(19)
(11) EP 0 630 829 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.12.1994  Patentblatt  1994/52

(21) Anmeldenummer: 94107845.3

(22) Anmeldetag:  20.05.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65D 85/672
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 02.06.1993 DE 4318284

(71) Anmelder: Agfa-Gevaert AG
D-51373 Leverkusen (DE)

(72) Erfinder:
  • Hoffmann, Joachim
    D-51145 Köln (DE)
  • Keller, Manfred
    D-40764 Langenfeld (DE)
  • Leichter, Manfred
    D-51379 Leverkusen (DE)
  • Lindlahr, Horst, Dipl.-Ing.
    D-51427 Bergisch Gladbach (DE)
  • Modemann, Karl, Dr.
    D-50259 Pulheim (DE)
  • Thomas, Matthias
    D-53578 Windhagen (DE)
  • Wleklinski, Helmut, Dipl.-Ing.
    D-51429 Bergisch Gladbach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Mehrwegtransportbehälter


    (57) Ein Mehrwegtransportbehälter für Rollen aus aufgewickeltem bandförmigen Material besteht aus
    • einem rechteckigen Behälterboden (1) mit senkrechten Wänden (2),
    • einem an einer Wand (2) angelenkten verschließbaren Behälterdeckel (3)
    • und mindestens einer auf dem Behälterboden (1) befestigten senkrechten Führungssäule (4) mit einem entlang dieser Führungssäule vertikal verschiebbaren horizontalen Lastteller (5) zur Aufhahme eines Rollenstapels und einer zwischen dem Behälterboden (1) und dem Lastteller (5) angeordneten lastabhängig spannbaren und entspannbaren Druckfeder (6), durch die die jeweils oberste Rolle (7) des Rollenstapels auf eine Arbeitshöhe a gehoben wird, die oberhalb des oberen Endes der Führungssäule (4) und oberhalb der Vorderwand des Mehrwegtransportbehälters liegt,
    wobei jeder Führungssäule (4) ein im Behälterdeckel (3) befestigtes Gegenstück (8) zugeordnet ist, das beim Schließen des Behälters formschlüssig am oberen Ende der Führungssäule (4) angreift und mit ihr zusammen zwischen Behälterboden (1) und Behälterdeckel (3) eine den Behälter stabilisierende und den auf dem Lastteller (5) ruhenden Rollenstapel gegen Lateralbewegung sichernde Einheit bildet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Mehrwegtransportbehälter für Rollen aus aufgewickeltem bandförmigem Material, insbesondere Rollen aus Fotopapier.

    [0002] Bei der Verarbeitung von fotografischem Papier zur Herstellung von Bildern mittels automatischer Verarbeitungsmaschinen (Printer) wird meistens Rollenware verwendet. Fotopapierbahnen werden in vergleichsweise schmale Streifen geschnitten und zu Rollen aufgewickelt, und diese Rollen müssen für den Transport und zum Schutz gegen ungewollte Belichtung sorgfältig verpackt werden. Die vorliegende Erfindung bezweckt einerseits die Vermeidung bzw. Reduzierung des hiermit verbundenen Verpackungsaufwandes und trägt zugleich zur Verminderung des Verpackungsabfalls bei.

    [0003] In WO 91/12561 ist für diesen Zweck eine wiederverwendbare Sammelverpackung vorgeschlagen worden, die aus einem lichtdichten Sockel und einer mit dem Sockel lichtdicht verbindbaren steifen Abdeckung besteht und innerhalb des von der Abdeckung und dem Sockel gebildeten Raumes mindestens eine horizontal angeordnete Spindel enthält, auf deren freies Ende die Rollen aufgeschoben oder davon abgenommen werden. Die Spindel ist mit einem veränderbaren Durchmesser ausgestaltet, um einerseits die Bewegung der Rollen über die Spindel zu ermöglichen und andererseits deren Arretierung zu sichern. Durch die horizontale Anordnung der Spindel und damit der Rollenachse brauchen die Rollen beim Abnehmen von der Spindel und Einsetzen in die Verarbeitungsmaschine nicht gekippt zu werden, was angesichts des beträchtlichen Gewichtes der Rollen (in der Regel mehr als 10 kg) für das Personal eine gewisse Erleichterung bedeutet. Die mit veränderbarem Durchmesser ausgestattete und nur einseitig befestigte horizontale Spindel, verbunden mit dem großen Gewicht der von der Spindel zu tragenden Rolle, macht aber andererseits eine sehr aufwendige Konstruktion erforderlich, um die gewünschte Stabilität sicherzustellen. Außerdem befinden sich die meisten Rollen nicht in einer für die manuelle Entnahme geeigneten günstigen Position, und dies gilt beispielsweise für die auf die unteren Spindeln aufgeschobenen Rollen wie auch für Rollen, die auf eine obere Spindel als erste aufgeschoben worden sind und dementsprechend als letzte entnommen werden müssen. Die vorliegende Erfindung bezweckt damit zum anderen, mit vertretbarem Aufwand eine bessere Stabilität der Verpackungseinheit sicherzustellen sowie eine manuelle Entnahme der Rollen zu erleichtern.

