[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Beeinflussung der Füllmenge
beim Abfüllen von Flüssigkeiten in Flaschen, insbesondere CO₂-haltigen Flüssigkeiten
im Gegendruckverfahren entsprechend den Oberbegriffen der Patentansprüche 1 und 4.
[0002] Allgemein ist es bekannt, Füllhöhenunterschiede bei einzelnen Füllorganen durch Höhenverstellung
des Rückluftrohres bzw. bei einer gemeinsamen Verstellung durch eine Verschiebung
des Zeitpunktes des Schließens der Flüssigkeitsventile zu korrigieren.
[0003] Eine mechanische Verstellung ist durch ein Behälterfüllorgan mit hebbaren Rückluftrohr
(DE 28 08 345) bekannt. Dieses Behälterfüllorgan für gashaltige Flüssigkeiten besitzt
ein höhenbewegliches, im Füllorgan gelagertes Rückluftrohr, das mittels eines Hubantriebes
zum Behälterwechsel in einen obere und zum Füllen bis auf eine die Höhe des maximalen
Füllpegels in den Behälter eintauchende untere Stellung bringbar ist. Der Hubantrieb
weist dabei ein im Füllorgangehäuse drehbar gelagertes und auf einer Zahnstangenverzahnung
des Rückluftrohres kämmendes Ritzel auf, welches in einem Rückluftraum des Füllorgans
angeordnet ist, in dem auch das obere Ende des Rückluftrohres liegt.
Nachteilig wirkt sich hierbei der gesamte mechanische Aufbau aus, der für jedes einzelne
Füllorgan betrieben werden muß, um die Funktion bei jedem Behälterwechsel durchzuführen,
d.h. das Heben des Rückluftrohres um einen Behälter an das Füllorgan anbringen zu
können und das Absenkens des Füllorgans, um den Füllvorgang mit entsprechendem Füllpegel
zu beenden.
[0004] Bekannt ist auch ein Verfahren und eine Anordnung (DE 30 48 257) zum Einstellen der
Füllhöhe in Flaschen beim Abfüllen auf Höhenfüllmaschinen mit mehreren Füllelementen,
wobei die für die Füllhöheneinstellung erforderlichen Bestandteile der Füllelemente
durch eine gemeinsame Einstelleinrichtung höheneinstellbar sind. Dabei wird die Einstelleinrichtung
durch Signale oder durch Daten indirekt gesteuert, die von einem datenverarbeitenden
Gerät durch Verarbeitung von Parametern ermittelt werden. Derartige Parameter sind
z.B. die Bezugstemperatur der Flaschen, die Abfülltemperatur der Flüssigkeit u. dergl.
Die Einstelleinrichtung besteht aus einer Verstellung des Oberteiles der Füllmaschine.
Die Höhenverstellung erfolgt durch einen Schrittmotor, der mittels des datenverarbeitenden
Gerätes gesteuert wird.
Der Nachteil dieser Füllhöheneinstellung ist der große elektrische und zusätzlich
der mechanische Aufwand des Verfahrens und der Anordnung.
[0005] Gemindert wird dieser Nachteil durch ein Verfahren mit Schaltung (DD 279 232) zur
Niveaubeeinflussung beim Abfüllen von Flüssigkeiten in Flaschen, wobei der Abfüllvorgang
in Abhängigkeit von einen intern gemessenen Füllstand in den Flaschen beendet wird.
Dazu besitzen die Füllventile je ein Flüssigkeitsventil, welches entsprechend von
einem von einer Füllstandsmeßsonde ausgehenden elektronischen Steuerimpuls verschließbar
ist, wobei die Versorgungsspannung für die Füllventilelektronik über ein gemeinsames
Übertragungselement zugeführt wird. Nach vorhandenen globalen Parametern beim Füllgut
bzw. bei den zu füllenden Flaschen werden Signale gebildet und danach in Abhängigkeit
vom intern gemessenen Füllstand der Schließzeitpunkt in Form einer Zeitverzögerung
bzw. Zeitbeschleinigung alle Füllventile gleichzeitig korrigiert.
