[0001] Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine mit zwei Zylinderreihen gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] In dem SAE Technical Paper Nr. 890471, 1989 ist eine gattungsgemäße Brennkraftmaschine
offenbart, deren Wasserpumpe frontseitig radial zur Kurbelwelle versetzt an den Zylinderblock
einer Zylinderreihe geflanscht ist. Diese Pumpe fördert Kühlwasser in die gegenüberliegende
Zylinderreihe über einen unterhalb der Kurbelwelle in eines der Kurbelwellenlager
eingegossenen Verbindungskanal.
Die Kühlmäntel der in Open-Deck-Bauweise ausgeführten Kurbelgehäusehälften sind durch
eine horizontale Wand hälftig geteilt, so daß das Kühlwasser zunächst die unten liegende
Hälfte, anschließend im Querstrom U-förmig die Zylinderköpfe und dann die oben liegende
Hälfte der Kühlmäntel durchströmt. Abschließend wird das Kühlwasser über je einen
Abströmstutzen der Zylinderreihen in eine separate Sammelleitung geführt, welche an
den Wasserkühler der Brennkraftmaschine angeschlossen ist.
[0003] Aus US-PS-2914045 ist eine zweireihige Brennkraftmaschine mit horizontaler Zylinderanordnung
bekannt, deren Kurbelgehäuse einstückig gegossen ist und einen nach unten offenen,
U-förmigen Kurbelraum aufweist. Zur Versteifung der unten liegenden Öffnung des Kurbelgehäuses
und zur Führung von Kühlwasser sind benachbart dieser Öffnung sich in Längsrichtung
der Kurbelwelle erstreckende, wasserführende Längskanäle eingegossen. Sirnseitig des
Kurbelgehäuses ist ein Wasserpumpengehäuse angeflanscht, in welchem ein auf der Kurbelwelle
angeordnetes Pumpenrad läuft und welches Kühlwasser in die beiden Längskanäle leitet.
In diese Längskanäle münden quer verlaufende, eingesetzte Rohre, welche den gesamten
Kühlwasserstrom zu den Zylinderköpfen führen, welche im Querstrom von unten nach oben
durchströmt werden und anschließend das erhitzte Wasser über externe Leitungen zu
einem Kühler führen. Der Kühlwassermantel der Zylinder ist nicht durchströmt und kühlt
durch Thermosyphoneffekt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Brennkraftmaschine mit zwei Zylinderreihen
dahingehend zu verbessern, daß der Kühlwasserstrom weitestgehend integriert in Gehäuseteilen
der Brennkraftmaschine geführt ist und gleichzeitig eine effektive Kühlung erzielt
wird.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit den Merkmalen des Patentanspruches 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0006] Wenn bei einer zweireihigen Brennkraftmaschine benachbart der zwischen Zylinderköpfen
und Zylinderblöcken liegenden Trennebene unterhalb bzw. oberhalb der Längsachse der
Kurbelwelle parallel dazu verlaufende Zuführ- bzw. Abführkanäle für Kühlwasser in
einer unteren bzw. oberen Wandung der Zylinderreihe angeordnet sind, so entfallen
durch die in die Wandungen integrierte Anordnung separate Leitungen und der damit
vorhandene Aufwand bezüglich Montage, Herstellung und Anzahl der Bauteile. Die Anordnung
der Zu- und Abführkanäle benachbart der Trennebene gewährleistet eine effektive Kühlung,
da das Kühlwasser in unmittelbarer Nähe des Brennraumes zugeführt wird, Kühlmantel
und Zylinderkopf durchströmt und danach auf kürzestem und direktem Weg abgeführt wird.
[0007] Die Abfuhr des Kühlwassers beider Zylinderreihen kann in vorteilhafter Weise über
eine einzige separate, zwischen einem Wasser/Luftwärmetauscher und der Brennkraftmaschine
angeordneten Leitung erfolgen, wenn die Kühlwasserströme der Abführkanäle über einen
in der oberen Wandung angeordneten Querkanal miteinander verbunden sind.
Ist dieser Querkanal benachbart der die Kühlwasserpumpe tragenden Stirnseite der Brennkraftmaschine
angeordnet, so wird das Kühlwasser zwecks optimaler Kühlung zunächst von dieser Stirnseite
aus entlang der Zuführkanäle in Richtung auf die gegenüberliegende Stirnseite und
von dort zurück zur ersten Stirnseite geführt.
[0008] Die Anordnung einer Eintrittsöffnung von einem der Zuführkanäle in einer die Kühlwasserpumpe
aufnehmenden Vertiefung ermöglicht für diese eine Zylinderreihe einen unmittelbaren
Wassereintritt von der Pumpe in diesen Kanal ohne zusätzliche Verbindungen.
