[0001] Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit Schlüssel, der Schließzylinder umfassend
ein Schließzylindergehäuse mit einer Kernbohrung, häufig auch Gehäusebohrung bezeichnet,
welche eine Kernbohrungsachse hat und einen in der Kernbohrung um die Kernbohrungsachse
drehbar gelagerten Zylinderkern, welcher einen zur Kernbohrungsachse im wesentlichen
parallelen Schlüsselaufnahmekanal mit einem Kanalprofil hat,
der Schlüssel umfassend einen auch Schlüsselreide genannten Schlüsselgriff und einen
Schlüsselschaft mit einer Schaftachse und mit einem Schafthüllprofil, wobei das Schafthüllprofil
eine die Schaftachse enthaltende Mittelebene , eine Rückenkantfläche, eine Brustkantfläche
und zwei Seitenflächen beidseits der Mittelebene besitzt, welche eine orthogonal zur
Schaftachse und längs der Mittelebene gemessene Schafthöhe und eine orthogonal zur
Mittelebene gemessene, längs der Schafthöhe variable Schaftbreite definieren,
wobei weiter mindestens eine Seitenfläche wenigstens auf einem Teil der Schafthöhe
mindestens eine konvex-zylindrische zur Schaftachse parallele Wölbungsfläche besitzt
und wobei mindestens an einer der Seitenflächen zur Schaftachse parallele Nuten oder/und
Rippen ausgebildet sind, die in Verbindung mit dem Schafthüllprofil ein dem Kanalprofil
angepaßtes Schaftprofil ergeben.
[0002] Ein Schließzylinder mit einer derartigen Gestaltung des Kanalprofils bzw. des Schaftprofils
ist aus der DE-C2 37 11 935 bekannt.
[0003] Bei der bekannten Gestaltung weist das Kanalprofil bzw. das Schaftprofil auf einem
mittleren Teil seiner jeweiligen Höhe einen kreiszylindrischen Profilteil auf, dessen
Achse in der Mittelebene des Kanalprofils bzw. des Schaftprofils liegt.
[0004] Eine Variation des Radius des kreiszylindrischen Profilteils ist dabei nicht vorgesehen.
Im übrigen würde eine solche Variation des kreiszylindrischen Profilteils keine große
Variabilität ergeben, da der Radiusvariation schon dadurch Grenzen gesetzt sind, daß
letztlich ein relativ flaches Schlüsselprofil und damit Kanalprofil angestrebt wird,
das sich in einer Hosentasche, insbesondere als Teil eines mehrere Schlüssel umfassenden
Schlüsselbunds, leicht einordnen und tragen läßt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schließzylinder der eingangs bezeichneten
Gattung anzugeben, dessen Kanalprofilform und dessen zugehörige Schlüsselschaftprofilform
sich in weiten Grenzen variieren lassen, um eine Unterscheidung zwischen verschiedenen
Schließzylindern und zugehörigen Schlüsseln möglich zu machen, insbesondere im Rahmen
von Schließanlagen.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die mindestens
eine konvex-zylindrische Wölbungsfläche zumindest in einem parallel zur Schaftachse
verlaufenden Teilbereich einen maximalen Krümmungsradius besitzt, welcher größer ist
als der Abstand dieses Teilbereichs von der Mittelebene.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Gestaltung lassen sich vielfache Variationsmöglichkeiten
des Schlüsselaufnahmekanals und des Schaftprofils erreichen, wobei gleichzeitig dafür
gesorgt wird, daß jeweils nur die einem bestimmten Kanalprofil zugeordneten Schaftprofile
in dieses Kanalprofil eingeführt werden können und keine anderen.
[0008] Die Erfindung läßt sich insbesondere anwenden, wenn die Schafthöhe mindestens 2 mal,
vorzugsweise mindestens 2,5 mal, so groß ist wie die maximale Schaftbreite oder/und
daß der maximale Krümmungsradius ca. 1,5 mal bis ca. 6 mal der maximalen Schaftbreite
entspricht, vorzugsweise mindestens 2,5 mal bis mindestens 5 mal. Es liegen dann Schlüsselschaftprofile
vor, die als Flachschlüsselprofile angesprochen werden können und sich relativ leicht
in der Tasche tragen lassen, auch wenn sie mit anderen Schlüsseln an einem Schlüsselbund
zusammengefaßt sind. Bevorzugt weisen die beiden Seitenflächen je eine Wölbungsfläche
auf. Dies führt dazu, daß eine noch größere Anzahl von Kanalprofilen und dementsprechend
auch Schaftprofilen bereitgestellt werden kann.
[0009] Wenn hier von konvex-zylindrischen Flächen gesprochen wird, so soll dies nicht bedeuten,
daß kreiszylindrische Wölbungsflächen gefordert sind. Der Begriff "zylindrische Fläche"
soll vielmehr auch von der Kreiszylinderform abweichende zylindrische Flächen umfassen,
wie dies in der Geometrie dem Begriff "Zylinderfläche" entspricht. Wenn man dem Begriff
"zylindrische Wölbungsfläche" diese allgemeine Bedeutung zuordnet, so kann man gleichwohl
einzelne Flächenbereiche dieser Wölbungsflächen als kreiszylindrische Flächenbereiche
verstehen.
[0010] Es ist denkbar, daß die jeweilige Wölbungsfläche über ihre gesamte Höhenerstreckung
den maximalen Krümmungsradius besitzt, also kreiszylindrisch ist.
[0011] Daneben ist es denkbar, daß die Wölbungsfläche nur in einem mittleren Teil ihrer
Höhenerstreckung den maximalen Krümmungsradius besitzt und in mindestens einem Endbereich
ihrer Höhenerstreckung einen geringeren Krümmungsradius besitzt.
[0012] Es ist insbesondere und bevorzugtermaßen vorgesehen, daß die mindestens eine Seitenfläche
in einem der Rückenkantfläche nahen Hüllprofilabschnitt als Wölbungsfläche ausgebildet
ist und in einem brustnahen Hüllprofilabschnitt als Planfläche. Sind solche Planflächen
im brustnahen Hüllprofilabschnitt vorgesehen, so ist es vorteilhaft, wenn diese Planflächen
annähernd parallel zur Mittelebene liegen.
[0013] Es wird empfohlen, daß die Wölbungsfläche eines rückennahen Hüllprofilabschnitts
mit einem rückennahen Übergangswinkel von zwischen ca. 70 und ca. 100° in die Rückenkantfläche
übergeht. Auf diese Weise wird der Charakter eines Flachschlüssels noch ausgeprägter.
[0014] Geht die Wölbungsfläche eines rückennahen Hüllprofilabschnitts in einen im wesentlichen
planen, brustnahen Hüllprofilabschnitt über, so wird empfohlen, daß die Wölbungsfläche
des rückennahen Hüllprofilabschnitts mit einem brustnahen Übergangswinkel β von zwischen
ca. 140 und ca. 170° in die Planfläche des brustnahen Hüllprofilabschnitts übergeht.
[0015] Man kann das Schafthüllprofil und dementsprechend das Kanalprofil bei erfindungsgemäßen
Schlüsseln und Schließzylindern mit der Form eines Flaschenumrisses vergleichen, wenn
man sich eine übliche Getränkeflasche in einer die Achse des Halses enthaltenden Schnittebene
geschnitten vorstellt und wenn man eine Blickrichtung orthogonal zu dieser Schnittebene
zugrundelegt. Die Rückenkantfläche ist dabei bevorzugt an den Radius der Kernbohrung
angepaßt.
[0016] Die Brustkantfläche kann in bekannter Weise zur Steuerung von federbelasteten Zuhaltungsstiftpaaren
niveauvariiert ausgebildet sein.
[0017] Mindestens eine der Seitenflächen kann mit einem die Drehbeweglichkeit des Schließzylinders
beeinflussenden Zuhalteelement oder Sicherheitselement des Zylinderkerns zusammenwirken,
also etwa mit einem federlosen Zusatzsperrstift wie er in der DE-C2 31 23 511 unter
dem Bezugszeichen 7 dargestellt ist oder mit einem Sicherheitsstift, wie er in dieser
Patentschrift DE-C2 31 23 511 unter dem Bezugszeichen 24 dargestellt ist. Daneben
kann man mindestens eine der Seitenflächen auch mit einem auf dem Zylinderkern gelagerten
Sperrhebel zusammenwirken lassen, wie er in der EP-A2 237 799 unter dem Bezugszeichen
26 dargestellt ist.
[0018] Wirkt eine Seitenfläche mit einem die Drehbweglichkeit des Zylinders beeinflußenden
Zuhalteelement zusammen, so empfiehlt es sich, mindestens eine der betroffenen Seitenflächen
im Bereich einer Schlüsselschaftspitze mit einer Einführungsschräge zu versehen, um
ein Blockieren einer Einschubbewegung des Schlüsselschafts in den Schlüsselkanal beim
Anstoßen der Schlüsselspitze an ein solches Zuhalteelement zu verhindern.
[0019] Geschützt sein sollen auch die isoliert betrachteten Schlüssel für die bisher beschriebenen
Schließzylinder.