Bei diesem Verfahren mit Schaltung ist ein elektronisches Füllventil Bedingung.
[0006] Um eine Flasche durch eine Füllmaschine mit Flüssigkeit füllen zu können, ist es
notwendig die Flasche an ein Füllorgan anzulegen. Dabei ist es üblich, um die Flaschen
beim Zentrieren und Abdichten an ein Füllorgan nicht zu beschädigen, die Anpreßkraft
zu begrenzen, indem nur die Kraft einer Differenzfläche genutzt wird.
[0007] Bekannt ist dazu eine hontinuierlich arbeitende Rotationsfüllmaschine (EP 0 179 975),
bei der pneumatische Flaschenheber vorgesehen sind und die Abfüllhähne mit zweiteiligen,
teleskopartig ausgebildeten Füllglocken ausgestattet sind. Dabei wird in einer ersten
Stufe die koaxiale Bewegung des unteren Zentrier- und Dichtelementes nach oben auf
eine minimale Kraft begrenzt, um die zu füllenden Behälter nicht zu beschädigen. Diese
Kraft reicht jedoch nicht aus, um an einer Einfüllöffnung des Behälters die erforderliche
Dichtheit zu schaffen, um den Abfüllvorgang einzuleiten. In einer zweiten Stufe wird
die Dichtheit mit der Abfüllglocke dann derart optimiert, indem Flüssigkeit in eine
Kammer eingeleitet wird, die zwischen dem oberen festen Element und dem beweglichen
unteren Element eingeschlossen ist, womit die Gegenkraft an der Einfüllöffnung des
Behälters erhöht wird.
[0008] Bestehen die zu füllenden Behälter aus Flaschen mit einem Halskragen ist es durch
eine Vorrichtung (U 87 09 382) zum Zentrieren von Flaschen und dergl. insbesondere
in einer rotierenden Füll- und Verschließmaschine bekannt, die einlaufenden Flaschen
von einer unter den Halskragen anlegbaren Greifervorrichtung gegen die Füll- und Verschleißmaschine
zu bewegen. Die Greifervorrichtung weist dabei eine gabelförmige Zentrieröffnung für
den Flaschenhals und neben dieser eine der Fliehkraft der Flaschen entgegenwirkende
greiferlose Haltefläche auf.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Höhe des Füllniveaus einer CO₂-haltigen
Flüssigkeit in zu füllenden Flaschen bei der Abfüllung in einer Flaschenfüllmaschine
zur Gewährleistung einer gleichbleibenden Nennfüllmenge zentral einzustellen.
[0010] Diese Aufgabe wird gemäß den in den Kennzeichen des Anspruches 1 und des Anspruches
5 angegebenen Merkmalen gelöst. Weitere günstige Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0011] Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht in der Hauptsache darin, daß durch
das erfindungsgemäße Verfahren und die zugehörigen Vorrichtungen eine zentrale Veränderung
des Füllniveaus aller zu füllenden Flaschen erreicht wird und durch das veränderte
Füllniveau die Füllmengen in den Flaschen ebenfalls verändert werden können. Je nach
der Steuerung der Füllhöhe kann die Füllmenge in den Flaschen so eingestellt werden,
daß sie der Nennfüllmenge entspricht. Abweichungen von der Nennfüllmenge, die durch
z. B. Temperaturschwankungen des Füllgutes und oder durch eine Schaumbildung entstehen,
Können ausgeglichen werden. Dazu ist es lediglich notwendig, die Höhenposition des
Rückflußweges des aus der Flasche entweichenden Rückgases zentral zu verändern. Diese
Veränderung wird bei der Erfindung erreicht, indem die zu füllenden Flaschen in ihrer
Höhe zur Rückgasöffnung unterschiedlich positioniert werden. Diese Position der Flaschen
zur Rückgasöffnung erfolgt nicht wie bekannt durch einzelne Ventilverstellungen oder
durch elektronische Mittel, sondern durch einen Anschlag an jedem Füllorgan, der zentral
zu verstellen ist. Die Vorrichtungen zur Realisierung des Verfahrens zeichnen sich
demgemäß durch sehr einfache Mittel aus.
