[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuerungseinrichtung gemäss dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
[0002] Bei Kämmaschinen ist in üblicher Weise im Bereich der Zangenöffnung des Zangenaggregates
ein Fixkamm angebracht. Durch die Nadeln dieses Fixkammes wird beim Abreissvorgang
durch die Abreisszylinder insbesondere der hintere Teil des abgerissenen Faserbartes
gezogen. Dadurch wird gewährleistet, dass auch der hintere Teil des abgezogenen Faserbartes,
der beim Kämmvorgang durch den Rundkamm nicht erfasst wird, ausgekämmt wird. Der Fixkamm
hält dabei die noch im abgezogenen Faserbart verbliebenen Verunreinigungen, wie zum
Beispiel Schalenteile, Nissen und sonstige Verunreinigungen zurück.
[0003] Teile dieser Verunreinigungen fallen nach unten in den Absaugkanal des Rundkammes
und werden dort entsorgt. Der übrige Teil dieser Verunreinigungen kann sich während
des Maschinenbetriebes an oder zwischen den Fixkammnadeln ablagern. Dies führt zu
einer Beeinträchtigung der Wirksamkeit des Fixkammes.
[0004] Es sind deshalb in der Praxis verschiedene mechanische Abstreifelemente, wie zum
Beispiel Abstreifbleche oder Bürsten, zum Beseitigen dieser Ablagerungen vorgeschlagen
worden. Diese mechanischen Einrichtungen sind jedoch einerseits sehr aufwendig und
erhöhen das Zangengewicht und andererseits in ihrer Wirksamkeit beschränkt.
[0005] Es wurden deshalb, wie zum Beispiel aus der JP-AS-35-14 16 zu entnehmen, pneumatische
Reinigungseinrichtungen vorgeschlagen, welche den Fixkamm durch Druckluft im Bereich
der Nadeln reinigen. Die beschriebene JP-AS weist dazu Blasdüsen auf, welche von aussen
und quer zu den Fixkamm-Nadeln blasen. Es sind jedoch auch Ausführungen bekannt, wie
zum Beispiel aus der DE-PS 37 22 481, wobei die Druckluft zum Reinigen direkt zwischen
den Nadeln, bzw. Nadelstreifen in Längsrichtung der Nadeln über einen Druckluftkanal
zugeführt wird. Dadurch wird gewährleistet, dass die Druckluft den gesamten Zwischenraum
zwischen den Nadeln erreicht und somit von Ablagerungen befreit, die nach unten ausgeblasen
werden. Bei dem zuletzt beschriebenen Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, die
Druckluftimpulse zeitlich so zu steuern, dass die ausgeblasenen Verunreinigungen durch
das nachfolgende Arbeitsspiel des Rundkammes mitgenommen werden. Dabei wird vorgeschlagen,
die Luftimpulse in Abhängigkeit von dem Kammspiel bzw. den Bewegungen einer gegebenenfalls
zugeordneten Zange, bzw. einem anderen koordiniert angetriebenen Maschinenelement
der Kämmaschine, auszulösen. Dies wird vorzugsweise über eine rein mechanische oder
über eine elektromechanische Einrichtung durchgeführt. Als alternative wird hierbei
vorgeschlagen, die Luftzufuhr durch eine Zeitschaltung auszulösen.
[0006] In der Praxis ist es heutzutage üblich, die Kämmaschine mit bis zu 360 Kammspielen
pro Minute laufenzulassen. Das heisst, ein Kammspiel findet während 0,167 Sekunden
statt. Während einem Viertel dieser Zeit, das heisst während 0,04 Sekunden findet
bei der entsprechenden Winkelstellung des Rundkammes der eigentliche Blasintervall
statt. Wie aus den zuvor geschilderten Zeitintervallen zu entnehmen, wird an die Steuerung
der Drucklufteinheit, bzw. an die Steuerung deren Ventile, sehr hohe Anforderungen
gestellt, um einen exakten Blasintervall durchzuführen. Dies ist deshalb notwendig,
um technologische Nachteile bei einem zu frühen oder zu späten Blasintervall zu vermeiden.
Dieses exakte Einstellen, insbesondere des Beginns des Blasintervalls ist mit den
herkömmlichen mechanischen oder elektromechanischen Mitteln nur bedingt durchführbar,
zumal diese Einrichtungen einerseits mit unterschiedlichen Toleranzen behaftet sind
und andererseits eine gewisse Trägheit aufweisen.
[0007] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, Mittel bereitzustellen, welche eine
exakte Einstellung bzw. eine variable Durchführung des Blasintervalls ermöglichen.
[0008] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Steuerungseinrichtung aus einem Mikroprozessor
zur Ansteuerung der Ausblasvorrichtung gebildet ist. Darunter ist zum Beispiel zu
verstehen, dass die entsprechenden Ventile zur Freigabe der Druckluft zu einem genau
definierten Zeitpunkt geöffnet bzw. geschlossen werden. Dabei kann insbesondere auch
die Trägheit des Ventils auf einfachste Weise mitberücksichtigt werden. Ebenso ist
es unter Verwendung eines Mikroprozessors sehr einfach, die Verzögerungszeit der Luft
auf dem Wege vom Ventil bis zum Austrittsbereich zwischen den Nadeln in der Ansteuerung
zu berücksichtigen.
[0009] Vorzugsweise wird vorgeschlagen, den Mikroprozessor über ein Programm entsprechend
manuell vorgegebenen Werten zu steuern. Dadurch ist es möglich, entsprechende Rahmenbedingungen,
wie zum Beispiel Blaszeit, Blasintervall und Blasintensität anhand einer vorgegebenen
Kammspielzahl einzustellen.
[0010] Die Ansteuerung des Mikroprozessors kann durch Signale von Sensoren erfolgen, die
die Bewegung der Zange während eines Kammspieles oder von einem anderen angetriebenen
Maschinenelement, das mit der Zangenbewegung koordiniert, abgreifen. Auch hierbei
ist es möglich, die Verzögerungszeit, welche bei der Signalabgabe auftritt, durch
den Mikroprozessor zu berücksichtigen.
[0011] Vorzugsweise wird vorgeschlagen, dass der Sensor im Bereich der Rundkammwelle angebracht
ist, welcher einen vorgegebenen Drehwinkel der Rundkammwelle abtastet.
[0012] Wie bereits beschrieben, wird weiter vorgeschlagen, die Ausblaseinrichtung mit einer
vorgegebenen Vorlaufzeit in bezug auf den Blaszeitpunkt und in Abhängigkeit der Kammspielzahl
festzulegen.
[0013] Zur Anpassung an unterschiedliche Toleranzen, bzw. Kammspielzahlen ist die Vorlaufzeit
einstellbar.
[0014] Ebenso kann der Luftdruck der Ausblaseinrichtung über den Mikroprozessor entsprechend
gesteuert werden.
[0015] In der Praxis ist es üblich, nach einem bestimmten Zeitintervall, zum Beispiel von
30 Minuten, die Maschine über eine kurze Zeitdauer auf einen Langsamgang zurückzuschalten,
um die Reinigungsintensität zu erhöhen. Das heisst, während dem Langsamgang der Maschine
wird die Abstreifwirkung der Rundkammbürste zum Auskämmen des Rundkammes erhöht, da
die Rundkammbürste ihre ursprüngliche Drehzahl, die während des Schnellganges der
Maschine vorlag, beibehält, während die Drehzahl des Rundkammes herabgesetzt ist.
Ausserdem wird die Absaugwirkung des Absauggebläses ebenfalls nicht geändert. Dadurch
ist die Reinigungsintensität während des Langsamganges erhöht. Um auch die Reinigungswirkung
der Ausblaseinrichtung für den Fixkamm zu erhöhen, wird vorgeschlagen, den Luftdruck
an den Reinigungsintervall während des Langsamganges anzupassen. Das heisst, der Luftdruck
kann während der Phase des Langsamganges geändert, z.B. erhöht werden, um eventuell
hartnäckige Ablagerungen aus dem Fixkammbereich zu entfernen.
[0016] Weiterhin wird vorgeschlagen, die Dauer des Blasintervalls in Abhängigkeit der Kammspielzahl
einstellbar bzw. vorwählbar zu gestalten. Dadurch können sämtliche Maschinen, bzw.
materialbezogenen Einflüsse in Abhängigkeit von der Kammspielzahl auf einfachste Weise
berücksichtigt werden.
[0017] Durch den weiteren Vorschlag, den Druckaufbau der Luft in der Blaseinrichtung über
einen Sensor zu überwachen und der Steuerungseinrichtung zu übermitteln, wird ermöglicht,
dass sich das System selbst überwacht. Das heisst, der durch den Sensor ermittelte
Istwert des Druckaufbaus kann durch einen Istwert/Sollwertvergleich in der Steuerungseinrichtung
korrigiert werden. Damit können auch interne Toleranzen bzw. Abweichungen im System
kompensiert werden.
[0018] Weiter Vorteile sind anhand eines nachfolgenden Ausführungsbeispiels näher beschrieben
und aufgezeigt.
[0019] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Teilausschnitt aus einer schematischen Seitenansicht eines Kämmaggregates,
- Fig. 2
- ein Diagramm Luftdruck/Zeit zur Darstellung der Blasimpulse,
- Fig. 3
- eine schematische Seitenansicht eines Rundkammes mit zeitlicher Darstellung des Blasintervalls.
[0020] In Figur 1 ist ein Zangenaggregat 1 mit einer Unterzange 2 und einer Oberzange 3
gezeigt. Die Oberzange 3 ist um einen Schwenkpunkt 4 auf der Unterzange 2 schwenkbeweglich
gelagert. Vor einer Zangenplatte 5 der Oberzange 3 ist ein Fixkamm 6 angebracht, der
über einen Steg 7 mit der Unterzange 2 lösbar verbunden ist. Der Fixkamm 6 kann entsprechend
dem Ausführungsbeispiel nach der DE-PS 39 37 899 mit einem Luftkanal 8 und entsprechenden,
hier nicht gezeigten Druckluftkanälen, zwischen den Nadeln 9 ausgebildet sein. An
den Druckluftkanal 8 ist eine Druckleitung 10 angeschlossen, über welche über ein
Ventil 11 von einer Druckluftquelle 12, Druckluft zuführbar ist. Das Ventil 11 wird
über einen Schalter 13 betätigt, welcher über eine Steuerleitung 14 von einem Mikroprozessor
15 angesteuert wird. Der Mikroprozessor 15 ist über einen weiteren Pfad 16 mit einer
Anzeige- und Eingabeeinheit 17 verbunden. Weiterhin ist schematisch angedeutet, dass
auf dem Mikroprozessor 15 ein entsprechendes Steuerprogramm 18 geladen ist.
[0021] Unterhalb des Zangenaggregates 1 ist ein Rundkamm 19 drehbar gelagert, welcher auf
einem Teil seines Umfanges mit einem Kammsegment 20 versehen ist. Auf der Rundkammwelle
21 ist eine Indexscheibe 22 angebracht, an welcher die momentane Drehwinkelstellung
über einen feststehenden Sensor 23 abgegriffen und über einen Pfad 24 dem Mikroprozessor
15 übermittelt werden kann.
[0022] Das Zangenaggregat 1, das im Betrieb eine Hin- und Herbewegung ausführt, ist mechanisch
mit dem Antrieb des Rundkammes 19 gekoppelt, so dass die jeweilige Stellung des Zangenaggregates
in bezug auf die Winkelstellung des Kammsegmentes 20 genau aufeinander abgestimmt
sind.
[0023] Im gezeigten Beispiel der Figur 1 befindet sich das Zangenaggregat 1 in seiner hintersten
Stellung, bei welcher es geschlossen ist und der aus der Zange herausragende Faserbart
30 einer über einen Speisezylinder 31 zugeführten Watte 32 dem Kammsegment 20 zum
Auskämmen vorgelegt wird. Nach diesem Auskämmvorgang bewegt sich das Zangenaggregat
1 in Richtung der Abreisszylinder 33, wobei sich während dieser Bewegung die Zange
öffnet. Das zwischen den Abreisszylindern befindliche und bereits ausgekämmte Faservlies
34 wird durch eine Reversierbewegung der Abreisszylinder um einen bestimmten Betrag
zurückgefördert. Der aus dem Zangenaggregat 1 ragende und ausgekämmte Faserbart 30
bewegt sich aufgrund der Auflösung der Klemmwirkung nach oben und kommt mit dem zurückbeförderten
Faservlies 34 in Berührung. Bei dieser Bewegung des Faserbartes gelangt er gleichzeitig
zwischen die Nadel 9 des Fixkammes 6. Jetzt wird die Drehrichtung der Abreisszylinder
33 wieder reversiert und das Faservlies 34 nach vorne abgezogen. Bei diesem Abziehvorgang
gelangt das vordere Ende des Faserbartes 30 in den Klemmbereich der Abreisszylinder
33, wodurch die Fasern des Faserbartes 30, welche nicht von der Watte 32 in dem Zangenaggregat
1 zurückgehalten werden, aus der Watte 32 herausgezogen und mit dem Faservlies 34
verlötet, bzw. verbunden werden. Bei diesem Abreissvorgang wird insbesondere der hintere
Teil des Faserbartes 30, welcher durch das Kammsegment 20 nicht erfasst wurde, durch
die Nadel 9 des Fixkammes 6 hindurchgezogen. Dadurch wird gewährleistet, dass auch
im hinteren Teil des Faserbartes 30 Verunreinigungen, wie Schalenteilen, Nissen und
dergleichen, ausgekämmt werden.
[0024] Ein Teil der dabei abgestreiften Verunreinigungen wird durch den Saugluftstrom S
eines Absaugkanals 35 nach unten abgesaugt. In diesem Absaugkanal 35 befindet sich
unterhalb des Rundkammes 19 eine umlaufende Bürste 36, die zur Reinigung des Kammsegmentes
20 vorgesehen ist.
[0025] Die nicht nach unten abgegebenen und abgestreiften Bestandteile bleiben zum Teil
an den oder zwischen den Nadeln 9 des Fixkammes 6 hängen, und würden bei Nichtentfernung
zu einer Beeinträchtigung des nachfolgenden Kämmvorganges im Fixkamm 6 führen. Der
Fixkamm 6 ist deshalb, wie bereits beschrieben, mit Druckluftkanälen bzw. mit einem
Luftkanal 8 versehen, über welche Druckluft zwischen die Nadeln 9 nach unten geblasen
wird. Dadurch werden die hängengebliebenen Verunreinigungen ausgeblasen und der Fixkamm
für den nachfolgenden Kämmprozess gereinigt.
[0026] Die Druckluft, welche von einer Druckluftquelle 12 abgegeben wird, gelangt über ein
Ventil 11 und eine Leitung 10 in den Luftkanal 8 des Fixkammes 6.
Um den Kämm- und den Lötprozess durch die Druckluftzufuhr nicht negativ zu beeinflussen,
ist es notwendig die Druckluftzufuhr zu einem genau definierten Zeitpunkt und in einem
genau definierten Zeitintervall zu steuern. Diese Steuerung wird von einem Mikroprozessor
15 durchgeführt, der über einen Pfad 14 einen Schalter 13 zum Öffnen des Ventils 11
ansteuert. Wie nachfolgend näher beschrieben, wird der Druckluftimpuls auf die Nadeln
9 in einen Zeitintervall aufgeschaltet, nachdem der abgezogene Faserbart 30 die Nadeln
9 passiert hat und bevor das Kammsegment 20 in einen neu nachgeführten Faserbart 30
einsticht. Es ist jedoch denkbar, dass, um den neuen Faserbart 30 in das Kammsegment
20 hineinzudrücken, der Druckimpuls noch kurzzeitig aufrechterhalten wird, nachdem
das Kammsegment 20 in den Faserbart 30 eingestochen hat. Dies hängt jedoch von verschiedenen
Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel Fasermaterial, Stapellänge, Klima usw., ab.
[0027] Um den Schaltzeitpunkt des Ventils 11 exakt durchzuführen, erhält der Mikroprozessor
15 ein Signal über die Leitung 24 von einem Sensor 23, der die Winkelstellung des
Rundkammes 19 über eine Indexscheibe 22 abgreift. Es ist jedoch möglich, auch andere
Abgreifsysteme zur Bestimmung der jeweiligen Winkelstellung des Rundkammes zu verwenden.
[0028] Um den Druckluftaufbau zu überwachen, ist in der Leitung 10 ein Sensor 37 angebracht,
welcher seine Istwert-Signale über die Leitung 25 dem Mikroprozessor 15 übermittelt.
Im Mikroprozessor 15 kann dann ein Sollwert/Istwertvergleich erfolgen und eventuelle
Abweichungen durch die nachfolgende korrigierte Steuerung ausgeglichen werden.
