[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Befestigen von Disken in Schneidrädern
einer Tunnelvortriebsmaschine.
[0002] Die Disken werden drehbar an der Oberfläche eines Werkzeugträgers befestigt und sind
für bestimmte Gesteinsbeschaffenheiten günstiger, was ihren Verschleiß anlangt als
starre Meißel. Die Disken unterliegen an ihrem Umfang gleichfalls einem Verschleiß
und für die Erhaltung der Konturgenauigkeit am Bohrlochumfang bei Schneidrädern einer
Tunnelvortriebsmaschine müssen Disken bei einem Verschleiß von zirka zehn Millimetern
ausgewechselt werden, da sonst die Genauigkeit der Kontur nicht mehr gewährleistet
ist.
[0003] Zur Lagerung und Befestigung von Disken sind unterschiedliche Einrichtungen bekannt.
Eine exzentrische Lagerung mit der Möglichkeit der Nachstellung der Disken ist der
US-PS 1 705 055 zu entnehmen. Lagerungen bei welcher Lagerbauteile mit polygonalem
Umriß und Keilen Verwendung finden, erlauben eine rasche und einfache Festlegung sowie
ein einfaches Wechseln der Disken. Derartige Ausbildungen sind beispielsweise der
US-PS 3 835 944 zu entnehmen.
[0004] Bei Tunnelvortriebsmaschinen mit Schneidrädern besteht für den Wechsel von Disken
zunächst das Problem, daß die Lagerung bzw. die Bauteile für die Verriegelung und
Befestigung der Disken von der der Ortsbrust abgewandten Seite her zugänglich sein
sollen, wenn längere Betriebsstillstände und ein Verfahren der Tunnelvortriebsmaschine
beim Wechsel von Disken in Schneidrädern vermieden werden soll. Bei den bisher bekannten
Einrichtungen muß der Wechsel der Disken von der Ortsbrust her vorgenommen werden.
Im übrigen waren die bekannten Einrichtungen zum Befestigen von Disken in Schneidrädern
nicht ohne weiteres geeignet, ein Nachjustieren bzw. eine Verstellung der Lagerung
zu ermöglichen. Insbesondere war es bei den bekannten Ausbildungen nicht möglich ein
Nachjustieren von der Ortsbrust abgewandten Seite des Bohrkopfes vorzunehmen.
[0005] Die Erfindung zielt nun darauf ab, die oben angeführten Nachteile bekannter Lösungen
zu vermeiden und eine Ausbildung zu schaffen, bei welcher nicht nur ein Nachjustieren
sondern auch eine einfache Befestigung und ein Austausch der Disken durch Manipulation
von der der Ortsbrust abgewandten Seite eines Bohrkopfes ermöglicht wird. Zur Lösung
dieser Aufgabe besteht die erfindungsgemäße Einrichtung zum Befestigen von Disken
der eingangs genannten Art im wesentlichen darin, daß das Schneidrad achsparallele
Ausnehmungen aufweist, durch welche die Disken und Lagerteile durchschiebbar sind,
daß die Lagerteile einen gegenüber der Lagerachse der Disken exzentrischen Umriß aufweisen,
daß an der Ortsbrust zugewandten Seite neben der Ausnehmung für die Lagerteile Ausnehmungen
für die Abstützung der Lagerteile an einem Teil ihres Umfanges vorgesehen sind, und
daß die Lagerteile in wenigstens zwei voneinander verschiedenen Drehlagen durch wenigstens
einen Keil in den Ausnehmungen drehfest befestigbar sind. Durch die achsparellen Ausnehmungen
des Schneidrades können nun nicht nur Disken, sondern auch die Lagerteile der Disken
hindurchgeschoben werden, wobei dadurch, daß die Lagerteile einen gegenüber der Lagerachse
der Disken exzentrischen Umriß aufweisen, die Möglichkeit geschaffen wird, durch Verdrehen
der Lagerteile ein Nachjustieren der Disken zu erzielen. Dadurch, daß an der Ortsbrust
zugewandten Seite neben der Ausnehmung für das Durchschieben der Lagerteile eine Ausnehmungen
für die Abstützung der Lagerteile an ihrem Umfang vorgesehen ist, genügt es, die Lagerteile
in diese Ausnehmung einzulegen, wobei je nach gewählter Drehlage eine entsprechende
Justierung der Disken erzielt wird, und dadurch, daß wenigstens ein Keil vorgesehen
ist, mit welchem die Lagerteile in die Ausnehmung gepreßt werden, erfolgt eine drehfeste
Befestigung der Lagerteile an ihrem Umfang in den neben den Ausnehmungen vorgesehenen
Ausnehmungen an der der Ortsbrust zugewandten Seite des Schneidrades.
