[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Jalousieladen mit zwei parallel zueinander verlaufenden
Halterungsprofilen für Lamellen.
[0002] Mit der Bezeichnung Jalousieladen werden hier und im folgenden alle beweglichen und
festmontierten Gebäudeteile umfasst, welche zwischen zwei Rahmen, Pfosten oder dgl.
starr angeordnete Lamellen haben.
[0003] In den Fig. 1 und 2 ist ein an sich bekannter Jalousieladen 10 schematisch dargestellt.
Die Ansicht von Fig. 1 zeigt je zwei paarweise auf Gehrung geschnittene vertikale
und horizontale Rahmenteile 12, 14. Die vertikalen Rahmenteile 12, gleichzeitig Halterungsprofile,
haben innenliegende Aussparungen 18 (Fig. 2) für die Lamellen 16. Nach dem Einlegen
der Lamellen 16 werden die Rahmenteile 12, 14 zu einem stabilen Rahmen zusammengefügt.
[0004] In Fig. 2 ist eine teilweise Innenansicht der Rahmenteile 12 dargestellt. In die
parallel angeordneten, schräggestellten Aussparungen 18 können Lamellen 16 (Fig. 1)
gleicher Aussenkontur mit wenig Spiel eingeführt und fixiert werden.
[0005] In der CH,A5 671265 ist eine zweckmässige Montage von Lamellen 16 in vertikalen Rahmenteilen
12 erörtert.
[0006] Vorzugsweise bestehen Jalousieläden 10 aus einer pressbaren Aluminiumlegierung. Die
fertigen Jalousieläden werden zweckmässig einbrennlackiert. Aluminium-Jalousieläden
sind für jeden Haustyp geeignet und haben insbesondere die folgenden Vorteile:
- Material und Farben sind wetterbeständig, was sich auf die Dauer kostensenkend auswirkt.
- Jalousieläden isolieren gegen Kälte und Lärm, sie sind deshalb energiesparend und
für Neubauten und Altbausanierungen geeignet. Die Oberfläche ist pflegeleicht, sie
kann einfach abgewaschen werden und wirkt wieder wie neu.
- Mit wenig Modifikationen können zahlreiche Ausführungsformen in bezug auf Form und
Farbe erreicht werden.
[0007] Neben Aluminium sind insbesondere thermoplastische Kunststoffe mit hohem Formfüllungsvermögen,
welche als Spritzgusswerkstoff für Jalousieläden dienen, geeignet. Da sich beispielsweise
einbrennlackierte Aluminium-Jalousieläden kaum von Holzläden unterscheiden, können
auch Mischformen hergestellt werden, beispielsweise der Rahmen aus Holz und die Lamellen
aus Aluminium.
[0008] Die CH,A5 561839 beschreibt eine Jalousie mit mindestens zwei parallel zueinander
angeordneten Halterungsprofilen für die Jalousielamellen. Jedes der U-förmigen Halterungsprofile
mit zwei abkragenden Schenkeln weist einen Schlitz zur Aufnahme einer Lamelle auf,
der an einer Kante eine Anlage für die Lamelle bildet. Die Lamelle wird mit einem
in das Halterungsprofil einsetzbaren Verriegelungsteil gegen einen Anschlag angeklemmt.
Das System ist kompliziert, die Lamellen sind zweimal nach innen abgebogen und abgewinkelt,
sie kragen einends frei ab, damit sie beim Aufrollen der Jalousie verschiedene Formen
einnehmen können.
[0009] Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, einen Jalousieladen der vorstehend beschriebenen
und in Fig. 1 dargestellten Art zu schaffen, welcher alle ökonomischen, ökologischen
und ästhetischen Bedingungen bei kleinerem Materialaufwand erfüllt.
