[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befestigen von platten- oder paneelartigen
Verkleidungselementen mit wärmedämmenden Eigenschaften an einer Gebäudewand, insbesondere
an der Gebäudewand-Außenseite, wobei die Verkleidungselemente an ihrer der Gebäudewand
zugewandten Rückseite eine fest mit ihnen verbundene Weichschaumstofflage, insbesondere
aus Polyurethan, aufweisen, die an die Gebäudewand angeklebt wird.
[0002] In der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung P 42 00 125.0 werden Verkleidungselemente
dieser Art vorgeschlagen, die mit ihrer Weichschaumstofflage voran an die Gebäudewand
angeklebt werden. Mit dieser Weichschaumstofflage wird folgendes erreicht:
Um ein Gebäude wärmemäßig zu isolieren, kann es mit wärmedämmenden Verkleidungselementen
verkleidet werden. Bei einer solchen Gebäudewandverkleidung sollte darauf geachtet
werden, daß keine Luftzwischenräume entstehen, in denen Außenluft zirkulieren und
Kondenswasser gebildet werden kann. Gebäudewände weisen jedoch regelmäßig Unebenheiten
auf, so daß sich bei Verwendung steifer Verkleidungselemente, trifft man keine sonstigen
Vorkehrungen, solche Luftzwischenräume zwischen der Gebäudewand und den plan ausgebildeten
Verkleidungselementen nicht vermeiden lassen. Versieht man die Verkleidungselemente
dagegen mit einer Weichschaumstofflage, kann sich diese an die Gebäudewand anpassen
und anschmiegen, so daß Hohlräume vermieden werden.
[0003] Dieses Ankleben bereitet jedoch insofern Schwierigkeiten, als die Weichschaumstoffschicht
nach ihrem Andrücken gegen die Gebäudewand auf Grund ihrer eigenelastischen Eigenschaften
von der Gebäudewand wegfedert und sich dabei auch örtlich wieder von der Gebäudewand
lösen kann. Dies kann sich auch noch in anderer Hinsicht nachteilig auswirken, wenn
die Gebäudewand bzw. die auf ihr angebrachten Verkleidungselemente verputzt worden
sind. Die Verkleidungselemente sind ja wegen der Weichschaumstofflage in ihrer Dickenrichtung
nicht formstabil, so daß sich beispielsweise auf Grund von Temperaturänderungen oder
von sonstigen Umwelteinflüssen Lageänderungen ergeben können, die zu einer Rißbildung
im Verputz führen.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art zu schaffen, das bei einfacher Anwendung ein sicheres und dauerhaft
stabiles Ankleben der Verkleidungselemente an die Gebäudewand ergibt, ohne daß die
Gefahr einer Hohlraumbildung vorhanden ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei noch von der Gebäudewand
getrennten Verkleidungselementen deren Weichschaumstofflage mindestens im wesentlichen
über ihr gesamtes Volumen hinweg mit einer dünnflüssigen Klebemasse getränkt wird,
wonach man die Verkleidungselemente im nassen Zustand der Weichschaumstofflage unter
Zusammendrücken der Weichschaumstofflage gegen die Gebäudewand drückt und die Klebemasse
trocknen oder aushärten läßt, so daß die Weichschaumstofflage nicht nur an der Gebäudewand
klebt, sondern außerdem durch die ausgehärtete Klebemasse formstabil unelastisch wird.
[0006] Der Klebstoff wird also nicht nur an der Oberfläche aufgetragen, sondern praktisch
in der ganzen Weichschaumstofflage verteilt. Diese wird hierdurch in einen insgesamt
nassen Zustand überführt, in dem sie sozusagen kompakter und dabei naß-weich ist.
Hält man ein solches Verkleidungselement gegen die Gebäudewand, braucht man nur eine
geringe Andrückkraft aufzuwenden, um ein überall dichtes Anschmiegen zu erhalten.
Dabei bleibt die mit der Klebemasse getränkte Weichschaumstofflage in ihrer sich ergebenden
Position, ohne daß ein Zurückfedern od.dgl. zu befürchten ist. Wird die Klebemasse
dann trocken, stabilisiert sie die Weichschaumstofflage über ihr gesamtes Volumen
hinweg, so daß diese dauerhaft formstabil wird. Daher können sich in der Wandverkleidung
keine Veränderungen mehr ergeben, so daß auch die beispielsweise erwähnte Gefahr von
Rissen im Verputz vermieden wird.
