[0001] Die Erfindung betrifft einen Spender für Hygieneartikel wie zusammenfaltbare Beutel,
Taschentücher oder dergleichen, mit einem kastenförmigen Gehäuse und mit auswechselbar
im Gehäuse angeordneten, die Hygieneartikel enthaltenden Behältnis aus biegsamen Material
wie Karton.
[0002] Eine bekannte Spendevorrichtung dieser Art (EP-0 381 821 A1) ist zweiteilig ausgebildet
und weist ein an der Wand anzubringendes schalenförmiges Unterteil auf, in das ein
aus Karton bestehendes Behältnis für Hygieneartikel eingesteckt werden kann, woraufhin
das Ganze mit einem mittels Schnappverschluß aufsetzbaren haubenförmigen Deckel verschlossen
wird, durch dessen zentrale Öffnung die Hygieneartikel herausgezogen werden könne.
Das zweiteilige Gehäuse der bekannten Vorrichtung ist verhältnismäßig kostspielig,
da es teilweise doppelwandig ausgebildet ist und somit verhältnismäßig viel Material
erfordert. Hinzukommt, daß für die Herstellung des zweiteiligen Gehäuses zwei Spritzformen
benötigt werden, die einen zusätzlichen Kostenaufwand hervorrufen. Daher ist diese
bekannte Vorrichtung im allgemeinen nur für die Erfüllung gehobener Ansprüche gerechtfertigt.
[0003] Ein anderer bekannter Spender (DE-GM 91 07 537.8) weist ein kastenförmiges Gehäuse
auf, das als in sich geschlossener starrer Kasten ausgebildet ist, der an einer Stirnseite
zum Einschieben und Herausziehen eines die Hygienartikel enthaltenden auswechselbaren
Behältnisses aus Karton oder dergleichen offen ist. Das Gehäuse weist an seiner Rückseite
Halteeinrichtungen in Form von Langlöchern, Selbstklebern oder dergleichen zum Anbringen
desselben an einer Wand, wie der Wand eines Badezimmers, auf und enthält in seiner
Vorderseite eine Öffnung, mit der eine entsprechende Öffnung des eingesetzten Behältnisses
in Flucht zu bringen ist, um durch diese Öffnung die in dem eingesetzten Behältnis
zusammengefaltet enthaltenden Hygienartikel einzeln nacheinander herausziehen und
somit entnehmen zu können. Das Gehäuse enthält im Inneren Vorsprünge in Form von keilförmigen
Stegen, die sich in Richtung der offenen Stirnseite des Gehäuses verjüngen, zum klemmenden
Halten des eingeschobenen Behältnisses.
[0004] Dieser Einschubspender wird meist im Gaststätten- und Hotelgewerbe verwendet. Hier
wird der Kasten meist mit der Einschuböffnung nach unten weisend an einer Wand wie
einer Badezimmerwand befestigt. Dies bietet den Vorteil, daß Spritzwasser nicht von
oben in den Kasten und somit in das die Hygieneartikel enthaltende Behältnis dringen
kann. Bei einer Anordnung mit einer nach unten offenen Stirnseite, gerät diese nicht
in das Blickfeld der Benutzer, was auch aus ästethischen Gründen wünschenswert ist.
[0005] Es hat sich jedoch gezeigt, daß die haltgebenden, sich nach unten verjüngenden Stege
nicht immer einen ausreichenden Halt des Kartons im Spender bieten. Dies hat verschiedene
Ursachen. Zum einen konnte es oft beobachtet werden, daß das die Einschubspender nachfüllende
Personal oftmals die Nachfüllkartons nicht vollständig in den Einschubspender einführt,
was auch darauf zurückzuführen ist, daß zum vollständigen Einschieben der Packung
in den Einschubspender kein Druckpunkt zu überwinden ist, oder ein Geräusch vernehmbar
wird, wenn die Packung vollständig eingeschoben ist. Die Folge ist, daß der Nachfüllkarton
nur unvollständig gegen die Vorsprünge gedrückt ist, und durch Erschütterungen langsam
nach unten herausfällt.
