[0001] Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Entfernen von Haaren am menschlichen Körper
mit einem in einem Gehäuse gelagerten und von einem Motor antreibbaren Antriebsrad
sowie mit einem in einem Epilationskopf gelagerten und von dem Antriebsrad in Drehung
versetzbaren Epilationszylinder zum Einklemmen und Auszupfen der Körperhaare.
[0002] Epilationsgeräte dieser oder ähnlicher Art sind bereits beispielsweise aus den Veröffentlichungen
US 4 575 902 A, US 4 960 422 A oder US 5 084 055 A bekannt, die durch ausdrücklichen
Bezug in den Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung aufgenommen werden. Grundsätzlich
gibt es zwei Arten der Haarentfernung, nämlich das Entfernen der Haare an der Hautoberfläche
(Depilation) und das Entfernen der Haare mit der Haarwurzel (Epilation). Motorisch
angetriebene Epilationsgeräte basieren auf dem Prinzip, mittels sich periodisch öffnender
und schließender pinzettenartiger Klemmorgane die zu entfernenden Haare zu erfassen,
einzuklemmen und mit der Wurzel aus der Haut herauszuziehen. Der letztgenannte Vorgang
wird dadurch realisiert, daß die pinzettenartigen Klemmelemente nach dem Einklemmen
des Haares oder der Haare rasch von der Haut wegbewegt werden. Diese Bewegung der
Klemmelemente weg von der Haut kann beispielsweise dadurch bewerkstelligt werden,
daß die Klemmelemente Bestandteil eines drehbaren Zylinders sind und während der Drehung
des Zylinders periodisch aufeinander zu und voneinander weg bewegt werden.
[0003] Ein allgemeines Problem der Geräte der eingangs genannten Art besteht darin, die
Effektivität zu steigern und das Schmerzempfinden des Benutzers bzw. der Benutzerin
beim Entfernen der Haare zu vermindern.
[0004] Die Aufgabe wird nach der Erfindung im wesentlichen dadurch gelöst, daß bei einem
Gerät der eingangs genannten Art der Epilationskopf als ein erstes, auf das Gehäuse
aufsteckbares und von dem Gehäuse abnehmbares Aufsatzteil ausgebildet ist, und daß
dem Gerät ein gegen das erste Aufsatzteil austauschbares, auf das Gehäuse aufsteckbares,
zweites Aufsatzteil zugeordnet ist, welches Mittel zur Depilation der Körperhaare
aufweist.
[0005] Da das erste und das zweite Aufsatzteil gegeneinander austauschbar auf das Gehäuse
aufsteckbar sind, kann das Gerät sowohl zur Epilation als auch zur Depilation, sozusagen
als "Kombigerät" eingesetzt werden. Das erste Aufsatzteil ist mit dem Epilationszylinder
versehen, mit dessen Hilfe die Körperhaare eingeklemmt und ausgezupft werden können.
Mit dem ersten Aufsatzteil kann das Gerät somit in bekannter Weise als Epilationsgerät
verwendet werden. Mit dem zweiten, auf das Gehäuse aufsetzbaren Aufsatzteil kann hiervon
abweichend jedoch eine unterschiedliche Funktion, nämlich eine Depilation der Körperhaare
durchgeführt werden. So ist das zweite Aufsatzteil ganz allgemein dafür vorgesehen,
eine Vorbehandlung der Körperhaare vor der eigentlichen Epilation zu bewerkstelligen.
Durch diese Vorbehandlung wird es ermöglicht, daß durch den Epilationszylinders die
Körperhaare effektiver entfernt und das Schmerzempfinden des Benutzers reduziert werden.
Durch die Erfindung wird somit ein Gerät zum Entfernen von Körperhaaren zur Verfügung
gestellt, mit dem durch austauschbare Aufsatzteile unterschiedlicher Funktion eine
Verbesserung der Qualität der Haarentfernung erzielbar ist.
[0006] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das zweite Aufsatzteil mit
einem Langhaarschneider zum Schneiden der Körperhaare versehen. Mit Hilfe des Langhaarschneiders
können die Körperhaare derart vorbehandelt werden, daß der Benutzer in einem ersten
Schritt die Körperhaare an der Oberfläche der Haut abschneidet, um anschließend in
einem zweiten Schritt nach einer bestimmten, individuell variierenden Zeitdauer die
nachgewachsenen, in etwa gleich langan oder jedenfalls eine gemeinsame obere Länge
aufweisenden Körperhaare mit Hilfe des auf das Gerät gesteckten Epilationskopfes auszuzupfen.
Dabei wird aufgrund der etwa gleiche Länge der Körperhaare erreicht, daß der Epilationszylinder
die Körperhaare sicher erfassen und auszupfen kann, da die Haare besser in die Zupforgane
des Epilationszylinders einfädeln. Insgesamt wird durch die Vorbehandlung der Körperhaare
mit dem Langhaarschneider erreicht, daß die Körperhaare zuverlässiger von dem Epilationszylinder
ausgezupft, und die Anzahl der Leerzupfungen (Einklemmen der Haare ohne Auszupfen)
und damit das Schmerzempfinden reduziert werden.
[0007] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung, die sich in der Praxis als zweckmäßig erwiesen
hat, beträgt der zeitliche Abstand der aufeinanderfolgenden Verwendung von zuerst
dem zweiten Aufsatzteil mit dem Langhaarschneider zum Schneiden der Körperhaare und
dann dem ersten Aufsatzteil mit dem Epilationszylinder zum Einklemmen und Auszupfen
der Körperhaare etwa 3-12 Tage, insbesondere etwa eine Woche. Die individuelle Zeitdauer
ist abhängig von der Wachstumsgeschwindigkeit der Haare des Benutzers. Durch diese
zeitlich versetzte Benutzung wird das Schmerzempfinden bei der Epilation reduziert.
Dies kann wie folgt erklärt werden: Körperhaare wachsen in einer ersten Wachstumsphase
sehr schnell, um anschließend das Wachstum in einer zweiten Phase bis zum Stillstand
(dritte Phase) zu verlangsamen. Schließlich fallen die Körperhaare in einer letzten,
vierten Phase aus. Werden die Körperhaare eine bestimmte Zeitdauer vor der eigentlichen
Epilation depiliert, so wachsen die in der dritten Phase befindlichen Körperhaare
nicht mehr nach und fallen die in der vierten Phase befindlichen Körperhaare von selbst
aus. Für die in dieser Wachstumsphase befindlichen Haare ist die Epilation nicht mehr
notwendig, das heißt, es werden diese Haare von dem Epilationszylinder nicht erfaßt
und ausgezupft. Durch die aufgrund der vorhergehenden Depilation geringere Anzahl
der bei der Epilation auszuzupfenden Haare wird jedoch der vom Benutzer bei dem Auszupfen
empfundene Schmerz weiter erheblich vermindert.
[0008] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist der Langhaarschneider eine
über ein Getriebe antreibbare Klinge bzw. Obermesser auf, die eine oszillierende Bewegung
bzgl. eines Kammes bzw. Untermessers ausführt. Von Vorteil ist das Getriebe derart
ausgebildet, daß die Schwingfrequenz der Klinge etwa das 3 bis 7-fache, insbesondere
das 5-fache der Drehzahl des Epilationszylinders beträgt. In der Praxis wird der Epilationszylinder
mit etwa 1200-1400/min und die Klinge mit etwa 6000/min bewegt. Das Getriebe ist von
Vorteil als Winkelgetriebe ausgebildet und setzt die Drehbewegung des Antriebsrades
in eine alternierende Bewegung der Klinge um. Das Getriebe weist seinerseits ein von
dem Antriebsrad antreibbares Kronrad auf, das ein Ritzel kämmt, das mit einem exzentrisch
angeordneten Mitnehmer versehen ist, der mit der Klinge gekoppelt ist. Auf diese Weise
wird mit wenigen einfachen und damit kostengünstigen Bauteilen ein auf das Gerät zur
Epilation alternativ aufsteckbarer Langhaarschneider realisiert.
[0009] Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich
aus den nachfolgenden Beschreibungen der Ausführungsbeispiele, die in der Zeichnung
näher dargestellt sind. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder dargestellten Merkmale
für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von
ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen und deren Rückbeziehung.
