[0001] Die Erfindung befaßt sich mit der Restentleerung von Behältern, insbesondere Farbbehältern,
wie Lackdosen, Farbdosen, ebensolche Eimer oder ebensolche Kanister. Sie betrifft
dabei auch solche Behälter, die aus Metall oder Kunststoff gefertigt sind, auch solche,
die aus Wickel-Kombimaterialien angefertigt wurden.
[0002] Die in solchen Behältern gelagerten und transportierten Farben und Lacke gehören
zu den zähflüssigen Inhalten, die aufgrund von Rumpfinnenwand-Haftungen nur schwer
vollständig aus einem Behälter entnehmbar sind. Es besteht dabei nur die Möglichkeit,
mit einem Pinsel die Innenwände eines solchen Farb- oder Lackbehälters zu säubern
und so die letzten Reste des zähflüssigen Inhaltes aus dem Behälter zu nehmen. Aber
selbst mit dieser Möglichkeit der Entnahme des letzten Restes von Farbe oder Lack
man wird nur eine unbefriedigende Reinigung der Innenwand erhalten. Alternativ können
die Behälter gestürzt werden, dann müssen sie eine längere Zeit in gestürztem Zustand
verbleiben, um die restliche Farbe oder den restlichen Lack von allen Innenwänden
zu sammeln, gleichwohl kann eine vollständige Restentleerung nicht erreicht werden,
da die Mündungsgeometrie des Deckelbereiches (Deckelring) verhindert, daß die Reste
der Farbe durch die obere Öffnung abfließen können.
[0003] Deshalb sah sich die Erfindung
vor die Aufgabe gestellt, eine vollständige oder nahezu vollständige Restentleerung von Behältern zu erreichen,
die mit Farbe, Lack oder sonstigen zähflüssigen Inhalten gefüllt waren.
[0004] Das wird mit einer technischen Lehre gemäß Anspruch 1 erreicht; auch erreicht wird
es mit der technischen Lehre des Anspruches 14 oder 15.
[0005] Dabei erhält der Boden des Behälters einen abgegrenzten Bereich, der gegenüber dem
übrigen Bodenbereich abgesenkt wird. In dem abgesenkten Bereich wird eine Entnahmeöffnung
vorgesehen, die im gefüllten Zustand des Behälters verschlossen ist. Sie kann jedoch
leicht geöffnet werden, insbesondere nach dem weitgehenden Entleeren eines Behälters
durch Gebrauch (Anspruch 1). Wird diese Öffnung geöffnet, so fließt der in dem abgesenkten
Bodenbereich gesammelte Rest an Farbe oder Lack durch diese Öffnung bodenseitig heraus.
Wird der Behälter dabei auf das Folgegebinde (Folgebehälter) aufgestellt, so wird
eine zuverlässige Restentleerung erreicht, ohne daß ein Benutzer ständig den zu entleerenden
Behälter in einer bestimmten Lage hält (Anspruch 14). Der sich so restentleerende
obere Behälter verbleibt dabei so lange auf dem (darunter befindlichen) Folgebehälter,
bis die Restentleerung vollständig oder nahezu vollständig erfolgt ist. Eine Innenreinigung
durch Pinsel oder ein Umstürzen des Behälters ist entbehrlich.
[0006] Ein Boden, der für ein erfindungsgemäßes Verfahren (Anspruch 15) oder den erfindungsgemäßen
Behälter (Anspruch 1) geeignet ist, kann mit einer erfindungsgemäßen Herstellvorrichtung
(Anspruch 14) hergestellt werden. Die Herstellvorrichtung weist dabei einen Preßstempel
auf, der einen Teilbereich des Bodens gegenüber dem Restboden absenkt. Alternativ
kann ein Stanz- oder Schneidstempel vorgesehen sein, der die Öffnung in den abgesenkten
Teilbereich des Bodens einbringt, oder ein Ritzamboß eingesetzt werden, der eine Ritzlinie
- die in sich geschlossen ist - in den abgesenkten Teilbereich einprägt. Der Preßstempel
kann mit dem Stanz- oder Schneidstempel kombiniert sein, auch kann der Preßstempel
mit dem Ritzamboß kombiniert werden, so daß nur ein Arbeitsgang erforderlich ist.