[0006] Ein zweites Problem enstand dadurch, daß gleichzeitig in einem Raum, wie ein Badezimmer,
verschiedene Hygieneartikel, wie zusammenfaltbare Beutel, Taschentücher oder dergleichen,
bereitgehalten werden müssen. Dazu sind mehrere Spender erforderlich. Da die Spender
zumeist an verschiedenen Punkten eines Raumes, wie zum Beispiel eines Badezimmers,
aufgehängt sind, ist es erforderlich, ein bestimmtes Hygieneprodukt in einem bestimmten
Spender bereithalten zu können. Hierbei kann es leicht zum Vertauschen verschiedener
Hygieneprodukte kommen.
[0007] Ein weiteres Problem besteht darin, daß auch mit minderwertigen Produkten gefüllte
Kartons in die Spender verbracht werden können. Solcher Art gefüllte Kartons werden
zumeist von Billigproduzenten angeboten.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Spender zu schaffen, der einen
verbesserten Halt des eingesetzten Behältnisses ermöglicht und der ein Vertauschen
verschiedener einzuführender mit bestimmten Hygieneartikeln gefüllter Behältnisse
verhindert. Ferner soll der vollständige Anschlag des Behältnisses im Spender deutlich
angezeigt werden.
[0009] Weiterhin soll vermieden werden, daß mit minderwertigen Hygieneartikeln gefüllte
Kartons in die Spender verbracht werden können.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung der eingangs genannten Gattung
gelöst, welche die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Schutzanspruches 1 aufweist.
Vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0011] Im Gegensatz zum vorbekannten Stand der Technik ist im Inneren der erfindungsgemäßen
Vorrichtung eine Vorrichtung angebracht, die es ermöglicht, den Halt des Behältnisses
zu vergrößern, ein Signal in Form eines zu überwindenden Druckpunktes und eines deutlich
vernehmbaren Tones zu liefern, das das vollständige Einführen des Behältnisses anzeigt
und das verhindert, daß Behältnisse mit falschen Hygieneartikeln in den Spender untergebracht
werden. Darüber hinaus ermöglicht diese Vorrichtung die leichtere Entnahme des Inhalts
des Behältnisses.
[0012] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist auf der Innenfläche
der der Öffnung gegenüberliegenden Stirnseite mittig ein keilförmiger Vorsprung angebracht,
dessen Längsseite parallel zu der Vorder- und Rückwand des Gehäuses ausgerichtet ist.
Das einzuführende Behältnis weist eine Sollbruchstelle in Form einer Perforationslinie
auf, die dieselbe Form, Länge und Lage wie das freie Ende des Vorsprungs aufweist.
Beim Einführen des Behältnisses wird dieses gegen den Vorsprung gedrückt, muß hier
einen Widerstand in Form eines Druckpunktes überwinden, durch den Druck durchtrennt
das freie Endes des Vorsprungs das Behältnis entlang der Perforationslinie des Behältnisses,
wonach das Behältnis gegen den Druck keilförmiger Stege und des Vorsprungs vollständig
in das Gehäuse eingeführt wird. Darüberhinaus vergrößert der Vorsprung die Reibung
zwischen Karton und Gehäuse, wodurch der Halt des Behältnisses im Gehäuse vergrößert
wird. Diese Reibung kann dadurch verstärkt werden, daß der Vorsprung eine vergrößerte
Oberfläche in Form einer Aufrauhung od. dgl. aufweist.
[0013] Durch verschiedenartige Anordnungen von einzelnen oder mehreren Vorsprüngen auf der
Innenfläche der der Öffnung gegenüberliegenden Stirnseite einerseits und verschiedenen
Formen von Sollbruchstellen auf dem Behälter andererseits wird es ermöglicht, daß
einem mit bestimmten Vorsprunges versehenen Gehäuse nur bestimmte, mit einem bestimmten
Hygienprodukt gefüllte, Behältnisse zugeführt werden können.
