[0001] Die Erfindung betrifft eine Dichtungseinrichtung für Betonfugen gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung der Dichtungseinrichtung
sowie deren Verfüllung mit Dichtungsmedium.
[0002] Aus der CH-PS 600 077 ist eine Dichtungsvorrichtung in Form eines porösen Schlauches
bekannt. Dieser Schlauch besteht aus einem Stützkörper in Form einer Schraubenfeder,
der von einem ersten, geflochtenen Schlauch umgeben ist, welcher wiederum von einem
äußeren, netzartigen, porösen Schlauch umfaßt ist. Nach dem Montieren dieser Dichtungsvorrichtung
und dem Betonieren des zweiten Betonierabschnittes wird ein Dichtungsmedium in die
schlauchartige Dichtungsvorrichtung gepreßt, die in Fehlstellen des Betons austreten
soll.
[0003] Bei dieser bekannten Dichtungsvorrichtung ist es von Nachteil, daß die Verlegung
aufwendig ist und die verlegten Schläuche beim Betonieren verdrängt oder zerdrückt
werden können und/oder reißen. Ferner kann sich das poröse Schlauchmaterial durch
Betonschlämme zusetzen, so daß ein Austreten des Dichtungsmediums nicht mehr möglich
ist. Darüber hinaus sind die Herstellungskosten solcher Schläuche teuer.
[0004] Den Nachteil des Verstopfens des Schlauchkörpers versucht die Dichtungsvorrichtung
gemäß des DE-GM 83 35 231 zu beheben, indem zwischen dem Stützkörper in Form einer
Schraubenfeder und dem äußeren netzwerkartigen Schlauch ein non-woven Material eingebracht
wird, welches flüssigkeitsdurchlässig, aber für feine Betonteilchen undurchlässig
ist.
[0005] Der Nachteil des Zusetzens des netzartigen Schlauches kann durch die Anordnung des
non-woven Materials möglicherweise behoben werden, jedoch verbleiben weiterhin die
oben geschilderten Nachteile bei der Verwendung einer schlauchförmigen Dichtungsvorrichtung.
[0006] Schließlich ist aus der DE-GM 86 08 396 eine weitere Dichtungsvorrichtung in Form
eines Injektionsschlauches bekannt, die einerseits den Nachteil des Positionierens
des Schlauches durch am Schlauchkörper vorgesehene Laschen beheben will und andererseits
eine Sollbruchstelle in Längsrichtung des schlauchartigen Körpers vorschlägt, durch
welches das Dichtungsmedium in den Beton austreten soll. Die grundsätzlichen Vorteile
des Injektionsschlauches sollen aber weiterhin erhalten bleiben.
[0007] Auch bei dieser bekannten Dichtungsvorrichtung bleiben weiterhin die Nachteile des
Zerdrückens und/oder Zerreißens des Injektionsschlauches bestehen und auch der Nachteil,
daß das Verlegen des Injektionsschlauches außerordentlich arbeitsintensiv ist. Zudem
ist die Herstellung solcher Injektionsschläuche teuer.
[0008] Allen bekannten Dichtungsvorrichtungen ist es gemeinsam, daß das Dichtungsmedium
direkt in den Schlauchanfang bzw. das Schlauchende eingepreßt wird. Schlauchanfang
sowie Schlauchende müssen dabei nach Abschluß der Betoniermaßnahmen im Fugenbereich
von außen frei zugänglich sein.
[0009] Diese Art des Einbringens des Dichtungsmediums hat einerseits den Nachteil, daß die
Betonschalung Aussparungen für die Schlauchenden aufweisen muß, wodurch sich die Schalungsarbeiten
erhöhen. Weiterhin kann es beim Einschalen oder Betonieren passieren, daß die Schlauchenden
beschädigt werden, wodurch ein Eindringen des Dichtungsmediums erschwert wird oder
nur mit aufwendigen Zusatzmaßnabmen möglich ist.
[0010] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Dichtungseinrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 anzugeben, bei welcher ein sicheres Positionieren der Dichtungseinrichtung
möglich, ein Zerstören oder Beschädigen derselben verhindert und eine kostengünstige,
einfache zu verlegende und zu verfüllende Dichtungseinrichtung geschaffen wird, mit
der ein zuverlässiges Abdichten von Betonfugen gewährleistet ist.
[0011] Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Dichtungseinrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0012] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0013] Die vorgeschlagene Dichtungseinrichtung löst sich vollkommen von der bisherigen Verwendung
schlauchartiger Dichtungseinrichtungen.
[0014] Die Dichtungseinrichtung besteht dabei aus einem, im Querschnitt bevorzugt rechteckigen
Körper aus einem Durchgangsporen aufweisenden Schaumstoff (Filterschaum) bzw. einem
Schaumstoffband, welcher auf die Betonoberfläche aufgelegt und dort montiert wird,
so daß der Durchtritt bzw. Durchflußkanal durch den Körper selbst gebildet wird und
das Dichtungsmedium aus den Durchgangsporen in den Fugenbereich austritt.
[0015] Der Körper kann dabei im Querschnitt gesehen auch andere Formen aufweisen, beispielsweise
eine Trapezform oder eine gebogene oder eine Kreissegmentform. Dadurch, daß das Dichtungsmedium
nicht nur im Bereich der Aufstandsfläche des Schaumstoffbandes in den Fugenbereich
austritt, sondern auch aus dessen Seiten- und Deckenbereich, wird ein hoher Abdichtungsgrad
im Bereich der Betonfuge erreicht. Als Eintrittsöffnung für das Dichtungsmedium kann
dabei beispielsweise ein schlauchartiger Hohlkörper vorgesehen sein, der mit einem
Ende in den Körper eingesetzt ist und mit dem anderen Ende außerhalb des zweiten Betonierabschnitts
bzw. dessen Schalung angeordnet ist. Mit besonderem Vorteil kann jedoch das weiter
unten beschriebene Verfahren zum Einbringen des Dichtungsmediums verwendet werden.
