[0001] Die Erfindung betrifft eine Prüfvorrichtung für runde Scheiben vorzugsweise gleicher
Abmessungen, bei der die Scheiben auf eine sie am Umfang und an wenigstens einer Seite
abstützenden Führung an mindestens einer Lehre entlang laufen. Soweit hier und im
folgenden von Scheiben gesprochen wird, sind damit runde oder polygone Scheiben, Ronden,
gegebenenfalls mit aufgestauchtem Rand, geprägte Münzen, Unterlagscheiben oder ähnliche
technische Scheiben gemeint.
[0002] Prüfvorrichtungen dieser Art werden eingesetzt, um Münzen oder Münzrohlingen in unterschiedlichen
Bearbeitungsstufen auf Maßhaltigkeit insbesondere bezüglich Durchmesser, Dicke, Rundheit
und Ebenheit sowie Vollständigkeit der Form zu überprüfen. Diese Prüfungen laufen
bisher direkt vor oder hinter der den einzelnen Bearbeitungsschritt durchführenden
Maschine ab, zum Beispiel einer Münzprägepresse. Da derartige Pressen zur Zeit mit
Hubzahlen von weniger als 1000 Hüben je Minute arbeiten, reichen die bisher bekannten
Prüfvorrichtungen mit ihren insbesondere mechanischen Lehren und Kalibern von der
Leistungsfähigkeit noch aus.
[0003] Dabei ist aber nachteilig, daß jede einzelne Maschine mit einer eigenen Prüfvorrichtung
versehen sein muß, die aufgrund der hohen Präzision, mit der die Lehren hergestellt
werden müssen, den Preis der Maschine wesentlich erhöht. Hier wäre es günstig, mehrere
Pressen zusammen mit nur einer Prüfvorrichtung betreiben zu können. Jedoch reicht
dafür die Leistungsfähigkeit der bekannten Prüfvorrichtungen nicht aus. Außerdem läßt
die Prüfgenauigkeit zu wünschen übrig.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Prüfvorrichtung anzugeben,
mit der ein erheblich höherer Durchsatz erreicht werden kann. Diese Prüfvorrichtung
soll dabei betriebssicher, verschleißarm und einfach umrüstbar auf andere Scheibenmaße
sein.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Führung eine geneigte
Rutschebene vorgeschaltet ist, auf die die Scheiben liegend von oben aufgebbar sind
und über die mindestens eine gegenüber der Waagerechten geneigte Auffangschiene verläuft,
die an ihrem tiefer liegenden Ende in die Führung übergeht.
[0006] Die Erfindung hat den Vorteil, daß eine große Menge von der Prüfvorrichtung im wesentlichen
ungeordnet zugeführten Scheiben aufgenommen und verarbeitet werden können. Die Münzen
rutschen unter ihrem Eigengewicht die geneigte Rutschebene hinunter und werden von
der geneigten Auffangschiene aus der vertikalen Bewegung abgefangen und zur Seite
abgeleitet. Wenn die Zahl der ankommenden Scheiben steigt, so daß die Auffangschiene
nicht mehr alle Scheiben aufnehmen und zur Seite abführen kann, so fangen die Scheiben
an, sich zu überschlagen und über die Auffangschiene hinwegzuspringen. Sie fallen
dann wieder auf die geneigte Rutschebene und können dort von einer gegebenenfalls
für diese überschießenden Scheiben angebrachten zusätzlichen Schiene aufgefangen werden
und dann ebenfalls zur Seite abgeführt werden.
[0007] Die Scheiben, die auch von der zweiten Schiene nicht aufgefangen werden, fallen dann
am unteren Ende der Rutschebene in eine Überlaufrinne, aus der sie über eine Fördervorrichtung
wieder von oben auf die geneigte Rutschebene aufgegeben werden.
[0008] Die durch die Auffangschiene aufgenommenen Scheiben fangen aufgrund der seitlichen
Neigung der Auffangschienen an zu rollen, was den hohen Durchsatz der erfindungsgemäßen
Prüfvorrichtung bewirkt.
