TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Antennenvorrichtung zur Detektion von Resonanzetiketten
in elektronischen Warendiebstahls-Sicherungsanlagen mit einer zwischen zwei Klemmen
in einer Ebene geführten Antennendrahtschlaufe, welche unter Ausbildung von zwei elektrisch
äusseren und einer elektrisch mittleren Teilschlaufe zweifach in sich um jeweils 180°
verdreht ist und in welche ein Impedanzglied geschaltet ist. Die Erfindung betrifft
weiter eine Verwendung einer solchen Antennenvorrichtung zur Detektion von Resonanzetiketten
mit einer fest vorgegebenen Resonanzfrequenz.
STAND DER TECHNIK
[0002] Antennenvorrichtungen für elektronische Warendiebstahls-Sicherungsanlagen sind in
mannigfaltigen Ausführungen und Geometrien bekannt und auch im Einsatz. Beispielsweise
kann hierzu verwiesen werden auf: US-A-4,251,808, US-A-4,135,183, US-A-4,243,980,
US-A-4,751,516, US-A-872,018, US-A-4,260,990, US-A-4,016,553, US-A-4,720,701, EP-A2-0414628,
FR-763.681. Weiter kann verwiesen werden auf die US-A-2,597,518, in der bereits eine
Empfangsantenne mit mehreren gegeneinander um 180° verdrehten Teilschlaufen beschrieben
ist.
[0003] In Fig. 1 ist eine Antennenvorrichtung dargestellt, wie sie derzeit vielfach verwendet
wird. Sie weist in Serie drei ebenfalls um jeweils 180° gegeneinander verdrehte Teilschlaufen
1, 2 und 3 auf. Die Verdrehung der Teilschlaufen gegeneinander dient zur Fernfeldauslöschung.
Die an den Kreuzungsunkten 5 und 6 vorgesehenen ohm'schen Widerstände 7 und 8 haben
die Aufgabe, die Antennencharakteristik etwas zu "verschmieren" und dadurch Detektions-Totzonen
zu vermeiden. Fig. 2 zeigt eine von dieser Antennenvorrichtung erzeugte Feldintensiätsverteilung
in einem Abstand von 30 cm über der xy-Ebene der drei Teilschlaufen. Entsprechend
den drei Teilschlaufen ergeben sich drei Maxima, wobei die Feldintensität von der
ersten Teilschlaufe zur dritten hin abnimmt. Diese unerwünschte Intensitätsabnahme
ist durch die von Schlaufe zu Schlaufe abnehmende Stromstärke bedingt. Die Gesamtinduktivtät
der Antennenvorrichtung bestimmt bzw. limitiert im übrigen neben der an den Antennenklemmen
anliegenden Spannung den Antennenstrom. Dieser sollte möglichst gross sein. Bei modernen
Anlagen steht an den Antennenklemmen 12 etwa eine Spannung von 50 Volt zur Verfügung.
Eine Erhöhung des Antennenstromes durch Erhöhung dieser Spannung ist nur mit erheblichem
Aufwand möglich.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Antennenvorrichtung der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, dass sie eine ausgeglichenere Charakteristik bei
mindestens gleich hoher lokaler Abstrahlleistung aufweist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss
gelöst durch eine Antennenvorrichtung mit den im Patentanpsurch 1 angegebenen Merkmalen.
[0005] Zur Detektion von Resonanzetiketten mit einer fest vorgegebenen Resonanzfrequenz
wird die erfindungsgemäse Antennenvorrichtung vorzugsweise so verwendet, wie im Patentanspruch
9 angegeben.
[0006] In den abhängigen Ansprüchen sind bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung gekennzeichnet.
KURZE ERLÄUTERUNG DER FIGUREN
[0007] Es zeigen
- Fig. 1
- wie bereits erwähnt, eine Antennenvorrichtung nach dem Stand der Technik,
- Fig. 2
- eine Charakteristik dieser Antennenvorrichtung,
- Fig. 3
- unter a) bis d), wie sich die unter d) dargestellte erfindungsgemässe Antennenvorrichtung
aus einer herkömmlichen Antennenvorrichtung schrittweise ableiten lässt,
- Fig. 4
- ein Ersatzschaltbild der Antennenvorrichtung von Fig. 3d,
- Fig. 5
- eine Charakteristik der Antennenvorrichtung von Fig. 3d,
- Fig. 6
- in einem logarithmischen Diagramm Frequenzgänge von in der Antennenvorrichtung gemäss
Fig. 3d auftretenden Strömen sowie von deren Phasenwinkeln, und
- Fig. 7
- eine Darstellung gemäss Fig. 3 betreffend eine andere erfindungsgemässe Antennenvorrichtung.
AUSFÜHRHUNGSBEISPIELE
[0008] Fig. 3a) zeigt eine Antennenvorrichtung herkömmlicher Art mit drei in Serie angeordneten
Teilschlaufen 1,2,3, die jeweils um 180° gegeneinander verdreht sind. Am Kreuzungspunkt
6 zwischen der zweiten und dritten Teilschlaufe 2,3, respektive zwischen zwei Anschlusspunkten
9,10 eingangs und ausgangs der dritten Teilschlaufe 3, ist ein Impedanzglied 11 vorgesehen.
