[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Stopfen aus Kunststoff zum Verschliessen von
Flaschen mit Wein oder mit anderen Getränken auf Weinbasis gemäss dem Oberbegriff
des unabhängigen Patentanspruchs 1. Im weiteren wird zwecks verkürzter Darstellung
häufig nur auf Weinflaschen Bezug genommen.
[0002] Konventionell bestehen derartige Stopfen aus natürlichem Kork, eine Rindenschicht
der Korkeiche (Quercus suber). Kork ist ein Gewebe aus tafelförmigen, lufterfüllten
und lückenlos aneinandergefügten toten Zellen. Durch die Einlagerung von Suberin in
die Zellwände entsteht eine Schutzschicht gegen Verdunstung, also eine weitgehende
Flüssigkeits- und Gasundurchlässigkeit. Die im Kork gebildeten Gerbstoffe (Phlobaphene)
- sie bewirken die Braunfärbung - sind pilz- und bakterienabweisend. Einen minimalen
Gasdurchlass ermöglichen die Korkporen (Lentizellen), das sind kanalartige Durchgänge
im Korkgewebe, die mit aus losen Korkzellen bestehendem Mehl gefüllt sind.
[0003] Seine gute Isolierwirkung, die Elastizität und Spannkraft machten Kork für Flaschenverschlüsse
besonders geeignet. Zum Verschliessen von Weinflaschen werden zylindrisch geschnittene
Stopfen bis ca. 45 mm Länge je nach Weinart verwendet. Der Schaumweinkorken ist pilzförmig
und etwa 50 mm lang. Beim Einführen des Korkstopfens in den Flaschenhals wird der
Kork unter das Innenmass des Flaschenhalses zusammengedrückt. Aufgrund der Elastizität
dehnt sich der Kork wieder aus; er presst sich an die Innenwand des Flaschenhalses
an und dichtet so das Flascheninnere wirksam gegen die äussere Atmosphäre ab. Die
Oberflächenbeschaffenheit von Korkstopfen verhindert ein zu leichtes Verrutschen im
Flaschenhals, ermöglicht aber bei gewissem Kraftaufwand das Herausziehen. Herkömmliche
qualitativ gute Korkstopfen erlauben nur eine minimale Gasdiffusion, was für die Erhaltung
der Weingüte entscheidend ist. Die Aromastoffe sowie der Alkohol dürfen nicht von
übermässig eintretendem Luftsauerstoff oxidiert werden. Dies würde zu einer rapiden
Verschlechterung des Weines führen. Traditionell ist die Verwendung von Naturkork
bei hochwertigen Weinen, die mit einem gewissen Zeremoniell geöffnet und dargeboten
werden.
[0004] Haben die Korkeichen etwa ein Alter von 10 Jahren erreicht, kann die erste Korkernte
erfolgen. Die besten Korkqualitäten liefern die Bäume aber erst im Alter zwischen
50 und 100 Jahren. In den letzten Jahrzehnten konnte das Angebot an Naturkork die
Nachfrage nicht mehr befriedigen. Kork ausgezeichneter Qualität ist nur mehr beschränkt
beschaffbar und daher relativ teuer. Ein Absinken der Qualität des Korkmaterials ist
jedoch nur bis zu einem gewissen Grad und für einfache Weine vertretbar. Denn schlechtere
Korkqualitäten wirken sich direkt auf die Weingüte negativ aus, und derartiger Kork
ist auch gegenüber einer zu feuchten oder zu trockenen Umgebung anfälliger.
[0005] Die zeitweiligen Beschaffungsengpässe bei Primakork, die einhergehende Preisentwicklung
und die allgemeine Qualitätsverschlechterung führten auf der Suche nach einem geeigneten
Ersatzmaterial zur Entwicklung von Flaschenstopfen aus Kunststoff. So wurde zunächst
versucht, Stopfen für Weinflaschen aus Polyolefinen, z.B. Polyethylen, herzustellen.