    [0004] In DE-A-37 24 954 ist ein Gerät zum Transport von Spulen beschrieben, bei dem Stangen vorgesehen sind, die zur Aufnahme von mehreren Spulen geeignet sind und mit einem an der jeweiligen Stange längs verschiebbar geführten Widerlager zum Abstützen der unteren Spulen versehen sind. Die Stangen führen und halten die aufgesteckten Spulen beim Transport. An dem Widerlager greift eine lastabhängig spannbare und entspannbare Feder an, die die jeweilige oberste Spule in eine für die Entnahme günstige obere Position hebt. Zur Entnahme müssen die Spulen aus dieser oberen Position über das obere Ende der jeweiligen Stange und über eine gegebenenfalls vorhandene Außenwand gehoben werden, was sich bei Spulen geringeren Gewichts, z.B. 3 bis 4 kg, noch leicht bewerkstelligen läßt.

    [0005] Vorliegende Erfindung hat damit zum Ziel, daß auch Rollen größeren Gewichtes noch bequem entnommen werden können.

    [0006] Schließlich bezweckt die vorliegende Erfindung eine ortsfeste Sicherung des Transportgutes innerhalb des Mehrwegtransportbehälters während des Transports.

    [0007] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Mehrwegtransportbehälter für Rollen aus aufgewickeltem bandförmigen Material, bestehend aus
    • einem rechteckigen Behälterboden (1) mit senkrechten Wänden (2),
    • einem an einer Wand (2) angelenkten verschließbaren Behälterdeckel (3)
    • und mindestens einer auf dem Behälterboden (1) befestigten senkrechten Führungssäule (4) mit einem entlang dieser Führungssäule vertikal verschiebbaren horizontalen Lastteller (5) zur Aufnahme eines Rollenstapels und einer zwischen dem Behälterboden (1) und dem Lastteller (5) angeordneten lastabhängig spannbaren und entspannbaren Druckfeder (6), durch die die jeweils oberste Rolle (7) des Rollenstapels auf eine Arbeitshöhe a gehoben wird, die oberhalb des oberen Endes der Führungssäule (4) und oberhalb der Vorderwand des Mehrwegtransportbehälters liegt,
    wobei jeder Führungssäule (4) ein im Behälterdeckel (3) befestigtes Gegenstück (8) zugeordnet ist, das beim Schließen des Behälters formschlüssig am oberen Ende der Führungssäule (4) angreift und mit ihr zusammen zwischen Behälterboden (1) und Behälterdeckel (3) eine den Behälter stabilisierende und den auf dem Lastteller (5) ruhenden Rollenstapel gegen Lateralbewegung sichernde Einheit bildet.

    [0008] Funktion und Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Mehrwegtransportbehälters werden nachfolgend mit Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert:
    Fig. 1
    zeigt einen Querschnitt durch den erfindungsgemäßen Mehrwegtransportbehälter in einer senkrecht zum Behälterboden und zur Vorderwand liegenden Ebene.
    Fig. 2
    zeigt die Zusammenwirkung von Führungssäule (4) und Gegenstück (8) sowie die Transportsicherung der obersten Rolle.
    Fig. 3
    zeigt eine Ausführungsform der lichtdichten Randausformung.
    Fig. 4
    zeigt die Ausstattung des Mehrwegtransportbehälters mit Stützfüßen und entsprechenden Deckelecken als Voraussetzung für die Stapelbarkeit.


    [0009] Der Behälter wird gebildet aus einem im wesentlichen rechteckigen bzw. quadratischen Behälterboden 1 mit senkrechten Wänden 2 und einem an der Hinterwand angelenkten Behälterdeckel 3. Form und Abmessungen richten sich nach der Größe der zu transportierenden Rollen, bzw. nach der Anzahl der auf dem Behälterboden senkrecht stehenden Führungssäulen 4. Für den Transport von Rollen mit einem größeren Durchmesser (d > ca. 50 cm) weist der Mehrwegtransportbehälter beispielsweise eine einzige Führungssäule und zweckmäßigerweise quadratischen Grundriß auf. Bei kleineren Rollen können beispielsweise 4 oder 6 Führungssäulen vorhanden sein. Fig. 1 zeigt zwei in der Darstellungsebene hintereinanderliegende Führungssäulen 4 mit jeweils entlang der Führungssäule vertikal verschiebbarem horizontalen Lastteller 5 und einer zwischen dem Behälterboden 1 und dem Lastteller 5 angeordneten lastabhängig spannbaren und entspannbaren Druckfeder 6. Die Führungssäulen 4 sind so ausgelegt, daß sie für die Aufnahme und Zentrierung der Rollen des Rollenstapels sowie zu deren Sicherung gegen Lateralbewegung geeignet sind. Durch die Druckfeder 6 wird der Lastteller 5 so weit angehoben, daß die oberste Rolle 7 auch bei unterschiedlicher Rollenhöhe frei aufliegt und behinderungsfrei nach vorne über die Behälterkante gezogen werden kann. Der vordere abgebildete Lastteller 5, in der Darstellung links, trägt freiaufliegend eine Rolle (= oberste Rolle 7). Diese Rolle befindet sich oberhalb des oberen Endes der Führungssäule und oberhalb des oberen Randes der Vorderwand und kann daher von der Bedienungsperson nach vorne, in der Darstellung nach links, vom Lastteller weggezogen werden. Der hintere Lastteller, in der Darstellung rechts, trägt einen Rollenstapel mit ebenfalls einer obersten Rolle. Die Druckfeder ist unter der Last des Rollenstapels komprimiert und gespannt. Die oberste Rolle befindet sich ebenfalls oberhalb des oberen Ende der Führungssäule und oberhalb des oberen Randes der Wände. Zweckmäßigerweise sind die Druckfedern 6 mit einer Expansionssperre ausgestattet, die verhindert, daß der Lastteller 5 nach Erreichen der günstigen Entnahmeposition für die unterste, unmittelbar darauf liegende Rolle und bei deren Entnahme weiter angehoben wird und hierdurch die Entnahme der Rollen des hinteren Rollenstapels behindert. Die jeweils oberste Rolle des hinteren Rollenstapels wird zweckmäßigerweise durch eine geeignete Dimensionierung der hinteren Führungssäule und der zugehörigen Druckfeder etwas höher als die Auflagefläche des vorderen Lasttellers gehoben.

    [0010] Die Rollen müssen während des Transports horizontal und vertikal gesichert werden. Die horizontale Sicherung erfolgt durch die Führungssäule 4, die bei geschlossenem Behälter durch das zugehörige im Behälterdeckel befestigte Gegenstück 8 eine zusätzliche Stabilisierung erfährt. Fig. 2 zeigt, daß das Gegenstück 8 an seinem Ende konisch ausgebildet ist und beim Schließen des Behälters in eine konische Mulde 9 im oberen Ende der Führungssäule 4 eingreift.

    [0011] Behälters in eine konische Mulde 9 im oberen Ende der Führungssäule 4 eingreift. Während die unteren Rollen durch eine geeignete Abstimmung von Durchmesser der Führungssäule 4 und Innendurchmesser der Rollen durch die Führungssäule 4 zentriert und gegen Lateralbewegung gesichert sind, erfolgt die horizontale und vertikale Sicherung der obersten frei aufliegenden Rolle durch das Gegenstück 8, das mit einer konischen Erweiterung 10 schlüssig in die obere zentrale Öffnung der obersten Rolle 7 eingreift. Zusätzlich kann dem Gegenstück 8 ein Federelement 11 zugeordnet sein, das sich beim Schließen des Behälters an die obere Fläche der obersten Rolle 7 anlegt und den Rollenstapel gegen die Druckfeder 6 drückt.

