[0001] Die Erfindung betrifft ein Kunststoffhohlprofil, insbesondere für Fenster- oder Türrahmen,
mit wenigstens einem Hohlraum, in welchem ein Metalleinsatz in Längsrichtung zur Versteifung
eingeschoben ist.
[0002] Kunststoffprofile dieser Art werden seit langem beim Fensterbau für Blendrahmen,
Flügelprofile und Setzrahmen verwendet. Das Kunststoffhohlprofil hat dabei den Vorteil
einer sehr guten Witterungsund Korrisionsbeständigkeit. Weiterhin kann das Kunststoffhohlprofil
mit mehreren Kammern oder Hohlräumen ausgestattet werden, wodurch sich in Verbindung
mit der geringen Wärmeleitfähigkeit von Kunststoff eine hervorragende Wärmeisolationseigenschaft
ergibt. Im Vergleich zu anderen Profilwerkstoffen weisen die Kunststoffhohlprofile
jedoch eine geringe Biege- und Verwindungssteifigkeit auf. Bei Profilen für Fensterrahmen
und Fensterflügel bieten Kunststoffhohlprofile im allgemeinen nicht alleine die erforderliche
Stabilität, damit sich Glasscheiben bei Windbeanspruchung nicht mehr als zulässig
durchbiegen.
[0003] Zur Erzielung einer höheren Steifigkeit werden die Kunststoffhohlprofile durch Metalleinsätze
versteift, die in die Kunststoffhohlprofile eingeschoben werden. Der Metalleinsatz
soll dabei möglichst paßgenau in dem Kunststoffhohlprofil angeordnet sein.
[0004] Bei der Herstellung der Kunststoffhohlprofile im Extrusionsverfahren besteht das
Problem, daß es wegen der physikalischen und chemischen Eigenschaften des Kunststoffes
während des Abkühlvorganges zu Setzungen und Schrumpfungen kommt. Hierdurch entstehen
Spannungen, die ein Verziehen des Kunststoffhohlprofiles nach dem Abkühlen zur Folge
haben. Zur Vermeidung des Verziehens der Kunststoffhohlprofile werden diese nach dem
Extrusionsvorgang in einer sogenannten Kalibrierstation abgekühlt und erhalten hierbei
ihre endgültige Form. Hierbei wird die Außerwandung der Profile mit Vakuum maßgenau
an die Innenwand des Kalibrierwerkzeuges gesaugt. Gleichzeitig wird das Profil mit
Wasser abgekühlt, welches durch Kühlkanäle in der Kalibrierstation fließt. Die Hohlkammern
in den Profilen können jedoch nicht kalibriert werden weil sie keine definierte Anlage
in der Kalibrierstation finden. Da die Kalibrierstation einen Verzug an der Außenkontur
des Kunststoffhohlprofils weitgehend verhindert, tritt der Verzug verstärkt im Innern
des Kunststoffhohlprofiles auf. Die Hohlkammern in den Kunststoffprofilen weisen somit
große Maßtoleranzen auf.
[0005] Es ist damit kaum möglich, zwischen einer Profilhohlkammer und dem einzuschiebenden
Metalleinsatz eine definierte Passung mit einer engen Maßtoleranz festzulegen. Wird
die Maßtoleranz zu groß gewählt, findet die Stahlverstärkung keine formschlüssige
Anlage, so daß bei einer Beanspruchung eine unzulässig große Biegung der Profile erfolgen
kann. Des weiteren ist es bei zu großen Maßtoleranzen erforderlich, den Metalleinsatz
durch eine Vielzahl von Schrauben, die in einem Abstand von ca. 30 cm angeordnet werden,
in dem Kunststoffhohlprofil zu fixieren. Werden die Außenmaße der Metallverstärkung
so groß gewählt, daß eine Preßpassung zustande kommt, besteht die Gefahr, daß es zur
Rißbildung in dem Kunststoffprofil oder zu Verformungen der kalibrierten Außenkontur
kommt.
[0006] In der EP-OS 0 077 412 ist eine Metallverstärkung beschrieben, die zum Ausgleich
der Maßtoleranzen begrenzt elastisch verformbar ist. Mit diesem Metallprofil können
jedoch nur kleinere Maßtoleranzen ausgeglichen werden. Des weiteren weist das Metallprofil
aufgrund der elastischen Verformbarkeit selbst eine geringe Biege- und Verwindungssteifigkeit
auf.
[0007] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, ein Kunststoffhohlprofil, insbesondere für Fenster- oder Türrahmen, mit
einer hohen Biegesteifigkeit zu schaffen, bei dem ein Metalleinsatz zur Versteifung
in ein Kunststoffhohlprofil in einfacher Weise paßgenau einschiebbar ist.
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Querschnittsfläche des Hohlraumes
geringfügig größer ist als die Querschnittsfläche des Metalleinsatzes, daß wenigstens
eine Fläche des Metalleinsatzes an einer Anlagefläche einer zu versteifenden Wand
des Hohlraumes anliegt, daß wenigstens ein Vorsprung entlang der Wand des Hohlraumes
angeordnet ist, welche der Wand mit der Anlagefläche gegenüberliegt, daß der Vorsprung
in den Bereich des Hohlraumes ragt, welcher für den einzuschiebenden Metalleinsatz
vorgesehen ist, daß der Metalleinsatz zumindest in demjenigen Bereich seiner vorderen
Stirnseite scharfkantig ausgebildet ist, welcher beim Einschieben des Metalleinsatzes
in den Hohlraum mit dem Vorsprung in Berührung kommt, und daß der Metalleinsatz nach
Abtragen des Vorsprungteils, welcher in den Bereich für den Metalleinsatz ragt, beim
Einschieben formschlüssig zwischen der Anlagefläche und dem Vorsprung angeordnet ist.
