[0001] Die Erfindung betrifft eine Gasphasen-Ionenquelle nach dem Oberbegriff des Anspruch
1.
[0002] Bei der Flugzeit-Massenanalyse gibt es einen Start-Zeitpunkt, ab welchem eine Gruppe
von Ionen im Flugzeit-Massenspektrometer gestartet wird. Am Ende einer Flugstrecke
wird die Zeit gemessen, welche das jeweilige ankommende Ion benötigt hat und hieraus
die Masse des betreffenden Ions ermittelt.
[0003] In einer Gasphasen-Ionenquelle eines Flugzeit-Massenspektrometers wird als Abzugsvolumen
der Raumbereich der Ionenquelle verstanden, aus welchem, beginnend ab dem Start-Zeitpunkt,
Ionen auf die Oberfläche des Detektors des Flugzeit-Massenspektrometers gelangen können.
Die Bahnen, auf welchen sich die Ionen dabei bewegen, sind bestimmt durch die vorhandenen
elektrischen Felder und ergeben sich in einfacher Weise aus den physikalischen Gesetzen.
[0004] Der Start-Zeitpunkt der Flugzeit-Analyse kann z.B. gegeben sein durch
- den Zeitpunkt, in dem neutrale Teilchen eines im Abzugsvolumen befindlichen zu untersuchenden
Gases durch den Puls einer das Abzugsvolumen durchstrahlenden Laserstrahl- oder Elektronenstrahlquelle
ionisiert werden.
- den Zeitpunkt des Anschaltens der Elektrodenspannungen der Ionenquelle. In diesem
Fall handelt es sich meist darum, Ionen zu untersuchen, da Ionen nur dann in das Abzugsvolumen
gelangen können, wenn an den Elektroden der Ionenquelle keine Spannungen anliegen.
[0005] Als ionenoptische Achse bezeichnet man bei Gasphasen-Ionenquellen diejenige Bahn
eines Ions, welches zum Startzeitpunkt von einem geeignet gewählten Punkt nahe der
geometrischen Mitte des Abzugsvolumens mit der Anfangsgeschwindigkeit

= 0 aus startet. Ist der Aufbau der Ionenquelle zylindersymmetrisch, so wird als
Startpunkt der ionenoptischen Achse üblicherweise ein Punkt auf der Symmetrieachse
der Ionenquelle ausgewählt.
[0006] Um in einem Flugzeit-Massenspektrometer mit Gasphasen-Ionenquelle eine hohe Massenauflösung
zu erzielen, müssen die Anfangs-Geschwindigkeitskomponenten in Beschleunigungsrichtung
der Ionen klein gehalten werden. Dies läßt sich erreichen, indem der zu untersuchende
Gas- bzw. Ionenstrahl in rechtem Winkel zur Beschleunigungsrichtung die Ionenquelle
durchquert. In der Veröffentlichung von Bergmann et al. (Review of Scientific Instruments,
Band 60(4), Seiten 792-793, 1989) ist gezeigt, warum der rechte Winkel nötig ist,
und wie auf diese Weise eine Massenauflösung von 35000 (
m/Δ
m) FWHM (Full Width at Half Maximum) erzielt wurde.
[0007] Es gibt zwei Arten von Ionenquellen, bei welchen der zu untersuchende Gas- bzw. Ionenstrahl
nicht parallel zur Beschleunigungsrichtung der Ionenquelle ist.
- Die geschwindigkeitsfokussierende Ionenquelle: Diese Ionenquelle ist gebräuchlich,
falls die Geschwindigkeitsverteilung der Teilchen in dem zu untersuchenden Gas- bzw.
Ionenstrahl breit ist. Bei dieser Ionenquelle sollen alle Ionen, unabhängig von ihren
Anfangsgeschwindigkeiten in transversaler Richtung auf Bahnen, so parallel wie möglich
zur ionenoptischen Achse, gezwungen werden. Diese Ionenquelle entspricht nicht dem
Oberbegriff von Anspruch 1, und wird hier nicht weiter besprochen.