Das Impedanzglied 11 wird, wie Fig. 5 zeigt, durch eine Parallelschaltung eines Kondensators
C und eines ohm'schen Widerstandes R gebildet.
[0009] Durch Verschieben der drei Teilschlaufen so, wie dies in Fig. 3 unterer b) und c)
dargestellt ist, gelangt man von der unter a) dargestellten Anordnung zu der gemäss
Fig. 3d), die der erfindungsgemässen entspricht. Die elektrisch äussere Teilschlaufe
3 ist hier geometrisch zwischen den Teilschlaufen 1 und 2 angeordnet.
[0010] In dem in Fig. 4 dargestellten Ersatzschaltbild der Antennenvorichtung gemäss Fig.
3d) erkennt man, dass die Induktivität L₃ der geometrisch mittleren Teilschlaufe 3
zusammen mit dem Kondensator C des Impedanzgliedes 11 einen Schwingkreis bildet. Bei
seiner Resonanzfrequenz wirkt dieser Schwingkreis als Sperrglied. Der in ihm, respektive
in der geometrisch mittleren Teilschlaufe fliessende Strom I₃ ist im Resonanzfall
gerade um 90° phasenverschoben gegenüber dem Strom I₁₂ in den beiden anderen Teilschlaufen
1 und 2. Der Strom I₁₂ fliesst dabei über den Widerstand R und "erfahrt" ansonsten
mit Vorteil nur die Induktivitäten L₁ und L₂ der ersten und zweiten Teilschlaufe.
Die Impedanz der erfindungsgemässen Antennenvorrichtung benimmt sich daher für Frequenzen
in der Nähe der genannten Resonanzfrequenz trotz der drei Teilschlaufen wie eine solche
mit lediglich zwei oder zweieinhalb Teilschlaufen.
[0011] Zur Detektion von Resonanzetiketten mit einer fest vorgegebenen Resonanzfrequenz
wird die erfindungsgemässe Antennenvorrichtung vorzugsweise so dimensioniert, dass
der erwähnte Resonanzfall gerade bei der vorgegebenen Resonanzfrequenz der Resonanzetiketten
auftritt. Dies ist z.B. dann der Fall, wenn die durch den Kondensator C und durch
die Induktivität L₃ der dritten Teilschlaufe gebildeten Wechselstromwiderstände bei
der vorgegebenen Resonanzfrequenz der Etiketten betragemässig gerade gleich dem ohm'schen
Widerstand R werden. Es gilt dann auch L = R²C. Bei einer vorgegebenen Resonanzfrequenz
von 8,2 MHz und L₃ = 1,63 µH ergibt sich für R z.B. ein Wert von 84 Ω und für C ein
solcher von 235 pF.
[0012] Fig. 5. zeigt in einem Fig. 2 entsprechenden Diagramm die Charakteristik der Antennvorrichtung
gemäss Fig. 3d) im Resonanzfall. Sie ist sehr viel gleichmässiger als die von Fig.
2. Insbesondere ist der unerwünschte Intensitätsabfall von links nach rechts verschwunden.
Die Intensität ist auch insgesamt betragemässig höher, weil die Induktivität L₃ der
dritten Teilschlaufe sich auf den vor allem wirksamen Antennenstrom I₁₂ nicht begrenzend
auswirkt.
[0013] Fig. 6 zeigt für die gleiche Antennenvorrichtung die Frequenzgänge der Ströme I₁₂
und I₃ sowie ihrer Phasenwinkel φ₁₂ und φ₃. Bei ca. 8.2 MHz ist der Strom I₃ gegenüber
dem Strom I₁₂ gerade um 90° phasenverschoben.
[0014] In Fig. 7 ist in einer Fig. 3 entsprechenden Darstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel
für eine erfindungsgemässe Antennenvorrichtung (Fig.7d)) sowie ihre Ableitung aus
einer herkömmlichen Anordnung (Fig. 7a) dargestellt. Von Fig. 3 unterscheidet sich
Fig. 7 durch die Anordnung der Antennenklemmen 12. Bei Fig. 3 sind diese in der ersten
Teilschlaufe 1 und bei Fig. 7 in der zweiten Teilschlaufe 2 angeordnet. Bezüglich
der geometrisch jeweils mittleren Teilschlaufe 3 ergibt sich bei den beiden Ausführungsformen
ein entgegengesetzter Stromlaufsinn. Ansonsten sind die beiden Ausführungsformen zueinander
äquivalent. Die Klemmen 12 könnten auch im Bereich der mittleren Teilschlaufe 3 in
einer der sie passierenden Leitungen angeordnet werden.
