[0001] Die Erfindung bezieht sich gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 auf einen
mit einem Schutzschaltgerät montagemäßig zusammengefaßten sowie betätigungs- und auslösungsseitig
gekoppelten Anbauschalter, mit welchem als Hilfsschalter eine Kontaktstellungsanzeige
oder als Signalschalter eine Fehleranzeige erfolgen kann.
[0002] Diesbezüglich ist aus der DE 33 04 081 C2 ein Anbauschalter bekannt, der über keine
manuell zu betätigende Schaltmechanik verfügt und dessen federbelastete Wippkontaktanordnung
mechanisch in direkter Kopplung von Seiten des Schutzschaltgerätes betätigt wird.
[0003] Des weiteren ist in der DE 31 19 165 C2 eine Baueinheit aus einem Leitungsschutzschalter
sowie Hilfs- und Signalschaltern beschrieben, bei welcher die Betätigung der betreffenden
Kontaktanordnungen in Verbindung mit dem Selbstschalter über eine eigene manuell zu
betätigende wie auslösungsmäßig gekoppelte Schaltmechanik erfolgt.
[0004] Bei diesen Anbauschaltern ist die Betätigung der Hilfs- und Signalkontakte mechanisch
an die der Hauptkontaktanordnung des Schutzschaltgerätes gebunden. Infolge dessen
kann diese feste Kopplung bei Störungen im Bereich des Anbauschalters die unbedingte
Sicherheitsfunktion eines Schutzschaltgerätes beeinträchtigen. Ebenso verwehrt die
kontaktseitige Verkopplung der beiden Geräte, den Anbauschalter nach einer Fehlerauslösung
die Resetstellung des Schutzschaltgerätes einnehmen zu lassen.
[0005] In Anbetracht dessen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, den Anbauschalter
zur Betätigung seiner Kontaktanordnungen mit einer von Seiten des Schutzschaltgerätes
indirekt angetriebenen Schaltmechanik zu versehen. Dabei soll gleichzeitig die Möglichkeit
zur Wahl zwischen Hilfs- und Signalfunktion des Anbauschalters bestehen.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe bildet die Erfindung einen Hilfs- und Signalschalter für
Schutzschaltgeräte nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bezüglich seiner Schaltmechanik
dahingehend aus, daß der kniegelenkartig in der Einschaltstellung verrastende Schalthebel
für die beiden Wippkontaktanordnungen mit einem von Seiten des Schutzschaltgerätes
betätigten Entklinkungshebel zusammenwirkt, dessen Auslenkung zur Unterscheidung zwischen
einer Hilfs- oder Signalschaltfunktion der Kontaktanordnung von außen her einstellbar
vorgegeben ist.
[0007] Zweckmäßige Ausgestaltungen und vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen
Schaltmechanik sind in den Unteransprüchen 2 bis 7 angegeben. Dabei richten sich die
Ansprüche 2 bis 4 auf die gegenständliche und funktionelle Ausbildung des Schalthebels
und des Entklinkungshebels, sowie die an den letzteren gebundene Umstellvorrichtung.
Des weiteren erfassen die Ansprüche 5 bis 7 im Bereich der Bedienungshandhabe des
Anbauschalters deren Federelement in seiner Mehrfachfunktion, den an ihr gelagerten
Prüfhebel zur Funktionskontrolle und ihre Kopplungsmöglichkeit mit der Handhabe des
Schutzschaltgerätes.
[0008] In der anliegenden Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel der Erfindung ein geöffneter
Hilfs- und Signalschalter zum Anbau an einen konturengleichen Leitungsschutzschalter
in dessen verschiedenen Funktionsphasen dargestellt. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- das Gerät als Hilfsschalter in der Einschaltstellung,
- Fig. 2
- den Hilfsschalter nach einer Fehlerauslösung in der Resetstellung,
- Fig. 3
- die manuell bewirkte Ausschaltstellung des Hilfsschalters, und
- Fig. 4
- die durch Betätigen des Prüfhebels eingenommene Test(reset-)stellung.
[0009] Dementsprechend zeigt:
- Fig. 5
- das Gerät als Signalschalter in der Einschaltstellung,
- Fig. 6
- den Signalschalter nach einer Fehlerauslösung in der Resetstellung,
- Fig. 7
- die manuell bewirkte Ausschaltstellung des Signalschalters, und
- Fig. 8
- die durch Betätigen des Prüfhebels eingenommene Test(reset-)stellung.
[0010] Wie aus der den anderen Abbildungen bezeichnungsmäßig übergeordneten Darstellung
in Fig. 1 der Zeichnung ersichtlich ist, basiert der mit einem hier unterhalb der
Zeichnungsebene gedachten Leitungsschutzschalter bedienungs- und auslösungsmäßig gekoppelte
Anbauschalter in der durch vorausgegangenes Einstellen seiner Auslenkung gewählten
Funktion als Hilfsschalter auf dem kreuzförmig angelegten Schalthebel 1 in der Wirkung
auf die beiderseitig im Anschlußbereich des Gerätes vorgesehenen Wippkontaktanordnungen
2 und 2'. Hierbei stützt sich das zweiarmige Stellelement dieses Schalthebels 1 mit
einem Arm über die Rückstellfeder 3 am Schaltergehäuse 4 ab, während der nach oben
reichende andere Arm zur Bildung eines Kniehebel-Sprungwerks mit einer T-förmig ausladenden
und einseitig in eine hochstehende Abwinklung auslaufenden Gleitflanke versehen ist,
die eine Rastnase 5 für den tangierenden und an der federbelasteten Bedienungshandhabe
6 drehbar gelagerten Verklinkungsbügel 7 aufweist.
[0011] Um die beim Einschalten zustandegekommene Verrastung zwischen dem Schalthebel 1 und
dem Verklinkungsbügel 7 im Verlauf einer durch Kurzschluß oder Überlastung verursachten
Auslösung des angebauten Leitungsschutzschalters wieder aufheben zu können, ist auf
Seiten des Anbauschalters der dreieckförmig angelegte Entklinkungshebel 8 vorgesehen,
von dessen gehäuseseitiger Lagerstelle in Nähe der Bedienungshandhabe 6 der passive
Schenkel an seinem Ende mit dem Kopplungsstift 9 durch die Gehäusewandungen in die
Schaltmechanik des Leitungsschutzschalters reicht und das aktive Schenkelende die
vorbezeichnete Verklinkungsstelle durch Zug aufhebend hintergreift. Dabei ist der
Entklinkungshebel 8 bezüglich seiner Auslenkung im Zuge des Einschaltvorgangs durch
die auf der Drehachse der Bedienungshandhabe 6 angeordnete Schenkelfeder 10 vermittels
eines zentralen Drehteils 11 im Schaltergehäuse 4 veränderlich gehalten, um so durch
einen besonderen Leitschenkel 12 im Zusammenwirken mit der genannten Abwinklung an
der Gleitflanke des Schalthebels 1 für die Wippkontaktanordnungen 2 und 2
⊥ die Umschaltmöglichkeit von der Hilfs- auf die Signalfunktion zu eröffnen.
[0012] Diesbezüglich steuert das Schutzschaltgerät die Kontaktanordnungen seines Anbauschalters
in Hilfsfunktion entsprechend einer Betätigung des oder der Hauptkontakte, während
in Signalfunktion nur ein etwaiger Fehlerfall in Form einer Kurzschluß-, Überlastungs-
oder Fehlerstromauslösung auf Seiten des Schutzschaltgerätes angezeigt wird. Für beide
Funktionsarten wird durch Betätigen der Bedienungshandhabe 6 - und in mechanischer
Kopplung mit dem Schutzschaltgerät - der druckfederbelastete Schalthebel 1 in der
Wirkung auf die Wippkontaktanordnungen 2 und 2' des Anbauschalters kniegelenkartig
in die stabile Einschaltstellung bewegt. Hierbei verstellt sich zur gleichen Zeit
der mit der Auslösemechanik des Schutzschaltgerätes gehäuseübergreifend gekoppelte
Entklinkungshebel 8 bis an den inmitten des Gehäuses 4 durch das Drehteil 11 definiert
verstellbar vorgesehenen Anschlag und hintergreift dabei eine Auslösung vorbereitend
die gebildete Verklinkungsstelle 1/7. Bei einer manuellen Ausschaltung beider Geräte
kehrt sich dieser Vorgang kinematisch um.
