[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Führung und Umlenkung von fotografischem
Bandmaterial gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs.
[0002] Bei der automatischen Verarbeitung von fotografischem Bandmaterial wie z.B. Negativfilmen
muss der Film mehrere aufeinanderfolgende Stationen durchlaufen, die eine unterschiedliche
Verarbeitungsgeschwindigkeit aufweisen können. Zu diesem Zweck sind zwischen solchen
Stationen Puffer vorgesehen, damit der Betrieb der gesamten Strecke nicht unterbrochen
werden muss, wenn es zu Staus kommt, die daraus resultieren, dass eine nachfolgende
Station der Strecke zeitweise eine langsamere Verarbeitungsgeschwindigkeit aufweist
als die vorangehende oder dass Bandmaterial als Puffer zur Verfügung steht, wenn eine
nachfolgende Station zeitweise eine schnellere Verarbeitungsgeschwindigkeit aufweist
als die vorangehende.
[0003] Solche Puffer werden beispielsweise so gebildet, dass das zu einem langen Band zusammengefügte
Bandmaterial zwischen zwei Stationen mit unterschiedlicher Verarbeitungsgeschwindigkeit
zumeist einem Zwischenspeicher durch eine Eintrittsöffnung zugeführt wird. Aus diesem
Zwischenspeicher tritt das Band, nachdem es eingefädelt ist, durch eine Austrittsöffnung
aus und wird anschliessend der nachfolgenden Station zugeführt. Im Zwischenspeicher
selbst hängt das Band zwischen der Eintrittsöffnung und der Austrittsöffnung in Form
einer Schlaufe herab, die sich ungehindert bilden kann, je nachdem, wie stark unterschiedlich
die Verarbeitungsgeschwindigkeit der beiden Stationen ist.
[0004] Damit die gesamte automatische Verarbeitungsstrecke einen möglichst geringen Platzbedarf
aufweist ist es unmittelbar einsichtig, dass der Raumbedarf eines solchen Zwischenspeichers
möglichst gering sein soll. Dies erfordert aber, dass unmittelbar nach Passieren der
Eintrittsöffnung die Schlaufenbildung erfolgt, was zur Folge hat, dass das Bandmaterial
nach dem Eintritt in den Zwischenspeicher sehr stark aus einer üblicherweise horizontal
verlaufenden Bahn nach unten gekrümmt wird. Für lange Bänder aus zusammengespleissten
Negativfilmen ist dies auch relativ problemlos möglich.
[0005] Hingegen wird es bei Nachbestellungen von Abzügen, die von bereits in einzelne relativ
kurz geschnittenen Negativstreifen erstellt werden müssen, problematisch. Die einzelnen
kurzen Negativstreifen müssen nämlich zunächst zu einem langen Band zusammengefügt
werden. Dies erfolgt üblicherweise so, dass die einzelnen Negativstreifen mit einer
Seitenkante an einem Trägerband (Tape) klebend befestigt werden und auf diese Weise
ein langes Band aus Trägerband und daran befestigten Negativstreifen erstellt wird.
Diese Klebeverbindung muss aber auch relativ einfach wieder lösbar sein, damit nach
der Erstellung der gewünschten Abzüge die Negativstreifen wieder von dem Trägerband
abgelöst werden können. Auf das Trägerband können dabei verschiedene Informationen,
z.B. hinsichtlich der Anzahl der gewünschten Abzüge, aufgebracht werden.
[0006] Wird nun ein solches langes Band aus Trägerband und daran befestigten kurzen Negativstreifen
in den Zwischenspeicher eingefädelt und anschliessend die Schlaufe gebildet, so wird
das Band unmittelbar nach Passieren der Eintrittsöffnung bei der Bildung der Schlaufe
stark gekrümmt. Starke Krümmungen des Bands können aber zur Folge haben, dass die
einzelnen Negativstreifen vom Trägerband abgehoben werden, mithin also eine weitere
Bearbeitung des Streifens unmöglich ist, bzw. die gesamte Strecke angehalten und der
Streifen entweder aussortiert oder neu am Trägerband befestigt werden muss.
[0007] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein solches Abheben einzelner Negativstreifen
vom Trägerband sicher zu verhindern und trotzdem ein sofortiges Umlenken des gesamten
durch die Eintrittsöffnung hindurchgetretenen Bands zu ermöglichen. Dann kann nämlich
der Zwischenspeicher möglichst platzsparend aufgebaut werden und trotzdem die Schlaufe
gebildet werden, die als Puffer zwischen Stationen mit unterschiedlichen Verarbeitungsgeschwindigkeiten
dient.
