[0001] Die Erfindung betrifft einen Mehrwegtransportbehälter für Rollen aus aufgewickeltem
bandförmigem Material, insbesondere Rollen aus Fotopapier.
[0002] Bei der Verarbeitung von fotografischem Papier zur Herstellung von Bildern mittels
automatischer Verarbeitungsmaschinen (Printer) wird meistens Rollenware verwendet.
Fotopapierbahnen werden in vergleichsweise schmale Streifen geschnitten und zu Rollen
aufgewickelt, und diese Rollen müssen für den Transport und zum Schutz gegen ungewollte
Belichtung sorgfältig verpackt werden. Die vorliegende Erfindung bezweckt einerseits
die Vermeidung bzw. Reduzierung des hiermit verbundenen Verpackungsaufwandes und trägt
zugleich zur Verminderung des Verpackungsabfalls bei.
[0003] In WO 91/12561 ist für diesen Zweck eine wiederverwendbare Sammelverpackung vorgeschlagen
worden, die aus einem lichtdichten Sockel und einer mit dem Sockel lichtdicht verbindbaren
steifen Abdeckung besteht und innerhalb des von der Abdeckung und dem Sockel gebildeten
Raumes mindestens eine horizontal angeordnete Spindel enthält, auf deren freies Ende
die Rollen aufgeschoben oder davon abgenommen werden. Die Spindel ist mit einem veränderbaren
Durchmesser ausgestaltet, um einerseits die Bewegung der Rollen über die Spindel zu
ermöglichen und andererseits deren Arretierung zu sichern. Durch die horizontale Anordnung
der Spindel und damit der Rollenachse brauchen die Rollen beim Abnehmen von der Spindel
und Einsetzen in die Verarbeitungsmaschine nicht gekippt zu werden, was angesichts
des beträchtlichen Gewichtes der Rollen (in der Regel mehr als 10 kg) für das Personal
eine gewisse Erleichterung bedeutet. Die mit veränderbarem Durchmesser ausgestattete
und nur einseitig befestigte horizontale Spindel, verbunden mit dem großen Gewicht
der von der Spindel zu tragenden Rolle, macht aber andererseits eine sehr aufwendige
Konstruktion erforderlich, um die gewünschte Stabilität sicherzustellen. Außerdem
befinden sich die meisten Rollen nicht in einer für die manuelle Entnahme geeigneten
günstigen Position, und dies gilt beispielsweise für die auf die unteren Spindeln
aufgeschobenen Rollen wie auch für Rollen, die auf eine obere Spindel als erste aufgeschoben
worden sind und dementsprechend als letzte entnommen werden müssen. Die vorliegende
Erfindung bezweckt damit zum anderen, mit vertretbarem Aufwand eine bessere Stabilität
der Verpackungseinheit sicherzustellen sowie eine manuelle Entnahme der Rollen zu
erleichtern.
[0004] In DE-A-37 24 954 ist ein Gerät zum Transport von Spulen beschrieben, bei dem Stangen
vorgesehen sind, die zur Aufnahme von mehreren Spulen geeignet sind und mit einem
an der jeweiligen Stange längs verschiebbar geführten Widerlager zum Abstützen der
unteren Spulen versehen sind. Die Stangen führen und halten die aufgesteckten Spulen
beim Transport. An dem Widerlager greift eine lastabhängig spannbare und entspannbare
Feder an, die die jeweilige oberste Spule in eine für die Entnahme günstige obere
Position hebt. Zur Entnahme müssen die Spulen aus dieser oberen Position über das
obere Ende der jeweiligen Stange und über eine gegebenenfalls vorhandene Außenwand
gehoben werden, was sich bei Spulen geringeren Gewichts, z.B. 3 bis 4 kg, noch leicht
bewerkstelligen läßt.
[0005] Vorliegende Erfindung hat damit zum Ziel, daß auch Rollen größeren Gewichtes noch
bequem entnommen werden können.