[0016] Es versteht sich dabei, daß der verwendete Schaumstoff bzw. das verwendete Schaumstoffband
einerseits genügende Porosität für den Durchtritt des Dichtungsmediums aufweist und
andererseits von einer Konsistenz ist, die ein Zusammendrücken des Schaumstoffs bzw.
des Schaumstoffbandes durch den aufgebrachten Beton weitgehendst vermeidet. Als Dichtungsmedium
werden beispielsweise Silikate oder erhärtende Ein- oder Mehrkomponenten-Kunststoff
in flüssiger Konsistenz verwendet. Auch Kunstharz, insbesondere 2-Komponenten-Acrylharz,
findet als Dichtungsmedium Verwendung sowie Bentonit- und/oder Zementmischungen.
[0017] Die Befestigung des Körpers auf der Betonoberfläche erfolgt vorteilhafterweise durch
einen oder mehrere, quer zu seiner Längsachse durchfassende und in den Beton einfassende,
bevorzugt Unterlagscheiben aufweisende Stifte, Schrauben oder Nägel. Durch das Einbringen
von Dübeln in die Betonoberfläche oder durch eine vorbestimmte Einstellung von Schußapparaten
wird gewährleistet, daß die vorgenannten Halterungsmitteln nur soweit in die Betonoberfläche
eingreifen, daß ihr Kopfbereich in etwa mit der Oberfläche des Körpers in einer Ebene
nach dem Einbringen liegt.
[0018] Die gewünschte Endlage der Stifte, Schrauben oder Nägel kann durch die Verwendung
von rohrförmigen Abstandhaltern erreicht werden, welche die Halterungsmitteln umgreifen,
wobei die Länge der Abstandhalter in etwa der Querschnittshöhe des Körpers entspricht.
Der Abstandhalter sorgt dann dafür, daß die Halterungsmittel nicht zu tief in den
Körper eindringen.
[0019] Eine andere bevorzugte Halterung des Körpers kann auch durch ihn umfassende Halterungsprofile
erfolgen, die auf der Betonoberfläche montiert sind. Bei den Halterungsprofilen kann
es sich dabei um Metall- oder Kunststoffbänder handeln, die den Querschnittsumfang
des Körpers ganz oder teilweise umgreifen, wobei die Halterungsprofile mit einem freien
Ende auf der Betonoberfläche angeordnet sind, so daß die Halterungseinrichtung den
Körper auf der Betonoberfläche festhält bzw. festklemmt, ohne jedoch den Querschnitt
des Körpers an der Haltestelle wesentlich zu verringern.
[0020] Um den Duchtritt bzw. Durchfluß des Dichtungsmediums zu erleichtern, kann im Querschnittsinneren
des Körpers eine in Längsrichtung verlaufende, durchgehende Ausnehmung vorgesehen
sein, die als Durchgangskanal für das Dichtungsmedium dient. Beim Einbringen des Dichtungsmediums
wird der Durchgangskanal zunächst gefüllt und anschließend durchdringt das Dichtungsmedium
den Körper, bis es nach außen in den Betonbereich, die vorhandenen Fugen verschließend,
austritt.
[0021] Das Verbinden wenigstens zweier Körper an den Stoßkanten derselben erfolgt in vorteilhafter
Weise durch dieselbe Querschnittsform aufweisende und aus gleichem Material bestehende
Verbindungselemente.
[0022] Diese Verbindungselemente können gerade Verbindungsstücke, ebene Eckwinkel, Hochkant-Eckwinkel,
T-Stücke oder Kreuzungsstücke sein, so daß Richtungsänderungen beim Verlegen der Körper
problemlos berücksichtigt werden können.
[0023] Vorzugsweise ist zum Verbinden der Körper miteinander oder der Körper mit den Verbindungselementen
an den Stoßstellen ein Klebeband vorgesehen. Das Klebeband dient dabei vornehmlich
zur Lagesicherung der Körper und kann vorzugsweise nur auf der von der Betonoberfläche
abgewandten Seite der Körper angebracht sein und im oberen Bereich der Seitenteile
der Körper, so daß auch an der Stoßstelle trotz Klebeband genügend Dichtungsmaterial
austreten kann.
[0024] Zum Anpassen an gekrümmte Betonoberflächen oder gebogene bzw. kreisförmige Elemente
ist es vorteilhafterweise vorgesehen, daß quer zur Längsachse der Körper oder der
Verbindungselemente in Längsachsenrichtung nebeneinander angeordnete, V-förmige, kerbartige,
über deren gesamte Querschnittsbreite verlaufende Einschnitte vorgesehen sind, deren
Kerbspitzen etwas unterhalb der Querschnittshöhe der Körper oder der Verbindungselemente
angeordnet sind. Die kerbartigen Einschnitte sollen also nur soweit geführt werden,
daß der Körper noch einen zusammenhängenden Körper bildet.
[0025] Vorzugsweise sind die Körper oder Verbindungselemente um ihre Längsachse gebogen
und auf einer gekrümmten Betonoberfläche oder auf einem bogen- oder kreisförmigen
Element, beispielsweise einem Rohr, befestigt, wobei die Seitenkantenflächen der Kerben
gegeneinanderstoßen und die Kerben somit geschlossen sind, wenn die Unterseite des
Körpers auf der Betonoberfläche oder dem Element anliegen. Auf diese Art und Weise
können die Schaumstoffbänder auch gekrümmten bzw. gebogenen Verläufen folgen.
[0026] Es ist in vorteilhafter Weise auch möglich, die Körper oder Verbindungselemente um
ihre Längsachse zu biegen, um sie auf einer gekrümmten Betonoberfläche oder auf einem
bogen- bzw. kreisförmigen Element, beispielsweise einem Rohr, zu befestigen, ohne
dabei kerbartige Einschnitte vorzusehen. Der aus dem Schaumstoff bzw. Filterschaum
bestehende Körper wird sich in dem, der gekrümmten bzw. gebogenen Fläche zugewandten
Bereich zusammendrücken, jedoch verhindert dieses Zusammendrücken das Austreten des
Dichtungsmaterials nicht. Dies liegt daran, daß das für den Körper vorgesehene Material
von einer solchen Beschaffenheit ist, daß selbst bei einem stärkeren Zusammenpressen
des Materials die für das Durchtreten des Dichtungsmediums erforderlichen Durchgangsporen
noch vorhanden sind.