[0007] Die Auswahl einer geeigneten Klebemasse steht im Ermessen des Fachmanns. Beispielsweise
kann Wasserglas verwendet werden. Dabei ist in jedem Falle die Verwendung einer wässrig-dünnflüssigen
Klebemasse von Vorteil.
[0008] Der Klebemasse kann auch ein Brandschutzmittel beigemischt werden, so daß man gleichzeitig
noch einen verbesserten Brandschutz erhält.
[0009] Das erfindungsgemäße Vorgehen wird nun anhand der Zeichnung noch kurz erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Ausschnitt aus einer mit einer einen Vollwärmeschutz ergebenden Verkleidung
versehenen Gebäudewand in Schrägansicht und
- Fig. 2
- ein bei der Herstellung des Vollwärmeschutzes gemäß Fig. 1 verwendetes Verkleidungselement
in gesonderter, mit Bezug auf die Fig. 1 verkleinerter Darstellung im mit Bezug auf
die im befestigten Zustand am Gebäude eingenommene Lage horizontal verlaufenden Schnitt.
[0010] Auf die Außenseite der Gebäudewand 1 ist eine als Vollwärmeschutz dienende Verkleidung
2 aufgebracht, die sich aus rechteckigen, im wesentlichen platten- oder paneelförmigen
Verkleidungselementen 3 zusammensetzt. Die Verkleidungselemente 3 sind im dargestellten
Falle so ausgebildet, daß sie mit dem jeweils seitlich benachbarten Verkleidungselement
über eine nach Art von Nut und Feder ausgebildete Steckverbindung zusammenfügbar sind.
Hierzu weisen sie an einem ihrer in Benutzungslage vertikalen Längsränder, in der
Zeichnung am Längsrand 4, eine Nut 5 und am entgegengesetzten Längsrand 6 einen die
Feder bildenden Steckvorsprung 7 auf. In Fig. 2 ist ein seitlich benachbartes Verkleidungselement
strichpunktiert angedeutet. Es versteht sich, daß je nach der Größe der Gebäudewand
1 die Verkleidungselemente 3 auch vertikal übereinander angeordnet werden.
[0011] Die dargestellten Verkleidungselemente 3 weisen wärmedämmende Eigenschaften auf und
können hierzu einen im wesentlichen nahezu das ganze Verkleidungselement ausmachenden
Wärmedämmkern 8 aus wärmedämmendem Material aufweisen. Es handelt sich hier zweckmäßiger
Weise um einen Schaumstoff entsprechender Dichte und Konsistenz, wie er als Wärmedämm-Material
üblich ist. So ist beispielsweise in spröder Form vorliegendes Polyurethan bestens
geeignet, auch Polystyrol kann in Frage kommen. Die Außenseite der Verkleidungselemente
3 wird von einer auf den Dämmkern 8 aufgebrachten Außenhaut 9 gebildet, die bei verkleideter
Gebäudewand 1 unmittelbar die Wand-Außenseite und somit die dem Betrachter zugewandte
Sichtseite sein kann. Auf die von den Verkleidungselementen 3 gebildete Wandverkleidung
kann jedoch auch ein Verputz aufgebracht werden.
[0012] An seiner bei hergestellter Wandverkleidung der Gebäudewand 1 zugewandten Rückseite
ist das Verkleidungselement 3 bzw. sein Dämmkern 8 mit einer fest mit ihm verbundenen
Weichschaumstofflage 10 versehen. Diese Lage 10 bildet bei hergestellter Wandverkleidung
eine Zwischenschicht 11 zwischen der Gebäudewand 1 und dem Dämmkern 8. Im Ausgangszustand
weist die Weichschaumstofflage 10 ein dem Weichschaumstoff entsprechendes, schaumgummiähnlich
elastisches Verhalten auf. Sie besteht zweckmäßigerweise aus entsprechend weichem
Polyurethan.
