[0001] Vorrichtung zum Steuern und Regeln elektrischer, elektronischer oder elektromechanischer
Komponenten in Schienenfahrzeugen, wobei Unterstationen, die einen Mikrorechner und
eine Kommunikationsschnittstelle enthalten, mit einer Steuerzentrale über zumindest
einen Übertragungsweg in Verbindung stehen und die Steuerzentrale zumindest einen
Mikrorechner und eine Schnittstelle sowie einen nichtflüchtigen Fehlerspeicher enthält
und dazu eingerichtet ist, bei anomalem Betriebsverhalten der Komponenten durch Verarbeitung
von aus den Unterstationen einlangenden Daten Fehlermeldungen mit einem Fehlercode
aufzubauen und in dem Fehlerspeicher abzulegen.
[0002] In Schienenfahrzeugen werden Komponenten, wie z.B. Klimaanlagen, Gebläselüfter, Heizungen,
WC-Spülungen, ... etc. eingesetzt, die ganz allgemein als elektrische, elektronische
oder elektromechanische Komponenten bezeichnet werden können.
[0003] Komplexe elektromechanische Anlagen in Schienenfahrzeugen erfordern eine große Zahl
an Sensoren und Stellgliedern, welche alle mit einer elektronischen Steuerung verbunden
sind. Bei streng zentral aufgebauten elektronischen Steuerungen muß daher eine entsprechend
große Zahl von Leitungen zur Zentrale verlegt und dort an einem Punkt konzentriert
werden. Es sind daher auch dezentrale Ausführungsformen solcher Steuerungen bekannt,
bei denen die Sensoren und Stellglieder in der Nähe ihres jeweiligen Montageorts an
geeignete elektronische Geräte angeschlossen werden, die z.B. als Datenkonzentratoren,
Peripheriemodule, Unterstationen und dgl., im folgenden der Einfachheit halber als
Unterstationen, bezeichnet werden, welche ihrerseits über Datenleitungen (Datennetzwerk
oder Punkt-zu-Punkt Verbindungen) mit einer Zentrale in Verbindung stehen.
[0004] Die primäre Aufgabe elektronischer Steuerungen besteht üblicherweise darin, elektromechanische
Anlagen entsprechend vorgegebener Richtlinien ihrem Funktionszweck entsprechend zu
steuern und die ablaufenden Prozesse nach vorgegebenen Kriterien zu regeln. Zu diesem
Zweck werden mittels verschiedener Sensoren, z.B. Temperaturfühlern, aus allen Teilen
der Anlage Informationen ermittelt und in Form elektrischer Signale der Steuerung
zugeführt, in der Steuerung durch beispielsweise programmierte Logik verarbeitet,
und sodann die daraus resultierenden Befehle von der Steuerung über elektromechanische
Stellglieder den Komponenten der Anlage zugeführt.
[0005] Um ihre primäre Aufgabe erfüllen zu können, verfügt eine solche Steuerung also über
ein hohes Maß an Informationen über die zu steuernde Anlage. Daher besteht eine häufig
anzutreffende sekundäre Aufgabe einer elektronischen Steuerung darin, mit Hilfe dieser
Information und allfälliger zusätzlich zugeführter Signale selbsttätig festzustellen,
ob in der gesteuerten elektromechanischen Anlage Störungen vorliegen (technische Fehlerdiagnose).
Oft werden dazu Plausibilitätsprüfungen durchgeführt, manchmal redundate Signale verglichen,
und vielfach werden (vorhandene oder eigens für Diagnosezwecke vorgesehene) Rückkoppelungen
aus dem gesteuerten Prozeß verwendet. Beispielsweise kann ein gestörter Sensor anhand
physikalisch unmöglicher Meßwerte erkannt werden, ein gestörtes Schaltglied meist
durch eine rückgekoppelte Stellgröße, ein aus der Kontrolle geratener Prozeß aufgrund
ein oder mehrerer Meßwerte, die außerhalb ihres zulässigen Bereichs liegen.
