[0001] Die Erfindung betrifft ein Flugzeit-Massenspektrometer mit Gasphasen-Ionenquelle
nach dem Oberbegriff des Anspruch 1.
[0002] Bei der Flugzeit-Massenanalyse gibt es einen Start-Zeitpunkt, ab welchem eine Gruppe
von Ionen im Flugzeit-Massenspektrometer gestartet wird. Am Ende einer Flugstrecke
wird die Zeit gemessen, welche das jeweilige ankommende Ion benötigt hat und hieraus
die Masse des betreffenden Ions ermittelt.
[0003] In einer Gasphasen-Ionenquelle eines Flugzeit-Massenspektrometers wird als Abzugsvolumen
der Raumbereich der Ionenquelle verstanden, aus welchem, beginnend ab dem Start-Zeitpunkt,
Ionenbahnen auf die Oberfläche des Detektors des Flugzeit-Massenspektrometers führen.
[0004] Der Start-Zeitpunkt der Flugzeit-Analyse kann z.B. gegeben sein durch
- den Zeitpunkt, in dem neutrale Teilchen eines im Abzugsvolumen befindlichen zu untersuchenden
Gases durch den Puls einer das Abzugsvolumen durchstrahlenden Laserstrahl- oder Elektronenstrahlquelle
ionisiert werden.
- den Zeitpunkt des Anschaltens der Elektrodenspannungen der Ionenquelle. In diesem
Fall handelt es sich meist darum, Ionen zu untersuchen, da Ionen nur dann in das Abzugsvolumen
gelangen können, wenn an den Elektroden der Ionenquelle keine Spannungen anliegen.
[0005] Als Nebenfunktion können in einem Flugzeit-Massenspektrometer auch die erzeugten
Elektronen nachgewiesen werden. Für die Elektronen kann man in Analogie auch ein Abzugsvolumen
definieren. Das Abzugsvolumen für die Ionen muß nicht mit dem Abzugsvolumen für die
Elektronen deckungsgleich sein. Diese beide Volumina werden aber zumindest sich teilweise
überlappen. Üblicherweise werden die Elektronen in der entgegengesetzten Richtung
zu den Ionen aus der Quelle abgezogen.
[0006] Da der wesentlich häufigere Fall der Nachweis von Ionen ist, wird im Folgenden hauptsächlich
darauf eingegangen. Wenn allerdings im Folgenden Ionen und deren Bahnen diskutiert
werden, so trifft in entsprechender Analogie dasselbe für Elektronen und deren Bahnen
zu.
[0007] In jedem Fall findet in der Ionenquelle, anschließend an den Start-Zeitpunkt, die
erste Beschleunigungsphase der am Detektor ankommenden Ionen statt. Oft werden die
Ionen in der Ionenquelle auch bis auf die Endgeschwindigkeit beschleunigt. Es kann
sein, daß die Ionenquelle noch Elektroden zur Fokussierung der am Detektor ankommenden
Ionen enthält. Es kann aber auch sein, daß die Elektroden zur Fokussierung separat
angeordnet sind, d.h. die am Detektor ankommenden Ionen die Quelle in einer Richtungs-
und Ortsverteilung verlassen, welche für den weiteren Transport durch das Massenspektrometer
ungeeignet ist, und aus diesem Grunde noch eine separate Fokussierung nötig ist.
[0008] Im Abzugsvolumen ist eine hohe Teilchendichte zum Startzeitpunkt vorteilhaft, da
die am Detektor ankommende Anzahl von Ionen proportional zu dieser Dichte ist. Somit
ist die Größe des Abzugsvolumens und die Dichte der darin enthaltenen Teilchen ein
direktes Maß für die Empfindlichkeit des Flugzeit-Massenspektrometers.
[0009] Ein weiteres wichtiges Qualitätsmerkmal eines Flugzeit-Massenspektrometers ist sein
dynamischer Bereich. Als dynamischer Bereich ist hier der Faktor gemeint, um welchen
das Signal einer bestimmten Masse kleiner als das Signal anderer Massen sein darf,
ohne durch zu falschen Zeiten ankommende Ionen dieser anderen Massen zugedeckt zu
werden.
