(19)
(11) EP 0 635 451 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.01.1995  Patentblatt  1995/04

(21) Anmeldenummer: 94105404.1

(22) Anmeldetag:  07.04.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B66C 23/30, B66C 23/70
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR IT

(30) Priorität: 25.05.1993 DE 9307900 U

(71) Anmelder: Liebherr-Werk Biberach GmbH
D-88400 Biberach (DE)

(72) Erfinder:
  • Zerza, Horst, Dipl.-Ing.
    D-88444 Fischbach (DE)
  • Heipl, Andreas, Dipl.-Ing.
    D-88444 Ummendorf (DE)

(74) Vertreter: Gossel, Hans K., Dipl.-Ing. 
Lorenz-Seidler-Gossel Widenmayerstrasse 23
D-80538 München
D-80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum selbsttätigen Verriegeln eines inneren austeleskopierbaren Turnmschusses mit einem äusseren Turmschuss


    (57) Eine Vorrichtung zum selbsttätigen Verriegeln eines inneren austeleskopierbaren Turmschusses (13) mit einem äußeren Turmschuß (1) eines Turmdrehkranes ist mit einem an dem äußeren Turmschuß (1) gelagerten Verriegelungshebel (5) versehen. Dieser Verriegelungshebel wird in seiner entriegelten Stellung durch einen Klinkenhebel (7) gehalten, der durch ein an dem austeleskopierbaren Schuß (13) angeordnetes Entriegelungselement (17) derart lösbar ist, daß der Verriegelungshebel (5) in seine verriegelnde Stellung fällt, in der er hinter eine Betriebsauflage (15) des austeleskopierbaren Schusses (13) greift. Um zu gewährleisten, daß der von dem Klinkenhebel (7) gelöste Verriegelungshebel (5) immer in seine genau definierte Verriegelungsstellung fällt und die Schwenklagerung des Verriegelungshebels nur geringeren Belastungen ausgesetzt ist, verläuft der Verriegelungshebel (5) in seiner verriegelten Stellung etwa horizontal. Dabei ist der Verriegelungshebel (5) zwischen seiner Lagerung und seinem Angriff (28) auf der Betriebsauflage (15) auf einem Widerlager (26) des äußeren Turmschusses (1) abgestützt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum selbsttätigen Verriegeln eines inneren austeleskopierbaren Turmschusses mit einem äußeren Turmschuß, vorzugsweise mit dem äußeren Turmschuß eines Turmdrehkranes, bei der ein an dem äußeren Turmschuß gelagerter Verriegelungshebel, dem ein diesen in seiner entriegelten Stellung haltender Klinkenhebel zugeordnet ist, durch ein an dem austeleskopierbaren Schuß angeordnetes Entriegelungselement derart von dem Klinkenhebel lösbar ist, daß er in seine verriegelnde Stellung fällt, in der der Verrieglungshebel hinter eine Betriebsauflage des austeleskopierbaren Turmschusses greift.

    [0002] Bei einer aus der Praxis bekannten Vorrichtung dieser Art ist der Verriegelungshebel hängend gelagert und an seinem unteren freien Ende mit einem Verriegelungshaken versehen, der in der von dem Klinkenhebel gelösten Stellung unter Schwerkraftwirkung soweit einwärts schwenkt, daß er unter einen die Betriebsauflage bildenden Querträger des austeleskopierbaren Schusses greift. Abgesehen davon, daß der in seinem von dem Klinkenhebel gelösten Zustand frei pendelnd gelagerte Verriegelungshebel mit seinem Haken nicht immer in seine genau definierte Verriegelungsstellung unterhalb der Betriebsauflage schwenkt, ist das Lager des Verriegelungshebels höchsten Belastungen ausgesetzt.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs angegebenen Art zu schaffen, bei der von dem Klinkenhebel gelöste Verriegelungshebel immer in seine genau definierte Verriegelungsstellung fällt und die Schwenklagerung des Verriegelungshebels nur geringeren Belastungen ausgesetzt ist.