[0009] Die Ausmaße des Hohlraumes sind dabei so gewählt, daß beim Anliegen des Metalleinsatzes
an der Anlagefläche die anderen Wandflächen auch bei größtmöglichem Verzug der Kammerwände
nicht in den Bereich für den Metalleinsatz hineinragen. Der Vorsprung an der Hohlraumwand
ist so ausgelegt, daß dieser auch bei größtmöglichem Verzug der Kammerwand sicher
mit dem eingeschobenen Metalleinsatz in Berührung kommt. Da der Metalleinsatz seinen
notwendigen Anordnungsraum in dem Kunststoffhohlprofil selbst freischneidet, ist eine
formschlüssige Anlage in dem Hohlraum sichergestellt. Der Metalleinsatz kann auch
mit einer definierten, gleichbleibenden Kraft in das Profil eingeschoben werden. Das
Einschieben ist somit auch für ein maschinelles Einbringen des Metalleinsatzes in
das Kunststoffhohlprofil geeignet. Durch das flächige Anliegen des Metalleinsatzes
an der zu versteifenden Wand wird diese Wand in einem großen Bereich verstärkt, wodurch
auch Flächenbelastungen nahezu verformungsfrei aufgefangen werden können. Der Vorsprung,
der die Kräfte aufnehmen muß, ist günstigerweise an verstärkten Bereichen des Kunststoffhohlprofils
angeordnet. Diese Bereiche sind bevorzugt die Eckbereiche der Kammerwände.
[0010] Das Kunststoffhohlprofil mit dem Metalleinsatz weist somit gegenüber der belasteten
Seite des Kunststoffhohlprofils eine sehr gute Steifigkeit auf. Ein Metalleinsatz,
welcher ein beliebiges offenes oder geschlossenes Profil mit einer sehr hohen Biege-
und Verwindungssteifigkeit sein kann, kann in einer fertigungstechnisch einfachen
Weise mit einer sehr guten Paßgenauigkeit in dem Kunststoffhohlprofil angeordnet werden.
Mit diesem Kunststoffhohlprofil ist es demgemäß möglich, insbesondere Fenster- oder
Türrahmenprofile mit einer gleichbleibend hohen Stabilität herzustellen.
[0011] Die Aufgabe wird des weiteren erfindungsgemäß auch dadurch gelöst, daß die Querschnittsfläche
des Hohlraumes geringfügig größer ist als die Querschnittsfläche des Metalleinsatzes,
daß wenigstens eine Fläche des Metalleinsatzes an wenigstens einer Anlagefläche einer
zu versteifenden Wand des Hohlraumes anliegt, daß wenigstens ein Federelement entlang
der Wand des Hohlraumes angeordnet ist, welche der Wand mit der Anlagefläche gegenüberliegt,
daß das Federelement im unverformten Zustand in den Bereich des Hohlraumes ragt, welcher
für den einzuschiebenden Metalleinsatz vorgesehen ist, und daß der Metalleinsatz in
dem Hohlraum zwischen der Anlagefläche und dem durch den eingeschobenen Metalleinsatz
elastisch verformten Federelement angeordnet ist.
[0012] Das Federelement kann dabei ein Teil des Kunststoffhohlprofils sein, welches im Bereich
der Wand angeordnet ist, welche der Anlagefläche diagonal gegenüberliegt. Das Federelement
kann aber auch als ein separates Teil in den Hohlraum eingesetzt werden. Das Federelement
ist mit einer im wesentlichen linearen Federkennlinie ausgebildet, um eine von den
Maßschwankungen unabhängige, gleichmäßige Anpreßkraft zu erzeugen. Bei Belastung des
Kunststoffhohlprofils hat das Federelement die gleiche Kraftaufnahme- und Abstützfunktion
wie der zuvor beschriebene Vorsprung.
[0013] Neben den zuvor beschriebenen Vorteilen der Paßgenauigkeit, der guten Versteifung
der belasteten Profilwand und der einfachen fertigungstechnischen Herstellung bei
einem starren Vorsprung bietet ein Federelement zusätzliche Vorteile. Bei dem erfindungsgemäßen
Federelement fällt kein Span in dem Hohlraum an und das Federelement übt eine zusätzliche
Anpreßkraft auf den Metalleinsatz aus, was zu einer besseren Versteifung der belasteten
Wand führt. Durch diese Anpreßkraft wird der Metalleinsatz mit dem Kunststoffhohlprofil
auch kraftschlüssig verbunden. Eine zusätzliche Lagefixierung mit Schrauben, die von
außerhalb durch das Kunststoffhohlprofil in den Metalleinsatz eingedreht werden, ist
nicht mehr oder nur als reine Zusatzsicherung in großen Abständen notwendig.
[0014] Eine vorteilhafte Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes besteht darin, daß das
Federelement auch im elastisch verformten Zustand in den Bereich des Hohlraumes ragt,
welcher für den einzuschiebenden Metalleinsatz vorgesehen ist, und daß der Metalleinsatz
nach Abtragen des Abschnittes des Federelementes, welches in den Bereich für den Metalleinsatz
ragt, ein Einschieben form- und kraftschlüssig zwischen der Anlagefläche und dem elastisch
verformten Federelement angeordnet ist. Das Federelement wird beim Einschieben des
Metalleinsatzes maximal zusammengedrückt. Ein Teil des Federelementes reicht dabei
noch in den Bereich des Hohlraumes hinein, der für den Metalleinsatz vorgesehen ist.
Dieser Teil des Federelementes wird durch eine entsprechende scharfe Kante an der
Stirnseite des Metalleinsatzes abgetragen. Da das Federelement in der maximal zusammengedrückten
Stellung nicht weiter federelastisch verformbar ist, hat das Federelement in dieser
Auslenkung die gleiche Funktion wie ein starrer Vorsprung oder Steg. Auf diese Weise
stellt das Federelement ein stabiles Widerlager für den eingeschobenen Metalleinsatz
dar.
[0015] Im Gegensatz zu einem starren Vorsprung bietet das Federelement den Vorteil einer
konstanten Erzeugung einer Anpreßkraft. Wie zuvor beschrieben, dient diese Anpreßkraft
einer noch besseren Versteifung des Kunststoffhohlprofiles und macht die Verwendung
einer Vielzahl von Schrauben zur Lagefixierung überflüssig.
[0016] Es ist eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung, daß der Metalleinsatz
ein geschlossenes, rechteckiges Querschnittsprofil aufweist. Das Querschnittsprofil
ist dabei zur Gewichtseinsparung insbesondere als Hohlprofil ausgebildet. Ein Metalleinsatz
mit einem geschlossenen Profil weist eine höhere Biegesteifigkeit und Verwindungssteifigkeit
auf, im Vergleich zu einem offenen Profilquerschnitt mit gleicher Wanddicke, und ähnlicher
Querschnittsfläche. Metalleinsätze mit rechteckigem Querschnitt sind als standardisierte
Metallprofile kostengünstig zu beschaffen und weisen zudem im Vergleich zu auch anderen
geschlossenen Profilformen eine sehr gute Biegesteifigkeit auf.
[0017] Bei einer anderen Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist vorgesehen, daß
der Metalleinsatz an seiner Stirnseite abgeschrägt ist, wobei die Fläche des Metalleinsatzes,
welche an der Anlagefläche anliegt, im Bezug zur gegenüberliegenden Fläche des Metalleinsatzes
vorsteht. Durch diese Ausgestaltung der Stirnseite des Metalleinsatzes wird gewährleistet,
daß der Metalleinsatz flächig auf der Anlagefläche der zur versteifenden Wand zu Liegen
kommt. Die Seitenfläche des Metalleinsatzes, welche auf der Anlagefläche der Hohlraumwand
angeordnet wird, steht gegenüber den anderen Seitenflächen des Metalleinsatzes vor,
damit diese Seitenfläche beim Einschieben des Metalleinsatzes als eine vorauseilende
Zentrierung dient. Insbesondere bei einem Kunststoffprofil mit einem starren Vorsprung
muß der Metalleinsatz zuerst sicher auf der Anlagefläche der zu versteifenden Wand
anliegen, damit nicht zu viel oder zu wenig Material von dem Vorsprung abgearbeitet
wird. Ein bevorzugter Winkel für die Abschrägung der Stirnseite liegt dabei im Bereich
von 45°.
[0018] Bei einer besonders vorteilhaften Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes ist vorgesehen,
daß die Vorderkante der vorstehenden Fläche des Metalleinsatzes angefast ist und die
Vorderkante der gegenüberliegenden Fläche des Metalleinsatzes als Schneide ausgebildet
ist. Das Anfasen der vorstehenden Stirnkante des Metalleinsatzes erleichtert das Einschieben
des Metalleinsatzes in das Kunststoffhohlprofil. Weiterhin wird durch die Fase ein
Aufkratzen oder Abschürfen der Anlagefläche vermieden. Die gegenüberliegende Stirnkante,
welche insbesondere zum Abtragen des an den Metalleinsatz heranreichenden Vorsprungs
dient, ist als Schneide oder Hobelmesser ausgebildet. Die Schneide kann dabei in einfacher
Weise durch Anschleifen der Vorderkante hergestellt werden. Die eigentliche Schneidkante
ist an der Außenseite der Fläche angeordnet und weist eine Schrägung auf, die zum
Innern des Metalleinsatzes hingerichtet ist. Somit wird der Schneidspan in den Hohlraum
des Metalleinsatzes geführt. Von dort können die Späne aus dem Kunststoffhohlprofil
entfernt werden.
[0019] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht auch darin, daß der Metalleinsatz
durch Sicken versteift ist. Durch diese Sicken kann der Metalleinsatz an höher belasteten
Stellen, beispielsweise im Bereich der Anlagefläche der zu versteifenden Wand, verstärkt
werden.
[0020] Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kunststoffhohlprofile
ist vorgesehen, daß zwei Flächen des Metalleinsatzes an je einer Anlagefläche zweier
zur versteifender Wände anliegen und daß entlang der jeweils der Anlagefläche gegenübeliegenden
Wand wenigstens ein Vorsprung oder Federelement angeordnet ist. Eine derartige Anordnung
eignet sich insbesondere für die Anwendungen, bei denen das Kunststoffhohlprofil zweiseitig
belastet wird. Eine derartige Belastung tritt beispielsweise bei Rahmenprofilen für
Fensterflügel mit großen Fensterscheiben auf. Das Kunststoffhohlprofil für den Fensterflügel
muß zum einen gegen Windbeanspruchung von vorne und gegen die Eigengewichtsbelastung
bei aufgeklappten Fenstern ausgelegt sein. Die paßgenaue Einbringung des Metalleinsatzes
geschieht dabei wie zuvor bei dem Kunststoffhohlprofil mit einer Anlagefläche beschrieben.