[0014] Weiterhin wird vorteilhafterweise erreicht, daß der oder die Vorsprünge einen Druck
auf den Inhalt des Behältnisses ausüben, wodurch der Inhalt leichter entnehmbar ist.
[0015] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Spenders schematisch
dargestellt, und zwar zeigt
- Fig. 1
- eine schaubildliche Ansicht der Vorrichtung schräg von oben, wobei ein in das Gehäuse
der Vorrichtung einzuschiebendes Behältnis vor dem Gehäuse gezeigt ist,
- Fig. 2
- einen Querschnitt der Vorrichtung,
- Fig. 3
- eine Aufrißzeichnung des Gehäuses mit einem alternativ ausgeführten Vorsprung schräg
von vorne.
[0016] Der in Fig. 1 und Fig. 2 gezeigte Einschubspender weist ein Gehäuse (1) auf, bei
dem auf der Innenfläche der oberen Stirnseite (2) ein als Steg ausgebildeter Vorsprung
(3) angebracht ist, der ein freies Ende (4) und zwei seitliche Kanten (5 und 6) aufweist.
Die beiden seitlichen Kanten (5 und 6) verjüngen sich zum freien Ende (4) hin, so
daß der Steg (3) keilförmig ausgebildet ist. Eine Öffnung (12) auf der Vorderseite
des Gehäuses (1) dient dazu, Hygieneartikel wie Beutel, Taschentücher oder dergleichen
aus einem einzuschiebenden Behältnis (8) zu entnehmen. Eine obere Kante (9) des Behältnis
(8) weist eine mit der Lage, Form und Länge der unteren Kante (4) des Steges (3) korrespondierende
Sollbruchstelle in Form einer Perforationslinie (10) auf. Das Behältnis (8) weist
darüber hinaus eine Öffnung (11) auf, die mit der Öffnung (12) des Gehäuses (1) in
Flucht gebracht werden muß, um die Hygieneartikel aus dem Behältnis zu entnehmen.
[0017] Auf der der Öffnung (12) des Gehäuses (1) gegenüberliegenden Seite sind innerhalb
des Gehäuses (1) Stege (13) vorgesehen, welche keilförmig oder konisch ausgebildet
sind und im mittleren Bereich beginnen und in ihrer Höhe und Breite in Richtung zur
Stirnwand (2) zunehmen, an der sie enden. Die Oberseite der Stege (13) ist abgerundet.
Die Stege (13) dienen dazu, die Oberseite des eingeschobenen Behältnisses (8) von
innen gegen die die Öffnung des Gehäuses (1) beinhaltende Wand des Gehäuses (1) zu
drücken, damit das Behältnis (8) durch Reibungskontakt im Gehäuse (1) gehalten wird.
Die Keilform der Stege (13) erleichtert das Einschieben von Behältnissen (8).
[0018] In einer bevorzugten Anordnung ist das Gehäuse an einer Wand, wie einer Badezimmerwand,
der Gestalt angebracht, daß eine untere Öffnung (7), die der Stirnseite (2) des Gehäuses
(1) gegenüberliegt, senkrecht nach unten weist. In diese Öffnung (7) des Gehäuses
(1) wird das Behältnis (8) eingeführt. Stößt die obere Kante (9) des Behältnisses
(8) gegen das freie Ende (4) des Vorsprungs (3) des Gehäuses (1), entsteht ein Druck,
der zum vollständigen Einschieben des Behältnisses (8) überwunden werden muß. Wird
dieser Druck überwunden, durchtrennt das freie Ende (4) des Vorsprungs (3) die Perforationslinie
(10) des Behältnisses (8), wodurch das Behältnis bis zum vollständigen Anschlages
der oberen Kante (9) des Behältnisses (8) an die obere Stirnseite (2) des Gehäuses
eingeschoben werden kann. Entlang der Perforationslinie (10) der oberen Kante (9)
des Behältnisses (8) entsteht eine Reibung zwischen dem Behältnis (8) und dem Vorsprung
(3) des Gehäuses (1). Dadurch, daß der Inhalt des Behältnisses (8), in Form von Hygienebeuteln,
Taschentücher oder dergleichen, flexibel ist, wird der Inhalt durch den Vorsprung
(3) nicht zerstört, sondern durch den Vorsprung (3) nach unten gedrückt, wodurch das
Volumen im Behältnis (8) abnimmt. Dadurch wird sich der Inhalt des Behältnisses (8)
leichter aus diesem entnehmen lassen.
