[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackung aus Papierwerkstoff, insbesondere für rieselfähiges
Gut, vorzugsweise für Waschpulver, mit einem unteren Behälterteil mit einem Boden
und mit Seitenwänden, sowie mit einem Deckel, der mit Deckelwänden die Seitenwände
des unteren Behälterteils übergreift und der mit einer seiner Deckelwände an eine
Rückwand des unteren Behälterteils angelenkt ist, wobei an die Innenseiten der beiden
Seitenwände und der Vorderwand der Verpackung ein Reißband angeklebt ist, mit dem
man mit Hilfe einer Aufreißlasche das Material dieser drei Wände längs einer horizontalen
Linie voneinander trennen kann, so daß der Deckel hochgeklappt und wieder verschlossen
werden kann, und mit einem Trageband zum Tragen der Verpackung.
[0002] Herkömmliche Verpackungen mit den genannten Merkmalen haben einen Tragegriff aus
einem Kunststoffband, der an die Seitenwände des unteren Behälterteils angenietet
ist. Diese bekannten Verpackungen haben aber den Nachteil, daß sie insgesamt drei
verschiedene Materialien verwenden, nämlich zum einen den Papierwerkstoff für die
eigentliche Verpackung, fernerhin das Trageband aus Kunststoffmaterial und schließlich
die beiden Nieten aus Metall für die Anlenkung des schwenkbaren Tragegriffs an den
Seitenwänden der Verpackung. Mit diesen bekannten Verpackungen ist also keine Monoentsorgung
möglich.
[0003] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Verpackung dieses Typs
so auszugestalten, daS eine Monoentsorgung möglich ist, ohne daS darunter die Gebrauchsfähigkeit
der Verpackung leidet.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß dadurch, daß das Trageband ebenfalls
aus Papierwerkstoff besteht und am Deckel befestigt ist und daß im oberen Bereich
der Vorderwand des unteren Behälterteils eine Arretierungslasche vorgesehen ist, die
in einen Schlitz am Deckel eingeschoben werden kann.
[0005] Man verlegt somit die Befestigung für den Tragegriff (Trageband) vom unteren Behälterteil
in den Deckel und kann daher das Trageband ebenfalls aus Papierwerkstoff fertigen.
Das Trageband wird mit seinen Enden im Deckel festgeklebt, so daß das Trageband nicht
mehr verschwenkt werden muß, wie dies bei den am unteren Deckelteil angenieteten Kunststoff-Tragebändern
nach dem Stand der Technik der Fall war. Ein Verschwenken des aus Papierwerkstoff
bestehenden Tragebands könnte nämlich zu einem Reißen des Bandes führen und aus diesem
Grunde sieht man erfindungsgemäß eine Befestigung des Tragebands am Deckel vor.
[0006] Wenn man jetzt die (gefüllte) Verpackung trägt, nachdem sie durch Betätigung des
Reißbands geöffnet worden ist, so muß hier für eine geeignete Arretierung des Deckels
am unteren Verpackungsteils gesorgt werden und hierfür ist die erfindungsgemäße Arretierungslasche
vorgesehen.
[0007] Das Trageband aus dem Papierwerkstoff mitsamt seiner Befestigung am Deckel sowie
die zugehörige Arretierungslasche, die den Deckel wieder verschließbar am unteren
Behälterteil arretiert, lösen somit zusammen die Erfindungsaufgabe.
[0008] Der Schlitz im Deckel soll einerseits vom Verbraucher leicht angelegt werden können
und andererseits soll das Material des Deckels im Bereich des Schlitzes an der Innenseite
unverletzt sein, damit das Waschpulver nicht durch Perforationen, die den Schlitz
ausbilden, nach außen gelangen kann. Auch soll bei verschlossener Verpackung keine
Feuchtigkeit in das Innere der Verpackung gelangen können, weil Waschpulver bekanntlich
hygroskopisch ist. Aus diesem Grunde wird es bevorzugt, wenn der Schlitz im Deckel
von außen angestanzt ist, so daß die innere Wand des Papierwerkstoffs unverletzt bleibt.