[0006] Sobald eine diagnosefähige Steuerzentrale mit Hilfe logischer Schlüsse aus den ihr
vorliegenden Informationen erkennt, daß ein anomaler Zustand vorliegt, generiert sie
eine Fehlermeldung. Der Inhalt solcher Fehlermeldungen ist abhängig von der Natur
des Fehlers und der fehlerhaften Komponente, es sind jedoch üblicherweise die Art
und der Ort der Störung angegeben, oft auch Zeit- und Datum sowie wichtige Prozeßwerte
zum Fehlerzeitpunkt. Weiters werden vielfach auch statistische Daten mit denselben
Mechanismen wie Fehler im Fehlerspeicher der Steuerzentrale hinterlegt, um beispielsweise
Betriebsstunden, Schaltspiele und Verschleißdaten einzelner Anlagenkomponenten zu
sammeln. Es sind auch verschiedene Ausführungsformen bekannt, welche diese Fehlermeldung
für das Bedienungspersonal sichtbar darstellen können und die sich einerseits durch
die eingesetzte Technologie unterscheiden (beispielsweise Meldelampen, numerische
Anzeigen, Textanzeigen, interaktive Datensichtgeräte), andererseit durch die zugrundegelegte
Systemphilosophie (beispielsweise Darstellung der akuten Fehler und/oder der gespeicherten
Fehler, prioritätsgesteuerte Darstellung, benutzerabhängig gestaffelte Informationstiefe).
Fast allen bekannten Ausführungen ist gemeinsam, daß sie eine Liste der zuletzt generierten
Fehlermeldungen in einem Speicher der Steuerzentrale hinterlegen (Historienspeicher),
um dem Wartungspersonal eventuelle Hinweise auf die Entstehungsgeschichte eines Störungsfalles
zu liefern. Wird eine Darstellung der Fehlermeldungen angefordert (beispielsweise
auf einem Anzeigefeld oder über eine Datenleitung auf einem angeschlossenen Rechner),
dann werden die dafür notwendigen Daten aus dem Fehlerspeicher entnommen.
[0007] Ein Nachteil solcher bekannter Vorrichtungen mit zentraler Fehlerspeicherung besteht
nun darin, daß die im zentralen Fehlerspeicher gesammelte Information nur solange
die korrekte Fehlergeschichte der Anlage widerspiegelt, als die Komponenten der Anlage
gleich belassen werden. Gerade im Störungsfall werden jedoch üblicherweise Komponenten
getauscht; die gespeicherten Fehlermeldungen (wie auch allfällige gespeicherte Statistikdaten
wie beispielsweise Betriebsstunden) betreffen jedoch die ursprüngliche Komponente,
sie sind nach dem Tausch für die Anlage weder zutreffend noch brauchbar und werden
üblicherweise gelöscht.
[0008] Ein weiterer Nachteil der genannten Vorrichtungen mit zentraler Fehlerspeicherung
besteht darin, daß die Fehlergeschichte jeder einzelnen Anlagenkomponente im zentralen
Speicher der genannten Vorrichtung liegt. Im Falle einer Störung wird die Komponente
üblicherweise getauscht, also aus der Anlage ausgebaut und in einer geeigneten Werkstätte
repariert. Sämtliche Information, welche die Fehlergeschichte der betreffenden Komponente
beschreibt und welche möglicherweise bei der Reparatur wertvolle Hinweise liefern
könnte, verbleibt jedoch im zentralen Fehlerspeicher der Anlage (und wird dort gelöscht).
Zwar kann die Fehlerliste ausgedruckt und der schadhaften Komponente zur Reparatur
mitgegeben werden, doch diese Prozedur überfordert in vielen Fällen das Wartungspersonal
und kann auch zu Verwechslungen bezüglich der Zuordnung von Fehlerausdrucken zu schadhaften
Komponenten führen.
[0009] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der gegenständlichen Art zu schaffen,
die frei von diesen Nachteilen ist, wobei vor allem die gespeicherten Fehlermeldungen
für eine auch aus dem Schienenfahrzeug entfernte Komponente eindeutig verfügbar sein
soll.