- Die Ionenquelle mit Ablenkfeld: Diese Ionenquelle ist gebräuchlich, falls die Geschwindigkeitsverteilung
der Teilchen in dem zu untersuchenden Gas- bzw. Ionenstrahl eng ist. Da dann bei allen
Ionen die transversale Geschwindigkeit um einen sehr ähnlichen Betrag geändert werden
soll, benötigt man ein von den transversalen Koordinaten unabhängiges elektrisches
Feld in transversaler Richtung. Diese Ionenquelle entspricht dem Oberbegriff von Anspruch
1.
[0008] Unter einem transversalen elektrischen Feld soll im folgenden ein elektrisches Feld
in transversaler Richtung verstanden werden, dessen Richtung und Stärke im Bereich
der Ionenbahnen nur geringfügig von den Koordinaten in transversaler Richtung abhängt.
Dieses Feld nennt man Ablenkfeld, und die Elektroden zu seiner Erzeugung nennt man
Ablenkelektroden.
[0009] Außer der Möglichkeit, eine höhere Massenauflösung zu erzielen, weisen Gasphasen-Ionenquellen
nach dem Oberbegriff des Anspruch 1 noch eine weitere Reihe von Vorzügen auf:
- In dem Kapitel ''III. Results, A. Time-of-flight mass spectrometer'' der Veröffentlichung
von Dietz et al. (Journal of Chemical Physics, Band 73(10), Seite 4816-4821, 1980)
wird diskutiert, welcher Mechanismus verhindert, daß ein unerwünschtes Signal durch
Hintergrundgase im Massenspektrum erscheint. Hintergrundgase sind die Teilchen, welche
aufgrund des unvermeidlichen, vakuumtechnischen Restgasdrucks in der Vakuumkammer
der Ionenquelle vorhanden sind.
- Der Massenbereich der von der Ionenquelle in das Flugzeit-Massenspektrometer beschleunigten
Ionen läßt sich nach oben und unten begrenzen, indem man statische Spannungen an die
Ablenkelektroden anlegt. Fig. 2 der Veröffentlichung von Rohlfing et al. (Journal
of Physical Chemistry, Band 88, Seite 4497-4502, 1984) zeigt, wie durch Anlegen verschiedener
Spannungen an die Ablenkplatten sich verschiedene Massenbereiche auswählen lassen.
- Legt man eine zeitlich variable Spannung an die Ablenkplatten an, so kann die Ionenquelle
Ionen eines wesentlich größeren Massenbereichs, nur noch begrenzt durch Blenden im
Strahlengang, in das Flugseit-Massenspektrometer hinein beschleunigen. Diese Möglichkeit
wird von Lubman und Jordan in ihrer Veröffentlichung (Review of Scientific Instruments,
Band 56(3), Seite 373-376, 1985) diskutiert.
[0010] Den Konstruktionen bisher bekannter Ionenquellen mit Ablenkfeld liegen folgende Tatsachen
zugrunde:
- Für Ionen, deren Anfangsgeschwindigkeit in Beschleunigungsrichtung Null ist, soll
die Endgeschwindigkeit in Beschleunigigungsrichtung ausschließlich von der Ortskoordinate
parallel zur Beschleunigungsrichtung abhängen. Die Endgeschwindigkeit in Beschleunigungsrichtung
soll insbesondere unabhängig von den Ortskoordinaten und Anfangsgeschwindigkeiten
in transversaler Richtung sein. Ein solches Verhalten läßt sich mit einem homogenen
Beschleunigungsfeld erreichen.
- Nach Durchlaufen eines homogenen Beschleunigungsfeldes sind die Geschwindigkeitskomponenten
in transversaler Richtung unverändert geblieben. Die Geschwindigkeitskomponenten in
transversaler Richtung sind unabhängig vom Startort der Ionen, und damit auch unabhängig
von den Koordinaten ihrer Bahn nach dem Beschleunigungsfeld. Somit ist zur Änderung
der Geschwindigkeitskomponenten in transversaler Richtung ein Ablenkfeld erforderlich,
dessen Feldstärke in transversaler Richtung unabhängig von den transversalen Koordinaten
ist.
[0011] Bei allen bisher bekannten Lösungen sind Beschleunigungsfeld und Ablenkfeld getrennt
voneinander angeordnet, d.h. das Ablenkfeld ist nach dem Beschleunigungsfeld angeordnet.