[0012] Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
Das Ausführungsbeispiel bezieht sich auf eine Abfüllung von Flüssigkeiten in PET-Flaschen.
[0013] Die zugehörige Zeichnung zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung im Axialschnitt.
[0014] Bei dem Verfahren zur Beeinflussung der Füllmenge beim Abfüllen von CO₂ -haltigen
Flüssigkeiten in Flaschen im Gegendruckverfahren wird an jedes Füllorgan eine Flasche
angelegt. Bei den Flaschen im Beispiel handelt es sich um Kunststofflaschen z.B. PET-Flaschen,
die am Flaschenhals einen Halskragen aufweisen. Beim Anlegen wird die Flasche erst
zentriert und dann an ein höhenbewegliches kreisringförmiges Abdichtelement mit Dichtung
von unten angelegt. Die Höhenbewegung der Flasche erfolgt durch ein Huborgan bis zu
einer an diesem eingestellten Höhenposition. Dabei liegt auf dem Flaschenmundstück
lediglich das Abdichtelement mit seinem Eigengewicht oder durch eine leicht vorgespannte
Feder belastet auf, d.h. der Auflagedruck des Abdichtelementes ist sehr gering. Sodann
wird die Flasche gegebenenfalls evakuiert, wobei jedoch dabei das Abdichtelement arretiert
sein muß, und anschließend vorgespannt. Beim Evakuieren saugt sich die Flasche an
dem Abdichtelement fest. Beim Vorspannen wirkt der durch die Kreisringfläche des Abdichtelementes
entstehende Differenzdruck und dichtet die Flasche ausreichend ab. Ist der Druck in
der Flasche gleich dem Druck oberhalb der Flüssigkeit im Füllkessel, öffnet das Flüssigkeitsventil
und die Flasche wird gefüllt. Beim Füllen entweicht das sich in der Flasche befindliche
Vorspanngas über eine Rückgasöffnung im Rückgasrohr in den Füllkessel. Der Füllvorgang
wird beendet, wenn der Flüssigkeitsspiegel die Rückgasöffnung eines Rückgasrohres
verschließt. Es kann kein Rückgas mehr aus der Flasche durch das Rückgasrohr in den
Füllkessel entweichen und der Füllvorgang wird durch Schließen des Flüssigkeitsauslaufes
beendet. Dabei steigt noch etwas Flüssigkeit im Rückluftrohr nach oben. Nunmehr wird
die Flasche abgesenkt, die Rückgasöffnung wird frei und die sich im Rückluftrohr befindliche
Flüssigkeit wird durch den nunmehr geringeren Druck in der Flasche herausgedrückt.
Der Druck wird beeinflußt durch die Größe der Differenzdruckfläche zwischen Kolben
und Flaschenmündung. Anschließend wird die Flasche entlastet und abgeführt. Die Füllhöhe
der Flüssigkeit in der Flasche bestimmt die Füllmenge. Die Füllhöhe wird bestimmt
durch die Höhenposition des Rückflußweges des aus der Flasche entweichenden Rückgases
in Bezug auf die Flasche. Diese Höhenposition wird verstellt und dadurch die Füllhöhe
und die Füllmenge beeinflußt. Die Verstellung der Höhenposition erfolgt durch eine
Hubverstellung und -begrenzung der Flasche bezüglich der Höhenposition des Rückflußweges.
Da die Flasche bei dieser Füllhöhenbeeinflussung in unterschiedlichen Höhen am Füllorgan
anliegt, muß gleichzeitig das Zentrieren und Abdichten gewährleistet sein. Diese Verfahrensschritte
erfolgen ebenfalls in unterschiedlichen Höhenpositionen durch ein höhenbewegliches
Abdichtelement mittels Differenzdruck.