    [0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Vorrichtung der eingangs angegebenen Art dadurch gelöst, daß der Verriegelungshebel in seiner verriegelnden Stellung etwa horizontal verläuft und zwischen seiner schwenkbaren Lagerung und seinem Angriff auf der Betriebsauflage auf einem Widerlager des äußeren Turmschusses abgestützt ist. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung fällt somit der von seinem Klinkenhebel gelöste Verrieglungshebel auf sein Widerlager, so daß sich beim erneuten Absenken des inneren Turmschusses die Betriebsauflage auf dem inneren Ende des Verrieglungshebels abstützt, der bereits zuvor pendelungsfrei auf dem Widerlager aufliegt. Ein Pendeln des Verriegelungshebels ist nach seiner Auflage auf dem Widerlager ausgeschlossen, weil sich dieses und das Lager in einer im wesentlichen horizontalen Ebene befinden.

    [0005] Zweckmäßigerweise ist die Länge des Abschnitts des Verriegelungshebels zwischen dem Widerlager und der Schwenkachse größer als die Länge des Abschnitts zwischen dem Widerlager und der Angriffsstelle auf der Betriebsauflage, so daß wegen der unterschiedlichen Hebelarmlängen das Lager nur geringer belastet ist. Durch entsprechende Abstimmung der Hebelarmlängen kann das Lager stark von den Stützkräften entlastet werden.

    [0006] Zweckmäßigerweise besitzen die Turmschüsse Kastenprofile, wobei das Widerlager im Bereich des oberen Randes einer Wand des äußeren Turmschusses angeordnet ist.

    [0007] Der Verrieglungshebel kann in einem mit der äußeren Wandung des äußeren Turmschusses verbundenen Lagerbock gelagert sein.

    [0008] Zweckmäßigerweise ist der Verriegelungshebel seitlich mit einem Haltestift versehen, der mit einem an dem Lagerbock gelagerten Klinkenhebel zusammenwirkt. An dem inneren Turmschuß kann ein über einen vorbestimmten Winkel schwenkbarer erster Hebel angeordnet sein, der beim Überfahren des Klinkenhebels den Verriegelungshebel löst, so daß dieser in seine verriegelnde Stellung stellt.

    [0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß unterhalb und versetzt zu dem ersten Hebel ein zweiter Hebel über einen vorbestimmten Winkel schwenkbar an dem austeleskopierbaren Turmschuß gelagert ist, der beim Ausfahren des inneren Turmschusses den Verriegelungshebel aus seiner Verriegelungsstellung aushebt und den Klinkenhebel auf den Haltestift einfallen läßt.

    [0010] Zweckmäßigerweise ist mit dem austeleskopierbaren Turmschuß eine mit einer Ausnehmung versehene Platte verbunden, deren oberer innerer Rand die Betriebsauflage bildet.

    [0011] Ein Ausfürungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt
    Fig. 1
    eine Seitenansicht der selbsttätigen Verriegelungseinrichtung zwischen dem unteren äußeren Turmschuß und dem aus diesem austeleskopierbaren inneren Turmschuß in einem Zustand, in dem der Verriegelungshebel durch den Klinkenhebel in seiner entriegelten Stellung gehalten ist,
    Fig. 2 - Fig. 4
    unterschiedliche Stellungen des inneren Turmschusses relativ zu dem äußeren Turmschuß, bis die Verriegelungsstellung gemäß Fig. 4 erreicht ist,
    Fig. 5 - Fig. 8
    die Vorrichtung gemäß Fig. 3 in unterschiedlichen Stellungen während des Entriegelungsvorganges.


    [0012] An einer ringförmigen Aussteifung 2 am oberen Ende des ein Kastenprofil aufweisenden äußeren Turmschusses 1 ist ein Lagerbock 3 befestigt, zwischen dessen nach außen hin auskragenden Schenkeln ein Lagerbolzen 4 gehaltert ist. Auf dem Lagerbolzen 4 ist schwenkbar der Verriegelungshebel 5 gelagert. Der Verriegelungshebel 5 ist mit einem Haltestift 6 versehen, auf dem ein Haken des Klinkenhebels 7 einhakt, der auf einem seitlichen Zapfen 8 schwenkbar gelagert ist, der an einem Schenkel des Lagerbocks 3 befestigt ist. Der Klinkenhebel 7 ist zweiteilig ausgebildet, wobei die beiden Teile durch Schrauben 9 miteinander verbunden sind. Die Schrauben 9 durchsetzen ein Langloch des äußeren Teils des Klinkenhebels 7, so daß der Klinkenhebel 7 in seiner Länge einstellbar ist. Das innere Ende des Klinkenhebels ist gegabelt ausgeführt, wobei die gegabelten Schenkel mit einem Langloch 10 versehen sind, in denen Wellenzapfen 11 einer Rolle 12 verschieblich geführt sind.