[0007] Die vollständige oder nahezu vollständige Restentleerung beruht auf der Kombination
eines tiefer liegenden Bodenbereiches und einer darin angeordneten Ausflußöffnung.
Diese Ausflußöffnung ist im Normalzustand (gefüllter Zustand) des Behälters regelmäßig
verschlossen und wird erst dann geöffnet, wenn der Behälter restentleert werden soll.
[0008] Gleichzeitig kann die Restentleerung aber auch dazu verwendet werden, eine Mehrzahl
von Farben zu mischen. Hierbei wird die Restentleerung als Vollentleerung ausgeführt,
die eine nahezu vollständige Entleerung des gesamten Inhaltes eines Behälters erlaubt,
und zwar in einen Folgebehälter, in welchem eine Mehrzahl von Farben oder Lacken gemischt
werden. Das mühsame Umstürzen und das Herausnehmen von Farbe über die deckelseitige
Öffnung zum Mischen wird auf diese Weise vermieden. Mit der Erfindung kann also nicht
nur ein Behälter restentleert werden, mithin der in dem Behälter befindliche Rest
vollständig der Weiterverwendung zugeführt werden, sondern auch ein voller oder nahezu
voller Behälter - zu Mischungszwecken - so weit entleert werden, daß keine erheblichen
Farb- oder Lackanteile mehr in dem Behälter verbleiben.
[0009] Mit der besseren Restentleerung (auch: Vollentleerung) der Behälter ermöglicht die
Erfindung auch das Verwenden der bislang nicht mehr zum Einsatz kommenden Restinhalte
eines Farbenbehälters.
[0010] Mit der Erfindung wird auch das Umweltproblem verringert, da die leeren Behälter
umweltbelastende Stoffe nur noch in unerheblichem Umfang enthalten.
[0011] Mit der Erfindung wird auch der Verdunstungseffekt unterdrückt, da ein abgedeckter
Folgebehälter - abgedeckt mit dem zu entleerenden Behälter - nur geringfügige Mengen
seiner umweltbelastenden und die menschliche Schleimhaut gefährdenden Gase nach außen
abgeben kann.
[0012] Mit der Erfindung wird die Gefahr des Kleckerns beim Mischen oder Entleeren vermieden.
[0013] Schließlich wird mit der Erfindung auch das Mischen von Farben vereinfacht und die
gesundheitsschädigenden Risiken am Arbeitsplatz eines Malers weiter reduziert.
[0014] Der abgesenkte Bodenbereich kann eine runde Gestalt haben (Anspruch 2). Der abgegrenzte
- auch: runde - vertiefte Bodenbereich kann außermittig angeordnet sein (Anspruch
3). Er kann eine solche Größe haben, die gerade der Hälfte des Bodendurchmessers entspricht,
so daß der außermittige abgesenkte Bodenbereich zwischen Behältermitte und Behälterrand
eingepaßt ist (Anspruch 3).
[0015] Der abgesenkte Bereich kann verschiedene geometrische Querschnitte aufweisen (Anspruch
4, Anspruch 6, Anspruch 7).
[0016] Die im abgesenkten Bereich vorgesehene Öffnung kann mit einem Kunststoff-Stopfen
verschlossen sein (Anspruch 6). Der abgesenkte Bereich kann ganz oder teilweise mit
einem Aufreißdeckel versehen werden (Anspruch 7), welcher Aufreißdeckel eine Aufreißlasche
aufweisen kann, die mit ihrer Nase dem Bodenrand nächstmöglich angeordnet ist. Der
Aufreißbereich kann den gesamten abgesenkten Bereich betreffen, er kann auch einen
Teilbereich des abgesenkten Bereiches betreffen (Anspruch 8, Anspruch 9), insbesondere
dann, wenn der abgesenkte Bereich eine Stumpfkegelform hat, in welcher der tiefstliegende
Kreisbereich des Stumpfkegels als Aufreißdeckel gestaltet sein kann (Anspruch 9 in
Verbindung mit Anspruch 5).
