(19)
(11) EP 0 633 358 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
01.10.1997  Patentblatt  1997/40

(21) Anmeldenummer: 93890139.4

(22) Anmeldetag:  08.07.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E01D 19/06

(54)

Vorrichtung zum Überbrücken einer Dehnungsfuge in einer Fahrbahn, insbesondere von Brücken

Device for bridging an expansion joint in a roadway, particularly in bridgedecks

Dispositif pontant pour un joint de dilatation dans une chaussée, en particulier dans des tabliers de pont


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI NL SE

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
11.01.1995  Patentblatt  1995/02

(73) Patentinhaber: Reisner & Wolff Engineering Gesellschaft mbH & Co. KG
4600 Wels (AT)

(72) Erfinder:
  • Wolff, Georg
    A-4020 Linz (AT)

(74) Vertreter: Secklehner, Günter, Dr. 
Rechtsanwalt, Pyhrnstrasse 1
8940 Liezen
8940 Liezen (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 039 454
CH-A- 666 303
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Überbrücken einer Dehnungsfuge in einer Fahrbahn, insbesondere von Brücken, mit wenigstens einem in die Dehnungsfuge eingesetzten, in Richtung der Dehnungsfuge verlaufenden Zwischenprofil, das mit Hilfe von über die Länge des Zwischenprofils verteilten elastomeren Blocklagern am Fugenrand bzw. am jeweils benachbarten Zwischenprofil abgestützt ist.

    [0002] Um die Dehnungsfugen zwischen einem Widerlager und einem Tragwerk, beispielsweise von Brücken, befahren zu können, werden diese Dehnungsfugen durch eingesetzte Zwischenprofile überbrückt. deren Anzahl in Abhängigkeit vom zulässigen Änderungsbereich der Spaltbreite unter Berücksichtigung des Umstandes gewählt wird, daß zwischen benachbarten Zwischenprofilen ein vorgegebener größter Abstand nicht überschritten werden soll. Über die Zwischenprofile ist somit nicht nur die durch das Befahren bedingte Auflast auf das Widerlager bzw. die Tragkonstruktion abzutragen, sondern auch eine möglichst gleichmäßige Fugenüberbrückung sicherzustellen, was unabhängig von der jeweiligen Fugenbreite gleichmäßige Abstände zwischen benachbarten Zwischenprofilen bzw. zwischen den Zwischenprofilen und den anschließenden Fugenrändern erfordert. Zu diesem Zweck ist es bekannt (CH-A-666 303), die Zwischenprofile jeweils auf die Dehnungsfuge überbrückenden Querträgern querverschiebbar zu lagern und gegeneinander bzw gegenüber den Fugenrändern durch federnde Zwischenstücke abzustützen. Nachteilig bei diesen bekannten Konstruktionen ist, daß die mit der Lagerung der beweglichen Teile unvermeidbaren Spiele zu einer Lärmentwicklung beim Überfahren der Dehnungsfuge führen können. Außerdem ist mit einem entsprechenden Verschleiß zu rechnen.

    [0003] Darüber hinaus ist es bekannt (EP-A-0 039 454), über die Länge der Zwischenprofile verteilt angeordnete Querträger vorzusehen, die jeweils mit einem Zwischenprofil oder einem Fugenrand starr und mit einem benachbarten Zwischenprofil über elastomere Blocklager so verbunden sind. daß sich über die Querträger und die Blocklager eine von einem Fugenrand zum anderen verlaufende elastische Lagerkette ergibt. Diese Lagerkette bedingt allerdings zumindest im Bereich der den Fugenrändern benachbarten Zwischenprofile deren unmittelbare Abstützung auf den von den Querträgern getragenen Blocklagern, was zwangsläufig zu einer Kippneigung dieser Zwischenprofile führt, weil das durch die verkehrsbedingten Querkräfte auf die Zwischenprofile ausgeübte Drehmoment über die Blocklager kaum abgefangen und auf die Querträger abgetragen werden kann.

    [0004] Gemäß einem weiteren, nicht vorveröffentlichten Stand der Technik (EP-A-0 622 494) werden die Zwischenprofile auf fest mit ihnen verbundenen Querträgern gelagert, die sich über die gesamte Fugenbreite erstrecken und an den Fugenrändern in einer Randkonstruktion verschieblich gelagert sind. Um eine gute Stoß- und Geräuschdämpfung zu erhalten, werden die Querträger der randseitigen Zwischenprofile an ihren Enden jeweils zwischen zwei elastomeren Blocklagern gehalten, wobei das diese Blocklager aufnehmende Lagergehäuse in die Randkonstruktion eingesetzt ist. Der Abstand der Zwischenprofile untereinander und zu den Fugenrändern wird dabei über eine Federkette gesteuert, die allerdings nicht näher beschrieben ist.

    [0005] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Überbrücken einer Dehnungsfuge in einer Fahrbahn der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, daß mit einem vergleichsweise geringen Konstruktionsaufwand eine vorteilhafte Abtragung der auftretenden Belastungen der Zwischenprofile unter Wahrung einer über die Fugenbreite gleichmäßigen Verteilung der Zwischenprofile sichergestellt werden kann.

