Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ansteuerung eines elektromagnetischen
Verbrauchers gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine solche Vorrichtung zur Ansteuerung eines elektromagnetischen Verbrauchers ist
aus der DE-OS 40 20 094 bekannt. Dort wird eine Vorrichtung zur Ansteuerung eines
elektromagnetischen Verbrauchers beschrieben, der eine Serienschaltung bestehend aus
dem elektromagnetischen Verbraucher und einem ersten Schaltmittel aufweist. Ein Freilaufkreis
für den elektromagnetischen Verbraucher umfaßt ein zweites Schaltmittel. Desweiteren
sind Ansteuermittel zur Betätigung der Schaltmittel vorgesehen.
[0003] Bei dieser Vorrichtung hängt die Schaltzeit bzw. die Abschaltgeschwindigkeit und
damit die Öffnungs- und Schließzeit des Magnetventils von verschiedenen Parametern
ab, wodurch beispielsweise im Falle eines Kraftstoffeinspritzventils eine unerwünscht
schwankende Kraftstoffmenge eingespritzt wird. Dies führt zu einer unerwünschten Mehrbelastung
der Umwelt mit Schadstoffen.
Aufgabe der Erfindung
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Vorrichtung zur Ansteuerung eines
elektromagnetischen Verbrauchers einen abschaltbaren Freilaufkreis mit definierter
Abschaltgeschwindigkeit zu realisieren. Desweiteren ist die Abschaltgeschwindigkeit
zu begrenzen, um die entsprechenden Bauteile vor zu großen Spannungsänderungen zu
schützen. Desweiteren soll die Abschaltgeschwindigkeit mit möglichst geringer Toleranz
eingehalten werden, um die Toleranz der Stromabbaugeschwindigkeit im Magnetventil
und damit die Toleranz der Einspritzmenge möglichst gering zu halten.
Vorteile der Erfindung
[0005] Die erfindungsgemäße Lösung mit der Merkmalskombination des Anspruchs 1 hat den Vorteil,
daß ein abschaltbarer Freilaufkreis mit definierter Abschaltgeschwindigkeit realisierbar
ist, wobei die Abschaltgeschwindigkeit begrenzt und mit geringer Toleranz vorgehbar
ist.
Zeichnung
[0006] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 einen Stromlaufplan der ersten Ausführungsform
der Erfindung, Figur 2 Signalverläufe über der Zeit von verschiedenen Punkten der
Stromlaufpläne der Figur 1 und Figur 3a und 3b eine zweite und dritte Ausführungsform.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0007] Eine Vorrichtung zur Ansteuerung eines elektromagnetischen Verbrauchers umfaßt gemäß
dem Stromlaufplan in Figur 1 einen elektromagnetischen Verbraucher 1, insbesondere
ein elektromagnetisches Einspritzventil für eine Brennkraftmaschine, und ein damit
in Serie geschaltetes Schaltmittel 2.
[0008] Bei der dargestellten Ausführungsform ist das Schaltmittel 2 als Feldeffekttransistor
realisiert, es sind auch Realisierungen mit anderen Schaltmitteln, wie Transistoren
möglich. Der dem Schaltmittel 2 abgewandte Anschluß des elektromagnetischen Verbrauchers
1, ist mit der Batteriespannung U verbunden. Der dem elektromagnetischen Verbraucher
1 abgewandte Source-Anschluß des Transistors 2 ist mit Masse verbunden.
[0009] Parallel zu dem elektromagnetischen Verbraucher 1 ist ein Freilaufkreis geschaltet.
Dieser Freilaufkreis besteht vorzugsweise aus einem zweiten Schaltmittel 3, dessen
Schaltstrecke in Serie zu einer Diode 4 geschaltet ist. Bei der dargestellten Ausführungsform
ist das Schaltmittel 3 ebenfalls als Transistor insbesondere als Feldeffekttransistor
realisiert. Die Anode der Diode 4 ist mit dem Verbraucher 1 sowie mit dem Drain-Anschluß
des Transistors 2 verbunden. Die Kathode der Diode 4 ist mit dem zweiten Schaltmittel
3 verbunden.