    [0013] Auch der innere austeleskopierbare Turmschuß 13 besitzt ein Kastenprofil. In einer Wandung des Kastenprofils des inneren Turmschusses ist eine Schale 14 aus Stahlguß eingeschweißt, die mit einer oberen die Betriebsauflage bildenden Stützwand 15 versehen ist.

    [0014] An einem oberen Lagerbock 16 ist in der Schale 14 ein erster Entriegelungshebel 17 schwenkbar gelagert, dessen größter Schwenkwinkel durch ein Widerlager 19 des Lagerbocks begrenzt ist. Unterhalb des ersten Entriegelungshebels 17 ist an einem Lagerbock 18 der Schale 15 ein zweiter Entriegelungshebel 20 schwenkbar gelagert, dessen größter Schwenkwinkel ebenfalls durch ein Widerlager des Lagerbocks 18 begrenzt ist. Beide Entriegelungshebel 17, 20 tragen auf ihren oberen Seiten federnde Gummipolster 22, 23 mit denen sich diese auf dem Grund der Schale 14 abstützen. Statt eines Gummipolsters kann auch ein anderes Federelement, beispielsweise eine entsprechend eingebaute Drehfeder, vorgesehen werden. Beide Entriegelungshebel 17, 20 tragen an ihren freien Enden der Reibungsverminderung dienende Rollen.

    [0015] Der erste Verriegelungshebel 17 ist derart versetzt zu dem zweiten Verrieglungshebel 20 angeordnet, daß er nur mit der Rolle 12 des Klinkenhebels 7 zusammenwirken kann.

    [0016] Der zweite untere Entriegelungshebel 20 kann bei seinem Ausfahren den Verrieglungshebel 5 überfahren, so daß er diesen derart aus seiner Verriegelungsstellung zu heben vermag, daß der Klinkenhebel 7 mit seinem Haken wieder auf dem Haltestift 6 einhakt.

    [0017] In Fig. 1 ist der Verrieglungshebel 5 mit dem Klinkenhebel 7 über den Haltestift 6 verhakt, so daß der Verriegelungshebel 5 in seiner entriegelten Stellung gehalten ist und der innere Turmschuß 13 in Richtung des Pfeils A in den äußeren Turmschuß einteleskopiert werden kann. Wird beispielsweise der innere Turmschuß 13 aus der aus Fig. 1 ersichtlichen Stellung in Richtung des Pfeils B in Fig. 2 ausgefahren, stößt die Rolle des Entriegelungshebels 17 gegen die Rolle 12 des Klinkenhebels, so daß die Rolle zunächst in dem Langloch 10 bis an dessen obere Begrenzung angehoben wird. Durch weiteres Ausfahren des inneren Turmschusses wird der Klinkenhebel 7 über den Entriegelungshebel 17 und die Rolle 12 von dem Haltestift 6 abgehoben, so daß der Verriegelungshebel 7 von dem Klinkenhebel freikommt und in der aus Fig. 5 ersichtlichen Weise nach unten fallen kann, so daß er sich auf dem Widerlager 268 am Randbereich der rückwärtigen äußeren Turmschusses oder an dem Stegteil des Lagerbocks 3, der dessen Schenkel mit einander verbindet, abstützt. Diese Lage des Verriegelungshebels 5 ist aus Fig.3 ersichtlich. Wird nun der innere Turmschuß in Richtung des Pfeils C in Fig. 4 wieder abgesenkt, stützt sich die Betriebsauflage 15 auf der inneren Stützfläche 28 des Verrieglungshebels 5 ab. In der aus Fig. 4 ersichtlichen Stellung sind somit der innere Turmschuß mit dem äußeren Turmschuß in ihrer Betriebsstellung verriegelt.