[0027] In vorteilhafter Weise sind die Körper und/oder Verbindungselemente mit einem endlosen
Gummiband auf dem kreisförmigen Element gehalten, indem das Gummiband über die Oberseite
der Körper bzw. Verbindungselemente gespannt ist. Diese einfache und schnelle Art
der Befestigung des Körpers und/oder der Verbindungselemente sorgt für einen festen
Sitz auf kreisförmigen oder gebogenen Elementen, ohne daß dabei andere Halterungsmittel
verwendet werden müssen. Die Gummibänder können dabei vorzugsweise eine Querschnittsbreite
aufweisen, die geringer oder wesentlich geringer ist als die Querschnittsbreite des
bzw. der Körper, so daß ein Austreten des Dichtungsmediums auch an der Oberseite des
Körpers nicht wesentlich behindert wird.
[0028] In einer ganz besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist es vorgesehen, daß der Körper,
im Querschnitt gesehen, auf seiner der Betonoberfläche abgewandten Oberseitenfläche
und seinen Seitenflächen eine Art Überzug bzw. Beschichtung aus härterem, vorzugsweise
für das Dichtmedium undurchlässigem Schaumstoff aufweist, wobei die Beschichtung im
Bereich der Seitenflächen vorzugsweise vor der Unterseite bzw. Standfläche des Körpers
endet, so daß der Durchgangsporen aufweisende Schaumstoff bzw. Filterschaum in den
unteren Seitenbereichen ohne die Beschichtung ist. Der Körper soll in dieser vorzugsweisen
Ausgestaltung demnach mittels der zusätzlich anzuordnenden Beschichtung in Teilen
seiner Seitenbereiche und vor allem auf seiner Oberfläche eine zweite, äußere Schicht
aufweisen, die einerseits einen Stützeffekt für den Körper darstellt und andererseits
ein Austreten des in den Körper injizierten Dichtungsmediums aus den Bereichen verhindert,
die die Beschichtung aufweisen. Das Dichtungsmedium soll nämlich insbesondere den
Fugenbereich, d.h. den Bereich der Standfläche des Körpers, abdichten. Dadurch, daß
die Beschichtung in den Seitenbereichen nicht bis zur Standfläche des Körpers heruntergezogen
ist, sondern vor dieser und somit vor der Betonoberfläche endet, wird im Standbereich
des Körpers in den unteren Seitenbereichen eine ausreichend große Austrittsfläche
für das Dichtungsmedium geschaffen. Die Beschichtung kann dabei nachträglich auf den
Körper aufgebracht sein oder zusammen mit dem Körper hergestellt werden. Es spielt
dabei keine Rolle, ob der Körper, im Querschnitt gesehen, eine linear verlaufende
Seitenkante oder durch das Aufbringen der Beschichtung einen Sprung aufweist. Der
Schaumstoff bzw. der Filterschaum des Körpers ist von einer Materialbeschaffenheit,
die auch bei hohen Drücken ein zu starkes Zusammendrücken des Körpers verhindert,
so daß stets ein genügend großer Austrittsraum für das Dichtungsmedium vorhanden ist.
[0029] Der erfindungsgemäße aus Schaumstoff bzw. Schaumstoffband bestehende Körper wird
dabei in vorteilhafter Weise zum Abdichten eines Grundwasser-Entlastungsstutzens verwendet.
Grundwasser-Entlastungsstutzen, die beispielsweise Bodenplatten durchdringen, wobei
der Grundwasserspiegel über dem Niveau der Bodenplatte liegt, werden an der Verbindungsstelle
Bodenplatte/Entlastungsstutzen mit dem Körper umwickelt bzw. umschlungen, so daß nach
dem Einbringen des Dichtungsmediums in den Körper eine sichere Abdichtung gegen aufsteigendes
Grundwasser an der vorgenannten Verbindungsstelle gewährleistet ist.
[0030] Weiterhin kann der vorgeschlagene Körper mit Vorteil zum Abdichten eines Fugenbereichs
zwischen einem Körper, beispielsweise einem Rohr, und einem Betonabschnitt verwendet
werden, insbesondere dann, wenn auf einer Seite des Betonabschnitts ständig oder gelegentlich
Flüssigkeiten vorhanden sind. So weisen beispielsweise mit Wasser gefüllte Betonbecken
in den Betonwandungen Rohrdurchbrüche oder andere Einrichtungen, wie beispielsweise
Scheinwerfer oder ähnliches auf, wobei der Fugenbereich zwischen den Betonwandungen
und den darin eingesetzten Körpern sorgfältig abgedichtet werden muß, um ein Eindringen
von Wasser in diesem Bereich zu vermeiden, was mit dem vorgeschlagenen Körper und
einem anschließenden Injizieren des Dichtungsmediums sicher und zuverlässig bewerkstelligt
werden kann.
[0031] Gleichermaßen vorteilhaft läßt sich der vorgeschlagene Körper zum Abdichten einer
Verbindungsstelle zwischen zwei Rohren, auch bei einer Rohrmuffen-Verbindungsstelle,
anwenden. Hier wird der Körper im Bereich des Spaltes zwischen den beiden miteinander
verbundenen Rohren angeordnet, indem es um diesen Bereich herumgelegt wird und wie
bei dem Entlastungsstutzen einen Ring um die Verbindungsstelle bildet. Nach dem Einbringen
des Dichtungsmediums in den Körper ist die Verbindungsstelle so gesichert, daß eventuell
austretende Flüssigkeit aus der Verbindungsstelle sicher zurückgehalten werden kann.
[0032] Die Dichtungseinrichtung kann ohne Anschluß nach außen im Fugenbereich zwischen den
beiden Betonierabschnitten angeordnet werden und - ebenso auch bisher bekannte Dichtungseinrichtungen
- durch eine nachträgliche Verbindung zwischen einer Außenseite des Betons bzw. des
zweiten Betonierabschnitts und der Dichtungseinrichtung mit einem Dichtungsmedium
verfüllt werden. Bei dem Dichtungsmedium handelt es sich dabei z.B. um Silikate oder
erhärtende Ein- oder Mehrkomponenten- Kunststoffe in flüssiger oder verpreßbarer Konsistenz.