[0008] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass sowohl in der Nähe der Eintrittsöffnung
als auch in der Nahe der Austrittsöffnung ein Umlenkorgan vorgesehen ist, das zwischen
einer Einfädelposition und einer Umlenkposition schwenkbar ist. Jedes Umlenkorgan
weist zwei Achsen auf, auf denen jeweils eine koaxial zur jeweiligen Achse angeordnete
drehbare Scheibe vorgesehen ist. Um beide Scheiben herum ist ein gemeinsamer endloser
Riemen gespannt. Die beiden Achsen sind relativ zueinander verstellbar und weisen
in der Einfädelposition den grössten Abstand voneinander auf.
[0009] Wenn nun die Umlenkorgane von der Einfädelposition in die Umlenkposition geschwenkt
werden, kann durch die Verstellbarkeit der beiden Achsen relativ zueinander die Bahn
des Riemens sich verformen, der Riemen bleibt jedoch immer gespannt und führt das
gekrümmte Band, indem er von oben gegen das Band drückt. Auf diese Weise wird das
durch die Eintrittsöffnung hindurchgetretene Band unmittelbar umgelenkt und die als
Puffer dienende Schlaufe kann sofort gebildet werden. Gleichzeitig wird ein Abheben
der einzelnen Negativstreifen vom Trägerband sicher verhindert, was dazu führt, dass
die automatische Bearbeitung der einzelnen Streifen in der Strecke sichergestellt
ist.
[0010] In einem besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist bei dem Umlenkorgan jeweils
die Achse, die am nächsten zur Eintrittsöffnung bzw. Austrittsöffnung angeordnet ist,
mitsamt ihrer zugehörigen drehbaren Scheibe ortsfest angeordnet. Die jeweilige andere
Achse mitsamt ihrer zugehörigen Scheibe ist aus der Einfädelposition in die Umlenkposition
schwenkbar. Dieses Ausführungsbeispiel zeichnet sich dadurch aus, dass es konstruktiv
besonders einfach ist und vor allen Dingen dadurch, dass nur eine Achse translatorisch
auf die andere Achse zu verstellbar sein muss, um die Verformung der Bahn des stets
gespannten Riemens auszugleichen.
[0011] In einer Weiterbildung dieses Ausführungsbeispiels umfasst das Umlenkorgan jeweils
ein erstes und ein zweites Tragelement. Diese beiden Tragelemente sind miteinander
verbunden und tragen jeweils eine Achse. Das erste Tragelement jedes Umlenkorgans
ist um die Achse schwenkbar, die am nächsten zur Eintritts- bzw. Austrittsöffnung
angeordnet ist. Das zweite Tragelement jedes Umlenkorgans ist gegenüber dem ersten
Tragelement, mit dem es vebunden ist, gegen eine Rückstellkraft verschwenkbar, die
es dann, wenn das Umlenkorgan in die Einfädelposition zurückbewegt wird, wieder in
die Ausgangsstellung zurückstellt, in der die beiden Achsen den grössten Abstand voneinander
aufweisen.
[0012] Diese Weiterbildung kann besonders zweckmässigerweise noch so ausgebildet sein, dass
die auf der Achse des ersten Tragelements vorgesehene Scheibe auf dieser Achse freilaufend
gelagert ist. Unterhalb dieser freilaufenden Scheibe und des um sie herum gespannten
Riemens ist eine antreibbare Scheibe angeordnet ist, die in Kontakt mit dieser freilaufend
gelagerten Scheibe bzw. mit dem um sie herum gespannten Riemen steht. Zwischen dieser
antreibbaren Scheibe und dem Riemen ist das Bandmaterial geführt.
[0013] Des weiteren kann das zweite Tragelement an seinem der Eintrittsöffnung bzw. der
Austrittsöffnung abgewandten Ende (also jeweils an dem in den Innenraum weisenden
Ende) so ausgebildet sein, dass es zwischen sich und der antreibbaren Scheibe eine
im wesentlichen konisch zulaufende Einlauföffnung für das Bandmaterial definiert.