Der Verbraucher drückt dann mit dem Daumen das Material im Bereich der Anstanzung
durch und schafft somit den Schlitz, in den dann zum Wiederverschließen die Arretierungslasche
eingesteckt wird.
[0009] Zur Erhöhung der Stabilität der Verpackung und auch für die Anbringung der Arretierungslasche
wird es bevorzugt, wenn die Verpackung zwei Zuschnitte aufweist, nämlich einen Außenzuschnitt,
der den Boden, alle Wände und den Deckel der Verpackung ausbildet, sowie einen Innenzuschnitt,
der alle Wände und die Arretierungslasche ausbildet, und der innen an den Wänden des
Außenzuschnitts anliegt.
[0010] Die Arretierungslasche wird vorzugsweise auf die Außenseite des Innenzuschnitts gefaltet.
Nach dem Aufreißen der Verpackung durch den Verbraucher kann daher die Arretierungslasche
leicht gegriffen werden und fernerhin behindert bei dieser bevorzugten Ausgestaltung
die Arretierungslasche nicht das Befüllen der Verpackung.
[0011] Weiterhin wird es bevorzugt, wenn die Arretierungslasche über seitliche Perforationen
mit dem Material der betreffenden Wand des Innenzuschnitts verbunden ist. Die Perforationen
erhöhen die Dichtigkeit der Verpackung, verglichen mit hier ebenfalls möglichen seitlichen
Schnitten.
[0012] Für das Trageband aus dem Papierwerkstoff wird es bevorzugt, wenn im Deckel ein länglicher
Ausschnitt vorgesehen ist, wenn an die Innenseite des Deckels ein Tragezuschnitt,
ebenfalls aus Papierwerkstoff, angeklebt ist, und wenn an die Außenseite des Tragezuschnitts
das Trageband angeklebt ist, das den Ausschnitt durchgreift.
[0013] Damit das Trageband die notwendige Länge zum Tragen erhält, wobei dennoch das Trageband
flach anliegend am Deckel sein kann und dann wenig Platz einnimmt, wird es bevorzugt,
wenn das Trageband auf sich gefaltet ist.
[0014] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert,
aus dem sich weitere wichtige Merkmale ergeben. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen flach gelegten Außenzuschnitt zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Verpackung;
- Fig. 2
- einen zugehörigen und ebenfalls flach gelegten Innenzuschnitt für diese Verpackung;
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf ein weiteres Verpackungsteil, nämlich auf das Trageband mit zugehörigen
Teilen;
- Fig. 4
- in zur Verdeutlichung auseinandergezogener Darstellung eine Ansicht in Richtung des
Pfeiles A von Fig. 3;
- Fig. 5
- perspektivisch den unteren Behälterteil der fertigen Verpackung;
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf den zugehörigen Deckel, wobei auch die Spitze der Arretierungslasche
beabstandet vom Zugehörigen Schlitz im Deckel angedeutet ist.
[0015] Zunächst sollen anhand von Fig. 1 und 2 die wesentlichen Zuschnitteile erläutert
werden, aus denen eine erfindungsgemäße Verpackung besteht.
[0016] Fig. 1 zeigt den Außenzuschnitt, der eine Rückwand 1, eine rechte Seitenwand 2, eine
Vorderwand 3 und eine linke Seitenwand 4 hat. An die freie Kante der Rückwand 1 ist
eine Klebelasche 5 angelenkt, die mit dem anderen Ende der Seitenwand 4 verklebt wird,
wie durch die Klebezone 6 angedeutet.
[0017] An die unteren Kanten der Wände 1 - 4 sind Bodenlaschen 7 angelenkt und an ihre oberen
Kanten sind - von links nach rechts - and die Wände 1 - 4 angelenkt Deckellaschen
8 - 11.
[0018] Der in Fig. 2 gezeigte Innenzuschnitt hat eine Rückwand 31, daran anschließend eine
linke Seitenwand 32, daran wiederum anschließend eine Vorderwand 33 und schließlich
eine rechte Seitenwand 34. (Die rechten und linken Seitenwände in den Zuschnitten
nach Fig. 1 und 2 können natürlich auch gegeneinander vertauscht werden; diese Ausdrücke
werden hier nur gebraucht, um die Seitenwände voneinander unterscheiden zu können.)
[0019] Der Innenzuschnitt nach Fig. 2 wird auf die Innenseite des Außenzuschnitts nach Fig.
1 aufgelegt, so daß die einander entsprechenden Wände sich decken. Vorzugsweise werden
beide Zuschnitte in diesem Zustand miteinander verklebt, beispielsweise werden die
Seitenwände 2 und 32 miteinander verklebt. (Die Seitenwand 34 ist hier zweistückig
ausgebildet und beide Teile sind über eine Klebezone 12 miteinander zu einem viereckigen
Ring verklebt, ganz wie dies auch bei dem Zuschnitt nach Fig. 1 der Fall ist.)
[0020] Von der Außenseite her ist die Deckellasche 10 etwa halbkreisförmig angestanzt, wie
bei Pos. 13 angedeutet.
[0021] In der Deckellasche 8 ist ein länglicher Ausschnitt 14 vorgesehen, der zum Durchtritt
eines Tragebands dient, wie dies weiter unten noch näher erläutert wird.
[0022] Etwa im oberen Viertel der Wände 1 - 4 ist auf die Innenseite dieses Außenzuschnitts
nach Fig. 1 ein Reißband 5 aufgeklebt, das aus reißfestem Material besteht, entweder
aus Kunststoffmaterial oder auch aus Papierwerkstoff. An einem Ende endet das Reißband
in einer Grifflasche 16.
[0023] An die obere Kante der Vorderwand 3 des Innenzuschnitts nach Fig. 2 ist eine Arretierungslasche
17 angelenkt, die über seitliche Perforierungen 18 derart mit dem Material der Vorderwand
33 verbunden ist, daß die Lasche im Bereich der Perforierungen 18 abgetrennt werden
kann. Unten ist die Lasche über eine Knicklinie 19 an die Vorderwand 33 angelenkt.
[0024] Die Fig. 3 und 4 zeigen ein weiteres Verpackungsteil, an dem ein Trageband 20, ebenfalls
aus Papierwerkstoff, befestigt ist. Das Trageband befindet sich mit seinen Enden zwischen
einem rechteckigen, unteren Zuschnitt 21 und einem oberen, rahmenförmigen Zuschnitt
22. Die beiden Zuschnitte 21, 22 sind miteinander verklebt, wie bei Pos. 23 angedeutet,
wobei die Enden 24 des Tragebands 20 zwischen die beiden Zuschnitte 21, 22 eingelegt
und dort ebenfalls mit diesen Zuschnitten verklebt sind. Dadurch wird eine stabile
Konstruktion geschaffen und Fig. 4 zeigt auch, daß das Trageband bei Pos. 25 auf sich
gefaltet sein kann.
[0025] Fig. 6 läßt erkennen, daß das Trageband 20 den Ausschnitt 14 von unten durchgreift
und dann zum Tragen der Verpackung von oben gegriffen werden kann, wozu der Ausschnitt
14 in der Mitte verbreitert ist.
[0026] Die perspektivische Darstellung des Verpackungs-Unterteils nach Fig. 5 ist gedanklich
durch den Deckel nach Fig. 6 zu ergänzen, der an die rückwärtige Kante 26 des Unterteils
nach Fig. 5 angelenkt ist.
[0027] Die aufgefaltete Verpackung wird beim Hersteller mit Waschpulver befüllt und verschlossen.
Der Verbraucher öffnet die Verpackung, indem er mit Hilfe der Grifflasche 16 das Material
der Wände 2, 3 und 4 durchtrennt. (Um nicht auch das Material der Rückwand 1 durchzutrennen,
was nicht beabsichtigt ist, kann das Reißband 15 an der Faltlinie zwischen den Wänden
1, 2 durchtrennt sein oder das Reißband erstreckt sich nur über die Wände 2, 3 und
4.)