[0009] Die Anordnung von einem Abschnitt des Verbindungskanales zwischen Kühlwasserpumpe
und der anderen Zylinderreihe in einer Ölwanne der Brennkraftmaschine nutzt den dort
vorhandenen und erforderlichen Bauraum zusätzlich aus und vermeidet eine komplizierte
und aufwendige Verbindung. Zusätzliche Vorteile entstehen dadurch, daß dieser Abschnitt
als Wärmetauscherrohr ausgebildet sein kann, welches zum Aufwärmen bzw. Abkühlen des
in der Ölwanne befindlichen Schmieröles dient und hierfür auf seiner Außenfläche Kühlrippen
aufweist. Ein separater Ölkühler kann somit entfallen. Weiterhin ist bei einem vertikal
geteilten Kurbelgehäuse der Brennkraftmaschine durch die Verwendung eines solchen
Rohres ein Wasserdurchtritt über die Trennebene des Kurbelgehäuses vermieden.
[0010] Durch die Anordnung der Zuführkanäle benachbart der Trennebenen zwischen Zylinderblock
und Zylinderkopf ist es möglich, mit einfach und kurz gestalteten ersten bzw. zweiten
Verbindungen mit kalibriertem Durchtrittsquerschnitt den Kühlwasserstrom dem Kühlmantel
bzw. dem Zylinderkopf zuzuteilen.
[0011] In besonders einfacher Weise lassen sich die den Kühlwasserstrom führenden Kanäle
in die Gehäuseteile der Brennkraftmaschine integrieren, wenn diese bei der Herstellung
direkt eingegossen werden. In Abwandlung dazu können Rohre eingegossen sein.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher
erläutert.
[0013] Es zeigen:
- Fig.1
- schematisch einen Querschnitt durch eine Brennkraftmaschine direkt benachbart einer
ihrer Stirnseiten und
- Fig. 2
- einen Schnitt entlang der Linie II-II gemäß Fig. 1.
[0014] Eine Brennkraftmaschine mit zwei Zylinderreihen und einem V-Winkel von 180° Grad
weist ein vertikal entlang einer Teilungsebene E - E getrenntes Kurbelgehäuse mit
zwei Hälften 1, 2 auf, welche Zylinderblöcke 3, 4 umfassen. In dieser Ebene E - E
verläuft eine Längsachse A, die zugleich Rotationsachse einer nicht gezeigten Kurbelwelle
ist. Diese ist über Pleuel 5 mit Kolben 6 verbunden, welche sich in einer horizontalen
Ebene H - H bewegen. Jeder Zylinderreihe ist ein Zylinderkopf 7 zugeordnet, welcher
in einer Trennebene T- T auf eine Kurbelgehäusehälfte 1, 2 aufgesetzt ist. Die Köpfe
7 weisen jeweils von nicht gezeigten Gaswechselventilen beherrschte Einlaß- und Auslaßkanäle
8 und 9 auf.
Die Zylinder jeder Zylinderreihe weisen Kühlwassermäntel 10 und die Köpfe 7 Kühlwasserkanäle
11 auf.
[0015] An einer Stirnseite 12 ist an dem einen Zylinderblock 3 eine Vertiefung 13 zur Aufnahme
einer nicht gezeigten Kühlwasserpumpe angeordnet. Diese fördert über zwei Abströmöffnungen
14 Kühlwasser zu den Zylinderreihen 1, 2, wobei eine dieser Abströmöffnungen 14 als
Eintrittsöffnung 15 in einen Zuführkanal 16 ausgebildet ist und die andere in einem
abwärts gerichteten Abströmflansch 17 ausgebildet ist.
Beide Zylinderreihen weisen benachbart der Trennebenen T - T unterhalb und parallel
zur Längsachse A verlaufend in einer unteren Wandung 18, 19 angeordnete Zuführkanäle
16 auf. Diese Kanäle 16 stehen über kalibrierte, mit definiertem Querschnitt versehene
erste Verbindungen 20 mit den Kühlwassermänteln 10 und zweite Verbindungen 21 mit
den Kanälen 11 in Verbindung.
[0016] Der Zuführkanal 16 der beabstandet zur Kühlwasserpumpe liegenden Zylinderreihe ist
mittels eines Verbindungskanales 22 an den Abströmflansch 17 angeschlossen. Ein Abschnitt
23 dieses Kanales 22 ist als Wärmetauscherrohr 24 ausgebildet und verläuft mit Kühlrippen
25 auf seinem Außenmantel versehen in einer Ölwanne 26 der Brennkraftmaschine. Das
Rohr 24 überbrückt die Teilungsebene E - E und ist an einen weiteren, in der unteren
Wandung 19 ausgebildeten Abschnitt 27 des Verbindungskanales 22 angeschlossen.