[0009] Damit das Rutschen und Rollen der runden Scheiben einen möglichst hohen Durchsatz
bewirkt, ist es günstig, wenn die Rutschebene zwischen 10° und 70° gegenüber der Lotrechten
geneigt ist, bzw. die Auffangschiene zwischen 10° und 60° gegenüber der Waagerechten.
Einen besonders gleichmäßigen Durchsatz erreicht man bei einer Neigung der Rutschebene
von etwa 25° und einer Neigung der Auffangschiene von etwa 30°.
[0010] Außerdem ist es günstig, wenn die Auffangschiene eine Dicke hat, die kleiner als
der Radius, aber größer als die Dicke der Scheiben ist. So ist zu erreichen, daß viele
Scheiben erfaßt werden, und solche Scheiben, die beim Auftreffen auf die Auffangschiene
umkippen, über die Auffangschiene hinwegfallen und das zügige Abrollen der übrigen
Scheiben nicht behindern.
[0011] Im übrigen kann die Auffangschiene am tiefer liegenden Ende einen Vereinzelungsabschnitt
aufweisen, der eine Dicke kleiner oder gleich der Scheibendicke hat. Sollten zwei
Scheiben direkt nebeneinander die Auffangschiene hinabrollen, so bewirkt der Vereinzelungsabschnitt,
daß diese beiden Scheiben getrennt werden und nur eine auf der Auffangschiene weiterläuft,
während die andere nach unten wegfällt.
[0012] Da die Auffangschiene mit ihrer Dicke auf die Abmessungen der Scheiben abgestimmt
ist, ist es günstig, sie lösbar und auswechselbar, oder auf die jeweiligen Münzmaße
einstellbar, an der Rutschebene zu befestigen. So wird erreicht, daß die Vorrichtung
einfach auf runde Scheiben unterschiedlichster Abmessungen umgerüstet werden kann.
[0013] Im übrigen kann die Auffangschiene an ihrer der Rutschebene zugewandten Seite Freisparungen
aufweisen, so daß von den runden Scheiben mitgeführter Schmutz hinter der Schiene
abfallen kann und so die Laufruhe der runden Scheiben nicht beeinträchtigt.
[0014] Außerdem sind im Bereich der Auffangschienen pneumatisch angesteuerte Blasdüsen vorgesehen,
die intervallmäßig angesteuert, den sich aufbauenden Schmutz beseitigen.
[0015] Die im Vereinzelungsabschnitt vereinzelte Scheibe läuft dann durch eine Prüfstation.
[0016] Bei den bekannten Prüfstationen läuft die Münze durch eine Reihe von Lehren und Kalibern,
die durch Schlitze oder Lochbohrungen gebildet werden. Damit diese Lehren und Kaliber
zuverlässig funktionieren und einzelne Scheiben mit Fehlmaßen sicher aus der Gesamtmenge
ausscheiden, kann der Gesamtstrom an diesen Lehren vorbei nicht sehr hoch sein. Um
bei einer Durchmesserlehre trotzdem die gewünschten Durchsatzzahlen gewährleisten
zu können, weist eine erfindungsgemäße Durchmesserlehre zwei Leisten lichtempfindlicher
Elemente auf, die auf der einen Seite der Scheibenebene im wesentlichen parallel zu
dieser derart angeordnet sind, daß wenigstens eine der Leisten im wesentlichen entlang
der Führung verläuft. Außerdem weist diese erfindungsgemäße Durchmesserlehre eine
Lichtquelle auf, die auf der gegenüberliegenden Seite der Scheibenebene angeordnet
ist und paralleles Licht auf die lichtempfindlichen Elemente wirft. Die die Führung
entlangrollenden runden Scheiben werfen einen Schatten auf die lichtempfindlichen
Elemente, die dementsprechende Signale erzeugen, die von einer Auswerteeinheit verarbeitet
werden.