Auch Kunstharz, insbesondere 2-Komponenten-Acrylharz, kann als Dichtungsmedium verwendet
werden sowie Bentonit- und/oder Zementmischungen.
[0033] Die nachträgliche Verbindung wird beispielsweise insbesondere durch ein Bohren in
den erhärteten Beton zwischen einer Außenseite des Betons und den Dichtungseinrichtungen
geschaffen. Es versteht sich dabei, daß die Bohrung soweit ausgeführt werden muß,
daß der Durchflußkanal oder der Durchtritt der Dichtungseinrichtung zugänglich wird.
Durch die Verbindung bzw. das Bohrloch wird das Dichtungsmedium anschließend eingebracht
bzw. eingepreßt. Vorteilhafterweise wird eine weitere Verbindung zu der Dichtungseinrichtung
geschaffen, durch welche beim Einpreßvorgang die Luft entweichen kann und die auch
als Kontrollstelle dient, ob das Dichtungsmedium auch die gesamte Dichtungseinrichtung
durchdrungen hat. Es ist auch denkbar, eine größere Anzahl solcher Verbindungen zu
schaffen und diese anschließend abzudichten, wenn das Dichtungsmedium aus den Verbindungsstellen
austritt.
[0034] Die Stelle, an welcher das Dichtungsmedium in die Dichtungseinrichtung eingebracht
wird, kann beliebig angeordnet sein, wohingegen als Kontrollstellen dienende weitere
Verbindungsstellen am Anfang bzw. am Ende der Fuge angeordnet sein sollten, um zu
kontrollieren, daß das Dichtungsmedium auch bis in die Endbereiche der Dichtungseinrichtung
eingedrungen ist.
[0035] Je nach den örtlichen Gegebenheiten kann die Verbindung horizontal oder von schräg
oben oder schräg unten in Richtung der Dichtungseinrichtung geschaffen werden. Vorzugsweise
werden die Verbindungsstellen an vorbestimmten Positionen erfolgen, wobei vorher festgelegt
werden kann, in welcher Höhe oder unter welchem Winkel und vor allem wie lange die
Verbindungsstelle geschaffen werden muß, damit sichergestellt ist, daß die Dichtungseinrichtung
auch auf die gewünschte Weise getroffen bzw. angebohrt wird.
[0036] Mit dem vorgeschlagenen Verfahren zum Einbringen des Dichtungsmediums in Dichtungseinrichtungen
wird verhindert, daß die Schalung eine oder mehrere Durchbrechungen für vorher verlegte
Anschlußöffnungen oder Anschlußstutzen aufweisen muß. Weiterhin wird verhindert, daß
diese vorher geschaffenen Verbindungsstellen beim Einschalen oder Betonieren angerissen
oder zerstört werden. Die Tragfähigkeit bzw. Sicherheit des durchbohrten Betons wird
auch durch die Anordnung mehrerer Verbindungsstellen nicht herabgesetzt.
[0037] Die Erfindung soll anschließend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele schematisch
und beispielhaft beschrieben werden. Es zeigen dabei:
- Fig. 1
- perspektivisch einen Abschnitt einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Dichtungseinrichtung in Form eines Körpers aus Schaumstoff;
- Fig. 2
- die Ausführungsform gemäß Fig. 1, jedoch mit zusätzlichem Durchgangskanal und alternativer
Halterungsanordnung;
- Fig. 3 bis 7
- Verbindungsstücke für Stoßkanten der erfindungsgemäßen Dichtungseinrichtung in Form
eines Körpers aus Schaumstoff;
- Fig. 8
- eine Einpreßstelle für die erfindungsgemäße Dichtungseinrichtung in Form eines Körpers
aus Schaumstoff;
- Fig. 9a/b
- die Ausbildung der erfindungsgemäßen Dichtungseinrichtung in Form eines Körpers aus
Kunststoff als Manschette für rohrförmige Körper;
- Fig. 10
- die Verwendung der erfindungsgemäßen Dichtungseinrichtung in Form eines Körpers aus
Schaumstoff für einen Grundwasser-Entlastungsstutzen;
- Fig. 11
- die Verwendung der erfindungsgemäßen Dichtungseinrichtung in Form eines Körpers aus
Schaumstoff für eine Rohr-Verbindungsstelle und
- Fig. 12
- eine bildliche Darstellung eines
Verfahrens zum Einbringen eines Dichtungsmediums in die Dichtungseinrichtungen.
[0038] Eine erfindungsgemäße Dichtungseinrichtung ist in Fig. 1 gezeigt, wobei als Dichtungseinrichtung
ein Körper 102 aus Schaumstoff oder einem Schaumstoffband verwendet wird. Der Körper
102 wird mit seiner Unterseite 105 auf einer erhärteten Betonoberfläche 101 plaziert
und dort montiert. Die Montage kann über verschiedene Halterungseinrichtungen erfolgen,
wobei in Fig. 1 als eine Alternative eine Befestigung über eine Schraube 107 dargestellt
ist. Es können aber auch Stifte oder Nägel Verwendung finden, bevorzugt zusammen mit
Unterlagscheiben. Bei der dargestellten Schraube 107 soll der Schraubenkopf 108 großflächig
ausgebildet sein, so daß über den Schraubenkopf 108 ein möglichst großer Teil des
Körpers 102 fixiert werden kann. Die Halterungseinrichtung wird dabei nur so weit
in die Betonoberfläche 101 eingebracht, bis ihr nach oben gerichtetes freies Ende,
beispielsweise der Schraubenkopf 108, in etwa in einer Ebene mit der Oberseite 104
des Körpers 102 zu liegen kommt. Der erforderliche Durchtritt bzw. Durchflußkanal
für das Dichtungsmedium wird bei dieser Dichtungseinrichtung durch den Körper 102
selbst gebildet, wobei das Dichtungsmedium aufgrund der porösen Eigenschaft des Körpers
102 durch dessen Durchgangsporen hindurchtreten und in den Fugenbereich austreten
kann. Das Dichtungsmedium tritt sowohl im Bereich zwischen der Betonoberfläche 101
und der Unterseite 105 des Körpers 102 sowie aus dessen Oberseite 104 und dessen Seitenflächen
103 in den Fugenbereich aus.