[0015] Die zugehörige Vorrichtung zur Beeinflussung der Füllmenge beim Abfüllen von Flüssigkeiten
in Flaschen, insbesondere CO₂-haltigen Flüssigkeiten im Gegendruckverfahren besteht
aus einer Füllmaschine mit Füllkessel, vorzugsweise einen Ringkanal 1, an dem Füllorgane
angeordnet sind. Im Ringkanal 1 befindet sich die abzufüllende Flüssigkeit 2 und oberhalb
dieser in einem Spanngasraum 3 das Spanngas, welches unter einem Druck von beispielsweise
3 bis 6 bar steht. Die am Ringkanal 1 angeordneten Füllorgane besitzen ein Füllorgangehäuse
4 mit Flüssigkeitsauslauf 5 und Flüssigkeitsventil 6. Mittig im Füllorgangehäuse 4
ist ein Rückgasrohr 7 vorgesehen, das nach unten eine Rückgasöffnung 8 besitzt und
das mit seinem oberen Ende mit dem Spanngasraum 3 kommuniziert sowie in seinem oberen
Bereich mit einem Absperrventil 9 versehen ist. Am Rückgasrohr 7 befindet sich fest
mit diesem verbunden das Flüssigkeitsventil 6, welches mit seinem Sitz das Rückgasrohr
7 nach unten in seiner Höhenposition fixiert. Weiterhin befindet sich am Rückgasrohr
7 konzentrisch ein kegeliger Flüssigkeitsleitkörper 10, der dem Flüssigkeitsauslauf
5 in seiner Kontur angepaßt ist. In diesen Flüssigkeitsauslauf 5 mündet die Gasleitung
11 von dem im Füllorgangehäuse 4 angeordneten Vorspannventil 12 und Entlastungsventil
13. Die Gasleitung 11 mündet oberhalb eines Abdichtelementes, das aus einem kreisringförmigen
Kolben 14 mit Dichtung 15 und einer die Flasche abdichtenden Ansetzlippe 16 besteht.
Der Kolben 14 ist im Füllorgangehäuse 4 höhenbeweglich angeordnet und erzeugt mit
seiner oberen kreisringförmigen Fläche je nach Druck im Flüssigkeitsauslauf 5 einen
Differenzdruck, der auf die Flaschenmündung einer zugeführten und angelegten Flasche
wirkt und diese gegenüber der Ansetzlippe 16 abdichtet. Die Zuführung der Flaschen
zur Füllmaschine erfolgt über bekannte Einrichtungen. Dem Füllorgan werden die Flaschen
durch Anheben durch ein Hubelement zugeführt, welches bei PET-Flaschen aus einer Gabel
17 besteht. Die Gabel 17 greift unter den Halskragen der Flasche und führt diese dem
Abdichtelement am Füllorgan zu. Die Gabel 17 ist an einem Pneumatikzylinder 18 angeordnet,
der verdrehfest und höhenbeweglich auf einer Kolbenstange 19 befestigt ist (hängender
Anpreßzylinder). Die Kolbenstange 19 befindet sich fest auf einem Verbindungsring
20 und beinhaltet eine Leitung 21 mit Öffnung für die Druckluftzufuhr. Die Höhenbewegung
des Pneumatikzylinder 18 erfolgt nach oben durch Druckluft bis zu einem verstellbaren
Anschlag und nach unten durch eine am Pneumatikzylinder 18 angeordneten Rolle 22 mit
Steuerkurve 23. Die Kolbenstange 19 ist an ihrem oberen Teil noch in einer Halterung
24 gelagert. Der Verbindungsring 20 und die Halterung 24 sind Teil des Karussels der
Füllmaschine. Der verstellbare Anschlag besteht aus einem Verstellelement 25, das
rotationssymetrisch ausgebildet ist und an seinem Umfang eine Verzahnung aufweist,
in die ein alle Anschläge verstellender Zahnkranz 27 eingreift. Es befindet sich zwischen
Halterung 24 und einem elastischem Element 26 oberhalb des Pneumatikzylinders 18 und
ist auf einem Feingewinde der Kolbenstange 19 angeordnet und in seiner Höhe verstellbar.