Üblicherweise wird das transversale elektrische Feld durch einen Parallelplatten-Kondensator
erzeugt. Dadurch ist bei allen diesen Ionenquellen der Massenbereich nach oben begrenzt,
da nämlich die schweren Ionen, bevor sie das Ablenkfeld spüren, sich zu weit von der
ionenoptischen Achse, welche in Beschleunigungsrichtung der Ionenquelle weist, entfernt
haben, und so z.B. an Blenden verloren gehen.
[0012] Bei allen oben genannten Vorteilen, die sich ergeben, wenn die Richtung des zu untersuchenden
Gas- bzw. Ionenstrahls senkrecht auf der Beschleunigungsrichtung der Ionenquelle steht,
so ist doch die eben genannte Beschränkung des Massenbereichs ein entscheidender Nachteil.
[0013] Der Erfindung liegt dementsprechend die Aufgabe zugrunde, eine Gasphasen-Ionenquelle
anzugeben, mit welcher ein größerer Massenbereich von Ionen in das Flugzeit-Massenspektrometer
hinein beschleunigt werden kann.
[0014] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0015] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird das Ablenkfeld dem Beschleunigungsfeld
direkt überlagert, so daß das Ablenkfeld zu dem frühest möglichen Zeitpunkt die Geschwindigkeitskomponenten
quer zur Beschleunigungsrichtung kompensieren kann. Auf diese Weise wird die Auslenkung
der Ionenbahnen von der ionenoptischen Achse klein gehalten, was zur Folge hat, daß
Teilchen mit größerer Masse noch durch im Strahlengang vorhandene Blenden hindurch
passieren können.
[0016] In vielen Fällen läßt sich das Ablenkfeld dem Beschleunigungsfeld direkt überlagern,
indem die das Ablenkfeld erzeugenden Elektroden in das beschleunigende Feld integriert
werden. Üblicherweise bedeutet dies, daß die das Ablenkfeld erzeugenden Elektroden
zwischen den das beschleunigende Feld erzeugenden Elektroden angeordnet werden müssen.
[0017] Es ist ferner von besonderem Vorteil, wenn die Elektroden so angeordnet sind, daß
ein elektrisches Feld entsteht, welches sich als Summe eines transversalen elektrischen
Feldes und eines elektrischen Feldes mit hoher Zylindersymmetrie zur ionenoptischen
Achse darstellen läßt.
[0018] Im Folgenden wird nun anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
die Erfindung näher beschrieben und erläutert.
[0019] Fig. 1a,1b zeigen die einfachste Ausführungsform der Erfindung nach Anspruch 1. Ionen, die sich
zum Start-Zeitpunkt im Abzugsvolumen(11) befinden, werden durch das von einer Repellerelektrode(1)
und einer Beschleunigungselektrode(2) erzeugte Beschleunigungsfeld auf den gezeichneten
Bahnen(12) beschleunigt, welche auf dem Detektor des Flugzeit-Massenspektrometers
enden. Für die weitere Führung der Ionen nach der Ionenquelle im Flugzeit-Massenspektrometer
gibt es bekannte Lösungen, weshalb hier nicht näher darauf eingegangen wird. Die Ablenkelektroden(20)
sind in diesem Ausführungsbeispiel als ebene Ablenkplatten ausgeführt. Die Ablenkelektroden
sind, wie in
Fig. 1b zu sehen, symmetrisch zu einer gestrichelt mit (
B - B') angedeuteten Normalebene des zu untersuchenden Gas- bzw. Ionenstrahls(10) angeordnet.
Der zu untersuchende Gas- bzw. Ionenstrahl(10) kreuzt das Beschleunigungsfeld durch
Öffnungen(21) in den beiden Ablenkelektroden(20).
[0020] Die Elektroden(1,2), welche das beschleunigende elektrische Feld erzeugen, hier die
Beschleunigungselektrode(2), können dabei auch zusätzlich die Begrenzung zweier Bereiche
verschiedenen Gasdruckes bilden. Als Beispiel erfüllt dann die Öffnung(3) in der Mitte
der Elektrode(2) die Funktion einer Gas-Strömungsimpedanz.