Dies ist vorteilhaft im Hinblick darauf, dass sich die vorderen bzw. hinteren Kanten
der an dem Trägerband befestigten Negativstreifen manchmal leicht vom Trägerband abheben
können. Sollten dies vorkommen, so werden sie mit Hilfe der vom zweiten Tragelement
und der antreibbaren Scheibe definierten Einlauföffnung sicher zwischen den Riemen
und die Scheibe geführt, wodurch die leicht abgehobene Kante des Negativstreifens
wieder fest gegen das Trägerband gedrückt und somit wieder an ihm besfestigt (festgeklebt)
wird.
[0014] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichung näher erläutert. Es zeigen, zum
Teil auch in schematischer oder in Schnittdarstellung:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels der erfindugsgemässen Vorrichtung,
- Fig. 2
- das Ausführungsbeispiel der Vorrichtung der Fig. 1 in der Einfädelposition (nur schematisch),
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung gemäss Fig. 1 mit eingefädeltem Band
und
- Fig. 4
- das Ausführungsbeispiel der Vorrichtung der Fig. 1 in der Umlenkposition (nur schematisch).
[0015] In den perspektivischen Darstellungen gemäss den Fig. 1 und 3 erkennt man ein Ausführungbeispiel
der erfindungsgemässen Vorrichtung, bei welchem zwei Umlenkorgane jeweils gesamthaft
mit den Bezugszeichen 1 und 2 bezeichnet sind. Die Eintrittsöffnung ist mit E und
die Austrittsöffnung mit A bezeichnet (Fig. 3). Die Umlenkorgane 1 und 2 sind zwischen
einer Einfädelposition (Fig. 1, Fig. 2 und Fig. 3) und einer Umlenkposition (Fig.
4) schwenkbar. Dies wird im Detail weiter unten noch erläutert werden.
[0016] Die Umlenkorgane 1 und 2 weisen jeweils zwei Achsen 10 und 11 bzw. 20 und 21 auf,
wobei die Achsen 10 und 11 jeweils mit seitlichen Begrenzungswänden 5 starr verbunden
sind. In Fig. 1 ist jeweils nur die hintere Begrenzungswand dargestellt. Auf die Darstellung
der entsprechenden vorderen Begrenzungswand ist in Fig. 1 verzichtet worden, damit
die Befestigung der Führungstische 16 und 26, deren Funktionsweise später noch erläutert
wird, besser erkennbar ist. Auf den Achsen 10 und 11 bzw. 20 und 21 ist jeweils koaxial
zur jeweiligen Achse eine Scheibe 100 und 110 bzw. 200 und 210 angeordnet. Um die
Scheiben 100 und 110 bzw. um die Scheiben 200 und 210 herum ist jeweils ein endloser
Riemen 12 bzw. 22 gespannt. Die Scheiben 100 und 110 sind ebenso wie die Scheiben
200 und 210 auf den Achsen 10 und 11 bzw. auf den Achsen 20 und 21 freilaufend gelagert.
In dem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel erkennt man drei jeweils parallel zueinander
auf den Achsen 10 bzw. 11 gelagerte freilaufend gelagerte Paare von Scheiben 100,110
sowie 100a,110a und 100b,110b bzw. 200,210 sowie 200a,210a und 200b,210b, um die herum
jeweils ein entsprechender Riemen 12a,12b, bzw. 22a,22b gespannt ist. Bei der Erläuterung
der Funktionsweise wird jedoch immer nur auf die Achsen 10 und 11 bzw. 20 und 21 sowie
auf die Scheiben 100 und 110 bzw. 200 und 210 eingegangen, da die übrigen Scheiben
ebenfalls auf den gleichen Achsen wie diese Scheiben gelagert sind und daher ihre
Funktionsweise genau analog ist.
[0017] Auf den Achsen 10 und 11 bzw. auf den Achsen 20 und 21 sind Tragelemente 13 und 14
bzw. 23 und 24 vorgesehen, die in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel nockenartig
geformt sind, wobei diese Form aber keineswegs zwingend sondern lediglich beispielhaft
ist. Die Tragelemente 13 und 14 bzw. 23 und 24 sind miteinander verbunden, wobei das
zweite Tragelement 14 bzw. 24 gegenüber dem ersten Tragelement 13 bzw. 23 gegen eine
Rückstellkraft verschwenkbar ist. Die Rückstellkraft wird durch die Federn F1 bzw.
F2 ausgeübt, die jeweils mit beiden Tragelementen 13 und 14 bzw. 23 und 24 verbunden
sind und die die beiden Tragelemente 13 und 14 bzw. 23 und 24 aufeinander zu ziehen
und auf diese Art und Weise den Riemen 12 bzw. 22 gespannt hält. Die Tragelemente
13 und 14 bzw. 23 und 24 sind um eine Achse 15 bzw. 25 gegeneinander verschwenkbar,
die in Fig. 2 gut erkennbar ist. Man kann sich beispielsweise vorstellen, dass die
beiden Tragelemente 13 und 14 bzw. 23 und 24 jeweils durch einen Stift, um den sie
drehbar sind, miteinander verbunden sind, oder durch eine Achse.
[0018] Unterhalb der Scheiben 100 und 110 bzw. 200 und 210 ist jeweils eine Scheibe 300
bzw. 400 vorgesehen, die auf einer Welle 30 bzw. 40 vorgesehen sind, die in der Begrenzungswand
5 drehbar gelagert sind und die mit einem Antriebsmotor 3 bzw. 4 antreibbar verbunden
sind. Die Scheibe 300 bzw. 400 sitzt dabei auf der Welle 30 bzw. 40 fest auf und wird
zusammen mit der Welle 30 bzw. 40 angetrieben. Ferner sind ebenfalls Scheiben 300a,300b,
bzw. 400a,400b vorgesehen, die ebenfalls auf der Welle 30 bzw. 40 vorgesehen sind
und zusammen mit der Welle 30 bzw. 40 angetrieben werden. Diese Scheiben 300c und
300d bzw. 400c und 400d dienen zur Unterstützung des Bands B.
[0019] Wie bereits weiter oben hinsichtlich der Scheiben 100a,110a imd 100b,110b bzw. 200a,210a
und 200b,210b wird im folgenden die Funktionsweise jedoch nur anhand der Scheiben
300 und 400 erläutert, da die Funktionsweise der Scheiben 300a,310a und 300b,310b
analog ist. Wenn die Scheibe 300 in Kontakt mit der Scheibe 100 steht bzw. mit dem
Riemen 12, dann wird die Scheibe 100 angetrieben, sobald die Scheibe 300 vom Antriebsmotor
3 angetrieben wird. Gleiches gilt für die Scheibe 400 und die Scheibe 200 bzw. den
Riemen 22. Damit unterschiedliche Banddicken verarbeitet werden können, kann die Achse
10 bzw. die Achse 20 jeweils in einem Langloch in der Begrenzungswand 5 federnd gelagert
sein, dies ist jedoch in den Figuren nicht dargestellt. Mit anderen Worten, die Scheiben
100 und 200 bzw. die Riemen 12 und 22 können in einem solchen Fall durch die federnde
Lagerung im Langloch jeweils von oben gegen das Band B gedrückt werden, sodass eine
sichere Führung des Bands B gewährleistet ist.
[0020] Im folgenden soll die Funktion der Vorrichtung mit Hilfe von Fig. 2, Fig. 3 und Fig.
4 eingehend erläutert werden. Zunächst einmal muss das eintretende Band B sicher eingefädelt
werden. Beim Einfädelvorgang befinden sich die Umlenkorgane 1 und 2 zunächst in der
Einfädelposition, wie sie in Fig. 2 schematisch dargestellt ist. Das zwischen dem
Riemen 12 und der Scheibe 300 geführte Band B wird entlang einem Führungstisch 16
transportiert und von oben her mit Hilfe des Riemens 12 gegen den Tisch 16 gedrückt
und somit sicher geführt. Noch bevor das Band B aus dem Bereich des Tragelements 14
des ersten Umlenkorgans 1 heraus gelangen kann, ragt bereits das Tragelement 24 des
zweiten Umlenkorgans 2 über das Band B herüber, so dass sich das Band B in keinem
Fall nach oben wölben und die horizontal verlaufende Bahn während des Einfädelns verlassen
kann. An den Führungstisch 16 des ersten Umlenkorgans 1 schliesst sich unmittelbar
ein entsprechender Führungstisch 26 des zweiten Umlenkorgans 2 an, auf dem entlang
das Band B im weiteren geführt wird. Das Band B wird unter dem Tragelement 24 entlang
des Führungstischs 26 geführt und gelangt alsdann in den Bereich des Riemens 22, der
es weiter führt, bis es zwischen die Scheiben 200 und 400 bzw. zwischen den Riemen
22 und die Scheibe 400 gelangt. Anschliessend wird das Band B durch die Austrittsöffnung
A weggeführt. Der Einfädelvorgang ist damit beendet und das Band B befindet sich im
eingefädelten Zustand, der in Fig. 3 zu erkennen ist.
