[0001] Die Erfindung betrifft einen Bremsarm einer Skibremse, der an seinem freien Ende
eine querverlaufende, plattenartige Verlängerung aufweist, die unter einem Winkel
zur Mittellinie eines Bremsarms angestellt ist und einen Greifer mit einer Bremskante
bildet.
[0002] Ein derartiger Bremsarm ist beispielsweise aus der DE-25 31 995 A bekannt. Dort ist
der Bremsarm allgemein rohrförmig ausgebildet, wobei er eine querverlaufende, plattenartige
Verlängerung aufweist, die den Bremsvorgang unterstützt und in einem Greifer oder
einer Schaufel oder dergleichen endet. Dieser Greifer, der eine Bremskante bildet,
soll das Eindringen des Bremsarms in harten Schnee oder Eis erleichtern.
[0003] Seit geraumer Zeit werden vermehrt Ski angeboten, die im Bindungsbereich zusätzliche
Absorberplatten aufweisen. Das führt einerseits zu einem höheren Abstand von der Skibindung
zum Untergrund und andererseits zu einem höheren Gewicht des Ski. Setzt man bei derartigen
Ski konventionelle Skibremsen ein, so stellt man fest, daß die Bremswirkung nur unzureichend
ist. Die konventionellen Skibremsen sind insbesondere nicht bei allen Schneearten
funktionsfähig. So ist die gattungsgemäße Skibremse gemäß der DE-25 31 995 vorteilhaft
bei einer harten, vereisten Schneeoberfläche, nicht aber bei weichem Pulverschnee.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, den gattungsgemäßen Bremsarm derart weiterzubilden,
daß insbesondere bei Einsatz von Ski mit vergleichsweise höherem Gewicht und höherem
Abstand zur Schneeoberfläche eine gute Bremswirkung bei unterschiedlichen Schneearten
gewährleistet ist, wobei keine zusätzlichen Bauteile bzw. kein wesentlich größerer
Bremskörper bedingt sein soll.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe, ausgehend von einem gattungsgemäßen Bremsarm,
dadurch gelöst, daß an diesen vor der plattenartigen Verlängerung mindestens ein eine
zusätzliche Bremskante bildender, querverlaufender Formkörper angeformt ist. Durch
diese mindestens eine zusätzliche Bremskante wird zunächst die Bremswirkung auf verhältnismäßig
hartem Schnee dadurch erhöht, daß hier ein weiterer widerhakenartiger Vorsprung gebildet
ist. Bei weichem Tiefschnee ergibt sich bei dieser erfindungsgemäßen Ausgestaltung
des Bremsarms der Vorteil, daß der mindestens eine Formkörper als zusätzlicher Verdrängungs-
bzw. Staukörper dient, vor dessen zusätzlicher Bremskante sich Schnee staut, so daß
der gesamte Ski auf der Schneeoberfläche gleichsam aufschwimmt. Hierdurch kann selbst
bei vergleichsweise höherem Gewicht ein Absinken des Ski in den Tiefschnee verhindert
werden.
[0006] Der mindestens eine Formkörper weist vorteilhaft im Querschnitt die Form eines rechtwinkeligen
Dreiecks auf.
[0007] Vorteilhaft können mehrere Formkörper hintereinander angeordnet sein, die verschieden
hoch sind, so daß Bremskanten gebildet werden, die unterschiedlich weit vom Bremsarm
beabstandet sind. Dabei kann der Abstand der Bremskanten von der Grundfläche des Bremsarms,
ausgehend von der plattenartigen Verlängerung, die eine erste Bremskante bildet, zu
den weiter innen liegenden Formkörpern hin, die weitere Bremskanten bilden, kontinuierlich
abnehmen. Durch diese Abstufung wird die Bremswirkung der hintereinander angeordneten
Bremskanten zusätzlich erhöht.
[0008] Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, daß der Winkel zwischen der plattenartigen
Verlängerung und der Mittellinie des Bremsarms ca. 40° bis 60° und vorzugsweise 45°
bis 55° ist. Bei Verwirklichung dieses Winkels wird die durch die plattenartige Verlängerung
gebildete Bremskante besonders wirksam eingesetzt. Zwischen der plattenartigen Verlängerung
und der Grundfläche des Bremsarms kann seitlich eine Begrenzungswand aufgespannt sein,
so daß sich im Endbereich des Bremsarms die Form einer einseitig geschlossenen und
auf der gegenüberliegenden Seite offenen Klaue ergibt.