[0020] Unter Verwendung der soweit beschriebenen Schließzylinder lassen sich Gruppen von
Schließzylindern unterschiedlichen Schließgeheimnisses bereitstellen, bei denen die
Schafthüllprofile innerhalb der jeweiligen Gruppe identisch ausgebildet sind. Das
unterschiedliche Schließgeheimnis innerhalb einer solchen Gruppe (erstgenannte Gruppe)
kann dann dadurch erhalten werden, daß sich die hüllprofilgleichen Schlüsselschäfte
der einzelnen Schließzylinder der Gruppe voneinander durch unterschiedliche Nuten
oder/und Rippen an mindestens einer der Seitenflächen oder/und durch unterschiedliche
Profilvariation der Brustkantfläche oder/und durch unterschiedliche Profilvariation
mindestens einer Seitenfläche unterscheiden. Auf diese Weise läßt sich mit hüllprofilgleichen
Schlüsselschäften und entsprechenden profilangepaßten Schlüsselkanälen eine hierarchisch
aufgebaute Schließanlage erzeugen, also beispielsweise eine Schließanlage mit einem
übergeordneten Schlüssel, der eine Vielzahl von Schließzylindern zu betätigen gestattet
und mit einer Vielzahl von untergeordneten Schlüsseln, von denen jeder jeweils nur
einen einzelnen oder eine kleinere Gruppe von Schließzylindern zu betätigen erlaubt.
[0021] Innerhalb einer Untergruppe einer solchen Gruppe können die Nuten oder/und Rippen
über die Seitenfläche der verschiedenen Schließzylinder ähnlich verteilt angeordnet
sein und lediglich die Querschnittsabmessungen von einander hinsichtlich ihrer Lage
entsprechenden Nuten oder/und Rippen von Schließzylinder zu Schließzylinder unterschiedlich
sein. Dabei ist insbesondere an die Möglichkeit gedacht, daß die hinsichtlich ihrer
Lage einander entsprechenden Nuten oder/und Rippen der einzelnen Schließzylinder in
ihrer Querschnittsform geometrisch ähnlich, in ihrer Querschnittsgröße jedoch verschieden
sind.
[0022] Beispielsweise kann man vorsehen, daß die hinsichtlich ihrer Lage einander entsprechenden
Nuten oder/und Rippen in ihrer Breite, gemessen in Richtung der Schafthöhe, unterschiedlich
sind, in ihrer Eindringtiefe senkrecht zur Mittelebene jedoch einander gleich sind.
[0023] Man kann mit einem gegebenen Hüllprofil eine oder - je nach Größe - auch mehrere
Schließanlagen aufbauen.
[0024] Man kann weiter eine Obergruppe von Schließzylindergruppen (erstgenannte Gruppen)
herstellen, wobei sich einzelne Gruppen innerhalb der Obergruppe durch unterschiedliche
Schafthüllprofile und diesen entsprechende Kanalprofile unterscheiden. Innerhalb einer
solchen Obergruppe können sich die Schafthüllprofile für die einzelnen Gruppen unterscheiden
durch unterschiedliche Krümmungsradien der Wölbungsflächen und/oder unterschiedliche
Mittelpunktslagen der Krümmungsmittelpunkte der Wölbungsflächen.
[0025] Aber auch andere Gruppenbildungen sind möglich. So ist es nach einer weiteren Art
von Gruppenbildung (zweitgenannte Gruppe) z.B. denkbar, daß die Schließzylinder innerhalb
einer Gruppe unterschiedliche Hüllprofile besitzen, während die Nuten oder/und Rippen
zumindest in ihren der Mittelebene nahen Querschnittsbereichen von Schließzylinder
zu Schließzylinder der Gruppe identisch ausgebildet sind.
[0026] Hierzu ist eine Obergruppenbildung denkbar, welche darauf beruht, daß die einzelnen
Gruppen sich bei grundsätzlich gleicher Lage der Nuten und/oder Rippen in den einzelnen
Gruppen durch unterschiedliche Querschnittsformen der Nuten oder/und Rippen voneinander
unterscheiden.
[0027] Entsprechend der erstgenannten Gruppenbildung kann man einen Satz von Schlüsselzwischenrohlingen
für Schlüssel dieser Gruppe bereitstellen, welche gleiches Hüllprofil besitzen, jedoch
unterschiedliche Nuten- oder/und Rippenanordnung auf jeweils mindestens einer Seitenfläche.
Ein solcher Satz von Schlüsselzwischenrohlingen wird beispielsweise in der Schließzylinder-
oder Schlüsselrohlingsfabrik auf Lager gehalten und nach Bedarf zum Anbringen von
Niveauvariationen entnommen. Dann kann auch ein übergeordneter Satz von Schlüsselzwischenrohlingssätzen
auf Lager gehalten werden, in dem sich die Schlüsselzwischenrohlinge der einzelnen
Zwischenrohlingssätze voneinander durch unterschiedliches Schafthüllprofil unterscheiden.
[0028] Weiter kann in der Fabrik oder auch beim Schlüsseldienst ein Satz von Schlüsselvorrohlingen
mit noch fehlender Anordnung der Nuten oder/und Rippen bereitgehalten werden, wobei
sich die Schlüsselvorrohlinge einzelner Gruppen durch unterschiedliche Form des Schafthüllprofils
voneinander unterscheiden.
[0029] Weiterhin ist es denkbar, einen Satz von Schlüsselzwischenrohlingen für Schlüssel
der zweitgenannten Gruppe von Schließzylindern bereitzustellen, in dem sich die Zwischenrohlinge
der einzelnen Schließzylinder einer Gruppe bei identischer Form der Nuten oder/und
Rippen zumindest in den Mittelebene nahen Querschnittsbereichen voneinander durch
unterschiedliche Form des Schafthüllprofils unterscheiden. Erfindungswesentliche Merkmale
des Schlüssels ergeben sich aus den Ansprüchen 34-51.
[0030] Die beiliegenden Figuren erläutern die Erfindung. Es stellen dar:
- Figur 1
- einen Querschnitt durch einen Schlüsselschaft des Schlüssels eines erfindungsgemäßen
Schließzylinders;
- Figuren 1a bis 1e
- verschiedene Abwandlungen des Schlüsselschafts gemäß Fig. 1 bei gleichbleibendem Schafthüllprofil;
- Figuren 2a bis 2e
- weitere Abwandlungen des Schlüsselschafts gemäß Fig. 1 mit unterschiedlichen Schafthüllprofilen;
- Figur 3
- eine weitere Abwandlung des Schlüsselschafts mit einem nochmal geänderten Schafthüllprofil;
- Figur 4a
- einen Schließzylinder mit erfindungsgemäßem Schaftprofil und mit die Seitenflächen
des Schlüsselschafts abtastenden Sicherheitsstiften;
- Figur 4b
- eine Anordnung gemäß Fig. 4a bei Verfälschung des Schaftprofils;
- Figur 5
- einen Schließzylinder mit erfindungsgemäßem Schaftprofil und mit federlosen Zusatzsperrstiften
in Eingriff mit Profilvariationen der Seitenflächen des Schlüsselschafts;
- Figur 5a
- eine Seitenansicht des Schlüsselschafts eines Schlüssels gemäß Fig. 5;
- Figur 5b
- einen Schnitt nach Linie Vb-Vb der Fig. 5a;
- Figur 5c
- einen Schnitt nach Linie Vc-Vc der Fig. 5a;
- Figur 6a
- einen Schließzylinder mit erfindungsgemäßen Schlüsselschaft und mit im Zylinderkern
gelagerten, die Seitenflächen des Schlüsselschafts abtastenden Sperrhebeln;
- Figur 6b
- eine Anordnung gemäß Fig. 6a bei verfälschtem Schlüsselschaft;
- Figur 7
- eine Anordnung grundsätzlich entsprechend derjenigen nach Fig. 6a, wobei jedoch die
Sperrhebel mit Profilvariationen der Seitenflächen des Schlüsselschafts Zusammenwirken;
- Figur 7a
- eine Seitenansicht des Schlüsselschafts gemäß Figur 7;
- Figur 7b
- einen Schnitt nach Linie VIIb-VIIb der Fig. 7a und
- Figur 7c
- einen Schnitt nach Linie VIIc-VIIc der Fig. 7a.
[0031] In Fig. 1 ist ein Schlüsselschaft ganz allgemein mit 10 bezeichnet. Dieser Schlüsselschaft
ist in einem Schlüsselaufnahmekanal 12 (siehe Fig.4a) aufgenommen, welcher schematisch
durch strichpunktierte Linien angedeutet ist.
[0032] Das Schlüsselschaftprofil ist mit 10a bezeichnet. Dieses Schlüsselschaftprofil ist
innerhalb eines Schlüsselschafthüllprofils 10b ausgebildet, durch in das Schlüsselschafthüllprofil
10b eingefräste Nuten n1-n4 und m1-m4.