[0029] In Figur 3 ist schematisch eine Seitenansicht des Rundkammes 19 mit dem Kammsegment
20 dargestellt. Dabei ist der gesamte Umfang des Rundkammes 19 in einen Vierziger-Index
aufgeteilt. Diese Aufteilung entspricht der Aufteilung auf der Indexscheibe 22. Die
Indexscheibe 22 ist drehfest mit der Rundkammwelle 21 verbunden und läuft an dem feststehenden
Sensor 23 vorbei. Zur Bestimmung des Zeitpunktes einer bestimmten Indexstellung können
entweder sämtliche Indexmarkierungen einzel durch den Sensor 23 abgegriffen werden
oder es kann auch nur ein Index abgegriffen werden und über die Drehgeschwindigkeit
der Welle 21 eine andere Indexposition errechnet werden. Im vorliegenden Beispiel
entspricht der Abgriff des Index 24 der vordersten Stellung des Zangenaggregates 1.
Sobald während der Rückwärtsbewegung der Zange der Index 27 auf der Indexscheibe 22
abgegriffen oder errechnet wird, wird die Druckluft während dem Zeitintervall t
B, zum Reinigen zwischen den Nadeln 9 ausgeblasen. Der Ausblasvorgang beginnt im gezeigten
Beispiel im Zeitpunkt T
B bei Index 27 und endet bei Index 34.
[0030] Um die Trägheit des Ventils 11 bzw. des Schalters 13 einschliesslich der elektronischen
Schaltzeit zu berücksichtigen, ist es notwendig, den Ansteuerungsvorgang durch den
Mikroprozessor 15 bereits zum Zeitpunkt T auszulösen. Dadurch wird gewährleistet,
dass die Druckluft genau zum Zeitpunkt T
B zwischen die Nadel 9 gelangt.
[0031] Wie in Figur 2 dargestellt, wird während der Kammspiele im Zeitabstand von t
K jeweils ein Druckluftimpuls im Zeitabstand von t
B durchgeführt.
[0032] Es ist jedoch auch denkbar, die Druckluftimpulse nur jedes zweite Kammspiel oder
in anderen Abständen aufzubringen. Dies kann durch die Verwendung eines Mikroprozessors
15 in einfachster Weise über ein Bedienungspult 17 voreingestellt werden. Ausserdem
kann der Blaszeitpunkt T
B über den Bedienungspult 17 der Ansteuerung über den Mikroprozessor 15 exakt vorgegeben
bzw. eingestellt werden. Dadurch können problemlos Anpassungen des Blasintervalls
an veränderbare Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel Material, Klima, Stapellänge und
dergleichen, angepasst werden. Die Lage des Blasintervalls in bezug auf eine Umdrehung
des Rundkammes stellt im gezeigten Beispiel nur eine mögliche Variante dar. Es ist
auch eine Verschiebung des Blasintervalls je nach Anwendung denkbar.
[0033] Während des Betriebes der Kämmaschine ist es üblich, nach einer bestimmten Vorgabezeit
(z.B. 30 Minuten) ein Reinigungsintervall im Langsamgang durchzuführen. Dabei wird
zum Beispiel die Kämmaschine auf etwa 1/9 der normalen Kammspielzahl heruntergefahren,
wobei die Drehzahl der separat angetriebenen Bürste 36 auf ihrer Betriebsdrehzahl
belassen und die Leistung der Saugluft S beibehalten wird. Wie aus dem Diagramm der
Figur 2 zu entnehmen, verlängert sich zum Zeitpunkt T
L des Langsamganges die Blaszeit in t
B1. Zur Intensivierung der Reinigung während des Langsamganges, der zum Beispiel 10
Sekunden lang dauert, wird im vorliegenden Beispiel der Druck des Luftimpulses von
P1 auf P2 erhöht. Dadurch ist es möglich, auch hartnäckig anhaftender Schmutz aus
dem Bereich der Nadeln 9 zu entfernen. Während des Langsamganges vergrössert sich
auch der zeitliche Abstand t
K1 zwischen den einzelnen Blasimpulsen. Sobald die Maschine wieder auf den Schnellgang
geschaltet wird, wird die Durchführung der Blasintervalle wieder dem Schnellgang angepasst.