Die Höhenbewegung des Pneumatikzylinders 18 nach oben kann aber auch durch die Rolle
22 erwirkt werden. Dazu wird die Rolle 22 an der Steuerkurve 23 geführt, die bei dieser
Wirkungsweise jedoch durchgängig und höhenverstellbar ausgebildet ist. Die Steuerkurve
23 begrenzt den pneumatisch nach oben bewegten Pneumatikzylinder 18 in seiner Höhenposition
und bewegt gleichzeitig den Pneumatikzylinder 18 mit Gabel 17 nach unten zum Abzug
der gefüllten Flaschen.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende:
[0016] Die Arbeitszyklen beim Abfüllen von Flüssigkeiten in Flaschen, im Beispiel eine CO₂-haltige
Flüssigkeit in PET-Flaschen, sind vom Prinzip her zu bekannten Vorgängen gleich. Das
Evakuieren, Vorspannen, Füllen und Entlasten erfolgt wie bei bekannten Füllmaschinen.
Die Zuführung der Flaschen zu den Füllorganen, das Abdichten und die Steuerung des
Füllprozesses ist jedoch verändert. Bei der Zuführung wird eine leere Flasche von
der Gabel 17 des Huborgans unter den Halskragen erfaßt und nach oben bewegt. Die Bewegung
erfolgt, indem der Pneumatikzylinder 18 über die Druckluftleitung 21 mit Druckluft
beaufschlagt wird und die Steuerkurve 23 die Rolle 22 frei gibt. Die Flasche bewegt
sich in ihrer Höhenbewegung durch eine Zentrieröffnung und legt sich an die Ansetzlippe
16 an. Der im Füllorgangehäuse 4 höhenbewegliche Kolben 14 des Abdichtelementes befindet
sich in seiner untersten Stellung und wird mit der Flasche nach oben geführt. Die
Abdichtlippe 16 liegt lose durch das Eigengewicht des Abdichtelementes oder durch
eine leicht vorgespannte Feder belastet auf der Flaschenmündung. Beim Evakuieren ist
der Kolben 14 arretiert und die Abdichtlippe 16 saugt sich fest und dichtet so die
Flasche ab. Beim Vorspannen wird Spanngas durch die Gasleitung 11 in den Flüssigkeitsauslauf
5 und in die Flasche geleitet. Durch die Differenzfläche des kreisringförmigen Kolbens
14 und den Innendurchmesser der Flaschenmündung entsteht ein Differenzdruck, durch
den der Kolben 14 des Abdichtelementes nach unten gedrückt wird. Verstärkt noch durch
den Druck auf die Ansetzlippe 16 ist somit die Flasche zentriert und abgedichtet.
Nach dem öffnen des Flüssigkeitsventiles 6 in bekannter Weise erfolgt das Füllen,
was ebenfalls in bekannter Weise durch Verschließen der Rückgasöffnung 8 durch die
aufsteigende Flüssigkeit beendet wird. Das Beenden des Füllvorganges wird durch die
Erfindung gesteuert, indem die Höhenposition der Flasche zur Rückgasöffnung 8 im Rückgasrohr
7 zentral verstellt werden kann. Die Verstellung erfolgt durch einen Anschlag am Huborgan.
Durch den Anschlag wird der Hub der Gabel 17 nach oben begrenzt und damit die Höhenposition
der Flasche zu der Rückgasöffnung 8 des nach dem Schließen des Flüssigkeitsventiles
6 höhenunbeweglichen Rückgasrohres 7 festgelegt. Der Anschlag ist zentral verstellbar.
