[0001] Bei der Herstellung von Formteilen aus Beton werden Trennmittel eingesetzt, die zum
Beispiel das Entnehmen des geformten Betonkörpers aus seiner Form erleichtern und
eine gute Oberflächenqualität des Formkörpers sicherstellen sollen. Bisher werden
hauptsächlich sogenannte Schalöle verwendet. Diese enthalten als Wirkstoffe Mineralölprodukte,
zum Beispiel Benzin als Lösungsmittel, Mineralöle, Leichtöle und Weißöle. Diese Stoffe
haben aber den Nachteil, daß sie schwer abbaubar sind und somit den Boden im Bereich
ihrer Verarbeitung und auch die umgebende Luft verunreinigen. Ferner stehen diese
Stoffe unter Verdacht, Lungenkrebs zu erzeugen.
[0002] Daneben sind auch Trennmittel auf der Basis natürlicher nachwachsender Rohstoffe
bekannt. Diese Mittel führen aber zu einer verstärkten Ablagerung von Sand und Zement
an der Oberfläche der Betonformen, insbesondere bei Formen aus Metall.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Trennmittel anzugeben, das bei der
Herstellung von Formkörpern aus Beton ein Entformen erleichtert, die Ausbildung einer
glatten Oberfläche des Betonkörpers sicherstellt und dort möglichst keine Poren entstehen
läßt. Ferner soll das Trennmittel verhindern, daß beim Entformen des Betonkörpers
auf der Oberfläche der Betonform Ablagerungen von Sand, Zement oder anderen Materialien
zurückbleiben.
[0004] Diese Aufgabe löst die Erfindung mit einer Trennemulsion, gekennzeichnet durch eine
Zusammensetzung aus 145 bis 200 Gew.-teilen Wasser, 7 bis 35 Gew.-teilen eines Fettsäureesters
mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen im Fettsäurerest, 2 bis 13 Gew.-teilen eines Dialkylethers
mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen pro Alkylrest, 1 bis 10 Gew.-teilen eines Fettalkohols
mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und 0 bis 4 Gew.-teilen eines Fettsäureamids mit 12
bis 18 Kohlenstoffatomen.
[0005] Vorzugsweise basieren der Fettsäureester, der Fettalkohol und das Fettsäureamid auf
pflanzlichen und/oder tierischen Fetten mit Jodzahlen von höchstens 20 g J₂/100 g.
[0006] Es hat sich auch als vorteilhaft erwiesen, wenn die Trennemulsion einen Fettsäureester
enthält, dessen Alkoholrest 1 bis 8 Kohlenstoffatome enthält. Dieser Rest kann unverzweigt
oder verzweigt sein.
[0007] Der Dialkylether in der erfindungsgemäßen Trennemulsion kann ein symmetrischer oder
asymmetrischer Ether sein. Der Alkylrest im Dialkylether kann sowohl ein n-Alkylrest
als auch ein i-Alkylrest sein.
[0008] Die Komponenten der erfindungsgemäßen Trennemulsion können jeweils in Form einer
einzigen Verbindung oder in Form eines Gemisches aus mehreren Verbindungen, die unter
die Bezeichnung der jeweiligen Komponente fallen, vorliegen.
[0009] Die erfindungsgemäße Trennemulsion hat den wesentlichen Vorteil gegenüber entsprechenden
bekannten Trennmitteln, daß die Bildung von Ablagerungen von Sand und Zement, ein
sogenanntes "Stauben", an der Oberfläche der Betonform nicht auftritt.
[0010] Die erfindungsgemäße Trennemulsion ist auch vielseitig einsetzbar, weil sie auf allen
saugfähigen Formoberflächen, zum Beispiel auf unbehandeltem Holz und Vliesen, sowie
auf allen nichtsaugfähigen Oberflächen, wie beschichtetem Holz, Kunststoffen und Metallen,
erfolgreich verwendet werden kann, um den Beton davon gut abzutrennen, wobei die Formoberfläche
sauber bleibt.
[0011] Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel 1
[0012] Aus folgenden Komponenten wird eine erste Trennemulsion hergestellt:
Wasser |
190 Gew.-teile |
Kokosfettsäuremethylester |
12 Gew.-teile |
n-Octylether |
4 Gew.-teile |
Laurylalkohol |
2 Gew.-teile |
Kokosfettsäurediethanolamid |
1 Gew.-teil |
[0013] Die Komponenten werden in einen Behälter gegeben und mit einem schnellaufenden Rührer
homogenisiert. Mit der erhaltenen Trennemulsion wird eine Metallform mit den Innenabmessungen
150 mm x 150 mm x 50 mm dünn und gleichmäßig eingesprüht.
[0014] Nach einer Trocknungszeit von 15 min wird die Metallform mit 1,5 kg einer normalen
Betonmischung gefüllt und in einem Wärmeschrank 3 h auf 80°C erhitzt. Dann läßt man
die gefüllte Form 1 h bei Raumtemperatur stehen.
[0015] Der Formkörper aus Beton läßt sich anschließend aus der Metallform sehr leicht entnehmen.
