[0001] Die Erfindung betrifft ein Aktivkohlefilter zur Kraftstofftankentlüftung nach dem
Oberbegriff des Hauptanspruchs.
[0002] Derartige Aktivkohlefilter sind aus der Praxis bekannt. Diese weisen in der Regel
ein Aktivkohlepaket in einem Gehäuse aus Kunststoff auf, wobei das Gehäuse leitungsmäßig
über Stutzen mit dem Kraftstofftank, mit dem Saugrohr eines Verbrennungsmotors sowie
mit der Atmosphäre in Verbindung steht.
[0003] Aus der DE-PS 24 07 128 ist eine ähnlich aufgebaute Adsorptionsanlage bekannt, bei
der das, das absorbierende Material aufnehmende Volumen des Gehäuses durch eine Trennwand
in zwei Bereiche aufgeteilt ist.
[0004] Es ist ferner aus der DE-OS 41 24 653 ein Aktivkohlefilter bekannt, welches aus einem
ovalen Gehäuse besteht in dem eine Trennwand angeordnet ist und bei dem das Aktivkohlepaket
durch Druckfedern vorgespannt ist, um ein Aufrütteln der Aktivkohle und damit eine
eventuelle Störung zu verhindern.
[0005] Bei dem bekannten Aktivkohlefilter ist ein aus Kunststoff bestehendes Innengehäuse
mit einem kraftstoffdampfundurchlässigen Außengehäuse umgeben. Dieses Filter ist sehr
aufwendig, da das Außengehäuse die Anschlußstutzen nicht aufnehmen kann und damit
ein zusätzlicher Deckel angebracht werden muß. Außerdem muß das Außengehäuse abdichtend
über das Innengehäuse gestülpt werden, damit das kraftstoffdampfdurchlässige Innengehäuse
keine schädlichen Gase in die Umgebung abgeben kann.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten Nachteile zu vermeiden und
ein Aktivkohlefilter zu schaffen, das wesentlich einfacher in der Herstellung ist
und eine hohe Wirksamkeit bezüglich des Abscheidegrades aufweist.
[0007] Diese Aufgabe wird, ausgehend von dem Oberbegriff des Hauptanspruchs durch dessen
kennzeichnenden Merkmale gelöst.
[0008] Der wesentliche Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß durch die Anordnung
von wenigstens zwei sich kreuzenden Trennwänden, mindestens vier Filterkammern geschaffen
werden, die von den Kraftstoffdämpfen nacheinander durchströmt werden und damit eine
wesentliche Verbesserung der Adsorption des Kraftstoffdampfes erzielt wird. Selbstverständlich
besteht die Möglichkeit, weitere Wände einzubauen wodurch die Anzahl der Filterkammern
sich natürlich beliebig erhöhen läßt. Es hat sich gezeigt, daß gerade diese Anordnung
bei Filtern, die eine flache Bauweise aufweisen und im wesentlichen horizontal eingebaut
werden, erhebliche Vorteile bringt. So sind bei diesem Filter keine Federn zur Vorspannung
des Aktivkohlepakets erforderlich, da ein Bypaß bzw. Kurzschluß der durch das Absetzen
der Aktivkohle verursacht wird, nicht möglich ist.
[0009] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, die Trennwände so zu gestalten,
daß die Kraftstoffdämpfe sämtliche Kammern nacheinander zwangsgeführt durchströmen.
Aufgrund des relativ großen Durchtrittsquerschnittes einer jeweiligen Kammer wird
eine langsame Strömungsgeschwindigkeit erzielt und damit eine hohe Adsorption gewährleistet.
[0010] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, die Abtrennung zwischen der
ersten und der letzten Kammer, das heißt zwischen der Eintrittskammer und der Austrittskammer,
vollkommen abzudichten, so daß ein Gasaustausch zwischen diesen beiden Kammern unter
jeder Betriebsbedingung nicht möglich ist.
[0011] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung befasst sich mit der jeweils stirnseitigen
Abdeckung der Aktivkohle. Hierfür ist in vorteilhafter Weise ein sogenannter Filterschaum
vorgesehen, der die Aktivkohle auf einer oder beiden Seiten bedeckt und aufgrund der
Elastizität eine gewisse Vorspannung erzeugt.