[0010] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Lamellen einen im wesentlichen
S-förmigen Querschnitt haben, die innen in Abstand von den Rahmenteilen verlaufenden
Halterungsprofile Schrägflächen für die anliegenden Lamellen und zur Aufnahme der
Schenkel der Lamellen paarweise Schlitze aufweisen, mit einem nach aussen offenen
ersten Schlitz für einen nach innen umgebogenen unteren Schenkel einer Lamelle, und
einem den aussen offenen Schlitz von innen übergreifenden zweiten Schlitze für einen
nach aussen umgebogenen oberen Schenkel der nächstunteren Lamelle. Spezielle und weiterbildende
Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand von abhängigen Patentansprüchen.
[0011] Die Halterungsprofile verlaufen vorzugsweise parallel zu zwei Rahmenteilen, den beim
montierten Jalousieladen vertikalen. Die Halterungsprofile können separat ausgebildet
und mit dem betreffenden Rahmenteil lösbar oder unlösbar verbunden sein, beispielsweise
durch Schrauben, Nieten oder Schweissen. Besteht der Rahmen aus gepressten oder gespritzten
profilförmigen Rahmenteilen, sind die Halterungsprofile bevorzugt einstückig mit den
üblicherweise rechteckigen Rahmenteilen ausgebildet. Aluminium-Jalousieläden sind
zweckmässig durch Strangpressen, Kunststoff-Jalousieläden durch Strangpressen oder
Spritzgiessen hergestellt.
[0012] Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen,
welche auch Gegenstand von abhängigen Patentansprüchen sind, näher erläutert. Es zeigen
schematisch:
- Fig. 3 eine Innenansicht eines Rahmenteils mit einem Halterungsprofil,
- Fig. 4 eine aufgeschnittene Ansicht gemäss Fig. 3 mit eingesetzten Lamellen,
- Fig. 5 einen Querschnitt V-V durch den Rahmenteil gemäss Fig. 4,
- Fig. 6 eine Variante von Fig. 5,
- Fig. 7 eine spezielle Ausführungsform des Bereichs VII von Fig. 4,
- Fig. 8 eine Variante des Bereichs VII von Fig. 4,
- Fig. 9 eine weitere Variante von Fig. 5, und
- Fig. 10 einen Querschnitt durch ein einfaches Rahmenprofil mit Halterungsprofil.
[0013] Fig. 3 zeigt die innere Schmalseite 20 eines vertikalen Rahmenteils 12. Im Abstand
a (Fig. 5, 6 und 8) von dieser Schmalseite ist ein parallel verlaufendes Halterungsprofil
22 angeordnet, welches zweckmässig aus demselben Material wie der vertikale Rahmenteil
12 besteht, bei einem Rahmenteil 12 aus Holz jedoch aus Metall oder Kunststoff.
[0014] Das Halterungsprofil 22 weist in regelmässigen Abständen, entsprechend der Breite
der Lamellen, paarweise Schlitze 24, 26 auf. Ein nach aussen offener erster Schlitz
24 ist über eine ebene Schrägfläche 28 mit einem den ersten Schlitz 24 des nächstoberen
Schlitzpaares von innen übergreifenden zweiten Schlitz 26 verbunden.
[0015] Die Aussenseite des Jalousieladens, auch Vorderseite genannt, ist mit E bezeichnet,
die Innenseite, auch Hinterseite genannt, mit I.
[0016] Im untersten Bereich ist eine Variante dargestellt, wobei in der Praxis pro Jalousieladen
selbstverständlich nur eine Variante ausgebildet ist. Nach dieser Variante fehlt ein
den ersten Schlitz begrenzender Federschenkel 42. Ein übrigbleibender Lappen 50 mit
beidseits ausgebildeten Auflageflächen für die Schenkel 30,32 je einer Lamelle 16
hat im hinteren unteren Bereich eine Nut 52.
[0017] Zum Befestigen werden die im wesentlichen S-förmigen Lamellen 16, wie in Fig. 4 ersichtlich,
mit dem nach aussen abgebogenen Schenkel 30 in die zweiten Schlitze 26 der beiden
Halterungsprofile 22 eingeführt. Dabei sind die beiden vertikalen Rahmenteile 12 etwas
weiter als im fertigen Jalousieladen voneinander entfernt, die Lamelle 16 kann mit
stirnseitigem Spiel eingeführt und mit dem nach innen umgebogenen unteren Schenkel
32 in die entsprechenden ersten Schlitze 24 eingeführt werden. Dabei liegt der ebene
Teil der Lamellen 16 auf den Schrägflächen 28 auf. Dieser Vorgang ist sehr einfach
auszuführen und benötigt keine weiteren Hilfsmittel.