[0028] Jetzt kann die Verpackung dadurch geöffnet werden, daß man den Deckel hochklappt,
wobei sich eine Faltlinie in Höhe des Reißbandes 15 in der Rückwand 1 ausbildet. Diese
Faltlinie kann dort auch vorgeprägt sein. Der Verbraucher kann also das in der Verpackung
befindliche Gut, im allgemeinen Waschpulver, aus der Verpackung entnehmen. Anschließend
kann er die Verpackung wieder verschließen, wozu er die Arretierungslasche 17, die
von vorne frei zugänglich ist, greift und in den Schlitz 13 im Deckel einsteckt. Vorher
muß er hierzu mit dem Daumen das Material der Anstanzung 13 durchtrennen, so daß die
Arretierungslasche mit ihrem vorderen Ende in den Schlitz eingesteckt werden kann.
Jetzt ist die Verpackung wieder verschlossen und man kann die Verpackung mit Hilfe
des Tragebandes 20 auch in diesem wieder verschlossenen Zustand tragen. Dies gilt
natürlich auch für den versiegelten Zustand der Verpackung, indem also das Material
der Wände 2,3,4 mit Hilfe des Reißbandes 15 noch nicht durchtrennt worden ist.
[0029] Es ist somit ersichtlich, daß die gesamte Verpackung aus Monomaterial besteht, nämlich
aus geeignetem Papierwerkstoff. Mit Ausnahme des Tragebandes 20 wird hierfür vorzugsweise
Wellpappmaterial genommen. Allenfalls das Reißband 15 besteht aus Kunststoffmaterial,
aber auch das Reißband kann aus geeignetem Papierwerkstoff bestehen. Dies ist unschädlich,
weil das Reißband ja von der Verpackung abgetrennt und dann getrennt entsorgt werden
kann bzw. es kann das Kunststoffband (Aufreißsstreifen) beim Auflöseprozeß des Altpapiers
mühelos mechanisch aussortiert werden.
1. Verpackung aus Papierwerkstoff, insbesondere für rieselfähiges Gut, vorzugsweise für
Waschpulver, mit einem unteren Behälterteil (Fig. 5) mit einem Boden (7) und mit Seitenwänden
(1-4, 31-34), sowie mit einem Deckel (Fig. 6), der mit Deckelwänden (1-4) die Seitenwände
des unteren Behälterteils übergreift und der mit einer seiner Deckelwände (1) an eine
Rückwand (1) des unteren Behälterteils angelenkt ist, wobei an die Innenseiten der
beiden Seitenwände (2,4) und der Vorderwand (3) der Verpackung ein Reißband (15) angeklebt
ist, mit dem man mit Hilfe einer Aufreißlasche (16) das Material dieser drei Wände
(2,3,4) längs einer horizontalen Linie (15) voneinander trennen kann, so daß der Deckel
hochgeklappt und wieder verschlossen werden kann, und mit einem Trageband (20) zum
Tragen der Verpackung,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Trageband (20) ebenfalls aus Papierwerkstoff besteht und am Deckel (Fig. 6)
befestigt ist und daß im oberen Bereich der Vorderwand (3,33) des unteren Behälterteils
eine Arretierungslasche (17) vorgesehen ist, die in einen Schlitz (13) am Deckel eingeschoben
werden kann.
2. Verpackung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlitz (13) im Deckel (10) von außen angestanzt ist, so daß die innere Wand
des Papierwerkstoffs unverletzt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verpackung zwei Zuschnitte aufweist, nämlich einen Außenzuschnitt (Fig. 1),
der den Boden (7), alle Wände (1-4) und den Deckel (8-11) der Verpackung ausbildet,
sowie einen Innenzuschnitt (Fig. 2), der alle Wände (31-34) und die Arretierungslasche
(17) ausbildet, und der innen an den Wänden des Außenzuschnitts anliegt.
4. Verpackung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Arretierungslasche (17) auf die Außenseite des Innenzuschnitts gefaltet ist.
5. Verpackung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Arretierungslasche (17) über seitliche Perforationen (18) mit dem Material
der betreffenden Wand (33) des Innenzuschnitts verbunden ist.
6. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Deckel ein länglicher Ausschnitt (14) vorgesehen ist, daß an die Innenseite
des Deckels ein Tragezuschnitt (21,22), ebenfalls aus Papierwerkstoff, angeklebt ist,
und daß an den Tragezuschnitt (21,22) das Trageband (20) angeklebt ist, das den Ausschnitt
(14) durchgreift.
7. Verpackung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Trageband (20) auf sich gefaltet ist (Faltung 25).