Dieser aus linearen Makromolekülen bestehende Kunststoff brachte nicht den erwünschten
Erfolg. Zwar ist die Substanz geruchs- und geschmacksneutral, auch lässt sich Polyethylen
gut verarbeiten; es bieten sich dekorative Gestaltungsmöglichkeiten bei sehr geringer
Ausschussquote an. Insgesamt lassen sich solche Stopfen sauberer ausführen, sie sind
hygienischer, und es besteht keine Gefahr des Abbröselns von Korkteilchen. Jedoch
als massiver Stopfen ist Polyethylen zu hart und zu wenig kompressibel. Ein derartiger
Stopfen ist recht schwer in den Flaschenhals eintreibbar und die elastische Anpressung
an die Innenwand des Flaschenhalses unzureichend, so dass nur eine mässige Abdichtung
erzielt wird. Dem Problem der mangelnden Elastizität versuchte man dadurch zu begegnen,
dass in den Kunststoffstopfen Ausnehmungen vorgesehen wurden (vgl. DE-PS 35 21 865)
oder dass man den Stopfen aus zwei Segmenten bildete, wobei ein Segment die Festigkeit
und das andere die Elastizität bringt (vgl. EP 0 496 194 A1).
[0006] Als weiteres Problem zeigte sich aber die relativ hohe Permeabilität der soweit verwendeten
Kunststoffe für Gase, z.B. CO₂, SO₂ und O₂. Bei Schaumwein aber ist zwischen dem Flascheninneren
und der Umgebung keinerlei Gasaustausch erwünscht. Weisswein verträgt nur einen minimalen
Gasaustausch, während Rotwein zur Reifung einen gewissen Ausgleich benötigt. Besonders
problematisch - bei längerer Lagerung der Getränke tritt eine spürbare Qualitätsminderung
ein - ist die hohe Sauerstoffdurchlässigkeit von herkömmlichen Polyethylenstopfen.
Die übermässige Gasdurchlässigkeit versuchte man durch verschiedene Massnahmen, die
teilweise gekoppelt wurden, zu unterbinden. Ein erster Weg bestand darin, unterschiedliche
Kunststoffe, teilweise aufgeschäumt, zu mischen und in mehreren Schichten anzuordnen.
Damit wurde die Elastizität und Dichtheit etwas verbessert (z.B. DE-PS 28 09 589).
Eine weitere Massnahme war, eine Sauerstoffbarriere im Stopfen dadurch vorzusehen,
dass in die Zellen des geschäumten Kerns Schwefeldioxid und Wasser eingebracht wurde.
Die entstandene schweflige Säure bindet den eindringenden Luftsauerstoff (z.B. CH-PS
643 504). Schliesslich ist bekannt, am Boden oder dem Kopf des Stopfens bzw. innerhalb
desselben, eine gassperrende Zwischenschicht, vorzugsweise eine aluminiumbeschichtete
Folie, anzuordnen (z.B. DE-OS 39 40 461).
[0007] Diese Massnahmen zur Reduzierung der Gasdurchlässigkeit bei Stopfen für Weinflaschen
sind allesamt nicht als optimal zu betrachten. Zur Herstellung der bisherigen Mehrkomponentenstopfen
sind relativ aufwendige chemische und technologische Herstellungsverfahren nötig.
Die Einlagerung von insbesondere den eindringenden Luftsauerstoff absorbierenden Substanzen
im Stopfen verursacht nicht unerhebliche Kosten, ist aber zeitlich nur begrenzt wirksam.
Bei der Anordnung von metallbeschichteten, gassperrenden Folien am oder im Stopfen
muss ein erhöhter Aufwand getrieben werden, um diese Metallfolie mit dem übrigen Stopfenmaterial
fest zu verbinden. Ferner ist eine eventuell zur Reifung des Flascheninhalts erwünschte
Gasdurchlässigkeit nur schwerfällig variabel einstellbar. Hierzu müssen dann entweder
mehrere gassperrende Schichten vorgesehen werden können, um eine Abdichtung differenzierten
Grades zu erhalten, oder man sieht nur eine Sperrschicht vor, muss dann aber je nach
Erfordernis, Schichtmaterialien verschiedener Gasdurchlässigkeit einsetzen.