[0018] Nach dem Einführen aller Lamellen 16, in Fig. 4 dargestellt, werden die beiden vertikalen
Rahmenteile 12 zusammengedrückt und mit den horizontalen Rahmenteilen 14 (Fig. 1)
verbunden, wobei die Lamellen 16 festgeklemmt werden.
[0019] Die unterste vollständig gezeichnete Lamelle 16 hat auf der Innenseite des unteren
federnden Schenkels 32 eine endständige längslaufende Nase 46, welche in der Nut 52
(Fig. 3) einrastet. Dadurch entsteht eine noch einfachere Montagemöglichkeit für die
Lamellen, nach dem Einführen des einen Schenkels 30 braucht der andere Schenkel 32
ohne Einführung in einen Schlitz lediglich angeclipt zu werden.
[0020] Aus Fig. 5 ist die querschnittlich im wesentlichen rechteckige Ausbildung des vertikalen
Rahmenteils 12 gut ersichtlich. Mittels einer Schraube 34 ist ein L-förmig überkragendes
Halterungsprofil 22 angelenkt, welches von der inneren Schmalseite 20 des vertikalen
Rahmenteils 12 einen Abstand a von etwa 5 mm hat. Der freie Schenkel des Halterungsprofils
22 ist im zweiten Schlitz 26 von einer Lamelle 16 durchgriffen, welche stirnseitig
auf einem längslaufenden Wulst 36 aus einem verhältnismässig weichen Material liegt.
Beim oben erwähnten abschliessenden Zusammendrücken der beiden vertikalen Rahmenteile
12 werden die Lamellen 16 in den streifenförmig aufgebrachten Wulst 36 gedrückt und
fixiert.
[0021] Der vertikale Rahmenteil 12 mit einem Halterungsprofil 22 gemäss Fig. 6 unterscheidet
sich von Fig. 5 lediglich dadurch, dass beide einstückig ausgebildet sind. Dies kann
bei Aluminium durch Strangpressen, bei einem Kunststoff durch Strangpressen oder Spritzguss
erfolgen.
[0022] Ein längslaufender Wulst 36 ist angeformt und schmal ausgebildet. Beim Andrücken
von nicht gezeichneten Lamellen erfolgt wiederum eine Deformation und damit Fixierung.
[0023] Der nach innen umgebogene untere Schenkel 32 der Lamelle 16 gemäss Fig. 7 weist eine
längslaufende Einkerbung 38 auf, in welche eine ebenfalls längslaufende Nase 40 eines
den ersten Schlitz 24 begrenzenden Federschenkels 42 eingreift. Damit entsteht eine
Clipverbindung, welche der Fixierung der Lamelle 16 dient.
[0024] In der Ausführungsform nach Fig. 8 ist der Federschenkel 42 gemäss Fig. 7 weggelassen
und der Lappen 50 abgestuft. Der Lappen 50 kann bis zur gestrichelten Linie 54 verkürzt
ausgebildet sein. Die Clipverbindung entsteht durch Ausbildung einer endständig längslaufenden
Nase 46 am nach innen umgebogenen unteren Schenkel 32, welche am entsprechend ausgebildeten
Lappen 50 des Halterungsprofils 22 einrastet. Der Schenkel 32 wirkt als Federschenkel,
seine Nase 46 kann, wie gezeigt, an einer Abstufung 48 des Lappens 50 einrasten. Der
nach aussen umgebogene obere Schenkel 30 bleibt in bezug auf Fig. 7 unverändert und
ist in einen Schlitz 26 (Fig. 3) eingeführt.
[0025] Fig. 7 und 8 können um 180° gedreht werden. Dann wird der nach aussen umgebogene
Schenkel 30 unten in einen Schlitz eingeführt und oben angeclipt.