[0033] Man erkennt, daß das Schlüsselschafthüllprofil 10b durch Seitenflächen 10l und 10r,
durch eine Brustkantfläche 10p und eine Rückenkantfläche 10d begrenzt ist. Die Seitenfläche
10l ist in ihrem oberen Teil der Gesamthöhe h durch eine kreiszylindrische Wölbungsfläche
10lg gebildet, deren Mittelpunkt Mlg auf der Höhe hg liegt und deren Radius rg beträgt.
Man erkennt, daß der Radius rg wesentlich größer ist als der Abstand S der Wölbungsflache
10lg von der Mittelebene E-E des Schaftprofils und damit auch des Schafthüllprofils
10b.
[0034] Entsprechendes gilt für die Wölbungsfläche 10rd der rechten Seitenfläche 10r; diese
Wölbungsfläche besitzt einen Mittelpunkt Mrd auf einer Höhe hd und mit einem Radius
rd.
[0035] Man erkennt weiter, daß die Seitenflächen 10l und 10r in unteren Teilbereichen 10lp
und 10rp plan sind, wobei die Abstände der Teilbereiche 10lp und 10 rp von der Mittelbene
E-E ungefähr gleich sind; dies ist aber nicht notwendig.
[0036] Betrachtet man das Schafthüllprofil 10b, so ist unverkennbar, daß dieses dem Längsschnittumriß
einer Flasche entspricht.
[0037] Soweit die Geometrie eines einzelnen Schlüsselschafts.
[0038] In Fig. 1a bis 1e erkennt man durchwegs gleiche Hüllprofile 10b wie in Fig. 1. Man
erkennt ferner, daß in all den Abwandlungen nach den Fig. 1a bis 1e Nuten n1, n2,
n3 und n4 sowie m1, m2, m3 und m4 am jeweils ungefähr gleichen Ort wiederkehren und
daß diese Nuten in ihrer Tiefe für alle Abwandlungsprofile der Fig. 1a bis 1e gleich
sind; hierzu sei auf die Nut n2 der Fig. 1a verwiesen, in welcher der Bodenabstand
der Nut n2 von der Mittelebene E-E mit n2x bezeichnet ist. Dieser Bodenabstand n2x
kehrt auch in Fig. 1b und in den folgenden Fig. 1c bis 1e wieder. Dabei ist allerdings
zu beachten, daß in den Fig. 1d bis 1e die Nuten n2 unterdrückt sind. Durch die Koordinaten
n2y und n2z in den Fig. 1a bis 1c ist angedeutet, daß die oberen und die unteren Seitenflächen
der Nuten n2 in ihrer Höhenlage variieren können unter entsprechender Variation der
Nutenbreite.
[0039] Man erkennt somit aus den Fig. 1a bis 1e, daß man unter Verwendung eines konstanten
Schafthüllprofils 10b eine Vielzahl von Schaftprofilen bereitstellen kann, die sich
voneinander durch unterschiedliche Form der Nuten n1 bis n4 und m1 bis m4 unterscheiden,
wobei einzelne Nuten ganz entfallen können.
[0040] Man kann sich nun ohne weiteres vorstellen, daß beispielsweise die Schaftprofile
nach den Fig. 1b und 1c zwei verschiedenen, einzel schließenden Schließzylindern mit
komplementären Schlüsselaufnahmekanälen zugeordnet sind, so daß jeder einzeln schließende
Schließzylinder nur durch seinen ihm zugeordneten Schlüssel geschlossen und geöffnet
werden kann. Entsprechende Vervielfachung der Zahl einzel schließender Schließzylinder
durch entsprechende Zahl von Nutenvariationen ist möglich.
[0041] Man kann sich aber auch vorstellen, daß man etwa bei der Erstellung einer hierarchischen
Schließanlage die Schaftprofile nach den Fig. 1a bis 1e benutzt, also Schaftprofile
mit jeweils identischem Schafthüllprofil 10b. In diesem Falle könnte man sich das
Schaftprofil nach Fig. 1a als das Profil eines übergeordneten Schlüssels (übergeordnet,
weil die Nuten jeweils am breitesten sind) vorstellen, während die Schaftprofile nach
den Fig. 1b bis 1e einzelnen untergeordneten Schließzylindern jeweils einzeln zugeordnet
sind. Dies würde im einzelnen bedeuten, daß die zu den Schaftprofilen nach den Fig.
1b bis 1e gehörigen Schließzylinder jeweils einen den einzelnen Schaftprofilen komplementären
Schlüsselaufnahmekanal aufweisen. In die Schlüsselaufnahmekanäle eines jeden dieser
zu den Fig. 1b bis 1e gehörigen Schließzylinders würde dann der Schlüssel mit dem
Schaftprofil der Fig. 1a passen, so daß man mit dem übergeordneten Schlüssel gemäß
Fig. 1a die zu den Schaftprofilen nach den Fig. 1b bis 1e zugeordneten Schließzylinder
betätigen kann, nicht aber mit den Schlüsseln entsprechend den Fig. 1b bis 1e den
Schließzylinder betätigen kann, der zu Fig. 1a gehört. Man könnte also etwa dem Hausmeister
eines mit einer Schließanlage bestückten Hauses den Schlüssel mit der Profilform nach
Fig. 1a in die Hände drücken und den einzelnen Zimmerbewohnern die Schlüssel nach
den Fig. 1b bis 1e, so daß von diesen jeder sein eigenes Zimmer aufschließen kann,
nicht aber das Zimmer des Nachbarn und nicht die Zentrale des Haumeisters, während
der Hausmeister mit dem Schlüssel entsprechend Fig. 1a sämtliche Räume schließen und
öffnen könnte.
[0042] Es ist weiter zu bemerken, daß zumindest die Nuten n4 und m4 und die Rückengestaltung
des Schaftprofils im Bereich der Rückenkantfläche 10d in allen Fig. 1a bis 1e untereinander
identisch sind und auch durch die Nutenbildung nicht modifiziert sind. Man nennt die
Bereiche angrenzend an die Nuten n4 und m4 sowie den Rückenkantbereich 10d deshalb
"Invarianzbereiche . In diesen Invarianzbereichen ist jeder Schlüssel nach den Fig.
1a bis 1e in dem Schlüsselaufnahmekanal seines zugehörigen Schließzylinders eindeutig
geführt, wie auch immer die übrigen Nuten und die zwischen den übrigen Nuten ausgebildeten
Rippen gestaltet sind. Auf diese Weise ist in jeder Schließzylinderschlüsselkombination
eine präzise Führung gewährleistet; dies ist deshalb notwendig, weil, wie noch im
einzelnen auszuführen sein wird, die Brustkantbereiche 10p zur Steuerung von Stiftzuhaltungspaaren
niveauvariiert sind und die ihnen zugehörigen Stiftzuhaltungspaare nur dann exakt
in die Schließzylinderöffnungsstellung eingesteuert werden können, wenn der jeweilige
Schlüsselschaft selbst präzise im jeweiligen Schlüsselaufnahmekanal geführt ist.
[0043] Man kann die Schlüssel nach den Fig. 1a bis 1e als eine Gruppe von Schlüsseln ansehen,
die einer Gruppe von Schließzylindern unterschiedlichen Schließgeheimnisses zugeordnet
sind. In diesem Fall gilt also, daß sich die hüllprofilgleichen Schlüsselschäfte der
einzelnen Schließzylinder der Gruppe (Fig. 1a bis 1e) voneinander durch unterschiedliche
Nuten n1-n4, m1-m4 oder/und Rippen an mindestens einer der Seitenfläche 10l, 10r unterscheiden.
Weitere Unterscheidungsmöglichkeiten liegen in der Variation der Brustkantfläche 10p.
Noch weitere Unterscheidungsmöglichkeiten liegen in Profilvariationen an den Seitenflächen
10l, 10r, auf die noch einzugehen sein wird.
[0044] Will man aus den Schlüsseln, gemäß Fig. 1a bis 1e, Schließanlagen aufbauen, so hängt
die Variationswahl von dem Umfang der jeweiligen Schließanlage ab. Man kann beispielsweise
in einer kleinen Schließanlage die Variation von Schließzylinder zu Schließzylinder
bzw. Schlüssel zu Schlüssel ausschließlich durch Lage- und Dimensionsvariation der
Nuten vornehmen. Bei größerer Schließanlage können zum Zwecke der Unterscheidbarkeit
untergeordneter Schließzylinder innerhalb der Anlage auch die Niveauvariationen im
Bereich der Seitenflächen 10r, 10l herangezogen werden, um Sicherheitsstifte und/oder
federlose Zusatzsperrstifte zu steuern, auf die noch eingegangen werden wird.
[0045] Weiterhin kann man Unterscheidungen zwischen einzelnen Schließzylindern und deren
Schlüsseln durch unterschiedliche Profilvariation im Bereich der Brustkantfläche 1op
treffen, wobei man dann in Reihe zu den durch die Brustkantfläche 10p anzusteuernden
Stiftzuhaltungspaaren noch Zwischenplättchen vorsehen kann, die es gestatten, auch
mit unterschiedlichen Profilen an der Brustkantfläche ausgestattete Einzelschließzylinder
durch einen übergeordneten Schlüssel zu lösen oder zu sperren.
