[0001] Die Erfindung betrifft feuerfeste verschlußplatten mit mindestens einer Gleitfläche
für Schieberverschlüsse an metallurgischen Gefäßen wie Gießpfannen sowie an Verteilerrinnen,
die eine Metallschmelze aufnehmen, mit einem Grundkörper aus feuerfestem Material
und einem in den Grundkörper eingeformten Einsatz, der eine Durchflußöffnung für die
Schmelze aufweist und aus einem hochhitze- und rißbeständigen, abschäl- und erosionsfesten
sowie chemisch widerstandsfähigen Material besteht.
[0002] Gegenstand der Erfindung sind ferner verfahren zur Herstellung der Verschlußplatten.
[0003] Aus der DE 27 19 105 B2 bekannte, sogenannte Zweistoff-Verschlußplatten der gattungsgemäßen
Art für Zwei- und Dreiplattenverschlüsse an metallurgischen Gefäßen bestehen aus einem
Grundkörper aus feuerfestem Feuerbeton und einem in den Feuerbeton eingeformten oxidkeramischen
Einsatz, der als Einsatzplatte ausgebildet ist, die über den Verstellbereich der Verschlußplatten
mit der Schmelze in Berührung kommt. Diese Zweistoff-Verschlußplatten werden in eine
Blechkassette oder eine Blechbandage eingebettet, die aufgrund ihrer begrenzten Haltbarkeit
nur für einen Einsatz bestimmt sind, so daß die Platten nach dem Verschleiß des Feuerfestmaterials
nicht mehr einsetzbar sind. Ferner ist die Herstellung der Platten für ein in großen
Stückzahlen hergestelltes Erzeugnis verhältnismäßig teuer.
[0004] Die DE 28 30 199 C2 beschreibt eine Schieberverschlußplatte mit einem Grundkörper,
der aus feuerfestem, teerhaltigem Material gepreßt und in einer Blechkassette bzw.
einem Blechmantel von geringer Wandstärke eingemörtelt wird. Die Blechkassette mit
der Feuerfestplatte wird in einem Metall-Trägerrahmen des Schieberverschlusses befestigt.
In den Grundkörper der Verschlußplatte ist ein Teerring mit einer Durchflußöffnung
für die Schmelze eingemörtelt.
[0005] Eine Schieberverschlußplatte nach der DE 37 09 812 C1 besteht aus einer eine Durchflußöffnung
für die Metallschmelze aufweisenden Feuerfestplatte, die von einem Schrumpfring aus
dünnem Blechmaterial eingefaßt ist und in den Trägerrahmen des Schieberverschlusses
eingespannt wird.
[0006] Die Dauerstandfestigkeit der aus der DE 28 30 199 C2 sowie der DE 37 09 821 C 1 bekannten
Schieberverschlußplatten ist aufgrund der hohen thermischen Belastungen, die zu Rißbildungen
im Grundkörper und Beschädigung der Blechkassette bzw. des Schrumpfringes, die die
Feuerfestplatte einfassen, durch die auftretenden Wärmespannungen und Wärmedehnungen
führen, sehr gering. Die Praxis hat gezeigt, daß diese bekannten Verschlußplatten
nach dem ersten Einsatz nach Austausch des Einsatzringes allenfalls noch ein zweites
Mal eingesetzt werden können. Auch bei diesen verschlußplatten ist der Herstellungspreis
im Hinblick auf die beschränkte Einsatzfähigkeit zu hoch. Ein weiterer Nachteil ist
in der schwierigen Entsorgung der z.B. bei den Verschlußplatten nach der DE 28 30
199 C 2 verwendeten teerhaltigen feuerfesten Materialien zu sehen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Schieberverschlußplatte
im Hinblick auf eine kostengünstige Herstellung und eine hohe Wirtschaftlichkeit durch
die Möglichkeit eines vielfachen Einsatzes aufgrund einer Erneuerung des feuerfesten
Grundkörpers weiterzuentwickeln.
[0008] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Schieberverschlußplatte mit den
Merkmalen des Patentanspruches 1 sowie die Herstellungsverfahren nach den Patentansprüchen
9 sowie 12 und 13.
[0009] Die erfindungsgemäße Schieberverschlußplatte zeichnet sich durch folgende Vorteile
aus:
Das Eingießen des Grundkörpers aus Zement oder dgl. einfachem feuerfestem Material
in den als Gießform dienenden massiven Metallrahmen um das aus hochwertigem Feuerfestmaterial
vorgefertigte Verschleißteil mit der Durchflußöffnung für die Metallschmelze stellt
ein kostengünstiges Herstellungsverfahren für Schieberverschlußplatten dar. Nach einem
Einsatz in einem Schieberverschluß kann die Verschlußplatte durch Herausschlagen oder
Herausdrücken des Grundkörpers aus dem Metallrahmen und Eingießen eines neuen Grundkörpers
in den Rahmen für einen erneuten Einsatz überholt werden. Durch eine entsprechende
Formgebung des Rahmens, der vorzugsweise aus einer Stahlplatte ausgebrannt oder ausgefräst
wird, kann die Verschlußplatte allen auf dem Markt befindlichen Schiebersystemen angepaßt
werden. Schließlich kann das Herstellungsmaterial für den Grundkörper der Platte ohne
Schwierigkeiten entsorgt werden.
