(19)
(11) EP 0 630 743 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.12.1994  Patentblatt  1994/52

(21) Anmeldenummer: 94107410.6

(22) Anmeldetag:  13.05.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B31B 29/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 21.05.1993 DE 4317071

(71) Anmelder: Winkler & Dünnebier Maschinenfabrik und Eisengiesserei KG
D-56564 Neuwied (DE)

(72) Erfinder:
  • Blümle, Martin
    D-56593 Horhausen (DE)

(74) Vertreter: Schieferdecker, Lutz, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt Herrnstrasse 37
D-63065 Offenbach
D-63065 Offenbach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum kontinuierlichen Herstellen von Umschlägen, Beuteln, Versandtaschen u. dgl.


    (57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Herstellen von insbesondere aus Papier bestehenden Umschlägen, Beuteln, Versandtaschen u. dgl. Produkten (1')mit mindestens einem Vorderteil (2), einem Rückenteil (4) sowie mit einem aus mindestens einer Bodenklappe (7, 1o) bestehenden Standboden und gegebenenfalls mit einer Verschlußklappe (9) , wobei die Vorrichtung (44) mehrere Stationen zum Erzeugen von Vorbrüchen ( 13-18 bzw. 25-27 bzw. 31-34), zum Beschneiden der Kontur und zum Beleimen und Falten sowie zum Abtrennen von bahnförmigem Werkstoff (4o) bzw. zum entsprechenden Bearbeiten eines einzelnen Zuschnitts (1) oder Rohlings (1'') umfasst.
    Der Kern der Erfindung liegt darin, daß eine Rückfaltvorrichtung (45, 45') zum zick-zackförmigen, entgegen der Transportrichtung gerichteten Zurückversetzen einer Bodenklappe (1o) vorgesehen ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Herstellen von insbesondere aus Papier bestehenden Umschlägen, Beuteln, Versandtaschen u. dgl. mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1.

    [0002] Es sind Vorrichtungen bekannt, mit deren Hilfe es möglich ist, kontinuierlich Umschläge, Beutel, Versandtaschen u. dgl. aus einzelnen Zuschnitten oder aus bahnförmigem Werkstoff herzustellen, wobei die Umschläge, Beutel bzw. Versandtaschen mit oder ohne Seitenfalten sowie mit Seitenklebung oder mit Mittelklebung gefertigt werden können und ferner weisen sie jeweils einen gefalteten und geklebten, viereckigen Standboden auf, der auch als Klotz- oder Kreuzboden bezeichnet wird. Für die Herstellung wird der Zuschnitt bzw. der bahnförmige Werkstoff zunächst vorgebrochen und im erforderlichen Umfang zugeschnitten, beleimt, gefaltet, abgetrennt, zu einem schlauchförmigen Rohling vorgefertigt und schließlich bodenseitig geschlossen. Hierzu besteht die Vorrichtung aus mehreren Stationen, die in ihrer Arbeitsweise und Funktion aufeinander abgestimmt sind und zusammenwirken. Vor allem die zur Herstellung des Klotz- oder Standbodens dienende Station und ihre Vorrichtungsteile sind aufwendig und kompliziert und es ist schwierig, hier dieselben hohen Stückzahlen pro Minute zu erzielen wie in den anderen Stationen der Vorrichtung.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der genannten Art so zu gestalten, daß eine kontinuierliche Herstellung von Umschlägen, Beuteln, Versandtaschen u. dgl. mit Klotz- oder Kreuzböden möglich ist, wobei die Bodenbildungsschritte während einer kontinuierlichen Längsförderung erfolgen und wobei die bisher bekannte, komplizierte Klotzbodenbildung vermieden wird. Die zur Klotzbodenbildung dienende Teilvorrichtung soll daher so einfach und unkompliziert wie möglich aufgebaut sein und eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit zulassen.

    [0004] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß eine Zick-Zack-Rückfaltvorrichtung zum zickzackförmigen, entgegen der Transportrichtung gerichteten Zurückversetzen einer Bodenklappe vorgesehen ist.

    [0005] Die Zickzack-Rückfaltvorrichtung ist zusätzlich als besondere Station in der zur Herstellung der Umschläge, Beutel, Versandtaschen o. dgl. dienenden Vorrichtung angeordnet und ist wirksam, ohne daß dadurch eine Produktionsunterbrechung erfolgt. Auch behalten die Teile beim Durchlaufen der Zick-Zack-Rückfaltvorrichtung ihre Lage bei und müssen nicht hierzu gedreht oder gewendet werden. Der Rückfaltvorgang erfolgt kontinuierlich und automatisch bei gleicher Geschwindigkeit wie die Fertigung in den anderen Stationen der Vorrichtung.