[0012] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht zur Führung der Kraftstoffdämpfe Kanäle
in einer oder beiden stirnseitigen Abdeckungen des Gehäuses vor. Diese Kanäle sind
gleichzeitig so ausgestaltet, daß sie die Stabilität der Abdeckungen erhöhen und die
Funktion der Abstützung der Aktivkohle bzw. des Filterschaums ermöglichen.
[0013] Die Anschlüsse für die Verbindung mit dem Saugrohr eines Verbrennungsmotors und die
Verbindung mit dem Kraftstofftank können an das Gehäuse angeklipst bzw. eingerastet
oder auch mit dem Gehäuse verschweißt sowie angespritzt sein. Auch der Deckel des
Gehäuses ist mit dem Gehäuse vibrations- oder spiegelverschweißt. Zur Befestigung
des Filterschaums bzw. eines Filtervlieses im Bereich der Kanäle ist es vorteilhaft,
die Oberfläche dieser Kanäle durch thermische Erwärmung anzuschmelzen und in diesem
Leicht aufgeschmolzenen Kunststoff das Vlies bzw. den Filterschaum einzulegen. Diese
Anordnung stellt eine vibrationssichere und stoßsichere Verbindung dar.
[0014] Diese und weitere Merkmale von bevorzugten Weiterbildungen der Erfindung gehen außer
aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die
einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen
bei der Ausführungsform der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und
vorteilhafte sowie für sich schutzfähige Ausführungen darstellen können, für die hier
Schutz beansprucht wird.
[0015] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im folgenden näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen:
- Figur 1
- Eine Draufsicht und drei Schnittdarstellungen eines schematisch dargestellten Aktivkohlefilters,
- Figur 2
- die Schnittdarstellung eines Aktivkohlefilters,
- Figur 3a
- ein weiterer Aktivkohlefilter,
- Figur 3b
- die Schnittdarstellung gemäß Schnitt D-D in Figur 3a,
- Figur 3c,d,e
- Varianten für die Anordnung der Anschlüsse an das Aktivkohlefilter.
[0016] Ein Aktivkohlefilter ist in einer schematischen Darstellung in Fig. 1 gezeigt. Es
besteht aus einem Gehäuse 10, welches einen ersten Anschluß 11 aufweist. Dieser ist
mit dem Ansaugrohr einer Brennkraftmaschine verbunden. Ferner ist ein zweiter Anschluß
12 vorgesehen, welcher mit dem Kraftstofftank verbunden ist und durch welchen die
Kraftstoffdämpfe zugeführt werden. Außerdem ist ein Anschluß 13 vorgesehen. Dieser
steht mit der Atmosphäre in Verbindung.
[0017] In dem Gehäuse des Aktivkohlefiltes befindet sich eine erste Trennwand 14. Diese
ist mit dem Boden 15 des Gehäuses 10 verbunden. Die weitere Trennwand 16 ist zwischen
der Kammer 17 und der Kammer 18 mit dem Deckel 21 verbunden und im Bereich zwischen
den Kammern 19, 20 sowohl mit dem Deckel 21 als auch dem Boden 15 verbunden, so daß
eine vollständige Trennung zwischen Kammer 19 und Kammer 20 gewährleistet ist. Die
Kammern 17 bis 20 sind jeweils mit einem Aktivkohlepaket 22, 23, 24, 25 gefüllt, wobei
die Aktivkohle an den Stirnseiten mit Filtervliesschichten versehen ist, die ein Austritt
von Aktivkohle verhindert.
[0018] Die über den Tankanschluß einströmenden Benzin- bzw. Kraftstoffdämpfe gelangen wie
in Schnitt C-C gezeigt, in das Aktivkohlepaket 23, strömen nach oben und gelangen
über eine Verbindung zu dem Aktivkohlepaket 22, strömen nach unten, gelangen anschließend
zu dem Aktivkohlepaket 24 und durchströmen dieses sowie nachfolgend das Aktivkohlepaket
25. Die Kraftstoffdämpfe werden somit nacheinander durch sämtliche vier Kammern geführt.
Die Kohlenwasserstoffverbindungen werden vollständig absorbiert, lediglich der noch
verbleibende Frischluftanteil kann in die Atmosphäre abströmen.
[0019] Sobald der Verbrennungsmotor in Betrieb gesetzt wird, wird über den Anschluß 11 Gas
aus dem Aktivkohlefilter abgesaugt. Dadurch strömt Frischluft über den Anschluß 13
in das Aktivkohlefilter und regeneriert diese.