[0010] Die Erfindung ist nachstehend anhand von Zeichnungen erläutert. Es zeigt
- Fig. 1
- eine Draufsicht einer verschiebbaren Mittelplatte eines Dreiplatten-Schieberverschlusses
einer Verteilerrinne,
- Fig. 2
- einen Längsschnitt der Verschlußplatte nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Draufsicht einer weiteren Plattenausführung,
- Fig. 4
- eine durch den Rahmen einer Verschlußplatte gebildete Gießform für den Grundkörper
der Platte im Längsschnitt, die
- Fign. 5 und 6
- die Draufsicht und den Längsschnitt einer dritten Plattenausführung und die
- Fign. 7 und 8
- Draufsichten von zwei weiteren Plattenausführungen.
[0011] Die Verschlußplatte 1 a nach Fig. 1 und 2, die z.B. als Mittelplatte bei einem Dreiplatten-Schieberverschluß
einer Verteilerrinne für Metallschmelzen eingesetzt wird, besitzt einen massiven,
einteiligen Stahlrahmen 2 mit einer Ovalform, der sich durch eine hohe mechanische
Festigkeit und eine große thermische Widerstandsfähigkeit auszeichnet. In den Rahmen
2 sind Aussparungen 3 beliebiger Formgebung und Löcher 4 zu Kühlzwecken und zur Gewichtseinsparung
eingearbeitet.
[0012] Der Stahlrahmen 2 faßt einen feuerfesten Grundkörper 5 aus Zement oder dgl. Material
ein, in den ein als Ring ausgebildetes Verschleißteil 6 mit einer Durchflußöffnung
7 für die Stahlschmelze eingeformt ist. Das verschleißteil 6 besteht aus einem hochhitze-
und rißbeständigen, abschäl- und erosionsfesten sowie chemisch widerstandsfähigen
Material, z.B. einem oxidkeramischen Material.
[0013] Die Verschlußplatte 1a kann mittels der Kopfkeile 8 und der Seitenkeile 9 in den
nicht dargestellten, verschiebbaren Trägerrahmen des Schieberverschlusses eingespannt
werden.
[0014] Die Schieberverschlußplatte 1b nach Fig. 3 hat einen Rahmen 2 mit einer durch eine
Wellenform zu Kühlzwecken vergrößerten äußeren Umfangsfläche 10.
[0015] Durch die in Fig. 3 strichpunktiert angedeutete wellenförmige Ausbildung der Öffnung
12 des Rahmens 2 wird die innere Umfangsfläche 21 des Rahmens vergrößert und die Wärmeableitung
vom eingegossenen Grundkörper 5 auf den Rahmen 2 verbessert.
[0016] Abweichend von den vorbeschriebenen Verschlußplattenausführungen 1a, 1b kann der
Rahmen 2 mehrteilig ausgeführt sein, und die Einzelteile des Rahmens sind miteinander
verschweißt, verschraubt oder verklebt.
[0017] Der Rahmen 2 der Verschlußplatten 1a, 1b wird bevorzugt aus Plattenmaterial aus Stahl
mit einer dem jeweiligen Schiebersystem angepaßten Form ausgebrannt oder ausgefräst.
[0018] Die Aussparungen 3 des Rahmens 2 werden ebenfalls ausgebrannt oder ausgefräst, und
die Löcher 4 werden je nach Größe ausgebrannt bzw. ausgefräst oder gebohrt.
[0019] Nach einem ersten bevorzugten, anhand von Fig. 4 erläuterten Herstellungsverfahren
für die Verschlußplatten 1a, 1b wird der Grundkörper 5 aus Zement oder dgl. Material
in den als Gießform dienenden Rahmen 2 eingegossen, wobei auf der Ober- und Unterseite
des Rahmens 2 jeweils eine Gießschablone 11 mit einer der Rahmenöffnung 12 entsprechenden
Öffnung 13 mittels Schrauben 14 befestigt wird, die durch die Löcher 4 im Rahmen 2
gesteckt und durch Muttern 15 gesichert werden, und das Verschleißteil 6 auf einem
Fixierdorn 16 einer Bodenplatte 17 gehalten wird, auf die der Rahmen 2 mit den Gießschablonen
11 aufgelegt wird. Anschließend wird die Verschlußplatte 1a, 1b bei Temperaturen in
einem Bereich von 150 bis 400°C getrocknet.
[0020] Bei einem zweiten Verfahren zur Herstellung der Verschlußplatten 1a, 1b wird der
Grundkörper 5 in einer gesonderten Form um den Einsatzring 6 gegossen, danach bei
Temperaturen von 150 bis 400°C getrocknet und anschließend in den bzw. dem Rahmen
2 eingemörtelt bzw. verschraubt.