[0015] Die Fläche der drei Teilschlaufen wird vorzugsweise gleich gross gewählt. Es könnten
jedoch auch unterschiedliche Flächen vorgesehen werden. Die beschriebene Abstimmung
der Parameter der Antennvorrichtung auf die Resonanzfrequenz der zu detektierenden
Resonanzetiketten muss nicht notwenig exakt sein. So könnte ein Phasenfehler (gegenüber
der 90°-Phasenverschiebung im Resonanzfall) bis zu 30° unter Umständen toleriert werden.
[0016] In Fig. 3d) sowie Fig. 7d) ist jeweils strichliert um die drei Teilschlaufen 1,2,3
herum noch eine einschlaufige sog. Kurzschlusschlaufe 14 verlegt. Diese dient dazu,
die Auslöschung des Fernfeldes (3 bis 30 m) zu verbessern. Sie ist dann optimal, wenn
sich die Flüsse im aufgespannten Gebiet gegenseitig kompensieren. Ist dies der Fall,
dann ist der Strom in der äusseren Schleife gleich Null. Wenn nicht, dann wirkt der
in der Schleife entstehende Strom dem inneren entgegen und erzwingt dadurch die Auslöschung.
Zur Vermeidung von ungewollten Resonanzen kann an Stelle des Kurzschlusses in der
äusseren Schleife auch ein Widerstand eingesetzt werden.
[0017] Mit Vorteil werden sämtliche Schlaufen der erfindngsgemässen Antennvorrichtung in
einem Kunststoffgehäuse eingebettet, welches sie mechanisch stabilisiert. Ein Kunststoffgehäuse
hat den Vorteil, dass es sich auf die vorteilhafte Charakteristik der erfindungsgemässen
Antennvorrichtung nicht nachteilig auswirkt. Bei räumlicher Kombination mit einer
Sende- oder Empfangselektronik sollte diese aus dem gleichen Grund ebenfalls in einem
Kunststoffgehäuse angeordnet werden.
[0018] Schliesslich kann die erfindungsgemässe Antennenvorrichtung noch einseitig mit einem
Abschirmblech versehen werden zwecks einseitiger Abschirmung. Das Abschirmblech wäre
dabei in einigen Zentimetern Abstand (z.B. 4 cm) von der Ebene der Antennendrahtschlaufen
anzuordnen.
1. Antennenvorrichtung zur Detektion von Resonanzetiketten in elektronischen Warendiebstahls-Sicherungsanlagen
mit einer zwischen zwei Klemmen (12) in einer Ebene geführten Antennendrahtschlaufe,
welche unter Ausbildung von zwei elektrisch äusseren (1,3) und einer elektrisch mittleren
Teilschlaufe (2) zweifach in sich um jeweils 180° verdreht ist und in welche ein Impedanzglied
(11) geschaltet ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine (3) der beiden elektrisch äusseren
Teilschlaufen (1,3) geometrisch zwischen der elektrisch mittleren Teilschlaufe (2)
und der anderen elektrisch äusseren Teilschlaufe (1) angeordnet ist und dass das Impedanzglied
(11) zwischen zwei eingangs und ausgangs der geometrisch mittleren Teilschlaufe (3)
angeordnete Anschlusspunkte (9,10) geschaltet ist und in Parallelschaltung einen Kondensator
(C) sowie einen ohm'schen Widerstand (R) aufweist.
2. Antennenvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Klemmen
(12) in der anderen elektrisch äusseren Teilschlaufe (1) angeordnet sind.
3. Antennenvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Klemmen
(12) in der elektrisch mittleren Teilschlaufe (2) angeordnet sind.
4. Antennenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
L=R²C gilt, wobei L die Induktivität der geometrisch mittleren Teilschlaufe (3), R
der Wert des ohm'schen Widerstandes und C die Kapazität des Kondensators ist.
5. Antennenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die drei Teilschlaufen (1,2,3) flächengleich sind.
6. Antennenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5. dadurch gekennzeichnet, dass
aussen um die Antennendrahtschlaufe in derselben Ebene herumlaufend eine Kurzschlussschlaufe
(14) verlegt ist.
7. Antennenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
parallel zur Ebene der Antennendrahtschlaufe, vorzugsweise in einem Abstand von 4
cm, ein Abschirmblech angeordnet ist.
8. Antennenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
die Antenndrahtschlaufe/n (1,2,3,14) in einem Kunststoffgehäuse eingebettet verlegt
sind.
9. Verwendung der Antennenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zur Detektion
von Resonanzetiketten mit einer vorgegebenen Resonanzfrequenz, dadurch gekennzeichnet,
dass der ohm'sche Widerstand (R), die Kapazität des Kondensators (C) und die Induktivität
(L₃) der geometrisch mittleren Teilschlaufe (3) so bemessen sind, dass die durch den
Kondensator (C) und die genannte Induktivität (L₃) gebildeten Wechselstromwiderstände
bei der vorgegebenen Resonanzfrequenz der Resonanzetiketten betragsmässig jeweils
gerade gleich dem ohm'schen Widerstand werden.