[0021] Gas-Strömungsimpedanzen sind hier zu verstehen als Öffnungen kleinen Querschnitts,
welche groß genug sind, um die Ionen auf ihren Bahnen zum Detektor passieren zu lassen,
deren Leitwert für Gase jedoch wesentlich niedriger ist als die Pumpleistung der Pumpe
des Bereichs mit dem niedrigeren Druck. Dieser letztgenannte Bereich liegt für gewöhnlich,
gesehen in Flugrichtung der Ionen, hinter der Gas-Strömungsimpedanz.
[0022] Gas-Strömungsimpedanzen haben damit den Vorteil, daß durch sie bei hoher Teilchendichte
im Abzugsvolumen ein möglichst niedriger Restgasdruck in den übrigen Bereichen des
Flugzeit-Massenspektrometers erzielt werden kann. Dies ist wünschenswert, um Stöße
der Ionen mit Atomen oder Molekülen des Restgases, die den dynamischen Bereich des
Flugzeit-Massenspektrometers herabsetzen können, zu minimieren.
[0023] Die kombinierte Verwendung von zwischen den Beschleunigungselektroden(1,2) angeordneten
Ablenkelektroden und in die Beschleunigungselektroden(1,2) integrierten Gas-Strömungsimpedanzen
bewirkt damit nicht nur, daß schwerere Ionen den Detektor erreichen können, sonden
zusätzlich, daß diese durch Stöße auf ihrer Flugbahn weniger stark beeinträchtigt
werden.
[0024] Durch die Elektrodenanordnung in dem Ausführungsbeispiel nach
Fig. 1a,1b entsteht durch die Überlagerung eines beschleunigenden und eines transversalen Feldes
ein resultierendes elektrisches Feld, durch welches die anfänglich noch vorhandenen
transversalen Geschwindigkeitskomponenten der geladenen Teilchen bereits in der Beschleunigungsphase
weitgehend aufgehoben werden. Auf diese Weise lassen sich mit dieser Anordnung auch
Ionen großer Massen auf Bahnen ins Flugzeit-Massenspektrometer beschleunigen.
[0025] Die Anordnung nach
Fig. 1a,1b ist jedoch noch nicht die optimale Lösung, da nach Abzug des transversalen Feldes,
d.h. nach Gleichsetzen der Potentiale der linken und rechten Ablenkelektroden, das
verbleibende elektrische Feld im Bereich des Abzugsvolumens nicht sehr homogen ist.
Hieraus resultieren schwer ausgleichbare Flugzeitfehler. Flugzeitfehler nehmen generell
zu mit dem Abstand einer Ionenbahn zur ionenoptischen Achse. Hat man sich also auf
eine gewisse Grenze festgelegt, unterhalb welcher Flugzeitfehler tolerierbar sind,
so reduziert ein inhomogenes elektrisches Feld im Bereich des Abzugsvolumens den zulässigen
Abstand der Ionenbahn zur ionenoptischen Achse, d.h. den nutzbaren Bereich im Abzugsvolumen.
Dadurch nimmt die Empfindlichkeit des Flugzeit-Massenspektrometers ab.
[0026] Da die Anordnung nach
Fig. 1a,1b anisotrop bezüglich der ionenoptischen Achse aufgebaut ist, werden die Ionen beim
Durchqueren der Beschleunigungsstrecke anisotrop bezüglich der ionenoptischen Achse
fokussiert bzw. defokussiert. Daraus folgt, daß im weiteren Verlauf der Ionenbahn
mindestens ein weiteres anisotropes Linsenelement erforderlich ist. Anisotrope Linsenelemente
sind generell aufwendiger, teurer und schwerer zu justieren als zylindersymmetrische
Linsenelemente.
[0027] Daraus kann man folgende Forderungen an das verbleibende elektrische Feld erkennen:
1. Im Bereich des Abzugsvolumens muß es ausreichend homogen sein.
2. Im gesamten Bereich der Ionenquelle soll es zylindersymmetrich sein.
Insbesondere die zweite Forderung stellt eine signifikante Erleichterung gegenüber
der Forderung nach dem bisherigen Stand der Technik dar. Es ist also nicht notwendig,
ein in dem gesamten Bereich der Beschleunigungsstrecke homogenes Beschleunigungsfeld
mit einem transversalen Feld zu überlagern, sondern nur ein zylindersymmetrisches
Beschleunigungsfeld und ein transversales Feld zu überlagern. Eine ausreichende Homogenität
in dem kleinen Bereich des Abzugsvolumens läßt sich dann erzielen.