[0021] Nach dem Lufttrocknen der Verschlußplatten 1a, 1b werden Ober- und Unterseite der
mit einem Dickenübermaß gegossenen, von dem Rahmen 2 gehaltenen Grundkörper 5 auf
das Nenn-Dickenmaß 18 der Platte plan bzw. planparallel geschliffen, so daß die Platten
eine obere und eine untere Gleitfläche 19, 20 erhalten.
[0022] Abgenutzte und beschädigte Verschlußplatten können nach den beiden vorbeschriebenen
Verfahren verhältnismäßig einfach und kostengünstig erneuert werden.
[0023] Ober- und Unterplatte eines Dreiplatten-Schieberverschlusses und die beiden Platten
eines Zweiplatten-Schieberverschlusses werden in der gleichen vorbeschriebenen Weise
hergestellt.
[0024] Die Figuren 5 bis 8 zeigen weitere Ausführungsbeispiele 1c, 1d, 1e von Verschlußplatten.
[0025] Bei der Verwendung einer Verschlußplatte 1e der in Fig. 8 dargestellten Ausführungsform
mit einer der Form des verschiebbaren Trägerrahmens eines Schieberverschlusses angepaßten
Außenform übernimmt die Verschlußplatte 1e die Funktion des bisher üblichen Trägerrahmens,
so daß dieser enfallen kann.

1. Feuerfeste Verschlußplatte mit mindestens einer Gleitfläche für Schieberverschlüsse
an metallurgischen Gefäßen wie Gießpfannen sowie an Verteilerrinnen, die eine Metallschmelze
aufnehmen, mit einem Grundkörper aus feuerfestem Material und einem in den Grundkörper
eingeformten Einsatz, der eine Durchflußöffnung für die Schmelze aufweist und aus
einem hochhitze- und rißbeständigen, abschäl- und erosionsfesten sowie chemisch widerstandsfähigen
Material besteht, gekennzeichnet durch einen massiven, für einen mehrfachen Einsatz
bestimmten Rahmen (2) aus Stahl oder dergleichen hochfestem Material mit einer hohen
mechanischen Festigkeit und einer große thermischen Widerstandsfähigkeit zur Aufnahme
des nach Verschleiß austauschbaren Grundkörpers (5).
2. Verschlußplatte nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen einteiligen Rahmen (2).
3. Verschlußplatte nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen mehrteiligen Rahmen (2),
dessen Einzelteile miteinander verschweißt, verschraubt oder verklebt sind.
4. Verschlußplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rahmen (2) Aussparungen (3) beliebiger Formgebung und/oder Löcher (4) zu Kühlzwecken
und zur Gewichtseinsparung aufweist.
5. Verschlußplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine durch
eine entsprechende Formgebung, z.B. eine Wellenform, zu Kühlzwecken vergrößerte äußere
und/oder innere Umfangsflache (10, 21) des Rahmens (2).
6. Verschlußplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch eine Außenform
der Platte (1e), die der äußeren Form des verschiebbaren Trägerrahmens einer Schieberverschlußplatte
entspricht.
7. Verschlußplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
in den Grundkörper (5) eingeformte Einsatz mit der Durchflußöffnung (7) für die Schmelze
als Verschleißteil (6) mit beliebiger geometrischer Form ausgebildet ist.
8. Verschlußplatte nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch die Auswechselbarkeit eines
in den Grundkörper (5) eingebetteten Verschleißteils (6).
9. Verfahren zur Herstellung von Verschlußplatten für Schieberverschlüsse nach den Ansprüchen
1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (2) der Verschlußplatten (1a-1e) mit
einer dem jeweiligen Schiebersystem angepaßten Form aus Plattenmaterial aus Stahl
ausgebrannt oder ausgefräst oder gegossen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussparungen (3) des Rahmens
(2) ausgebrannt oder ausgefräst und die Löcher (4) je nach Größe ausgebrannt bzw.
ausgefräst oder gebohrt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (5)
aus Zement oder dgl. Material um das vorgefertigte Verschleißteil (6) gegossen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (5) in den
als Gießform dienenden Rahmen (2) eingegossen wird, wobei auf der Ober- und der Unterseite
des Rahmens (2) jeweils eine Gießschablone (11) mit einer der Rahmenöffnung (12) entsprechenden
Öffnung (13) lösbar befestigt und das Verschleißteil (6) auf einem Fixierdorn (16)
einer Bodenplatte (17) gehalten wird, auf die der Rahmen (2) mit den Gießschablonen
(11) aufgelegt wird, und die Verschlußplatte (1a-1e) anschließend bei Temperaturen
in einem Bereich von 150 bis 400°C getrocknet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (5)
in einer gesonderten Form um das Verschleißteil (6) gegossen, danach bei Temperaturen
von 150 bis 400°C getrocknet und anschließend in den bzw. dem Rahmen (2) eingemörtelt
bzw. verschraubt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß Ober- und Unterseite
des mit einem Dickenübermaß gegossenen, von dem Rahmen (2) gehaltenen Grundkörpers
(5) nach dem Lufttrocknen der Verschlußplatte (1a-1e) auf das Nenn-Dickenmaß (18)
der Platte plan bzw. planparallel geschliffen werden.