[0039] In einer besonderen Ausgestaltungsform des Körpers 102 (nicht gezeigt) kann dieser
auf seiner Oberfläche und seinen Seitenflächen 103 eine Art Überzug bzw. Beschichtung
aus härterem Schaumstoff aufweisen, die für das Dichtungsmedium undurchlässig ist.
An den Seitenflächen 103 wird diese Beschichtung vorzugsweise nicht bis zur Unterseite
105 vorgesehen, sondern kurz davor enden. Zwischen der Unterseite 105 und dem Ende
der Beschichtung im Bereich der Seitenflächen 103 wird dadurch eine Art Austrittsbereich
für das Dichtungsmedium geschaffen. Das Dichtungsmedium kann demnach nicht mehr in
den Bereichen austreten, die die Beschichtung aufweisen, sondern nur noch in einem
unteren Bereich der Seitenflächen 103, was zum Abdichten des Fugenbereichs vollständig
ausreicht.
[0040] In Fig. 2 sind zunächst weitere, alternative Halterungseinrichtungen für den Körper
102 gezeigt. Die dargestellte Schraube 107 sowie auch Stifte oder Nägel können von
einem rohrförmigen Abstandhalter 110 im Schaftbereich umfaßt sein, dessen Länge der
Querschnittshöhe des Körpers 102 entspricht. Somit ist beim Einbringen der Schraube
108 oder beispielsweise beim Einschießen eines Stifts gewährleistet, daß der Schraubenkopf
108 bzw. der Kopf eines Stifts nicht in den Körper 102 eindringt, sondern in der Ebene
der Oberseite 104 des Körpers 102 zur Anlage kommt. In alternativer Weise kann eine
Halterung auch über ein Halterungsprofil 109 erfolgen, welches im Bereich des Körpers
102 im Querschnitt U-förmig ausgebildet ist und die Seitenflächen 103 sowie die Unterseite
104 des Körpers 102 umgreift. Ein Seitenschenkel des Halterungsprofils 109 ist dabei
bis zur Betonoberfläche 101 geführt und knickt dort in etwa rechtwinkelig ab, um einen
Stegbereich auszubilden, welcher auf der Betonoberfläche 101 aufliegt. In diesem Bereich
kann dann die Befestigung des Halterungsprofil 109 auf der Betonoberfläche 101 beispielsweise
mittels eines eingeschossenen Stiftes oder Nagels erfolgen.
[0041] In Fig. 2 ist weiterhin dargestellt, daß der Körper 102 in seinem Querschnittsinneren
eine in Längsrichtung verlaufende, durchgehende Ausnehmung aufweist, die als freier
Durchgangskanal 106a für das Dichtungsmedium dient. Das in den Körper 102 eingebrachte
Dichtungsmedium wird somit zunächst den freien Durchgangskanal 106a des Körpers 102
ausfüllen und anschließend durch das poröse Material des Körpers 102 in den Fugenbereich
austreten. Alternativ kann das Querschnittsinnere des Körpers 102 auch mehrere nebeneinander
verlaufende, durchgehende Ausnehmungen aufweisen.
[0042] In den Fig. 1 und 2 ist eine bevorzugte Querschnittsform des Körpers 102 in Form
eines Quaders und somit einen rechteckförmigen Querschnitt aufweisend gezeigt. Die
gleichen vorteilhaften Eigenschaften dieser Dichtungseinrichtung lassen sich aber
auch mit Körpern erreichen, die beispielsweise einen trapezförmigen oder kreisabschnittsartigen
Querschnitt oder aber auch beliebig anders ausgestaltete Querschnitte aufweisen. Auf
eine gesonderte Darstellung alternativer Querschnittsformen der Dichtungseinrichtung
wurde dabei verzichtet. Diese Möglichkeit von alternativen Querschnittsformen der
Dichtungseinrichtung betrifft auch die anschließend in den Fig. 3 bis 7 beschriebenen
Verbindungselemente sowie den in Fig. 8 dargestellten Einpreßstutzenkörper 123.
[0043] Zum Verbinden wenigstens zweier Körper 102 sind zwischen deren Stoßkanten dieselbe
Querschnittsform aufweisende und aus gleichem Material bestehende Verbindungselemente
vorgesehen, die in den Fig. 3 bis 7 dargestellt sind und eine nicht abschließende
Auswahl bevorzugter Verbindungselemente darstellen. Aufgabe dieser Verbindungselemente
ist nicht nur das vorgenannte Verbinden zweier Körper 102, sondern auch die Möglichkeit
einer Richtungsänderung unter Zuhilfenahme solcher Verbindungselemente. Die Körper
102 werden dabei einfach an die Verbindungselemente angesetzt, so daß deren freie
Anschlußenden bündig aneinanderliegen. Die Fig. 3 bis 7 verdeutlichen, daß gerade
Verbindungsstücke 114 (Fig. 3), ebene Eckwinkel 115 (Fig. 4), Hochkant-Eckwinkel 116
(Fig. 5), T-Stücke 117 (Fig. 6) und Kreuzungsstücke 118 (Fig. 7) beispielsweise verwendet
werden können. Die Verbindungselemente werden in bereits beschriebener Weise mittels
Schrauben, Stiften, Nägeln oder Halterungsprofilen wie auch die Körper 102 auf der
Betonoberfläche 101 befestigt.
[0044] Das Verbinden der Körper 102 miteinander oder der Körper 102 mit den Verbindungselementen
an den jeweiligen Stoßstellen erfolgt vorzugsweise mit Hilfe eines Klebebandes, welches
über die Stoßstelle gelegt wird, wobei das Klebeband vorzugsweise lediglich die Oberseite
104 und die Seitenflächen 103 bedeckt, wobei das Klebeband an den Seitenflächen 103
von der Betonoberfläche 101 beabstandet enden kann, damit in diesem Bereich das Dichtungsmedium
auch aus dem Bereich der Stoßstelle austreten kann. Das Klebeband dient neben einer
Lagesicherung vor allem auch dazu, ein Eindringen von Zementschlämme und kleinen Teilchen
beim Betoniervorgang in den Stoßbereich zu vermeiden.