Auf der Oberfläche der Metallform bleiben keine Reste von Beton, Sand, Zement oder
anderen Materialien zurück. Die Oberfläche des Betonkörpers ist glatt, weist eine
gleichmäßige Farbe auf und läßt fast keine Poren erkennen.
[0016] Die vorgenannte Herstellung eines Betonkörpers wird wiederholt, jedoch mit der Änderung,
daß die Metallform nicht beheizt, sondern 16 h bei Raumtemperatur stehengelassen wird.
Der dann entformte Betonkörper weist die gleichen guten Eigenschaften auf wie bei
der obigen Formkörperherstellung, und die Metallform hat eine saubere Oberfläche.
Beispiel 2
[0017] Aus folgenden Komponenten wird eine zweite Trennemulsion hergestellt.
Wasser |
165 Gew.-teile |
Kokosfettsäure-2-ethylhexylester |
28 Gew.-teile |
Hexyl-(2-butylethyl)-ether |
9 Gew.-teile |
2-Octyldecylalkohol |
4 Gew.-teile |
Kokosfettsäurediethanolamid |
1 Gew.-teil |
[0018] Die erhaltene zweite Trennemulsion wird gemäß Beispiel 1 angewandt. Es wird wieder
ein Betonkörper mit einer ausgezeichneten Oberflächenqualität erhalten. Ferner ist
die Oberfläche der Betonform frei von unerwünschten Ablagerungen.
Beispiel 3
[0019] Aus folgenden Komponenten wird eine dritte Trennemulsion hergestellt:
Wasser |
145 Gew.-teile |
Palmkernfettsäurebutylester |
35 Gew.-teile |
n-Hexylether |
13 Gew.-teile |
Laurylalkohol |
9 Gew.-teile |
Kokosfettsäurediethanolamid |
1 Gew.-teil |
[0020] Die erhaltene dritte Trennemulsion wird gemäß Beispiel 1 angewandt. Man erhält einen
leicht entformbaren Betonkörper mit ausgezeichneter Oberflächenqualität. Nach dem
Entformen des Betonkörpers ist die Oberfläche der Betonform sauber, d.h. sie weist
keine Ablagerungen auf.
Vergleichsbeispiel
[0021] Zum Vergleich mit den erfindungsgemäßen Trennemulsionen gemäß den Beispielen 1 bis
3 wird eine Vergleichsemulsion zum Herstellen eines Betonkörpers eingesetzt, wie es
im Beispiel 1 beschrieben ist. Die Emulsion ist ein in der Praxis eingesetztes Handelsprodukt.
Ihre Zusammensetzung ist wie folgt:
Wasser |
165 Gew.-teile |
Fettsäureisopropylester (Jodzahl über 20 g J₂/100 g) |
25 Gew.-teile |
aliphatischer Kohlenwasserstoff |
8 Gew.-teile |
Fettalkohol (Jodzahl über 20 g J₂/100 g) |
5 Gew.-teile |
Korrosionsschutzmittel |
1 Gew.-teil |
[0022] Bei der Anwendung dieser Vergleichsemulsion wie im Beispiel 1 zeigt sich, daß der
hergestellte Betonkörper zwar glatt ist und eine gleichmäßige Farbe hat, jedoch gröbere
Oberflächenporen aufweist, verglichen mit den Betonoberflächen gemäß den Beispielen
1 bis 3. Die Oberfläche der Betonform ist im Falle der Vergleichsemulsion mit einer
hellgrauen Schicht aus Betonrückständen überzogen, die sich nur durch kräftiges Reiben
entfernen lassen.
[0023] In einem weiteren Versuch wird die Vergleichsemulsion erneut eingesetzt, jedoch mit
der Änderung, daß die mit Beton gefüllte Form auf 80°C erhitzt wird. Nach dem Entformen
des Betonkörpers ist die Oberfläche der Form in noch stärkerem Maße mit einer hellgrauen
Schicht aus Betonrückständen überzogen.
1. Trennemulsion zum Trennen von Beton aus einer Form, gekennzeichnet durch eine Zusammensetzung
aus 145 bis 200 Gew.-teilen Wasser, 7 bis 35 Gew.-teilen eines Fettsäureesters mit
12 bis 18 Kohlenstoffatomen im Fettsäurerest, 2 bis 13 Gew.-teilen eines Dialkylethers
mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen pro Alkylrest, 1 bis 10 Gew.-teilen eines Fettalkohols
mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und 0 bis 4 Gew.-teilen eines Fettsäureamids mit 12
bis 18 Kohlenstoffatomen.
2. Trennemulsion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Fettsäureester, der
Fettalkohol und das Fettsäureamid auf Rohstoffen in Form von pflanzlichen und/oder
tierischen Fetten mit Jodzahlen von höchstens 20 g J₂/100 g basieren.
3. Trennemulsion nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Alkoholrest
im Fettsäureester 1 bis 8 Kohlenstoffatome aufweist.
4. Trennemulsion nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Dialkylether
ein symmetrischer oder asymmetrischer Ether und als Alkylrest in diesem Ether ein
n-Alkyl- und/oder i-Alkylrest vorliegt.