[0017] Dabei ist es besonders günstig, wenn die eine Leiste parallel zum die Scheiben am
Umfang abstützenden Teil der Führung ist und die andere etwa rechtwinklig zu der ersten
Leiste angeordnet ist. In diesem Fall kann aus den Endpunkten des von der Scheibe
auf die Leisten lichtempfindlicher Elemente geworfenen Schattens auf besonders einfache
Weise der Durchmesser berechnet werden. Aber auch, wenn die Leisten lichtempfindlicher
Elemente parallel oder unter einem beliebigen Winkel zueinander liegen, kann aus den
genannten Endpunkten der Durchmesser der vorbeilaufenden Scheibe bestimmt werden.
[0018] Dabei kann entweder die Lichtquelle Lichtblitze aussenden oder aber die lichtempfindlichen
Elemente nehmen ihre Signale nur kurzzeitig auf; wodurch während der optischen Integrationszeit
aufgrund der Scheibenbewegung vermieden wird, daß der Schatten verschmiert.
[0019] Außerdem ist es von Vorteil, wenn die Höhe zwischen dem die Scheiben am Umfang abstützenden
Teil der Führung und der parallel zu diesem laufenden Leiste lichtempfindlicher Elemente
kleiner ist als 4/5 des Scheibendurchmessers. Dadurch ist sichergestellt, daß man
diskrete Meßwerte ohne schleifenden Schnitt erhält.
[0020] Wenn es sich bei der in die Prüfvorrichtung integrierten Lehre um eine Dickenlehre
handelt, so kann diese wenigstens ein Meßsystem aufweisen, das zum einen aus einer
Leiste optoelektronischer, lichtempfindlicher Elemente besteht, die ober- oder unterhalb
der Führung senkrecht zur Scheibenebene angeordnet ist, sowie eine auf der anderen
Seite der Führung parallel zur ersten Leiste angeordneten Leiste von mehreren Lichtquellen,
die via Abbildungsoptik paralleles Licht auf die lichtempfindlichen Elemente werfen
und eine Auswertungseinheit, die die von den lichtempfindlichen Elementen erzeugten
Signale verarbeitet. Da die von diesen Lichtquellen erzeugten parallelen Lichtbündel
jeweils gegeneinander winkelmäßig versetzt sind, umstrahlen sie die Scheibe, die in
jedem der Lichtbündel einen Schatten wirft, dessen Breite von den lichtempfindlichen
Elementen erfaßt wird. Ist die Scheibe gegenüber einem dieser Lichtbündel gekippt,
so ist die gemessene Breite gegenüber der tatsächlichen Breite vergrößert. Nur die
geringste gemessene Breite der Scheibe stimmt mit der tatsächlichen überein. So kann
eine Taumelbewegung der zu messenden Scheibe ausgeglichen werden. Um die einzelnen
parallelen Strahlenbündel zu trennen, so daß eine definierte Breitenaussage gemacht
werden kann, ist es am günstigsten, die einzelnen Lichtquellen nacheinander zu blitzen
und das Ergebnis in der Leiste lichtempfindlicher Elemente abzulesen und auszuwerten.
[0021] Statt einer Leiste mit singulären lichtempfindlichen Detektoren, kann auch ein einzelner
durchgehender Detektor eingesetzt werden, der analog arbeitet. Ebenso können die Detektoren
auch flächenhaft angeordnet sein, insbesondere in einem Polarkoordinatensystem.
[0022] Die parallelen Lichtbündel müssen im Bereich der seitlichen Begrenzung der Scheiben
abgesehen von diesen Scheiben selbst, ungehindert von der Lichtquelle zu den lichtempfindlichen
Elementen gelangen können. Hierfür ist es notwendig, in der Rutschebene und der Führung
geeignete Aussparungen vorzusehen.
[0023] Um im übrigen eine schnellere Messung oder Redundanz von mehreren Messungen zu erhalten,
kann die Dickenlehre wenigstens zwei winklig zueinander angeordnete Meßsysteme aufweisen.
