[0001] Es sind Notruf-Systeme bekannt, in denen mittels drahtlosen oder drahtgebundenen
Notruf-Sendevorrichtungen Notrufe abgesetzt werden können.
[0002] Aus DE 41 30 647 A1 ist ein Notruf-System bekannt, bei dem von einem tragbaren Funksender
ein Notrufsignal an eine Basisstation eines schnurlosen Telefons gesendet wird. Das
Notrufsignal enthält einen Notrufkode, der im Empfänger der Basisstation dekodiert
wird. Dieser Notrufkode gibt eine Rufnummer an, die in der Basisstation gespeichert
ist. Eine Telefon-Wahleinrichtung innerhalb der Basisstation steuert einen Wählvorgang
für eine Telefonverbindung mit einem unter dieser Rufnummer erreichbaren Teilnehmer.
Diesem wird (z.B. über automatische Sprachansage) nur mitgeteilt, daß ein Notfall
vorliegt.
[0003] Aus DE 34 10 619 A1 ist ein öffentliches Telefonnetz bekannt, in dem Textnachrichten
übertragen werden, so daß sprachbehinderte Menschen u.a. auch im Notfall Hilfe anfordern
können. Dazu ist jede öffentliche Fernsprechstation mit einer Textkartenleseeinrichtung
ausgestattet, die Adressdaten und Textdaten von einer tragbaren Textkarte liest, die
man im Notfall in die Textkartenleseeinrichtung einschiebt. Die öffentliche Fernsprechstation
verfügt über automatische Wählvorrichtungen, die anhand der Adressdaten eine bestimmte
Empfangsstation anwählt und an diese die Textdaten sendet.
[0004] Aus "Patents Abstracts of Japan, JP 2-22 69 51 A, E-1006, Nov. 27, 1990, Vol. 14,
Nr. 537" ist ein drahtgebundenes Notruf-System mit ISDN-Terminals bekannt, die Chipkartenleser
enthalten. Durch Einschieben einer Chipkarte, auf der Notrufinformation gespeichert
ist, wird eine Verbindung zu einer Notrufzentrale (z.B. Polizei, Feuerwehr, Hospital)
aufgebaut. Danach werden die Notrufinformation und die Kennung des ISDN-Terminals
(user-user information) in einem Editor miteinander verbunden und an die Notrufzentrale
gesendet.
[0005] Ein weiteres Notruf-System ist z.B. in dem Artikel "Notruftelefon", von A. Kailling,
Unterrichtsblätter der Deutschen Bundespost, S. 3-14, Ausg. 1, Jg. 35/1982 beschrieben.
Dort wird das sogenannte Notrufsystem 73 beschrieben, in dem Notrufe über das öffentliche
Fernsprechnetz der Deutschen Bundespost übermittelt werden. Dieses Notruf-System ist
für den Personen- und Güterschutz innerhalb eines begrenzten Schutzgebietes ausgelegt
und erlaubt nur das ortsgebundene Absetzen eines Notrufs. Das Notrufsystem ist innerhalb
der Ortsnetze eingerichtet, um im Notfall die Polizei oder die Feuerwehr anfordern
zu können. Es ist auch als Notrufsäulensystem für Autobahnen realisiert. Die Notrufe
werden an eine sogenannte Notrufabfragestelle vermittelt, die Hilfsmaßnahmen einleitet
und koordiniert. Dem Notruf selbst, d.h. dem Auslösen eines Alarms, kann die fernmündliche
Übertragung einer Notfallmeldung folgen, um gezielte Hilfsmaßnahmen einleiten zu können.
[0006] Es sind weiterhin Notruf-Systeme bekannt, in denen über Funk, d.h. ortsungebunden,
Notrufe abgesetzt werden können. Ein derartiges Notruf-System wird z.B. in dem Artikel
"Autonotfunk, ein Funknotmeldesystem für Verkehrsteilnehmer" von A. Simianer, NTG-Fachberichte
"Bewegliche Funkdienste", Band 61, S. 148 - 152, VDE-Verlag Berlin, 1977, beschrieben.
Dieses sogenannte "Autonotfunk-System" enthält drahtlose Notruf-Sendevorrichtungen,
die in Kraftfahrzeuge eingebaut werden. Es ist möglich ein Notruftelegramm abzusetzen,
das "die Kennung des Fahrzeuges (Nummer des KFZ-Briefes) und die Art der Notlage (Notfall,
Panne)" enthält, als auch ein "gesteuertes Gegensprechen" mit der Notrufzentrale (Rettungsleitstelle)
durchzuführen. Das Kraftfahrzeug kann mittels Funkpeilung geortet werden.
[0007] Weiterhin sind Funksysteme bekannt, in denen die Funkgeräte und Funkstationen für
einen Notrufdienst technisch ausgestattet sind. Derartige Funksysteme sind z.B. das
zellulare Mobilfunksystem "GSM" (Global System for Mobile Communications) und das
Bündelfunksystem "Chekker", wie sie in dem Buch "Mobilfunk" von J. Kedaj und G. Hentschel,
1. Ausg., Kap. 4 - 6, Verlag Neue Mediengesellschaft, Ulm, 1991, beschrieben werden.
In beiden Funksystemen dient jeweils das Funkgerät des Teilnehmers auch als Notruf-Funkvorrichtung.