[0045] In Fig. 8 ist ein Einpreßstutzkörper 123 gezeigt, an dessen einer Seitenfläche 102
ein elastischer, tragfähiger, nicht poröser Schlauch 121 im Bereich 124 angeordnet
ist. Dieser Schlauch 121 dient als Einfüllstutzen für das Dichtungsmedium und ist
außerhalb des zweiten Betonierabschnitts bzw. außerhalb dessen Schalung mit seinem
freien Ende angeordnet. Der Schlauch 121 endet dabei vorzugsweise im Querschnittsinneren
des Einpreßstutzkörpers 123 bzw. in einem freien Durchgangskanal 106a, falls ein solcher
vorgesehen sein sollte. Die Dichtungseinrichtung wird vorzugsweise an einer anderen
Stelle, insbesondere im Endbereich der Dichtungseinrichtung, einen, weiteren Einpreßstutzen
123 aufweisen, mit welchem überprüft werden kann, ob das Dichtungsmedium auch die
gesamte Dichtungseinrichtung beim Einpressen durchdrungen hat. Um mehrere Kontrollstellen
bzw. Einpreßstellen für das Dichtungsmedium zu haben, kann auch eine Mehrzahl solcher
Einpreßstutzkörper 123 vorgesehen sein.
[0046] Der Körper 102 kann nicht nur auf ebenen Betonoberflächen verlegt werden, sondern
auch bogen- bzw. kreisförmige Oberflächen, z.B. von Rohren oder Röhren, manschettenartig
umgeben oder gekrümmten Betonoberflächen folgen. Zu diesem Zweck sind quer zur Längsachse
der Körper 102 oder der Verbindungselemente oder des Einpreßstutzenkörpers 123 in
Längsrichtung nebeneinander angeordnete, V-förmige, kerbartige, über deren gesamte
Querschnittsbreite verlaufende Einschnitte vorgesehen, wie dies in Fig. 9a dargestellt
ist. Diese Einschnitte stellen Kerben 125 dar, wobei deren jeweilige Kerbspitze 126
etwas unterhalb der Querschnittshöhe bzw. der Oberseite 104 des Körpers 102 endet.
[0047] Ein solcher, Kerben 125 aufweisender Körper 102 kann dann, wie es in Fig. 9b gezeigt
ist, entweder einem bogenförmigen Verlauf folgen oder zu einem (nicht dargestellten)
Ring gebogen werden, da der Körper 102 ausreichend flexibel ist. Der Körper 102 wird
dann beispielsweise gegen die Mantelfläche eines Rohres (nicht dargestellt) gesetzt
und entsprechend gebogen und anschließend auch auf dem Rohr befestigt. Dabei ist es
zweckmäßigerweise vorgesehen, daß sich die Kerbkantenflächen 127 berühren bzw. aneinanderliegen,
wenn die Unterseite 105 an beispielsweise der Rohrmantelfläche anliegt. Dadurch wird
gewährleistet, daß der dann ringartig ausgestaltete Körper 102 ein weiterhin durchgehendes
Schaumstoffband darstellt und keine Fehlstellen aufweist, in welche der Beton des
zweiten Betonierabschnittes eindringen kann und somit einen Durchtritt des Dichtungsmediums
verhindern würde. Es ist aber auch möglich, den Körper 102 ohne Anordnung von Kerben
125 zu biegen, um ihn gekrümmten Betonoberflächen 101 anzupassen oder um ihn ring-
bzw. manschettenartig um kreisförmige Körper zu legen. Der Schaumstoff bzw. der Filterschaum
des Körpers 102 läßt sich für diese Biegung zusammenpressen, ohne daß dabei die für
das Durchtreten des Dichtungsmediums erforderlichen Durchgangsporen durch das Zusammendrücken
des Körpers 102 geschlossen werden. Nach dem anschließenden Betoniervorgang des zweiten
Betonierabschnittes wird das Dichtungsmedium über nicht dargestellte Zuleitungseinrichtungen
in den Körper 102 geleitet bzw. eingepreßt, aus welchem es dann dichtend in die zu
verfüllenden Hohlräume des Fugenbereichs eindringen kann. Eine bevorzugte Befestigung
des Körpers 102 oder der Verbindungselemente oder des Einpreßstutzenkörpers 123 erfolgt
auf kreisförmigen Elementen mit einem endlosen Gummiband, indem das Gummiband über
die Oberseite, beispielsweise des Körpers 102 oder anderer genannter Elemente gespannt
ist. Das Gummiband sorgt dann für einen dichten Halt der ringförmig ausgestalteten
Dichtungseinrichtung auf dem entsprechenden kreisförmigen Element. Die Breite des
Gummibandes kann dabei vorzugsweise geringer sein als die Querschnittsbreite der Oberseite
104 des Körpers 102, damit auch im Bereich der Oberseite 104 genügend Dichtungsmedium
in den abzudichtenden Fugenbereich austreten kann.
[0048] In Fig. 10 ist eine bevorzugte Verwendung des Körpers 102 und/oder seiner Verbindungselemente
bzw. des Einpreßstutzenkörpers 123 zum Abdichten eines Grundwasser-Entlastungsstutzens
131 gezeigt. Der Körper 102 ist dabei in der Weise mit Kerben 125 versehen, wie dies
in Fig. 9a bzw. 9b gezeigt ist. Der Körper 102 umfaßt ringartig den Grundwasser-Entlastungsstutzen
131 in dem Bereich, in dem der Grundwasser-Entlastungsstutzen 131 die Bodenplatte
132, die aus Beton hergestellt ist, durchdringt. Diese Stelle in der Bodenplatte 132
ist besonders gegen eindringendes Grundwasser oder Feuchtigkeit gefährdet, insbesondere
wenn, wie dargestellt, der Grundwasserspiegel 133 über der Bodenplatte 132 liegt.
Vor dem Betonieren der Bodenplatte 132 - bei künstlich abgesenktem Grundwasserspiegel
133 - wird der Körper 102 ringartig um den Grundwasser-Entlastungsstutzen 131 gelegt
und dort beispielsweise mit dem erwähnten Gummiband befestigt. Nach dem Betonieren
der Bodenplatte 132 wird über vorher angeordnete Einfülleinrichtungen oder mit Hilfe
des Verfahrens gemäß Anspruch 17 das Dichtungsmedium in den Körper 102 eingepreßt.