[0010] Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs angegebenen Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß jeder tauschbaren Komponente eine Unterstation zugeordnet ist,
jede Unterstation einen nichtflüchtigen Fehlerspeicher besitzt, wobei die Steuerzentrale
dazu eingerichtet ist, in ihr aufgebaute, einzelne Komponenten betreffende Fehlermeldungen
nicht nur in ihren Fehlerspeicher abzulegen, sondern solche Fehlermeldungen auch an
die betreffende Komponente auszusenden, deren Unterstation ihrerseits dazu eingerichtet
ist, die Fehlermeldung zu empfangen und in ihrem Fehlerspeicher abzulegen, der ein
physischer Teil der Unterstation und damit der Komponente ist.
[0011] Dank der Erfindung wird somit jede Fehlermeldung innerhalb der betroffenen Schienenfahrzeugkomponente
dezentral gespeichert, wobei zur Vorsorge, beispielsweise für den Fall einer weitgehenden
Zerstörung der Komponente eine zweite Kopie der Fehlermeldung in der Steuerzentrale
vorliegt.
[0012] Der Übertragungsweg zwischen den Komponenten kann ein serieller Datenbus sein, oder
aber auch ein Datennetzwerk bzw. im einfachsten Fall Punkt-zu-Punkt Leitungen.
[0013] Zweckmäßig ist es, wenn die Steuerzentrale dazu eingerichtet ist, beim Aufbau einer
Fehlermeldung diese unter Zuhilfenahme einer I/O-Map mit einer Unterstationsadresse
zu versehen. Eine solche I/O-Map enthält fest programmierte Angaben darüber, auf welcher
Unterstationsadresse die einzelnen Signale eingelesen oder ausgegeben werden.
[0014] Hiebei ist es vorteilhaft, wenn die Steuerzentrale dazu eingerichtet ist, zu jeder
Unterstationsadresse die exakten Identifizierungsdaten, wie z.B. Seriennummer und
Typenbezeichnung der Komponente zu ermitteln und in einer Konfigurationstabelle zu
speichern, und aus Fehlercode, Unterstations-Identifizierungsdaten und Identifizierungsdaten
der Steuerzentrale den Kopf der Fehlermeldung aufzubauen.
[0015] Vorteilhaft ist es, falls die Unterstation einer Komponente einen Speicherbereich
zur Abspeicherung von Identifizierungsdaten besitzt und die Steuerzentrale dazu eingerichtet
ist, aus den in den Speicherbereichen jeder Unterstation gespeicherten Daten ihre
Konfigurationstabelle selbständig aufzubauen und aktuell zu halten.
[0016] Zweckmäßig ist es weiters, wenn die Steuerzentrale dazu eingerichtet ist, nach Aufforderung
über eine Eingabe/Ausgabe-Einheit eine Fehlermeldungsliste auszugeben, welche die
in den Fehlerspeichern der Unterstationen abgelegten Kopien der Fehlermeldungen umfaßt.
[0017] Von besonderem Vorteil kann es auch sein, wenn eine, insbesondere in einem Triebfahrzeug
angeordnete, Kopfzentrale vorgesehen ist, die einzelnen, in Waggons angeordneten Steuerzentralen
übergeordnet ist und mit diesen zum Austausch von Datentelegrammen über einen Übertragungsweg
in Verbindung steht.
[0018] Die Erfindung samt ihrer weiteren Vorteile und Merkmale ist im folgenden an Hand
einer beispielsweisen Ausführungsform näher erläutert, die in der Zeichnung veranschaulicht
ist, wobei Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Vorrichtung nach der Erfindung zeigt und
Fig. 2 an Hand eines Struktogramms die nähere Funktion der Vorrichtung nach der Erfindung.
[0019] Gemäß Fig. 1 sind in einem strichliert umrissenen Schienenfahrzeug 1 mehrere elektrische,
elektromechanische oder elektronische Komponenten 2a, 2b, 2c vorgesehen. Solche Komponenten
können die Bestandteile einer Klimanlage sein, wie, ein Kühlaggregat, hier 2a, Zuluft-,
Druckschutz- und Abluftventilatoren, hier 2b, und ein Heizaggregat, hier 2c, sein.
Es kann sich dabei aber auch um die Bestandteile einer Vakuum-Toilettenanlage, einer
automatischen Türanlage oder des Energieversorgungssystems handeln. Diese Komponenten
werden üblicherweise in Abhängigkeit von durch Sensoren, wie z.B. Temperaturfühlern,
ermittelten Istwert-Signalen und vorgebbaren Sollwert-Signalen geregelt oder gesteuert.