    [0012] Der lichtdichte Verschluß wird dadurch erreicht, daß der Behälter am oberen Rand seiner senkrechten Wände und am unteren Rand des Behälterdeckels rundumlaufend geeignete zusammenwirkende Randausformungen mit eingebetteten elastischen Dichtungsmassen enthält. Beim Schließen des Behälters bilden diese eine rundumlaufende lichtundurchlässige Labyrinth-Dichtung. Fig. 3 zeigt, daß der Behälter am oberen Rand der senkrechten Wand 2 eine U-profilartige Verstärkung in Form eines dort befestigten rundumlaufenden Winkels 12 aufweist, in den eine elastische Dichtungsmasse 14 eingebettet ist. Ebenso weist auch der Behälterdeckel 3 eine U-profilartige Verstärkung in Form eines dort befestigten rundumlaufenden Winkels 13 auf, in den eine elastische Dichtungsmasse 15 eingebettet ist. Beim Schließen des Behälters drückt sich der obere Rand der senkrechten Wand 2 in die Dichtungsmasse 15 und der freie Schenkel des am Behälterdeckel befestigten Winkels 13 in die Dichtungsmasse 14, so daß sich ringsumlaufend eine lichtundurchlässige Labyrinth-Dichtung ergibt.

    [0013] Zur Sicherung gegen unbeabsichtigtes oder unbefugtes Öffnen kann der erfindungsgemäße Mehrwegtransportbehälter mit einer Verriegelungsvorrichtung mit Schloß ausgestattet sein. Während des Gebrauchs (Entnahme der Rollen) kann der Behälterdeckel 3 durch geeignete Anordnung einer oder mehrerer Gasdruckfedern in jedem Öffnungswinkel arretiert werden.

    [0014] Um eine gute Volumenausnutzung beim Transport und bei der Lagerung zu erzielen, kann der erfindungsgemäße Mehrwegtransportbehälter stapelbar ausgebildet sein. Fig. 4 zeigt die Ausstattung mit Stützfüßen 16 und entsprechenden Ecken 17 am Behälterdeckel 3, durch die die Stapelbarkeit und die Eignung zum Transport durch Gabelhubwagen und Gabelstapler gewährleistet ist.


    Ansprüche

    1. Mehrwegtransportbehälter für Rollen aus aufgewickeltem bandförmigen Material, bestehend aus

    - einem rechteckigen Behälterboden (1) mit senkrechten Wänden (2),

    - einem an einer Wand (2) angelenkten verschließbaren Behälterdeckel (3)

    - und mindestens einer auf dem Behälterboden (1) befestigten senkrechten Führungssäule (4) mit einem entlang dieser Führungssäule vertikal verschiebbaren horizontalen Lastteller (5) zur Aufnahme eines Rollenstapels und einer zwischen dem Behälterboden (1) und dem Lastteller (5) angeordneten lastabhängig spannbaren und entspannbaren Druckfeder (6), durch die die jeweils oberste Rolle (7) des Rollenstapels auf eine Arbeitshöhe a gehoben wird, die oberhalb des oberen Endes der Führungssäule (4) und oberhalb der Vorderwand des Mehrwegtransportbehälters liegt,

    wobei jeder Führungssäule (4) ein im Behälterdeckel (3) befestigtes Gegenstück (8) zugeordnet ist, das beim Schließen des Behälters formschlüssig am oberen Ende der Führungssäule (4) angreift und mit ihr zusammen zwischen Behälterboden (1) und Behälterdeckel (3) eine den Behälter stabilisierende und den auf dem Lastteller (5) ruhenden Rollenstapel gegen Lateralbewegung sichernde Einheit bildet.
     
    2. Mehrwegtransportbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenstück (8) an seinem Ende konisch ausgebildet ist und beim Schließen des Behälters in eine konische Mulde (9) im oberen Ende der Führungssäule (4) eingreift.
     
    3. Mehrwegtransportbehälter nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenstück (8) in seinem Sockel eine konische Erweiterung (10) aufweist, die schlüssig in die obere zentrale Öffnung der obersten Rolle (7) eingreift.
     
    4. Mehrwegtransportbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gegenstück (8) ein Federelement (11) zugeordnet ist, das sich beim Schließen des Behälters an die obere Fläche der obersten Rolle (7) anlegt.
     
    5. Mehrwegtransportbehälter nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß er am oberen Rand der senkrechten Wände (2) eine rundumlaufende Randausformung mit eingebetteter elastischer Dichtungsmasse aufweist, die beim Schließen des Behälters mit einer entsprechenden rundumlaufenden Randausformung mit ebenfalls eingebetteter elastischer Dichtungsmasse im Behälterdeckel (3) zu einer lichtundurchlässigen Labyrinth-Dichtung (12, 13, 14, 15) zusammenwirkt.
     
    6. Mehrwegtransportbehälter nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß er durch Stützfußausbildung (16) an den Ecken des Behälterbodens (1) und entsprechende Deckeleckausbildung (17) an den Ecken des Behälterdeckels (3) stapelfähig ist.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht