(19)
(11) EP 0 635 233 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.01.1995  Patentblatt  1995/04

(21) Anmeldenummer: 94110896.1

(22) Anmeldetag:  13.07.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A47K 3/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR IT LI LU NL

(30) Priorität: 19.07.1993 DE 4324133

(71) Anmelder: E. Missel GmbH & Co.
D-70374 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Die Erfinder haben auf ihre Nennung verzichtet

(74) Vertreter: Dipl.-Phys.Dr. Manitz Dipl.-Ing. Finsterwald Dipl.-Ing. Grämkow Dipl.-Chem.Dr. Heyn Dipl.-Phys. Rotermund Morgan B.Sc.(Phys.) 
Robert-Koch-Strasse 1
80538 München
80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Körperschallentkoppelten Fixierung von Bade- und Duschwannenrändern


    (57) Es wird ein Spannelement (4) zur körperschallentkoppelten Fixierung der Ränder (2) von Bade- und Duschwannen (1) bezüglich einer Bauwerkswandung (3) beschrieben, das mit vorgebbarer Spannkraft einerseits an der Wandung (3) und andererseits auf einer Dämmaterialschicht (12) abgestützt ist, die an einem vertikalen Wannenrandabschnitt (10) anliegt, welcher wiederum über eine Dämmaterialschicht (11) bezüglich der Bauwerkswandung (3) abgestützt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur körperschallentkoppelten Fixierung der Ränder von Bade- und Duschwannen bezüglich einer Bauwerkswandung.

    [0002] Derartige Vorrichtungen bekannter Bauart, die auch als Wannen-Spannanker bezeichnet werden, ermöglichen zwar eine sichere Fixierung der Wannenränder, aber sie erfüllen die Forderung nach einer einwandfreien Körperschallentkopplung der jeweiligen Wanne bezüglich des Bauwerks nur in sehr unvollkommener Weise.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs angegebenen Art unter Gewährleistung eines einfachen Aufbaus und einer bei der Montage unproblematischen Handhabung so auszugestalten, daß die bestehenden Forderungen nach einer einwandfreien Körperschallentkopplung erfüllt werden.

    [0004] Gelöst wird diese Aufgabe nach der Erfindung im wesentlichen durch ein Spannelement mit einem zur Anlage an der Wandung bestimmten Stützschenkel und einem gegen die Innenseite des Wannenrands wirkenden Spannschenkel sowie einer am Spannelement zwischen Stütz- und Spannschenkel angreifenden, in der Wandung verschraubbaren Spannschraube, wobei zwischen der Wandung und der Außenseite des Wannenrands einerseits und dem Spannschenkel und der Innenseite des Wannenrands andererseits Dämmaterialschichten angeordnet sind.

    [0005] Durch das Einschließen des Wannenrandes zwischen zwei Dämmaterialschichten und das Aufbringen einer senkrecht zur Wand gerichteten Spannkraft auf diese Sandwich-Anordnung wird jegliche Körperschall-Brückenbildung sowohl zwischen der Wanne bzw. dem Wannenrand und der Gebäudewand als auch zwischen der Wanne bzw. dem Wannenrand und der von Spannelement und Schraube gebildeten Spannanordnung verhindert und somit eine eindeutige Fixierung bei gleichzeitiger optimaler Körperschallentkopplung gewährleistet.

    [0006] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Vorrichtung nach der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß das Spannelement im wesentlichen U-förmig ausgebildet ist, wobei der Stützschenkel vorzugsweise eine wesentlich größere Länge als der Spannschenkel aufweist und der Mittelteil des Spannelements eine Durchtrittsöffnung für die Spannschraube besitzt, deren Kopfteil über eine Dämm-Zwischenlage am Mittelteil angreift. Zwischen dem Spannelement und der Wandung ist ein die Spannkraft des Spannschenkels begrenzendes Distanzorgan vorgesehen, das insbesondere aus einer Hülse besteht, durch die sich die Spannschraube erstreckt.

    [0007] Durch diese Ausgestaltung wird sichergestellt, daß auf die Sandwich-Anordnung von Dämmaterialschichten und Wannenrand kein übermäßiger, zu einer störenden Komprimierung der Dämmaterialschichten führender Spanndruck ausgeübt werden kann und somit praktisch unabhängig von der jeweiligen Montagesorgfalt stets die geforderte einwandfreie Körperschallentkopplung gewährleistet werden kann.

    [0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

    [0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert; die einzige Figur der Zeichnung zeigt schematisch einen Ausschnitt einer körperschallentkoppelten Wannenrandfixierung gemäß der Erfindung.

    [0010] Die Zeichnung zeigt in schematischer Weise die Relativanordnung einer Wanne 1 mit einem Wannenrand 2 bezüglich einer Bauwerkswandung 3, wobei die Fixierung des Wannenrandes 2 bezüglich dieser Bauwerkswandung 3 so erfolgen muß, daß einerseits die geforderte mechanische Festigkeit der Verbindung gewährleistet ist und andererseits Körperschallübertragungen von der Wanne auf die Bauwerkswandung 3 verhindert werden.

    [0011] Der Wannenrand 2 ist im Regelfall im Querschnitt U-förmig ausgebildet, so daß eine etwa vertikal verlaufende Wannenrand-Außenseite 9 und eine entsprechende Wannenrand-Innenseite 10 vorliegen.

    [0012] Zwischen der Wannenrand-Außenseite 9 und der Bauwerkswandung 3 ist bereichsweise oder umlaufend eine Dämmaterialschicht 11 vorgesehen, die zweckmäßigerweise auf einer wandseitig zu befestigenden Randleiste 17 angebracht ist.

    [0013] An der Wannenrand-Innenseite 10 liegt ebenfalls eine Dämmaterialschicht 12 an, die bereichsweise oder umlaufend vorgesehen sein kann und vorzugsweise formschlüssig in dem im Querschnitt U-förmigen Wannenrand-Innenraum angeordnet ist.

    [0014] Die so gebildete Sandwich-Anordnung aus den beiden Dämmaterialschichten 11, 12 und dem Vertikalabschnitt des Wannenrandes 2 wird durch ein Spannelement 4 mit einer senkrecht zur Bauwerkswandung 3 gerichteten Spannkraft beaufschlagt, wodurch die mechanische Fixierung des Wannenrandes 2 bezüglich der Wand 3 erreicht wird.

    [0015] Das Spannelement 4 besteht dabei aus einem an der Wandung 3 mit seinem freien Ende vorzugsweise unter Zwischenlage einer Dämmaterialschicht, insbesondere einer Gummiunterlage anliegenden Stützschenkel 5, einem gegen die Dämmaterialschicht 12 drückenden Spannschenkel 6 sowie einem Mittelteil 16, das eine Durchtrittsöffnung für eine Spannschraube 7 aufweist, die in die Wandung 3 verschraubbar ist und die erforderliche Spannkraft erzeugt.

    [0016] Zwischen dem Kopfteil der Spannschraube 7 und dem Mittelteil des Spannelements ist eine Dämm-Zwischenlage vorgesehen, die zweckmäßigerweise aus einer Gummiunterlage bestehen kann.

    [0017] Um sicherzustellen, daß die erreichte Körperschallentkopplung nicht durch ein unzulässiges Komprimieren der Dämmaterialschichten 11, 12 beeinträchtigt wird, ist zwischen dem Mittelteil 16 des Spannelements 4 und der Wandung 3 ein Distanzorgan 8 vorgesehen, das vorzugsweise aus einer Hülse besteht, durch die sich die Spannschraube 7 erstreckt. Diese Hülse 8 kann wandungsseitig gegebenenfalls mit einem Stützflansch versehen sein und gewährleistet, daß die über den Spannschenkel ausgeübte Spannkraft definiert begrenzt wird.

    [0018] Die Abstützung des Spannschenkels 6 bezüglich der Dämmaterialschicht 12 erfolgt vorzugsweise über ein Anpreßelement 13, das großflächig ausgebildet sein kann, jedoch bezüglich des Wannenrandes 2 in jedem Falle beabstandet ist.

    [0019] Zweckmäßigerweise ist in der Dämmaterialschicht 12 eine Ausnehmung vorgesehen, in der das Anpreßlement 13 zumindest teilweise aufgenommen ist, das auf diese Weise zwischen dem Druckverteilungselement 13 und dem Wannenrand 2 liegt, so daß die Dämmaterialschicht zusätzlich als schallentkoppelnde Stützschicht im Hinblick auf Vertikalbelastungen durch Wannenbenutzer wirkt.

    [0020] Zur Gewährleistung eines einwandfreien und auch dichten Abschlusses zwischen Wannenrand 2 und Wand ist ein Dichtprofil 15 vorgesehen, das vorzugsweise über eine Schnapp-Rastverbindung an wandseitigen, in der Regel umlaufenden Halteorganen 14 fixierbar ist. Dieses Abdichtprofil 15 kann aus einem weichelastischen Material oder auch aus einem Verbundmaterial bestehen, wobei die innenliegende Schicht zumindest im Wannenrandbereich weichelastisch ausgeführt sein muß und die außenliegende Schicht im Vergleich dazu hart und trittfest ausgebildet sein kann.

    Bezugszeichenliste



    [0021] 
    1
    Wanne
    2
    Wannenrand
    3
    Wandung
    4
    Spannelement
    5
    Stützschenkel
    6
    Spannschenkel
    7
    Schraube
    8
    Distanzorgan
    9
    Wannenrand-Außenseite
    10
    Wannenrand-Innenseite
    11
    Dämmaterialschicht
    12
    Dämmaterialschicht
    13
    Anpreßelement
    14
    Halteorgan
    15
    Dichtung
    16
    Mittelteil
    17
    Randleiste



    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur körperschallentkoppelten Fixierung der Ränder von Bade- und Duschwannen bezüglich einer Bauwerkswandung,
    gekennzeichnet durch
    ein Spannelement (4) mit einem zur Anlage an der Wandung (3) bestimmten Stützschenkel (5) und einem gegen die Innenseite (10) des Wannenrands (2) wirkenden Spannschenkel (6) sowie einer am Spannelement (4) zwischen Stütz- und Spannschenkel (5, 6) angreifenden, in der Wandung (3) verschraubbaren Spannschraube (7), wobei zwischen der Wandung (3) und der Außenseite (9) des Wannenrands (2) einerseits und dem Spannschenkel (6) und der Innenseite (10) des Wannenrands (2) andererseits Dämmaterialschichten (11, 12) angeordnet sind.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zwischen dem Spannelement (4) und der Wandung (3) ein die Spannkraft des Spannschenkels (6) begrenzendes Distanzorgan (8) vorgesehen ist, das insbesondere aus einer Hülse besteht, durch die sich die Spannschraube (7) erstreckt.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Spannelement (4) im wesentlichen U-förmig ausgebildet ist, wobei der Stützschenkel (5) vorzugsweise eine wesentlich größere Länge als der Spannschenkel (6) aufweist und der Mittelteil (16) des Spannelements (4) eine Durchtrittsöffnung für die Spannschraube (7) besitzt, deren Kopfteil über eine Dämm-Zwischenlage (16) am Mittelteil angreift.
     
    4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Spannschenkel (6) auf die der Innenseite (10) des Wannenrands (2) zugeordnete Dämmaterialschicht (12) über ein Anpreßelement (13) einwirkt, das bezüglich des Wannenrands (2) durch eine Dämmaterialschicht (12) beabstandet ist.
     
    5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die der Innenseite (10) des Wannenrands (2) zugeordnete Dämmaterialschicht (12) eine Ausnehmung zur Aufnahme des Anpreßelements (13) aufweist.
     
    6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die der Innenseite (10) des Wannenrandes (2) zugeordnete Dämmaterialschicht (12) dem im Querschnitt U-förmig ausgebildeten Wannenrand (2) im wesentlichen formschlüssig angepaßt ist.
     
    7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die der Außenseite (9) des Wannenrandes (2) zugeordnete Dämmaterialschicht (11) auf einer wandseitig befestigten Randleiste (17) angebracht ist.
     
    8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß oberhalb der Randleiste (17) für die Dämmaterialschicht (11) wandungsseitig ein Halteorgan (14) angebracht ist, das zur Befestigung, insbesondere zur Schnapp-Rastbefestigung einer sich von der Wand (3) bis auf den Wannenrand (2) erstreckenden, insbesondere weichelastischen Dichtleiste (15) dient.
     




    Zeichnung