Diese löst über den Organisationskanal einen Alarm aus und erzwingt eine anschließende
Zuteilung eines Sprachkanals, über den eine Notfallmeldung zur Alarmzentrale abgesetzt
werden kann.
[0008] Die bekannten Notruf-Systeme sind auf ein bestimmtes Schutzgebiet (Autobahnen, Gebäude,
Funkgebiet ...) und auf bestimmte Personalkreise (Autofahrer, Mobilfunkteilnehmer
...) zugeschnitten.
[0009] Mittels der bekannten Notruf-Systeme, müssen Angaben zu den vom Notfall betroffenen
Personen der Alarmzentrale mündlich mitgeteilt werden. Dies ist nicht in jedem Notfall
möglich, insbesondere dann nicht, wenn Helfer vor Ort fehlen und die betroffene Person
schwer verletzt ist. Auch Personen mit Sprachproblemen (z.B. Ausländer oder Sprachbehinderte)
können diese herkömmlichen Notruf-Systeme nicht in vollem Umfang nutzen.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es ein Notruf-System zu entwerfen, das jedermann ermöglicht,
einfach und schnell einen Notruf mit einer Notfallmeldung zu senden und gezielt Hilfe
anzufordern.
[0011] Gelöst wird die Aufgabe durch ein Notruf-System mit den Merkmalen nach Anspruch 1
und nach Anspruch 2.
[0012] Weiterhin sollen Vorrichtungen für ein solches Notruf-System entworfen werden.
[0013] Diese Aufgaben werden gelöst durch Vorrichtungen mit den Merkmalen nach Anspruch
4, 7, 10 oder 11.
[0014] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0015] Demnach ist es besonders vorteilhaft das Notruf-System in bereits vorhandenen drahtgebundenen
Übertragungsnetzen, wie z.B. dem Fernsprechnetz und dem Straßenbeleuchtungsnetz, einzurichten.
Durch die Nutzung dieser weitverzweigten Infrastruktur kann das Notruf-System kostengünstig
auf- und ausgebaut werden.
[0016] Weiterhin ist es besonders vorteilhaft das Notruf-System so auszugestalten, daß es
bestehende Betriebs- oder Mobilfunknetze nutzt. Mittels der drahtlosen Notruf-Sendevorrichtung,
die ein Notruftelegramm auf einem entsprechenden Betriebs- bzw. Mobilfunkkanal sendet,
kann im ganzen Funkgebiet jederzeit Hilfe angefordert werden.
[0017] Ein weiterer besonderer Vorteil ist es, die Notruf-Sendevorrichtung mit einem solchen
Kartenleser auszustatten, der eine sogenannte Patienten-Chip-Karte lesen kann. Dadurch
können wichtige medizinische Patientendaten gelesen und in das Notruftelegramm integriert
werden.
[0018] Es folgt nun die Beschreibung von zwei erfindungsgemäßen Ausführungsbeispielen unter
Zuhilfenahme von vier Figuren.
- Fig. 1
- zeigt schematisch den Aufbau eines Notruf-Systems, in dem über ein Mobilfunknetz,
ein Fernsprechnetz und ein Straßenbeleuchtungsnetz Notrufe abgesetzt werden können,
- Fig. 2a
- zeigt ein Blockschaltbild einer drahtlosen Notruf-Sendevorrichtung mit einem Chipkartenleser,
- Fig. 2b
- zeigt schematisch die Integration dieser Notruf-Sendevorrichtung in ein tragbares
Gehäuse;
- Fig. 3
- zeigt ein Blockschaltbild einer drahtlosen Notruf-Sendevorrichtung zum Senden eines
Notruf-Telegramms, das die Alarmkategorie und die Standortposition angibt.
[0019] Das in Fig. 1 dargestellte Notruf-System ESYS umfaßt ein Übertragungsnetz, das aus
einem Mobilfunknetz RN, einem damit verbundenen Fernsprechnetz TN und einem damit
über einen NF-Übertrager I verbundenen Energieversorgungsnetz PN aufgebaut ist. An
das Fernsprechnetz TN ist eine Alarmzentrale EC angeschlossen, die einen Rechner PC
und einen Überwachungsmonitor MON enthält. Das Notruf-System ESYS umfaßt drahtgebundene
Notruf-Sendevorrichtungen EW, die an das Fernsprechnetz TN oder an das Energieversorgungsnetz
PN angeschlossen sind. Weiterhin enthält das Notruf-System drahtlose Notruf-Sendevorrichtungen
ER1, die an das Mobilfunknetz RN angeschlossen sind. Die Notruf-Sendevorrichtungen
EW und ER1 enthalten jeweils einen Kartenleser, der zu sendende Notrufdaten EDAT von
einer Speicher-Karte CC liest.
[0020] Das Notruf-System ESYS enthält drei Notruf-Empfangsvorrichtungen R, die eine Alarmfunktion,
wie z.B. ein Lichtsignal L, ein akustisches Signal A oder eine Videoüberwachung V
auslösen, falls ein Notruftelegramm EMES empfangen wird, das eine entsprechende Kennung
enthält. Eine der Notruf-Empfangsvorrichtungen R ist in einer Funk-Vermittlungsstelle
MSC des Mobilfunknetzes RN, eine andere ist in einer Nebenstellenanlage des Fernsprechnetzes
TN realisiert. Diese Notruf-Empfangsvorrichtungen leiten Notrufdaten EDAT des Notruftelegramms
EMES dann an die Alarmzentrale EC weiter, falls die Kennung z.B. eine medizinische
Hilfsanforderung anzeigt.
[0021] Die Funktionsweise der Notruf-Sendevorrichtungen EW und ER1 sowie der Notruf-Empfangsvorrichtungen
R wird im späteren genauer erläutert.
[0022] Zunächst werden die drei obig genannten Netze TN, PN und RN beschrieben, die das
Übertragungsnetz des Notruf-Systems ESYS bilden.
[0023] Das Mobilfunknetz RN ist beispielsweise nach dem GSM-Standard ausgelegt. Es enthält
mehrere Funkfeststationen BS, eine damit verbundene Funkvermittlungsstelle MSC und
eine daran angeschlossene Betriebs- und Wertungszentrale OMC.
[0024] Eine Person, die sich im Funkfeldbereich einer der Funkfeststationen BS befindet,
kann mittels der drahtlosen Notruf-Sendevorrichtung ER1, nachfolgend kurz Notruf-Funkvorrichtung
genannt, jederzeit einen Notruf drahtlos absetzen. Die Notruf-Funkvorrichtung kann
z.B. als kompaktes Datenfunkgerät ausgeführt werden. Die Integration der Notruf-Funkvorrichtung
in ein Mobilfunkgerät (mobile station, hand held) oder in ein stationäres Funktelefon
(fixed wireless telephone) ist ebenfalls möglich. Die Notruf-Funkvorrichtung ER1 liest
mittels ihrem Kartenleser die Notrufdaten von der Speicher-Karte CC, die der Benutzer
zuvor eingesteckt hat. Diese Speicher-Karte CC ist z.B. die sogenannte Patienten-Chip-Karte
des Benutzers oder die einer anderen Person, die Hilfe benötigt.
[0025] Im Notfall werden die Notrufdaten, die personenbezogene und medizinische Daten enthalten,
mehrfach in einem Notruftelegramm EMES auf einem Mobilfunkkanal ausgesendet. Empfangsseitig
wird das Notruftelegramm zu der Funkvermittlungsstelle MSC signalisiert, die hier
mit einer der Notruf-Empfangsvorrichtungen R ausgestattet ist. Innerhalb dieser Notruf-Empfangsvorrichtung
wird das Notruftelegramm EMES mittels Decodier- und Dechiffrierstufen ausgewertet,
um solche Alarmfunktionen auszulösen, die der gemeldete Notfall erfordert.
[0026] In diesem Beispiel wird ein Notruf abgesendet, der einen Kfz-Unfall anzeigt. Das
Senden des Notrufs kann etwa durch einen Beschleunigungsmesser (crash sensor) im Fahrzeug
ausgelöst werden. Die grobe Position des Unfallortes wird durch den Funkfeldbereich,
d.h. durch die Kennung der entsprechenden Funkfeststationen, bestimmt. Die Notruf-Empfangsvorrichtung
R löst einen optischen Alarm L in der Betriebs- und Wartungszentrale OMC aus und sendet
die Notrufdaten EDAT, über das mit der Funkvermittlungsstelle MSC verbundene Fernsprechnetz,
an die Alarmzentrale EC. Diese kann anhand der Notrufdaten effiziente Hilfsmaßnahmen
einleiten. Weiterhin kann die Betriebs- und Wartungszentrale OMC die Sendung einer
Kurznachricht (short message broadcast) mit Warnhinweisen an alle Mobilfunkteilnehmer,
die sich in der Nähe des Unfallortes befinden, veranlassen.
[0027] In dem gezeigten Notruf-System ESYS wird auch das bereits genannte Fernsprechnetz
TN zur Übertragung von Notruftelegrammen EMES genutzt. Dieses Fernsprechnetz ist z.B.
ein öffentliches ISDN-fähiges Fernsprechnetz mit Notruf-Sendevorrichtungen EW, die
die Notruftelegramme gemäß ISDN-Protokollen auf dem Datenkanal (D-Kanal) aussendet.
[0028] Beispielhaft sind hier zwei Notruf-Sendevorrichtungen EW dargestellt, von denen die
eine in einem Tischapparat und die andere in die Basistation eines schnurlosen Telefons
CT integriert ist. In zukünftigen Telekommunikationsnetzen, die nach dem UPT-Konzept
ausgelegt sind, sind in den Teilnehmerendgeräten bereits Kartenleser eingebaut, die
dann zum Lesen von Notrufdaten genutzt werden können. (UPT: Universal Personal Telecommunications,
siehe den Artikel "Dritte Generation der Mobilkommunikation" von Dr.-Ing. H. Armbruster,
1992, Telecom Report 15,, Heft 2, Siemens AG, München, DE).
[0029] Durch Einschieben der Patienten-Chipkarte wird ein Notruf ausgelöst. Es ist auch
denkbar, den Notruf durch Betätigung der Wahltastatur auszulösen, wobei mehrere Tastenkombinationen
zur Verfügung stehen. Jede Tastenkombination entspricht einem logischen Schaltmittel,
das jeweils die Verknüpfung des Notruftelegramms EMES mit einer vorgegebenen Kennung
bewirkt. Die jeweilige Kennung bestimmt welche Alarmfunktion, hier z.B. akustischer
Alarm A, von einer der Notruf-Empfangsvorrichtungen ausgelöst wird.
[0030] In diesem Ausführungsbeispiel ist in der Nebenstellenanlage PABX, an der beide Telefone
angeschlossen sind, eine Notruf-Empfangsvorrichtung R installiert, um im Notfall vor
Ort einen akustischen Alarm A auszulösen. Weiterhin wird der Notruf über das Fernsprechnetz
an die nächstgelegene Ortsvermittlungsstelle geleitet, an die eine Alarmzentrale EC
angeschlossen ist. Die Alarmzentrale, die z.B. die örtliche Rettungsleitstelle ist,
erhält die Notrufdaten EDAT, um gezielt Notdienste (Notarzt, Feuerwehr) anzufordern
und um diese detalliert zu informieren.
[0031] Das Notrufsystem ESYS ermöglicht es jedermann schnell und effizient Hilfe zu beschaffen.
Durch die Nutzung des öffentlichen Fernsprechnetzes kann das Notruf-System ESYS kostengünstig
und weitläufig realisiert werden.
[0032] Das in Fig. 1 dargestellte Notruf-System ESYS umfaßt weiterhin ein Energieversorgungsnetz,
hier z.B. ein Straßenbeleuchtungsnetz PN, über das Notruftelegramme mittels Pulscode-Modulation
übertragen werden. An das Straßenbeleuchtungsnetz PN, welches über einen NF-Übertrager
mit dem Fernsprechnetz TN verbunden ist, sind drahtgebundene Notruf-Sendeeinrichtungen
EW angeschloßen. Diese sind z.B. als auffällig markierte Notrufgeräte an solchen Standorten
installiert, die besondere Gefahrenbereiche darstellen (Bahnhöfe, Flughäfen, Parkhäuser,
Straßenkreuzungen ...). Durch Einstecken einer Speicher-Karte CC in eines der Notrufgeräte
wird ein Notruf mittels Notruftelegramm abgesetzt. Neben den Notrufdaten EDAT enthält
das Notruftelegramm auch die Standortkennung des benutzten Notrufgerätes EW. Der Notruf
wird mit Hilfe des NF-Übertragers auf das Fernsprechnetz TN zur Vermittlung an die
Alarmzentrale geleitet.
[0033] Das Straßenbeleuchtungsnetz PN enthält Notruf-Empfangsvorrichtungen R, die an ausgewählten
Standorten installiert sind, um dort vorgegebene Alarmfunktionen auszulösen. In diesem
Beispiel ist eine der Notruf-Empfangsvorrichtungen R, an die eine Videokamera V angeschlossen
ist, in unmittelbarer Nähe eines zu observierenden Gebäudes (Bank, Botschaft) installiert.
Wird ein Notruf von einer der nächstgelegenen Notruf-Sendevorrichtungen ausgelöst,
so schaltet diese Notruf-Empfangsvorrichtung die Videokamera V ein. Diese sendet wiederum
Bilddaten mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von z.B. 64 Kbit an die Alarmzentrale.
Dort werden aus den Bilddaten laufende Bilder zur Darstellung auf dem Monitor reproduziert.
[0034] Das in Fig. 1 dargestellte Notruf-System ESYS ist ein Ausführungsbeispiel, das die
vielseitige Anwendung der Erfindung andeutet. Es sind zahlreiche Ausgestaltungen denkbar,
die für bestimmte Forderungen (Transportüberwachung, Objektschutz, Werkschutz) optimiert
sind. Im weiteren werden Ausführungen der drahtlosen Notruf-Sendevorrichtung beschrieben
und mögliche Realisierungen der Übertragung des Notruftelegrams aufgezeigt. Beispielhaft
gilt der nachfolgende Beschreibungsteil auch für die bereits genannten drahtgebundenen
Notruf-Sendevorrichtungen.
[0035] Die in Fig. 2a und b dargestellte drahtlose Notruf-Sendevorrichtung ER1, im weiteren
kurz Notruf-Funkvorrichtung genannt, ist als tragbares Gerät und für den Einsatz in
einem TDMA-Mobilfunknetz ausgeführt (TDMA: Time Division Multiple Access).
[0036] Nach Fig. 2a enthält die Notruf-Funkvorrichtung ER1 einen Kartenleser CI, ein diesem
nachgeschaltetes Signalverarbeitungsteil BB, ein diesem nachgeschaltetes HF-Sendeteil
TX und einen Alarmschalter SOS zum Schließen des Versorgungsstromkreises.
[0037] Der Kartenleser CI dient zur Annahme und zum Lesen einer Chipkarte CC, die eine zentrale
Recheneinheit CPU, einen Festwertspeicher ROM, einen Arbeitsspeicher RAM und einen
Datenspeicher EEPROM enthält. Der Aufbau und die Funktion einer solchen Chipkarte
ist beispielsweise in dem Artikel "Rechengenie in der Plastikkarte" von Dr. T. Wille,
Zeitschrift "Funkschau", 7. Ausg. 1993, Franzis-Verlag, München und in dem Artikel
"Ihre Karte fürs Leben" von H.P. Kistner, Zeitschrift "Funkschau", 6. Ausg. 1993,
Franzis-Verlag, München, beschrieben.
[0038] In diesem Beispiel ist der Kartenleser entsprechend dem Standard ausgeführt, der
in den ISO-Dokument # 7816-2: 1988 (E), Technical Commitee ISO/TC 97, Information
Processing Systems, 1988-05-15, erste Auflage, veröffentlicht ist (ISO: International
Standards Organization). Dadurch können sogenannte Patienten-Chipkarten gelesen werden,
wie sie in dem obigen Artikel von H.P. Kistner beschrieben werden. Diese Patienten-Chipkarten
enthalten personenbezogene und medizinischse Daten über den Karteninhaber.
[0039] Die Notruf-Funkvorrichtung hat somit Zugriff auf Daten, die z.B. den Namen, die Anschrift
und die Versicherungsnummer sowie die Blutgruppe und das Alter des Karteninhabers
angeben. Im Notfall stehen diese Daten als sogenannte Notrufdaten zur Verfügung, die
in einem Notruftelegramm ausgesendet werden können.
[0040] Zur Erstellung des Notruftelegramms und zur Erzeugung eines analogen Basisbandsignals
dient die Signalverarbeitungsstufe BB, die einen digitalen Signalprozessor DSP und
zwei Digital-Analog-Umsetzer enthält. Das Signalverarbeitungsteil BB ist über einen
PCM-Bus mit dem Kartenleser CI verbunden und erzeugt mittels der gelesenen Notrufdaten
die Quadraturkomponenten eines burstmodulierten Basisbandsignals.
[0041] Im HF-Sendeteil TX wird dieses Basisbandsignal in die HF-Lage umgesetzt, verstärkt
und über eine Antenne abgestrahlt.
[0042] Die Stromversorgung der oben genannten Baugruppen wird über den Alarmschalter SOS
geschlossen. Hat der Benutzer der Notruf-Funkvorrichtung ER1 seine Chipkarte in den
Kartenleser CC gesteckt, so kann jederzeit durch Bestätigung des Alarmschalters SOS
ein Funknotruf gesendet werden, der wichtige Notrufdaten enthält. Da die gezeigte
Notruf-Funkvorrichtung aus Baugruppen aufgebaut ist, die der Fachmann kennt, wird
hier auf eine detaillierte Darstellung verzichtet. Die in Fig. 2a und 2b gezeigte
Notruf-Funkvorrichtung ER1 ist für den Einsatz in einem TDMA-Mobilfunksystem, insbesondere
dem GSM, geeignet. Das Signalverarbeitungsteil BB, das HF-Sendeteil TX und die nicht
dargestellte Gerätesteuerung entsprechen den Baugruppen einer GSM-Mobilstation, wie
sie z.B. in dem Artikel "Architektur eines Mobilfunkgerätes für das Netz D" von P.
Schöffel et. al. in der Zeitschrift "Philips Innovation 1/91" beschrieben ist.
[0043] Fig. 2b zeigt eine besonders praktisch zu tragende Ausführungsform der Notruf-Funkvorrichtung
ER1. Dazu sind die schon genannten Baugruppen in ein tragbares Gehäuse PH eingebaut.
Das tragbare Gehäuse ist mit einem Tragriemen CB versehen, in den eine Antenne A integriert
ist. Dadurch kann die Notruf-Funkvorrichtung ER1 nah am Körper des Benutzers getragen
werden, ohne daß die Antenne A ein räumliches Hindernis oder eine Verletzungsgefahr
darstellt. Weiterhin ist der Betätigungsknopf des Alarmschalters SOS in eine Gehäusevertiefung
eingelassen, um Fehlalarme zu vermeiden.
[0044] Die gezeigte Notruf-Funkvorrichtung ER1 enthält diejenigen Baugruppen, die zum Lesen
von Notrufdaten EDAT und zum Senden eines Notruftelegramms EMES notwendig sind. Auf
weitere Baugruppen, die nicht zur Funkübertragung des Notruftelegramms EMES benötigt
werden, wie z.B. ein Audioteil und ein HF-Empfangsteil, wurde verzichtet. Dadurch
kann die Notruf-Funkvorrichtung ER1 als sehr platzsparendes tragbares Gerät ausgeführt
werden. Weiterhin ist innerhalb des Mobilfunknetzes keine kontinuierliche Bestimmung
des Aufenthaltsortes (Location Update) erforderlich, wie bei einer 2-Wege-Funkvorrichtung.
Durch Einstecken der persönlichen Patienten-Chipkarte CC ist das Gerät alarmbereit.
In diesem Zustand fließt kein Versorgungsstrom, so daß die Versorgungsbatterie unbelastet
bleibt. Im Notfall wird durch Betätigung des Alarmschalters SOS zunächst eine Identitätskennung
PIN gelesen, die zur Identifizierung und Authentifizierung der in Not geratenen Person
dient. Weiterhin wird das Lesen der persönlichen Notrufdaten EDAT, wie z.B. Name,
Versicherungsnummer, Blutgruppe, Alter und Risikoanzeichen (Bluter?, Epilepsie?, Diabetes?),
veranlaßt. Der Zugriff auf die Chipkarte CC erfolgt nach dem Standard, der im ISO-Dokument
# 7816-3: 1988 (E) beschrieben ist.
[0045] Die gelesenen Notrufdaten werden in das Notruftelegramm EMES eingesetzt. Dieses Notruftelegramm
ist z.B. wie ein TDMA-Zugriffszeitschlitz (access burst) gemäß dem GSM-Standard aufgebaut.