[0006] Schließlich bezweckt die vorliegende Erfindung eine ortsfeste Sicherung des Transportgutes
innerhalb des Mehrwegtransportbehälters während des Transports.
[0007] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Mehrwegtransportbehälter für Rollen
aus aufgewickeltem bandförmigen Material, bestehend aus
- einem rechteckigen Behälterboden (1) mit senkrechten Wänden (2),
- einem an einer Wand (2) angelenkten verschließbaren Behälterdeckel (3)
- und mindestens einer auf dem Behälterboden (1) befestigten senkrechten Führungssäule
(4) mit einem entlang dieser Führungssäule vertikal verschiebbaren horizontalen Lastteller
(5) zur Aufnahme eines Rollenstapels und einer zwischen dem Behälterboden (1) und
dem Lastteller (5) angeordneten lastabhängig spannbaren und entspannbaren Druckfeder
(6), durch die die jeweils oberste Rolle (7) des Rollenstapels auf eine Arbeitshöhe
a gehoben wird, die oberhalb des oberen Endes der Führungssäule (4) und oberhalb der
Vorderwand des Mehrwegtransportbehälters liegt,
wobei jeder Führungssäule (4) ein im Behälterdeckel (3) befestigtes Gegenstück (8)
zugeordnet ist, das beim Schließen des Behälters formschlüssig am oberen Ende der
Führungssäule (4) angreift und mit ihr zusammen zwischen Behälterboden (1) und Behälterdeckel
(3) eine den Behälter stabilisierende und den auf dem Lastteller (5) ruhenden Rollenstapel
gegen Lateralbewegung sichernde Einheit bildet.
[0008] Funktion und Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Mehrwegtransportbehälters werden
nachfolgend mit Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert:
- Fig. 1
- zeigt einen Querschnitt durch den erfindungsgemäßen Mehrwegtransportbehälter in einer
senkrecht zum Behälterboden und zur Vorderwand liegenden Ebene.
- Fig. 2
- zeigt die Zusammenwirkung von Führungssäule (4) und Gegenstück (8) sowie die Transportsicherung
der obersten Rolle.
- Fig. 3
- zeigt eine Ausführungsform der lichtdichten Randausformung.
- Fig. 4
- zeigt die Ausstattung des Mehrwegtransportbehälters mit Stützfüßen und entsprechenden
Deckelecken als Voraussetzung für die Stapelbarkeit.
[0009] Der Behälter wird gebildet aus einem im wesentlichen rechteckigen bzw. quadratischen
Behälterboden 1 mit senkrechten Wänden 2 und einem an der Hinterwand angelenkten Behälterdeckel
3. Form und Abmessungen richten sich nach der Größe der zu transportierenden Rollen,
bzw. nach der Anzahl der auf dem Behälterboden senkrecht stehenden Führungssäulen
4. Für den Transport von Rollen mit einem größeren Durchmesser (d > ca. 50 cm) weist
der Mehrwegtransportbehälter beispielsweise eine einzige Führungssäule und zweckmäßigerweise
quadratischen Grundriß auf. Bei kleineren Rollen können beispielsweise 4 oder 6 Führungssäulen
vorhanden sein. Fig. 1 zeigt zwei in der Darstellungsebene hintereinanderliegende
Führungssäulen 4 mit jeweils entlang der Führungssäule vertikal verschiebbarem horizontalen
Lastteller 5 und einer zwischen dem Behälterboden 1 und dem Lastteller 5 angeordneten
lastabhängig spannbaren und entspannbaren Druckfeder 6. Die Führungssäulen 4 sind
so ausgelegt, daß sie für die Aufnahme und Zentrierung der Rollen des Rollenstapels
sowie zu deren Sicherung gegen Lateralbewegung geeignet sind. Durch die Druckfeder
6 wird der Lastteller 5 so weit angehoben, daß die oberste Rolle 7 auch bei unterschiedlicher
Rollenhöhe frei aufliegt und behinderungsfrei nach vorne über die Behälterkante gezogen
werden kann. Der vordere abgebildete Lastteller 5, in der Darstellung links, trägt
freiaufliegend eine Rolle (= oberste Rolle 7). Diese Rolle befindet sich oberhalb
des oberen Endes der Führungssäule und oberhalb des oberen Randes der Vorderwand und
kann daher von der Bedienungsperson nach vorne, in der Darstellung nach links, vom
Lastteller weggezogen werden. Der hintere Lastteller, in der Darstellung rechts, trägt
einen Rollenstapel mit ebenfalls einer obersten Rolle. Die Druckfeder ist unter der
Last des Rollenstapels komprimiert und gespannt. Die oberste Rolle befindet sich ebenfalls
oberhalb des oberen Ende der Führungssäule und oberhalb des oberen Randes der Wände.