[0020] Figur 2 zeigt einen Schnitt durch ein Aktivkohlefilter in einem detaillierteren Aufbau.
Dieses Aktivkohlefilter besitzt ein Gehäuse 26 auf welchem ein Deckel 27 angeordnet
ist. Sowohl Gehäuse als auch Deckel bestehen aus einem thermoplastischen Kunststoff.
Damit besteht die Möglichkeit, den Deckel mit dem Gehäuse, beispielsweise über Vibrationsschweißen
zu verbinden.
[0021] In dem Gehäuse ist eine Trennwand 28 integriert. Außerdem ist eine weitere, rechtwinklig
zu der Trennwand 28 verlaufende Trennwand 29 vorgesehen. Zur besseren Darstellung
des Aufbaus ist die Aktivkohle 31 lediglich in Kammer 30 eingezeichnet.
[0022] Die Aktivkohle ist im unteren Bereich durch eine Filtervliesmatte 32 gegenüber den
Kanälen 33 begrenzt. Im oberen Bereich ist ein Filterschaum 34 angeordnet. Die Filtervliesmatte
34 liegt am bogenförmig ausgestalteten Abstandshalter des Deckels 27 an. Für die Durchströmung
der Kraftstoffdämpfe sind zwischen den bogenförmig ausgestalteten Abstandshalter 36
Kanäle 35 vorgesehen. Das gesamte Aktivkohlefilter kann über einen Anschlußflansch
37, 38 an einer Aufnahme befestigt werden.
[0023] Ein weiteres Aktivkohlefilter zeigt Figur 3a und 3b.
[0024] In Figur 3a ist ein Filter in einer Seitenansicht dargestellt. Ein Gehäuse 39 ist
mit einem Deckel 40 versehen, wobei auch hier Deckel und Gehäuse aus einem thermoplastischen
Kunststoff bestehen und miteinander verschweißt sind. Der Deckel weist Kanäle 41 auf,
durch welche die Kraftstoffdämpfe von einer Kammer zur nächsten Kammer geleitet werden.
Am unteren Bereich des Gehäuses 39 befinden sich die Anschlüsse 42 für Atmosphäre,
Tank und Saugrohr. Diese Anschlüsse können, wie in Figur 3b auf der rechten Seite
gezeigt, mittels eines Rotationsschweißverfahrens oder Spiegelschweißen auf einer
Öffnung des Gehäuses 39 befestigt werden. Auch das unmittelbare Anspritzen der Anschlüsse
ist möglich.
[0025] Die Figur 3c zeigt in einer ersten Variante einen Anschluß 46 für die Zuführung der
Kraftstoffdämpfe, der in das Gehäuse 39 eingeklipst ist. Dieser Anschluß 46 ist mit
einem Tauchrohr 47 versehen und weist ein Filterelement 48 auf, welches ein Austreten
von Aktivkohle verhindert. Die Abdichtung des Anschlußes 46 an dem Gehäuse 39 erfolgt
über eine O-Ring-Dichtung 49. An der rechten Kammer des Aktivkohlefilters befindet
sich ein Anschluß 50 für die Zuführung von Frischluft.
[0026] Auch dieser ist in das Gehäuse eingeklipst. Eine zusätzliche Abdichtung ist hier
nicht erforderlich.
Eine Variante 2 der Anschlußbefestigung zeigt die Figur 3d. Hier ist der Anschluß
46 mit einem Deckelelement 51 versehen, welches mittels Vibrationsschweißen an das
Gehäuse 39 angeschweißt wird. Auch der Anschluß 50 für die Zuführung der Frischluft
weist ein Deckelelement 52 auf. Dieses wird ebenfalls mittels Vibrationsschweißen
mit dem Gehäuse 39 verbunden.
[0027] Die Figur 3e stellt in einer dritten Variante eine komplette Abdeckung 53 dar, welche
sämtliche Anschlüsse beinhaltet und in einem Arbeitsschritt an das Gehäuse 39 über
Vibrationsschweißen befestigt wird.
[0028] Die Aktivkohle 42, 43 innerhalb des Gehäuses 39 ist im unteren Bereich mit einem
Filtervlies 44 und im oberen Bereich mit einem Filterschaum 45 abgedeckt. Der Filterschaum
45 hat eine Elastizität die eine gewisse Vorspannung auf die Aktivkohle erzeugt und
damit eine Relativbewegung der Aktivkohle bei Erschütterungen oder Schwingungen verhindert.