Es enthält eine 41-Bit-Sequenz Sync zur empfangsseitigen Synchronisation und eine
36-Bit-Sequenz zur Übertragung von Informationsdaten, die anzeigen, daß ein Notruf
gesendet wird und die Notrufdaten EDAT umfassen. Das Notruftelegramm EMES wird mehrmals
z.B. 20 mal über einen Organisationskanal ausgesendet.
[0046] Durch die sprach lose Informationsübertragung erhält eine Rettungsleitstelle auch
dann wichtige Notrufdaten, falls niemand am Notfallort in der Lage ist zu sprechen.
Die Lokalisierung der Notruf-Funkvorrichtung ER1 erfolgt z.B. durch eine Messung der
Empfangsfeldstärke in den Funkfeststationen des Mobilfunknetzes, d.h. durch eine Funkzellenzuordnung.
Eine Kreuzpeilung mittels Peilempfänger ist auch denkbar.
[0047] Das oben beschriebene Ausführungsbeispiel betrifft eine Notruf-Funkvorrichtung für
Personen, die sich im Versorgungsbereich eines GSM-Netzes aufhalten. Es ist auch denkbar
die Notruf-Funkvorrichtung zum Objektschutz, wie z.B. Lagerüberwachung, Kfz-Diebstahlsicherung
und Transportüberwachung einzusetzen. Dazu wären Chipkarten zu benutzen, die die gelagerten
Güter, das Kfz, bzw. den Transportgegenstand näher kennzeichnen. Es ist auch denkbar,
die Notruf-Funkvorrichtung mit einem Kartenleser oder Lesegerät für Magnetstreifen-
oder Lochkarten, bzw. für Plug-In-Chips auszuführen.
[0048] Weiterhin ist der Einsatz der Notruf-Funkvorrichtung nicht auf Mobilfunknetze beschränkt.
Die Erfindung kann für beliebige Funksysteme, in denen Daten übertragen werden können,
ausgeführt werden. Beispielsweise ist eine erfindungsgemäße Ausgestaltung für den
Einsatz in einem Betriebfunksystem denkbar. Dabei verfügt besonders gefährdetes Personal
über tragbare Notruf-Funkvorrichtungen, die z.B. in Werkzeugtaschen integriert sind.
Die Chipkarte enthält u.a. Daten, die Auskunft über Gefahrenstoffe am Arbeitsplatz
geben.
[0049] Die erfindungsgemäße Notruf-Funkvorrichtung ist weiterhin in ein Funkgerät, insbesondere
in ein Mobilfunkgerät, das bereits einen Kartenleser aufweist, integrierbar. Dadurch
kann ein herkömmliches Funkgerät zu einem Funkgerät mit intelligenter Notruf-Funktion
erweitert werden. Erfindungsgemäß wird z.B. ein GSM-Mobilfunkgerät mit intelligenter
Notruf-Funktion ausgestattet, indem das Programm zur Gerätesteuerung (firmware) das
Lesen der Notrufdaten von der im Kartenleser befindlichen Patienten-Chipkarte, das
Erstellen des Notruftelegramm im Signalverarbeitungsteil und das Senden über einen
Mobilfunkkanal veranlaßt. Dieser Mobilfunkkanal ist z.B. ein Signalierungskanal für
Kurznachrichtenübertragung (short message service).
[0050] Im folgenden wird ein zweites Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 beschrieben:
In Fig. 3 ist eine Notruf-Funkvorrichtung ER2 dargestellt, die einen Kartenleser CI,
eine nachgeschaltete Auswahlstufe mit vier Schaltern S1 bis S4, ein nachgeschaltetes
Signalverarbeitungsteil BB, ein nachgeschaltetes HF-Sendeteil, einen nachgeschalteten
Duplexer mit einer Sende-/Empfangsantenne und einen empfangsseitig angeschlossenen
Satelliten-Funkempfänger SAT enthält, dessen Datenausgang mit dem Signalverarbeitungsteil
BB verbunden ist.
[0051] Im Vergleich zu der zuvor beschriebenen Ausführung nach Fig. 2, enthält das zweite
Ausführungsbeispiel nach Fig.3 die Auswahlstufe und den Satelliten-Funkempfänger,
mittels denen dem zu sendenden Notruftelegramm EMES eine vorgegebene Kennung I1 ...
I4, bzw. ermittelte Positionsdaten POS hinzugefügt werden.
[0052] Die Auswahlstufe enthält vier Schalter S1 ... S4, die jeweils einer bestimmten Alarmkategorie
zugeordnet sind. Mögliche Alarmkategorien sind etwa:
1.) "Vollalarm mit Ambulanz",
2.) "Vollalarm ohne Ambulanz",
3.) "Stiller Alarm mit Ambulanz",
4.) "Stiller Alarm ohne Ambulanz".
[0053] Hierbei bedeutet "Vollalarm", daß die alarmierten Notfalldienste (Polizei, Feuerwehr
...) beim Eintreffen am Notfallort akustische und optische Warnsignale (Sirene bzw.
Blaulicht) einsetzen. Beim "Stillen Alarm" sollen diese Warnsignale nicht am Notfallort
eingesetzt werden. Dies ist z.B. dann vorteilhaft, wenn der Notfall von Gewalttätern
verursacht wurde, die nicht gewarnt werden sollen (Raubüberfall, Vergewaltigung, Entführung
...). Weiterhin kann im Bereich des Objektschutzes die Auslösung eines "Stillen Alarms"
sinnvoll sein (Einbruch, Bankraub). Das Auslösen eines der beiden obigen Alarme kann
jeweils mit einer Alarmierung des medizinischen Rettungsdienstes verknüpft sein.
[0054] Die Schalter S1 ... S4 sind mit dem Signalverarbeitungsteil BB derart verbunden,
daß das Betätigen jeweils eines der Schalter das Erstellen des Notruftelegramms EMES
entsprechend der gewählten Alarmkategorie bewirkt. In diesem Beispiel nach Fig. 3
ist durch Betätigung des zweiten Schalters S2 die zweite Alarmkategorie "Vollalarm
mit Ambulanz" gewählt worden. Zunächst erhält das Notruftelegramm Synchronisationsdaten
Sync, eine Kennung I2, die die gewählte Alarmkategorie kennzeichnet und Notrufdaten
EDAT+ mit den für diese Alarmkategorie notwendigen medizinischen Daten. Bei einem
Alarm ohne Ambulanz werden etwa nur personenbezogene Daten EDAT- herangezogen. Anschließend
erhält das zu sendende Notruftelegramm EMES die geographischen Positionsdaten POS,
die von dem Satelliten-Funkempfänger SAT geliefert werden und den monentanen Standort
der Notruf-Funkvorrichtung ER2 angeben. Danach wird das Notruftelegramm EMES mittels
des HF-Sendeteils TX auf einem Funkkanal, z.B. auf einem Bündelfunkkanal ausgesendet.
[0055] Je nach Auswahl der Alarmkategorie wird das Notruftelegramm EMES mit einer bestimmten
Kennung und mit bestimmten Notrufdaten aufgebaut. Zum einen erfolgt dadurch eine Alarmierung
der tatsächlich benötigten Sicherheits- und Rettungsdienste, zum anderen werden nur
solche Notrufdaten an die Rettungsleitstelle übertragen, die dort nutzbringend ausgewertet
werden können.
[0056] Alternativ zu der in Fig 3 gezeigten Ausführungsform ist auch eine Notruf-Sendevorrichtung
denkbar, die über einen Kartenleser verfügt, in dem die Schalter so eingebaut sind,
daß sie die Kontur der Speicherkarte abtasten. Mittels einer gemäß Anspruch 12 ausgeführten
Speicherkarte, die z.B. vier unterschiedliche Kartenkonturen aufweist, wird somit
durch ihre Einsteckposition die jeweilige Alarmkategorie bestimmt.
[0057] Die beschriebenen Notruf-Funkvorrichtungen ER1 und ER2 sind für den mobilen Einsatz
der Erfindung innerhalb eines Funknetzes, insbesondere eines zellularen Mobilfunknetzes
vorgesehen, wobei sie jeweils als Einzelgerät oder als Zusatzmodul für ein Funkgerät
ausführbar sind. Es sind Ausführungen denkbar, die einen zeitweise stationären Einsatz
ermöglichen, wie etwa als transportable Notrufsäulen für Autobahnbaustellen.
[0058] Aus obiger Beschreibung der drahtlosen Notruf-Sendevorrichtungen ER1 und ER2 sind
auch Ausführungen der drahtgebundenen Notruf-Sendevorrichtungen EW ableitbar, da beide
Notruf-Sendevorrichtungen in ihrem Funktionsprinzip gleich sind. Sie unterscheiden
sich lediglich durch ihre physikalische Anbindung (drahtlos oder drahtgebunden) an
das Übertragungsnetz des Notruf-Systems.
[0059] Beispielsweise enthält die drahtgebundene Notruf-Sendevorrichtung EW eine Modulationsstufe,
die in dem Signalverarbeitungsteil BB integriert ist und die nach den DTMF-Übertragungsverfahren
(DTMF: Dual Tone Multi Frequency) das Notruftelegramm EMES zur Übertragung in ein
analoges Fernsprechnetz eingespeist.
[0060] Die beschriebenen Ausgestaltungen des Notruf-Systems sind insbesondere für den Personenschutz
vorteilhaft.
[0061] Es sind zahlreiche weitere Ausführungen denkbar, darunter auch solche, die für den
Güterschutz optimiert sind.
1. Notruf-System (ESYS)
mit einem drahtlosen Telekommunikationsnetz (RN) mit vorgegebenen Funkkanälen, insbesondere
mit einem Betriebs- oder Mobilfunknetz;
mit mindestens einer drahtlosen Notruf-Sendevorrichtung (ER1), die mittels eines Kartenlesers
(CI) von einer Speicher-Karte (CC) Notrufdaten (EDAT) liest und diese in einem Notruftelegramm
(EMES) auf mindestens einem der Funkkanäle aussendet und
mit mindestens einer Notruf-Empfangsvorrichtung (R), die das Notruftelegramm (EMES)
empfängt, dieses auswertet, um mindestens eine Alarmfunktion (L) auszulösen, und/oder
die Notrufdaten (EDAT) an eine Alarmzentrale (EC) weiterleitet, die an das drahtlose
Telekommunikationsnetz (RN) angeschlossen ist.