[0019] In Fig. 3 ist eine alternative Ausführung des Steges (3) dargestellt, wobei das untere
Ende (4) des Vorsprungs (3) einen pfeilförmigen Querschnitt aufweist, wodurch das
freie Ende (4) als Widerhaken dient und den Halt des Behältnisses (8) im Gehäuse (1)
vergrößert.
[0020] Ein oder mehrere Stege, Stifte oder dergleichen können auf beliebige Weise im Inneren
des Gehäuses (1) befestigt sein, so daß sich eine Vielzahl von Spendervarianten ergibt.
Sind die Hygieneartikel beinhaltenden Behältnisse mit entsprechenden Sollbruchstellen
ausgestattet, können sie nur in eine bestimmte Variante eines Spenders eingeführt
werden. Dadurch kann es ausgeschlossen werden, daß bestimmte Hygieneartikel in einem
nicht dafür bestimmten Spender verbracht werden. Ist es nötig, in einem Raum, wie
ein Badezimmer, mehrere Spender für mehrere Hygieneartikel aufzuhängen, können den
Spendern durch die verschiedenartige Anordnung der Stege, Stifte oder dergleichen
nur die jeweils dafür bestimmten Hygieneartikel zugeführt werden. Gleichzeitig wird
dadurch das Verbringen von minderwertigen Produkten in die Spender verhindert.
1. Spender für Hygieneartikel wie zusammenfaltbare Beutel, Taschentücher od. dgl., mit
einem kastenförmigen Gehäuse und mit auswechselbar in dem Gehäuse angeordneten, die
Hygieneartikel enthaltenden Behältnis aus biegsamen Material wie Karton,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (1) wenigstens einen in sein Inneres ragenden Vorsprung (3) enthält
und das Behältnis im Bereich der Vorsprünge (3) mit Sollbruchstellen (10) zum Einstechen
der Vorsprünge (3) versehen ist.
2. Spender nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge (3) als freistehende
Stege, Stifte, konische Zapfen oder Widerhaken ausgebildet sind.
3. Spender nach Anspruch oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge (3) einstückig
mit der Wand des Gehäuses (1), an der sie sich befinden, ausgebildet sind.
4. Spender nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche
der Vorsprünge (3) aufgerauht ist.
5. Spender nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Querseiten
(5,6) des als Steg ausgebildeten Vorsprungs (3) in einem Winkel zueinander verlaufen
und der Steg somit zu seinem freien Ende (4) keilförmig verjüngt ist.
6. Spender nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der als Steg
ausgebildete Vorsprung (3) an seinem freien Ende (4) mit einem pfeilförmigen Profil
versehen ist.
7. Spender nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der als konischer
Zapfen ausgebildete Vorsprung mit einer pfeilförmigen äußeren Spitze versehen ist.
8. Spender nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse
(1) einstückig aus Kunststoff geformt, beispielsweise gespritzt, ist und ein offenes
Stirnende aufweist, wobei an der dem offenen Ende des Gehäuses gegenüberliegenden
Stirnwand des Gehäuses (1) wenigstens ein in das Gehäuse (1) hineinragender Vorsprung
(3) angeformt ist.
9. Spender nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Sollbruchstellen
(10) Perforationen in der Wandung des Behältnisses sind.