Zur Erfassung dieser Signale und zur Erteilung der Schaltbefehle ist zunächst in jeder
Komponente 2a, 2b, 2c eine Unterstation 3a, 3b, 3c vorgesehen, die einen Mikrorechner
4a, b, c sowie eine Kommunikationsschnittstelle 5a, b, c enthält. Die Unterstationen
3a, b c stehen über einen Übertragungsweg 6, z.B. einen Datenbus oder ein Datennetz
mit einer Steuerzentrale 7 in Verbindung, welche räumlich z.B. an einem Ende des Schienenfahrzeugs
1 vorgesehen ist. Den Steuerzentralen 7, 7' einzelner Schienenfahrzeuge 1, 1', wie
insbesondere Reisezugwaggons, kann eine Kopfzentrale 8 übergeordnet sein, die sich
beispielsweise beim Führerstand des Triebfahrzeugs befindet.
[0020] Die Steuerzentrale 7 besitzt eine Schnittstelle 9, zumindest einen Mikrorechner 10,
einen Fehlerspeicher 11 sowie eine Eingabe/Ausgabe Einheit 12.
[0021] Soweit bisher beschrieben entspricht die Vorrichtung im wesentlichen dem Stand der
Technik, wie er eingangs beschrieben wurde.
[0022] Wesentlich für die Erfindung ist die Anordnung eines nichtflüchtigen Fehlerspeichers
13a, b, c in jeder Unterstation 3a, b c. Dieser Fehlerspeicher 13a, b c muß in nichtflüchtiger
Technologie ausgeführt oder ein batteriegepufferter RAM-Speicher sein und er kann
sowohl unabhängig von dem Arbeitsspeicher des Mikrorechners 4a, b, c oder als Bereich
dieses Arbeitsspeichers realisiert sein. Der Mikrorechner 4a, b c bzw. sein Arbeitsspeicher
besitzt auch einen Speicherbereich 14a, b c zur Abspeicherung von Identifizierungsdaten,
was unten näher beschrieben wird. Falls eine Kopfzentrale 8 vorhanden ist, steht diese
mit den einzelnen Steuerzentralen 7, 7' über einen Übertragungsweg 15, z.B. einen
Datenbus oder eine Funkstrecke in Verbindung.
[0023] Die Vorzüge der gegenständlichen Erfindung kommen dann am deutlichsten zur Wirkung,
wenn wirklich jede (im Störungsfall) tauschbare Komponente 2a, 2b, 2c der Anlage mit
ihrer eigenen Unterstation 3a, 3b, 3c eine untrennbare Einheit bildet. Mehrmals vorhandene
Komponenten erhalten jeweils eine eigene Unterstation. Es kann von Vorteil sein, selbst
jedem einzelnen Sensor oder Stellglied den Charakter einer eigenständlichen Unterstation
3a, 3b, 3c zu geben.
[0024] Die primäre Funktion einer Klimaanlagensteuerung, wie sie in Fig. 1 beispielhaft
dargestellt ist, kann als bekannt vorausgesetzt werden und ist nicht Gegenstand der
Erfindung. Sie besteht darin, Soll- und Istwerte aller benötigten Meßgrößen zu erfassen
und durch Aktivierung und Dosierung der Anlagenkomponenten Heizung 2c, Lüftung 2b
und Kühlung 2a sowie deren Subkomponenten wie z.B. Luftklappen, Gebläse, Nachheizkörper
etc. dafür zu sorgen, daß die vorgegebenen Behaglichkeitskriterien erreicht werden.
Auch für die sekundäre Funktion dieser Vorrichtung, die Fehlerdiagnose, sind grundsätzlich
zahlreiche Ausführungsbeispiele bekannt. Diese Fehlerdiagnose besteht darin, anhand
der vorhandenen Meßwerte, Signale und dem jeweiligen Zustand des gesteuerten Prozesses
durch logische Operationen jedes anomale Verhalten der Anlage oder einzelner Anlagekomponenten
festzustellen und bei Auftreten einer Störung eine Fehlermeldung zu erzeugen.
[0025] In Fig. 2 ist das angewandte Verfahren bzw. die Funktion der Vorrichtung nach Fig.