2. Notruf-System (ESYS)
mit einem drahtgebundenen Übertragungsnetz (TN, PN), das mindestens einen Nachrichtenkanal
bereitstellt;
mit mindestens einer drahtgebundenen Notruf-Sendevorrichtung (EW), die mittels eines
Kartenlesers (CI) von einer Speicher-Karte (CC) Notrufdaten (EDAT) und eine Identitätskennung
(PIN) des Notrufenden liest und diese zusammen in einem Notruftelegramm (EMES) auf
dem Nachrichtenkanal sendet und
mit mindestens einer Notruf-Empfangsvorrichtung (R), die das Notruftelegramm (EMES)
empfängt, dieses auswertet, um mindestens eine Alarmfunktion (A,V) auszulösen, und/oder
die Notrufdaten (EDAT) an eine Alarmzentrale (EC) weiterleitet, die an das drahtgebundene
Telekommunikationsnetz (TN, PN) angeschlossen ist.
3. Notrufsystem (ESYS)
nach Anspruch 2, bei dem
das drahtgebundene Übertragungsnetz
ein Telekommunikationsnetz (TN) und/oder ein elektrisches Energieversorgungsnetz (PN)
mit vorgegebenen Nachrichtenkanälen ist.
4. Drahtlose Notruf-Sendevorrichtung (ER1,ER2)
für ein Notruf-System (ESYS) gemäß Anspruch 1
mit einem Kartenleser (CI), der Notrufdaten (EDAT EDAT-,EDAT+) von einer Speicher-Karte
(CC) liest;
mit einem Signalverarbeitungsteil (BB), das dem Kartenleser (CI) nachgeschaltet ist
und das ein Notruftelegramm (EMES) mittels der Notrufdaten erstellt und
mit einem HF-Sendeteil (TX), das dem Signalverarbeitungsteil (BB) nachgeschaltet ist
und das das Notruftelegramm (EMES) auf einem vorgegebenen Funkkanal aussendet.
5. Drahtlose Notruf-Sendevorrichtung (ER1)
nach Anspruch 4, bei der
das Signalverarbeitungsteil (BB) das Notruftelegramm (EMES) gemäß einem Signalisierungsformat
erstellt, das in einem Betriebs- oder Mobilfunksystem vorgegeben ist, insbesondere
entsprechend einem TDMA-Format.
6. Drahtlose Notruf-Sendevorrichtung (ER2)
nach Anspruch 4, bei der
das Signalverarbeitungsteil (BB) zur Positionsbestimmung mit einem Satelliten-Funkempfänger
(SAT), der aktukelle Positionsdaten (POS) ermittelt, verbunden ist und bei der
das Signalverarbeitungsteil (BB) das Notruftelegramm (EMES) mit diesen Positionsdaten
(POS) verknüpft.
7. Drahtgebundene Notruf-Sendevorrichtung (EW)
für ein Notruf-System (ESYS) gemäß Anspruch 2
mit einem Kartenleser (CI), der Notrufdaten (EDAT) und eine Identitätskennung (PIN)
des Notrufenden von einer Speicher-Karte (CC) liest und
mit einem Signalverarbeitungsteil (BB), das dem Kartenleser (CI) nachgeschaltet ist
und das mittels der Notrufdaten und der Identitätskennung ein Notruftelegramm (EMES)
erstellt, das auf einem vorgegebenen Nachrichtenkanal ausgesendet wird.
8. Notruf-Sendevorrichtung (EW, ER1)
nach Anspruch 4 oder 7, bei der
die Speicher-Karte (CC) eine sogenannte Patienten-Chip-Karte ist, auf der medizinische
Daten eines Patienten gespeichert sind und bei der
der Kartenleser (CI) die medizinischen Daten als Notrufdaten (EDAT) zur Erstellung
des Notruftelegramms (EMES) liest.
9. Notruf-Sendevorrichtung (EW, ER2)
nach Anspruch 4 oder 7
mit Schaltmitteln (S1, S2, S3, S4), die mit dem Signalverarbeitungsteil (BB) verbunden
sind und mittels denen das Signalverarbeitungsteil das Notruftelegramm (EMES) mit
jeweils einer Kennung (I1, I2, I3, I4) verknüpft, die einer vorgegebenen Alarmkategorie
entspricht und die auszulösenden Alarmfunktionen (A, L, V) bestimmt.
10. Tragbares Gehäuse (PH)
für eine drahtlose Notruf-Sendevorrichtung (ER2) gemäß Anspruch 4,
das einen Tragriemen (CB) und eine darin integrierte Antenne (A) aufweist.
11. Speicher-Karte
für eine Notruf-Sendevorrichtung gemäß Anspruch 9,
die derart aufgebaut ist, daß sie im Kartenleser mindestens zwei unterschiedliche
Einsteckpositionen einnehmen kann, die jeweils eine Alarmkategorie vorgeben, indem
die jeweilige Einsteckposition das Schalten eines oder mehrerer der Schaltmittel bewirkt.