[0026] Die innere Schmalseite 20 eines vertikalen Rahmenteils 12 gemäss Fig. 9 weist im
Bereich des angeformten Halterungsprofils 22 eine Stufe 44 auf. Der Abstand a des
Halterungsprofils 22 von der abgestuften inneren Schmalseite 20 kann so unverändert
ausgebildet sein.
[0027] Ein in Fig. 10 im Schnitt gezeigtes vertikales Rahmenteil 12 hat einen einfachen
rechteckigen Querschnitt. Das Halterungsprofil 22 ist versetzt ausgebildet.
[0028] Die Vorteile gegenüber der CH,A5 671265 ergeben sich aus den in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen:
- Für die Lamellen kann nahezu 50% des Materials eingespart werden, ohne die Wirksamkeit
oder das Aussehen des Jalousieladens zu beeinträchtigen.
- Die Lüftungsschlitze können zweidimensional eingestellt werden, was einen grösseren
Anordnungsspielraum ergibt.
1. Jalousieladen (10) mit zwei parallel zueinander verlaufenden Halterungsprofilen (22)
für Lamellen (16),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Lamellen (16) einen im wesentlichen S-förmigen Querschnitt haben, die innen in
Abstand (a) von den Rahmenteilen (12) verlaufenden Halterungsprofile (22) Schrägflächen
(28) für die anliegenden Lamellen (16) und zur Aufnahme der Schenkel (30,32) der Lamellen
(16) paarweise Schlitze (24,26) aufweisen, mit einem nach aussen offenen ersten Schlitz
(24) für einen nach innen abgebogenen unteren Schenkel (32) einer Lamelle (16), und
einem den aussen offenen Schlitz (24) von innen übergreifenden zweiten Schlitz (26)
für einen nach aussen umgebogenen oberen Schenkel (30) der nächstunteren Lamelle (16).
2. Jalousieladen (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterungsprofile
(22) parallel zu den zwei Rahmenteilen (12) verlaufen und vorzugsweise verschraubt,
vernietet oder verschweisst sind.
3. Jalousieladen (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterungsprofile
(22) parallel zu den zwei Rahmenteilen (12) verlaufen und einstückig mit den vorzugsweise
als Rechteckprofil gestalteten Rahmenteilen (12) ausgebildet sind.
4. Jalousieladen (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
der erste Schlitz (24) durch einen Federschenkel (42) mit einer endständigen Nase
(40) begrenzt ist, und der in den Schlitz (24) eingreifende untere Schenkel (32) der
Lamelle (16) eine längslaufende Einkerbung (38) für die Nase (40) aufweist.
5. Jalousieladen (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
der den ersten Schlitz (24) bildende Federschenkel (42) des Halterungsprofils (22)
entfernt ist, und im hinteren unteren Bereich des übrigbleibenden Lappens (50) eine
Nut (52) zum Verrasten mit einer endständigen längslaufenden Nase (46) auf der Innenseite
des einen federnden Schenkels (32) der Lamelle (16) ausgebildet ist.
6. Jalousieladen (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Lappen (50) des
Halterungsprofils (22) eine Abstufung (48) zum Anclipen der Nase (46) des federnden
Schenkels (32) der Lamelle (16) aufweist.
7. Jalousieladen (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Lappen (50) des
Halterungsprofils (22) bis zur Abstufung (48) verkürzt ist.
8. Jalousieladen (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
die innere Schmalseite (20) der vertikalen Rahmenteile (12) mit dem Halterungsprofil
(22) im Bereich der Schlitze (24,26) einen längslaufenden äusseren Wulst (36) aufweist.
9. Jalousieladen (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der längslaufende
Wulst (36) aus einem bandförmig aufgebrachten weichen Material besteht oder angeformt
ist.
10. Jalousieladen (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass
die innere Schmalseite (20) des vertikalen Rahmenteils (12) im Bereich des Halterungsprofils
(22) eine Stufe (44) aufweist, wobei der Abstand (a) des Halterungsprofils (22) von
der inneren Schmal seite (20) unverändert bleibt.