[0034] Durch entsprechende Gestaltung des Programmes 18 können verschiedene Rahmenbedingungen
zum Ausblasen über die Anzeige und Eingabeeinheit 17 vorgewählt werden.
[0035] Der Einsatz des Mikroprozessors zur Ansteuerung der Ausblaseinrichtung ermöglicht
eine individuelle, exakte und vorwählbare Ausblasung der Fixkammnadel 9.
Legende
[0036]
- 1
- Zangenaggregat
- 2
- Unterzange
- 3
- Oberzange
- 4
- Schwenkpunkt
- 5
- Zangenplatte
- 6
- Fixkamm
- 7
- Steg
- 8
- Luftkanal
- 9
- Nadeln
- 10
- Druckleitung
- 11
- Ventil
- 12
- Druckluftquelle
- 13
- Schalter
- 14
- Steuerleitung
- 15
- Mikroprozessor
- 16
- Pfad
- 17
- Anzeige- und Eingabeeinheit
- 18
- Programm
- 19
- Rundkamm
- 20
- Kammsegment
- 21
- Rundkammwelle
- 22
- Indexscheibe
- 23
- Sensor
- 24
- Pfad
- 30
- Faserbart
- 31
- Speisezylinder
- 32
- Watte
- 33
- Abreisszylinder
- 34
- Faservlies
- 35
- Absaugkanal
- 36
- Bürste
- S
- Saugluft
- T
- Ansteuerzeitpunkt
- TB
- Blaszeitpunkt
- TL
- Zeitpunkt Langsamgang
- tB
- Blaszeit
- tB1
- Blaszeit Langsamgang
- tK
- Blasintervall-Abstand
- tK1
- Blasintervall-Abstand
- P1
- Druck
- P2
- Druck
1. Steuerungseinrichtung zum gesteuerten Ausblasen eines Nadelstreifens, insbesondere
eines Fixkammes (6) einer Kämmaschine, mittels einer Ausblasvorrichtung (8,10,11,12,13),
über welche Druckluft zwischen die freien Durchgänge des Nadelstreifens (9) in zeitlichen
Abständen geblasen wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerungseinrichtung aus einem Mikroprozessor (15) zur Ansteuerung der Ausblasvorrichtung
(8,10,11,12,13) gebildet ist.
2. Steuerungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Mikroprozessor (15) über ein Programm (18) entsprechend manuell vorgegebenen
Werten gesteuert wird.
3. Steuerungseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der Mikroprozessor (15) die Ansteuerung der Ausblasvorrichtung (8,10,11,12,13)
anhand von Signalen von Sensoren (23), die die Bewegung der Zange (1) während eines
Kammspiels oder einem anderen mit der Zangenbewegung koordiniert angetriebenen Maschinenelement
(19) der Kämmaschine abgreifen, vornimmt.
4. Steuerungseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass der Drehwinkel der Rundkammwelle (21) abgetastet wird.
5. Steuerungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der Steuerimpuls vom Mikroprozessor (15) zur Ansteuerung der Ausblaseinrichtung
(8,10,11,12,13) mit einer vorgegebenen Vorlaufzeit (t) in bezug auf den Blaszeitpunkt
(TB) und in Abhängigkeit der Kammspielzahl erfolgt.
6. Steuerungseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorlaufzeit (t) einstellbar ist.
7. Steuerungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass der Luftdruck der Ausblaseinrichtung (8,10,11,12,13) einstellbar ist.
8. Steuerungseinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstellung des Luftdruckes anhand eines vorgegebenen Zeitintervalls in bezug
auf die Maschinenlaufzeit erfolgt.
9. Steuerungseinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
dass ein erster Luftdruck (P1) während des Schnellganges der Kämmaschine und ein zweiter
geänderter Luftdruck (P2) nach einem vorgegebenen Zeitintervall während des Langsamganges
der Kämmaschine aufgeschaltet wird.
10. Steuerungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die Dauer des Blasintervalls in Abhängigkeit der Kammspielzahl einstellbar, bzw.
(tB) vorwählbar ist.
11. Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass
der Verlauf des Druckaufbaus in der Ausblasvorrichtung (8,10,11,12,13) über einen
Sensor (37) gemessen und der Steuerungseinrichtung übermittelt wird.