[0024] Damit Scheiben, bei denen ein Fehlmaß festgestellt wurde, aussortiert werden, ist
es günstig, wenn die Prüfvorrichtung jeweils am Ende einer oder mehrerer Lehren eine
Auswurfeinheit hat, wobei bei einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung die Auswurfeinheit
eine Luftdüse ist, die in dem Bereich der die Scheibe an der Seite abstützenden Teil
der Führung angeordnet ist. Durch einen Luftstoß durch diese Düse kann eine an ihr
vorbeilaufende Scheibe von der Laufschiene gestoßen werden, so daß sie in einen der
Auswurfeinheit zugeordneten Ausschußsammelschacht fällt. Zweckmäßig kann das Auswerfen
auch durch Wirbelstrom erzeugende Elektromagnete erfolgen. Im übrigen endet die Führung
in einem Sammelschacht für "Gut"-Scheiben, von wo die Scheiben einem weiteren Bearbeitungsgang
oder der Endkontrolle bzw. Verpackung zugeführt werden können.
[0025] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispieles. Dabei zeigt
- Fiugr 1
- eine erfindungsgemäße Prüfvorrichtung;
- Figur 2
- Prinzipskizze einer erfindungsgemäßen Durchmesserlehre;
- Figur 3
- die Schaltskizze einer erfindungsgemäßen Durchmesserlehre;
- Figur 4a, 4b
- Prinzipskizze einer erfindungsgemäßen Dickenlehre.
- Figur 5
- Dickenlehre mit mehreren Meßsystemen
Die Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Prüfvorrichtung. Die zu prüfenden runden
oder polygonen Scheiben, bei denen es sich um ausgestanzte Ronden, um Ronden mit aufgestauchtem
Rand oder eine fertig geprägte Münze handeln kann, ebenso um Unterlagscheiben oder
andere technische Scheiben, liegen ungeordnet in einem Schüttkegel 1 auf einer Schwingrinne
2. Diese Schwingrinne wird in bekannter Weise durch einen Schwingantrieb 3 in leichte
Vibrationen versetzt, so daß sich die Scheiben 4 aus dem Schüttkegel 1 herauslösen
und im wesentlichen nebeneinanderliegend über Übergangsbleche 5 auf eine Rutschebene
6 gleiten. Diese Rutschebene 6 ist etwa 25° gegenüber der Lotrechten geneigt.
[0026] Die Scheiben 4 rutschen diese Rutschebene 6 hinab, bis sie auf eine Auffangschiene
7 stoßen, die seitlich geneigt auf der Rutschebene 6 angeordnet ist.
[0027] Auf dieser Auffangschiene 7 gehen die Scheiben 4 aus dem gleitenden in den rollenden
Zustand über und rollen die Auffangschiene 7 seitlich hinab, wie mit dem Pfeil 8 dargestellt.
Es gibt Scheiben, die aus vielerlei Gründen nicht von der Auffangschiene 7 gehalten
werden. Diese überspringen die Auffangschiene 7 durch zum Beispiel Überschlagen (Pfeil
9).
[0028] Sie landen dann wieder auf der Rutschebene 6 und können demgemäß auf einer zweiten
Auffangschiene 10 seitlich wegrollen, die unterhalb und parallel zur Auffangschiene
7 auf der Rutschebene 6 befestigt ist.
[0029] Scheiben 11, die von der zweiten Auffangschiene 10 nicht gehalten werden, fallen
in eine Überlaufrinne 12, von der sie über eine nicht dargestellte Fördervorrichtung
wieder in die Schwingrinne 2 transportiert werden.
[0030] Bei den auf den Auffangschienen 7, 10 entlanglaufenden Scheiben kann es sein, daß
zwei Scheiben (13) direkt nebeneinander laufen. Damit diese nicht gleichzeitig in
die der Auffangschiene nachgeschalteten Lehren oder Kaliber laufen, weisen die Auffangschienen
7, 10 an ihrem tiefer liegenden Ende Vereinzelungsabschnitte 14 auf, die die Dicke
einer einzelnen Scheibe haben.