[0017] Die Öffnung kann als kleine Öffnung ausgeführt sein (Anspruch 10), die mit einer
Aufreißfolie verschlossen ist. Die Aufreißfolie kann eine Aufreißlasche aufweisen,
mit welcher die Aufreißfolie vom Boden abziehbar ist (Anspruch 10, Anspruch 11). Zur
Sicherung der Festigkeit kann die Aufreißlasche um die Öffnung ausreichend bemessen
sein, so daß die aufgesiegelte oder aufgeklebte Aufreißfolie die (kleine) Öffnung
zuverlässig verschließen kann (Anspruch 12).
[0018] Wird der abgesenkte Bereich des Bodens in Form eines Kegels oder Kegelstumpfes ausgeführt,
so verbessert sich die Abflußwirkung des zähfließenden Inhaltes nach unten (Anspruch
4, Anspruch 5).
[0019] Die Öffnung, über welche der Behälter vollständig oder nahezu vollständig restentleerbar
ist, kann entweder von unten unmittelbar geöffnet werden (Anspruch 5, Anspruch 7,
Anspruch 10), sie kann aber auch von oben mittelbar durchstoßen werden, beispielsweise
mit einem Pinsel, einem Stock oder einem Schraubenzieher (Anspruch 5, Anspruch 10).
[0020] Um den abgesenkten Bereich herum kann eine Dämpfungsschulter verlaufen (Anspruch
13). Sie ist als ringförmige Stufe gestaltet, deren flacher Ring-Abschnitt in axialer
Richtung zwischen der Ebene des Rest-Bodens und der Ebene des abgesenkten Bodenbereichs
zu liegen kommt. Der Ring-Schulter kommen Dämpfungs- und Stabilisierungsfunktionen
bezüglich des abgesenkten Bodenbereichs zu.
[0021] Zwar zeigt die G 91 13 667.9 bereits einen Verpackungsbehälter mit Deckelring und
Deckel, der sich mit der Problematik der Restentleerung befaßt. Diese Fundstelle schlägt
vor, den (gesamten) Boden als Aufreißboden auszubilden (Vollaufreißboden). Dazu ist
der Boden mit einem Doppelfalz am Rumpf befestigt und in Richtung zur Behältermitte
angehoben. Die im Boden befestigte Aufreißlasche wird so geschützt. Mit ihr kann der
gesamte Boden - oder ein Teilbereich davon - (dort Ziffer 8 in Fig. 2 und Ziffer 20
in Fig. 3) aufgerissen werden, um die Restentleerung zu bewerkstelligen. Der Rest
des Füllgutes wird also nach dem Aufreißen des Aufreißbodens unschwer durch die so
geschaffene Boden-Öffnung entnommen, der Behälter wird dadurch tropffrei und der normalen
Schrottverwertung zuführbar (dort Seite 2 unten, Seite 3 oben). Betont wird dabei,
daß es dieser Fundstelle maßgeblich darauf ankommt,
die Stabilität des Behälters nach Entfernen des Bodenteiles stark herabzusetzen, um auf einfache
Weise mit einem Fußtritt flachgedrückte Entsorgungsfälle zu erzeugen. Dies wird anschaulich
auf Seite 6 unten erläutert, wo der verbleibende Verpackungsbehälter (tropffrei) durch
einen Fußtritt seitlich auf den Rumpf unter erheblicher Volumenverringerung zusammengedrückt
("zusammengetreten") wird.
[0022] Diese Zielsetzung ist der vorliegenden Erfindung fremd, denn sie möchte gerade die
Stabilität des Behälter beibehalten, da nur ein stabiler Behälter auf einen Folgebehälter
aufsetzbar ist, um in einer vernünftigen Zeitspanne sich in den Folgebehälter zu entleeren.
Auch nicht angesprochen in der Fundstelle ist das Problem, wie denn nun der gesamte
Boden entsorgt wird, der abgetrennt wurde und der noch einen erheblichen Anteil von
Farbe oder Farbresten enthält. Er findet - nach wie vor - seinen Platz in dem stark
schadstoffbelasteten Schrott, der nicht der normalen Schrottverwertung (Recycling)
zugeführt werden kann.
[0023] Diese Nachteile der erwähnten Fundstelle vermeidet die vorliegende Erfindung, indem
sie
nur einen Teilbereich des Bodens für die Restentleerung vorsieht und diesen Teilbereich gegenüber dem Restboden
absenkt, um das Entleeren zu vereinfachen und den Bodenteil, der herausgetrennt wird, in
seiner Fläche zu reduzieren.
[0024] Einige Ausführungs
beispiele der Erfindung sollen deren Prinzip erläutern und vertiefen.
Figuren 1 bis 3 veranschaulichen ein erstes Ausführungsbeispiel;
Figuren 4 bis 6 veranschaulichen ein zweites Ausführungsbeispiel;
Figuren 7 bis 9 veranschaulichen ein drittes Ausführungsbeispiel;
Figuren 10 bis 12 veranschaulichen ein viertes
Ausführungsbeispiel.
[0025] Figur 1 zeigt die Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispieles der Erfindung. Der Behälter
weist einen oben liegenden Deckel 11 auf, der in einem Deckelring eingesetzt ist,
der mit einem (bekannten) Doppelfalz an der Rumpfwand 10 angebracht ist. Ein Henkel
12 dient zum einfacheren Transportieren des Behälters. Die Rumpfwand 10 ist in dem
Ausführungsbeispiel kreisrund, wie aus der Aufsicht in Figur 2 ersichtlich ist. Die
maßgebliche Gestaltung des Bodenbereiches ist in Seitenansicht aus
Figur 1 ersichtlich und in Aufsicht (Einsicht in den Behälter)
in Figur 2 verdeutlicht. Ein Ausschnitt des abgesenkten Bodenbereiches 2 des Gesamtbodens 1
zeigt in Seitenansicht
die Figur 3.
[0026] Der Gesamtboden 1 ist mit einem Doppelfalz 10a an der Rumpfwand 10 befestigt. Eine
kreisrunde Vertiefung 2 ist mit einer umlaufenden Schutzsicke 6a in den Bodenbereich
1 eingebracht. Die Vertiefung beträgt einige Millimeter, sie kann abhängig von dem
Einzug des Bodens 1 in das Behälterinnere gemacht werden, welcher maßgeblich durch
die bodenumlaufende Spiegelrand-Sicke 10b (Ausgleichssicke) bestimmt wird.
[0027] Eine kleine Öffnung 4a - klein im Verhältnis zur Absenkung 2 des Bodenbereiches 1
- ist im abgesenkten Bereich 2 angeordnet. Diese Öffnung 4a ist mit einer aufgesiegelten
oder aufgeklebten Aufreißfolie 5a verschlossen. Die Aufreißfolie 5a kann eine Lasche
5e haben, an welcher sie vom Boden unmittelbar abgezogen werden kann. Durch die Öffnung
4a fließt dann der Restinhalt des Behälters 10, wenn man ihn eine Zeit lang - abhängig
von der Viskosität des Restinhaltes - auf einem Folgebehälter stehen läßt. Dabei hat
sich bereits ein Großteil des Restinhaltes in dem tiefer gelegten Bodenbereich eingefunden,
noch im Behälter durch Rumpfinnenwandhaftung gehaltene Restinhalte sammeln sich nach
einiger Zeit in dem abgesenkten Bodenbereich.
[0028] Alternativ zum Abziehen der Aufreißfolie 5a über die Abzugslasche 5e kann der Behälter
zuerst auf das Folgegebinde abgestellt werden und die Öffnung 4a von oben mit einem
langen, ggf. spitzen Gegenstand durchstoßen werden. Auf diese Weise ist es auch möglich,
ein volles Gebinde oder einen gefüllten Behälter auf einen anderen Behälter aufzustellen
und von oben (durch den Farbinhalt hindurch) die Öffnung 4a zu öffnen, um den Behälter
vollständig zu entleeren. Die vollständige Entleerung kann zu Mischungszwecken vorteilhaft
sein, da es hier auf eine genau dosierte Menge ankommt, die durch den Behälterinhalt
genau definiert ist. Ein sauberes, tropffreies und kleckerloses Mischen von verschiedenen
Farben wird möglich.