    [0006] Das zickzackförmige Zurückfalten erfolgt, nachdem die als Ausgangswerkstoff dienende Bahn oder der als Ausgangswerkstoff dienende Zuschnitt Schlauchform erhalten haben.

    [0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist mindestens ein Saugelement vorgesehen und greift an einer rückfaltbaren Bodenklappe an und hebt diese im wesentlichen parallel zur Transportebene hoch, während der schlauchförmige Zuschnitt bzw. die in Schlauchform gebrachte Werkstoffbahn kontinuierlich weiterbewegt werden. Gleichzeitig fixiert mindestens ein Falzmesser mit seiner Falzschneide einen Rückfaltvorbruch, so daß sich dann die Bodenklappe nach dem Absenken des Saugelementes auf das herzustellende Teil legen kann. Die Bahn bzw. der Rohling werden weiterbewegt, während sich das Saugelement absenkt und das Saugelement gibt schließlich die Bodenklappe frei, sobald der zickzackförmige Rückfaltvorgang abgeschlossen ist.

    [0008] In Weiterbildung der Erfindung sind mehrere, gleichzeitig wirksame Saugelemente und mehrere, ebenfalls gleichzeitig wirksame Falzmesser vorgesehen, um sicherzustellen, daß die Bodenklappe einwandfrei zick-zackförmig zurückgefaltet wird.

    [0009] Weitere Merkmale der Erfindung gehen aus Unteransprüchen in Verbindung mit der Beschreibung und der Zeichnung hervor.

    [0010] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen, die in der Zeichnung dargestellt sind, näher beschrieben. Dabei zeigen:
    Fig. 1 :
    eine Abwicklung eines Zuschnitts von einem Umschlag, Beutel bzw. von einer Versandtasche;
    Fig. 2:
    eine Darstellung der verschiedenen Verfahrensschritte bei der Herstellung von Umschlägen, Beuteln bzw. Versandtaschen unter Verwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
    Fig. 3:
    in kleinerem Maßstab eine schematische Seitenansicht einer Vorrichtung zum Herstellen von Umschlägen, Beuteln, Versandtaschen u. dgl.;
    Fig. 4:
    in größerem Maßstab eine schematische Seitenansicht der Rückfaltvorrichtung zum Arbeiten an bahnförmigem Werkstoff;
    Fig. 5:
    schematisch in nochmals größerem Maßstab sowie in Seitenansicht eine Einzelheit der Rückfaltvorrichtung aus Fig. 4 mit dem Saugelement beim Ansaugen der vorlaufenden, zickzackförmig rückfaltbaren Bodenklappe und mit dem Falzmesser in der hinteren oder Warteposition;
    Fig. 6:
    eine Einzelheit wie in Fig. 5 mit angehobenem Saugelement, wobei zugleich das Falzmesser mit seiner Falzschneide am Rückfaltvorbruch anliegt;
    Fig. 7:
    eine Einzelheit wie in den Figuren 5 und 6, wobei das Saugelement wieder nahezu abgesenkt ist und das Falzmesser mit seiner Falzschneide noch vor dem Zurückschwenken an dem Rückfaltvorbruch anliegt;
    Fig. 8:
    schematisch eine Draufsicht auf wesentliche Elemente der Rückfaltvorrichtung;
    Fig. 9:
    in größerem Maßstab eine schematische Darstellung wie in Fig. 4 von einer abgewandelten Ausführungsform für einzeln zu verarbeitende, schlauchförmige Rohlinge.


    [0011] Ein Zuschnitt 1 für einen nachfolgend Produkt 1' genannten Umschlag, Beutel, Versandtasche o. dlg. umfasst gemäß Fig. 1 ein Vorderteil 2 z.B. mit einer Verschlußklappe 3 und zwei ein Rückenteil 4 bildende Rückenteilhälften 5 und 6 sowie eine Bodenklappe 7 und jeweils bodenseitig an den Rückenteilhälften 5, 6 angeordnete Bodenklappenhälften 8, 9. Sobald die beiden Rückenteilhälften 5, 6 mittels Mittelklebung miteinander verbunden sind, liegt anstelle des Zuschnitts 1 ein schlauchförmiger Rohling vor, wobei die beiden Bodenklappenhälften 8, 9 eine zum Rückenteil 4 gehörende Bodenklappe 1o bilden, die in Fig. 2 ( Verfahrensschritt E) obenaufliegend dargestellt ist.