[0008] Daher verfolgt die Erfindung die Zielstellung, einen Stopfen aus Kunststoff zu schaffen,
der zum Verschluss von Flaschen mit Wein, Schaumwein oder weinhaltigen Getränken,
entsprechend den spezifischen Anforderungen der einzelnen Getränkearten, hinsichtlich
einer bis nahe Null variabel einstellbaren Gasdurchlässigkeit, für eine längere Lagerhaltung
geeignet ist. Vorausgesetzt wird dabei die notwendige Elastizität des Stopfens und
eine daraus resultierende ausreichende Dichtungskraft gegenüber der Innenwandung des
Flaschenhalses. Die Stopfenoberfläche muss derart beschaffen sein, dass der Stopfen
in normalem Mass im Flaschenhals haftet, das heisst, er soll mit üblichem Kraftaufwand
eintreibbar und herausziehbar sein. Auf herkömmlichen Verkorkungsmaschinen sollen
die Stopfen verarbeitet werden können, die überdies den lebensmittelrechtlichen Bestimmungen
genügen müssen und die ästhetischen Erwartungen nicht stören dürfen. Schliesslich
soll der neuartige Stopfen in hohen Stückzahlen und kostengünstig herstellbar sein.
[0009] Der erfindungsgemässe Stopfen ist im kennzeichnenden Teil des unabhängigen Patentanspruchs
1 definiert; bevorzugte Ausführungsbeispiele ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
[0010] Durch den neuartigen Aufbau eines Stopfens ist es möglich, nunmehr Stopfen aus Kunststoff
zum Verschluss von Flaschen mit Wein, Schaumwein oder anderen weinhaltigen Getränken
wirtschaftlich massenweise herzustellen, die einen sehr dichten Abschluss des Flascheninhaltes
gegenüber der Atmosphäre gewährleisten. Mit einfachen Massnahmen kann für bestimmte
Getränkearten an den Stopfen eine definierte Gasdurchlässigkeit eingestellt werden.
Des weiteren erfüllt der Stopfen alle übrigen Anforderungen hinsichtlich seiner Verarbeitbarkeit,
des festen Sitzes im Flaschenhals, der Lebensmittelverträglichkeit und der Aesthetik.
[0011] Nachstehend werden unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemässen Stopfens detaillierter beschrieben. Dabei zeigen die folgenden
Schnittdarstellungen in
Fig. 1 einen Stopfen mit Sperrschicht an der Bodenfläche,
Fig. 2 einen Stopfen mit Sperrschicht an der Bodenfläche und einem Gaskanal zur Atmosphäre,
Fig. 3 einen Stopfen mit mittiger Sperrschicht und beidseitigen Gaskanälen,
Fig. 4 einen Stopfen mit mittiger Sperrschicht und beidseitig unterschiedlichen Gaskanälen,
Fig. 5 einen Stopfen mit axialer Sperrschicht und beidseitigen Gaskanälen,
Fig. 6 einen Stopfen mit Sperrschicht an der Stirnfläche und Gaskanal zum Flascheninneren,
Fig. 7 einen Stopfen mit keilförmiger Sperrschicht und
Fig. 8 einen Stopfen mit Sperrschicht an der Bodenfläche und Kopfteil.
[0012] Gemäss Fig. 1 besteht der Stopfen aus einem Grundkörper 1, gebildet aus elastischem,
lebensmittelverträglichem Kunststoff, z.B. Polyethylen oder Ethylen-Vinyl-Acetat in
massiver oder geschäumter Form. An der Bodenfläche 7 des Grundkörpers 1 ist die Sperrschicht
2 vorgesehen. Diese Sperrschicht 2 ist ein flüssigkeitsundurchlässiges und den Gasaustausch
zwischen dem Flascheninneren und der äusseren Atmosphäre beschränkendes Mikrofilterlaminat,
z.B. GORE TEX® in einer Schichtstärke von 0,4 mm. Der Grundkörper 1 und die Sperrschicht
2 werden miteinander durch Verkleben oder Verschweissen verbunden. An dem Stopfen
kann sich ferner eine Riffelung 3 zur Verbesserung der Abdichtung zwischen dem Stopfenmantel
und der Innenfläche des Flaschenhalses befinden. Auch kann die Riffelung 3 das Eintreiben
und spätere Herausziehen des Stopfens begünstigen. Von der Stirnfläche 6 her ist es
möglich, eine axial in den Stopfen hinein und etwa bis zur Stopfenmitte verlaufende
Korkenzieher-Bohrung 4 vorzusehen. Zum verbesserten Eingriff des Korkenziehers 10
ist in der Korkenzieher-Bohrung 4 eine spiralförmige Nut 11 vorgesehen, die zum wendelförmigen
Verlauf herkömmlicher Korkenzieher 10 etwa adäquat gestaltet ist.
