[0001] Die Erfindung betrifft eine Schmiervorrichtung für Deckelstäbe einer Wanderdeckelkarde
wie beispielsweise bekannt aus EP-A-0 367 970, bei welcher die Wanderdeckel von zwei
an den Stirnseiten der Karde angeordneten und an den Enden der Wanderdeckel angreifenden
Ketten in einer Schleife bewegt und mindestens im Bereich des Tambours durch ortsfeste
Führungen geführt werden, entlang welcher Gleitflächen der Deckel gleiten, und auf
beiden Seiten der Wanderdeckelanordnung mindestens ein Schmiermittelbehälter vorgesehen
ist. Zur dosierten Schmierung der Gleitflächen ist ein mit einem Zahnrad drehbar zugeordneten
Uebertragungselement vorgesehen, dass sowohl mit dem Schmiermittel als auch mit den
Gleitflächen in Berührung kommt. Mit dieser Anordnung können sowohl die Aussen- als
auch die Innen-Gleitflächen des Deckelstabs geschmiert werden. Als Schmiermittel ist
entweder Graphit oder Oel vorgesehen, wobei im ersten Fall ein Graphitstab gegen eine
drehende Bürste mit Borstenspitzen federnd gelagert ist, so dass das Graphit von den
Borstenspitzen ständig abgetragen wird, und im zweiten Fall ein u-förmiges Gehäuse
für das Oel vorgesehen ist, in welchem ein mit einem Aussenflansch vorgesehenen Uebertragungsrad
gedreht wird. Obwohl die obige Schmiervorrichtung durchaus die Anforderungen für eine
gleichmässige Schmierung mit Graphit oder Oel genügen kann, hat sie jedoch den Nachteil,
hauptsächlich für Wanderdeckelkarden mit einem Kettenantrieb vorgesehen zu sein. Ferner
ist die Schmiervorrichtung technisch relativ aufwendig und ungeeignet für andere Antriebssysteme
wie zum Beispiel mit einem Zahnriemen.
[0002] Die vorliegende Erfindung hat nun die Aufgabe, eine einfache und kostengünstige Schmiervorrichtung
für Wanderdeckelkarden zu bieten, wobei die hohen Anforderungen an einen gleichmässigen
und dünnen Schmierfilm ohne weiteres entsprochen werden kann.
[0003] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0004] Die Erfindung hat den wesentlichen Vorteil, dass nunmehr mit sehr einfachen Massnahmen
am Flexibelbogen der Karde eine besonders wirksame Auftragung eines Schmierfilms auf
die Gleitflächen eines Deckelstabs und gleichzeitig ein Ausscheiden von Schmutz in
Form von Staub und kleine Trashpartikeln und von Faserflug bewirkt wird.
[0005] Weitere Vorteile der Erfindung folgen aus der nachstehenden Beschreibung. Dort wird
die Erfindung anhand einiger in den Zeichnungen dargestellten Beispiele näher erläutert.
[0006] Es zeigt:
- Fig. 1 und Fig. 1a
- eine Übertragungseinrichtung für Schmiermittel an einem Flexibelbogen einer Karde,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung der Dosiervorrichtung mit Leitungen zur Zufuhr des Schmiermittels
an die Übertragungseinrichtungen, und
- Fig. 3
- eine andere Darstellung einer Dosiervorrichtung.
[0007] In Fig. 1 ist schematisch einen Teil eines Deckelstabs 1 auf einem Flexibelbogen
einer Karde dargestellt. Die Führung oder der Flexibelbogen 2 ist auf einem Seitenteil
3 der Karde vorgesehen. In der Bewegungsrichtung A des Deckelstabs 1 ist abwärts eine
Übertragungseinrichtung 4 für Schmiermittel unmittelbar am Flexibelbogen 2 vorgesehen.
Die Dosiervorrichtung 4 besteht aus einer schräg zur Bewegungsrichtung A des Deckelstabs
1 vorgesehene Nute 5, in welcher ein Übertragungsmittel oder Filzstreifen 6 eingelassen
ist. Vor diesem Filzstreifen 6 ist ein erster Schlitz 7 vorgesehen, der an den kufenförmigen
Gleitflächen des Deckelstabs 1 anhaftende Schmutzteile wie Staub und schmierige Einzelfasern
vom Deckelstab abstreifen. Hinter der Nute 5 mit dem Filzstreifen 6 ist ein zweiter
Schlitz 8 vorgesehen, der dazu dient überflüssiges Schmiermittel oder Oel abzustreifen.
Damit erhalten die kufenförmigen Gleitflächen des Deckelstabs 1 einen optimalen Schmiermittelfilm.
Die beiden Schlitze 7 und 8 sind parallel zueinander angeordnet und wie aus Fig. 1a
ersichtlich schräg zur Bewegungsrichtung, so dass der Deckelstab mit den Gleitflächen
stets eine optimale Auflage auf dem Flexibelbogen erhält. Die Nute 5 ist zu diesen
Schlitzen 7 und 8 nahezu senkrecht angeordnet, das heisst schräg gegen die Bewegungsrichtung
A des Deckelstabs 1. Es versteht sich, dass die Anordnung der Nute 5 und der Schlitze
7 und 8 in der in Fig. 1 dargestellten Form nicht die einzig mögliche ist, sondern
auch andere Schrägstellungen bezüglich des Flexibelbogens und der Bewegungsrichtung
A des Deckelstabs 1 durchaus sinnvoll sind.
