[0001] Die Erfindung betrifft ein Anbaugerät für insbesondere verfahrbare Stapler.
[0002] Derartige, beispielsweise aus der EP 0 116 281 B1 oder dem DE 88 15 272 U1 bekannte
Anbaugeräte besitzen Tragelemente, im allgemeinen paarweise zwei oder vier, häufig
als Zinken ausgebildet, die Lasten ergreifen, anheben und absetzen können. Hierzu
ist es erforderlich, daß die Tragelemente relativ zueinander verschoben werden können,
um beispielsweise Paletten in unterschiedlichen Abmessungen ergreifen zu können.
[0003] Bewährt haben sich Anhaugeräte in Form eines Zinkenverstellgerätes mit Seitenschub
und vier horizontal vorwärts gerichteten Lastzinken, die die Lasten aufnehmen, tragen
und wieder absetzen. Die Zinken weisen an ihrem rückwärtigen Ende vertikale lotrechte
Schenkel auf, so daß insgesamt L-förmige Tragarme gebildet werden. Diese L-förmigen
Tragarme werden mit den lotrechten Schenkeln auf verschiedene Weise durch das Anbaugerät
an einer Hubplatte eines Gabelstaplers angeordnet.
[0004] Insbesondere bei Anbaugeräten mit vier oder mehr Tragelementen oder auch dann, wenn
die Tragelemente weit über den seitlichen Bereich des Staplers hinaus bewegbar sein
sollen, entstehen verschiedene Probleme. Eine solche Ausfahrbarkeit ist generell erwünscht,
um beispielsweise ungünstig stehende Paletten noch aufgreifen zu können und sich auch
in ungünstig gestalteten Gängen mit Winkeln noch mit einem Gabelstapler geeignet bewegen
zu können.
[0005] Die Probleme bestehen darin, daß die erforderlich werdenden Gestänge für den Fahrer
des Gabelstaplers sichtbehindernd werden.
[0006] Zur Vermeidung dieses Effekts ist in der EP 0 515 996 A1 ein Anbaugerät vorgeschlagen
worden, das einen Hubrahmen mit zwei parallel verlaufenden Führungsachsen und diese
verbindenden seitlichen Wangen aufweist. Auf den Führungsachsen sind Tragbalken verschiebbar
gelagert. Diese verschiebbar gelagerten Tragbalken nehmen in zusätzlichen Bohrungen
rohrförmige Träger auf, die an ihrem äußeren Ende mit einem Zinken oder Klemmelement
verbunden sind. Das jeweils andere Ende der rohrförmigen Träger ist mit einem Anschlag
ausgerüstet und berührungsfrei durch eine zusätzliche Ausnehmung in dem jeweiligen
anderen Tragbalken durchschiebbar.
[0007] Diese Konstruktion hat sich sehr bewährt. Sie ist allerdings asymmetrisch. Dadurch
kann bei dem Befördern von besonders schweren Lasten und bei vollständig ausgefahrenen
Zinken das Problem unterschiedlicher Durchbiegung der jeweils äußersten Aufgreifzinken
auftreten, da die Führungssysteme ungleiche Elastizität besitzen. Die jeweiligen rohrförmigen
Träger sind nämlich in unterschiedlicher Lagerhöhe angeordnet, wodurch eine drehmomentbildende
Kraft entsteht. Dies kann zu einer Querneigung und zu einem Ausfächern der Last führen,
in Extremfällen auch zum Kippen. Um dies zu vermeiden, muß der Einsatzbereich derartiger
Anbaugeräte entsprechend eingeschränkt werden.
[0008] Um dies zu vermeiden, wird in der EP 0 540 931 A1 eine andere Alternative vorgeschlagen.
Anstelle der Tragbalken mit den durch diese hindurchgeführten Tragrohren und den daran
fest angeschweißten Tragarmen wird eine Zwischentragplatte vorgesehen, die zwei Doppelachsen
aufweist. Von den beiden Doppelachsen ist jeweils die obere durch den Hubrahmen und
die untere durch das Tragelement beweglich geführt und gelagert. Auf diese Weise entsteht
vollständige Symmetrie.
[0009] Diese Konstruktion führt jedoch zu relativ vielen, nebeneinander parallel verlaufenden
Achsen und so zu einer Einschränkung der Sichtmöglichkeiten des Gabelstaplerfahrers.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, die Vorteile der EP 0 540 931 A1, nämlich die Symmetrie
der Führungssysteme, mit einem geringeren Vorbaumaß zu verbinden.
[0011] Diese Aufgabe wird durch ein Anbaugerät für insbesondere verfahrbare Stapler gelöst,
mit einem Hubrahmen mit mindestens zwei parallel verlaufenden Führungsachsen und diese
verbindenden Seitenwangen, mit mindestens zwei auf den Führungsachsen gelagerten und
parallel zu diesen verschiebbaren Tragbalken, mit mindestens zwei Tragachsen für jeden
Tragbalken, die parallel zu den Führungsachsen verlaufen, und mit Tragelementen, die
verschiebbar auf den Tragachsen gelagert und insbesondere als Hub-, Klammer- oder
Greifelemente ausgebildet oder mit solchen verbindbar sind.
[0012] Diese Konstruktion macht von einer Reihe von Merkmalen der EP 0 515 996 A1 Gebrauch,
führt jedoch überraschend zu dem Vorteil vollständiger Symmetrie: Dadurch, daß die
Tragelemente im Gegensatz zur EP 0 515 996 A1 nunmehr verschiebbar auf den Tragachsen
gelagert sind, können zwei Alternativen für die Anordnung der Tragachsen selbst relativ
zum (inneren) Tragbalken eingesetzt werden: Im Normalfall ist hier jetzt eine starre
Verbindung möglich. Dies führt zu einer Umkehr gegenüber dem bisherigen Prinzip, denn
jetzt sind nicht mehr die (äußeren) Tragelemente mitsamt den Tragachsen relativ zu
den (inneren) Tragbalken verschiebbar wie bisher, sondern die (inneren) Tragbalken
zusammen mit den Trachachsen relativ zu den (äußeren) Tragelementen.
[0013] Dadurch aber muß die gesamte Konstruktion nicht mehr über die Mittellinie der Hubrahmen
hinausragen, beide Halbseiten können in der gleichen Ebene angeordnet werden, ohne
sich gegenseitig zu stören. Dies reduziert sofort auch das Vorbaumaß, da eine komplette
Bewegungsebene für die Achsen überflüssig wird und eingespart werden kann.
[0014] Durch die Anordnung aller Tragachsen in eine Ebene und darüber hinaus links und rechts
in gleicher Höhe entsteht zudem die gewünschte Symmetrie. Das Ausfächern und Kippen
von Lasten auf den Tragelementen bzw. den daran angeordneten Zinken entfällt vollständig.
[0015] Eine zweite Alternative der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die Tragachsen
nicht starr mit den (inneren) Tragbalken verbunden sind, sondern vielmehr schwimmend
in den (inneren) Tragbalken gelagert sind. Es sind jetzt also sowohl die Tragelemente,
als auch die Tragbalken relativ zu den Tragachsen beweglich.
[0016] Dabei bietet die schwimmende Lagerung bevorzugt nur eine begrenzte Beweglichkeit.
Der Vorteil dieser Maßnahme besteht darin, daß alle Vorteile der ersten Alternative
benutzt werden können, darüber hinaus aber auch noch die Tragachsen bis zur Mittellinie
des Hubrahmens eingefahren werden können, um beim Durchfahren von Engstellen die seitlichen
Abmessungen auf ein Minimum zu reduzieren und so den Bewegungsspielraum der Gabelstapler
mit Anbaugerät zu erhöhen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0017] Im folgenden wird anhand der Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
beschrieben.
[0018] Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch ein erfindungsgemäßes Anbaugerät im halb ausgefahrenen Zustand von vorne
gesehen;
- Fig. 2
- das Anbaugerät aus Fig. 1 von der Seite gesehen;
- Fig. 3
- das Anbaugerät aus Fig. 1 im voll seitlich ausgefahrenen Zustand; und
- Fig. 4
- das Anbaugerät aus Fig. 1 im vollständig zusammengefahrenen Zustand.
[0019] An einem (nicht dargestellten) Gabelstapler mit einer Hubplatte kann ein derartiges
Anbaugerät befestigt werden.
[0020] Es weist einen Hubrahmen 1 auf. Dieser besitzt zwei Seitenwangen 2, die parallel
zueinander und im Betriebszustand vertikal verlaufend etwa an der Außenseite des vollständigen
Anbaugerätes angeordnet sind. Die beiden Seitenwangen 2 sind miteinander durch eine
obere Führungsachse 3 und eine untere Führungsachse 4 verbunden. Die Führungsachsen
3 und 4 sind im wesentlichen rohrförmig und besitzen kreisförmigen Querschnitt.
[0021] Auf beiden Führungsachsen 3,4 laufen zwei Tragbalken 5 und 6. Die Tragbalken 5 und
6 weisen demzufolge je zwei Buchsen auf, durch die die Führungsachsen 3 und 4 hindurchlaufen.
In der Zeichnung ist dies für den rechts der strichlinierten Mittellinie dargestellten
Tragbalken 6 teilweise weggebrochen angedeutet, während der links der strichlinierten
Mittellinie angeordneten Tragbalken 5 ohne diese Buchsen dargestellt ist.
