[0001] Aus DE 4010065 A1 bzw. EP 0521975 B1 ist ein Verfahren zum mengenbezogenen Entsorgen
von Haushalts- und Gewerbemüll und ein mengenbezogenes Entsorgungssystem für derartigen
Müll bekannt. Dabei wird ein am Müllgefäß angebrachter und dessen Benutzer identifizierender
Code abgelesen, und das Messen des Mülls wird im Müllgefäß vorgenommen. Ferner werden
die Daten des Codes und des Meßschrittes zugeordnet und gespeichert und der Entleerungsvorgang
des Müllgefäßes freigegeben und durchgeführt, wobei die Müllmenge per berührungsloser
Messung aus einer vorgegebenen Höhe über dem Müllgefäßboden als Füllstandsniveau im
Müllgefäß gemessen werden soll.
Um dies erreichen zu wollen, wird das Müllgefäß positioniert, und als Meßanordnung
dient eine oberhalb des positionierten Müllgefäßes angebrachte Meßvorrichtung mit
mindestens einem Meßgerät zum berührungslosen Bestimmen des im Müllgefäß enthaltenen
Müllvolumens, die die Entfernung vom Meßgerät zur Mülloberfläche im Müllgefäß mißt.
[0002] Weitergehend sind mehrere Transponderlösungen zum Identifzieren von Behältern, insbesondere
Müllbehältern, in Verbindung mit einer Datenverarbeitungseinheit bekannt (siehe bspw.
DE 4211119 A1). Zur automatischen Fakturierung sowie zum rationellen Verwiegen von
Müll direkt am Müllauto ist eine Anordnung mit Biegegebern oder Zuggebern bekannt.
Bei der vorliegenden Lösung, insbesondere EP 0521975 B1, soll durch die berührungslose
Messung die Bestimmung der Müllmenge erreicht sein, was nicht praktikabel ist.
Ferner wird durch Positionierung des Gefäßes und der folgenden Messung der Schüttvorgang
tatsächlich unterbrochen, wodurch Zeit verlorengeht.
Aus Effektivitätsgründen sind Zeitverluste in der Branche jedoch nicht hinzunehmen.
[0003] Deshalb sollte aufgabengemäß praktikabel zu erreichen sein, daß bspw. sich 4 Gewichtsgrenzwerte,
bezogen auf die Müllgefäßgröße, zweckmäßigerweise die Gruppen Leicht, Normal, Schwer
sowie Übergewichtig feststellen lassen, um letztlich den in den entsprechenden Verwaltungsvorschriften
enthaltenen gebührenmindernden bzw. gebührensteigernden Tatbeständen zu entsprechen.
Hinzu kam aufgabengemäß die Erreichung eines kontinuierlichen, über eine Datenverarbeitungseinheit
gesteuerten, Meßvorganges ohne Abbruch des Schüttvorganges unter tatsächlicher Bestimmung
der Identifikation, Verknüpfüng und Auswertung des Behälters, seines Gewichtes sowie
Füllvolumens.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei einem kontinuierlichen Verfahren zum Entsorgen
von Müll der genannten Art die im Anspruch 15 angegebenen Merkmale und bei einem mengenbezogenen
Entsorgungssystem für Müll die im Anspruch 1 ff. angegebenen Merkmale vorgesehen.
Dadurch wird eine kontinuierliche, tatsächliche Bestimmung der relevanten Daten erreicht,
mithin werden für den Anwender Zeitverluste vermieden.
[0004] Dem Benutzer ist ferner möglich, auf der Grundlage der Volumenbestimmung in Kombination
mit einer Grenzwertüberwachung des Gewichtes verschiedener Müllgefäßgrößen einen direkten
Einfluß auf seine Gebühren nach Gebührentatbeständen zu nehmen.
[0005] Ein besonderer Vorteil der Anordnung ist es, daß die Kombination der beschriebenen
Anordnungssysteme variabel an die verschiedenen am Markt vorhandenen Systeme angepaßt
werden kann, so können die Initiatoren am verschiebbaren Kragarm angebracht werden.