Zweckmäßigerweise sind die Druckfedern 6 mit einer Expansionssperre ausgestattet,
die verhindert, daß der Lastteller 5 nach Erreichen der günstigen Entnahmeposition
für die unterste, unmittelbar darauf liegende Rolle und bei deren Entnahme weiter
angehoben wird und hierdurch die Entnahme der Rollen des hinteren Rollenstapels behindert.
Die jeweils oberste Rolle des hinteren Rollenstapels wird zweckmäßigerweise durch
eine geeignete Dimensionierung der hinteren Führungssäule und der zugehörigen Druckfeder
etwas höher als die Auflagefläche des vorderen Lasttellers gehoben.
[0010] Die Rollen müssen während des Transports horizontal und vertikal gesichert werden.
Die horizontale Sicherung erfolgt durch die Führungssäule 4, die bei geschlossenem
Behälter durch das zugehörige im Behälterdeckel befestigte Gegenstück 8 eine zusätzliche
Stabilisierung erfährt. Fig. 2 zeigt, daß das Gegenstück 8 an seinem Ende konisch
ausgebildet ist und beim Schließen des Behälters in eine konische Mulde 9 im oberen
Ende der Führungssäule 4 eingreift.
[0011] Behälters in eine konische Mulde 9 im oberen Ende der Führungssäule 4 eingreift.
Während die unteren Rollen durch eine geeignete Abstimmung von Durchmesser der Führungssäule
4 und Innendurchmesser der Rollen durch die Führungssäule 4 zentriert und gegen Lateralbewegung
gesichert sind, erfolgt die horizontale und vertikale Sicherung der obersten frei
aufliegenden Rolle durch das Gegenstück 8, das mit einer konischen Erweiterung 10
schlüssig in die obere zentrale Öffnung der obersten Rolle 7 eingreift. Zusätzlich
kann dem Gegenstück 8 ein Federelement 11 zugeordnet sein, das sich beim Schließen
des Behälters an die obere Fläche der obersten Rolle 7 anlegt und den Rollenstapel
gegen die Druckfeder 6 drückt.
[0012] Der lichtdichte Verschluß wird dadurch erreicht, daß der Behälter am oberen Rand
seiner senkrechten Wände und am unteren Rand des Behälterdeckels rundumlaufend geeignete
zusammenwirkende Randausformungen mit eingebetteten elastischen Dichtungsmassen enthält.
Beim Schließen des Behälters bilden diese eine rundumlaufende lichtundurchlässige
Labyrinth-Dichtung. Fig. 3 zeigt, daß der Behälter am oberen Rand der senkrechten
Wand 2 eine U-profilartige Verstärkung in Form eines dort befestigten rundumlaufenden
Winkels 12 aufweist, in den eine elastische Dichtungsmasse 14 eingebettet ist. Ebenso
weist auch der Behälterdeckel 3 eine U-profilartige Verstärkung in Form eines dort
befestigten rundumlaufenden Winkels 13 auf, in den eine elastische Dichtungsmasse
15 eingebettet ist. Beim Schließen des Behälters drückt sich der obere Rand der senkrechten
Wand 2 in die Dichtungsmasse 15 und der freie Schenkel des am Behälterdeckel befestigten
Winkels 13 in die Dichtungsmasse 14, so daß sich ringsumlaufend eine lichtundurchlässige
Labyrinth-Dichtung ergibt.