[0010] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine teilweise geschnittene, schematische Darstellung einer Seitenansicht eines Gerätes
zum Entfernen von Haaren am menschlichen Körper nach einem Ausführungsbeispiel der
Erfindung,
- Fig. 2
- eine schematische Schnittdarstellung eines ersten Aufsatzteiles mit einem Epilationszylinder
für das Gerät nach der Fig. 1,
- Fig. 3
- eine schematische Schnittdarstellung eines zweiten Aufsatzteiles mit einem Langhaarschneider
für das Gerät nach der Fig. 1 und
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung des Getriebes des Langhaarschneiders der Fig. 3.
[0011] Das in der Fig. 1 dargestellte Gerät 1 zum Entfernen von Haaren am menschlichen Körper
setzt sich aus einem Gehäuse 2 und einem ersten Aufsatzteil 3 zusammen. In dem Gehäuse
2 ist ein Motor, vorzugsweise ein Elektromotor untergebracht, der direkt oder über
ein Getriebe mit einem drehbar im Gehäuse 2 gelagerten Antriebsrad 4 gekoppelt ist
und dieses im eingeschalteten Zustand des Motors in Drehung versetzt.
[0012] Das als Epilationskopf ausgebildete erste Aufsatzteil 3 enthält einen Epilationszylinder
5, der mit dem Antriebsrad 4 gekoppelt ist und im eingeschalteten Zustand des Motors
um seine Längsachse rotiert oder auch oszilliert. Wie nachfolgend erläutert werden
wird, dient der rotierende Epilationszylinder 5 dazu, Körperhaare einzuklemmen und
auszuzupfen.
[0013] In der Fig. 2 ist das erste Aufsatzteil 3 mit dem Epilationszylinder 5 näher dargestellt.
Der Epilationszylinder 5 weist eine Welle 6 auf, die im ersten Aufsatzteil 3 drehbar
gelagert ist. Über ein drehfest verbundenes Zahnrad 7 ist die Welle 6 mit dem Antriebsrad
4 gekoppelt. Die Welle 6 trägt eine Anzahl von Scheiben 8, die etwa radial von der
Welle 6 nach außen abstehen. Zwischen den Scheiben 8 sind Klemmelemente 9, 10 eingebracht,
die ebenfalls etwa radial zur Welle 6 angeordnet sind und nach außen abstehen. Zwischen
jeweils zwei Scheiben befindet sich eines der Klemmelemente 9, 10. Gemäß dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 2 sind oberhalb der Welle 6 die Klemmelemente 9 und unterhalb der Welle 6
die Klemmelemente 10 vorgesehen, so daß sich die Klemmelemente 9 und 10 diametral
gegenüberstehen. Die Klemmelemente 9 sind an einer Betätigungsstange 11 und die Klemmelemente
10 an einer Betätigungsstange 12 gehalten. Die Scheiben 8 weisen Aussparungen für
die Betätigungsstangen 11, 12 auf. Die Betätigungsstangen 11, 12 sind einerseits in
dem Zahnrad 7 und andererseits in einem Flansch 13 verschiebbar geführt und nehmen
an einer Rotation des Epilationszylinders 5 teil. Das freie Ende der Betätigungsstange
11 liegt an einer Bahn 14 und das freie Ende der Betätigungsstange 12 an einer Bahn
15 an. Auf den den Bahnen 14, 15 jeweils entgegengesetzten Enden der Betätigungsstangen
11, 12 sind Federn 16, 17 vorgesehen, die die Betätigungsstangen 11, 12 gegen die
Bahnen 14, 15 drücken. Die Bahnen 14, 15 sind mit Nocken versehen, die in Richtung
zu den Scheiben 8 und Klemmelementen 9, 10 abstehen. Die Nocken sind derart angeordnet,
daß die Betätigungsstangen 11, 12 immer dann verschoben werden, wenn sich die zugehörigen
Klemmelemente 9, 10 über den zu entfernenden Haaren befinden, in der Fig. 2 also im
Bereich einer Öffnung 18 des ersten Aufsatzteiles 3.