Der Fugenbereich zwischen dem Grundwasser-Entlastungsstutzen 131 und der Bodenplatte
132 wird nach dem Austreten des Dichtungsmediums aus dem Körper 102 in die dort vorhandenen
Hohlräume vollkommen abgedichtet.
[0049] Eine ebenfalls vorzugsweise Verwendung des Körpers ergibt sich beim Abdichten eines
Fugenbereichs zwischen einem Körper, beispielsweise einem Rohr und einem Betonabschnitt,
wenn auf einer Seite des Betonabschnitts ständig oder gelegentlich Flüssigkeiten vorhanden
sind, wie dies beispielsweise bei Wasserbecken mit Betonwänden der Fall ist. Rohre
oder andere Einrichtungen, die auf der Wasserseite vorhanden sind, können mit dem
Körper 102 umgeben sein und durch ein anschließendes Injizieren des Dichtungsmediums
in den Körper 102 den für das Eindringen von Wasser anfälligen Fugenbereich sicher
abdichten.
[0050] Eine weitere vorzugsweise Verwendung des Körpers 102 und/oder der Verbindungselemente
sowie des Einpreßstutzens 123 ist in Fig. 11 gezeigt, wobei der Körper 102 dort zum
Abdichten einer Verbindungsstelle zwischen zwei Rohren 134, 135 dient. Die Rohre 134,
135 sind über eine Z-förmige Verbindungsstelle 136 aneinander gesetzt. Diese Verbindungsstelle
136 ist eine Schwachstelle in Rohrleitungen bezüglich des Austretens von in den Rohrleitungen
geführten Medien. Um diese Schwachstelle zusätzlich abzudichten, wird der Körper 102
direkt an der Verbindungsstelle 136 angebracht, so daß er diese Verbindungsstelle
136 ringartig umgreift. Der Körper 102 ist dabei vor dem Anbringen an der Verbindungsstelle
136 so ausgestaltet, wie es in den Fig. 9a und 9b gezeigt ist, oder - ohne mit Kerben
125 versehen zu sein - einfach entsprechend ringartig gebogen. Die Befestigung des
Körpers 102 an der Verbindungsstelle 136 erfolgt vorzugsweise mit dem erwähnten Gummiband.
Die gezeigte Rohr-Verbindungsstelle 136 ist, wie in Fig. 11 dargestellt, in der Regel
von einem Medium, beispielsweise Mörtel oder Erdreich oder dergleichen umgeben. Die
Abdichtung der Verbindungsstelle, d.h. das Einbringen des Dichtungsmediums in den
Körper 102 erfolgt vorzugsweise nach Fertigstellung der gesamten Rohrverbindung, so
daß gegebenenfalls die Verbindungsstelle 136 bereits mit einem bestimmten Medium umgeben
ist. Das Dichtungsmedium wird dabei auf die zu Fig. 12 erläuterte Weise in den Körper
102 eingebracht. Da in diesem Fall eine Abdichtung lediglich an der Verbindungsstelle
136 der beiden Rohre 134,135 nötig ist, können die Oberseite 104 und die Seitenflächen
103 mit beispielsweise einem Klebeband abgedichtet sein, da ein Austreten des Dichtungsmediums
ersichtlicherweise nur in Richtung der beiden Rohre 134,135 erforderlich ist. Die
Abdichtung der Oberseite 104 kann dabei vorzugsweise durch die Anordnung des Gummibandes
erfolgen.
[0051] In analoger Weise eignet sich der Körper 102 auch vorteilhafterweise zum Abdichten
einer Rohrmuffen-Verbindungsstelle, wobei der Körper 102 dabei vorzugsweise schräg
zu der Rohrmuffe angeordnet wird oder in seinem Querschnitt der Rohrmuffen-Verbindungsstelle
angepaßt ist, beispielsweise einen dreieckigen Querschnitt aufweist.
[0052] Fig. 12 zeigt schließlich ein Verfahren zum Einbringen eines Dichtungsmediums in
Dichtungseinrichtungen zur Abdichtung einer zwischen zwei Betonierabschnitten entstehenden
Fuge. Bei den im Fugenbereich angeordneten Dichtungseinrichtungen handelt es sich
um die Dichtungseinrichtung gemäß Anspruch 1 bis 16. Beispielhafterweise ist der Fugenbereich
zwischen einer Betonoberfläche 101 und einer darauf angeordneten Betonwand 137 gezeigt.
Im Fugenbereich ist schematisch eine Dichtungseinrichtung 138 dargestellt, die vor
dem Einschalen und Betonieren der Betonwand 137 auf der Betonoberfläche 101 aufgebracht
worden ist. Anstelle vorher anzuordnender Einfüllstutzen, die im Regelfall schlauchartige
Verbindungen zu der Dichtungseinrichtung herstellen, wird bei dem neuen Verfahren
die Dichtungseinrichtung 138 ohne einen solchen oder ähnlich ausgestalteten Anschluß
einbetoniert. Nach dem Betonieren und Ausschalen der Betonwand 137 wird eine nachträgliche
Verbindung, insbesondere durch Bohren in den Beton der Betonwand 137 zwischen der
Außenseite der Betonwand 137 und der Dichtungseinrichtung 138 geschaffen. Durch diese
Bohrung 139 wird das Dichtungsmedium schließlich in das Innere der Dichtungseinrichtung
139 eingebracht bzw. eingepreßt. Vorzugsweise sind mehrere solcher Verbindungsstellen
bzw. Bohrungen 139 vorhanden, so daß das Dichtungsmedium an mehreren Stellen eingebracht
werden kann und Kontrollstellen vorhanden sind, an denen überprüft werden kann, ob
das Dichtungsmedium auch die gesamte Dichtungseinrichtung durchdringt. Kontroll- bzw.
Eingabestellen in Form von Bohrungen 139 werden dabei vorzugsweise am Anfangs- bzw.
Endbereich der Fuge - in Längsrichtung gesehen - angeordnet. Es bleibt dabei den örtlichen
Gegebenheiten überlassen, ob die Verbindung vorzugsweise horizontal oder schräg zur
Dichtungseinrichtung 138 geführt wird.