[0006] Insgesamt wird durch eine derartige Ausbildung eine einfache Demontage, Montage und
Justierung ermöglicht, wobei alle für Demontage, Montage und Justierung erforderlichen
Manipulationen von der Ortsbrust abgewandten Seite des Schneidrades her vorgenommen
werden können.
[0007] In besonders einfacher Weise ist die Ausbildung hierbei so getroffen, daß die Lagerteile
einen polygonalen Umriß aufweisen, dessen Ecken in von der Lagerachse der Disken verschiedenen
Abständen angeordnet sind, wobei dadurch, daß die Lagerteile einen polygonalen Umriß
aufweisen, bei welchen die Ecken auf verschiedenen Abständen von der Lagerachse angeordnet
sind, durch Verdrehen der Lagerteile verschiedene Positionen eingestellt werden können,
wobei die Justierung der Disken in Stufen erfolgt. Der polygonale Umriß erlaubt es,
beim Zusammenwirken mit einem keilförmigen Verriegelungsglied eine einfache drehfeste
Befestigung zu erzielen, die auch unter hoher Belastung nicht zu einer Verstellung
der gewählten Justierung führen kann.
[0008] In besonders einfacher Weise ist die Ausbildung erfindungsgemäß so getroffen, daß
die Keile mit Zugstangen verbunden sind, welche die achsparallelen Ausnehmungen durchsetzen
und an der der Ortsbrust abgewandten Seite des Schneidrades mit Spanngliedern zusammenwirken,
wobei derartige Keile ebenso wie die Lagerungen durch die achsparallelen Ausnehmungen
von der Ortsbrust abgewandten Seite her eingebracht werden können. Zu diesem Zweck
ist die Ausbildung mit Vorteil so getroffen, daß die lichte Weite der achsparallelen
Ausnehmungen größer ist als die kleinste Breite der Lagerteile und als der größte
quer zur Zugstange liegende Querschnitt der Keile, wodurch sichergestellt wird, in
wenigstens einer Drehlage der Lagerteile und in wenigstens einer Einbaulage des Keiles
sowohl die Lagerteile als auch die Keile durch die achsparallelen Ausnehmungen hindurchgeführt
werden können, worauf in der Folge die verriegelung in der jeweils gewählten Position
durch Festziehen des Keiles von der der Ortsbrust abgewandten Seite des Schneidrades
her erfolgen kann.
[0009] Der Keil wird beim Spannen von der Ortsbrustseite gegen die Exzenterwelle gedrückt,
wobei die Verspannung durch eine Verschraubung an der Ortsbrust abgewandten Seite
erfolgen kann, wodurch sichergestellt wird, daß die gesamten Schneidkräfte von der
Diske direkt auf die Diskenlagerung weitergeleitet werden. Ein Lösen der Keilverbindung
durch Kräfte, welche im Betrieb auftreten, ist durch eine derartige Ausbildung ausgeschlossen.
Das Lagergehäuse für die Diske in Form einer entsprechend polygonalen Ausnehmung ermöglicht
die sichere drehfeste Verriegelung durch den Keil und ermöglicht weiters, daß durch
seitliches Verschieben der Diskenlagerung die Diskenlagerung durch die achsparallelen
Ausnehmungen des Schneidrades hindurchgeführt werden kann. Die Disken können somit
zu der Ortsbrust abgewandten Seite des Bohrkopfes herausgenommen werden, und es wird
in besonders einfacher Weise sowohl eine Nachstellbarkeit als auch eine Montage der
Bohrwerkzeuge von der Ortsbrust abgewandten Seite des Schneidrades ermöglicht. Gleichzeitig
werden alle Schneidkräfte direkt in das Lagergehäuse und damit in das Schneidrad abgeführt.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0011] In dieser zeigen: Fig. 1 eine schematische Schnittdarstellung durch einen Teilbereich
eines Schneidrades mit in einer Arbeitsstellung befindlichen Diske; Fig. 2 einen Schnitt
nach der Linie II-II der Fig. 1; Fig. 3 eine erste Ausbauposition mit zerlegter Keilverbindung
zum Herausnehmen der Diskenlagerung und Fig. 4 eine analoge Darstellung wie Fig. 3,
bei welcher die Lagerteile für Disken in ihrer für den Austausch der Disken erforderlichen
Position eingezeichnet sind.