    [0012] Der Zuschnitt 1 weist ferner je ein Seitenteil 11 bzw. 12 zwischen dem Vorderteil 2 und den beiden Rückenteilhälften 5, 6 auf. Diese Seitenteile 11, 12 dienen zur Bildung von Seitenfalten, wozu ferner mehrere Vorbrüche in Gestalt von je einem Vorderteil-Längsvorbruch 13 bzw. 14, je einem Rückenteil - Längsvorbruch 15 bzw. 16 und je einem mittleren Längsvorbruch 17, 18 vorgesehen sind. Die Längsvorbrüche 13 - 18 gliedern die Seitenteile 11 und 12 in jeweils zwei Längsstreifen 19 und 2o bzw. 21 und 22, die jeweils paarweise die Seitenfalten 23, 24 ergeben,wie dies auch in Fig. 2 (Verfahrensschritt L) dargestellt ist.

    [0013] Schließlich weist der Zuschnitt 1 noch mehrere Quervorbrüche auf. Hierzu gehören ein Verschlußklappen- Quervorbruch 25, ein Bodenklappen- Quervorbruch 26 sowie in dessen Verlängerung liegende Quervorbrüche 27 und 28, welche die Bodenklappenhälften 8, 9 begrenzen. Der Bodenklappenquervorbruch 26 erstreckt sich ferner geradlinig auch durch Boden-Seitenlaschen 29, 3o, die sich in Verlängerung der Seitenteile 11, 12 befinden.

    [0014] Auch sind noch Winkelvorbrüche 31, 32 bodenseitig in den Seitenteilen 11, 12 vorgesehen und jeweils ein Rückfaltvorbruch 33 bzw. 34 erstreckt sich parallel zu den Quervorbrüchen 27, 28 bodenseitig quer durch die Rückenteilhälften 5, 6 von deren jeweiligem Außenrand 35, 36 bis zur jeweiligen Schnittstelle 37, 38 der Winkelvorbrüche 31, 32 mit den jeweiligen, mittleren Längsvorbrüchen 17, 18 der Seitenteile 11, 12.

    [0015] Das Herstellungsverfahren zur Erzeugung eines Produktes 1' besteht gemäß Fig. 2 bei Verwendung von bahnförmigem Werkstoff 4o z.B. aus folgenden Verfahrensschritten.

    [0016] Gemäß dem Verfahrensschritt A werden zunächst die Längsvorbrüche 13 - 18 sowie die Quervorbrüche und die Winkelvorbrüche in den Werkstoff 40 eingebracht. Sodann werden die erforderlichen Schnitte gemäß Verfahrensschritt B erzeugt und beim Verfahrensschritt C wird die Seitenklappe 6 auf ihrer Innenseite mit einer Leimspur 41 versehen. Beim Verfahrensschritt D werden die Seitenklappen 5 und 6 umgefaltet, so daß gemäß Verfahrensschritt E ein schlauchförmiges Bahnstück 42 entsteht. Die beiden Bodenklappenhälften 8 und 9 bilden jetzt zusammen eine rückenseitige Bodenklappe 1o.

    [0017] Beim nächsten Verfahrensschritt X wird die Bodenklappe 1o parallel zur Oberfläche des schlauchförmigen Bahnstückes 42 entgegen ihrer Transportrichtung (Pfeil A) in Richtung des Pfeiles b zickzackförmig zurückversetzt, wodurch die aus den beiden Bodenklappenhälften 8,9 bestehende Bodenklappe 1o auf den beiden das Rückenteil 4 bildenden Rückenteilhälften 5, 6 zu liegen kommt. Gleichzeitig klappen die beiden Boden-Seitenlaschen 29, 3o nach außen. Dieser Verfahrensschritt X erfolgt entweder gemäß Fig. 2, wenn das schlauchförmige Bahnstück 42 noch mit dem bahnförmigen Werkstoff verbunden ist oder an einem bereits abgetrennten, schlauchförmigen Rohling 1'' gemäß Fig. 9. Das Abtrennen der Produkte 1' erfolgt gemäß Fig. 2 zwischen den Verfahrensschritten Y und F und somit nach dem Verfahrensschritt X. Das Abtrennen eines Rohlings 1'' kann aber auch vor dem Verfahrensschritt X erfolgen.