[0010] Die Vorrichtung umfaßt ferner Ansteuerungsmittel 5 zur Ansteuerung des Schaltmittels
2. Die Ansteuerungsmittel 5 sind vorzugsweise als Mikrorechner realisiert.
[0011] Ein Löschkreis ist mit 13 bezeichnet. Bei der dargestellten Ausführungsform verbindet
der Löschkreis den Verbindungspunkt zwischen der Kathode der Diode 4, dem Source-Anschluß
des Transistors 3 und dem Verbraucher mit Masse. In einer einfachen Ausgestaltung
ist der Löschkreis als Zenerdiode realisiert, deren Anode mit Masse und deren Kathode
mit dem Verbraucher in Verbindung steht.
[0012] Der Source-Anschluß des Transistors 3 steht mit einem Widerstand 6 in Verbindung.
Der andere Anschluß des Widerstandes 6 steht über ein weiteres Schaltmittel 7 mit
einem ersten Anschluß eines weiteren Widerstands 8 in Verbindung. Der Verbindungspunkt
zwischen Widerstand 6 und dem weiteren Schaltmittel 7 steht in Kontakt mit dem Gate-Anschluß
des Transistors 3.
[0013] Ein Ansteuermittel 5A beaufschlagt ein weiteres Schaltmittel 12 mit Ansteuersignalen.
Das weitere Schaltmittel 12 verbindet im durchgeschalteten Zustand einen Verbindungspunkt
9 mit einem zweiten Anschluß des Widerstands 8. Der Verbindungspunkt 9 ist mit einem
ersten Anschluß eines Widerstands 10 und über einen Widerstand 11 mit einer Referenzspannung
U
REF verbunden. Der Emitter des Schaltmittels 12, der zweite Anschluß des Widerstands
8 und der zweite Anschluß des Widerstands 10 sind miteinander verbunden. Mit dem Potential
des Punktes 9 wird der Basis-Anschluß des Schaltmittels 7 beaufschlagt. Bei dem Ansteuermittel
5A handelt es sich vorzugsweise um dasselbe Ansteuermittel, das auch das Schaltmittel
2 mit Ansteuersignalen beaufschlagt.
[0014] Das weitere Schaltmittel 7, die Widerstände 8, 10, 11 und das Schaltmittel 12 bilden
eine abschaltbare Stromquelle 20.
[0015] Die Schaltmittel 7 und 12 sind vorzugsweise als bipolare Transistoren realisiert.
[0016] Die Funktion dieser Vorrichtung wird anhand der Figur 2 beschrieben. Durch Ansteuerung
des ersten Transistors 2 wird der elektromagnetische Verbraucher 1 mit Batteriespannung
U und Masse verbunden. Dies bewirkt, daß durch den Verbraucher ein Strom fließt.
[0017] Die zeitlichen Verläufe der verschiedenen Spannungen, Ströme sowie Ansteuersignale
sind in Figur 2 aufgetragen. In Figur 2a ist das Ausgangssignal des Ansteuermittels
5, mit dem der Transistor 2 beaufschlagt wird, aufgetragen. Das Ansteuermittel 5 gibt
ein impulsförmiges Ansteuersignal ab. Die Impulsdauer bzw. die Pulsbreite hängt dabei
beispielsweise von einer nicht dargestellten Strom- oder Spannungsregelung ab.
[0018] Die Ansteuerung beginnt zum Zeitpunkt T1. Zum Zeitpunkt T1 werden der Transistor
2 und der Transistor 3 derart angesteuert, daß sie beide geschlossen werden und damit
einen Stromfluß ermöglichen. Wie in Figur 2b dargestellt steigt ab diesem Zeitpunkt
der Strom durch den Verbraucher 1 an. Erreicht der Strom zum Zeitpunkt T2 einen vorgesehenen
Schwellwert S1, so öffnet der Transistor 2.