Die Verstellung erfolgt, indem das Verstellelement 25 in seiner Höhe verändert wird.
Das Verstellelement 25 wird durch den Zahnkranz 28 verdreht und durch das Feingewinde
auf der Kolbenstange 19 in seiner Höhe verändert.
[0017] Da das Feingewinde eine Selbsthemmung aufweist, verbleibt das Verstellelement 25
in seiner eingestellten Höhe. Die Flasche kann durch die Gabel 17 nur bis zu der festgelegten
Höhenposition in das Füllorgan eingeführt werden.
[0018] Eine andere Verstellmöglichkeit besteht darin, daß die Steuerkurve 23, die hierzu
höhenverstellbar und durchgängig ausgebildet ist, eine Hubbegrenzung nach oben durch
die Rolle 22 erwirkt. Da die Rolle 22 am Pneumatikzylinder befestigt ist, begrenzt
sie den Hub der Gabel 17 und damit die Höhenposition der Flasche.
[0019] In den bisher beschriebenen Beispielen war der Anschlag, der den Pneumatikzylinder
18 in seiner Höhenbewegung begrenzt, höhenverstellbar.
Es ist aber auch möglich, den Anschlag in seiner Höhe fest zu fixieren und damit den
Pneumatikzylinder 18 in seiner Höhenbewegung zu begrenzen. Die Veränderung der Höhenposition
des Rückflußweges des aus den Flaschen entweichenden Rückgases erfolgt hierbei durch
die Höhenverstellung des Füllkessels mit den Füllorganen.
Aufstellung der Bezugszeichen
[0020]
- 1
- Ringkanal
- 2
- Flüssigkeit
- 3
- Spanngasraum
- 4
- Füllorgangehäuse
- 5
- Flüssigkeitsauslauf
- 6
- Flüssigkeitsventil
- 7
- Rückgasrohr
- 8
- Rückgasöffnung
- 9
- Absperrventil
- 10
- Flüssigkeitsleitkörper
- 11
- Gasleitung
- 12
- Vorspannventil
- 13
- Entlastungsventil
- 14
- Kolben
- 15
- Dichtung
- 16
- Ansetzlippe
- 17
- Gabel
- 18
- Pneumatikzylinder
- 19
- Kolbenstange
- 20
- Verbindungsring
- 21
- Druckluftleitung
- 22
- Rolle
- 23
- Steuerkurve
- 24
- Halterung
- 25
- Verstellelement
- 26
- elastisches Element
- 27
- Verzahnung
- 28
- Zahnkranz
1. Verfahren zur Beeinflussung der Füllmenge beim Abfüllen von Flüssigkeiten in Flaschen,
insbesondere CO₂-haltige Flüssigkeiten im Gegendruckverfahren, bei dem die Flaschen
angehoben und durch einen Differenzdruck an Füllorgane angelegt und abgedichtet werden,
dann die Flaschen gegebenenfalls evakuiert, dann vorgespannt und gefüllt und die Füllmengen
durch Beendigung des Füllvorganges in der Form bestimmt werden, daß durch die Füllhöhe
der Flüssigkeit in den Flaschen der Gasrückfluß aus den Flaschen durch das Rückgasrohr
unterbrochen und das Flüssigkeitsventil geschlossen wird, wobei das Rückgasrohr dabei
im Füllorgan in seiner Höhe unverstellbar fixiert ist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Höhenposition des Rückflußweges des aus der Flasche entweichenden Rückgases in
Bezug auf die Flaschen verstellt sowie die Abdichtung der Flaschen an den Füllorganen
in ihrer Höhe verschoben und damit die Füllmenge in den Flaschen beeinflußt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhenposition des Rückflußweges
des aus der Flasche entweichenden Rückgases durch eine Hubbegrenzung der Flaschen
zur Höhenposition des Rückgasweges des Rückgases verstellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Flaschen an den Füllorganen
zentriert und im Bereich der Hubverstellung in beliebiger Höhe durch Differenzdruck
abgedichtet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß nach Beendigung des Füllvorganges
und Schließen des Flüssigkeitsventiles die Flasche abgesenkt und anschließend entlastet
wird.