[0006] Letztlich bewirkt die Verknüpfüng der Meßwerte Füllstand, Gewicht und Identifikation,
daß ein Dichtefaktor im physikalischen Sinn gebildet wird, der der Klassifizierung
dient und mit vorgegebenen Werten verglichen wird und eine gebührentaugliche Abrechnung
ermöglicht.
[0007] Nachfolgender Beschreibung eines praktizierten Ausführungsbeispiels (Figur 1) sind
weitere Einzelheiten zu entnehmen.
Das in der Zeichnung gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung
dargestellte mengenbezogene Entsorgungssystem (9) für Haushalts-, Gewerbe- und dgl.
Müll
verwendet ein übliches Müllfahrzeug (10) genormte Müllgefäße (8), eine Datenverarbeitungseinheit
(6), ein Identifizierungssystem (3), ein Volumenerfassungsgerät (5) und ein Gewichtserfassungselement
(13). Die Mülltonne (8) wird mit einem unlösbar angebrachten Datenträger (1), der
den Identifizierungscode enthält, versehen. Bei der Aufnahme des Müllgefäßes (8) an
der Hub-Kippvorrichtung (7) wird der Identifizierungscode aus dem Datenträger (1)
mit der Lesevorrichtung (2) ausgelesen und einer Auswerteeinheit (3) zugeführt. Am
geöffneten Deckel (15) des Müllgefäßes (8) wird der Abstand (A) vom Füllstandssensor
(5) zur Mülloberfläche (12) des Mülls (11) gemessen und der Datenverarbeitungseinheit
(6) übermittelt. Gleichzeitig erfolgt die Gewichtserfassung des Müllgefäßes (8) durch
eine Wägezelle (13), die an der Hub-Kippvorrichtung (7) angeordnet und mit der Datenverarbeitungseinheit
(6) verbunden ist. Wird das zulässige Gewicht eines Müllgefäßes überschritten, oder
befindet sich kein gültiger Datenträger (1) am Müllgefaß, wird dieses von der Datenverarbeitungseinheit
(6) über die Anzeigeeinheit (4) signalisiert, und das entsprechende Müllgefäß muß
nicht entleert werden.
[0008] Der verschiebbare Kragarm, der fest am Fahrzeug installiert ist und an dem die Initiatoren
angeordnet sein können, ist als hydraulisch/pneumatischer Hubzylinder (17) ausgeführt,
an dessen Kolbenstange (18) über eine Halterung (19) die Sensorik (5) befestigt ist.
Als Wägeeinrichtung ist eine Wägezelle (13) vorgesehen.
[0009] Die Füllstandssensoren (5), der verschiebbare Kragarm (14), die Initiatoren (16),
die Anzeigeneinheit (4), die Wägezelle (13) sowie die Lesevorrichtung sind mit Identsystem
(3) sowie Datenverarbeitungseinheit (6) verbunden.
[0010] Als Initiator (16) sind mehrere Sensoren angeordnet, die der Erkennung der Position
des Müllgefäßes (8) während des Schüttvorganges dienen. Über die Datenverarbeitungseinheit
(6) wird die Messung ausgelöst und ausgewertet.
Die Datenverarbeitungseinheit (6) steuert die Meßvorgänge.
Kontinuierlich, ohne Abbruch des Schüttvorganges, wird mittels der am verschiebbaren
Kragarm (14) angebrachten Füllstandssensorik (5), die gekoppelt ist mit Initiatoren
(16) und der Datenverarbeitungseinheit (6) und darüber ausgelöst wird sowie proportional
zur Bewegung der Hub-Kippvorrichtung (7) geführt wird, die Bewertung des Müllaufkommens
so durchgeführt, daß das Höchstgewicht überwacht wird, die Identifikation, eine Verknüpfüng
der Meßwerte derart erfolgt, daß ein Dichtefaktor im physikalischen Sinne gebildet
wird, der der Müllklassifizierung dient, welche je nach in der Datenverarbeitungseinheit
vorgegebenen Müllklassifizierung die entsprechenden Gebühren darstellt und aufbereitet.