[0029] Zur besseren Orientierung kann die Vertiefung leicht kegelförmig ausgerichtet sein,
so daß sie einen zentralen Tiefpunkt aufweist. Der zentrale Tiefpunkt kann als zentrales
Tiefplateau ausgebildet sein, wodurch eine Kegelstumpfform des abgesenkten Bereiches
entsteht. Dann findet der lange spitze Gegenstand, mit dem - durch den undurchsichtigen
Inhalt hindurch - der Boden an der Auslauföffnung 4a geöffnet wird, eine bessere Führung.
Bei Anordnung als Kegelstumpf, findet die aufgesiegelte Folie besseren Halt auf dem
Tiefplateau.
[0030] Der abgesenkte Bereich 2 ist weniger als ¼ der Bodenfläche 1; wird er zu klein gewählt,
so dauert die Farbsammlung in ihm zu lange; ist er zu groß, so verliert der Behälter
mit offenem Bodenbereich zu stark an Stabilität.
[0031] Die Figuren 4 bis 6 zeigen eine - demselben Prinzip folgende - weitere Ausführungsart der Erfindung.
Hierbei ist ebenfalls ein kreisrunder Bodenbereich 2 im Gesamtboden 1 abgesenkt, und
zwar über eine geneigt verlaufende Schulter 6b. Im abgesenkten Bereich 2 - dargestellt
ist das Zentrum des abgesenkten Bereiches - ist eine Öffnung 4b vorgesehen, die mit
einem Kunststoff-Stopfen 5b verschlossen ist. Der Kunststoff-Stopfen 5b weist einen
größeren Kragen außenseitig auf, da er von außen (von unten) in die Öffnung 4b eingepropft
wird. Dieser Kunststoff-Stopfen 5b kann nun ebenfalls von oben mit einem langen Werkzeug
(mittelbar) oder von unten - unter leichtem Neigen des auf dem Folgegebinde stehenden
fast leeren Behälters - geöffnet werden (unmittelbar). In beiden Fällen ist dann die
Restentleerung nur noch eine Frage der Zeit.
[0032] Der abgesenkte Bereich 2 ist deutlich kleiner als der Gesamtboden 1; anschaulich
weniger als ¼ der Bodenfläche.
[0033] Die Figuren 7 bis 9 sind eine Ausführungsart, bei der ein ebener Teilbereich 2 des Gesamtbodens 1 (flach)
abgesenkt ist. Der Restboden liegt so in der ersten Ebene, der abgesenkte Teilbereich
2 in einer zweiten, tiefer liegenden Ebene.
[0034] In dem abgesenkten Bodenbereich ist eine kleine Öffnung 4c vorgesehen, die mit einer
Folie 5a,5e abgedeckt ist, deren Aufreißlasche 5e etwas (seitlich) über den abgesenkten
Bereich 2 heraussteht.
[0035] Zwischen abgesenktem Teilbereich und Restboden verläuft eine Schulter 8, bestehend
aus zwei ringförmigen, etwa senkrecht verlaufenden Ring-Abschnitten 8b,8c und einem
ebenen, etwa horizontalen Ring-Abschnitt 8a. Die Ring-Schulter 8 erfüllt so eine Dämpfungs-
und Stabilisierungsaufgabe für den abgesenkten Bodenbereich 2, der axial leicht beweglich
bleibt.
[0036] Die Ebene, in der der Ring-Abschnitt 8a liegt, ist etwa parallel zu den Ebenen des
Restbodens 1 und abgesenkten Bodenbereichs 2.
[0037] Bevorzugt ist die Ring-Schulter unsymmetrich in Axialrichtung, mit einem etwas kürzeren
Abschnitt 8c nahe dem abgesenkten Bodenbereich und einem etwas (axial) längeren Abschnitt
8b nahe dem Restboden 1.
[0038] Die Breite der Stufe 8a ist gegenüber dem Durchmesser des abgesenkten Bereichs 2
als klein, aber doch als deutlich erkennbare Stufe zu bezeichnen.
[0039] Die bodenseitige Öffnung des Behälters 10 kann gemäß den
Figuren 10, 11, 12 auch so bewerkstelligt werden, daß der Aufreißbereich - der die Öffnung 4c definiert
und von der Ritzlinie 6f festgelegt wird - einen Teilbereich des Bodens betrifft.