[0031] Scheiben, die direkt an der Rutschebene 6 die Auffangschienen 7, 10 hinabrollen,
rollen auf den Vereinzelungsabschnitten weiter, während Scheiben, die neben diesen
ersten Scheiben entlang laufen, im Vereinzelungsabschnitt die Unterstützung nach unten
entzogen bekommen und ebenfalls in die Überlaufrinne 12 fallen, von wo aus sie wieder
auf die Schwingrinne 2 und dann die Rutschebene 6 transportiert werden.
[0032] Nachdem die Scheiben in der beschriebenen Art vereinzelt wurden, rollen oder gleiten
sie zu ihrer Sortierung auf einer Führung 15 an einer nur durch die Koordinaten-Kreuze
angedeuten Durchmesserlehre 16 und einer Dickenlehre 17 vorbei. Sollte in diesen Lehren
festgestellt werden, daß der Durchmesser oder die Dicke der geprüften Scheibe nicht
mit den Sollwerten übereinstimmt, so wird über Luftdüsen 18, die in der Rutschebene
6 am Ende der Lehren 16, 17 eingebaut sind, den Scheiben ein Luftstoß versetzt, so
daß sie von der Führung 15 in einen Ausschußsammelschacht 19 fallen. Ansonsten laufen
die Scheiben bis zum Ende der Führung 15 und können dort der nächsten Bearbeitungsstufe
oder der Endkontrolle etc. zugeführt werden.
[0033] Das Prinzip der Durchmesserlehre 16 ergibt sich aus den Figuren 2 und 3: In Figur
3 ist dargestellt, wie eine Lichtquelle 20 paralleles Licht 21 auf eine Scheibe 22
wirft, die auf einer Führung 23 vor zwei Leisten lichtempfindlicher Elemente 24, 25
entlangläuft. Diese Leisten 24, 25 sind in Figur 2 genauer dargestellt. Die Leiste
24 verläuft in einem konstanten Abstand Ŷ zur Führung 23 und die Leiste 25 verläuft
unter einem rechten Winkel dazu an der Stelle X̂. Durch den von der Scheibe 22 auf
die Leisten 24, 25 geworfenen Schatten ergeben sich die Punkte X₀ und X₁ sowie Y₀
und Y₁. Daraus läßt sich die Lage des Mittelpunktes direkt berechnen:

Auch durch eine Ausgleichsberechnung kann der Mittelpunkt bestimmt werden. Dabei gilt

Da gilt

erhält man zwei Gleichungen für die unbekannten X
M und Y
M.
[0034] Im übrigen gilt bei beiden Mittelpunktberechnungen

[0035] Es müssen alle vier Werte r₀₀ bis r₁₁ bis auf vorgegebene Toleranzen mit dem Sollradius
der Scheibe übereinstimmen, ansonsten wird die Scheibe 22 bei Erreichen der Position
X
D durch die Luftdüse 26 von der Führung 23 geblasen.
[0036] Die Leisten 24 und 25 können entweder direkt hinter den Scheiben 22 angeordnet sein,
derart, daß die Scheiben 22 einen Schatten auf die Leisten 24 und 25 werfen. Alternativ
dazu können die Scheiben 22 mit Hilfe einer Linse auf die Leisten 24 und 25 abgebildet
werden.
[0037] Die Einzelteile, aus denen sich die Durchmesserlehre Zusammensetzt, sind in Figur
3 dargestellt.
[0038] Die Leisten lichtempfindlicher Elemente 24 und 25, bei denen es sich um CCD-Leisten
handeln kann, werden von einem Treiber 27 angesteuert. Die durch das parallele Licht
21 erzeugten Signale der Leisten 24, 25 werden dann durch einen Analog-Digitalwandler
28 umgesetzt und einem Rechner mit Signalprozessor 29 zugeführt. Dieser Rechner 29
enthält auch eine Interface-Schaltung 30, mit dem ein Lichtquellentreiber 31 angesteuert
wird, der die Lichtquelle 20 steuert. Die Lichtquelle 20 gibt Lichtblitze einer solchen
Zeitdauer ab, daß das von den CCD-Leisten aufgenommene Signal nicht über Gebühr verwischt
wird.
[0039] An den Rechner mit dem Signalprozessor ist eine programmierbare Steuerung 32 angekoppelt,
die einen Monitor 33 und eine Tastatur 34 aufweist, über die sie programmiert werden
kann. Die programmierbare Steuerung 32 steuert einen Ventiltreiber 35 mit dem ein
Ventil 36 zu öffnen ist, durch das Druckluft 37 durch die Luftdüse 26 geleitet wird,
die in der oben beschriebenen Weise funktioniert.
[0040] Eine ähnliche Steuerung existiert für die Dickenmessung, deren Funktion in der Figur
4 skizziert ist: Von einer Lichtquelle 38 wird Licht durch eine Linse 39 geworfen,
wobei die Linse 39 das Licht parallel macht. Dieses parallele Licht streift eine Scheibe
40, die auf einer Führung 41 läuft. Dadurch wirft die Scheibe 40 einen Schatten 42
auf eine Leiste lichtempfindlicher Elemente 43, die senkrecht zur Scheibenebene steht.
Durch Auswertung der von den lichtempfindlichen Elementen abgegebenen Signale läßt
sich so die Dicke der Scheibe 40 ermitteln. In der Figur 4b wird Licht, das von einer
Lichtquelle 44, die neben der Lichtquelle 38 liegt, durch die Linse 39 als paralleles
Licht schräg auf die Scheibe 40 geworfen. Dadurch ergibt sich ein breiterer Schatten
45 auf der Leiste lichtempfindlicher Elemente 43. Für den Fall, daß die Scheibe 40
taumelt, würde sie eventuell nicht wie dargestellt durch die Lichtquelle 38 sondern
durch die Lichtquelle 44 den dünnsten Schatten werfen, so daß auch bei einer taumelnden
Scheibe die effektive Dicke der Scheibe ermittelt werden kann. Der Schatten kann entweder
direkt oder über eine Linse auf die Leiste lichtempfindlicher Elemente 43 geworfen
werden.
[0041] In Figur 5 ist dargestellt, daß auch mehrere Dickenmeßsysteme der soeben beschriebenen
Art unter unterschiedlichen Winkeln α, β zur Führung 41 angeordnet sein können, so
daß die Scheibe 40 von mehreren Dickenmeßsystemen gleichzeitig vermessen wird. Sollte
die Scheibe nicht innerhalb der geforderten Dickentoleranz liegen, so wird sie wie
schon bei der Durchmesserlehre beschrieben, von der Führung 41 in den Ausschußsammelschacht
19 gestoßen.
[0042] Zusammenfassend gibt die Erfindung eine Möglichkeit an, eine große Zahl von Scheiben
oder scheibenartigen Gegenständen berührungslos zu prüfen oder auf andere Weise zu
behandeln, wodurch Stückzahlen erreicht werden können, die bisher nicht erreichbar
waren.
1. Prüfvorrichtung für runde Scheiben oder dergleichen, bei der die Scheiben auf einer
sie am Umfang und an wenigstens einer Seite abstützenden Führung an mindestens einer
Lehre entlanglaufen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Führung (15, 23, 41) eine geneigte Rutschebene (6) vorgeschaltet ist, auf
die die Scheiben (4, 11, 13) liegend von oben aufgebbar sind und über die mindestens
eine gegenüber der Waagerechten geneigte Auffangschiene (7, 10) verläuft, die an ihrem
tiefer liegenden Ende in die Führung (15, 23, 41) übergeht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rutschebene (6) zwischen 10° und 70°, insbesondere etwa 25°, gegenüber der
Lotrechten geneigt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auffangschiene (7, 10) zwischen 10° und 60°, insbesondere etwa 30°, gegenüber
der Waagerechten geneigt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auffangschiene (7, 10) eine Dicke hat, die kleiner als der Radius und größer
als die Dicke der Scheiben (4, 11, 13) ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß hinter der Auffangschiene (7, 10) am tiefer liegenden Ende einen Vereinzelungsabschnitt
(14) angeordnet ist, der eine Dicke kleiner oder gleich der Scheibendicke hat.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vereinzelungsabschnitt (14) quer zur Rutschebene (6) einstellbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auffangschiene (7, 10) lösbar und auswechselbar an der Rutschebene (6) befestigt
ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auffangschiene an ihrer der Rutschebene zugewandten Seite Freisparungen aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gegennzeichnet,
daß die Rutschebene (6) im Bereich der Auffangschiene (7, 10) pneumatisch angesteuerte
Blasdüsen aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rutschebene (6) an ihrem unteren Ende eine Überlaufrinne (12) aufweist.
11. Vorrichtung insbesondere nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lehre eine Durchmesserlehre (16) ist und folgende Komponenten aufweist
- auf einer Fläche oder längs zwei Reihen (24, 25) lichtempfindlicher Elemente, die
auf der einen Seite der Scheibenebene im wesentlichen parallel zu dieser derart angeordnet
sind, daß wenigstens eine der Reihen (24, 25) im wesentlichen entlang der Führung
(23) verläuft.
- sowie eine Lichtquelle (20), die auf der gegenüberliegenden Seite der Scheibenebene
angeordnet ist und Licht (21) auf die lichtempfindlichen Elemente (24, 25) wirft
- sowie eine Auswerteeinheit, (29) die von den lichtempfindlichen Elementen (24, 25)
erzeugte Signale verarbeitet.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die eine Reihe (24) parallel zum die Scheiben am Umfang abstützenden Teil der
Führung (23) ist und die andere Leiste (25) etwa rechtwinklig zu der ersten Leiste
(24) angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtquelle (20) Lichtblitze aussendet.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die lichtempfindlichen Elemente (24, 25) intermittierend Signale abgeben.
15. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhe zwischen der einen Reihe (24) und den die Scheiben am Umfang abstützenden
Teil der Führung 23 kleiner als vier Fünftel des Scheibendurchmessers ist.
16. Vorrichtung insbesondere nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lehre eine Dickenlehre (17) ist und wenigstens ein Meßsystem aufweist, das
folgene Komponenten enthält
- eine Fläche oder eine Reihe (43) lichtempfindlicher Elemente, die ober- oder unterhalb
der Führung (41) im wesentlichen senkrecht zur Scheibenebene angeordnet ist,
- sowie eine auf der anderen Seite der Führung (41) parallel zur ersten Fläche oder
Reihe angeordneten Fläche oder Reihe von mehreren Lichtquellen (38, 44), die paralleles
Licht auf die lichtempfindlichen Elemente (43) werfen
- und eine Auswertungseinheit, die die von den lichtempfindlichen Elementen (43) erzeugten
Signale verarbeitet.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß von den mehreren Lichtquellen (44, 38) jeweils nur eine blitzartig Licht aussendet.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Scheiben seitlich abstützenden Führungsteile (6) im Bereich zwischen den lichtempfindlichen
Elementen (43) und den Lichtquellen (44, 38) Aussparungen aufweisen und daß das die
Scheiben (40) am Umfang abstützende Führungsteil (41) in diesem Bereich dickenmäßig
verjüngt ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dickenlehre (17) wenigstens zwei winklig zueinander angeordnete Meßsysteme
aufweist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Prüfvorrichtung eine Auswurfeinheit hat, die am Ende der Lehre (16, 17) angeordnet
ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswurfeinheit ein Wirbelstrom erzeugender Magnet oder eine Luftdüse (18,
26) ist, die in dem Bereich der die Scheibe (22, 14) an der Seite abstützenden Teil
(6) der Führung angeordnet ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Auswurfeinheit ein Ausschußsammelschacht (19) zugeordnet ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führung in einem Sammelschacht für "Gut"-Scheiben mündet.