[0014] Bei einer Rotation der Welle 6 werden die Betätigungsstangen 11, 12 durch die Nocken
der Bahnen 14, 15 gegen die Federn 16, 17 verschoben, und zwar gemäß der Fig. 2 in
Richtung der Pfeile F1 und F2. Damit werden auch die jeweils zugehörigen Klemmelemente
9, 10 in dieselbe Richtung verschoben und kommen mit den jeweils benachbarten Scheiben
8 in Kontakt. Körperhaare, die sich zwischen den Klemmelementen 9, 10 und den Scheiben
8 befinden, werden auf diese Weise pinzettenartig eingeklemmt. Durch die weitere Rotation
der Welle 6 und damit der Klemmelemente 9, 10 und der Scheiben 8 werden die eingeklemmten
Körperhaare aus der Haut ausgezupft. Durch die weitere Rotation der Welle 6 erreichen
die Betätigungsstangen 11, 12 das Ende der Nocken, so daß die Klemmelemente 9, 10
durch die Federn 16, 17 wieder in ihre in der Fig. 2 gezeigte Stellung zurückgedrückt
werden und die ausgezupften Haare herausfallen können.
[0015] Das erste Aufsatzteil 3 und das Gehäuse 2 sind in ihrer Gestalt, insbesondere in
ihrer äußeren Form aneinander angepaßt. Des weiteren sind das erste Aufsatzteil 3
und das Gehäuse 2 mit Mitteln versehen, mit deren Hilfe sie zusammengesteckt und wieder
auseinandergezogen werden können. Bei diesen Mitteln kann es sich um Rastvorrichtungen
oder Klemmvorrichtungen handeln, die mit Betätigungsmitteln zum Verriegeln oder Lösen
des ersten Aufsatzteiles 3 von dem Gehäuse 2 versehen sein können. In dem vorliegenden
Ausführungsbeispiel ist vorzugsweise eine Rastvorrichtung vorgesehen, die beim Aufstecken
des Aufsatzteiles 3 auf das Gehäuse 2 automatisch einrastet, die jedoch, wie dies
in der Fig. 1 dargestellt ist, mit wenigstens einer Betätigungstaste 19 versehen ist,
mit deren Hilfe die Rastverbindung wieder gelöst und damit das erste Aufsatzteil 3
von dem Gehäuse 2 wieder abgezogen werden kann.
[0016] Statt des ersten Aufsatzteiles 3 mit dem Epilationszylinder 5 können auch andere
Aufsatzteile mit unterschiedlichen Bauteilen und damit unterschiedlichen Funktionen
auf das Gehäuse 2 aufgesteckt werden. Voraussetzung hierzu ist, daß das jeweilige
Aufsatzteil hinsichtlich der Gestalt und der Klemm- oder Rastvorrichtung an das Gehäuse
2 angepaßt ist. Die verschiedenen Aufsatzteile können dann entsprechend der vom Benutzer
gewünschten Funktion ausgetauscht und eingesetzt werden.
[0017] In der Fig. 3 ist ein zweites Aufsatzteil 20 gezeigt, das hinsichtlich der Gestalt
und der bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel vorzugsweise vorgesehenen Rastvorrichtung
an das Gehäuse 2 angepaßt ist. Zu diesem Zweck ist das zweite Aufsatzteil 20 unter
anderem auch mit einer Betätigungstaste 21 zum Lösen der Rastverbindung versehen,
mit deren Hilfe das zweite Aufsatzteil 20 von dem Gehäuse 2 abgezogen werden kann.
[0018] Das zweite Aufsatzteil 20 enthält einen Langhaarschneider 22, der über ein Getriebe
23 mit dem Antriebsrad 4 gekoppelt ist und der dadurch im eingeschalteten Zustand
des Motors eine lineare und oszillierende Bewegung ausführt. Der Langhaarschneider
22 dient dazu, Körperhaare an der Hautoberfläche abzuschneiden.