Dabei werden ausführungsgemäß in der Elektronik die Wertabgleichungen vorgenommen,
so daß konstante Werte vorliegen.
[0011] Ausführungsgemäß ist vorgesehen,dass das Einrichten nach der Teach in Methode erfolgt,wobei
die Vorgabe gemessen,ausgewertet und eingegeben wird.Ferner erfolgt die Gewinnung
bzw. Verknüpfung der verschiedenen Parameter Identifikation,Füllvolumen, Gewicht,die
letztlich zum Dichtefaktor verknüpft werden ,jedoch keine eindeutige Korrelation erlauben
muß, über die Auswertung von Abweichungen von der Referenz sowie sowie die Darstellung
der Ergebnisse vorzugsweise als Ergebnisvektoren, die eine qualitative Bewertung ermöglicht
sowie über eine Fuzzyfiziereinrichtung ein Vergleich (Darstellung als Ergebnisvektoren)
erfolgt.
- Datenträger
- (1)
- Lesevorrichtung
- (2)
- Identsystem
- (3)
- Anzeigeeinheit
- (4)
- Füllstandssensorik
- (5)
- Datenverarbeitungseinheit
- (6)
- Hub-Kippvorrichtung
- (7)
- Müllgefäß
- (8)
- Entsorgungssystem
- (9)
- Müllfahrzeug
- (10)
- Müll
- (11)
- Mülloberfläche
- (12)
- Wägezelle
- (13)
- verschiebbarer Kragarm
- (14)
- geöffneter Deckel
- (15)
- Initiatoren
- (16)
- hydr./pneum. Hubzylinder
- (17)
- Kolbenstange
- (18)
- Halterung
- (19)
1. Mengenbezogenes Entsorgungssystem (9) für Müll, bei dem mittels eines Müllfahrzeuges
(10) genormte Müllgefäße (8) periodisch geleert und der Müll (11) abtransportiert
wird, bestehend aus einem am Müllgefäß (8) angebrachten Datenträger (1) mit Identifizierungscode,
einer am Müllfahrzeug (10) angebrachten Lesevorrichtung (2) für den Identifizierungscode
sowie deren Auswerteeinheit (3), einem am Müllfahrzeug (10) oberhalb des zu entleerenden
Müllgefäßes (8) angebrachten Füllstandssensor (5) und eine mit einem Speicher versehene
Datenverarbeitungseinheit (6), die mit der Auswerteeinheit (3), dem Füllstandssensor
(5) und einer Anzeigeeinheit (4) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllstandssensoren
(5) am Müllfahrzeug (10) an einem verschiebbaren Kragarm (14) angebracht sind und
mit einer Wägezelle (13) mittels Initiatoren (16) kombiniert sind, die während des
Schüttvorganges die Meßvorgänge auslösen.
2. Anordnung nach Anspruch 1, wobei Füllstandssensoren (5) und Wägezelle (13) mit einer
Datenverarbeitungseinheit (6) verbunden sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wägezellen an der
Hub-Kippvorrichtung (7) des Müllfahrzeuges (10) angeordnet sind.
4. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, wobei der Füllstandssensor (5) ein akustisches, vorzugsweise
ein Ultraschall-Meßgerät ist.
5. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllstandssensor
(5) ein optisches, vorzugsweise ein Infrarot-Meßgerät ist.
6. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Datenträger (1) an
einer Hub-Kippvorrichtung (7) am Müllfahrzeug (10) zugewandten Außenseite des Müllgefäßes
(8) und die Lesevorrichtung (2) an der Hub-Kippvorrichtung (7) angebracht ist, daß
der Datenträger (1) und die Lesevorrichtung (2) im von der Hub-Kippvorrichtung (7)
ergriffenen und gehaltenen Zustand des Müllgefaßes (8) einander gegenüberliegen.