[0013] Die Verkleidungselemente 3 werden mit ihrer Weichschaumstofflage 10 voran an die
Gebäudewand 1 angeklebt. Dabei wird die Weichschaumstofflage 10 vor ihrem Ankleben
mit einer dünnflüssigen Klebemasse getränkt, so daß sie praktisch über ihr gesamtes
Volumen hinweg mit der Klebemasse versehen ist. Sodann drückt man das Verkleidungselement
gegen die Gebäudewand, so daß es dort festgeklebt wird. Bei dieser Montage wird die
Weichschaumstofflage zusammengedrückt und schmiegt sich dabei wegen ihrer Nachgiebigkeit
an alle Wandunebenheiten an, so daß irgend welche Wandunebenheiten ausgefüllt sind
und die Wärmedämmung beeinträchtigende Hohlräume vermieden werden. Da die Weichschaumstofflage
auf Grund der auf sie aufgebrachten bzw. in sie eingebrachten Klebemasse naß ist,
schmiegt sie sich an die Wandunebenheiten noch besser als im trockenen Zustand an.
Anschließend, wenn die Klebemasse dann getrocknet oder ausgehärtet ist, bildet sie
eine Stabilisierung der Weichschaumstofflage, die ihre ursprüngliche Nachgiebigkeit
verliert und sozusagen steifer und dabei formstabil wird. Ein in dieser Weise befestigtes
Verkleidungselement 3 bleibt unverrückbar an Ort und Stelle, so daß beispielsweise
keine Stufenbildung zwischen benachbarten Verkleidungselementen auftreten kann, die
sich bei weiterhin nachgiebig elastischer Weichschaumstofflage auf Grund eines Nachfederns
im Laufe der Zeit ergeben könnte.
[0014] Als Klebemasse kann beispielswasser Wasserglas verwendet werden. In jedem Falle ist
es vorteilhaft, eine wässrigdünnflüssige Klebemasse zu verwenden. Der Klebemasse können
auch noch sonstige dieEigenschaften des Verkleidungselements begünstigende Zusatzmittel
beigemischt werden, so insbesondere ein Brandschutzmittel.
[0015] Es versteht sich, daß bei dem Verkleidungselemente 3 auch die Außenhaut 9 fehlen
könnte. Auch könnten sonstige Abänderungen verwirklicht sein, die abseits der Weichschaumstofflage
und deren Befestigung an der Gebäudewand liegen.
[0016] Die Weichschaumstofflage 10 und das übrige Verkleidungselement, d. h. beim Ausführungsbeispiel
der Dämmkern 8, sind durch Anschäumen miteinander verbunden. Sie könnten jedoch auch
aneinander angeklebt oder sonstwie miteinander verbunden sein. Die Weichschaumstofflage
10 deckt das gesamte Verkleidungselement 3 ab, so daß bei aneinandergefügten Verkleidungselementen
keine Fugen entstehen.
[0017] Der Dämmkern 8 könnte prinzipiell auch aus anderem Material mit wärmedämmenden Eigenschaften,
so beispielsweise aus Kork, Holz usw., bestehen.
1. Verfahren zum Befestigen von platten- oder paneelartigen Verkleidungselementen mit
wärmedämmenden Eigenschaften an einer Gebäudewand, insbesondere an der Gebäudewand-Außenseite,
wobei die Verkleidungselemente an ihrer der Gebäudewand zugewandten Rückseite eine
fest mit ihnen verbundene Weichschaumstofflage, insbesondere aus Polyurethan, aufweisen,
die an die Gebäudewand angeklebt wird, dadurch gekennzeichnet, daß bei noch von der
Gebäudewand (1) getrennten Verkleidungselementen (3) deren Weichschaumstofflage (10)
mindestens im wesentlichen über ihr gesamtes Volumen hinweg mit einer dünnflüssigen
Klebemasse getränkt wird, wonach man die Verkleidungselemente (3) im nassen Zustand
der Weichschaumstofflage (10) unter Zusammendrücken der Weichschaumstofflage (10)
gegen die Gebäudewand (1) drückt und die Klebemasse im zusammengedrückten Zustand
der Weichschaumstofflage (1o) trocknen oder aushärten läßt, so daß die Weichschaumstofflage
(1o) nicht nur an der Gebäudewand (1) klebt, sondern außerdem durch die ausgehärtete
Klebemasse formstabil unelastisch wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebemasse ein Brandschutzmittel
beigemischt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine wässrig-dünnflüssige
Klebemasse verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Klebemasse
Wasserglas verwendet wird.