[0013] Die Umgebungsluft einer mit dem Stopfen verschlossenen Weinflasche und die in letzterer
befindlichen Gase werden durch den Stopfen folgendermassen voneinander isoliert. Nach
Naturgesetzmässigkeiten gibt es ein Bestreben zum Konzentrationsausgleich zwischen
der Umgebungsluft und dem Gasgemisch in den Weinflaschen. Durch entsprechende Materialwahl,
-dichte und -stärke sowohl für den Grundkörper 1 als auch für die Sperrschicht 2 kann
die Permeabilität des Stopfens in bezug auf Gase bis nahe dem Nullwert eingestellt
werden. Gasmoleküle der Umgebungsluft werden in ihrem Bestreben in die Weinflasche
zu gelangen zunächst vom Grundkörper 1 und sodann noch von der Sperrschicht 2 gehindert.
In der Umkehrung wird ein Entweichen von Gasmolekülen aus dem Flascheninnern in die
Umgebung zuerst von der Sperrschicht 2 und im weiteren vom Grundkörper 1 erschwert.
Die Sperrschicht 2 kann so ausgelegt werden, dass sie die Hauptbarriere für den Gasauschtausch
bildet. Der Stopfen gemäss Fig. 1 mit äusserst konsequenter Sperrung des Gasaustausches
wäre für Weisswein geeignet, da diese Weinart für die Reifung in der Flasche keinen
Gasaustausch mit der Umgebungsluft benötigt, sondern im Gegenteil, jeder Lufteintritt
in die Flasche und jegliches Entweichen von Gasen aus der Flasche auf den Wein negativ
wirkt. Gleiche Konditionen sind für Schaumwein relevant. Für diese Anwendung ist der
Stopfen gemäss Fig. 8 insoweit abgewandelt, dass er keine Korkenzieher-Bohrung, dafür
aber einen für Schaumweinstopfen typischen Stopfenkopf 8 aufweist. Es kann zweckmässig
sein, am Grundkörper 1 umfangsseitig eine Riffelung 3 vorzusehen.
[0014] Die Ausführungen gemäss Fig. 2 bis 7 sind für den Verschluss von Flaschen für Weinarten
bzw. weinhaltige Getränke konzipiert, die einen gewissen Gasaustausch zwischen dem
Flascheninneren und der äusseren Atmosphäre benötigen. Der Stopfen gemäss Fig. 2 ist
insofern weiter ausgestaltet, als dieser einen Gaskanal 5 aufweist. Der Gaskanal 5
verläuft, auftreffend auf die Sperrschicht 2, vom Mittelpunkt der Bodenfläche 7 des
Grundkörpers 1 axial mündend zur Korkenzieher-Bohrung 4. Mit Veränderung des Durchmessers
des Gaskanals 5 kann die Gasdurchlässigkeit des Stopfens entsprechend den jweiligen
Erfordernissen eingestellt werden. Mit vergrössertem Querschnitt des Gaskanales 5
erhöht sich die Gasdurchlässigkeit in beiden Richtungen. Ein derartiger Stopfen ist
z.B. für Rotwein zweckmässig, denn solcher Wein benötigt eine gewisse "Atmung".
[0015] Bei dem Stopfen gemäss Fig. 3 wurde die Sperrschicht 2a mittig angeordnet. Es ist
dann je ein axial verlaufender Gaskanal 5a und 5a' oberhalb bzw. unterhalb der Sperrschicht
2a vorgesehen. Die Gaskanäle 5a und 5a' münden einerseits auf der Sperrschicht 2a
und anderseits in der Korkenzieher-Bohrung 4a bzw. 4a'. In seinen Randbereichen weist
der Stopfen Abrundungen 9 zur Erleichterung beim Eintreiben in den Flaschenhals auf.
Dieser Stopfen muss in der Verkorkungsmaschine nicht richtungsmässig vorsortiert werden.
Da er symmetrisch aufgebaut ist, sind die Bezeichnungen Stirnfläche 6 und Bodenfläche
7 lediglich lageabhängig. Ohne Einfluss auf die Funktion kann der Stopfen zuerst mit
der Bodenfläche 7 oder umgekehrt zuerst mit der Stirnfläche 6 in den Flaschenhals
eingetrieben werden.