[0046] Man kann also eine den Fig. 1a-1e entsprechende Untergruppe von Schließzylindern
mit gleichem Hüllprofil 10b des Schlüsselaufnahmekanals und der zugehörigen Schlüssel
dadurch schaffen, daß man die Nuten n1 bis n4 und m1 bis m4 über die Seitenflächen
10l, 10r ähnlich verteilt, jedoch die Querschnittsabmessungen der Nuten n1 bis n4,
m1 bis m4 oder/und Rippen von Schließzylinder, z.B. Fig. 1a, zu Schließzylinder, z.B.
Fig. 1e, wenigstens teilweise unterschiedlich macht. Dabei ist insbesondere daran
gedacht, daß die Nuten oder/und Rippen der einzelnen Schließzylinder in ihrer Querschnittsform
geometrisch ähnlich in ihrer Querschnittsgröße jedoch unterschiedlich sind. Bevorzugt
variiert man die Nuten- und Rippenform lediglich in ihrer Breite, also in ihrer Dimension
parallel zur Gesamthöhe des Schafts, während man die Eindringtiefe der Nuten senkrecht
zur Mittelebene jeweils gleich macht, d.h. so, daß in allen Fällen der Bodenabstand
n2x gemäß Fig. 1a der gleiche ist. Diese Vorgaben sind insbesondere deshalb von Bedeutung,
weil man auf diese Weise zur Gewinnung der einzelnen Schaftprofile und Kanalprofile
mit ähnlichen Räum- und Fräswerkzeugen auskommt, was für den Schlüsselschafthersteller
und den Schließzylinderhersteller vorteilhaft ist. Die Sicherheit gegen unbefugte
Nachahmung von Schlüsselschäften ist gleichwohl gewährleistet und zwar schon deshalb,
weil das Einfräsen der Nuten n1 bis n4 und m1 bis m4 in die Seitenflächen 10l und
10r durch die Wölbungsflächen 10lg und 10rd sehr erschwert ist. Um die Nuten so einfräsen
zu können, daß sie mit dem ihnen zugeordnetem Schlüsselaufnahmekanal zusammenpassen,
bedarf es an der jeweils zu verwendenden Nut-Fräs-Maschinen spezieller Einspannwerkzeuge,
die an die jweilige Wölbungsfläche entweder durch komplementäre Anlageflächen angepaßt
sind oder durch einstellbare Auflagebahnen angepaßt werden können.
[0047] Die Lagerhaltung und ggf. die Versorgung von Schlüsseldiensten kann in der Weise
geschehen, daß man einen Satz von Schlüsselzwischenrohlingen bereitstellt, welche
durchwegs untereinander gleiches Hüllprofil haben, wie in Fig. 1a bis 1e dargestellt,
sich aber durch unterschiedliche Nutengestaltung n1 bis n4, m1 bis m4 voneinander
unterscheiden. Ist im Fabriklager oder auch beim Schlüsseldienst ein solcher Satz
von Schlüsselzwischenrohlingen, etwa für eine Anordnung gemaß Fig. 1a bis 1e, vorhanden,
so braucht bei einem bestimmten Schlüsselbdarf für einen bestimmten Schließzylinder
nur noch der jeweilige Schlüsselzwischenrohling ausgewählt zu werden; an diesem können
dann Niveau-Variationen in den Brustkantflächen 10p und/oder den Seitenflächen 10l
und 10r eingearbeitet werden.
[0048] Weitergehende Variationsmöglichkeiten sind in den Fig. 2a bis 2e angedeutet. Man
erkennt in den Fig. 2a bis 2e verschiedene Hüllprofile 10ba,10bb,10bc,10bd,10be. Man
erkennt in den Fig. 2a bis 2e an den unterschiedlichen Radien rda, rdb ...,rga,rgb
... und an den verschiedenen Höhenkoordinaten hda, hdb ... sowie hga,hgb ... der Krümmungsmittelpunkte
Mrda, Mrdb ... bzw. Mlga, Mlgb ... die verschiedenen Variationsmöglichkeiten der Hüllprofile.
[0049] Man erkennt aus Fig. 2a bis 2e weiter, daß der Winkel zwischen der Rückenkantfläche
10da und der Wölbungsfläche 10rda der in Fig. 2a mit α bezeichnet ist, zwischen ca.
70° und ca. 100° beträgt, und man erkennt ferner einen Übergangswinkel β zwischen
der Wölbungsfläche 10rda und der Planfläche 10rpa, der in der Regel zwischen 140 und
170° liegt.
[0050] Durch die Wahl der Krümmungsradien rda, rga ... und der Höhenkoordinaten hda, hga
... können die Übergangsstellen zwischen den Wölbungsflächen 10rda, ... und den Planflächen
10rpa, ... ebenfalls variiert werden, die in Fig. 2b bei ülb und in Fig. 2c bei ülc
angedeutet sind.
[0051] Auch in den Fig. 2a bis 2e können Nuten eingefräst werden wie schon in Fig. 1a bis
1e angedeutet. Dabei kann man unabhängig von dem jeweiligen Hüllprofil Nuten-Fräs-Walzen
gleicher Geometrie verwenden, was für den Hersteller wieder vorteilhaft ist. Durch
die Wahl unterschiedlicher Hüllprofile kann die Zahl der unterschiedlich schließenden
Schließzylinder sehr stark erhöht werden, gleichgültig ob man einzel schließende Schließzylinder
oder Schließanlagen bereitstellen will. Man kann sich beispielsweise vorstellen, daß
man aus jedem der Hüllprofile nach den Fig. 2a bis 2e eine Schließanlage aufbaut,
nach dem Prinzip der Nutenpositions- oder Dimensionsvariation gemäß Fig. 1a bis 1e.
Man kann also im Hinblick auf die Fig. 2a und 2e auch von einer Obergruppe von Schließzylindergruppen
sprechen, wobei jede der einzelnen Fig. 2a bis 2e eine Gruppe mit jeweils gleichem
Schafthüllprofil repräsentiert. Eine solche Gruppe gemäß einer der Fig. 2a bis 2e
kann dann auch in mehrere Untergruppen unterteilt werden, von denen jede etwa gemäß
den Fig. 1a bis 1e aufgebaut ist, in dem innerhalb dieser Untergruppe die Nutenverteilung
grundsätzlich ähnlich die Nutendimensionierung aber von Schließzylinder zu Schließzylinder
bzw. Schlüsselschaft zu Schlüsselschaft unterschiedlich ist. Andere Untergruppen können
sich dann von der Untergruppe gemäß Fig. 1a bis 1e durch unterschiedliche Nutenverteilung
unterscheiden.
[0052] Es ist grundsätzlich aber auch denkbar Schließzylinder und zugehörige Schlüssel in
der Weise gruppenmäßig zusammenzufassen, daß in jeweils einer Gruppe die Nutenverteilung
und Dimensionierung grundsätzlich gleich, die Hüllprofile aber verschieden sind. Dann
könnten sich in einer Schließanlage die aus einer solchen, z.B. den Fig. 2a bis 2e
entsprechenden Gruppe aufgebaut ist, die einzelnen Schließzylinder und die zugehörigen
Schlüssel durch unterschiedliche Hüllprofile unterscheiden, wobei dem übergeordneten
Schlüssel das schlankste Hüllprofil zugeordnet werden müßte.
[0053] Für Vorratshaltung in der Fabrik, einem Zentrallager oder einem Schlüsseldienst gilt
foglendes:
Für eine Gruppe von Schließzylindern, etwa nach Fig. 2a, wird ein Satz von Schlüsselzwischenrohlingen
bereitgestellt, die untereinander durchwegs ein gleiches Hüllprofil besitzen und sich
entsprechend den einzelnen Schließzylindern der Gruppe voneinander durch unterschiedliche
Nuten - oder/und Rippenanordung - etwa nach Fig. 1a bis 1e unterscheiden. Für eine
übergeordnete Gruppe von Schließzylindern, also eine Obergruppe von mehreren Gruppen
von Schließzylindern entsprechend mehreren Hüllprofilen nach den Fig. 2a bis 2e wird
dann ein übergeordneter Satz von Schlüsselzwischenrohlingssätzen bereitgehalten, wobei
sich die einzelnen Schlüsselzwischenrohlingssätze voneiander durch unterschiedliches
Schafthüllprofil unterscheiden.
[0054] Benutzt man die andere obere angedeutete Art der Gruppenbildung, so ergibt sich ein
Satz von Zwischenrohlingen grundsätzlich gleicher Nutenanordnung, wobei sich die einzelnen
Schlüsselzwischenrohlinge innerhalb des Satzes durch unterschiedliche Schafthüllprofile
unterscheiden. Auch hier ist wieder eine Untergruppenbildung denkbar.
[0055] Man kann auch in Betracht ziehen, Schlüsselvorrohlinge auf Lager zu halten, die erst
im Bedarfsfall an den jeweiligen Schließzylinder durch Nutenbildung angepaßt werden.