[0019] Gemäß der Fig. 4 weist das Getriebe 23 ein Kronrad 24 auf, das mit dem Antriebsrad
4 gekoppelt ist. Das Antriebsrad 4 ist mittels einer Achse 25 im Gehäuse 2 gelagert,
während das Kronrad 24 mittels einer Achse 26 im zweiten Aufsatzteil 20 drehbar gehalten
ist. Das Antriebsrad 4 und das Kronrad 24 sind achsparallel angeordnet. Das Antriebsrad
4 und das Kronrad 24 weisen an ihren Umfängen einander zugeordnete radialen Zahnungen
27, 28 auf und kämmen einander. An der Stirnseite ist das Kronrad 24 mit einer Stirnzahnung
29 versehen, die ringförmig ausgestaltet ist.
[0020] Das Getriebe 23 weist ein Ritzel 30 auf, das auf einer Achse 31 drehbar gelagert
ist, die einen Winkel von 90 Grad zur Achse 26 des Kronrads 24 einnimmt. Das Ritzel
30 weist an seinem Umfang eine radiale Zahnung 32 auf, die der Stirnzahnung 29 zugeordnet
ist und diese kämmt. Parallel zur Achse 31 steht von dem Ritzel 30 ein Mitnehmer 33
ab, der exzentrisch zur Achse 31 angeordnet ist.
[0021] Wie aus der Fig. 3 zu entnehmen ist, greift der Mitnehmer 33 in eine Nut 34 eines
Trägerteils 35 ein, auf dem ein klingenartiges Obermesser 36 gehalten ist. Das Obermesser
36 erstreckt sich über die gesamte Breite des Langhaarschneiders 22 und ist zusammen
mit dem Trägerteil 35 in dieser Richtung verschiebbar. Zu diesem Zweck sind dem Trägerteil
35 Führungsmittel zugeordnet, die eine Hin- und Herbewegung des Trägerteils 35 zusammen
mit der Klinge 36 ermöglichen.
[0022] Hinsichtlich der beschriebenen Hin- und Herbewegung ist die Nut 34, in die der Mitnehmer
33 eingreift, unter einem Winkel von 90 Grad derart angeordnet, daß der Mitnehmer
33 in der Nut 34 sich ebenfalls hin- und herbewegen kann.
[0023] Parallel zum Obermesser 36 ist ein Untermesser 37 angeordnet, das sich wie das Obermesser
36 über die gesamte Breite des Langhaarschneiders 22 erstreckt und das feststehend
im zweiten Aufsatzteil 20 gehalten ist. Das Obermesser 36 und das Untermesser 37 befinden
sich an der Stirnseite des zweiten Aufsatzteiles 20, das bei einer Benutzung der Haut
zugewandt ist.
[0024] Durch eine Rotation des Antriebsrades 4 wird das Kronrad 24 und damit das Ritzel
30 in eine Drehung um seine Achse 31 versetzt. Die exzentrische Anordnung des Mitnehmers
33 zur Achse 31 hat eine Rotation des Ritzels 30 und eine Hin- und Herbewegung des
Trägerteils 35 zusammen mit dem Obermesser 36 zur Folge. Gleichzeitig bewegt sich
der Mitnehmer 33 in der Nut 34 ebenfalls hin und her. Insgesamt wird also die Rotation
des Ritzels 30 über den Mitnehmer 33 in eine linear oszillierende Bewegung des Obermessers
36 umgesetzt.
[0025] Körperhaare, die sich zwischen den Zähnen des Obermessers 36 und den Zähnen des Untermessers
37 befinden, werden durch die linear oszillierende Bewegung des Obermessers 36 bei
stillstehendem Untermesser 37 abgeschnitten.
[0026] Es versteht sich, daß natürlich die Funktion von Obermesser 36 und Untermesser 37
dahingehend geändert werden kann, daß das Untermesser 37 oszillierend antreibbar ist
und das Obermesser 36 stillsteht. Wesentlich zur Gewährleistung einer äußerst vorteilhaften,
kurzen Schnittlänge der zu entfernenden Haare ist es, daß das Obermesser, sei es nun
angetrieben oder still stehend, äußerst dünn im Bereich von 0,2 mm oder weniger, praktisch
als Folie, ausgebildet ist.