[0013] Bei einer fehlerverursachten Auslösung durch das Schutzschaltgerät verstellt sich
in dessen Schaltmechanik der dortige Auslösehebel nach oben und nimmt auf Seiten des
Anbauschalters den am Entklinkungshebel 8 angebrachten Kopplungsstift 9 nach oben
bzw. gegen den Druck der handhabenseitigen Schenkelfeder 10 in die Ausschaltstellung
mit. Dabei wird durch den Zugschenkel des Entklinkungshebels 8 das Abstützen des Verklinkungsbügels
7 der Bedienungshandhabe 6 an der Rastnase 5 des Schalthebels 1 aufgehoben, welcher
sich daraufhin mitsamt den Wippkontaktanordnungen 2 und 2' unter Wirkung der Rückstellfeder
3 gegen einen Gehäuseanschlag in die Ausschaltstellung zurückbewegt. Im Zuge dessen
fängt sich der federbelastete Verklinkungsbügel 7 lose vor der Abwinklung der Gleitflanke
des Schalthebels 1 und ermöglicht auf diese Weise der Bedienungshandhabe 6 gemeinsam
mit der des Schutzschaltgerätes die von dem letzteren vorgegebene Resetstellung einzunehmen.
Dabei ist auch auf Seiten der Schaltmechanik des Anbauschalters die Wiedereinschaltung
nur nach vorausgegangener Ausschaltbetätigung möglich.
[0014] Für die Funktion des Anbauschalters als Signalschalter zur Anzeige einer Fehlerauslösung
auf Seiten des Schutzschaltgeräte: ändert sich in seiner Schaltmechanik lediglich
der Auslenkungsgrad für den federbelasteten Entklinkungshebel 8 in Relation zu dem
Schalthebel 1. Dies geschieht von außen her durch manuelles Verstellen des dem zentralgelegenen
Drehteil 11 angeformten Anschlagnockens aus der Position zur Begrenzung der Auslenkung
des Entklinkungshebels 8 in eine solche zu deren Erweiterung. Dementsprechend gelangt
der dem Entklinkungshebel 8 besonders angeformte Leitschenkel 12 nunmehr in den Sperrbereich
der Gleitflankenabwinklung des Schalthebels 1, womit sich bei manuellem Ausschalten
der Entklinkungshebel 8 auf dem Schalthebel 1 abstützt und die Betätigung der Wippkontaktanordnungen
2 und 2' verhindert, wobei die Bedienungshandhabe 6 - zusammen mit der des Schutzschaltgerätes
- in die Ausschaltstellung zurückschwenkt. Danach verläßt der Schalthebel 1 des Anbauschalters
diese Position nur durch erneutes Einschalten beider Geräte.
[0015] Für den Vorgang des Prüfens der ordnungsgemäßen Funktion des Hilfs- und Signalschalters
empfiehlt sich die vorherige Entkopplung der Bedienungshandhaben beider Geräte in
der Einschaltposition. Danach bewirkt ein in den Gehäusedurchbruch des Anbauschalters
neben der Bedienungshandhabe 6 eingeführtes und gegen den darunter gelegenen Arm des
Prüfhebels 13 gedrücktes Werkzeug, daß dessen anderer Hebelarm den Kopplungsstift
9 des Entklinkungshebels 8 nach oben verstellt und den Schaltmechanismus des Anbauschalters
in vorbeschriebener Weise auslöst. Hierfür kann das zu betätigende Ende des Prüfhebels
13 einen innengelegenen Gehäuseansatz elastisch übergreifen. Diese Maßnahme bewirkt,
daß der einmal betätigte Prüfhebel 13 nicht von selbst in seine Ausgangsstellung zurückkehren
kann, sondern durch einen (nicht dargestellten) Nocken an der dazu betätigten Bedienungshandhabe
6 zurückgestellt werden muß.