[0029] In Figur 3a und 3b ist ein Aktivkohlefilter mit zwei Kammern gezeigt. Selbstverständlich
besteht die Möglichkeit, dieses Aktivkohlefilter auf vier oder mehr Kammern zu erweitern.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 10
- Gehäuse
- 11
- Anschluß
- 12
- Anschluß
- 13
- Anschluß
- 14
- Trennwand
- 15
- Boden
- 16
- Trennwand
- 17
- Kammer
- 18
- Kammer
- 19
- Kammer
- 20
- Kammer
- 21
- Deckel
- 22
- Aktivkohlepaket
- 23
- Aktivkohlepaket
- 24
- Aktivkohlepaket
- 25
- Aktivkohlepaket
- 26
- Gehäuse
- 27
- Deckel
- 28
- Trennwand
- 29
- Trennwand
- 30
- Kammer
- 31
- Aktivkohle
- 32
- Filtervliesmatte
- 33
- Kanäle
- 34
- Filterschaum
- 35
- Kanäle
- 36
- Abstandshalter
- 37
- Anschlußflansch
- 38
- Anschlußflansch
- 39
- Gehäuse
- 40
- Deckel
- 41
- Kanäle
- 42
- Aktivkohle
- 43
- Aktivkohle
- 44
- Filtervlies
- 45
- Filterschaum
- 46
- Anschluß
- 47
- Tauchrohr
- 48
- Filterelement
- 49
- O-Ring
- 50
- Anschluß
- 51
- Deckelelement
- 52
- Deckelelement
- 53
- Abdeckung
1. Aktivkohlefilter zur Kraftstofftankentlüftung mit einem ein Aktivkohlepaket aufnehmenden
Gehäuse das leitungsmäßig einerseits über einen ersten Anschluß mit dem Kraftstofftank
und andererseits über einen zweiten Anschluß mit dem Saugrohr insbesondere eines Verbrennungsmotors
sowie über einen dritten Anschluß mit der Atmosphäre in Verbindung steht, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem Gehäuse eine erste Trennwand angeordnet ist, welche zwischen
dem Anschluß für die Atmosphäre und dem Anschluß für den Tank verläuft und das in
dem Gehäuse wenigstens eine weitere Trennwand vorgesehen ist, welche wenigstens eine
weitere Kammer bildet, wobei wenigstens eine Kammer mit Aktivkohle gefüllt ist.
2. Aktivkohlefilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Kammer
weitere mechanische Komponenten, wie beispielsweise Ventile aufnimmt.
3. Aktivkohlefilter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern jeweils
derart in Verbindung miteinander stehen, daß die Kraftstoffdämpfe nacheinander die
mit Aktivkohle befüllten Kammern durchströmen.
4. Aktivkohlefilter nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der
Kammer mit dem Tankanschluß und der Kammer mit dem atmosphärischen Verbindungsanschluß
eine verbindungsfreie Trennung vorgesehen ist.
5. Aktivkohlefilter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aktivkohle in der jeweiligen Kammer am Eintritt und am Austritt der durchströmenden
Gase mit einem Filterschaum, Filz oder Vlies versehen ist, welcher einen Austrag von
Aktivkohle wirksam verhindert.
6. Aktivkohlefilter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Deckel bzw. Boden des Gehäuses mit Kanälen versehen ist, welche ein Durchströmen
der Kraftstoffdämpfe ermöglichen und die Kraftstoffdämpfe zur jeweils nächsten Kammer
leiten.
7. Aktivkohlefilter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anschlüsse in das Gehäuse eingerastet bzw. eingeklipst sind.
8. Aktivkohlefilter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anschlüsse und/oder der Gehäusedeckel aus Kunststoff bestehen und mit dem Kunststoffgehäuse
verschweißt sind.
9. Aktivkohlefilter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Filterschaum, Filz oder Vlies an dem Deckel oder einem Stützkörper durch Kleben
oder Anschmelzen des Deckels bzw. Stützkörpers mit diesem verbunden ist.
10. Aktivkohlefilter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die einzelnen Kammern mit Aktivkohle unterschiedlicher Porenstruktur befüllt sind.
11. Aktivkohlefilter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kammern unterschiedliche Querschnitte bzw. Längen aufweisen.