Dieser Teilbereich kann abgesenkt sein. Dabei ist die Öffnung 4c nur ein kleiner Bereich.
Im Falle eines Kegelstumpfes als Absenkungsquerschnitt (Figur 12) kann der Aufreißbereich
4c etwa so groß gestaltet werden, wie das tiefliegende Plateau, des nach unten zeigenden
Kegelstumpfes. Zwischen Plateau 4c und Restboden verläuft der schräge Ringbereich
4d, als Mantel des abgesenkten Kegelstumpfes.
[0040] Auch ist es möglich, den gesamten Rest-Boden 1 kegelstumpfförmig auszubilden (angedeutet
in Figur 12), so daß in seiner Mitte eine tiefliegende Sammelstelle - Potentialsenke
- entsteht, in der sich alle Restinhalte des Farbbehälters 10 sammeln können. An dieser
Stelle ist dann die Ausflußöffnung 4c, 4a oder 4b - kurz: 4 - vorgesehen, die ein
Entleeren in das Folgegebinde einfach erlaubt.
[0041] Diese Variante weist also zwei konzentrische Kegelstumpf-Querschnitte auf, wobei
der innere heraustrennbar ist.
[0042] Mit der Erfindung wird vorgeschlagen, einen Behälter für Farben so auszugestalten,
daß er leichter, zuverlässiger und vollständiger restentleert werden kann, als das
bei bisherigen Behältern der Fall ist. Als Behälter werden von der Erfindung solche
für Farben, Lacke oder sonstige zähflüssige Inhalte angesprochen. Um dieses Ziel zu
erreichen, sieht die Erfindung einen Boden (1) vor, der mit einer Behälterwand (10)
verbunden ist, welche (oben) mit einem abnehmbaren Deckel (11) verschlossen ist. Der
Boden (1) weist einen abgegrenzten Bereich (2), der gegenüber dem übrigen Bodenbereich
(Restboden) in Richtung der Mittelachse der Behälterwand (10) abgesenkt ist. Der abgesenkte
Bereich hat mindestens eine Entnahmeöffnung (4; 4a, 4b, 4c), die in gefülltem Zustand
des Behälters verschlossen ist. Sie kann jedoch leicht geöffnet werden, insbesondere
dann, wenn der Behälter durch Gebrauch geleert wurde.
[0043] In Verbindung mit diesem Vorschlag wird auch eine Vorrichtung aufgezeigt, mit der
ein Boden (1) herstellbar ist, der ein (nahezu) vollständiges Entleeren eines Farbbehälters
erlaubt.
[0044] Auch wird ein Verfahren dargelegt, mit dem ein Behälter für zähflüssige Inhalte vollständig
oder nahezu vollständig restentleert werden kann.
1. Behälter für Farben, mit einem Boden (1), einer Behälterwand (10) und einem abnehmbaren Deckel
(11); bei dem
(a) der Boden (1) einen abgegrenzten Bereich (2) aufweist, der gegenüber dem übrigen
Bodenbereich (Restboden) - in Richtung der Mittelachse der Behälterwand (10) - abgesenkt
ist;
(b) der abgesenkte Bereich (2) mindestens eine Entnahmeöffnung (4; 4a, 4b, 4c) aufweist,
die im gefüllten Zustand des Behälters verschlossen ist, jedoch leicht geöffnet werden
kann, insbesondere nachdem der Behälter geleert wurde.
2. Behälter nach Anspruch 1, bei dem der abgegrenzte Bereich (2) im wesentlichen rund
ist.
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, bei dem der abgegrenzte Bereich (2) im Boden (1)
außermittig, insbesondere zwischen Bodenmitte und Behälterwand (11) angeordnet ist.
4. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der abgesenkte, abgegrenzte
Bereich (2) des Bodens (1) die Gestalt eines - im Behälter-Querschnitt - nach unten
weisenden Stumpfkegels oder Spitzkegels aufweist.