1. Hilfs- und Signalschalter für Schutzschaltgeräte, wie Leitungs- und Fehlerstromschutzschalter,
mit einer innerhalb eines konturengleichen Gehäuses manuell gemeinsam mit dem Schutzschaltgerät
einschaltbaren und im Fehlerfall durch dasselbe auslösbaren Schaltmechanik zur Betätigung
einer Kontaktanordnung für mehrere Hilfs- oder Signalstromkreise, gekennzeichnet durch einen mittels einer federbelasteten Bedienungshandhabe (6) über einen losen Verklinkungsbügel
(7) kniegelenkartig gegen die Kraft einer Rückstellfeder (3) in die Einschaltstellung
bewegbaren Schalthebel (1) für die zu beiden Seiten im Anschlußbereich vorgesehenen
Wippkontaktanordnungen (2, 2'), sowie einen aus dem Schutzschaltgerät betätigten und
auf die Verklinkungsstelle des Schalthebels (1) mit dem Verklinkungsbügel (7) wirkenden
Entklinkungshebel (8), welcher für die Wahl zwischen Hilfs- und Signalfunktion des
Anbauschalters durch einen von außen verstellbaren Anschlag (11) bezüglich seiner
Auslenkung veränderbar ist.
2. Hilfs- und Signalschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der etwa inmitten des Gehäuses (4) gelagerte Schalthebel (1) über Kreuz zu seinem
Betätigungsglied für die beiden Wippkontaktanordnungen (2, 2') mit einem zweiarmigen
Stellelement versehen ist, das sich einerseits vermittels der Rückstellfeder (3) am
Gehäuse (4) abstützt und andererseits an einer T-förmig ausladenden und einseitig
begrenzten Gleitflanke über eine Rastnase (5) für den Verklinkungsbügel (7) verfügt.
3. Hilfs- und Signalschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der unmittelbar neben der Bedienungshandhabe (6) im Gehäuse (4) gelagerte Entklinkungshebel
(8) hierzu im Dreieck gelegen an einem Schenkelende den durch die Gehäusewandungen
in die Schaltmechanik des Schutzschaltgerätes eingreifenden Kopplungsstift (9) aufweist,
während das andere Schenkelende als im Einschaltzustand die Verklinkungsstelle zwischen
Schalthebel (1) und Verklinkungsbügel (7) hintergreifender Zugschenkel ausgebildet
ist, zwischen denen ein mit dem hochstehenden Ende der Gleitflanke des Schalthebels
(1) korrespondierender Leitschenkel (12) vorgesehen ist.
4. Hilfs- und Signalschalter nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag für die Begrenzung der Auslenkung des Zugschenkels am Entklinkungshebel
(8) in Hilfsschalterfunktion am Umfang eines innerhalb der Gehäusewandung drehbar
gelagerten und zwischen zwei Anschlägen von außen mittels Werkzeug verstellbaren Drehteils
(11) vorgesehen ist.
5. Hilfs- und Signalschalter nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine innerhalb der Bedienungshandhabe (6) um deren gehäuseseitige Drehachse
gewundene Schenkelfeder (10) mit einem kurzen Schenkel den Entklinkungshebel (8) nahe
seines Drehpunkts in die Einschaltstellung drückt, mit einem längeren Schenkel die
Bedienungshandhabe (6) spannt und den Verklinkungsbügel (7) gegen die Gleitflanke
des Schalthebels (1) drückt.
6. Hilfs- und Signalschalter nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein an der Bedienungshandhabe (6) drehbar gelagerter Prüfhebel (13) innerhalb
des Gehäuses (4) mit seinem zu betätigenden Hebelarm unter einen Gehäusedurchbruch
für das Einstecken eines Werkzeugs und mit seinem betätigten Hebelarm unter den Kopplungsstift
(9) des Entklinkungshebels (8) reicht.
7. Hilfs- und Signalschalter nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bedienungshandhabe (6) des Anbauschalters durch einen in ihr geführten und
in eine korrespondierende Bohrung auf Seiten der Bedienungshandhabe des Schutzschaltgerätes
einsteckbaren Verbindungsstift lösbar miteinander gekoppelt sind.