    [0018] Bei den weiteren Verfahrensschritten J, Y, F, K und L werden noch im jeweils erforderlichen Umfang die verschiedenen Teile beleimt, umgefaltet und miteinander verklebt, bis schließlich das fertige Produkt 1' gemäß Verfahrenschritt L vorliegt. Beim zickzackförmigen Zurückversetzen der Bodenklappe 1o schwenkt diese um die Rückfaltvorbrüche 33, 34 (Fig. 1) und legt sich dabei nicht nur auf das schlauchförmige Bahnstück 42, sondern auch auf einen mit umgeklappten Rückenteil - Querstreifen 43, der sich zwischen den Quervorbrüchen 27 und 28 einerseits und den Rückfaltvorbrüchen 33, 34 andererseits gemäß Fig. 2,(Verfahrensschritt E) befindet. Dieser Rückenteil - Querstreifen 43 ist ein Rücken-Rückfaltteil, das als Schwenkarm für die Bodenklappe 1o dient.

    [0019] Mehrere Stationen einer Vorrichtung 44 zur Durchführung des Verfahrens gemäß Fig. 2 sind in Fig. 3 schematisch dargestellt. Diese Vorrichtung 44 umfasst zur Durchführung des die Bodenklappe 1o betreffenden, zickzackförmigen Rückfaltvorganges auch eine Rückfaltvorrichtung 45. Nur diese interessiert im Rahmen der vorliegenden Erfindung.

    [0020] Die Rückfaltvorrichtung 45 umfasst gemäß Fig. 4 eine in Gestellwänden 46 gelagerte Umlenkrolle 47 für den bahnförmigen Werkstoff 4o , wobei dieser bahnförmige Werkstoff 4o der Umlenkrolle 47 in Gestalt von noch zusammenhängenden, schlauchförmigen Bahnstücken 42 zugeführt wird. Ferner sind eine Arbeitswalze 48 und ein Druckwalzenpaar 49, 5o und Führungselemente 51, 52 sowie 53 und 54 jeweils vor bzw. hinter der Arbeitswalze 48 vorgesehen.

    [0021] Die Rückfaltvorrichtung 45 weist ferner mindestens ein Saugelement 55 und ein Falzmesser 56 auf. Sowohl das Saugelement 55 als auch das Falzmesser 56 sind jeweils an Armen 57 bzw. 58 angeordnet. Das Saugelement 55 und das Falzmesser 56 sind um den jeweiligen Arm 57 bzw. 58 als Radius schwenkbar gelagert. Dies geschieht um Schwenkachsen 59, 6o, an denen jeweils ein geeigneter, in den Figuren nicht dargestellter Antrieb angreift.

    [0022] Gemäß der Draufsicht in Fig. 8 sind drei Falzmesser 56 mit ihren Haltern 61 auf der Schwenkachse 6o angeordnet. Zwei Falzmesser 56 befinden sich jeweils weit außen und sind im Bereich der Ränder der schlauchförmigen Bahnstücke-42 wirksam. Ferner sind gemäß Fig. 8 auch mehrere Saugelemente 55 vorgesehen, die mit ihren Saugöffnungen auf die Arbeitswalze 48 hin gerichtet sind und die ferner Finger 62 aufweisen können, die mechanisch wirksam sind. Auch eine Faltplatte 63 (Fig. 8) kann anstelle eines mittig angeordneten Saugelementes vorgesehen sein.

    [0023] Die Funktion und Wirkungsweise der Rückfaltvorrichtung 45 wird vor allem anhand der Darstellungen in den Figuren 5, 6 und 7 deutlich.

    [0024] Gemäß Fig. 5 befindet sich ein schlauchförmiges, noch nicht von dem bahnförmigen Werkstoff 4o (Fig. 2) abgetrenntes Bahnstück 42 zwischen den beiden Führungselementen 51 und 52 und liegt mit seiner in Transportrichtung a vorlaufenden Bodenklappe 1o unmittelbar unter dem/den Saugelementen 55. Eine Saugöffnung 64 des/der Saugelemente 55 befindet sich unmittelbar über der Bodenklappe 1o. Die andere Boden- klappe 7 des schlauchförmigen Bahnstückes 42 liegt auf der Arbeitswalze 48 auf. Zwischen den beiden Bodenklappen 7 und 1o befinden sich die teilweise zusammengefalteten Boden-Seitenlaschen 29, 3o, von denen die eine Boden-Seitenlasche 3o in den Figuren 5 und 6 zu sehen ist. Das/die Saugelemente 55 befinden sich gemäß der in Fig. 5 dargestellten Arbeitsstellung in einer abgesenkten Position, während das/die Falzmesser 56 sich noch in ihrer hinteren oder Warteposition befinden.

    [0025] Gemäß Fig. 6 haben der/die Saugelemente 55 die Bodenklappe 10 in eine Stellung parallel zur Transportrichtung a bzw. zur Transportebene Z im Bereich der Arbeitswalze 48 angehoben, wobei der Rückenteil-Querstreifen 43 (siehe auch Fig. 2, Verfahrensschritt E) in eine stehende Lage zur Ebene des schlauchförmigen Bahnstückes 42 gelangt ist.

    [0026] Gleichzeitig verschwenken die Boden-Seitenlaschen 29, 3o. Ferner schwenkt das Falzmesser 56 bzw. es schwenken die Falzmesser 56 in ihre Arbeitsposition und legen sich mit ihren Falzmesserschneiden 65 an den Rückfaltvorbruch 33 bzw. 34, der/die zwischen dem Rückenteil- Querstreifen 43 bzw. dem Rücken- Rückfaltteil 43 und der anderen Bodenklappe 7 angeordnet sind ( Fig. 6).

    [0027] Beim nächsten Arbeitsschritt senken sich die Saugelemente 55 gemäß Fig. 7 wieder ab, während sich die Falzmesser 56 noch mit dem schlauchförmigen Bahnstück 42 weiter bewegen, damit die Falzmesserschneide 65 so lange wie möglich an dem/den Rückfaltvorbrücken 33, 34 fixierend anliegt. Gleichzeitig schwenkt der Rückenteil-Querstreifen 43 / das Rücken- Rückfaltteil 43 aus der Position gemäß Fig. 6 in die Position gemäß Fig. 7 im Uhrzeigersinn und legt sich schließlich auf das Rückenteil 4, wenn der/die Saugelemente 55 zurückgeschwenkt sind. Gleichzeitig hat sich die Bodenklappe 1o auf den Rückenteil-Querstreifen 43/ das Rücken-Rückfaltteil 43 gelegt, womit der zickzackförmige Rückfaltvorgang der Bodenklappe 1o beendet ist.

    [0028] Während die Saugelemente 55 die Bodenklappe 1o anheben, bewegt sich das schlauchförmige Bahnstück 42 in Transportrichtung a weiter, und wenn das/ die Saugelemente 55 die Bodenklappe 1o wieder absenken, ist der Rückfaltvorgang abgeschlossen. Die Falzmesser 56 haben dabei eine weitgehend nur stabilisierende Funktion.

    [0029] Wie die Figuren 4 - 7 ferner zeigen, sind die Arme 57 der Saugelemente 55 und die Arme 58 der Falzmesser 56 in der Warte- und in der Arbeitsstellung jeweils annähernd senkrecht zueinander angeordnet. Ferner liegen die Schwenkachsen 59, 6o der Saugelemente 55 und der Falzmesser 56 parallel zur Transportebene der schlauchförmigen Bahnstücke 42 sowie quer zur Transportrichtung a der Bahnstücke 42. Das/die Falzmesser 56 weisen schließlich jeweils eine in Transportrichtung a weisende Falzmesserschneide 65 auf.

    [0030] Während die Figuren 4 - 7 eine Rückfaltvorrichtung 45 beim Arbeiten an noch zusammenhängenden, schlauchförmigen Bahnstücken 42 betrifft, zeigt Fig. 9 eine Rückfaltvorrichtung 45' für bereits in Einzelstücke geschnittene, schlauchförmige Rohlinge 1''. Die Saugelemente 55 und die Falzmesser 56 sowie ihre Lagerung und ihre Antriebe unterscheiden sich nicht von denen der Rückfaltvorrichtung 45. Ein Unterschied besteht nur insofern, als die Arbeitswalze 48' eine Saugeinrichtung 7o mit Saugöffnungen 71 an ihrem Umfang oder eine Greifereinrichtung aufweist, damit die einzelnen, schlauchförmigen Rohlinge 1'' sicher auf ihrem Umfang gehalten sind. Ferner sind zusätzliche Führungsrollen 72 und Führungselemente 73 vorgesehen, um eine einwandfreie Funktion sicherzustellen.

    [0031] Einzelheiten der Saugeinrichtung 7o bzw. der Greifereinrichtung interessieren hier nicht und sind grundsätzlich bekannt.