1 nur insoweit beschrieben, als es für das Verständnis der Erfindung erforderlich
ist. Eine für jedes dezentral installierte System wichtige Datenstruktur in der Steuerzentrale
7 wird oft als I/O-Map bezeichnet und enthält fest programmierte Angaben darüber,
auf welcher Unterstationsadresse die einzelnen Signale eingelesen oder ausgegeben
werden. Diese Tabelle wird durch eine Konfigurationstabelle ergänzt, die ebenfalls
in der Zentrale 7 liegt und die gemäß Fig. 2 nach jedem Einschalten neu aufgebaut
wird und zu jeder Unterstationsadresse die exakten Identifizierungsdaten, wie Typenbezeichnung
und laufende Seriennummer, sowie allfällige sonstige Angaben enthält, welche sämtliche
in den einzelnen Unterstationen 3a, 3b, 3c nichtflüchtig gespeichert sind und beim
Initialisierungsvorgang aus diesen über den Übertragungsweg 6, z.B. ein Datennetzwerk
eingelesen werden. Anschließend folgt der bekannte normale Funktionsablauf der Steuerzentrale
7, welcher typischerweise eine Endlosschleife mit den wesentlichen Aktivitäten Einlesen
aller Eingangsdaten, Verarbeitung der Daten und Ausgabe aller Ausgabedaten besteht.
Wird dabei zu irgendeinem Zeitpunkt durch einen der dafür vorgesehenen und bekannten
Algorithmen ein anomales Anlagenverhalten erkannt, dann wird eine Fehlermeldung aufgebaut.
Zunächst ergibt sich prozedural (aus der Art des betreffenden Algorithmus) die Art
der Störung (der Fehlercode) und lexikalisch (aufgrund der im betreffenden Algorithmus
verwendeten Signale und der erwähnten I/O-Map) die Adresse der Unterstation 3a, 3b,
3c, die von der Störung betroffen ist (es können auch mehrere Unterstationen von einer
Störung betroffen sein). Zu dieser Adresse entnimmt das Programm dann aus der erwähnten
Konfigurationstabelle die exakten Identifizierungsdaten dieser Unterstation. Fehlercode,
Unterstationsadresse, Unterstations-Identifizierungsdaten und Identifizierungsdaten
der Zentrale bilden den Kopf einer Fehlermeldung, welche vorerst zusammen mit allen
jenen Diagnosedaten, die programmgemäß in einer Fehlermeldung für die betreffende
Art von Störung enthalten sein müssen (beispielsweise Zeit, Datum, sowie eine Auswahl
von Meßwerten und Signalen zum Zeitpunkt der Störung), im Arbeitsspeicher der Steuerzentrale
7 aufgebaut wird. Sodann wird eine Kopie dieser Fehlermeldung in bekannter Weise in
den dafür vorgesehenen nichtflüchtigen oder batteriegepufferten Teil des Speichers
der Zentrale, d.h. in den Fehlerspeicher 11 hinterlegt, eine zweite Kopie jedoch erfindungsgemäß
über das Datennetzwerk 6 in den Fehlerspeicher 13a, 13b, 13c der betroffenen Unterstation
3a, 3b, 3c geschrieben, wo sie selbst dann verbleibt, wenn die betroffene Unterstation
im Zuge der Störungsbehebung zugleich mit der gestörten Komponente 2a, 2b, 2c aus
der Anlage entfernt werden sollte. Damit ist der Vorgang der Fehlerspeicherung abgeschlossen,
und der normale Funktionsablauf der Steuerung wird durch Wiederholung der erwähnten
Endlosschleife fortgesetzt.
[0026] Wenn zu irgendeinem Zeitpunkt die Steuerzentrale 7 durch dafür vorgesehene Bedienungskommandos
aufgefordert wird, die gespeicherten Fehlermeldungen für alle installierten Komponenten
2a, 2b, 2c darzustellen, dann wird die Liste aller Fehlermeldungen im Normalfall aus
denjenigen Fehlermeldungen zusammengesetzt, welche in den Fehlerspeichern 13a, 13b,
13c der Unterstationen 3a, 3b, 3c gespeichert liegen. Nur im Falle einer gestörten
Unterstation wird die entsprechende Kopie im Speicher 11 der Zentrale 7 verwendet.
Dazu werden die in den einzelen Unterstationen 3a, 3b, 3c gespeicherten Fehlermeldungen
über das Datennetzwerk 6 in den Arbeitsspeicher der Steuerzentrale 7 eingelesen, dort
zu einer einzigen kompletten Liste verknüpft und über die dafür vorgesehene Weise
dem Benutzer dargestellt.
1. Vorrichtung zum Steuern und Regeln elektrischer, elektronischer oder elektromechanischer
Komponenten in Schienenfahrzeugen,
wobei Unterstationen (3a, 3b, 3c), die einen Mikrorechner (4a, 4b, 4c) und eine Kommunikationsschnittstelle
(5a...5c) enthalten, mit einer Steuerzentrale (7) über zumindest einen Übertragungsweg
(6) in Verbindung stehen,
und die Steuerzentrale (7) zumindest einen Mikrorechner (10) und eine Schnittstelle
(9) sowie einen nichtflüchtigen Fehlerspeicher (11) enthält und dazu eingerichtet
ist, bei anormalem Betriebsverhalten der Komponenten (2a, 2b, 2c) durch Verarbeitung
von aus den Unterstationen (3a, 3b, 3c) einlangenden Daten Fehlermeldungen mit einem
Fehlercode aufzubauen und in dem Fehlerspeicher (11) abzulegen,
dadurch gekennzeichnet, daß
jeder tauschbaren Komponente (2a, 2b, 2c) eine Unterstation (3a, 3b, 3c) zugeordnet
ist,
jede Unterstation (3a, 3b, 3c) einen nichtflüchtigen Fehlerspeicher (13a, 13b, 13c)
besitzt, wobei die Steuerzentrale (7) dazu eingerichtet ist, in ihr aufgebaute, einzelne
Komponenten betreffende Fehlermeldungen nicht nur in ihren Fehlerspeicher (11) abzulegen,
sondern solche Fehlermeldungen auch an die betreffende Komponente (2a, 2b, 2c) auszusenden,
deren Unterstation (3a, 3b, 3c) ihrerseits dazu eingerichtet ist, die Fehlermeldung
zu empfangen und in ihrem Fehlerspeicher (13a, 13b, 13c) abzulegen, der ein physischer
Teil der Unterstation und damit der Komponente ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Übertragungsweg (6) ein
Datenbus ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerzentrale
(7) dazu eingerichtet ist, beim Aufbau einer Fehlermeldung diese unter Zuhilfenahme
einer I/O-Map mit einer Unterstationsadresse zu versehen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerzentrale (7) dazu
eingerichtet ist, zu jeder Unterstationsadresse die exakten Identifizierungsdaten,
wie z.B. Seriennummer und Typenbezeichnung der Komponente zu ermitteln und in einer
Konfigurationstabelle zu speichern, und aus Fehlercode, Unterstations-Identifizierungsdaten
und Identifizierungsdaten der Steuerzentrale den Kopf der Fehlermeldung aufzubauen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterstation (3a, 3b,
3c) einer Komponente (2a, 2b, 2c) einen Speicherbereich (14a, 14b, 14c) zur Abspeicherung
von Identifizierungsdaten besitzt und die Steuerzentrale (7) dazu eingerichtet ist,
aus den in den Speicherbereichen (14a, 14b, 14c) jeder Unterstation gespeicherten
Daten ihre Konfigurationstabelle selbständig aufzubauen und aktuell zu halten.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerzentrale
(7) dazu eingerichtet ist, nach Aufforderung über eine Eingabe/Ausgabe-Einheit (12)
eine Fehlermeldungsliste auszugeben, welche die in den Fehlerspeichern (13a, 13b,
13c) der Unterstationen (3a, 3b, 3c) abgelegten Kopien der Fehlermeldungen umfaßt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine, insbesondere
in einem Triebfahrzeug angeordnete, Kopfzentrale (8) vorgesehen ist, die einzelnen,
in Waggons (1, 1') angeordneten Steuerzentralen (7, 7') übergeordnet ist und mit diesen
zum Austausch von Datentelegrammen über einen Übertragungsweg (15) in Verbindung steht.