[0010] Diese beiden Qualitätsmerkmale werden durch Stöße der Ionen mit Molekülen oder Atomen
auf ihrer Bahn zum Detektor beeinträchtigt. Hierbei müssen zwei Arten von Stößen auseinandergehalten
werden:
1. Stöße, welche die Geschwindigkeit oder Richtung der Ionen derart ändern, daß sie
nicht mehr am Detektor ankommen. Sofern diese Art von Stoß nur bei einem geringen
Anteil der Ionen auftritt, wird hierdurch der dynamische Bereich und die Empfindlichkeit
des Massenspektrometers nicht wesentlich verringert.
2. Stöße, welche die Geschwindigkeit oder Richtung der Ionen nur geringfügig verändern,
so daß sie immer noch am Detektor ankommen, jedoch zu falschen Zeiten. Diese Stöße
verringern zwar die Empfindlichkeit nur in ebenso geringem Maße wie Stöße der ersten
Sorte. Da der dynamische Bereich proportional zum Quotient (richtig ankommende)/(falsch ankommende) Ionen ist, und die Anzahl der falsch ankommenden
Ionen hier im Nenner steht, ist der Einfluß dieser Art Stöße auf den dynamischen Bereich
des Flugzeit-Massenspektrometers sehr groß.
Die Anzahl von Stößen der Ionen mit Molekülen oder Atomen auf ihrer Bahn zum Detektor
ist proportional zum vakuumtechnischen Restgasdruck in den entsprechenden Bereichen
der Flugbahn.
[0011] Um eine hohe Empfindlichkeit des Flugzeit-Massenspektrometers zu erreichen, ist es
also notwendig, eine hohe Teilchendichte im Abzugsvolumen zu erreichen. Um einen hohen
dynamischen Bereich des Flugzeit-Massenspektrometers zu bewirken, muß ein möglichst
niedriger Restgasdruck erzielt werden. Sollen beide Qualitätsmerkmale optimiert werden,
so entsteht in vielen Anwendungsfällen der Flugzeit-Massenspektrometrie an Gasphasenteilchen
das Problem, daß eine hohe Teilchendichte im Abzugsvolumen auch eine hohe Belastung
mit unerwünschtem Gasballast, welcher den Restgasdruck erhöht, bedeutet.
[0012] Üblicherweise wird das Flugzeit-Massenspektrometer in verschiedene Bereiche unterschiedlichen
Druckes aufgeteilt, welche von der Probeneinführung, d.h. der Erzeugung des zu untersuchenden
Gas- bzw. Ionenstrahls, bis zur Ionenquelle und entlang der Flugstrecke im Flugzeit-Massenspektrometers
nach absteigendem Druck geordnet sind. Damit weder der zu untersuchende Gas bzw. Ionenstrahl,
noch die Ionen auf ihrer Bahn vom Abzugsvolumen zum Detektor, behindert werden, werden
angrenzende Bereiche durch Gas-Strömungsimpedanzen verbunden. Dieses Vorgehen erlaubt
eine hohe Teilchendichte im Abzugsvolumen, und dennoch einen niedrigen Restgasdruck
bzw. niedrige Stoßwahrscheinlichkeit auf der Flugstrecke des Flugzeit-Massenspektrometers.
[0013] Gas-Strömungsimpedanzen sind hier zu verstehen als Öffnungen kleinen Querschnitts,
welche groß genug sind, um die Ionen auf ihren Bahnen zum Detektor passieren zu lassen,
deren Leitwert für Gase jedoch wesentlich niedriger ist als die Pumpleistung der Pumpe
des Bereichs mit dem niedrigeren Druck.
[0014] Im einfachsten Fall handelt es sich bei einer Gas-Strömungsimpedanz um eine Öffnung
bestimmten Querschnitts in der Trennwand zwischen Bereichen verschiedenen Druckes.
Rohre oder rohrähnliche Gebilde haben jedoch einen wesentlich kleineren Gasleitwert
als Öffnungen gleichen Querschnitts und sind darum in vielen Fällen vorzuziehen.
[0015] Skimmer sind kegelige Gebilde mit Öffnung in der Spitze, welche dem Gasstrom entgegen
weist. Skimmer haben ähnlichen Gasleitwert wie Öffnungen gleichen Querschnitts und
sind vorzuziehen, falls der Gasstrom eine hohe Dichte aufweist.