    [0032] Bei dem Produkt 1' handelt es sich um einen Umschlag, dessen Rückenteil 4 aus zwei Rückenteilhälften 5 und 6 besteht, die mittels Mittenklebung miteinander verbunden werden. Das Rückenteil 4 kann aber auch einstückig sein und mittels Seitenklebung mit dem einen oder anderen Seitenteil 11 bzw. 12 verbunden werden. Auch ist es möglich, daß das Produkt 1' keine Seitenfalten 23, 24 (siehe Fig. 2, Verfahrensschritt L) aufweist. Die Produkte 1' können also unterschiedlich gestaltet sein, und dennoch ist eine Z-förmige bzw. zickzackförmige Rückfaltung der einen Bodenklappe 1o unter Zuhilfenahme des Rückenteil-Querstreifens 43 bzw. des Rücken-Rückfaltteiles 43 möglich. Die Erfindung ist daher nicht auf die Verwendung bei bestimmten Produkten und auch nicht auf die konkret dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt, vielmehr sind weitere Abwandlungen möglich, ohne von dem grundsätzlichen Erfindungsgedanken abzuweichen.

    [0033] Dazu gehören auch solche Ausführungsformen der Erfindung, gemäß denen die Saugelemente 55 eine lineare oder zumindest teilweise lineare Hubbewegung ausführen. Auch ist es möglich, eine Arbeitswalze 48 ' mit ihrer Saugeinrichtung 7o gemäß Fig. 9 in Verbindung mit der Rückfaltvorrichtung 45 gemäß den Fig. 4 - 7 einzusetzen.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum kontinuierlichen Herstellen von insbesondere aus Papier bestehenden Umschlägen, Beuteln, Versandtaschen u. dgl. Produkten (1') mit mindestens einem Vorderteil ( 2), einem Rückenteil ( 4) sowie mit einem aus mindestens einer Bodenklappe ( 7, 1o) bestehenden Standboden und gegebenenfalls mit einer Verschlußklappe ( 9), wobei die Vorrichtung (44) mehrere Stationen zum Erzeugen von Vorbrüchen (13 - 18 bzw. 25 - 27 bzw. 31 - 34), zum Beschneiden der Kontur und zum Beleimen und Falten sowie zum Abtrennen von bahnförmigem Werkstoff (4o) bzw. zum entsprechenden Bearbeiten eines einzelnen Zuschnitts (1) oder Rohlings (1'') umfasst, dadurch gekennzeichnet, daß
    eine Rückfaltvorrichtung (45 , 45') zum zick-zackförmigen, entgegen der Transportrichtung gerichteten Zurückversetzen einer Bodenklappe (1o) vorgesehen ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückfaltvorrichtung (45, 45') mindestens je ein Saugelement (55) und ein Falzmesser (56) umfasst.
     
    3. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Saugelemente (55) und mehrere Falzmesser (56) vorgesehen sind.
     
    4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugelemente (55) und die Falzmesser (56) jeweils an Armen (57, 58) angeordnet sowie um die Arme (57, 58) als Radius schwenkbar gelagert sind.
     
    5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Arme (57) der Saugelemente (55) und die Arme (58) der Falzmesser (56) in der Warte- und in der Arbeitsstellung jeweils annähernd senkrecht zueinander angeordnet sind.
     
    6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachsen (59, 6o) der Saugelemente (55) und der Falzmesser (56) parallel zur Transportebene der schlauchförmigen Bahnstücke (42)/ schlauchförmigen Rohling (1'') sowie quer zur Transportrichtung der Bahnstücke (42) / Rohlinge (1'') angeordnet sind.
     
    7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Falzmesser (56) eine in Transportrichtung weisende Falzmesserschneide (65) aufweist.
     
    8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Falzmesser (56 ) an einem Rückfaltvorbruch (33, 34) eines Rücken- Rückfaltteiles (43) angreift.
     
    9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugelemente (55) an der rückenseitigen Bodenklappe (1o) angreifen.
     
    10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Saugelement (55) an der Bodenklappe (1o) angreifend sie in paralleler Lage zur Transportebene anhebend und bei Weitertransport des schlauchförmigen Bahnstückes (42) / des schlauchförmigen Rohlings (1'') zurückversetzend und sodann absenkend angeordnet und angetrieben ist.
     
    11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugeelemente (55) eine zumindest teilweise lineare Hubbewegung ausführen.
     




    Zeichnung































    Recherchenbericht