an der Raumluft
begutachtet wird. Die Herstellung der Einbettmassepulverzusammensetzung erfolgt durch
das homogene Mischen der Einzelkomponenten in einem Wurfschaufel-mischer (Lödige-Mischer),
konischen Kegelstumpfmischer mit umlaufender Schnecke (Nauta-Mischer) oder in Taumelmischern,
jedoch sind prinzipiell auch andere geeig-nete Mischaggregate verwendbar. Die nachfolgend
aufgeführten Beispiele sollen die Erfindung beschreiben, ohne sie durch die Darstellung
dieser Beispiele einzuengen.
[0030] Die Bestandteile phosphatgebundener Gußeinbettmassen werden z. B. in K. Eichner,
Zahnärztliche Werkstoffe und ihre Verarbeitung, Bd. 1, Hüthig Verlag, Heidelberg,
1981, S. 42; oder z. B. in: Quintessenz Zahntechnik 17, 73-86 (1991) beschrieben.
[0031] Das in den Beispielen verwendete Quarzmehl hat einen SiO₂-Gehalt > 99 % mit einem
Gesamtrückstand von ca. 90 Vol.-% bei einem mittels eines Cilas-Granulometers gemessenen
Korndurchmessers von 2 µm und einem Gesamtrückstand von ca. 89 Gew.-% bei einem Sinkgeschwindigkeitsäquivalentdurchmesser
von 2,5 µm, gemessen nach Sedimentationsanalyse mittels Sedi Graph 5100. Eine verwendbare
Quarzsandtype hat einen SiO₂-Gehalt von >99 % bei einer mittleren Korngröße von 0,28
mm. Eine einsetzbare Cristobalitmehltype zeigt bei einem SiO₂-Gehalt von >99 % eine
Korngrößenverteilung nach Siebanalyse von (Durchmesser/Gew.-% Anteil) >200 µm/0,5,
>100/5, >63/20, >40/44, <40/30,5 bei einer BET-Oberfläche von 0,9 m²/g. Als Phosphate
werden Fabutit 746 (Fa. Budenheim) neben wenig Fabutit GI/66A (Fa. Budenheim) eingesetzt,
als Magnesiumoxid Dynamag K (Fa. Hüls) neben wenig Mag Chem 40 (Göbel & Pfrengle).
Es wurde zur Einfärbung der Masse ein roter Farbstoff (Fa. Conrads) verwendet, der
i.M. die folgende Zusammensetzung aufweist: 53,9-51,6 % SiO₂; 24,0-27,4 % Al₂O₃; 6,3-11,6
% Fe₂O₃; 0,8-0,21 % MgO, Glühverlust 12,5-8,5 %.
Beispiel 1
[0032] Verschiedene mit Kieselsollösung angemischte Einbettmassen werden hinsichtlich ihres
Ausblühungsverhaltens gegenüber Doubliersilicon nach dem Erstarren in der Siliconform
beurteilt (SE = Seltenerdmetall):

[0033] Aus den Versuchen zeigt sich auch, daß ein Isoparaffinzusatz die ausblühungsverhindernden
Eigenschaften des Zusatzes von Zeolithen nicht behindert.
Beispiel 2
[0034] Bei den Versuchen dieses Beispiels wird eine Standardeinbettmassemischung (= S) mit
der folgenden Zusammensetzung verwendet.
- S:
- 42,0 Gew.-Teile Quarzsand
25,0 Gew.-Teile Cristobalitmehl
9,1 Gew.-Teile Magnesiumoxid
8,0 Gew.-Teile Phosphate
15,9 Gew.-Teile Quarzmehl
| Zusammensetzung der Einbettmasse |
S |
S + 1,5 Gew. Teile H-Zeolith Y |
S + 1,5 Gew. Teile K/Na-Zeolith A |
S + 1,5 Gew. Teile K-Zeolith L |
S + 2 Gew. Teile Ca-Zeolith Y |
S + 3 Gew Teile K-Zeolith Y |
| Grad der Ausblühungen*) |
5 |
1 |
1-2 |
2-3 |
1 |
2 |
*) 5 = starke Ausblühungen
4 = mittlere Ausblühungen auf der Modellvorder- und/oder rückseite
3 = geringe Ausblühungen auf der Modellvorder- und/oder rückseite
2 = sehr geringe Ausblühungen; hauptsächlich auf der Modellrückseite
1 = keine Ausblühungen |
[0035] Die erfindungsgemäße Zugabe von Zeolithen zu dem Einbettmassepulver zeigt gravierende
Verbesserungen der Ausblühneigung in allen Fällen gegenüber der Mischung S.
Beispiel 3
Physikalische Daten von Einbettmasseproben
[0036]

[0037] Durch den erfindungsgemäßen Zeolith-Zusatz wird keine negative Beeinflussung der
Dubliergelverträglichkeit und der Abbindeexpansion hervorgerufen. Die Entwicklung
der mechanischen Festigkeit durch den Zeolith-Zusatz ist positiv.
1. Zeolithe enthaltende Gußeinbettmassen.
2. Gußeinbettmassen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie 0,1 bis 10 Gew.-%
bezogen auf die pulverförmige Masse an Zeolithen enthalten.
3. Gußeinbettmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie 0,3 bis 2,0 Gew.-%
bezogen auf die pulverförmige Masse an Zeolithen enthalten.
4. Gußeinbettmassen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie 0,7 bis 1,5 Gew.-%
bezogen auf die pulverförmige Masse an Zeolithen enthalten.
5. Gußeinbettmassen nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei
den Zeolithen um einen oder mehrere Zeolithen aus der Gruppe bestehend aus Faujasite,
Mordenite, Zeolith β, Zeolith Ω, Zeolith L, Zeolith A, Offretit, ZSM 12, Pentasile,
PSH-3, ZSM 22, ZSM 23, ZSM 48, EU-1, Zeolith T, Chabasite, Gmelinite, Ferrierite,
Zeolith Rho, ZK-5 handelt.
6. Gußeinbettmassen nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei
dem Zeolith um einen oder mehrere saure Typen mit Faujasit-Struktur handelt.
7. Gußeinbettmassen nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie in Form
einer Pulvermischung vorliegen.
8. Gußeinbettmassen nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Massen in
Form einer Anmischung durch Anteigen mit einer geeigneten wässrigen oder alkoholischen
Anmischflüssigkeit vorliegen.
9. Einbettmassemodelle, hergestellt aus Gußeinbettmassen nach Ansprüchen 1 bis 8.
10. Verwendung der Einbettmassen gemäß Ansprüchen 1 bis 8 beim Metallguß.
11. Verwendung der Einbettmassemodelle bzw. der Einbettmasseanmischungen nach Ansprüchen
1 bis 9 in der Dentaltechnik.
12. Verwendung der Einbettmassemodelle bzw. der Einbettmasseanmischungen nach Ansprüchen
1 bis 9 in der Restaurationstechnik.