5. Vorrichtung zur Beeinflussung der Füllmenge beim Abfüllen von Flüssigkeiten in Flaschen,
insbesondere CO₂-haltigen Flüssigkeiten im Gegendruckverfahren, mittels mehreren an
einem Füllkessel angeordneten Füllorganen jeweils bestehend aus einem Füllorgangehäuse
mit Flüssigkeitsventil und Flüssigkeitsauslauf, einem zentrisch im Füllorgangehäuse
in seiner Bewegung nach unten fest fixierten Rückgasrohr mit Rückgasöffnung, Vorspann-
und Entlastungsventilen und gegebenenfalls einem Vakuumventil sowie einer Zentrier-
und Abdichteinrichtung und einem Huborgan für die Flaschen, dadurch gekennzeichnet,
daß an jedem Huborgan ein den Hub höhenbegrenzender Anschlag angeordnet ist und die
Abdichteinrichtung ein im Ventilgehäuse höhenbewegliches Abdichtelement aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Huborgan aus einer an
einem höhenbeweglichen Pneumatikzylinder (18) angeordneten Flaschenhalterung besteht
und der Pneumatikzylinder (18) mit einem höhenbegrenzenden verstellbar ausgebildeten
Anschlag in Verbindung steht, wobei die Höhenbewegung des Pneumatikzylinders (18)
nach oben bis zum Anschlag durch Druckluft erfolgt, die durch eine sich in der Kolbenstange
(19) des Pneumatikzylinders (18) befindenden Druckluftleitung (21) zuführbar ist,
und für die Bewegung nach unten eine Rolle (22) mit Steuerkurve (23) vorhanden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der verstellbare Anschlag
an der auf einem Verbindungsring (20) verdrehfest befestigten Kolbenstange (19) des
Pneumatikzylinders (18) angeordnet ist und aus einem auf einem Feingewinde der Kolbenstange
(19) in seiner Höhe verstellbaren Verstellelement (25) besteht, das rotationssymetrisch
ausgebildet ist und an seinem Umfang eine Verzahnung aufweist, in die ein alle Anschläge
verstellender Zahnkranz (27) eingreift.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der verstellbare Anschlag
aus einer am Pneumatikzylinder (18) angeordneten Rolle (22) besteht, die ständig an
einer durchgängigen, höhenverstellbaren, die Höhenposition des Pneumatikzylinders
(18) nach oben begrenzenden Steuerkurve (23) anliegt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Huborgan aus einer an
einem höhenbeweglichen Pneumatikzylinder (18) angeordneten Flaschenhalterung besteht
und der Pneumatikzylinder (18) mit einem höhenbegrenzenden in seiner Höhe fest fixierten
Anschlag in Verbindung steht, und hierbei der Füllkessel mit seinen Füllorganen höhenverstellbar
ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der den Pneumatikzylinder
(18) in seiner Höhenbewegung begrenzende Anschlag aus einer feststehenden durchgängigen
horizontalen Steuerkurve (23) besteht, an der eine am Pneumatikzylinder (18) angeordnete
Rolle (22) ständig anliegt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Flaschenhalterung
bei PET-Flaschen aus einer unter den Halskragen der PET-Flaschen greifenden Gabel
(17) besteht.
12. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Abdichtelement im Füllorgangehäuse
(4) als kreisringförmiger Kolben (14) ausgebildet ist, der an seinem unteren Teil
eine Ansetzlippe (16) besitzt, und dessen oberer Teil als Differenzdruckfläche zum
Flaschenmündungsquerschnitt im Flüssigkeitsauslauf (5) mit dem Vorspannventil (12)
in Verbindung steht.