[0019] Da sich der Transistor 3 in seinem geschlossenen Zustand befindet, ist der Freilaufkreis
bestehend aus Diode 4 und Transistor 3 aktiv. Dies hat zur Folge, daß der Strom langsam
abnimmt, bis eine untere Schwelle S2 erreicht ist. Ist diese Schwelle erreicht, so
schließt der Transistor 2 und der Strom steigt wieder bis zur Schwelle S1 an. Dieser
Vorgang wiederholt sich so lange, bis zum Zeitpunkt T3 die Ansteuerung beendet werden
soll.
[0020] Zu diesem Zeitpunkt wird der Transistor 2 so angesteuert, daß er öffnet. Gleichzeitig
wird der Transistor 3 ebenfalls so angesteuert, daß er öffnet. Die Öffnung des Transistors
3 bewirkt, daß der Freilaufkreis nicht mehr aktiv ist und lediglich der Löschkreis
13 zu einer Schnellöschung führt. Dies bewirkt, daß der Strom durch den Verbraucher
sehr schnell auf Null abfällt. Dadurch kann eine sehr kurze Ausschaltzeit erzielt
werden. Während der Taktung erfolgt der Stromabbau relativ langsam. Dies hat zur Folge,
daß sich relativ lange Taktzeiten ergeben.
[0021] Die dargestellte Vorrichtung wird vorzugsweise zur Ansteuerung von Magnetventilen
eingesetzt, die die Kraftstoffzumessung bei Kraftfahrzeugen steuern. In Figur 2c ist
der Hub der Magnetventilnadel aufgetragen. Ab dem Zeitpunkt T1 bewegt sich die Magnetventilnadel,
bis sie zum Zeitpunkt T2 ihre zweite Endlage erreicht. Zwischen den Zeitpunkten T3
und T4 bewegt sie sich wieder in ihre ursprüngliche Lage zurück. Zwischen den Zeitpunkten
T2 und T4 wird Kraftstoff zugemessen.
[0022] In Figur 2d ist das Ansteuersignal für den Transistor 3 aufgetragen. Die Ansteuerung
des Transistors 3 erfolgt über die Stromquelle 20. Der Transistor 3 wird durchgesteuert,
wenn zwischen dem Source-Anschluß und dem Gate-Anschluß eine vorgegebene Spannung
von ca 10 Volt anliegt.
[0023] Die Ansteuerung erfolgt wie folgt. Zum Zeitpunkt T1 wird wie in Figur 2e dargestellt
der Transistor 12 von dem Ansteuermittel 5A so angesteuert, daß dieser öffnet. Dies
bewirkt, daß an dem Spannungsteiler, der durch die Widerstände 10 und 11 gebildet
wird, eine solche Spannung am Punkt 9 abfällt, daß der Transistor 7 schließt. Der
Schaltzustand des Transistors 7 ist in Figur 2f aufgetragen.
[0024] Bei geschlossenem Transistor 7 fließt über den Widerstand 6 ein konstanter Strom.
Dieser wiederum bewirkt einen konstanten Spannungsabfall am Widerstand 6. Diese konstante
Spannung steuert den Transistor 3 derart an, daß dieser wie in Figur 2d dargestellt
schließt und der Freilaufkreis aktiv ist.
[0025] Über die Stromquelle 20 wird der Widerstand 6 mit einem konstanten Strom beaufschlagt.
Dieser konstante Strom durch den Widerstand 6 bewirkt einen konstanten Spannungsabfall
am Widerstand 6, der wiederum zur Ansteuerung des Transistors 3 dient.
[0026] Zum Zeitpunkt T3 steuert die Ansteuerung den Transistor 12 durch. Der Punkt 9 liegt
damit auf Masse. Dies hat zur Folge, daß der Transistor 7 den Stromfluß durch den
Widerstand 6 unterbricht. Dies bewirkt, daß die Spannung am Widerstand 6 auf Null
abfällt und der Transistor 3 öffnet.