[0022] In dieser Ausführungsform fest mit den Tragbalken 5 und 6 verbunden sind obere und
untere Tragachsen 7. Diese Tragachsen 7 sind rohrförmig mit kreisförmigen Querschnitt
und entsprechen somit etwa den Führungsachsen 3 und 4, zu denen sie auch parallel
verlaufen, sogar (vgl. Fig. 2) etwa in der gleichen Ebene, wobei dies nicht zwingend
erforderlich ist, allerdings für ein besonders kleines Vorbaumaß von besonderem Vorteil
ist.
[0023] Die Tragbalken 5 bzw. 6 bilden mit ihren jeweiligen Tragrohren 7 und 7' bzw. 8 und
8' jeweils ein an der Außenseite des Anbaugerätes offenes Rechteck.
[0024] Auf den Tragachsen 7, 7' bzw. 8, 8' einer Seite des Anbaugerätes ist jeweils ein
Tragelement 9 bzw. 9' verschiebbar gelagert. Das Tragelement 9 bzw. 9' weist hierzu
Bohrungen auf, durch die sich die Tragachsen erstrecken.
[0025] Die Tragelemente selbst sind, wie in der Fig. 2 deutlich zu erkennen ist, L-förmig
gebogen und besitzen jeweils einen beispielsweise Paletten aufnehmenden horizontalen
Schenkel und einen die Bohrungen aufweisenden vertikalen Schenkel. Der vertikale Schenkel
der Tragelemente 9 bzw. 9' besitzt zur Aufnahme der Bohrungen für die Tragachsen 7,
7' bzw. 8, 8' in Richtung weg vom horizontalen Schenkel weisende Vorsprünge.
[0026] Dadurch wird es möglich, den vertikalen Schenkel relativ dicht an, aber doch außerhalb
der Ebene der Führungsachsen 3,4 und der Tragachsen 7,7', 8,8' anzuordnen.
[0027] Um die Relativbewegung der Tragelemente 9 bzw. 9' zum Gabelstapler zu steuern, sind
Kolbenzylinderanordnungen 10 vorgesehen. Je eine Kolbenzylinderanordnung 10 greift
einerseits an einer Seitenwange 2 und andererseits an dem Tragelement 9 bzw. 9' auf
der genau abgewandten Seite des Anbaugerätes an. Diese Kolbenzylinderanordnungen 10
können sich in der gleichen Ebene wie die Trag- und die Führungsachsen befinden, vorzugsweise
geschützt zwischen diesen, wobei eine Lagerung in den Tragbalken 5,6 nicht erforderlich
ist.
[0028] Eine Zugfeder oder ein anderes Halteelement 11 ist vorgesehen, um die beiden Tragbalken
5 und 6 gegeneinander vorzuspannen.
[0029] In der Zeichnung nicht dargestellt, aber möglich ist es, auch die Tragbalken 5 und
6 als Tragelemente mit Zinken etc. auszuführen, so daß dann ein Anbaugerät mit vier
Tragelementen entsteht, die relativ zueinander verschoben werden können. Durch geeignete
Mitnehmer und Anschlagelemente kann hier eine gemeinsame Steuerung erfolgen.
1. Anbaugerät für insbesondere verfahrbare Stapler
- mit einem Hubrahmen (1) mit mindestens zwei parallel verlaufenden Führungsachsen
(3,4) und diese verbindenden Seitenwangen (2),
- mit mindestens zwei auf den Führungsachsen (3,4) gelagerten und parallel zu diesen
verschiebbaren Tragbalken (5,6),
- mit mindestens zwei Tragachsen (7,7',8,8') für jeden Tragbalken (5,6), die parallel
zu den Führungsachsen (3,4) verlaufen, und
- mit Tragelementen (9,9'), die verschiebbar auf den Tragachsen (7,7',8,8') gelagert
und insbesondere als Hub-, Klammer- oder Greifelemente ausgebildet oder mit solchen
verbindbar sind.
2. Anbaugerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragachsen (7,7',8,8') starr mit den Tragbalken (5,6) verbunden sind.
3. Anbaugerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragachsen (7,7'8,8') schwimmend in den Tragbalken (5,6) gelagert sind.
4. Anbaugerät nach einem vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragbalken (5,6) ebenfalls als Hub-, Klammer- oder Greifelemente ausgebildet
oder mit solchen verbindbar sind.
5. Anbaugerät nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragachsen (7,7',8,8') außerhalb der Außenseite der Tragelemente (9,9') Anschläge
aufweisen.
6. Anbaugerät nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragelemente (9,9') mit den gegenüberliegenden Seitenwangen (2,2') auf der
dem Tragelement jeweils abgewandten Seite über eine Kolbenzylinderanordnung verbunden
sind.
7. Anbaugerät nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragbalken (5,6) miteinander durch eine Halteanordnung (11), insbesondere
eine Zugfeder, miteinander verbunden und gegeneinander vorgespannt sind.
8. Anbaugerät nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die schwimmend in dem Tragbalken (5,6) gelagerte Tragachse (3,4) durch eine Federanordnung
vorgespannt ist.