7. Anordnung nach mindestens einem der vorgenannten Ansprüche, wobei als Initiator mindestens
ein Sensor zur Erkennung des für die Volumen- und Gewichtsmessung vorgesehenen Position
angeordnet ist.
8. Anordnung nach mindestens einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Initiatoren (16) am verschiebbaren Kragarm angeordnet sind.
9. Anordnung nach mindestens einem der vorgenannten Ansprüche, wobei die Initiatoren
(16) als mechanische Schalter gekoppelt an die Hub-Kippvorrichtung angeordnet sind.
10. Anordnung nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß als Wägeeinrichtung ein Drucksensor (17) zwischen Hydraulikzylinder (18) und Magnetventil
(19) zur Erfassung des Öldrucks bei geschlossenem Magnetventil (19) als Maß für das
Gewicht des Müllgefäßes (8) dient.
11. Anordnung nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Initiator (16) zur Erkennung der für die Volumen- und Gewichtsmessung notwendigen
Position des Müllgefäßes während des Schüttvorganges so angeordnet ist, daß das Müllgefäß
(8) bereits soweit in Richtung des Müllfahrzeuges (10) positioniert ist, daß der Füllstandssensor
(5) am Kragarm (14) nicht über die Fahrzeuglänge hinausragt.
12. Anordnung nach Anspruch 1, wobei der verschiebbare Kragarm (14) starr angebracht ist
und auf einem hydraulisch/pneumatischen Hubzylinder (20) beruht, an dessen Kolbenstange
(21) über eine Halterung (22) die Sensorik (5) befestigt ist.
13. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der verschiebbare Kragarm (14)
mit einem Hydraulikmotor ausgeführt wird.
14. Anordnung nach Anspruch 1, wobei der verschiebbare Kragarm (14) mittels Spindelantrieb
oder Schneckenwinde ausgeführt wird.
15. Verfahren zum mengenbezogenen Entsorgen von Müll, bei dem mittels eines Müllfahrzeuges
genormte Müllgefäße periodisch geleert und der Müll abtransportiert wird und ein Auslesen
des Identifizierungscodes aus einem am Müllgefäß angebrachten Datenträger ein berührungsloses
Messen des Füllstandsniveaus des in dem Müllgefäß befindlichen Mülls und ein Speichern
der Daten der Identifikation, der Füllstands- und der Gewichtsmessung erfolgt, dadurch
gekennzeichnet, daß kontinuierlich ohne Abbruch des Schüttvorganges mittels einer
an einem verschiebbaren Kragarm (14) angebrachten Füllstandssensorik (5), die gekoppelt
mit Initiatoren (16) der Datenverarbeitungseinheit (6) ist und darüber ausgelöst wird
sowie proportional zur Bewegung der Hub-Kippvorrichtung (7) geführt wird und eine
Bewertung des Müllaufkommens so erfolgt, daß das Höchstgewicht überwacht wird, die
Identifikation, eine Verknüpfüng der Meßwerte Füllstand, Gewicht und Identifikation
derart erfolgt, daß ein Dichtefaktor im physikalischen Sinne gebildet wird, der der
Müllklassifizierung dient, welche je nach in der Datenverarbeitung vorgegebenen Müllklassifizierung
die entsprechenden Gebühren darstellt und abrufbereit aufbereitet.
16. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Gewichtserfassung
des Müllgefäßes mehrere Grenzwerte überwacht werden.
17. Verfahren nach Anspruch 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Erfassung des Gewichts
des Müllgefäßes gleichzeitig mit der Volumenmessung zu einem Zeitpunkt erfolgt, an
dem das zu entleerende Müllgefäß während des Schüttvorganges eine definierte und reproduzierte
Position für ein berührungsloses Messen des Füllstandsniveaus eingenommen hat und
der Schüttvorgang für kurze Zeit für beide Meßvorgänge unterbrochen wird.