    [0006] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß jedes Zwischenprofil über seine Länge verteilte Querträger aufweist, die sich jeweils über zwei an den Querträgerenden vorgesehene elastomere Blocklager an den Fugenrändern bzw. an den jeweils benachbarten Zwischenprofilen abstützen.

    [0007] Aufgrund dieser Maßnahmen bilden die Querträger Hebel, die bei einem Kippmoment auf das zugehörige Zwischenprofil die endseitigen Blocklager auf der einen Seite des Querträgers auf Druck und auf der anderen Seite auf Zug belasten, was ein Kippen der Zwischenprofile unabhängig von ihrer Lage innerhalb des Dehnfugenbereiches ausschließt. Da jedes Zwischenprofil an den jeweils benachbarten Zwischenprofilen bzw. am benachbarten Fugenrand abgestützt ist, ergibt sich eine Tragkonstruktion, bei der lediglich die randseitigen Zwischenprofile unmittelbar über die elastomeren Blocklager an den Fugenrändern abgestützt sind. Aufgrund dieser gegenseitigen Druckabstützung benachbarter Zwischenprofile stellt sich auch stets eine entsprechende Verteilung der Zwischenprofile über die Breite der Dehnungsfuge ein.

    [0008] Die gegenseitige Druckabstützung der Zwischenprofile über die elastomeren Blocklager an den Enden der zugehörigen Querträger kann vorteilhaft dadurch erreicht werden, daß die Zwischenprofile an ihrer Unterseite vorragende Auflagerbügel für die Blocklager benachbarter Zwischenprofile tragen. Die die Blocklager aufweisenden Querträger der einzelnen Zwischenprofile ragen gegen das jeweils benachbarte Zwischenprofil vor und greifen in den Auflagerbügel ein, was die erforderliche Druckabstützung mit sich bringt.

    [0009] Die Ausbildung der elastomeren Blocklager selbst kann entsprechend den jeweiligen Anforderungen unterschiedlich ausfallen. So könnten die einzelnen Lager aus Elastomerblöcken ohne Bewehrung ausgebildet sein, wenn mit einer begrenzten Querverlagerung gerechnet wird. Bei größeren Querverlagerungen empfiehlt es sich, die elastomeren Blöcke mit parallelen Bewehrungsblechen zu versehen.

    [0010] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
    Fig. 1
    eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Überbrückung einer Dehnungsfuge in der Fahrbahn einer Brücke in einem vereinfachten Querschnitt,
    Fig. 2
    diese Vorrichtung in einem Längsschnitt nach der Linie II-II der Fig. 1,
    Fig. 3
    eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Überbrücken einer Dehnungsfuge mit drei Zwischenprofilen ausschnittsweise im Bereich einer gegenseitigen Druckabstützung der Zwischenprofile,
    Fig. 4
    einen Längsschnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3,
    Fig. 5
    einen Querschnitt durch diese Vorrichtung nach der Linie V-V der Fig. 3,
    Fig. 6
    einen Querschnitt nach der Linie VI-VI der Fig. 3 und
    Fig. 7
    einen Querschnitt nach der Linie VII-VII der Fig. 3.


    [0011] Die dargestellte Vorrichtung zum Überbrücken einer Dehnungsfuge 1 in der Fahrbahn 2 zwischen dem Widerlager 3 und dem Tragwerk 4 einer Brücke besteht gemäß dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 aus einem in die Dehnungsfuge 1 eingesetzten, in Längsrichtung der Dehnungsfuge 1 verlaufenden Zwischenprofil 5, das zu seiner Halterung mit zwei oder mehreren, über seine Länge verteilten Querträgern 6 verbunden ist. An der Unterseite der Träger 6 sind beidseits des Zwischenprofils 5 elastomere Blocklager 7 anvulkanisiert, die sich auf einer entsprechenden Stützkonstruktion 8 im Bereich der beiden Fugenränder 9 verschiebefest abstützen, wie dies insbesondere der Fig. 1 entnommen werden kann. Die durch das Befahren der Fahrbahn 2 bedingten Auflasten des Zwischenprofils 5 werden über die einzelnen Blocklager 7 auf die Stützkonstruktionen 8 abgetragen und über diese Stützkonstruktionen 8 in das Widerlager 3 bzw. das Tragwerk 4 der Brücke eingeleitet, wobei die elastomeren Blöcke dieser Blocklager 7 im wesentlichen auf Druck beansprucht werden. Wird die Fugenbreite aufgrund einer dehnungsbedingten Längenänderung des Tragwerkes 4 verändert, so wird diese Änderung der Fugenbreite über eine Querverformung der elastomeren Blocklager 7 ausgeglichen, die dabei eine entsprechende Schubbelastung erfahren. Wegen der symmetrischen Ausbildung der Blocklager 7 wird das Zwischenprofil 5 jeweils in der Fugenmitte gehalten, so daß sich der Abstand zu den benachbarten Anschlußprofilen 10 des Fugenrandes 9 gleichmäßig verändert. Die zwischen dem Zwischenprofil 5 und den Anschlußprofilen 10 üblicherweise eingesetzten, gummi-elastischen Dichtungsprofile, deren Aufnahmenuten 11 in den Anschlußprofilen 10 bzw. im Zwischenprofil 5 angedeutet sind, sind aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellt.

    [0012] Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 bis 7 unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 im wesentlichen nur dadurch, daß an Stelle eines Zwischenprofils 5 drei Zwischenprofile 5, 5a und 5b vorgesehen sind. Diese Zwischenprofile 5, 5a und 5b weisen wiederum jeweils Querträger 6, 6a und 6b mit elastomeren Blocklagern 7 auf, die an Stützkonstruktionen 8 der Fugenränder 9 bzw. an dem jeweils benachbarten Zwischenprofil 5, 5a bzw. 5b abgestützt sind. Zu diesem Zweck sind die Zwischenprofile 5, 5a und 5b mit an ihrer Unterseite vorragenden Auflagerbügeln 12 versehen. Jeder Querträger 6 des mittleren Zwischenprofiles 5 ragt endseitig in je einen Auflagerbügel 12 der benachbarten Zwischenprofile 5a und 5b, so daß das mittlere Zwischenprofil 5 über seine Blocklager 7 an den benachbarten Zwischenprofilen 5a und 5b abgestützt wird. Die seitlichen Zwischenprofile 5a und 5b stützen sich an der jeweiligen Fugenrandseite über die Blocklager 7 an den Stützkonstruktionen 8 ab, während die Blocklager 7 auf der anderen Seite der Querträger 6a bzw. 6b auf den Auflagerbügeln 12 aufruhen, in die die Querträger 6a bzw. 6b ragen. Damit ergibt sich zwischen den Zwischenprofilen 5, 5a und 5b eine gegenseitige Druckabstützung, die eine einwandfreie Lastabtragung der beim Befahren auftretenden Auflasten über die Stützkonstruktionen 8 im Bereich der Fugenränder 9 erlaubt. Da bei einer entsprechenden Schubbeanspruchung durch eine Breitenänderung der Dehnungsfuge die einzelnen Blocklager 7 in Querrichtung verformt werden, ergibt sich ein insgesamt größerer Stellbereich für die Dehnungsfuge, ohne den maximal zulässigen Abstand zwischen den Zwischenprofilen 5, 5a und 5b bzw. den Anschlußprofilen 10 zu überschreiten.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Überbrücken einer Dehnungsfuge (1) in einer Fahrbahn (2), insbesondere von Brücken, mit wenigstens einem in die Dehnungsfuge (1) eingesetzten, in Richtung der Dehnungsfuge (1) verlaufenden Zwischenprofil (5. 5a, 5b), das mit Hilfe von über die Länge des Zwischenprofils (5, 5a. 5b) verteilten elastomeren Blocklagern (7) am Fugenrand (9) bzw. am jeweils benachbarten Zwischenprofil (5, 5a, 5b) abgestützt ist, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Zwischenprofil (5, 5a, 5b) über seine Länge verteilte Querträger (6, 6a, 6b) aufweist. die sich jeweils über zwei an den Querträgerenden vorgesehene elastomere Blocklager (7) an den Fugenrändern (9) bzw. an den jeweils benachbarten Zwischenprofilen (5, 5a, 5b) abstützen.
     


    Claims

    1. Device for bridging an expansion joint (1) in a roadway (2), particularly in bridge-decks, with at least one intermediate profile (5, 5a, 5b) inserted into the expansion joint (1), extending in the direction of the expansion joint (1), said intermediate profile (5, 5a, 5b) being supported on the edge of the joint (9) or on the respectively adjoining intermediate profile (5, 5a, 5b) with the aid of elastomeric bearing blocks (7) distributed over the length of the intermediate profile (5, 5a, 5b), characterised in that each intermediate profile (5, 5a, 5b) has, distributed along its length, cross-bearers (6, 6a, 6b), which are respectively supported on the edges of the joint (9) or on the respectively adjoining intermediate profiles (5, 5a, 5b) via two elastomeric bearing blocks (7) provided on the ends of the cross-bearers.
     


    Revendications

    1. Dispositif pour ponter un joint de dilatation (1) dans une chaussée (2), en particulier dans des tabliers de pont, avec au moins un profilé intermédiaire (5, 5a, 5b) placé dans le joint de dilatation (1), s'étendant en direction du joint de dilatation (1), qui prend appui à l'aide de paliers de bloc (7) en élastomère répartis sur la longueur du profilé intermédiaire (5, 5a, 5b) au bord du joint (9) et, respectivement, au profilé intermédiaire (5, 5a, 5b) respectivement avoisinant, caractérisé en ce que chaque profilé intermédiaire (5, 5a, 5b) présente des traverses (6, 6a, 6b) réparties sur sa longueur qui prennent appui, respectivement par deux paliers de bloc en élastomère (7) prévus sur les extrémités des traverses aux bords du joint (9) et, respectivement aux profilés intermédiaires (5, 5a, 5b) respectivement avoisinants.
     




    Zeichnung