[0016] In Fig. 4 ist eine Ausführung dargestellt, wo die Sperrschicht 2a ebenfalls mittig
angeordnet ist, die beiden von daher axial verlaufenden Gaskanäle 5a und 5a'' - mündend
in den Korkenzieher-Bohrungen 4a und 4a' - haben jedoch unterschiedliche Durchmesser.
Eine derartige Konfiguration wäre vorzusehen, wenn das Mikrofilterlaminat der Sperrschicht
2a eine bevorzugte Durchlassrichtung besitzt und man keine äquivalenten Austauschmengen
zwischen atmosphärischer Luft und dem Gasvolumen in der Flasche beabsichtigt.
[0017] Die Ausführungsform gemäss Fig. 5 besitzt keine mittig und sich über den Stopfenquerschnitt
erstreckende scheibenförmige Sperrschicht 2 oder 2a, sondern die Sperrschicht 2b ist
hier von stabförmiger Gestalt. Angeordnet ist die Sperrschicht 2b axial und symmetrisch
im Stopfen; sie erstreckt sich über eine Teillänge des Stopfens und liegt fluchtend
zwischen den beiden Korkenzieher-Bohrungen 4b und 4b'. Die Gasdurchlässigkeit ist
bei dieser Ausführung über die Länge der stabförmigen Sperrschicht 2b oder auch über
- hier nicht dargestellt - Gaskanäle mit variablem Durchmesser, die sich von der Sperrschicht
2b zu den dann verkürzten Korkenzieher-Bohrungen 4b und 4b' erstrecken, einstellbar.
Auch ist es möglich, auf die Korkenzieher-Bohrungen 4b und 4b' zu verzichten und die
beidseitigen Gaskanäle, von gleichem oder ungleichem Durchmesser, direkt an der Stirnfläche
6 bzw. an der Bodenfläche 7 münden zu lassen. Bei dieser Ausführungsform erübrigt
sich die Notwendigkeit, die Sperrschicht 2b in einem besonderen Arbeitsgang mit dem
Grundkörper 2 zu verbinden; die Sperrschicht 2b kann bei der Herstellung des Stopfens
mit dem Kunststoff des Grundkörpers 1 umgossen werden. Bei symmetrischer Gestaltung
entfällt eine richtungsmässige Vorsortierung der Stopfen an der Verkorkungsmaschine,
wie im Beispiel gemäss Fig. 3.
[0018] Die Darstellung in Fig. 6 zeigt einen Stopfen, wo die Sperrschicht 2c in die Stirnfläche
6 eingefügt ist. Ebenfalls möglich ist ein Aufsetzen der Sperrschicht 2c auf die Stirnfläche
6, analog zum Ansetzen der Sperrschicht 2 an die Bodenfläche 7 gemäss Fig. 1 und 2.
Der Gaskanal 5c erstreckt sich hier vom Zentrum der Unterseite der Sperrschicht 2c
trichterförmig erweiternd zur Bodenfläche 7. Der trichterförmige Gaskanal 5c kann
die Elastizität des Stopfens begünstigen; sind die Abrundungen 9 sowohl im Bereich
der Stirnfläche 6 als auch im Bereich der Bodenfläche 7 vorgesehen, könnte der Stopfen
in beiden möglichen Lagen eingetrieben werden. Geometrische Einstellgrösse für die
Permeabilität des Stopfens ist die Grösse der an der Sperrschicht 2c mündenden Querschnittsfläche
des Gaskanals 5c. Wird der Stopfen mit der Stirnfläche 6 zuerst in den Flaschenhals
eingetrieben, Bodenfläche 7 und Ausgangsmündung des Gaskanals 5c befinden sich oben,
kann der Gaskanal 5c beim Oeffnen der Flasche als Einstich für den Korkenzieher 10
dienen.
[0019] Aus der Fig. 7 ist eine Stopfenvariante ersichtlich, wo der Gasdurchlass über die
Querschnitte der Kanäle und ihre Position eingestellt werden kann. Die Sperrschicht
2d ist ein keil- oder kegelförmiges Gebilde, welches etwa mittig und querliegend innerhalb
des Grundkörpers 1 angeordnet ist. Von der unteren Mantelfläche der Sperrschicht 2d
erstreckt sich eine Vielzahl von Gaskanälen 5d kleiner Querschnittsfläche zur Bodenfläche
7. Von der oberen Mantelfläche der Sperrschicht 2d zur Stirnfläche 6 des Stopfens
verläuft eine Korkenzieher-Bohrung 4d, die zugleich Gaskanal ist. Wird die Korkenzieher-Bohrung
4d zentrisch angeordnet, tritt deren Mündung auf einen Sektor der Sperrschicht 2d
von mittlerer Dicke. Damit ist auch ein Mittelmass an Gasdurchlässigkeit eingestellt.
Ist die Korkenzieher-Bohrung 4d exzentrisch vorgesehen, mündet sie auf einem dünneren
oder stärkeren Sektor der Sperrschicht 2d und entsprechend steigt bzw. reduziert sich
die Gasdurchlässigkeit. Soll die Korkenzieher-Bohrung 4d tatsächlich als solche genutzt
werden, ist der Stopfen zuerst mit der Bodenfläche 7 in den Flaschenhals einzutreiben,
ansonsten kann das Eintreiben auch in gewendeter Stopfenlage erfolgen. Das Einsetzen
der Sperrschicht 2d in den Grundkörper 1 geschieht wie bereits zu Fig. 5 beschrieben.
1. Mehrteiliger Verschlussstopfen aus Kunststoff für Flaschen mit Wein oder weinhaltigen
Getränken, bestehend aus einem synthetischen Grundkörper und einer flüssigkeitsundurchlässigen
sowie den Gasdurchtritt stark hemmenden Sperrschicht, dadurch gekennzeichnet, dass
die Sperrschicht (2, 2a, 2b, 2c, 2d) von einem Mikrofilterlaminat, am oder im Grundkörper
(1) angeordnet, gebildet wird, wobei die gewünschte Permeabilität des gesamten Stopfens
- hinsichtlich des Gasaustausches zwischen dem Flascheninneren und der äusseren Atmosphäre
- alternativ und konjunktiv über die Materialwahl und -dicke der Sperrschicht (2,
2a, 2b, 2c, 2d) sowie über die Anordnung bzw. Dimensionierung von auf der Mantelfläche
der Sperrschicht (2, 2a, 2b, 2c, 2d) mündenden Korkenzieher-Bohrungen (4, 4a, 4a',
4b, 4b', 4d) und/oder an der Mantelfläche mündenden Gaskanäle (5, 5a, 5a', 5a'', 5c,
5d) einstellbar ist, indem der Gasaustausch durch wählbaren, da materialabhängigen
Diffusionskoeffizienten der Sperrschicht (2, 2a, 2b, 2c, 2d) und/oder durch variierte
Grösse der an der Sperrschicht (2, 2a, 2b, 2c, 2d) Gasdurchlass erlaubenden Ab- und
Zugangsquerschnittsflächen der Korkenzieher-Bohrungen (4, 4a, 4a', 4b, 4b', 4d) bzw.
der Gaskanäle (5, 5a, 5a', 5a'', 5c, 5d), dosiert werden kann.
2. Verschlussstopfen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die scheibenförmige
Sperrschicht (2) an der Bodenfläche (7) oder an der Stirnfläche (6) des Grundkörpers
(1) des Stopfens oder innerhalb des Grundkörpers (1) angeordnet ist und als solche
die Hauptbarriere für den Gasaustausch bildet, wobei die Sperrschicht (2) und der
Grundkörper (1), ohne einen Ab- bzw. Zugangskanal zur Sperrschicht (2), eine nahezu
totale Undurchlässigkeit auch für Gase bewirken.
3. Verschlussstopfen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Sperrschicht
(2) an der Bodenfläche (7) befindet und von seiten der Stirnfläche (6) des Grundkörpers
(1) eine axiale Korkenzieher-Bohrung (4) - etwa bis zur Stopfenmitte verlaufend -
mit einer spiralförmigen Nut (11) zur Erleichterung beim Eindrehen eines Korkenziehers
(10) zwecks Flaschenöffnung vorgesehen ist.
4. Verschlussstopfen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass für den Verschluss
von Schaumweinflaschen an die Stirnfläche (6) des Grundkörpers (1) ein Stopfenkopf
(8) angesetzt ist.