[0028] Ein elektrisches Feld mit den geforderten Eigenschaften ist mittels einer Elektrodenkonstruktion
zu erzeugen, in der die geforderte Zylindersymmetrie des verbleibenden elektrischen
Feldes dadurch erreicht werden kann, indem man den Ablenkelektroden selbst zylindersymmetrische
Form verleiht.
[0029] Eine solche Ausführungsform wird beispielhaft in
Fig. 2a,2b gezeigt. Wie in
Fig. 2b zu sehen, sind die Ablenkelektroden(20) (schraffiert) zylindersymmetrisch zur ionenoptischen
Achse der Ionenquelle angeordnet. Auf diese Weise läßt sich ein elektrisches Feld
mit den geforderten Eigenschaften erzeugen. Dieses elektrische Feld läßt sich zerlegen
in die beiden Anteile:
- ein transversales elektrisches Feld, dessen Richtung und Stärke in transversaler Richtung
im Bereich der Ionenbahnen vergleichsweise unabhängig von den Koordinaten in transversaler
Richtung ist. Dieser Anteil des Feldes entsteht, wenn die linken und rechten Ablenkelektroden
auf gegengleiche Potentiale, und die übrigen Elektroden auf Masse gelegt werden.
- ein nahezu zylindersymmetrisches elektrisches Feld, welches im Bereich des Abzugsvolumens
ausreichend homogen ist. Dieser Anteil des Feldes entsteht, wenn die linken und rechten
Ablenkelektroden auf gleiche Potentiale gelegt werden.
Der zu untersuchende Gas- bzw. Ionenstrahl(10) kreuzt das Beschleunigungsfeld durch
Öffnungen(21) in den beiden Ablenkelektroden, für einen ionisierenden Elektronen-
oder Laserstrahl sind Aussparungen(22) zwischen den beiden Ablenkelektroden vorgesehen.
[0030] Die Gas-Strömungsimpedanz(3) an der Beschleunigungselektrode(2) ist hier als Rohr
ausgebildet, das einen niedrigeren Leitwert für Gase als eine Lochblende gleichen
Querschnitts aufweist. Es kann jedoch wie in
Fig. 1a ein Loch als Gas-Strömungsimpedanz vorgesehen werden.
[0031] Zusätzlich zu den optimalen Feldeigenschaften hat die zylindersymmetrische Ausbildung
der Ablenkelektroden den weiteren Vorteil, daß die Ablenkelektroden zunächst als Drehteil
hergestellt werden können. In einem anschließenden Arbeitsgang können sie dann in
zwei Teile zerlegt werden.
[0032] Fig. 3a,3b zeigen beispielhaft, wie zwei Ablenkelektrodenpaare(20,25) angeordnet werden können.
Dies hat den Vorteil, daß weder für den zu untersuchenden Gas- bzw. Ionenstrahl(10)
noch für einen ionisierenden Laserstrahl Öffnungen vorgesehen werden müssen. Außerdem
läßt sich das Volumen der Beschleunigungsstrecke so besser abpumpen. Wie in
Fig. 3a,3b gezeigt, können die beiden Ablenkelektrodenpaare auch unterschiedliche Radien zur
Achse der Ionenquelle haben.
[0033] In den Beispielen von
Fig. 2a,2b und
Fig. 3a,3b haben die Ablenkelektroden im wesentlichen zylindersymmetrische Form, außer daß sie
in der Ebene, welche durch den Schnitt (
B - B') definiert wird, geteilt sind. Dies bedeutet, daß nach Abzug der transversalen Anteile,
das verbleibende elektrische Feld eine hohe Zylindersymmetrie aufweist. Außerdem verbleibt
noch, bedingt durch die Schlitze zwischen den beiden Hälften, ein kleiner Feldanteil
mit Quadrupolsymmetrie, dessen Stärke in niedrigster Ordnung proportional zum Quadrat
des Abstandes zur Symmetrieachse ist.