[0021] Anschliessend muss zur Initialisierung der Vorrichtung noch eine Schlaufe gebildet
werden. Dazu werden nach Beendigung des Einfädelvorgangs die Führungstische 16 und
26 heruntergeschwenkt, damit sie die Bildung der Schlaufe nicht behindern können.
Die Führungstische 16 und 26 können zu diesem Zweck ausserhalb des Bereichs der Umlenkorgane
1 und 2 an Scheiben 17 bzw. 27 befestigt sein. Mit Hilfe von Stellantrieben, die nicht
dargestellt sind, können die Führungstische nach unten weggeschwenkt werden, indem
die Scheiben 17 und 27 beispielsweise um einen Winkel von etwa 90° gedreht werden.
Die Führungstische können an ihrer Aussenwand mit kleinen Laschen versehen sein, welche
dann Lichtschranken unterbrechen können, um einer Steuerung zu signalisieren, dass
sich die Führungstische 16 und 26 in der Einfädel- bzw. in der Umlenkposition (heruntergeschwenkt)
befinden. Diese Laschen und Lichtschranken sind jedoch in den Zeichnungen nicht dargestellt.
[0022] Nachdem die Führungstische 16 und 26 heruntergeschwenkt sind (Fig. 4) werden nun
die Umlenkorgange 1 und 2 um die Achse 10 bzw. 20 herum in ihre Umlenkposition geschwenkt.
Dazu muss gleichzeitig mit dem Verschwenken der Umlenkorgange 1 und 2 eingangsseitig
Band B zugeführt werden, ohne dass ausgangsseitig Band B weggeführt wird, oder die
eingangsseitige Zuführgeschwindigkeit muss deutlich höher sein als die ausgangsseitige
Wegführgeschwindigkeit, damit sich eine Schlaufe bilden kann. Bei der Bildung der
Schlaufe muss nämlich eingangsseitig stets ausreichend Band B zugeführt werden, damit
durch das Drücken der Umlenkorgane 1 und 2 von oben auf das Band B dieses nicht beschädigt
oder geknickt werden kann oder das Band B gar reissen kann.
[0023] Die Achse 11 bzw. 21 der Umlenkorgane 1 bzw. 2 wird also nach unten geschwenkt bis
die Scheibe 110 bzw. 210 (Fig. 1) bzw. der um sie herum geführte Riemen 12 bzw. 22
in Kontakt mit der Scheibe 300 bzw. 400 gelangt. Der Riemen 12 bzw. 22 bleibt dabei
die ganze Zeit in Kontakt mit dem Band B und drückt quasi "von oben" gegen das Band
B, so dass sich die Negativstreifen trotz Umlenkung nicht vom Trägerband abheben können,
da der Riemen sie von oben gegen das Trägerband drückt. Von der anderen Seite her
("von unten") wird das Trägerband mit den daran klebenden Negativstreifen auf der
Scheibe 300 bzw. 400 anliegend geführt. Der Riemen 12 bzw. 22 muss sich allerdings
verformen (nicht aber dehnen!) können, da der in der Einfädelposition horizontal verlaufende
Teil der Bahn des Riemens 12 bzw. 22 in der Umlenkposition einen um etwa 90° kurvenförmig
verlaufenden Bogen beschreibt. Die Riemenlänge bleibt jedoch konstant und der Riemen
12 bzw. 22 gespannt. Dies ist wiederum nur möglich, wenn der Abstand der Achsen 10
und 11 bzw. 20 und 21 voneinander geringer wird als er in der Einfädelposition ist.
Dies ist aber möglich, da die nockenartigen Tragelemente 13 und 14 bzw. 23 und 24
gegeneinander um die Achse 15 bzw. 25 verschwenkbar sind. Beim Verschwenken der nockenartigen
Tragelemente 13 und 14 bzw. 23 und 24 gegeneinander werden die Federn F1 und F2 gespannt.