[0013] Zur Sicherung gegen unbeabsichtigtes oder unbefugtes Öffnen kann der erfindungsgemäße
Mehrwegtransportbehälter mit einer Verriegelungsvorrichtung mit Schloß ausgestattet
sein. Während des Gebrauchs (Entnahme der Rollen) kann der Behälterdeckel 3 durch
geeignete Anordnung einer oder mehrerer Gasdruckfedern in jedem Öffnungswinkel arretiert
werden.
[0014] Um eine gute Volumenausnutzung beim Transport und bei der Lagerung zu erzielen, kann
der erfindungsgemäße Mehrwegtransportbehälter stapelbar ausgebildet sein. Fig. 4 zeigt
die Ausstattung mit Stützfüßen 16 und entsprechenden Ecken 17 am Behälterdeckel 3,
durch die die Stapelbarkeit und die Eignung zum Transport durch Gabelhubwagen und
Gabelstapler gewährleistet ist.
1. Mehrwegtransportbehälter für Rollen aus aufgewickeltem bandförmigen Material, bestehend
aus
- einem rechteckigen Behälterboden (1) mit senkrechten Wänden (2),
- einem an einer Wand (2) angelenkten verschließbaren Behälterdeckel (3)
- und mindestens einer auf dem Behälterboden (1) befestigten senkrechten Führungssäule
(4) mit einem entlang dieser Führungssäule vertikal verschiebbaren horizontalen Lastteller
(5) zur Aufnahme eines Rollenstapels und einer zwischen dem Behälterboden (1) und
dem Lastteller (5) angeordneten lastabhängig spannbaren und entspannbaren Druckfeder
(6), durch die die jeweils oberste Rolle (7) des Rollenstapels auf eine Arbeitshöhe
a gehoben wird, die oberhalb des oberen Endes der Führungssäule (4) und oberhalb der
Vorderwand des Mehrwegtransportbehälters liegt,
wobei jeder Führungssäule (4) ein im Behälterdeckel (3) befestigtes Gegenstück (8)
zugeordnet ist, das beim Schließen des Behälters formschlüssig am oberen Ende der
Führungssäule (4) angreift und mit ihr zusammen zwischen Behälterboden (1) und Behälterdeckel
(3) eine den Behälter stabilisierende und den auf dem Lastteller (5) ruhenden Rollenstapel
gegen Lateralbewegung sichernde Einheit bildet.
2. Mehrwegtransportbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenstück
(8) an seinem Ende konisch ausgebildet ist und beim Schließen des Behälters in eine
konische Mulde (9) im oberen Ende der Führungssäule (4) eingreift.
3. Mehrwegtransportbehälter nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gegenstück (8) in seinem Sockel eine konische Erweiterung (10) aufweist, die
schlüssig in die obere zentrale Öffnung der obersten Rolle (7) eingreift.
4. Mehrwegtransportbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Gegenstück (8) ein Federelement (11) zugeordnet ist, das sich beim Schließen
des Behälters an die obere Fläche der obersten Rolle (7) anlegt.
5. Mehrwegtransportbehälter nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß
er am oberen Rand der senkrechten Wände (2) eine rundumlaufende Randausformung mit
eingebetteter elastischer Dichtungsmasse aufweist, die beim Schließen des Behälters
mit einer entsprechenden rundumlaufenden Randausformung mit ebenfalls eingebetteter
elastischer Dichtungsmasse im Behälterdeckel (3) zu einer lichtundurchlässigen Labyrinth-Dichtung
(12, 13, 14, 15) zusammenwirkt.
6. Mehrwegtransportbehälter nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß
er durch Stützfußausbildung (16) an den Ecken des Behälterbodens (1) und entsprechende
Deckeleckausbildung (17) an den Ecken des Behälterdeckels (3) stapelfähig ist.