5. Behälter nach Anspruch 4, bei dem am unteren Kegelstumpfende eine verschlossene Öffnung
(4) vorgesehen ist, die von unten unmittelbar geöffnet werden kann oder die von oben
- durch die deckelseitige (11) Behälteröffnung - mittelbar (mit einem langgestreckten
Hilfsmittel) durchstoßbar ist.
6. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Entnahmeöffnung (4;
4b) mit einem Kunststoffstopfen (5b) verschlossen ist, insbesondere einem Rundstopfen
mit zwei - verschiedene Durchmesser aufweisende - Kragen und einer Zwischen-Umfangsmulde,
die im verschlossenen Zustand an den Innenrändern der Öffnung (4b) anliegt.
7. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem die Entnahmeöffnung (4; 4c) der
Bodenbereich (2) oder ein Teil des Bodenbereiches (2) ist, welcher Teil oder welcher
Bodenbereich von einer Ritzlinie (6f) - aufreißbestimmt - begrenzt ist, wobei der
von der Ritzlinie (6f) eingegrenzte Bodenbereich (2) oder Teilbereich davon insbesondere
eine Aufreißlasche (6d, 6e, 6e) aufweist, die mit einem Niet (7) im Aufreißbereich
befestigt ist und mit einer Nase (6c) auf der Ritzlinie (6f) oder nahe bei der Ritzlinie
an-/aufliegt.
8. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem der aufreißbestimmte, von einer
Ritzlinie (6f) begrenzte Bodenbereich der abgesenkte Bereich (2) ist.
9. Behälter nach Anspruch 7 oder 8, bei dem der tiefste Flachbereich des nach unten weisenden
Stumpfkegels der aufreißbestimmte Teil des Bodens ist.
10. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem der abgesenkte Bereich (2) eine
(kleinere) Öffnung (4; 4a) aufweist, die mit einer Aufreißfolie - insbesondere einer
Metallfolie (5a, 5e) - verschlossen ist.
11. Behälter nach Anspruch 10, bei dem die Aufreißfolie (5a) eine Aufreißlasche (5e) aufweist,
an welcher sie vom abgesenkten Bereich (2) des Bodens (1) entfernbar ist, insbesondere
durch Ergreifen eines über den abgesenkten Bodenbereich radial herausragenden Griffendes
(5e).
12. Behälter nach einem der Ansprüche 10 oder 11, bei dem die Aufreißfolie (5a) auf dem
abgesenkten Bereich (2) aufgesiegelt oder aufgeklebt ist, wobei sie um die Öffnung
(4a) herum ausreichend bemessen ist, um einen sichere Abdichtung zu gewährleisten.
13. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem zwischem dem abgesenkten
Bodenbereich (2) und dem Restboden ein Schulterabschnitt (8;8a,8b,8c) umlaufend angeordnet
ist, der als ringförmige Stufe (8a) in einer Ebene zwischen abgesenktem Boden (2)
und Restboden (1) liegt.
14. Vorrichtung zum Herstellen des Bodens (1) eines (nahezu) vollständig entleerbaren Behälters (10);
(a) mit einem Preßstempel, der einen Teilbereich (2) des Bodens (1) des Behälters
(10) gegenüber dem Restboden absenkt;
(b) mit einem Stanz- oder Schneidstempel, der eine Öffnung (4; 4a, 4b) in den abgesenkten
Teilbereich (2) einbringt; oder
(c) mit einem Prägestempel (Ritzamboß), der eine Ritzlinie (6c) in den abgesenkten
Teilbereich (2) des Bodens (1) einprägt.
15. Verfahren zum Restentleeren eines Behälters für zähflüssige Inhalte, bei dem
(a) der durch Gebrauch weitgehend entleerte Behälter (1) auf einem Folgebehälter gleichen
Durchmessers abgestellt wird;
(b) eine im Behälter (1) bodenseitig vertieft angeordnete Öffnung (4; 4a, 4b, 4c)
nach weitgehender Entleerung des Behälters von oben geöffnet oder durchstoßen wird;
(c) der Behälter (1) so lange auf dem Folgebehälter verbleibt, bis der durch Gebrauch
weitgehend entleerte (obere) Behälter (1) nahezu vollständig oder vollständig in den
Folgebehälter restentleert ist.