[0021] Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß an den Seitenwänden
des Hohlraumes, welche quer zur Wand mit der Anlagefläche angeordnet sind, Vorsprünge
ausgebildet sind, die in den Bereich für den Metalleinsatz ragen, und daß der Metalleinsatz
nach Abtragen der Teile der Vorsprünge, welche in den Bereich für den Metalleinsatz
ragen, beim Einschieben formschlüssig zwischen den Vorsprüngen angeordnet ist. Durch
die Anordnung von Vorsprüngen an den Flachen der Seitenwände des Hohlraumes, die nicht
gegenüber einer großen äußeren Belastung versteift werden müssen, wird die Lage des
Metalleinsatzes in dem Kunststoffhohlprofil zusätzlich fixiert. Somit wird ein Verschieben
des Metalleinsatzes parallel zur Anlagefläche verhindert. Auch wenn die Vorsprünge
keine flächige Versteifung gewähren, so stellen sie doch eine bereichsweise Verstärkung
der Seitenwände dar. Da die Vorsprünge in den Seitenbereichen keine großen Kräfte
aufnehmen müssen, können diese als Stege mit einer kleinen Querschnittsfläche ausgebildet
werden. Somit fallen beim Einschieben des Metalleinsatzes in das Kunststoffhohlprofil
kaum Späne an.
[0022] Des weiteren ist bei einer vorteilhaften Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
vorgesehen, daß der Vorsprung als Steg in Längsrichtung ausgebildet ist, dessen Querschnittsfläche
sich mit zunehmendem Abstand von der Wand verjüngt, an welcher der der Steg angeordnet
ist. Da der Vorsprung in diesem Bereich von dem Metalleinsatz abgeschürft oder abgetragen
wird, kann in diesem Bereich des Vorsprungs der Querschnitt verjüngt sein. Hingegen
muß am Fuß des Vorsprungs die Querschnittsfläche verbreitert sein, um eine gute Kraftabstützung
gegenüber den unbelasteten Wänden des Kunststoffhohlprofils zu erreichen.
[0023] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß der Vorsprung
in den Eckbereichen des Hohlraumes angeordnet ist. Die Eckbereiche des Hohlraumes
in dem Kunststoffhohlprofil weisen in der Regel eine größere Materialdicke als die
geraden Wände auf. Da Eckbereiche zusätzlich eine größere Biegesteifigkeit besitzen,
ist es vorteilhaft, die auf den Vorsprung wirkende Kraft in einen Eckbereich einzuleiten.
Hierdurch werden Verformungen durch die Stützkräfte im Innern des Kunststoffhohlprofiles
vermieden.
[0024] Weiterhin ist bei einer vorteilhaften Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
vorgesehen, daß das Federelement an das Kunststoffhohlprofil anextrudiert ist. Somit
kann das Federelement in unkomplizierter Weise gleichzeitig mit dem Kunststoffhohlprofil
hergestellt werden. Ein zusätzlicher Montagevorgang für das Federelement ist damit
überflüssig.
[0025] Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Kunststoffprofils besteht darin,
daß das Federelement ein zumindest teilweise parallel zur Anlagefläche verlaufender
Steg ist, der in seinem Fußbereich eine Querschnittsverjüngung aufweist. Durch die
Querschnittsverjüngung am Fuße des Steges wird eine "Soll"-Federstelle definiert.
Über die Größe und Ausformung dieser Querschnittsverminderung kann die Federkraft
des Federelementes eingestellt werden. Somit können in einfacher Weise Federelemente
mit unterschiedlichen Federkenndaten in Abhängigkeit von der Querschnittsverjüngung
hergestellt werden.
[0026] Des weiteren ist es bei einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kunststoffhohlprofils
vorteilhaft, daß das Federelement eine L-förmige Querschnittsfläche aufweist. Bei
einem Federelement mit einer L-förmigen Querschnittsfläche kann das Federverhalten
zusätzlich durch das Verhältnis der beiden Schenkellängen beeinflußt werden.
[0027] Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand einer schematischen Zeichnung
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Querschnittsansicht eines Kunststoffhohlprofils mit Vorsprung und eingeschobenem
Metalleinsatz;
- Fig. 2
- einen vergrößerten Ausschnitt der Querschnittsansicht des Kunststoffhohlprofils mit
Vorsprung gemäß Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Querschnittsansicht des Kunststoffhohlprofils mit Vorsprung und seitlichen Vorsprüngen
und mit eingeschobenem Metalleinsatz;
- Fig. 4
- eine Querschnittsansicht des Stirnbereichs eines Metalleinsatzes gemäß den Fig. 1
bis 3;
- Fig. 5
- eine Querschnittsansicht eines Kunststoffhohlprofils mit Federelementen und eingeschobenem
Metalleinsatz;
- Fig. 6
- einen vergrößerten Ausschnitt des Kunststoffhohlprofils mit Federelement gemäß Fig.
5 in Querschnittsansicht;
- Fig. 7
- eine Querschnittsansicht eines Kunststoffhohlprofils mit Federelement und seitlichen
Vorsprüngen und mit eingeschobenem Metalleinsatz;
- Fig. 8
- eine Querschnittsansicht des Stirnbereichs eines Metalleinsatzes gemäß den Fig. 5
bis 7;
- Fig. 9
- eine Querschnittsansicht eines Kunststoffhohlprofils mit Federelementen in einer maximal
verformten Stellung;
- Fig. 10
- eine vergrößerte Ansicht eines Ausschnittes mit dem Federelement gemäß der Querschnittsansicht
aus Fig. 9.
[0028] Fig. 1 zeigt schematisch ein erfindungsgemäßes Kunststoffhohlprofil 10 mit mehreren
Hohlräumen und eingeschobenem Metalleinsatz 11. Das Kunststoffhohlprofil 10 ist bei
diesem Ausführungsbeispiel als Rahmenprofil für einen Fensterflügel dargestellt. Die
Außenseite des Kunststoffhohlprofils 10, welche durch den Winddruck belastet wird,
ist die Wand 14. Aus Gründen der Wärmeisolierung sind in der Wand 14 kleinere Hohlräume
angeordnet. Zur Versteifung der Wand 14 ist in den zentralen Hohlraum 12 ein Metalleinsatz
11 eingeschoben. Der Metalleinsatz 11 meist ein geschlossenes, rechteckiges Hohlprofil
auf. Mit einer Seitenfläche 13 liegt der Metalleinsatz 11 flächig auf einer Anlagefläche
15 der Wand 14 an. Über diese Anlagefläche 15 wird die Wand 14 versteift.
[0029] Die Querschnittsfläche des Metalleinsatzes 11 ist in ihrer Höhen- und Breitenausdehnung
geringfügig kleiner ausgelegt als die Querschnittsfläche des Hohlraumes 12. Entlang
der Eckbereiche einer Hohlraumwand 18, welche der zu versteifenden Wand 14 gegenüberliegt,
sind je ein Vorsprung 16 und 17 angeordnet. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die
beiden Vorsprünge 16 und 17 als starre Stege ausgebildet. Die Vorsprünge 16 und 17
ragen mit ihren Teilabschnitten 20 und 21 in den Bereich des Hohlraumes 12 hinein,
welcher für den Metalleinsatz 11 vorgesehen ist. Diese Teilabschnitte 20 und 21 der
Vorsprünge 16 und 17 werden beim Einschiebevorgang des Metalleinsatzes 11 in den Hohlraum
12 abgeschnitten oder abgehobelt. Hierdurch wird der Metalleinsatz 11 paßgenau zwischen
der Anlagefläche 15 und den beiden Vorsprüngen 16 und 17 angeordnet.
[0030] Eine vergrößerte Einzelheit aus Fig. 1 ist in Fig. 2 dargestellt. Fig. 2 zeigt dabei
den Eckbereich des Hohlraumes 12, in welchem der Vorsprung 16 angeordnet ist. Es ist
auch schematisch der Teilabschnitt 20 des Vorsprungs 16 dargestellt, der beim Einschieben
des Metalleinsatzes 11 in den Hohlraum 12 abgetragen wurde. Bei diesem Ausführungsbeispiel
liegt der Metalleinsatz 11 lediglich über die Anlagefläche 15 sowie die beiden Vorsprünge
16 und 17 an dem Kunststoffhohlprofil 10 an.
[0031] In Fig. 3 wird ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Kunststoffhohlprofiles 30 mit
Vorsprüngen 16 und 17 dargestellt. Das gezeigte Querschnittsprofil ist als Profil
für einen Fensterrahmen geeignet. Die Elemente dieses Kunststoffhohlprofils, welche
den Elementen des in Fig. 1 und 2 beschriebenen Beispieles entsprechen, sind mit den
gleichen Bezugszeichen versehen. Zusätzlich zu der zuvor beschriebenen Anlage des
Metalleinsatzes 11 an der Anlagefläche 15 und an den Vorsprüngen 16 und 17 weist in
diesem Ausführungsbeispiel der Metalleinsatz 11 weitere Kontaktstellen mit dem Kunststoffhohlprofil
30 auf. Entlang der Seitenwände 25 und 26 des Hohlraumes 12, welche vertikal zu der
Anlagefläche 15 angeordnet sind, befinden sich weitere Vorsprünge 27 und 28. Diese
seitlichen Stege 27 und 28 verlaufen wie die Stützstege 16 und 17 in Längsrichtung
des Kunststoffhohlprofils 30, weisen aber eine kleinere Querschnittsfläche auf. Die
seitlichen Stege 27 und 28 dienen dazu, die jeweiligen Seitenwände 25 und 26 gegenüber
dem Metalleinsatz 11 bereichsweise abzustützen. Eine größere Kraftübertragung über
diese seitlichen Vorsprünge 27 und 28 ist nicht vorgesehen. Die seitlichen Vorsprüngen
27 und 28 ragen auch nur geringfügig in den Hohlraum 12 hinein. Somit werden die Spitzen
dieser seitlichen Vorsprünge 27 und 28 beim Hineinschieben des Metalleinsatzes 11
kaum oder gar nicht abgeschürft oder lediglich abgeknickt.
[0032] In Fig. 4 ist der Stirnbereich des Metalleinsatzes 11 in Querschnittsansicht dargestellt,
der in den Ausführungsbeispielen gemäß den Fig. 1 bis 3 verwendet wird. Die Seitenfläche
13 des Metalleinsatzes 11, die auf der Anlagefläche 15 zu Liegen kommt, steht gegenüber
der anderen Seitenfläche vor. Zwischen der vorstehenden Seitenfläche 13 und der gegenüberliegenden
Seitenfläche 22, die mit den Vorsprüngen in Verbindung kommt, ist eine Schräge ausgebildet.
[0033] Die vorstehende Seitenfläche 13 weist zum leichteren Einschieben an der Vorderkante
23 eine Fase auf. Durch das Vorauseilen der vorstehenden Seitenfläche 13 wird der
Metalleinsatz 11 in den Hohlraum 12 zentriert, und es wird weiterhin sichergestellt,
daß die Seitenfläche 13 flächig auf der Anlagefläche 15 aufliegt. Die Vorderkante
24 der zurückgesetzten Seitenfläche 22 des Metalleinsatzes 11 weist eine scharfe Kante
auf, die zum Abschneiden oder Abschürfen der Vorsprungsteile dienen, welche in den
Bereich des Hohlraums ragen, der für den Metalleinsatz 11 vorgesehen ist.
[0034] Fig. 5 zeigt eine Querschnittsansicht eines weiteren Ausführungsbeispieles eines
erfindungsgemäßen Kunststoffhohlprofiles 40 mit Federelementen und eingeschobenem
Metalleinsatz 41. Das dargestellte Kunststoffhohlprofil 40 ist wie bei dem Ausführungsbeispiel
in Fig. 1 als ein Rahmenprofil für Fensterflügel gestaltet. Die Außenseite einer Wand
44 stellt die durch Wind belastete Rahmenseite des Fensterflügels dar. Die Wand 44
dient auch zur Begrenzung eines zentralen Hohlraums 42, in welchem der Metalleinsatz
41 eingeschoben wird. Der Metalleinsatz 41 ist ein Hohlprofil mit rechteckiger, geschlossener
Querschnittsfläche. Eine Seitenfläche 43 des Metalleinsatzes 41 liegt flächig an einer
Anlagefläche 45 der Hohlraumwand 44 an. Hierdurch wird die Hohlraumwand 44 flächig
versteift.
[0035] Der Hohlraum 12 hat im wesentlichen einen rechteckigen Querschnitt, der geringfügig
größer ausgelegt ist als der rechteckige Querschnitt des Metalleinsatzes 41. Der Hohlraum
42 ist durch die Hohlraumwand 48, die der Anlagefläche 45 gegenüberliegt, und durch
zwei Seitenwände 55 und 56 begrenzt. Entlang der Hohlraumwand 48 sind zwei Federelemente
46 und 47 angeordnet. Die beiden Federelemente 46 und 47 sind dabei nicht direkt an
der Hohlraumwand 48 angebracht. Zur Erreichung einer besseren Federkraft sind diese
jeweils an den Seitenwänden 55 und 56 in geringem Abstand von der Hohlraumwand 48
angebracht und verlaufen entlang der Hohlraumwand 48. Bei diesem Ausführungsbeispiel
werden die Federelemente 46 und 47 als Teil des Kunststoffhohlraumprofils 40 mit diesem
im Extrusionsverfahren hergestellt. Die Federelemente 46 und 47 werden beim Einschieben
des Metalleinsatzes 41 elastisch verformt und in Richtung der Hohlraumwand 48 gedrückt.
Die derart gespannten Federelemente 46 und 47 üben auf den Metalleinsatz 41 eine Federkraft
aus, die den Metalleinsatz 41 auf die Anlagefläche 45 drückt. Auf diese Weise wird
eine besonders gute Versteifung der Hohlraumwand 44 erreicht.
[0036] Der Aufbau des Federelementes 46 ist in Fig. 6 in einer vergrößerten Detailansicht
dargestellt. Hieraus ist ersichtlich, daß das Federelement 46 eine L-förmige Querschnittsfläche
aufweist. Der lange Schenkel der L-förmigen Querschnittsfläche ist im Bereich der
Hohlraumwand 48 an der Seitenwand 55 angeordnet. Das freie Ende des kürzeren Schenkels
des L-förmigen Querschnittsprofils steht mit dem Metalleinsatz 41 in Kontakt und übt
auf diesen die durch die elastische Verformung hervorgerufene Federkraft aus. Bei
dieser Ausführungsform des Kunststoffhohlprofils 40 kommt das Federelement 46 nicht
in Berührung mit der Hohlraumwand 48. Das Federelement 46 weist im Bereich der Verbindungsstelle
zwischen dem längeren Querschnittsschenkel und der Seitenwand 55 eine Kerbe 59 auf.
Diese Kerbe 59 stellt eine Querschnittsverjüngung dar und dient als "Soll"-Federstelle.
Durch die Gestaltung der Kerbe 59 und der Schenkelgeometrie kann die Federcharakteristik
des Federelementes 46 beeinflußt werden.
[0037] In Fig. 7 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Kunststoffhohlprofils 60 mit
Federelementen dargestellt. Das Kunststoffhohlprofil 60 kann wie das Profil gemäß
Fig. 3 als ein Rahmenelement für Fensterrahmen verwendet werden. Die Anordnung und
Funktion der beiden Federlemente 46 und 47 sind analog zu dem Ausführungsbeispiel
gemäß der Fig. 5 und 6. Der eingeschobene Metalleinsatz 41 kommt bei diesem Ausführungsbeispiel
auch mit Vorsprüngen 57 und 58 entlang der Seitenwände 55 und 56 des Hohlraumes 42
in Kontakt. Diese Vorsprünge 57 und 58 sind mit den Vorsprüngen 27 und 28 des Ausführungsbeispieles
gemäß Fig. 3 vergleichbar. Die Vorsprünge 57 und 58 dienen der Führung des Metalleinsatzes
41 beim Einschieben in den Hohlraum 42 und der bereichsweisen Abstützung der Seitenwände
55 und 56.
[0038] Ein Metalleinsatz 41, der in den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 5 bis 7 Verwendung
findet, ist in Fig. 8 in einer geschnittenen Teilansicht dargestellt. Die Seitenfläche
43 des Metalleinsatzes 41, welche mit der Anlagefläche 45 der zu versteifenden Hohlraumwand
44 zur Anlage kommt, steht gegenüber der abgewandten Seitenfläche 52 des Metalleinsatzes
41 vor. Durch die vorstehende Seitenfläche 43 wird der Metalleinsatz 41 zuverlässig
auf der Anlagefläche 45 angeordnet und zentriert. Zur Erleichterung des Einschiebens
ist die Vorderkante 53 der Seitenfläche 43 an der Stirnseite 49 angefast. Die Vorderkante
54 des Metalleinsatzes 41, die beim Einschieben des Metalleinsatzes 41 die Federelemente
46 und 47 zusammendrückt und spannt, weist ebenfalls eine gerundete Fase auf. Somit
ist sichergestellt, daß bei dieser Ausführungsform keine ungewünschten Abschürfungen
an den Federelementen 46 und 47 entstehen.
[0039] In Fig. 9 ist eine weitere Ausführungsform eines Kunststoffhohlprofiles 70 mit Metalleinsatz
11 in Querschnittsansicht dargestellt, welches im wesentlichen identisch mit dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 5 ist. Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 weisen bei
diesem Kunststoffhohlprofil 70 die Federelemente 46 und 47 eine größere Querschnittsfläche
auf. Der Schenkel des L-förmigen Querschnitts, der mit dem Metalleinsatz 11 in Berührung
kommt, ist bei diesem Ausführungsbeispiel länger und mit einer größeren Materialstärke
ausgelegt. Durch die Vergrößerung dieses Querschnittsschenkels der Federelemente 46
und 47 ist es möglich, daß das jeweilige Federelement 46 und 47 maximal elastisch
verformt wird. Die maximale elastische Verformung ist erreicht, wenn die Federelemente
46 und 47 mit der Hohlraumwand 48 zur Anlage kommen. Eine weitere Auslenkung der Federelemente
46 und 47 ist dann nicht mehr möglich. Ab dieser maximalen Auslenkung verhalten sich
die Federelemente 46 und 47 jeweils wie ein starrer Vorsprung.
[0040] In Fig. 10 ist die Einzelheit gemäß Fig. 9 in Vergrößerung dargestellt. Hieraus ist
ersichtlich, daß das Federelement 46 bei diesem Ausführungsbeispiel maximal ausgelenkt
ist. Trotz dieser maximalen Auslenkung ragt ein Teil 50 des Federlementes 46 in den
Bereich des Hohlraumes 42 hinein, der für den Metalleinsatz 11 vorgesehen ist. Dieser
Federelementabschnitt 50 ist in Fig. 10 schematisch dargestellt. Beim Einschieben
des Metalleinsatzes 11 in den Hohlraum 42 wird dieser Teil 50 des Federelementes 46
abgetragen.
[0041] Hierfür weist der Metalleinsatz 11 eine scharfe Kante an der Stirnseite des Flächenbereichs
auf, der mit den Federelementen 46 und 47 in Berührung kommt. Ein derartiger Metalleinsatz
11 wurde zuvor in Zusammenhang mit Fig. 4 näher beschrieben. Bei dieser Ausführungsform
des Kunststoffhohlprofils 70 sind die Vorteile einer kraftschlüssigen und einer formschlüssigen
Anordnung des Metalleinsatzes 11 in dem Hohlraum 42 kombiniert. Durch das Anliegen
der Federelemente 46 und 47 an der Hohlraumwand 48 verhalten Sich die beiden Federelemente
46 und 47 unter Belastung des Kunststoffhohlprofils 70 wie starre Vorsprünge. Wird
die Anlagefläche 45 nicht von außen belastet, so üben die Federelemente 46 und 47
auf den Metalleinsatz 11 eine kontinuierliche Kraft aus. Durch diese Federkraft wird
der Metalleinsatz 11 auf die Anlagefläche 45 gepreßt, wodurch eine Lagefixierung des
Metalleinsatzes 11 in dem Hohlraum 42 stattfindet.
[0042] Bei diesen erfindungsgemäßen Kunststoffhohlprofilen mit Metalleinsatz kann nunmehr
der Metalleinsatz maschinell ohne Gefahr einer Rißbildung und bei optimaler Versteifung
der zu verstärkenden Wand in einem Hohlraum des Kunststoffhohlprofiles eingeschoben
werden. Durch die optimale formschlüssige und/oder kraftschlüssige Anordnung des Metalleinsatzes
in dem Hohlraum wird gleichzeitig eine aufwendige zusätzliche Befestigung des Metalleinsatzes
durch Schrauben in dem Kunststoffhohlprofil überflüssig. Des weiteren können nunmehr
die materialbedingten groben Maßtoleranzen im Innern von Kunststoffhohlprofilen ausgeglichen
werden, wodurch Kunststoffhohlprofile mit einer gleichbleibend hohen Biegesteifigkeit
und Verwindungssteifigkeit hergestellt werden können.
1. Kunststoffhohlprofil, insbesondere für Fenster- oder Türrahmen, mit wenigstens einem
Hohlraum, in welchem ein Metalleinsatz in Längsrichtung zur Versteifung eingeschoben
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Querschnittsfläche des Hohlraumes (12) geringfügig größer ist als die Querschnittsfläche
des Metalleinsatzes (11),
daß wenigstens eine Fläche (13) des Metalleinsatzes (11) an einer Anlagefläche (15)
einer zu versteifenden Wand (14) des Hohlraumes (12) anliegt, daß wenigstens ein Vorsprung
(16, 17) entlang der Wand (18) des Hohlraumes (12) angeordnet ist, welche der Wand
(14) mit der Anlagefläche (15) gegenüberliegt, daß der Vorsprung (16, 17) in den Bereich
des Hohlraumes (12) ragt, welcher für den einzuschiebenden Metalleinsatz (11) vorgesehen
ist,
daß der Metalleinsatz (11) zumindest in demjenigen Bereich seiner vorderen Stirnseiten
(19) scharfkantig ausgebildet ist, welcher beim Einschieben des Metalleinsatzes (11)
in den Hohlraum (12) mit dem Vorsprung (16, 17) in Berührung kommt, und
daß der Metalleinsatz (11) nach Abtragen des Vorsprungteils (20, 21), welcher in den
Bereich für den Metalleinsatz (11) ragt, und nach dem Einschieben formschlüssig zwischen
der Anlagefläche (15) und dem Vorsprung (16, 17) angeordnet ist.
2. Kunststoffhohlprofil, insbesondere für Fenster- oder Türrahmen, mit wenigstens einem
Hohlraum, in welchem ein Metalleinsatz in Längsrichtung zur Versteifung eingeschoben
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Querschnittsfläche des Hohlraumes (42) geringfügig größer ist als die Querschnittsfläche
des Metalleinsatzes (41),
daß wenigstens eine Fläche (43) des Metalleinsatzes (41) an wenigstens einer Anlagefläche
(45) einer zu versteifenden Wand (44) des Hohlraumes (42) anliegt, daß wenigstens
ein Federelement (46, 47) entlang der Wand (48) des Hohlraumes (42), welche der Wand
(44) mit der Anlagefläche (45) gegenüberliegt, vorgesehen ist,
daß das Federelement im unverformten Zustand in den Bereich des Hohlraumes (42) ragt,
der für den einzuschiebenden Metalleinsatz (41) vorgesehen ist, und daß der Metalleinsatz
(41) in dem Hohlraum (42) zwischen der Anlagefläche (45) und dem durch den eingeschobenen
Metalleinsatz (42) elastisch verformten Federelement (46, 47) angeordnet ist.
3. Kunststoffhohlprofil nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Federelement (46, 47) auch im elastisch verformten Zustand in den Bereich
des Hohlraumes (42) ragt, welcher für den einzuschiebenden Metalleinsatz (42) vorgesehen
ist, und
daß der Metalleinsatz (42) nach Abtragen des Abschnitts (50, 51) des Federelementes
(46, 47), welches in den Bereich für den Metalleinsatz (42) ragt, und nach dem Einschieben
form- und kraftschlüssig zwischen der Anlagefläche (45) und dem elastisch verformten
Federelement (46, 47) angeordnet ist.
4. Kunststoffhohlprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Metalleinsatz (11; 41) ein geschlossenes, rechteckiges Querschnittsprofil
aufweist.
5. Kunststoffhohlprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Metalleinsatz (11; 41) an seiner Stirnseite (19; 49) abgeschrägt ist, wobei
die Fläche (13; 43) des Metalleinsatzes (11; 41), welche an der Anlagefläche (15;
45) anliegt, in Bezug zur gegenüberliegenden Fläche (22; 52) des Metalleinsatzes (11;
41) vorsteht.
6. Kunststoffhohlprofil nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Vorderkante (23; 53) der vorstehenden Fläche (13; 43) des Metalleinsatzes
(11; 41) angefast und eine Vorderkante (24; 54) der gegenüberliegende Fläche (22;
52) des Metalleinsatzes (11; 41) als Schneide ausgebildet ist.
7. Kunststoffhohlprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Metalleinsetz (11; 41) durch Sicken versteift ist.
8. Kunststoffhohlprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Flächen des Metalleinsatzes (11; 41) an je einer Anlagefläche zweier zu versteifender
Wände anliegen, und
daß entlang der jeweils der Anlagefläche gegenüberliegenden Wand wenigstens ein Vorsprung
oder Federelement angeordnet ist.
9. Kunststoffhohlprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den Seitenwänden (25, 26; 55, 56) des Hohlraumes (12; 42), welche quer zur
Wand (14; 44) mit der Anlagefläche (15; 45) angeordnet sind, Vorsprünge (27, 28; 57,
58) ausgebildet sind, die in den Bereich für den Metalleinsatz (11; 41) ragen, und
daß der Metalleinsatz (11; 41) nach Abtragen der Teile der Vorsprünge (27, 28; 57,
58), welche in den Bereich für den Metalleinsatz (11; 41) ragen, und nach dem Einschieben
formschlüssig zwischen den Vorsprüngen (27, 28; 57, 58) angeordnet ist.
10. Kunststoffhohlprofil nach einem der Ansprüche 1, 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorsprung (16, 17) als Steg in Längsrichtung ausgebildet ist, dessen Querschnittsfläche
sich mit zunehmenden Abstand von der Wand (18) verjüngt, an der der Steg angeordnet
ist.
11. Kunststoffhohlprofil nach einem der Ansprüche 1 oder 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorsprung (16, 17) in den Eckbereichen des Hohlraumes (12) angeordnet ist.
12. Kunststoffhohlprofil nach einem der Ansprüche 2, 3, 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Federelement (46, 47) an das Kunststoffhohlprofil (40) anextrudiert ist.
13. Kunststoffhohlprofil nach einem der Ansprüche 2, 3, 8, 9 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Federelement (46, 47) ein zumindest teilweise parallel zur Anlagefläche (45)
verlaufender Steg ist, der in seinem Fußbereich eine Querschnittsverjüngung (59) aufweist.
14. Kunststoffhohlprofil nach einem der Ansprüche 2, 3, 8, 9, 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Federelement (46, 47) eine L-förmige Querschnittsfläche aufweist.