[0027] Das beschriebenen Gerät 1 zum Entfernen von Körperhaaren wird vorzugsweise wie folgt
benutzt:
Zunächst wird das zweite Aufsatzteil 20 auf das Gehäuse 2 aufgesteckt. Mit dem eingeschalteten
Gerät 1 werden dann die Körperhaare mit Hilfe des Langhaarschneiders 22 an der Oberfläche
der Haut abgeschnitten. Danach wartet der Benutzer eine individuell unterschiedliche
Zeitdauer von etwa einer Woche. Nunmehr wird das erste Aufsatzteil 3 auf das Gehäuse
2 aufgesteckt und das Gerät 1 eingeschaltet. Mit dem im ersten Aufsatzteil 3 enthaltenen
Epilationszylinder 5 werden die nachgewachsenen Körperhaare von etwa gleicher Länge
eingeklemmt und ausgezupft.
[0028] Es ist auch möglich, daß das erste Aufsatzteil 3 mit dem Epilationszylinder 5 und/oder
das zweite Aufsatzteil 20 mit dem Langhaarschneider 22 unabhängig voneinander verwendet
werden. Ebenfalls ist es in besonders gelagerten Fällen möglich, daß zuerst der Epilationskopf
und danach der Langhaarschneider 22 verwendet werden.
1. Gerät zum Entfernen von Haaren am menschlichen Körper mit einem in einem Gehäuse (2)
gelagerten und von einem Motor antreibbaren Antriebsrad (4) sowie mit einem, in einem
Epilationskopf gelagerten und von dem Antriebsrad (4) in Drehung versetzbaren Epilationszylinder
(5) zum Einklemmen und Auszupfen der Körperhaare, dadurch gekennzeichnet, daß der
Epilations-Kopf als ein erstes, auf das Gehäuse (2) aufsetzbares und von dem Gehäuse
(2) abnehmbares Aufsatzteil (3) ausgebildet ist, und daß dem Gerät (1) ein gegen das
erste Aufsteckteil (3) austauschbares, auf das Gehäuse (2) aufsteckbares zweites Aufsatzteil
(20) zugeordnet ist, welches Mittel zur Depilation aufweist.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Aufsatzteil (20) einen
Langhaarschneider (22) zum Schneiden der Körperhaare aufweist.
3. Gerät nach einem der Ansprüche 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine um einen längeren
Zeitraum im Bereich von Tagen versetzte Benutzung von zunächst dem zweiten Aufsatzteil
(20) mit dem Langhaarschneider (22) zum Schneiden der Körperhaare und anschließend
dem ersten Aufsatzteil (3) mit dem Epilationszylinder (5) zum Einklemmen und Auszupfen
der Körperhaare.
4. Gerät nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch einen zeitlichen Abstand der Verwendung
des zweiten Aufsatzteiles (20) und darauffolgenden ersten Aufsatzteiles (3) von etwa
3-12 Tagen, insbesondere von etwa einer Woche.
5. Aufsatzteil für ein Gerät nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Aufsatzteil (20) einem Langhaarschneider (22) zum Schneiden der Körperhaare
aufweist.
6. Gerät oder Aufsatzteil nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Langhaarschneider (22) eine über ein Getriebe (23) antreibbare Klinge, insbesondere
ein Obermesser (36), aufweist, welche eine alternierend hin- und hergehende Bewegung
bezüglich eines Kammes, insbesondere ein stillstehendes Untermesser (37), ausführt.
7. Gerät oder Aufsatzteil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe (23)
eine solche Übersetzung aufweist, daß die Schwingfrequenz der Klinge etwa das 3 bis
7-fache, insbesondere etwa das 5-fache der Drehfrequenz des Epilationszylinders (5)
beträgt.
8. Gerät oder Aufsatzteil nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe
als Winkelgetriebe ausgebildet ist und die Drehbewegung des Antreibsrades (4) in eine
alternierende Bewegung der Klinge umsetzt.
9. Gerät oder Aufsatzteil nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Getriebe (23) ein von dem Antriebsrad (4) antreibbares Kronrad (24) aufweist,
welches mit einem Ritzel (30) kämmt, das mit einem exzentrisch angeordneten Mitnehmer
(33) versehen ist, der mit der Klinge (36) gekoppelt ist.
10. Gerät oder Aufsatzteil nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Obermesser (36) folienartig mit einer Dicke von weniger als 0,2 mm, insbesondere
0,15 mm, ausgebildet ist.