5. Verschlussstopfen nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein etwa zentrisch
auf der Sperrschicht (2) mündender Gaskanal (5) mit variierbarem Durchmesser sich
axial durch den Grundkörper (1), hin zur Stirnfläche (6) erstreckt, und ansonsten
bei Vorhandensein einer von der Stirnfläche (6) in den Grundkörper (1) hineinverlaufenden
Korkenzieher-Bohrung (4) in diese übergeht.
6. Verschlussstopfen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die scheibenförmige
Sperrschicht (2a) horizontal und mittig im Grundkörper (1) angeordnet ist, wobei im
Zentrum von Grund- und Deckfläche der Sperrschicht (2a) je ein Gaskanal (5a, 5a')
mündet, der sich im Grundkörper (1) axial aufwärts hin zur Stirnfläche (6) bzw. abwärts
hin zur Bodenfläche (7) erstreckt, und ansonsten bei Vorhandensein von oberer und
unterer Korkenzieher-Bohrung (4a, 4a') in diese übergeht, sowie dass - zur Erleichterung
des Eintreibens der Verschlussstopfen in die Flaschenhälse - am Grundkörper (1), im
Bereich von Stirn- und Bodenfläche (6, 7), Abrundungen (9) vorgesehen sind, und ferner
der Mantel des Grundkörpers (1) eine Riffelung (3) zur Verbesserung des abdichtenden
Sitzes des Verschlussstopfens im Flaschenhals aufweist.
7. Verschlussstopfen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Mündungsflächen
der auf das Zentrum von Grund- und Deckfläche der Sperrschicht (2a) zulaufenden Gaskanäle
(5a, 5a'') unterschiedliche Grösse besitzen, und das Material der Sperrschicht (2a)
grundsätzlich oder nur für bestimmte Gase eine Vorzugsdurchlassrichtung zeigt.
8. Verschlussstopfen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die scheibenförmige
Sperrschicht (2c) in die Stirnfläche (6) eingesetzt ist und sich vom Zentrum der Unterseite
der Sperrschicht (2c) ein nach unten - zur Bodenfläche (7)- trichterartig erweiternder
Gaskanal (5c) erstreckt, der zur Erhöhung der Elastizität des Verschlussstopfens beiträgt,
und der beim Eintreiben des Verschlussstopfens in den Flaschenhals in gewendeter Position
gleichzeitig als Einstich für den Korkenzieher (10) dient.
9. Verschlussstopfen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrschicht (2b)
von stabförmiger Gestalt ist und auf der Vertikalachse des Grundkörpers (1) mittig
in diesem angeordnet ist, wobei auf der Grund- und Deckfläche der Sperrschicht (2b)
sich zur Stirnfläche (6) und zur Bodenfläche (7) axial erstreckende Gaskanäle münden,
welche auch als Teilstücke oder gänzlich von Korkenzieher-Bohrungen (4b, 4b') gebildet
werden können.
10. Verschlussstopfen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrschicht (2d)
von keil- oder kegelartiger Gestalt und horizontal, etwa in mittlerer Höhe und innerhalb
des Grundkörpers (1) angeordnet ist, wobei an der Unterseite der Mantelfläche der
Sperrschicht (2d) eine Mehrzahl von Gaskanälen (5d) münden, die zur Bodenfläche (7)
verlaufen, und an der Oberseite der Mantelfläche der Sperrschicht (2d) sich axial
zur Stirnfläche (6) erstreckender Gaskanal mündet, welcher auch als Teilstück oder
gänzlich von einer Korkenzieher-Bohrung (4d) gebildet werden kann, der mit variierbarem
Durchmesser auf der x-Koordinate - quasi auf Distanz zur Vertikalachse des Grundkörpers
(1) - versetzt positionierbar ist, so dass über die Durchmesservariation eine veränderte
Mündungsquerschnittsfläche des Gaskanals an der Mantelfläche der Sperrschicht (2d),
und über die Positionsverschiebung der Mündungsquerschnitt des Gaskanals an einer
unterschiedlich starken Sperrschicht (2d), anliegt.
11. Verschlussstopfen nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass
als Mikrofilterlaminat GORE TEX® verwendet wird.