[0008] In Fig. 2 ist nun rein schematisch den Flexibelbogen 2 mit sechs Schmiermittelübertragungseinrichtungen
4 dargestellt. Zum regelmässigen Zuführen von Schmiermittel oder Oel zu den Filzstreifen
6 der Übertragungseinrichtungen 4 ist eine Dosiervorrichtung 9 vorgesehen, die aus
einem Behälter 10 mit einem Füllstandsfühler 13 und einer Anzeige 14 ausgebildet ist.
Im Behälter 10 ist das Schmiermittel oder Oel 11 eingefüllt und wird mit einem Absaugrohr
12 von einem elektrisch bedienten Ventil und/oder einer Schmiermittel- oder Oel-Pumpe
15 abgezogen. Das Schmiermittel oder Oel 11 wird dann über schematisch angegebenen
Leitungen 16 und ein Verteilstück 17 zu den Übertragungseinrichtungen 4 zugeführt.
Das elektrische Ventil und/oder die Schmiermittel- oder Oel-Pumpe 15 wird in bekannter
Weise in regelmässigen Zeitabständen angesteuert, so dass das Schmiermittel oder Oel
11 stossweise dem Filzstreifen 6 zugeführt wird.
[0009] In Fig. 3 ist eine andere Art des Schmiermittelzufuhrs dargestellt, wobei der Schmiermittel-
oder Oel-Behälter 10 oberhalb des Flexibelbogens 2 angeordnet ist, so dass das Schmiermittel
oder Oel 11 durch Schwerkraft zu den Übertragungseinrichtungen 4 zugeführt wird. Wie
in Fig. 2 ist auch ein Füllstandsfühler 13 mit einer Anzeige 14 vorgesehen, der ein
Unterschreiten eines minimalen Füllstandes im Behälter 10 angibt. Anstatt eines Filzstreifens
6 kann auch ein Schwamm als Übertragungsmittel für das Schmiermittel oder Oel an die
Gleitflächen des Deckelstabs 1 vorgesehen sein.
1. Schmiervorrichtung für Deckelstäbe einer Wanderdeckelkarde, bei welcher die Deckelstäbe
von zwei an den Stirnseiten der Karde und an den Enden der Deckelstäbe angreifenden
Antriebsmittel wie Ketten oder Zahnriemen in einer endlosen Schleife bewegt und mindestens
im Bereich des Tambours durch ortsfeste Führungen geführt werden, entlang welcher
Gleitflächen der Dekkelstäbe gleiten, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine
Schmiermittel-Übertragungseinrichtung (4) unmittelbar in den Führungen vorgesehen
ist, welche das Schmiermittel (11) auf die Gleitflächen der Deckelstäbe (1) überträgt.
2. Schmiervorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Führungen als Flexibelbogen (2) an den
Seitenteilen (3) der Karde ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmiermittel-Übertragungseinrichtung
(4) eine schräg zur Bewegungsrichtung (A) der Deckelstäbe, im Flexibelbogen (2) eingelassene
Nute (5) mit einem weichen, saugfähigen Übertragungsmittel (6) ist.
3. Schmiervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Übertragungsmittel
(6) ein Filzstreifen ist.
4. Schmiervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Übertragungsmittel
(6) ein Schwamm ist.
5. Schmiervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in Bewegungsrichtung
(A) der Deckelstäbe (2) gesehen, vor der Schmiermittel-Übertragungseinrichtung (4)
ein erster Schlitz (7) zum Abstreifen von Schmutz und nach der Schmiermittel-Übertragungseinrichtung
(4) ein zweiter Schlitz (8) zum Abstreifen von überflüssigem Schmiermittel (11) in
den Führungen (2) eingelassen sind.
6. Schmiervorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schlitze
(7, 8) ebenfalls schräg zur Bewegungsrichtung (A) der Deckelstäbe (2) angeordnet sind.
7. Schmiervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Schmiermittel-Übertragungseinrichtung (4) über einer Leitung (16) mit einer
Schmiermittel-Dosiereinrichtung (9) in Verbindung steht, welche Schmiermittel (11)
aus einem Schmiermittel-Behälter (10) an die Schmiermittel-Übertragungseinrichtung
(4) abgibt.
8. Schmiervorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmiermittel-Dosiereinrichtung
ein elektrisch steuerbares Ventil und/oder einer Schmiermittel-Pumpe (15) aufweist,
mit welcher in vorgegebenen Zeitabständen Schmiermittel (11) an die Schmiermittel-Übertragungseinrichtung
(4) abgegeben wird.
9. Schmiervorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Schmiermittel-Behälter
(10) mit mindestens einem Füllstandsfühler (13) versehen ist, der einen minimalen
Füllstand anzeigt.