[0017] Parallel zur Längsachse A verlaufend sind in oberen Wandungen 28, 29 der Kurbelgehäusehälften
1, 2 dementsprechende Abführkanäle 30 angeordnet, die mit den Kühlmänteln 10 und den
Kanälen 11 der Zylinderköpfe 7 verbunden sind. Benachbart der Stirnseite 12 ist ein
als Querkanal 31 ausgebildeter Sammelkanal in den Wandungen 28, 29 angeordnet, welcher
über einen Abströmstutzen 32 mit einem nicht gezeigten Wasser/Luftwärmetauscher verbunden
ist.
[0018] Die Zuführ- und Abführkanäle 16 und 30, der Querkanal 31 und der Abschnitt 27 des
Verbindungskanales 22 sind in die Wandungen 18, 19, 28, 29 eingegossen.
[0019] Im Betrieb der Brennkraftmaschine fördert die Kühlwasserpumpe entlang der eingezeichneten
Richtungspfeile einen Kühlwasserstrom über die Eintrittsöffnung 15 bzw. den Verbindungskanal
22 in die Zuführkanäle 16, von welchen der Wasserstrom von der Stirnseite 12 aus entlang
der Achse A gemäß der Querschnitte der Verbindungen 20 und 21 auf die Kühlmäntel 10
und die Zylinderköpfe 7 aufgeteilt wird. Die Köpfe 7 werden im Querstrom durchflossen
und die erwärmten Teilströme den Abführkanälen 30 zugeführt. In diesen Abführkanälen
30 strömt das Wasser zurück bis zu dem benachbart der Stirnseite 12 liegenden Querkanal
31 und zu dessen Abströmstutzen 32.
[0020] In der Warmlaufphase nach dem Kaltstart erwärmt das durch das Wärmetauscherrohr 24
strömende Wasser den durch eine Ölstandslinie S angedeuteten Ölsumpf, so daß die Brennkraftmaschine
schneller ihre Betriebstemperatur erreicht und infolge dessen die Schadstoffemission
verringert ist. Aufgrund der größeren Wärmespeicherkapazität von Wasser im Vergleich
zu Öl ist die Verrippung zur Erzielung eines möglichst guten Wärmeüberganges im Öl
liegend angeordnet.
Im Dauerbetrieb der Brennkraftmaschine erreicht das Öl eine höhere Temperatur als
das durch das Rohr 24 strömende Wasser, so daß das Öl gekühlt wird.
1. Brennkraftmaschine mit zwei Zylinderreihen,
einer stirnseitig eines Zylinderblockes (3) einer Zylinderreihe angeordneten Kühlwasserpumpe,
einem unterhalb einer Längsachse (A) der Kurbelwelle von der Pumpe zu der anderen
Zylinderreihe führenden Verbindungskanal (22), und mit Kühlwassermänteln (10) und
im Querstrom durchströmten Zylinderköpfen (7), wobei von den Zylinderreihen abströmendes
Kühlwasser von einem oberhalb der Längsachse (A) angeordneten Sammelkanal aufgenommen
wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß benachbart einer Trennebene (T - T) zwischen Zylinderblöcken (3, 4) und Zylinderköpfen
(7) liegend unterhalb und parallel zur Längsachse (A) verlaufend ein Zuführkanal (16)
für Kühlwasser in einer unteren Wandung (18, 19) jeder Zylinderreihe (1, 2) angeordnet
ist,
und daß parallel dazu verlaufend in einer oberen Wandung (28, 29) dementsprechende
Abführkanäle (30) angeordnet sind.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abführkanäle (30) über einen in der oberen Wandung (28, 29) benachbart einer
Stirnseite (12) der Brennkraftmaschine angeordneten, als Querkanal (31) ausgebildeten
Sammelkanal miteinander verbunden sind.
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Eintrittsöffnung (15) eines Zuführkanales (16) in einer die Kühlwasserpumpe
aufnehmenden Vertiefung (13) des einen Zylinderblockes (3) angeordnet ist.
4. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungskanal (22) abschnittsweise in einer Ölwanne (26) der Brennkraftmaschine
verlaufend angeordnet ist.
5. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Zuführkanal (16) mit ersten bzw. zweiten Verbindungen (20 bzw. 21) versehen
mit dem Kühlmantel (10) bzw. dem Zylinderkopf (7) verbunden ist.
6. Brennkraftmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführkanäle (16), die Abführkanäle (30), der Querkanal (31) und abschnittsweise
der Verbindungskanal (22) in die Wandungen (18, 19, 28, 29) eingegossen sind.
7. Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 6 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der in der Ölwanne (26) verlaufende Abschnitt (23) als Wärmetauscherrohr (24)
ausgebildet ist, welches auf seinem Außenmantel Kühlrippen (25) trägt.
8. Brennkraftmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Querkanal (31) benachbart der die Kühlwasserpumpe tragenden Stirnseite (12)
angeordnet ist.