[0016] Der Veröffentlichung von Michael et al. (Review of Scientific Instruments, Band 63(10),
Seiten 4277-4284, 1992) kann man entnehmen, daß das Flugzeit-Massenspektrometer in
mehrere Bereiche mit verschiedenem Druck aufgeteilt ist, wobei der Bereich, in welchem
sich das Abzugsvolumen befindet, einen höheren Restgasdruck aufweist als Teile der
Ionenflugbahn. Jedoch sind, wie man Kapitel "C. TOF operation" entnehmen kann, die
Ionenquelle, eine Gas-Strömungsimpedanz ("A restriction of 1 in. tubing is placed
between the flight tube and the main chamber"), und die Fokussierungselektroden einzeln
und getrennt angeordnete Einheiten.
[0017] Der Nachteil dieser separaten Anordnung von Ionenquelle und Gas-Strömungsimpedanz
ist, daß die Ionen eine relativ lange Strecke noch sich durch das dichte Gas in der
Ionenquelle bewegen müssen und dadurch eine große Stoßwahrscheinlichkeit für Ionen
mit Restgasteilchen besteht. Im Übrigen scheint bei der oben genannten Gas-Strömungsimpedanz
der Durchmesser zu groß oder die Länge zu klein gewählt zu sein, da der Druckunterschied
der beiden Bereiche weniger als einen Faktor 4 ausmacht (2 × 10⁻⁶ bzw. 6 × 10⁻⁷).
[0018] Die Offenlegungsschrift DE 41 08 462 A1 und die Veröffentlichung von Rohwer et al.
(Zeitschrift für Naturforschung, Band 43a, Seiten 1151-1153, 1988) zeigen, wie ein
Skimmer getrennt von der Ionenquelle vor der Ionenquelle angeordnet ist. Hier ist
die Strecke zwischen Skimmeröffnung und Abzugsvolumen relativ groß.
[0019] Dies ist aus folgenden Gründen von Nachteil: Man möchte, daß der zu untersuchende
Gas bzw. Ionenstrahl das Abzugsvolumen durchquert, da von hier aus die Ionen auf ihrer
Flugbahn ins Massenspektrometer gestartet werden. Wenn Teile des zu untersuchenden
Gas bzw. Ionenstrahls das Abzugsvolumen nicht durchqueren, so tragen diese Teile nicht
zur Erhöhung der Empfindlichkeit bei, sie erhöhen lediglich den Restgasdruck und verringern
damit den dynamischen Bereich des Flugzeit-Massenspektrometers. Da der zu untersuchende
Gas bzw. Ionenstrahl immer mehr oder weniger divergent ist, sind die Anteile, welche
das Abzugsvolumen nicht durchqueren umso größer, je größer der Abstand Skimmer/Abzugsvolumen
ist. Ein großer Abstand ist also von Nachteil, da sich bei großer Gasbelastung des
Ionenquellen-Bereichs, und damit hohem Restgasdruck, nur eine geringere Teilchendichte
im Abzugsvolumen erzielen läßt. Dies hat eine verringerte Empfindlichkeit und einen
niedrigeren dynamischen Bereich des Flugzeit-Massenspektrometers zur Folge.
[0020] Der Erfindung liegt dementsprechend die Aufgabe zugrunde, ein Flugzeit-Massenspektrometer
mit Gasphasen-Ionenquelle anzugeben, welches gleichermaßen eine hohe Empfindlichkeit
sowie einen hohen dynamischen Bereich aufweist.
[0021] Insbesondere ist es Aufgabe dieser Erfindung, ein Flugzeit-Massenspektrometer mit
Gasphasen-Ionenquelle anzugeben, welches eine hohe Teilchendichte im Abzugsvolumen
zuläßt, gleichzeitig aber einen niedrigen Restgasdruck auf der Flugstrecke der Ionen
vom Abzugsvolumen zum Detektor aufweist.
[0022] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0023] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in zwei oder mehr Bereiche unterschiedlichen
Druckes aufgeteilt, wobei Gas-Strömungsimpedanzen jeweils zwei Bereiche miteinander
verbinden. Dabei wird/werden die Gas-Strömungimpedanz(en), um möglichst nah an das
Abzugsvolumen heranzukommen, direkt in Elektroden der Ionenquelle integriert. Dies
hat den Vorteil, daß eine maximale Teilchendichte im Abzugsvolumen bei gleichzeitig
minimaler Stoßwahrscheinlichkeit in der Flugstrecke des Massenspektrometers erreicht
werden kann.
[0024] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0025] Im Folgenden wird nun anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
die Erfindung näher beschrieben und erläutert.
[0026] Fig. 1 zeigt die einfachste Möglichkeit, die Gas-Strömungsimpedanz in eine der Elektroden
zu integrieren. Das beschleunigende Feld wird hier definiert durch eine Repellerelektrode(1)
und eine Beschleunigungselektrode(2). Diese beiden Elektroden definieren in diesem
Beispiel das beschleunigende Feld der Ionenquelle.
[0027] Bei dieser Ausführungsform ist nur in die Beschleunigungselektrode(2) eine Strömungsimpedanz(3)
integriert. Die Beschleunigungselektrode trennt den Bereich des Beschleunigungsfeldes
mit dem höheren Druck
p1 von dem Bereich der Flugstrecke im Flugzeit-Massenspektrometer mit niedrigerem Druck
p2. Bei der Gas-Strömungsimpedanz kann es sich z.B., wie in
Fig. 1 gezeigt und in Anspruch 2 ausgeführt, um eine Lochblende handeln.
[0028] Wie in
Fig. 1 gezeigt, kann der zu untersuchende Gas- bzw. Ionenstrahl(10), entsprechend Anspruch
12, senkrecht zur Beschleunigungsrichtung in die Ionenquelle eingeschossen werden.
Ionisierte Teilchen, welche sich zum Start-Zeitpunkt im Abzugsvolumen(11) befinden,
werden entlang der gezeichneten Bahnen(12) ins Flugzeit-Massenspektrometer beschleunigt.
[0029] Als Beschleunigungsrichtung wird hier die Richtung verstanden, in welche die Ionen
anschließend an den Startzeitpunkt beschleunigt werden.
[0030] Bei der Ausführungsform von
Fig. 1 sind die Bahnen(12) der Ionen nach der Gas-Strömungsimpedanz(3) divergent und müssen
anschließend noch fokussiert werden. Dies kann durch bereits bekannte Linsenkonstruktionen
erreicht werden, und wird deshalb hier nicht näher beschrieben.
[0031] Fig. 2 entspricht im wesentlichen
Fig. 1, statt einer Lochblende wird die Strömungsimpedanz(3) durch ein Rohr gebildet. Ein
Rohr hat einen wesentlich geringeren Gas-Leitwert als eine Lochblende gleichen Querschnitts.
[0032] Fig. 3 zeigt beispielhaft eine Ausführungsform nach Anspruch 14 bzw. 16. Hierbei dient die
zusätzliche Elektrode(4) zwischen der Repellerelektrode(1) und der Beschleunigungselektrode(2)
dazu, die Ionen auf parallelen Bahnen(12) durch die Strömungsimpedanz(3) zu lenken.
Unter Umständen kann es vorteilhaft sein, hinter der Gas-Strömungsimpedanz weitere
Elektroden anzubringen.
[0033] Soll ein Laser- oder Elektronenstrahl zur Ionisierung durch das Abzugsvolumen geschossen
werden, so müssen dafür Durchtrittsöffnungen in der Elektrode(4) vorgesehen werden.
Es ist auch möglich, die Elektrode(4) in zwei Teile zu zerlegen, wovon eine näher
zur Repellerelektrode(1), und eine näher zur Beschleunigungselektrode(2) gelegen ist.
Die Strahlen können zwischen diesen beiden Teilen hindurch gezielt werden.
[0034] Diese Anordnung wird in
Fig. 4 gezeigt, welche damit auch ein Beispiel, entsprechend den Ansprüchen 14 bzw. 16 angibt.
Hierbei dienen die beiden Elektroden(4,5) zwischen der Repellerelektrode(1) und der
Beschleunigungselektrode(2) dazu, die Ionen auf sich kreuzenden Bahnen(12) durch die
Strömungsimpedanz(3) zu lenken. Unter Umständen kann es vorteilhaft sein, hinter der
Gas-Strömungsimpedanz weitere Elektroden anzubringen. Ebenso ist es möglich, für die
beiden zusätzlichen Elektroden(4,5) unterschiedliche Radii zur Achse der Ionenquelle
zu wählen.
[0035] Teilt man die Elektroden(4,5) entlang einer, in
Fig. 4 gestrichelt mit (
B - B') markierten, Normalebene des zu untersuchenden Gas- bzw. Ionenstrahls(10) in zwei
symmetrische Hälften, so kann man ein transversales elektrisches Feld, auch genannt
Ablenkfeld, erzeugen. Dieses Ablenkfeld kann die transversalen Geschwindigkeitskomponenten
der geladenen Teilchen ändern.
[0036] Außer einem notwendigen, kleinen Spalt zwischen den beiden Hälften, behalten dann
die Elektroden(4,5) ihre zylindersymmetrische Form. Dies hat folgende Vorteile:
- Zieht man die zylindersymmetrischen Anteile des Feldes von dem gesamten elektrischen
Feld ab, d.h. setzt man die linken und rechten Hälften der geteilten Elektroden(4,5)
auf gegengleiche Potentiale, und die übrigen, ungeteilten Elektroden(1,2) auf Massepotential,
so entsteht in einem großen Bereich entlang der Achse ein elektrisches Feld, dessen
Feldstärke in transversaler Richtung nur schwach von den transversalen Koordinaten
abhängt.
- Zieht man die transversalen Anteile des Feldes von dem gesamten elektrischen Feld
ab, d.h. setzt man die linken und rechten Hälften der geteilten Elektroden(4,5) auf
gleiche Potentiale, so verbleibt als Rest ein nahezu zylindersymmetrisches elektrisches
Feld. In einem zylindersymmetrischen Feld werden die Ionen isotrop fokussiert bzw.
defokussiert, und somit sind dann nach der Ionenquelle keine anisotropen Linsenelemente
nötig. Anisotrope Linsenelemente sind generell aufwendiger, teurer und schwerer zu
justieren als zylindersymmetrische Linsenelemente.
[0037] Zusätzlich zu den optimalen Feldeigenschaften hat die zylindersymmetrische Ausbildung
der Ablenkelektroden den weiteren Vorteil, daß die Ablenkelektroden zunächst als Drehteil
hergestellt werden können. In einem anschließenden Arbeitsgang können sie dann in
zwei Teile zerlegt werden.
[0038] Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform nach Anspruch 20. Hierbei werden die erzeugten Elektronen
entlang der gezeigten Elektronenbahnen(13) durch eine Gas-Strömungsimpedanz(6) in
der Repellerelektrode(1) abgezogen. Durch die Gas-Strömungsimpedanz(6) entlang der
Elektronenbahnen(13) ist, gesehen in
Fig. 5, links von der Repellerelektrode(1) der Druck
p3 niedriger als der Druck
p1 in der Beschleunigungsstrecke.
[0039] Bei der Ausführungsform von
Fig. 5 ist der Elektronenstrahl(13) nach der Gas-Strömungsimpedanz(6) divergent und muß
anschließend noch fokussiert werden. Dies kann durch bereits bekannte Linsenkonstruktionen
erreicht werden, und wird deshalb hier nicht näher beschrieben.
[0040] Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform nach Anspruch 10. Hierbei wird der zu untersuchende Gas-
bzw. Ionenstrahl(10) parallel zur Beschleunigungsrichtung durch den Skimmer(6) in
die Ionenquelle eingeschossen. Für diese Ausführungsform der Erfindung ist der Druck
p3 vor dem Skimmer größer als der Druck
p1 in der Beschleunigungsstrecke.
[0041] Elektroden, welche gleichzeitig Trennwände zwischen Bereichen verschieden Drucks
darstellen, müssen mit dem Gehäuse verbunden werden, um ihre Funktion erfüllen zu
können. Falls die betreffende Elektrode auf Masse- bzw. Gehäusepotential liegt, ist
dies einfach. Falls eine Elektrode, die gleichzeitig eine Trennwand zwischen Bereichen
verschiedenen Drucks darstellen soll, sich nicht auf Massepotential befindet, muß
zwischen dieser Elektrode und dem Gehäuse ein Isolator vorgesehen werden. Wenn dieser
Isolator flächig zwischen Elektrode und Gehäuse geklebt wird, können dadurch Probleme
z.B. durch Ausgasen des Klebers, Gaseinschlüsse zwischen Isolator und Elektrode, usw.
entstehen.
[0042] Fig. 7 zeigt eine mögliche Lösung, falls eine Elektrode, die gleichzeitig eine Trennwand
zwischen Bereichen verschiedenen Drucks darstellen soll, sich nicht auf Massepotential
befindet. Wie gezeigt, überlappen sich die Elektrode(2) und die Gehäusewand(31), berühren
sich aber nicht. Der Abstand zwischen beiden wird, wie hier beispielhaft gezeigt,
durch eine Saphirkugel(32) festgelegt. Der Spalt zwischen der Elektrode(2) und der
Gehäusewand(31) soll so klein gewählt werden, daß der Leitwert für Gase deutlich kleiner
ist als die Pumpleistung der Pumpe des Bereichs mit dem niedrigeren Druck. Es versteht
sich, daß die Elektrode(2) gegen die Gehäusewand gedrückt werden muß. Dies kann durch
bereits bekannte Methoden bewirkt werden, weshalb hier nicht näher darauf eingegangen
wird.
1. Flugzeit-Massenspektrometer,
- welches in eine Anzahl Bereiche mit unterschiedlichen Drücken p1,p2,p3,... aufgeteilt ist,
- wobei die Bereiche mittels Gas-Strömungsimpedanzen(3,6) verbunden sein können,
mit Gasphasen-Ionenquelle,
- welche eine Anzahl von Elektroden(1,2,4,5) zur Erzeugung von elektrischen Feldern
aufweist,
- in welcher als Abzugsvolumen(11) ein Raumbereich definiert ist, in welchem sich
Ionen zum Start-Zeitpunkt der Massenanalyse befinden können, deren Masse durch Messung
ihrer Flugzeit bestimmt werden soll, und
- welche einen weiteren geometrisch zusammenhängenden Raumbereich aufweist,
a) der das Abzugsvolumen(11) umfaßt,
b) der vollständig von einem beschleunigendem Feld durchsetzt ist, und
c) in welchem die nachzuweisenden Ionen oder Elektronen in einer unmittelbar auf den
Start-Zeitpunkt der Massenanalyse folgenden, zeitlich zusammenhängenden, ersten Beschleunigungsphase
wenigstens auf einen Teil ihrer Driftgeschwindigkeit im Flugzeit-Massenspektrometer
beschleunigt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere der Elektroden(1,2,4,5) jeweils
- Gas-Strömungsimpedanzen(3,6) zwischen Bereichen unterschiedlichen Druckes enthalten,
und gleichzeitig
- das elektrische Feld in einem oder beidem der genannten Raumbereiche der Ionenquelle
beeinflussen können.
2. Flugzeit-Massenspektrometer mit Gasphasen-Ionenquelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gas-Strömungsimpedanz(3,6) durch ein Loch in einer Elektrode(1,2) dargestellt
wird.
3. Flugzeit-Massenspektrometer mit Gasphasen-Ionenquelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gas-Strömungsimpedanz(3,6) durch ein Rohr an oder in einer Elektrode(1,2)
dargestellt wird.
4. Flugzeit-Massenspektrometer mit Gasphasen-Ionenquelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gas-Strömungsimpedanz(3,6) durch einen Skimmer an einer Elektrode(1,2) dargestellt
wird.
5. Flugzeit-Massenspektrometer mit Gasphasen-Ionenquelle nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung in einer Elektrode(1,2), welche eine Gas-Strömungsimpedanz(3,6)
darstellt, mit einem Metallnetz abgedeckt ist.
6. Flugzeit-Massenspektrometer mit Gasphasen-Ionenquelle nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung in einer Elektrode(1,2), welche eine Gas-Strömungsimpedanz(3,6)
darstellt, nicht mit einem Metallnetz abgedeckt ist.
7. Flugzeit-Massenspektrometer mit Gasphasen-Ionenquelle nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß einzelne Öffnungen in den Elektroden(1,2) mit Metallnetzen abgedeckt sind, während
andere Öffnungen in den Elektroden(1,2) nicht mit Metallnetzen abgedeckt sind.
8. Flugzeit-Massenspektrometer mit Gasphasen-Ionenquelle nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrische Feld zwischen den Elektroden(1,2,4,5) ein statisches Feld ist.
9. Flugzeit-Massenspektrometer mit Gasphasen-Ionenquelle nach einem der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrische Feld zwischen den Elektroden(1,2,4,5) zeitlich variabel ist.
10. Flugzeit-Massenspektrometer mit Gasphasen-Ionenquelle nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Flugrichtung des zu untersuchenden Gas- bzw. Ionenstrahls(10) parallel zur
Beschleunigungsrichtung der Ionen in der Ionenquelle ist.
11. Flugzeitmassenspektrometer mit Gasphasen-Ionenquelle nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß in die Repellerelektrode(1) eine Gas-Strömungsimpedanz(6) integriert ist.
12. Flugzeit-Massenspektrometer mit Gasphasen-Ionenquelle nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß die Flugrichtung des zu untersuchenden Gas- bzw. Ionenstrahls(10) einen rechten
Winkel mit der Beschleunigungsrichtung der Ionen in der Ionenquelle einnimmt.
13. Flugzeit-Massenspektrometer mit Gasphasen-Ionenquelle nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß die Flugrichtung des zu untersuchenden Gas- bzw. Ionenstrahls(10) einen beliebigen
Winkel mit der Beschleunigungsrichtung der Ionen in der Ionenquelle einnimmt.
14. Flugzeit-Massenspektrometer mit Gasphasen-Ionenquelle nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Gas-Strömungsimpedanz(3,6), gesehen in Flugrichtung der Ionen bzw. Elektronen,
eine oder mehrere zusätzliche Elektroden(4,5) angebracht sind.
15. Flugzeit-Massenspektrometer mit Gasphasen-Ionenquelle nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Gas-Strömungsimpedanz(3,6), gesehen in Flugrichtung der Ionen bzw.
Elektronen, eine oder mehrere zusätzliche Elektroden angebracht sind.
16. Flugzeit-Massenspektrometer mit Gasphasen-Ionenquelle nach einem der Ansprüche 1 bis
13, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich mehrere Elektroden vor und nach der Gas-Strömungsimpedanz(3,6) angebracht
sind.
17. Flugzeit-Massenspektrometer mit Gasphasen-Ionenquelle nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Elektroden(1,2,4,5), welche das beschleunigende elektrische Feld
definieren können, sich weitere Elektroden befinden, welche ein transversales Feld
erzeugen können, das der Änderung der transversalen Geschwindigkeitskomponenten der
geladenen Teilchen dienen kann.
18. Flugzeit-Massenspektrometer mit Gasphasen-Ionenquelle nach einem der Ansprüche 14
bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen Elektroden(z.B. 4,5) vor oder nach der Gas-Strömungsimpedanz(3,6)
- entlang der Normalebene zu der Richtung des zu untersuchenden Gas bzw. Ionenstrahls
in zu dieser Ebene symmetrische Hälften geteilt sind, die ein transversales Feld erzeugen
können, das der Änderung der transversalen Geschwindigkeitskomponenten der geladenen
Teilchen dienen kann,
- im wesentlichen zylindersymmetrische Form um die Achse in Beschleunigungsrichtung
der Ionenquelle haben.
19. Flugzeit-Massenspektrometer mit Gasphasen-Ionenquelle nach einem der Ansprüche 17
oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die das transversale elektrische Feld erzeugende Elektroden zusätzlich noch
symmetrisch zu der Ebene, welche durch die Beschleunigungsrichtung und den zu untersuchenden
Gas- bzw. Ionenstrahl(10) definiert wird, geteilt sind.
20. Flugzeit-Massenspektrometer mit Gasphasen-Ionenquelle nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu den erzeugten Ionen die erzeugten Elektronen abtransportierbar
sind und auf den Elektronenbahnen(13) innerhalb der Ionenquelle eine Gas-Strömungsimpedanz(6)
vorgesehen ist.
21. Befestigung einer Elektrode(1,2), welche
- im Flugzeit-Massenspektrometer eine Trennwand zwischen Bereichen unterschiedlichen
vakuumtechnischen Gasdrucks darstellt, und
- sich nicht auf dem Potential des Gehäuses befindet,
an einer Gehäusewand(31),
dadurch gekennzeichnet, daß
- sich die Gehäusewand(31) und die Elektrode(1,2) teilweise überlappen,
- zwischen der Gehäusewand(31) und der Elektrode(1,2) ein Spalt verbleibt, welcher
mittels eines Isolator-Distanzstückes(32) festgelegt wird, und
- der Spalt zwischen beiden Flächen so gering gehalten wird, daß der durch ihn dargestellte
Leitwert für Gase kleiner als die Pumpleistung der Pumpe des Bereichs mit dem niedrigeren
vakuumtechnischen Gasdruck ist.