[0034] Fig. 4a,4b zeigen, wie die Ablenkelektroden(20) noch zusätzlich entlang der Ebene, welche durch
die Beschleunigungsrichtung und den zu untersuchenden Gas- bzw. Ionenstrahl(10) definiert
wird, symmetrisch geteilt werden können. Bei dieser Anordnung muß aufgrund von Symmetrieüberlegungen
der Quadrupolanteil Null sein. Der verbleibende Anteil, welcher nicht zylindersymmetrisch
ist, hat in diesem Fall dann Oktupolsymmetrie, dessen Stärke in niedrigster Ordnung
proportional zur vierten Potenz des Abstandes zur Symmetrieachse ist. Werden höhere
Anforderungen an die Abbildungsqualität der Ionenquelle gestellt, so läßt sich auf
diese Weise die Symmetrie des elektrischen Feldes zusätzlich erhöhen.
1. Gasphasen-Ionenquelle für Flugzeit-Massenspektrometer,
- bei welcher der zu untersuchende Gas- bzw. Ionenstrahl(10) eine Geschwindigkeitskomponente
senkrecht zur Beschleunigungsrichtung der Ionenquelle aufweist,
- in welcher als Abzugsvolumen(11) ein Raumbereich definiert ist, in welchem sich
Ionen zum Start-Zeitpunkt der Massenanalyse befinden können, deren Masse durch Messung
ihrer Flugzeit bestimmt werden soll, mit
- Elektroden(1,2), welche eine beschleunigendes Feld definieren können, und
- Elektroden(20,25), welche ein transversales elektrisches Feld erzeugen können, welches
der Änderung der transversalen Geschwindigkeitskomponente der geladenen Teilchen dienen
kann,
dadurch gekennzeichnet,
- daß es einen geometrisch zusammenhängenden Raumbereich gibt, in welchem sich das
beschleunigende und das transversale elektrische Feld überlagern, und
- daß dieser Raumbereich das Abzugsvolumen(11) enthält.
2. Gasphasen-Ionenquelle für Flugzeit-Massenspektrometer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden(20,25), welche ein transversales Feld erzeugen können, sich in
dem beschleunigenden Feld befinden.
3. Gasphasen-Ionenquelle für Flugzeit-Massenspektrometer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden(20,25), welche ein transversales Feld erzeugen können, sich zwischen
den das beschleunigende Feld definierenden Elektroden(1,2) befinden.
4. Gasphasen-Ionenquelle für Flugzeit-Massenspektrometer nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die das transversale elektrische Feld erzeugende Elektroden(20,25)
- im wesentlichen zylindersymmetrische Form um die Achse in Beschleunigungsrichtung
der Ionenquelle haben,
- entlang der Normalebene(B - B') zu der Richtung des zu untersuchenden Gas- bzw. Ionenstrahls in zwei zu dieser Ebene
symmetrische Hälften geteilt sind.
5. Gasphasen-Ionenquelle für Flugzeit-Massenspektrometer nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die das beschleunigende Feld erzeugende Elektroden(1,2) und die das transversale
elektrische Feld erzeugenden Elektroden(20,25) auf zeitlich konstanten Potentialen
liegen.
6. Gasphasen-Ionenquelle für Flugzeit-Massenspektrometer nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die das beschleunigende Feld erzeugende Elektroden(1,2) und die das transversale
elektrische Feld erzeugenden Elektroden(20,25) zum Teil auf zeitlich konstanten Potentialen
und zum Teil auf zeitlich variablen Potentialen liegen.
7. Gasphasen-Ionenquelle für Flugzeit-Massenspektrometer nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die das beschleunigende Feld erzeugende Elektroden(1,2) und die das transversale
elektrische Feld erzeugende Elektroden(20,25) auf zeitlich variablen Potentialen liegen.
8. Gasphasen-Ionenquelle für Flugzeit-Massenspektrometer nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die das transversale elektrische Feld erzeugende Elektroden(20,25) zusätzlich
noch entlang der Ebene, welche durch die Beschleunigungsrichtung und den zu untersuchenden
Gas- bzw. Ionenstrahl(10) definiert wird, symmetrisch geteilt sind.
9. Gasphasen-Ionenquelle für Flugzeit-Massenspektrometer nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere Elektroden(1,2) eine Trennwand zwischen Bereichen unterschiedlicher
Drücke im Flugzeit-Massenspektrometer darstellen, und daß in die betreffenden Elektroden
eine Gas-Strömungsimpedanz(3) integriert ist.