[0012] In Fig. 1 ist der Umfang einer Diske schematisch mit 1 angedeutet und die Diske ist
in einem Schneidrad 2 befestigt. Die Lagerteile mit polygonalem Umriß sind mit 3 bezeichnet
und werden in eine Ausnehmung 4, welche an eine achsparallele Ausnehmung 5 anschließt
unter Verwendung eines Keiles 6 angepreßt. Aufgrund des polygonalen Umrisses der Lagerteile
3 wird eine drehfeste Verriegelung in der Ausnehmung 4 durch den Keil 6 sichergestellt,
wobei nach einem Lockern des Keiles 6 und einem Verdrehen der Lagerteile 3 verschiedene
Positionen der Achse 7 der Diske eingestellt werden können. Die Ausbildung des polygonalen
Umrisses der Lagerteile 3 ist exzentrisch zur Achse 7, sodaß bei Verdrehen der Lagerteile
3 die Achse 7 in unterschiedliche Lagen gelangt, wodurch eine Justierung ermöglicht
wird.
[0013] Die Befestigung der Lagerteile 3 über die Keile 6 erfolgt unter Verwendung von Zugstangen
8, welche gegen Spannbügel 9 an der Ortsbrust abgewandten Seite 10 des Schneidrades
2 abgestützt sind, wobei ein Lösen der Keile 6 gleichfalls von dieser Ortsbrust abgewandten
Seite 10 des Schneidrades 2 ermöglicht wird.
[0014] In der Darstellung nach Fig. 2 wurden die Bezugszeichen aus Fig. 1 beibehalten und
es ist ersichtlich, daß die Lagerteile 3 zu beiden Seiten der Disken 1 in ihren jeweiligen
Ausnehmungen durch die Keile 6 gehalten werden.
[0015] In der Darstellung nach Fig. 3 ist die Zugstange 8 aus dem Keil 6 herausgeschraubt
dargestellt, wodurch der Spannbügel 9 gleichfalls frei wird. In dieser Position können
die Lagerteile 3 der Diske 1 verdreht werden oder in Richtung des Pfeiles 11 in eine
mit der achsparallelen Ausnehmung 5 fluchtende Lage gebracht werden und gleichfalls
in die gleiche Richtung wie die Zugstangen 8 zu der der Ortsbrust abgewandten Seite
des Schneidrades herausgezogen werden.
[0016] Diese Position, in welcher ein Tausch der Disken 1 ohne weiteres ermöglicht wird,
ist in Fig. 4 verdeutlicht. Wesentlich hierbei ist, daß die lichte Weite a der Durchbrechung
5 größer ist als die kleinste Breite b der Lagerteile 3, um zumindest in einer Drehlage
der Lagerteile 3 das Herausnehmen in Achsrichtung zur der Ortsbrust abgewandten Seite
10 des Schneidrades 2 zu ermöglichen.
1. Einrichtung zum Befestigen von Disken in Schneidrädern einer Tunnelvortriebsmaschine,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schneidrad (2) achsparallele Ausnehmungen (5) aufweist,
durch welche die Disken (1) und Lagerteile (3) durchschiebbar sind, daß die Lagerteile
(3) einen gegenüber der Lagerachse (7) der Disken (1) exzentrischen Umriß aufweisen,
daß an der Ortsbrust zugewandten Seite neben der Ausnehmung (5) für die Lagerteile
(3) Ausnehmungen (4) für die Abstützung der Lagerteile (3) an einem Teil ihres Umfanges
vorgesehen sind, und daß die Lagerteile (3) in wenigstens zwei voneinander verschiedenen
Drehlagen durch wenigstens einen Keil (6) in den Ausnehmungen (4) drehfest befestigbar
sind.
2. Einrichtung zum Befestigen von Disken in Schneidrädern einer Tunnelvortriebsmaschine
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerteile (3) einen polygonalen
Umriß aufweisen, dessen Ecken in von der Lagerachse (7) der Disken (1) verschiedenen
Abständen angeordnet sind.
3. Einrichtung zum Befestigen von Disken in Schneidrädern einer Tunnelvortriebsmaschine
nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Keile (6) mit Zugstangen (8)
verbunden sind, welche die achsparallelen Ausnehmungen (5) durchsetzen und an der
der Ortsbrust abgewandten Seite (10) des Schneidrades (2) mit Spanngliedern (9) zusammenwirken.
4. Einrichtung zum Befestigen von Disken in Schneidrädern einer Tunnelvortriebsmaschine
nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die lichte Weite der
achsparallelen Ausnehmungen (5) größer ist als die kleinste Breite der Lagerteile
(3) und als der größte quer zur Zugstange liegende Querschnitt der Keile (6).