In diesem Fall wird man einen Satz von Schlüsselvorrohlingen mit noch fehlender Anordnung
der Nuten oder/und Rippen auf Lager halten, wobei sich die einzelnen Schlüsselvorrohlinge
durch unterschiedliche Form des Schafthüllprofils gemäß Fig. 2a bis 2e unterscheiden.
[0056] In Fig. 3 ist angedeutet, daß es keineswegs notwendig ist, die Wölbungsflächen 10lg
auf ihrer gesamten Höhenerstreckung mit einheitlichen Krümmungsradius auszubilden.
Man erkennt in Fig. 3 vielmehr, daß sich an eine mittlere Wölbungsfläche 10lgm großen
Krümmungsradius obere und untere Wölbungsflächen 10lgo und 10lgu kleinen Krümmungsradius
anschließen können.
[0057] In den Fig. 4a und 4b erkennt man jeweils einen Schließzylinder 16 mit einer Kernbohrung
18 und einen in dieser Kernbohrung 18 drehbar gelagerten Schließzylinderkern 20 mit
einem Schlüsselaufnahmekanal 12 für einen Schlüsselschaft 10. Der Schlüsselschaft
10 hat dabei die Form des Schlüsselschafts, etwa nach Fig. 1, und eine entsprechende
Profilierung hat der Schlüsselaufnahmekanal 12. Der Schließzylinder 16 besitzt ein
Schließzylindergehäuse 24 mit Hahnprofil. In die dem Profilsack 26 des Schließzylindergehäuses
24 sind Bohrungen 28 für die Aufnahme von Gehäusestiften 30a vorgesehen. Diese Gehäusestifte
30a sind durch Federn 32 in Richtung auf die Achse A des Schließzylinderkerns 20 hin
vorgespannt und arbeiten mit Kernstiften 30b zusammen. Die Kernstifte 30b sind in
entsprechenden Kernbohrungen 34 aufgenommen. Die Kernbohrungen 34 schneiden den Schlüsselaufnahmekanal
12 an. Die radial inneren Enden der Kernstifte 30b arbeiten mit einer Profilvariation
an der Brustkantfläche 10p des Schlüsselschafts 10 zusammen. Die Gestaltung der Profilvariation
an der Brustkantfläche 10p ist üblicher Art; sie ist so gewählt, daß bei gestecktem
schließgeheimnisangepaßtem Schlüssel 10 die Gehäusestifte 30a und Kernstifte 30b so
wie in Fig. 4a dargestellt, in radialer Richtung geordnet sind. Dann liegt die Trennfläche
36 zwischen zusammengehörigen, ein Stiftzuhaltungspaar 30 bildenden Gehäusestiften
30a und Kernstiften 30b in Fortsetzung der Innenumfangsfläche der Kernbohrung 18.
[0058] Wenn diese Bedingung für alle in Achsrichtung A hintereinander angeordneten Stiftzuhaltungspaare
erfüllt ist - und sie ist erfüllt, wenn der schließgeheimnisangepaßte Schlüssel gesteckt
ist - kann der Zylinderkern 20 gedreht werden. Die Profilvariation an der Brustkantfläche
10p stellt also eine zusätzliche Möglichkeit der Individualisierung einzelner Schließzylinder
dar.
[0059] Fig. 4a läßt weiter erkennen, daß in dem Schließzylinderkern 20 in einer abgesetzten
Sicherheitstiftbohrung 38 ein pilzförmiger Sicherheitsstift 40 aufgenommen ist. Die
Bedeutung eines solchen Sicherheitsstifts ist im einzelnen dargestellt in der DE-C2
31 23 511, wobei dort auf die Position 24 verwiesen wird. Zur Kurzerläuterung eines
solchen Sicherheitsstifts folgendes:
Der Sicherheitsstift 40 liegt mit seiner inneren Endkuppe 40a an der unversehrten
Wölbungsfläche 10lg des Schaftprofils des Schlüsselschafts 10 an. Die Gesamtlänge
des pilzförmigen Sicherheitsstifts 40 zwischen seiner inneren Endkuppe 40a und seiner
äußeren Endkuppe 40b ist so gewählt, daß bei Drehung des Schließzylinderkerns 20 die
äußere Endkuppe 40b mit der Innenumfangsfläche der Kernbohrung 18 zusammenfällt und
somit der Zylinderkern 20 ungestört über die Gehäusestiftbohrung 28 hinweg gedreht
werden kann. Hierbei ist natürlich vorausgesetzt, daß die Gehäusestiftbohrung 28 und
die Kernstiftbohrung 34 in der gleichen zur Achse A orthogonalen Ebene liegen wie
der Sicherheitsstift 40.
[0060] Sollte nun versucht werden, wie in Fig. 4b dargestellt, mit einem falschen Schlüssel
dessen Wölbungsflächen 10lg' abgeschliffen oder abgefeilt ist, den Schließzylinderkern
20 zu drehen, so wird dies durch den Sicherheitsstift 40 bemerkt, in dem dieser innerhalb
der Sicherheitsstiftbohrung 38 eine vertiefte Stellung einnimmt. Dann kann, wie in
Fig. 4b dargestellt, der Gehäusestift 30a nach radial einwärts vordringen und mit
einer Kante 44 einer Ausnehmung 46 des Schließzylinderkerns 20 in Eingriff treten
und damit die Weiterdrehung des Schließzylinderkerns 20 hemmen. Es wird also durch
die Verwendung des Sicherheitsstifts 40 eine zusätzliche Sicherung gegen unerlaubtes
Öffnen des Schließzylinders durch einen Unberechtigten erreicht, der zur Vermeidung
der Schlüsselschaftanpassung an das Kanalprofil die Wölbungsflächen 10lg gemäß Fig.
4b zu einer Planfläche 10lg' abschleift. Fig. 4a läßt erkennen, daß auch zwei oder
mehrere solcher Sicherheitsstifte vorgesehen sein können.
[0061] Fig. 5 zeigt den Schließzylinder gemäß Fig. 4a und 4b in einer anderen Schnittebene
wiederum orthogonal zur Achse A. In Fig. 5 erkennt man einen federlosen Zusatzsperrstift
48 mit einer Innenkuppe 48a und einer Außenkuppe 48b. Hier ist in die Wölbungsfläche
10lg oder alternativ auch in die Planfläche 10lp eine Ausnehmung 50 als Teil einer
Profilvariation eingebohrt oder eingefräst. Diese Ausnehmung ist in ihrer Tiefe so
auf die Länge des federlosen Zusatzsperrstifts 48 (gemessen von Kuppe 48a zu Kuppe
48b) abgestimmt, daß bei Stecken des richtigen schließgeheimnisangepaßten Schlüssels
10 die Kuppe 48b tangential an der Außenumfangsfläche des Zylinderkerns 20 und damit
auch an der Innenumfangsfläche der Kernbohrung 18 anliegt. Dann kann der Schließzylinderkern
20 um 360° durchgedreht werden. Wird der Schlüssel 10 gezogen oder eingesteckt, so
wird durch die in der Fig. 5 nicht dargestellten Flanken der Ausnehmung 50 der federlose
Zusatzsperrstift 48 nach radial außen verschoben und taucht dabei in eine halbmondförmige
Längsnut 52 an der Innenumfangsfläche der Kernbohrung 18 ein. Das Ziehen und Stecken
des Schlüssels 10 ist also nicht gehemmt, so lange der schließgeheimnisangepaßte Schlüssel
verwendet wird. Wird ein falscher Schlüssel gesteckt, welcher entweder keine oder
nur eine unzureichende Tiefenausnehmung 50 besitzt, so kann der Schlüssel entweder
gar nicht eingesteckt werden oder aber der Schließzylinderkern 20 kann nicht gedreht
werden, weil bei Beginn eines Drehversuchs der federlose Zusatzsperrstift 48 mit seiner
Kuppe 48b in die halbmondförmige Profilrinne 52 eintaucht.
[0062] Federlose Zusatzsperrstifte 48 gemäß Fig. 5 und Sicherheitsstifte 40 gemäß Fig. 4c
und 4b können miteinander komplementär sein, so wie im einzelnen in der DE-C2 31 23
511 beschrieben und dargestellt. Hinzukommen können auch noch die in der DE-C2 31
23 511 beschriebenen und gezeichneten Blindstifte (siehe Position 38 in der DE-C2
31 23 511). Die Sicherheitsstifte, Sperrstifte und gegebenenfalls Blindstifte können
dabei durchwegs in zur Achse A orthogonalen Ebenen angeordnet sein, welche auch die
Zuhaltungsstiftpaare 30 enthalten. Für den Fall von federlosen Zusatzsperrstiften
ist es allerdings auch denkbar, daß diese in zur Achse orthogonalen Ebenen liegen,
welche zwischen aufeinander folgenden Zuhaltungsstiftpaaren angeordnet sind.
[0063] Es ist ohne weiteres einsichtig, daß mit den unter Bezugnahme auf die Fig. 4a bis
5 beschriebenen Gestaltungsmaßnahmen zusätzliche Individualisierungsmöglichkeiten
für erfindungsgemäße Schließzylinder zur Verfügung stehen, gleichgültig ob diese als
Individualschließzylinder oder als Teile einer Schließanlage zum Einsatz kommen.