1. Dichtungseinrichtung zur Abdichtung einer zwischen zwei Betonierabschnitten entstehenden
Fuge, wobei ein einen Durchtritt als Injektionsweg für ein Dichtungsmedium bildender
Körper im Fugenbereich auf die Betonoberfläche des ersten Betonierabschnitts montiert
wird, aus welchem bei einer Injektion des Dichtungsmediums in den Körper dieses in
Fehlstellen des Betons im Fugenbereich austritt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Körper (102) aus einem Durchgangsporen aufweisenden Schaumstoff bzw. einem
Schaumstoffband, vorzugsweise mit rechteckigem Querschnitt, besteht, welcher auf der
Betonoberfläche (101) aufliegend montiert wird, so daß der Durchtritt bzw. der Durchflußkanal
durch den Körper (102) selbst gebildet wird, wobei das Dichtungsmedium aus den Durchgangsporen
in den Fugenbereich austritt.
2. Dichtungseinrichtung nach Anspruch 1 ,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Körper (102) auf der Betonoberfläche (101) durch einen oder mehreren, quer
zu seiner Längsachse durchfassende und in den Beton einfassende, bevorzugt Unterlagscheiben
aufweisende Stifte, Schrauben (107) oder Nägel befestigt ist.
3. Dichtungseinrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schaft der Stifte, Schrauben (107) oder Nägel von rohrförmigen Abstandhaltern
(110) umfaßt ist, deren Länge der Querschnittshöhe des Körpers (102) entsprechen.
4. Dichtungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Körper (102) auf der Betonoberfläche (101) mit es umfassenden Halterungsprofilen
(109), die auf der Betonoberfläche (101) montiert sind, befestigt ist.
5. Dichtungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Körper (102) im Querschnittsinneren eine in Längsrichtung verlaufende, durchgehende
Ausnehmung aufweist, die als freier Durchgangskanal (106a) für das Dichtungsmedium
dient.
6. Dichtungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Verbinden wenigstens zweier Körper (102) zwischen deren Stoßkanten dieselbe
Querschnittsform aufweisende und aus gleichem Material bestehende Verbindungselemente
vorgesehen sind.
7. Dichtungseinrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungselemente gerade Verbindungsstücke (114), ebene Eckwinkel (115),
Hochkant-Eckwinkel (116), T-Stücke (117) oder Kreuzungsstücke (118) sind.
8. Dichtungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 ,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Verbinden der Körper (102) miteinander oder der Körper (102) mit den Verbindungselementen
an den Stoßstellen ein Klebeband vorgesehen ist.
9. Dichtungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 ,
dadurch gekennzeichnet,
daß quer zur Längsachse der Körper (102) oder der Verbindungselemente in Längsachsenrichtung
nebeneinander angeordnete, V-förmige, kerbartige, über deren gesamte Querschnittsbreite
verlaufende Einschnitte vorgesehen sind, deren jeweilige Kerbspitze (126)etwas unterhalb
der Querschnittshöhe der Körper (102) oder der Verbindungselemente angeordnet ist.
10. Dichtungseinrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Körper (102) oder Verbindungselemente um ihre Längsachse gebogen und auf einer
gekrümmten Betonoberfläche (101) oder auf einem bogen- bzw. kreisförmigen Element,
beispielsweise einem Rohr, befestigbar sind, wobei die Kerbkantenfläche (127) der
Kerben (125) gegeneinanderstoßen und die Kerben (125) somit geschlossen sind, wenn
die Unterseite (105) des Körpers, (102) auf der Betonoberfläche (101) dem Element
anliegt.
11. Dichtungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Körper (102) oder Verbindungselemente um ihre Längsachse gebogen und auf einer
gekrümmten Betonoberfläche (101) oder auf einem bogen- bzw. kreisförmigen Element,
beispielsweise einem Rohr, befestigbar sind.
12. Dichtungseinrichtung nach Anspruch 10 und 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Körper (102) und/oder Verbindungselemente mit einem endlosen Gummiband auf
dem kreisförmigen Element gehalten sind, indem das Gummiband über die Oberseite der
Körper (102) bzw. Verbindungselemente gespannt ist.
13. Dichtungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Körper (102), im Querschnitt gesehen, auf seiner der Betonoberfläche (101)
abgewandten Oberseite (104) und seinen Seitenflächen (103) eine Art Überzug bzw. Beschichtung
aus härterem, vorzugsweise für das Dichtungsmedium undurchlässigen Schaumstoff aufweist,
wobei die Beschichtung im Bereich der Seitenflächen (103) vorzugsweise vor der Unterseite
(105) des Körpers (102) endet, so daß der Durchgangsporen aufweisende Schaumstoff
bzw. Filterschaum in den unteren Seitenbereichen ohne die Beschichtung ist.
14. Verwendung der Körper (102) und/oder der Verbindungselemente nach einem der Ansprüche
1 bis 13
zum Abdichten eines Grundwasser-Entlastungsstutzens (131).
15. Verwendung der Körper (102) und/oder der Verbindungselemente nach einem der Ansprüche
1 bis 13
zum Abdichten eines Fugenbereichs zwischen einem Körper, beispielsweise einem Rohr,
und einem Betonabschnitt, insbesondere wenn auf einer Seite des Betonabschnitts ständig
oder gelegentlich Flüssigkeiten vorhanden sind.
16. Verwendung der Körper (102) und/oder der Verbindungselemente nach einem der Ansprüche
1 bis 13
zum Abdichten einer Verbindungsstelle (136) zwischen zwei Rohren (134,135) oder einer
Rohrmuffen-Verbindungsstelle (136).
17. Verfahren zum Einbringen eines Dichtungsmediums in eine Dichtungseinrichtung gemäß
einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, bei welchem nach dem Verlegen der Dichtungseinrichtungen
und dem anschließenden Erhärten und Ausschalen des zweiten Betonierabschnitts wenigstens
eine Verbindung, insbesondere durch ein Bohren in den erhärteten Beton, zwischen einer
Außenseite des Betons und den Dichtungseinrichtungen geschaffen wird, durch welche
schließlich das Dichtungsmedium in das Innere der Dichtungseinrichtung eingebracht
wird.