[0024] Nachdem auf diese Art und Weise eine Schlaufe als Puffer gebildet ist verbleiben
die Umlenkorgane 1 und 2 in der Umlenkposition. Die Vorrichtung ist nun für den Betrieb
bereit. Die gebildete Schlaufe kann sich je nach Differenz in der Verarbeitungsgeschwindigkeit
der vorangehenden und der nachfolgenden Station der Verarbeitungsstrecke ungehindert
verlängern oder verkürzen. Durch die Existenz der Schlaufe ist gewährleistet, dass
der Betrieb der Verarbeitungsstrecke bei einer Differenz der Verarbeitungsgeschwindigkeiten
der vorangehenden und der nachfolgenden Station nicht unterbrochen werden muss. Die
Umlenkorgane 1 und 2 gewährleisten dabei, dass das Band B jeweils sicher um den hier
beschriebenen Bogen von etwa 90° umgelenkt wird, ohne dass sich dabei die Negativstreifen
vom Trägerband abheben können, wodurch die Vorrichtung zusätzlich zu ihrer Betriebssicherheit
auch besonders platzsparend ist.
1. Vorrichtung zur Führung und Umlenkung von fotografischem Bandmaterial (B), mit einer
Eintrittsöffnung (E)für das ankommende und einer Austrittsöffnung (A) für das wegführende
Bandmaterial, welche Vorrichtung das ankommende Bandmaterial (B) zunächst einfädelt
und dann eine Bandmaterialschlaufe bildet, die zwischen der Eintrittsöffnung (E) und
der Austrittsöffnung (A) herabhängt, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl in der Nähe
der Eintrittsöffnung (E) als auch in der Nähe der Austrittsöffnung (A) ein Umlenkorgan
(1,2) vorgesehen ist, das zwischen einer Einfädelposition und einer Umlenkposition
schwenkbar ist wobei jedes Umlenkorgan (1,2) zwei Achsen (10,11,21,22) aufweist, auf
denen jeweils eine koaxial zur jeweiligen Achse (10,11) angeordnete drehbare Scheibe
(100,110,200,210) vorgesehen ist und um beide Scheiben (100,110,200,210) herum ein
gemeinsamer endloser Riemen (12,22) gespannt ist, und wobei die beiden Achsen (10,11)
relativ zueinander verstellbar sind und in der Einfädelposition den grössten Abstand
voneinander aufweisen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei dem Umlenkorgan (1,2)
jeweils die Achse (10,20), die am nächsten zur Eintrittsöffnung (E) bzw. Austrittsöffnung
(A) angeordnet ist, mitsamt ihrer zugehörigen drehbaren Scheibe (100,200) ortsfest
angeordnet ist, und die jeweilige andere Achse mitsamt ihrer zugehörigen Scheibe (110,210)
aus der Einfädelposition in die Umlenkposition schwenkbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Umlenkorgan (1,2) jeweils
ein erstes und ein zweites Tragelement (13,14,23,24) umfasst, die miteinander verbunden
sind und jeweils eine Achse (10,11,20,21) tragen, dass das erste Tragelement (13,23)
jedes Umlenkorgans (1,2) jeweils um die Achse (10,20) schwenkbar ist, die am nächsten
zur Eintritts- bzw. Austrittsöffnung angeordnet ist, und dass das zweite Tragelement
(14,24) jedes Umlenkorgans (1,2) gegenüber dem ersten Tragelement (13,23), mit dem
es verbunden ist, gegen eine Rückstellkraft (F1,F2) verschwenkbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die auf der Achse (10,20)
des ersten Tragelements (13,23) vorgesehene Scheibe (100,200) auf dieser Achse freilaufend
gelagert ist, dass unterhalb dieser freilaufenden Scheibe (100,200) und des um sie
herum gespannten Riemens (12,22) eine antreibbare Scheibe (300,400) angeordnet ist,
die in Kontakt mit dieser freilaufend gelagerten Scheibe (100,200) bzw. mit dem um
sie herum gespannten Riemen (12,22) steht, und dass zwischen der antreibbaren Scheibe
(300,400) und dem Riemen (12,22) das Bandmaterial (B) geführt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Tragelement an
seinem der Eintrittsöffnung (E) bzw. der Austrittsöffnung (A) abgewandten Ende so
ausgebildet ist, dass es zwischen sich und der antreibbaren Scheibe (300,400) eine
im wesentlichen konische Einlauföffnung für das Bandmaterial (B) definiert.