[0064] In Fig. 5a erkennt man einen Schlüssel 10 zur Verwendung in einem Schliezylinder
16 gemäß Fig. 4a bis 5. Man erkennt in Fig. 5a die Ausnehmungen 50 in der Wölbungsfläche
10rd, die zum Zusammenwirken mit federlosen Zusatzsperrstiften 48 (siehe Fig. 5) bestimmt
sind. Man erkennt hier die Möglichkeit die Zusatzsperrstifte 48 in mehreren zur Achse
A orthogonalen Ebene hintereinander anzuordnen und man erkennt auch die Steuerflächen
50a am Rande der Ausnehmungen 50, die zum Zurückschieben der federlosen Zusatzsperrstifte
in die halbmondförmige Längsnut 52 bestimmt sind. Man erkennt ferner an der Spitze
des Schlüssels 10 zwei Auflauframpen 54, die auch in Fig. 5c dargestellt sind. Diese
Auflauframpen dienen dazu beim Einführen des Schlüssels 10 die federlosen Zusatzsperrstifte
48 aus der Position nach Fig. 5 in die halbmondförmigen Nuten 52 zurückzuschieben.
[0065] In Fig. 5a erkennt man an dem Schlüssel 10 auch einen Griff 56. Dieser Schlüsselgriff
kann grundsätzlich flach sein. Es ist aber auch denkbar, das Profil des Schlüsselschafts
gemäß Fig. 5b in den Griffbereich 56 hinein fortsetzen. Dies hängt von der Schlüsselherstellungsmethode
ab. Grundsätzlich kann der Schlüssel aus einem Schaftabschnitt und einem Griffteil
56 durch Löten oder Schweißen zusammgengesetzt werden, etwa dann, wenn das Schlüsselprofil
extrudiert wird. Es ist aber auch denkbar, den gesamten Schlüssel durch Prägen zu
gewinnen, wobei im Schaftbereich die Wölbungsflächen 10rd und 10lg durch Prägung oder
Fräsen gebildet werden und im Griffbereich 56 dessen flache Seitenflächen.
[0066] In Fig. 6a und 6b ist eine weitere Ausführungsform eines Schließzylinders dargestellt.
Analoge Teile sind mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet wie in den Fig. 1 bis 5.
In dieser Ausführungsform erkennt man wieder einem Schlüssel 110 mit einem Schaftprofil
entsprechend demjenigen in den Fig. 4a bis 5. Bei dieser Ausführungsform sind in Orthogonalebenen
zur Achse A, wleche gegenüber den Ebenen der Zuhaltungsstiftpaare axial versetzt sind,
Sperrhebel 160 um Sperrhebelschwenkstifte 162 schwenkbar gelagert. Wegen Einzelheiten
dieser Ausführungsform wird auf die EP-A2 237 799 verwiesen. Hier genügt folgende
kurze Erläuterung:
[0067] Die Sperrhebel 160 sind um die Schwenkstifte 162 schwenkbar. Die beiden Enden 160a
und 160b der Schwenkhebel 160 sind als Eingriffshaken zum Eingriff in Ausnehmungen
165 bzw. 167 an der Innenumfangsfläche der Kernbohrung 118 ausgebildet. Die Enden
160a sind zur Abtastung der Wölbungsflächen 110lg und 110rd ausgebildet; sie tasten
über Taststifte 166 ab, welche an dem unversehrten Schaftprofil des schließgeheimnisangepaßten
Schlüssels 110 im Bereiche der Wölbungsflächen 110lg und 110rd anliegen und zwar unter
der Wirkung der Schraubendruckfedern 168, welche auf die unteren Enden 160b der Sperrhebel
160 einwirken. Wenn der richtige schließgeheimnisangepaßte Schlüssel gesteckt ist,
so liegen die beiden Enden 160a und 160b bündig mit der Innenumfangsfläche der Kernbohrung
118, so daß der Schließzylinderkern 120 gedreht werden kann, sofern auch die anderen
Voraussetzungen für die Drehbarkeit des Schließzylinderkerns erfüllt sind. Wird ein
falscher Schlüssel, also etwa ein abgefeilter Schlüssel 110' mit abgeschliffenen Seitenflächen
110lg' und 110rd' gesteckt, so werden die Sperrhebel 160 in die in Fig. 6b gezeigte
Schwenklage verschwenkt, so daß die unteren Enden 160b in die Ausnehmungen 167 einhaken
und die Drehung des Schließzylinderkerns 120, auf welchem die Sperrhebel 160 gelagert
sind, blockiert ist.
[0068] Die Sperrhebel 160 sind in achsnormalen Schlitzen 170 des Schließzylinderkerns 120
aufgenommen. Diese Schlitze 170 sind durch Bohrungen 172 erweitert. Man kann entweder
in einem Schlitz 170 einen Sperrhebel 160 vorsehen oder - unter Weglassung des Sperrhebels
- in die Bohrung 172, die diesem Schlitz zugehört, einen Sicherheitsstift einsetzen
wie er in Fig. 4a und 4b bei 40 dargestellt worden ist und mit diesem Sicherheitsstift
die Wölbungsflächen 110lg oder 110rd abtasten und eine ähnliche Blockierwirkungen
erzielen, wie sie in Fig. 4b dargestellt und in der zugehörigen Beschreibung beschrieben
ist.
[0069] In Fig. 7 ist eine weitere Ausführungsform eines Schließzylinders dargestellt. Es
kann dies aber auch ein Schnitt durch die Anordnung gemäß Fig. 6 in einer anderen
Orthogonalebene sein. Hier sind wiederum Sperrhebel 260 dargestellt, welche über Taststifte
266 Profilvariationen im Bereich der Wölbungsflächen 210lg, 210rd abtasten. Diese
Profilvariationen sind in Fig. 7 in Form von Ausnehmungen 250 bezeichnet dargestellt.
Wenn der richtige schließgeheimnisangepaßte Schlüssel 210 eingesteckt ist, so sind
die Sperrhebel 260 in ihrer Schwenklage wieder so eingestellt, daß sie mit ihren Enden
260a und 260b außer Eingriff mit den Ausnehmungen 265 und 267 sind und der Schließzylinderkern
gedreht werden kann. Wird ein falscher Schlüssel gesteckt, dessen Ausnehmungen 250
dem Schließgeheimnis nicht angepaßt sind, so greift jeweils eines der Enden 260a in
eine der Ausnehmungen 265, 267 ein, mit der Folge, daß der Schliezylinder blockiert
ist. Auch hierzu wird wegen Einzelheiten auf die Ausführungen der EP-A2 237 799 verwiesen.
Man erkennt, daß man auch durch die Sperrhebel nach den Fig. 6a, 6b oder/und Fig.
7 die Individualisierung der Schließzylinder und Schlüssel noch weiter treiben kann.
[0070] In Fig. 7a bis 7c erkennt man einen Schlüsselschaft 210, welcher eine obere Reihe
von Ausnehmungen 250 zum Zusammenwirken mit den Taststiften 266 aufweist und eine
untere Reihe von Ausnehmungen 251 zum Zusammenwirken mit federlosen Zusatzsperrstiften,
welche in den schlitzerweiterten Bohrungen 272 aufgenommen sein können, soweit den
jeweiligen Schlitzen keine Sperrhebel zugeordnet sind. An der Schlüsselspitze in Fig.
7a und Fig. 7c erkennt man wieder Einführungsschrägen 254, welche beim Einschieben
des Schlüssels 210 die Taststifte 266 bzw. die federlosen Zusatzsperrstifte der Bohrungen
272 nach außen schieben.
[0071] Unter Bezugnahme auf die Fig. 5a, 5b und 7a, 7b ist noch anzumerken, daß durch die
konvexe Wölbung der Schlüsselseitenflächen auch das Einbohren der Ausnehmungen oder
Kalotten, soweit sich diese in den konvex gewölbten Bereichen befinden, erschwert
wird, weil der Bohrer abzugleiten versucht, soweit nicht eine Vorrichtung für den
jeweiligen Schlüsselschaft mit einer angepaßten Führung für den jeweiligen Bohrer
oder Fräser vorhanden ist.
[0072] Zur Höhe der Wölbungsflächen ist noch anzumerken, daß sich diese bevorzugt etwa über
zwei Drittel der Gesamtschafthöhe h erstreckt. Dabei können die Höhen der Wölbungsflächen
zu beiden Seiten eines Schlüssels gleich oder unterschiedlich sein.