    [0018] Zur Entriegelung der Turmschüsse zum Zwecke Einteleskopierens wird nun in der aus Fig. 5 ersichtlichen Weise der innere Turmschuß 13 in Richtung des Pfeils D in Fig. 5 nach oben hin austeleskopiert, so daß der untere zweite Entriegelungshebel 20 mit seiner Rolle in der aus Fig. 5 ersichtlichen Weise gegen den Verriegelungshebel 5 stößt und diesen nach oben hin in der aus Fig. 6 ersichtlichen Weise soweit ausschwenkt, daß der Klinkenhebel 7 mit einem Haken wieder hinter den Haltestift 6 einfallen und mit diesem verhaken kann. In dieser Stellung kann nun der innere Turmschuß 13 in der aus Fig. 7 ersichtlichen Weise in Richtung des Pfeils E wieder in den äußeren Turmschuß 1 eingefahren werden.

    [0019] Um zu verhindern, daß der Klinkenhebel 7 beim Überfahren der Rolle des ersten Entriegelungshebel 17 wieder entriegelt wird, ist der Klinkenhebel mit dem Langloch 10 versehen, so daß beim Überfahren der Rolle 12 des Klinkenhebels dessen Wellenzapfen lediglich in dem Langloch 10 nach oben schnappen, ohne aber den Klinkenhebel von dem Haltestift 6 auszuhaken. In der aus Fig. 8 ersichtlichen Stellung befindet sich die Rolle 12 gerade in einer Stellung, in der diese beim weiteren Absenken des Entriegelungshebels 17 in der beschriebenen Weise nach oben schnappt.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum selbsttätigen Verriegeln eines inneren austeleskopierbaren Turmschusses (13) mit einem äußeren Turmschuß (1), vorzugsweise mit dem Turmschuß eines Turmdrehkranes, bei der ein an dem äußeren Turmschuß (1) gelagerter Verriegelungshebel (5), dem ein diesen in seiner entriegelten Stellung haltender Klinkenhebel (7) zugeordnet ist, durch ein am austeleskopierbaren Schuß (13) angeordnetes Entriegelungselement (17) derart von dem Klinkenhebel (7) lösbar ist, daß er in seine verriegelnde Stellung fällt, in der Verriegelungshebel (5) hinter eine Betriebsauflage (15) des austeleskopierbaren Turmschusses (13) greift,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Verriegelungshebel (5) in seiner verriegelten Stellung etwa horizontal verläuft und zwischen seiner schwenkbaren Lagerung (4) und seinem Angriff (28) auf der Betriebsauflage (15) auf einem Widerlager (26) des äußeren Turmschusses (1) abgestützt ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Abschnitts des Verriegelungshebels (5) zwischen dem Widerlager (26) und der Schwenkachse (4) größer ist als die Länge des Abschnitts zwischen dem Widerlager (26) und der Angriffstelle (28) auf der Betriebsauflage (15).
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Turmschüsse (1, 13) Kastenprofile besitzen und das Widerlager im Bereich des oberen Randes einer Wand des äußeren Turmschusses angeordnet ist.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verriegelungshebel (5) in einem mit der äußeren Wandung des äußeren Turmschusses (1) verbundenen Lagerbock (3) gelagert ist.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Verriegelungshebel (5) seitlich mit einem Haltestift (6) versehen ist, der mit einem an dem Lagerbock (3) gelagerten Klinkenhebel (7) zusammenwirkt.
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an dem inneren Turmschuß (13) ein über einen vorbestimmten Winkel schwenkbarer erster Entriegelungshebel (17) angeordnet ist, der beim Überfahren des Klinkenhebels (7) den Verriegelungshebel (5) löst, so daß dieser in seine Verriegelungsstellung fällt.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb und versetzt zu dem ersten Entriegelungshebel (17) ein zweiter Entriegelungshebel (20) über einen vorbestimmten Winkel schwenkbar an dem austeleskopierbaren Turmschuß (13) gelagert ist, der beim Ausfahren des inneren Turmschusses (13) den Verriegelungshebel (5) aus seiner Verriegelungsstellung aushebt und dadurch den Klinkenhebel (7) auf den Haltestift des Verriegelungshebels einfallen läßt.
     
    8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem austeleskopierbaren Turmschuß (13) eine mit einer Ausnehmung versehene Platte (14) verbunden ist, deren oberer innerer Rand die Betriebsauflage (15) bildet.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht