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(11) | EP 0 632 409 A2 |
(12) | EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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(54) | Elektronischer Taxameter zur Abrechnung von einer auf einer Festpreisvereinbarung basierenden Fahrt |
(57) Zur Abrechnung von einer auf einer Festpreisvereinbarung beruhenden Fahrt wird vorgeschlagen,
einen bekannten Taxameter dahingehend zu erweitern, daß vor Antritt der Fahrt der
vereinbarte Festpreis dem Taxameter eingebbar ist und daß dieser Fahrpreis bis zur
Beendigung der Fahrt unveränderbar angezeigt wird. Die Eingabe soll dabei vorzugsweise
durch Auswahl und Bestätigung von im Taxameter hinterlegten, tabellarisch nach Fahrzielen
erfaßten, durch den Aufruf von Fahrziel-Kennungen zur Anzeige bringbaren Preisen erfolgen. |
[1] und [2] kennzeichnet den Beginn des Programms nach dem Anlegen der Betriebsspannung an das Gerät oder nach einem Spannungseinbruch, und zwar mit einer Initialisierung des RAM, insbesondere das Laden von Konstanten, das Laden des Arbeitsstacks, das Vorsetzen von Steuerflags (Steuerbits), das Setzen der Displayparameter (Hardwaretreibermode für die LCD) und einer Initialisierung der Ports.
[3] bedeutet die Abfrage des Betriebszustands, in dem sich der Taxameter gerade befindet. In der Position "Frei" kann die gewünschte Betriebsart gewählt werden. In der Position "Besetzt" erfolgt die Fahrpreisberechnung bzw. Fahrpreisbildung.
[3.1] steht für die Abfrage der gewählten Betriebsart. Als Betriebsarten stehen das Standard-Taxameterprogramm mit einer wegstreckenabhängigen und/oder zeitabhängigen Berechnung des Fahrpreises oder die Sonderfahrt-Fahrpreiseingabe zur Auswahl, wobei letztere Option die Überwachung und Verhinderung von Fahrpreismanipulationen durch Beobachtung von Sperrwegen und Sperrzeiten einschließt.
[4] und [4.1] geben den Aufruf der Maintenanceprogramme an, zu denen insbesondere die Parametrierung der Tarifdaten (Standard- und Sonderfahrtdaten), die Kontrolle und das Richten der Uhr, Parametertests für die Signatur einschließlich das Anzeigen ihrer Werte und die Weganpassung gehören. Maintenanceprogramme sind Hilfsprogramme zur Beibringung von Daten und zur Unterstützung der Datenverarbeitung im Gerät; sie sind damit unabhängig vom Stand-by-Betrieb des Gerätes im Betriebszustand "Frei" und von den Programmen zur Ermittlung und Verrechnung des Fahrpreises.
[5] und [5.1] stehen für die Ladung der Parameter vom Tarifspeicher, der in dieser Ausführung durch ein EEPROM gebildet wird, in den Arbeitsspeicher (RAM) zur Berechnung der Standardtaxameterfunktionen. Hier werden insbesondere die Teilerwerte zur Behandlung der Zeitteiler für die Wartezeit und den Zeittarif, der Wegteiler für den Streckentarif sowie Werte für die Freigabe oder Sperrung von Zuschlägen geladen.
[6] und [6.1] kennzeichnen die Ladung der Parameter vom Tarifspeicher (hier EEPROM) zum Arbeitsspeicher (RAM) zur Behandlung der Fahrpreiseingabe. Gemeint ist hier insbesondere die Festlegung der Anwahlfunktion und die Bereitstellung von Tabellenzeigern.
[7] und [7.1] stehen für die Umschaltung auf den Maintenancebetrieb zur Abarbeitung der Schritte unter [4] und [4.1].
[8] und [8.1] aktivieren Sonderfunktionen, insbesondere die Abschaltung des Gerätes unter der Bedingung, daß der Zündschalter in der Stellung "AUS" steht und daß keine Serialkommunikation zwischen dem Taxameter und angeschlossenen Peripheriegeräten, wie zB einen Drucker, erfolgt.
[9], [9.1] und [9.2] behandeln den Teil des Programms zur Sonderfahrt-Fahrpreiseingabe, die mit den nachfolgenden Bezugszeichen und Positionen in der Figur 2 näher beschrieben werden.
[10] und [10.1] beschreibt die Sperrwegverarbeitung, die der Festschreibung des Fahrpreises
nach Antritt der Fahrt dient. Es soll verhindert werden, daß nach einer gewissen Fahrstrecke
der Fahrpreis nochmals verändert wird, um auf diese Weise bei der Festpreisfestsetzung
das verkehrsbedingte Risiko zB durch einen Stau, einen Fremdunfall, eine Baustelle
oder eine Umleitung vollständig auf den Fahrgast abzuwälzen.
Nichtsdestoweniger kann es zur Überprüfung der Angemessenheit des vereinbarten Fahrpreises
sinnvoll sein, immer dann optisch oder akustisch eine Meldung am Taxameter auszugeben,
wenn die dem vereinbarten Festpreis zugrundeliegende Maximalfahrstrecke und/oder Maximalfahrzeit
überschritten wird. Diese Maximalwerte ergeben sich beispielsweise aus listenmäßig
festgelegten kaufmännischen Kalkulationen oder durch Vergleich mit einer im Hintergrund,
dh am Taxameter nicht sichtbaren, und somit ohne besonderen Aufruf mitlaufenden wegstreckenabhängigen
und/oder zeitabhängigen Berechnung des Fahrpreises gemäß einem der Fahrsituation der
Sonderfahrt am ehesten entsprechenden Tarif.
[11], [11.1] und [11.2] beziehen sich auf eine Bewegungskontrolle, wodurch sichergestellt wird, daß die Sperrzeit nach [14] immer erst mit dem Halt des Fahrzeugs wirksam wird.
[12], [12.1], [13] und [13.1] stellt die Fahrpreisgruppenanwahl dar, die sicherstellt, daß zumindest im Rahmen der verfügbaren Tabellen klare Preisvorgaben verwendbar sind. Dieses gilt insbesondere bei Personenfahrten, bei Kurierfahrten, im Kleingütertransport und bei Spezialfahrten. Die sequentielle Anwahl der Fahrpreisgruppen erfolgt prinzipiell in der gleichen Art wie die Anwahl von Standardtaxstufen, nämlich dadurch, daß die Parametersätze, die Inhalt der Fahrpreistabellen sind, dem Arbeitsspeicher durch Pointer und Steuerfunktionen zugänglich gemacht werden, wobei die Indikation der jeweiligen Gruppe in der Taxstufenanzeige gemäß [15.2] sichtbar gemacht wird.
[14] steht für die Sperrzeitverarbeitung, welche ein Erschwernis für Manipulationen ist. In Verbindung mit der Bewegungskontrolle [11] muß zunächst eine Mindestwartezeit verstreichen, deren Dauer durch Tarifparameter vorgebbar ist. Erst danach kann der Fahrpreis für den Fahrgast oder die Person an der Warenannahme nach Ankunft am Zielort geändert werden.
[15], [15.1] und [15.2] stehen für die Überwachung der Eingabe der Fahrpreisgruppen. In der Taxstufenanzeige erfolgt eine Anzeige der jeweils angewählten Gruppe. Nach Erreichen der letzten, dh zB der höchsten Gruppe, jedoch vor Antritt der Fahrt ist ein Abbruch der Sonderfahrt-Fahrpreiseingabe möglich.
[16] und [16.1] zeigen die Voraussetzungen zur Beendigung der Sonderfahrt, nämlich den Stillstand des Fahrzeugs und den Ablauf der Sperrzeit sowie die vorgenommene Umschaltung zum Normalbetrieb.
[17] kennzeichnet die Selektion der Fahrpreiseingabeform durch einen Steuerparameter, der mit den Parametern der Sonderfahrt [6.1] und/oder mit den Parametern zur Gruppenwahl [12.1] und [13.1] bereitgestellt wurde. Entweder wird der einzugebende Fahrpreis in der Form ermittelt, daß ein Grundpreis angewählt wird, der schrittweise verändert werden kann, oder aber es wird aus einer Liste von Kennungen eine bestimmte Kennung aufgerufen, der dann ein bestimmter Fahrpreis zugeordnet ist.
[18], [18.1], [18.2] und [18.3] bzw. [19], [19.1], [19.2] und [19.3] rufen den Fahrpreis auf der Basis eines Festwertes auf, der seinerseits optional schrittweise im Rahmen üblicher Zuschläge oder Abschläge veränderbar ist. Die Aufrufbarkeit und gegebenenfalls die Veränderbarkeit des Festwertes wird durch einen Steuerparameter bestimmt, der unter [17] verarbeitet wird.
[20], [21] und [22] verwalten die Anzeige während der Eingabe bzw. Auswahl des Fahrpreises. Mit jeder Anwahl nach [12] oder [13] soll auch dann die Anzeige in einen Grundzustand versetzt werden können, wenn eine Auswahl nach [18], [18.1] oder [19], [19.1] vorgenommen wurde. Die Fahrpreisanzeige zeigt dabei einen "Leerpreis" und die Zuschlaganzeige wird dabei gelöscht.
[21.1] ist der Schritt, bei dem mit der Anwahl der Fahrpreise aus der unter [12] oder [13] vorgewählten Liste die Preise in der Fahrpreisanzeige sichtbar gemacht werden und bei dem die Zuschlaganzeige die dazugehörige Kennung ausweist.
[21.2] hat die Funktion von [21.1], jedoch wird zusätzlich zB ein Veränderungszähler als Hilfsinformation angezeigt, um kenntlich zu machen, wieviele Inkremente oder Dekremente bereits durch [18.2] und/oder [19.2] verursacht worden sind.
a. daß vor Antritt der Fahrt mit dem mindestens einen Bedienelement der für die Fahrt vereinbarte Festpreis dem Taxameter eingegeben wird,
b. daß der Preis mittels der Anzeigevorrichtung bis zur Beendigung der Fahrt angezeigt wird und
c. daß alle für die Festpreiseingabe relevanten Bedienelemente während der Fahrt für eine Veränderung des eingegebenen Festpreises gesperrt sind.
a. daß mit einem Bedienelement zur Eingabe des Festpreises aus dem Taxameterbetriebszustand "FREI" heraus eine Betriebsart zuschaltbar ist, die die Anzeige eines wegabhängig und/oder zeitabhängig berechneten Fahrpreises unterdrückt,
b. daß in der zugeschalteten Betriebsart nacheinander mehrere im Tarifspeicher hinterlegte Fahrpreisgruppen anwählbar und anzeigbar sind und
c. daß bei Bestätigung eines angezeigten Fahrpreises aus der vorgewählten Fahrpreisgruppe dieser den Festpreis für die nachfolgende Fahrt bildet.