1. Schließzylinder (16) mit Schlüssel (10, 56),
der Schließzylinder umfassend ein Schließzylindergehäuse (24) mit einer Kernbohrung
(18), welche eine Kernbohrungsachse (A) hat, und einen in der Kernbohrung (18) um
die Kernbohrungsachse (A) drehbar gelagerten Zylinderkern (20), welcher einen zur
Kernbohrungsachse (A) im wesentlichen parallelen Schlüsselaufnahmekanal (12) mit einem
Kanalprofil hat,
der Schlüssel umfassend einen Schlüsselgriff (56) und einen Schlüsselschaft (10) mit
einer Schaftachse (A) und mit einem Schafthüllprofil (10b), wobei das Schafthüllprofil
(10b) eine die Schaftachse (A) enthaltende Mittelebene (E-E), eine Rückenkantfläche
(10d), eine Brustkantfläche (10p) und zwei Seitenflächen (10l, 10r) beidseits der
Mittelebene (E-E) besitzt, welche eine orthogonal zur Schaftachse (A) und längs der
Mittelebene (E-E) gemessene Schafthöhe (h) und eine orthogonal zur Mittelebene (E-E)
gemessene, längs der Schafthöhe (h) variable Schaftbreite (25) definieren,
wobei weiter mindestens eine Seitenfläche (10l, 10r) wenigstens auf einem Teil der
Schafthöhe (h) mindestens eine konvex-zylindrische, zur Schaftachse (A) parallele
Wölbungsfläche (10lg, 10rd) besitzt und wobei mindestens an einer der Seitenflächen
(10l, 10r) zur Schaftachse (A) parallele Nuten (n1-n4, m1-m4) oder/und Rippen ausgebildet
sind, die in Verbindung mit dem Schafthüllprofil (10b) ein dem Kanalprofil angepaßtes
Schaftprofil (10a) ergeben,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mindestens eine konvex-zylindrische Wölbungsfläche (10lg, 10rd) zumindest
in einem parallel zur Schaftachse (A) verlaufenden Teilbereich einen maximalen Krümmungsradius
(rg, rd) besitzt, welcher größer ist als der Abstand (S) dieses Teilbereichs von der
Mittelebene (E-E).
2. Schließzylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schafthöhe (h) mindestens 2 mal, vorzugsweise mindestens 2,5 mal so groß ist
wie die maximale Schaftbreite (2s) oder/und daß der maximale Krümmungsradius (rg,
rd) ca. 1,5 mal bis ca. 6 mal der maximalen Schaftbreite entspricht, vorzugsweise
mindestens 2,5 mal bis mindestens 5 mal.
3. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Seitenflächen (10l, 10r) je mindestens eine Wölbungsfläche (10lg, 10rd)
besitzen.
4. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wölbungsfläche (10lg, 10rd) über ihre gesamte Höhenerstreckung den maximalen
Krümmungsradius (rg, rd) besitzt.
5. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wölbungsfläche (10lg) über ihre gesamte Höhenerstreckung unterschiedliche
Krümmungsradien (entsprechend 10lgm, 10lgo, 10lgu) besitzt.
6. Schließzylinder nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wölbungsfläche (10lg, 10rd) in einem mittleren Teil (10lgm) ihrer Höhenerstreckung
den maximalen Krümmungsradius besitzt und in mindestens einem Endbereich (10lgo, 10lgu)
ihrer Höhenerstreckung einen geringeren Krümmungsradius besitzt.
7. Schließzylinder nach Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mindestens eine Seitenfläche (10l, 10r) in einem der Rückenkantfläche (10d)
nahen Hüllprofilabschnitt als Wölbungsfläche (10lg, 10rd) ausgebildet ist und in einem
brustnahen Hüllprofilabschnitt als Planfläche (10lp, 10rp).
8. Schließzylinder nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichent,
daß die Planfläche (10lp, 10rp) des brustnahen Hüllprofilabschnitts schräg oder annähernd
parallel zur Mittelebene (E-E) liegt.
9. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 7 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wölbungsfläche (10lga, 10rda) des rückennahnen Hüllprofilabschnitts mit einem
rückennahnen Übergangswinkel (α) von zwischen ca. 70 und ca. 100° in die Rückenkantfläche
(10da) übergeht.
10. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wölbungsflache (10lga, 10rda) des rückennahen Hüllprofilabschnitts mit einem
brustnahen Übergangswinkel (β) von zwischen ca. 140° und ca. 170° in die Planfläche
(10rpa) des brustnahen Hüllprofilabschnitts übergeht.
11. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schafthüllprofil (10b) annähernd die Form eines Flaschenumrisses besitzt.
12. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückenkantfläche (10d) an den Radius der Kernbohrung (18) angepaßt ist.
13. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Brustkantfläche (10p) zur Steuerung von federbelasteten Zuhaltungsstiftpaaren
(30a, 30b) niveauvariiert ausgebildet ist.
14. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Seitenflächen (10l, 10r) mit einem die Drehbeweglichkeit des
Zylinderkerns (20; 120; 220) beeinflussenden Zuhalteelement oder Sicherheitselementen
(40; 48; 160; 260) des Zylinderkerns (20; 120; 220) zusammenwirkt.
15. Schließzylinder nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Seitenflächen (10l, 10r) mit mindestens einem federlosen Zusatzsperrstift
(48) des Zylinderkerns (20) zusammenwirkt.
16. Schließzylinder nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Seitenflächen (10l, 10r) mit mindestens einem Sicherheitsstift
(40) des Zylinderkerns (20) zusammenwirkt.
17. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Seitenflächen (110l, 110r, 210l, 210r) mit einem auf dem Zylinderkern
(120; 220) gelagerten Sperrhebel (160, 260) zusammenwirkt.
18. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 14 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Seitenflächen (10l, 10r) im Breich einer Schlüsselschaftspitze
mit einer Einführungsschräge (54; 254) versehen ist.
19. Schlüssel (10, 56) für einen Schließzylinder (16) nach einem der Ansprüche 1 bis 18.
20. Eine Gruppe von Schließzylindern unterschiedlichen Schließgeheimnisses mit jeweils
zugeordnetem Schlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schafthüllprofile (10b) der den einzelnen Schließzylindern der Gruppe zugehörigen
Schlüssel (Fig. 1a-1e) identisch ausgebildet sind.
21. Eine Gruppe von Schließzylindern nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die hüllprofilgleichen Schlüsselschäfte der einzelnen Schließzylinder (Fig.
1a-1e) der Gruppe voneinander durch unterschiedliche Nuten (n1-n4, m1-m4) oder/und
Rippen an mindestens einer der Seitenflächen (10l, 10r) oder/und durch unterschiedliche
Profilvariation der Brustkantfläche (10p) oder/und durch untrschiedliche Profilvariation
mindestens einer Seitenfläche (10l, 10r) unterscheiden.
22. Eine Gruppe von Schließzylindern (Fig. 1a-1e) nach einem der Ansprüche 20 und 21,
welche eine hierarchisch aufgebaute Schließanlage bildet.
23. Eine Untergruppe von Schließzylindern (Fig. 1a-1e) innerhalb einer Gruppe von Schließzylindern
nach einem der Ansprüche 20 bis 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb der Untergruppe (Fig. 1a-1e) die Verteilung der Nuten (n1-n4, m1-m4)
oder/und Rippen über die Seitenflächen (10l, 10r) für die verschiedenen Schließzylinder
(Fig. 1a-1e) grundsätzlich ähnlich ist, die Querschnitttsabmessungen einander hinsichtlich
ihrer Lage entsprechender Nuten (n1-n4, m1-m4) oder/und Rippen jedoch von Schließzylinder
(Fig. 1a) zu Schließzylinder (Fig. 1e) wenigstens teilweise unterschiedlich sind.
24. Eine Untergruppe von Schließzylindern nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß die hinsichtlich ihrer Lage einander entsprechenden Nuten (n1-n4, m1-m4) oder/und
Rippen der einzelnen Schließzylinder (Fig. 1a-1e) in ihrer Querschnittsform geometrisch
ähnlich, in ihrer Querschnittsgröße jedoch verschieden sind.
25. Eine Untergruppe von Schließzylindern nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß die hinsichtlich ihrer Lage einander entsprechenden Nuten (n1-n4, m1-m4) oder/und
Rippen in ihrer Breite gemessen in Richtung der Schafthöhe (h) unterschiedlich sind,
in ihrer Eindringtiefe (n2x) senkrecht zur Mittelebene (E-E) jedoch einander gleich
sind.
26. Eine Obergruppe von Schließzylindergruppen (Fig. 2a-2e) nach einem der Ansprüche 20
bis 25,
dadurch gekennzeichent,
daß sich die einzelnen Gruppen (Fig. 2a-2e) innerhalb der Obergruppe durch unterschiedliche
Schafthüllprofile (10ba, 10bb, 10bc ...) und diesen entsprechende Kanalprofile unterscheiden.
27. Eine Obergruppe von Schließzylindergruppen nach Anspruch 26,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Schafthüllprofile (10ba, 10bb ...) der einzelnen Gruppen (Fig. 2a-2e)
durch unterschiedliche Krümmungsradien (rda, rdb ...) der Wölbungsflächen (10lga,
1lgb ...) und/oder unterschiedliche Mittelpunktslagen (Mrda, Mrdb, ...) der Krümmungsmittelpunkte
der Wölbungsflächen (10lga, 10lgb, ...) oder ihrer Teilbereiche voneinander unterscheiden.