[0027] Die Zeitdauer innerhalb der der Transistor 3 öffnet hängt im wesentlichen nur vom
Wert des Widerstands 6, von der Spannung am Widerstand 6 und der Konstanz der Gate-Source-Kapazität
des Transistors 3 ab. Wird der Strom durch den Widerstand 6 auf einen konstanten Wert
eingestellt, so ergibt sich eine konstante Spannung am Gate des Transistors 3. Die
Reproduzierbarkeit und Genauigkeit der Schaltzeit des Magnetventils hängt im wesentlichen
vom Spannungsabfall am Widerstand 6 ab.
[0028] Mittels einer zum Widerstand 6 parallelgeschalteten Zenerdiode 14 läßt sich die am
Widerstand abfallende Spannung präziser einstellen.
[0029] Beim Beenden der Einspritzung zum Zeitpunkt T3 wird die Stromquelle durch Ansteuern
des Transistors 12 abgeschaltet. Dies bewirkt, daß kein Strom durch den Widerstand
6 fließt und damit die Spannung zwischen Gate und Source zusammenbricht. Dies wiederum
bewirkt, daß der Transistor 3 öffnet und der Freilaufkreis deaktiviert wird. Die Abschaltgeschwindigkeit
hängt im wesentlichen von der Kapazität zwischen Gate und Source sowie von dem Widerstand
6 ab.
[0030] Alternativ können auch die in Figur 3a und Figur 3b dargestellten abschaltbaren Konstantstromquellen
20 verwendet werden.
[0031] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 3a sind die entsprechenden Bauteile mit den gleichen
Bezugszeichen bezeichnet. Gegenüber der Ausführungsform gemäß Figur 1 ist hier zusätzlich
ein Transistor 15 vorgesehen. Hierbei ist die Basis des Transistors mit dem Kollektor
und dem Punkt 9 verbunden. Der Emitter steht mit dem von Masse abgewandten Anschluß
des Widerstands 10 in Verbindung.
[0032] Durch den Einsatz dieses Transistors kann der Spannungsabfall am Spannungsteiler,
bestehend aus den Widerständen 10 und 11 genauer eingestellt werden. Somit läßt sich
auch der Schaltzeitpunkt des Transistors 7 genauer steuern.
[0033] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 3b ist der Widerstand 6 mit dem Drain-Anschluß
eines Transistors 16 verbunden. Der Source-Anschluß des Transistors 16 steht über
einen Widerstand 17 mit einem Transistor 18 in Verbindung der von dem Ansteuermittel
5A angesteuert wird. Der Verbindungspunkt zwischen dem Widerstand 17 und dem Transistor
18 ist mit dem Gate-Anschluß des Transistors 16 verbunden.
[0034] Der Transistor 16 ist vorzugsweise als selbstleitender Feldeffekttransistor bzw.
als N-Kanal-Verarmungstyp Feldeffekttransistor realisiert.
[0035] Wird der Transistor 18 durchgesteuert, so fließt ein Konstant-Strom durch den Widerstand
6. Bei geöffnetem Transistor 18 ist der Stromfluß unterbrochen. Die Konstantstromquelle
besteht im wesentlichen nur aus dem (selbstleitenden) N-Kanal-Transistor 16 und dem
Widerstand 17.
[0036] Es lassen sich auch andere, nicht dargestellte Konstantstromquellen verwenden.
1. Vorrichtung zur Ansteuerung eines elektromagnetischen Verbrauchers mit einer Serienschaltung
des elektromagnetischen Verbrauchers und einem ersten Schaltmittel, mit einem Freilaufkreis
für den elektromagnetischen Verbraucher, der ein zweites Schaltmittel umfaßt, mit
Ansteuermitteln für die Betätigung der Schaltmittel, dadurch gekennzeichnet, daß mittels
einer Stromquelle an einem Widerstand ein Spannungsabfall zur Ansteuerung des zweiten
Schaltmittels vorgebbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromquelle einen Selbstleitenden
Feldeffekttransistor umfaßt.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
Schaltmittel ein Transistor insbesondere ein Feldeffekttransistor vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
Ansteuermittel für die Schaltmittel wenigstens ein Mikrorechner vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es
sich bei dem Verbraucher um ein elektromagnetischen Einspritzventil für eine Brennkraftmaschine
handelt.