28. Eine Gruppe von Schließzylindern unterschiedlichen Schließgeheimnisses mit jeweils
zugeordnetem Schlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichent,
daß die Schließzylinder innerhalb der Gruppe unterschiedliche Schafthüllprofile (10ba,
10bc) besitzen, während die Nuten oder/und Rippen zumindest in ihren der Mittelebene
nahen Querschnittsbereichen von Schließzylinder (Fig. 2a) zu Schließzylinder (Fig.
2c) der Gruppe (Fig. 2a-2e) identisch ausgebildet sind.
29. Eine Obergruppe von Schließzylindergruppen nach Anspruch 28,
dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen Gruppen (etwa die Gruppe der Fig. 2a-2e) sich bei grundsätzlich
gleicher Lage der Nuten und/oder Rippen in den einzelnen Gruppen (z.B. in der Gruppe
der Fig. 2a-2e) durch unterschiedliche Querschnittsformen der Nuten oder/und Rippen
voneinander unterscheiden (entsprechend den Unterschieden zwischen Fig. 1a und Fig.
1e).
30. Ein Satz von Schlüsselzwischenrohlingen für Schlüssel zu Schließzylindern einer Gruppe
nach einem der Ansprüche 20 bis 25,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlüsselzwischenrohlinge des Satzes (Fig. 1a-1e) untereinander gleiches Schafthüllprofil
(10b) und unterschiedliche Nuten- oder/und Rippenanordnung auf jeweils mindestens
einer Seitenfläche (10l, 10r) besitzen.
31. Ein übergeordneter Satz von Schlüsselzwischenrolingssätzen (jeweils einer dieser Sätze
entsprechend einer der Fig. 2a-2e) nach Anspruch 30,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Schlüsselzwischenrohlinge der einzelnen Zwischenrohlingssätze voneinander
durch unterschiedliches Schafthüllprofil (10ba, 10bb ...) unterscheiden.
32. Ein Satz von Schlüsselvorrohlingen mit noch fehlender Anordnung der Nuten oder/und
Rippen für Schlüssel der Obergruppe von Schließzylindergruppen nach Anspruch 26 oder
27,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Schlüsselvorrohlinge der einzelnen Gruppen (jeweils eine Gruppe entsprechend
einer der Fig. 2a-2e) durch unterschiedliche Form des Schafthüllprofils (10ba, 10bb,
...) voneinander unterscheiden.
33. Ein Satz von Schlüsselzwischenrohlingen für Schlüssel einer Gruppe von Schließzylindern
nach Anspruch 28,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Zwischenrohlinge der einzelnen Schließzylinder der Gruppe (entsprechend
den Fig. 2a-2e) bei identischer Form der Nuten (n1-n4, m1-m4) oder/und Rippen zumindest
in deren der Mittelebene nahen Querschnittsbereichen voneinander durch unterschiedliche
Form des Schafthüllprofils unterscheiden.
34. Schlüssel (10, 56) für einen Schließzylinder, umfassend einen Schlüsselgriff (56)
und einen Schlüsselschaft (10) mit einer Schaftachse (A) und mit einem Schafthüllprofil
(10b), wobei das Schafthüllprofil (10b) eine die Schaftachse (A) enthaltende Mittelebene
(E-E), eine Rückenkantfläche (10d), eine Brustkantfläche (10p) und zwei Seitenflächen
(10l, 10r) beidseits der Mittelebene (E-E) besitzt, welche eine orthogonal zur Schaftachse
(A) und längs der Mittelebene (E-E) gemessene Schafthöhe (h) und eine orthogonal zur
Mittelebene (E-E) gemessene, längs der Schafthöhe (h) variable Schaftbreite (25) definieren,
wobei weiter mindestens eine Seitenfläche (10l, 10r) wenigstens auf einem Teil der
Schafthöhe (h) mindestens eine konvex-zylindrische, zur Schaftachse (A) parallele
Wölbungsfläche (10lg, 10rd) besitzt und wobei mindestens an einer der Seitenflächen
(10l, 10r) zur Schaftachse (A) parallele Nuten (n1-n4, m1-m4) oder/und Rippen ausgebildet
sind, die in Verbindung mit dem Schafthüllprofil (10b) ein Schaftprofil (10a) ergeben,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mindestens eine konvex-zylindrische Wölbungsfläche (10lg, 10rd) zumindest
in einem parallel zur Schaftachse (A) verlaufenden Teilbereich einen maximalen Krümmungsradius
(rg, rd) besitzt, welcher größer ist als der Abstand (S) dieses Teilbereichs von der
Mittelebene (E-E).
35. Schlüssel nach Anspruch 34,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schafthöhe (h) mindestens 2 mal, vorzugsweise mindestens 2,5 mal so groß ist
wie die maximale Schaftbreite (2s) oder/und daß der maximale Krümmungsradius (rg,
rd) ca. 1,5 mal bis ca. 6 mal der maximalen Schaftbreite entspricht, vorzugsweise
mindestens 2,5 mal bis mindestens 5 mal.
36. Schlüssel nach einem der Ansprüche 34 und 35,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Seitenflächen (10l, 10r) je mindestens eine Wölbungsfläche (10lg, 10rd)
besitzen.
37. Schlüssel nach einem der Ansprüche 34 bis 36,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wölbungsfläche (10lg, 10rd) über ihre gesamte Höhenerstreckung den maximalen
Krümmungsradius (rg, rd) besitzt.
38. Schlüssel nach einem der Ansprüche 34 bis 36,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wölbungsfläche (10lg) über ihre gesamte Höhenerstreckung unterschiedliche
Krümmungsradien (entsprechend 10lgm, 10lgo, 10lgu) besitzt.
39. Schlüssel nach Anspruch 38,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wölbungsfläche (10lg, 10rd) in einem mittleren Teil (10lgm) ihrer Höhenerstreckung
den maximalen Krümmungsradius besitzt und in mindestens einem Endbereich (10lgo, 10lgu)
ihrer Höhenerstreckung einen geringeren Krümmungsradius besitzt.
40. Schlüssel nach Anspruch 34 bis 39,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mindestens eine Seitenfläche (10l, 10r) in einem der Rückenkantfläche (10d)
nahen Hüllprofilabschnitt als Wölbungsfläche (10lg, 10rd) ausgebildet ist und in einem
der Brustkantfläche (10p) nahen Hüllprofilabschnitt als Planfläche (10lp, 10rp).
41. Schlüssel nach Anspruch 40,
dadurch gekennzeichent,
daß die Planfläche (10lp, 10rp) des brustnahen Hüllprofilabschnitts schräg oder annähernd
parallel zur Mittelebene (E-E) liegt.
42. Schlüssel nach einem der Ansprüche 40 und 41,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wölbungsfläche (10lga, 10rda) des rückennahnen Hüllprofilabschnitts mit einem
rückennahnen Übergangswinkel (α) von zwischen ca. 70 und ca. 100° in die Rückenkantfläche
(10da) übergeht.
43. Schlüssel nach einem der Ansprüche 40 bis 42,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wölbungsfläche (10lga, 10rda) des rückennahen Hüllprofilabschnitts mit einem
brustnahen Übergangswinkel (β) von zwischen ca. 140° und ca. 170° in die Planfläche
(10rpa) des brustnahen Hüllprofilabschnitts übergeht.
44. Schlüssel nach einem der Ansprüche 34 bis 43,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schafthüllprofil (10b) annähernd die Form eines Flaschenumrisses besitzt.
45. Schlüssel nach einem der Ansprüche 34 bis 44,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückenkantfläche (10d) gerundet ist.
46. Schlüssel nach einem der Ansprüche 34 bis 45,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Brustkantfläche (10p) zur Steuerung von federbelasteten Zuhaltungsstiftpaaren
(30a, 30b) niveauvariiert ausgebildet ist.
47. Schlüssel nach einem der Ansprüche 34 bis 46,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Seitenflächen (10l, 10r) zum Zusammenwirken mit einem die
Drehbeweglichkeit eines Zylinderkerns (20; 120; 220) beeinflussenden Zuhalteelement
oder Sicherheitselement (40; 48; 160; 260) des Zylinderkerns (20; 120; 220) ausgebildet
ist.
48. Schlüssel nach Anspruch 47,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Seitenflächen (10l, 10r) zum Zusammenwirken mit mindestens
einem federlosen Zusatzsperrstift (48) des Zylinderkerns (20) ausgebildet ist.
49. Schlüssel nach Anspruch 47 oder 48,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Seitenflächen (10l, 10r) zum Zusammenwirken mit mindestens
einem Sicherheitsstift (40) des Zylinderkerns (20) ausgebildet ist.
50. Schlüssel nach einem der Ansprüche 47 bis 49,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Seitenflächen (110l, 110r, 210l, 210r) zum Zusammenwirken
mit einem auf dem Zylinderkern (120; 220) gelagerten Sperrhebel (160, 260) ausgebildet
ist.
51. Schlüssel nach einem der Ansprüche 47 bis 50,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Seitenflächen (10l, 10r) im Breich einer Schlüsselschaftspitze
mit einer Einführungsschräge (54; 254) versehen ist.