[0009] Besonders vorteilhaft ist der Bremsarm dadurch gebildet, daß er aus einem Metalldraht
oder Metallrohr gebildet ist, auf dessen Ende ein Formkörper aus spritzgegossenem
Kunststoff aufgesteckt ist. Auf diese Art und Weise läßt sich die vorgeschriebene
Ausgestaltung des Bremsarms sehr einfach und kostengünstig herstellen. Andererseits
ist aufgrund des Metalldrahts oder Metallrohrs die Stabilität des Bremsarms gewährleistet.
[0010] Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung kann der mindestens eine Formkörper
derart geformt sein, daß er im Querschnitt die Form eines rechtwinkligen Dreieckes
aufweist, dessen Hypothenuse als Radius ausgebildet ist. Dadurch entsteht eine hohlkehlenförmige
Fläche, so daß der mindestens eine Formkörper die Form eines vergleichsweise spitz
zulaufenden Zahnes erhält.
[0011] Eine weitere alternative Ausführungsform kann darin bestehen, daß die mindestens
eine zusätzliche Bremskante nicht geradlinig, sondern bogenförmig ausgebildet ist.
[0012] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1:
- einen Teil einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bremsarms in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 2:
- eine Seitenansicht des Bremsarmteils gemäß Fig. 1,
- Fig. 3:
- eine Ansicht von unten auf das Bremsarmteil gemäß Fig. 1,
- Fig. 4:
- einen Längsschnitt durch das Bremsarmteil gemäß Fig. 1,
- Fig. 5:
- eine alternative Ausführungsform in einer Darstellung entsprechend der Fig. 5 und
- Fig. 6:
- eine weitere alternative Ausführungsform in einer perspektivischen Darstellung.
[0013] Das in den Figuren 1 bis 4 dargestellte Bremsarmteil ist ein aus spritzgegossenem
Kunststoff bestehender Formkörper 10, der auf einen hier nicht näher dargestellten
Draht derart aufgesteckt wird, daß er fest auf diesem sitzt und mit dem Draht zusammen
den Bremsarm bildet. An seinem äußeren Ende läuft der Formkörper 10 in eine querverlaufende,
plattenartige Verlängerung 12 aus, die unter einem Winkel α von 53° in diesem Ausführungsbeispiel
zur Mittellinie 20 angestellt ist. Die plattenartige Verlängerung 12 bildet einen
Greifer mit einer Bremskante 13.
[0014] Wie insbesondere in der Figur 1 dargestellt ist, setzt sich die Innenfläche der plattenartigen
Verlängerung 12 in einer ebenen Grundfläche 18 des Bremsarms 10 bzw. in dieser Ausführungsform
des einen Teil des Bremsarms bildenden Formkörpers 10 an. Auf dieser Grundfläche 18
sind querverlaufende Formkörper 14 und 16 angeformt, die im Querschnitt die Form eines
rechtwinkeligen Dreiecks aufweisen. Dabei bilden die Formkörper 14 und 16 Bremskanten
15 und 17, und die von den Formkörpern 14 und 16 gebildeten Flächen fallen in Richtung
zum Ende des Bremsarms hin flach ab, während die zum Innern des Bremsarms hin weisende
Fläche steil abfällt und vorzugsweise, wie beispielsweise der Figur 2 zu entnehmen
ist, mit der Grundfläche 18 einen rechten Winkel bildet.
[0015] Der Abstand der Bremskanten 13, 15 und 17 nimmt, ausgehend von der Bremskante 13,
in Richtung zum Innern des Bremsarmes hin kontinuierlich ab, so daß die Bremskanten
mehrere hintereinander angeordnete und in ihrer Höhe abgestufte Widerhaken bilden.
[0016] Zwischen der plattenartigen Verlängerung 12 und der Grundfläche des Bremsarms ist
seitlich eine Begrenzungswand 20 aufgespannt, wie den Figuren 1, 2 und 3 zu entnehmen
ist. Hierdurch erhält das Ende des Formkörpers 10 des Bremsarms die Form eines an
einer Seite geschlossenen Greifers.
[0017] In Fig. 5 ist ein Bremsarmteil als Formkörper 10 ausgebildet, der im wesentlichen
der unter Bezugnahme auf die Fig. 1-4 erläuterten Ausführungsform entspricht. Jedoch
weisen die Formkörper 14 und 16 hohlkehlenförmige Flächen 22 und 24 auf, so daß Widerhaken
mit scharfkantigen Bremskanten 15 und 17 entstehen.
[0018] Eine weitere Modifikation des Bremsarmteils ist in Fig. 6 dargestellt. Dort ist angedeutet,
daß die Bremskanten 15 und 17 bogenförmig, d.h. also als Radius ausgebildet sind.
[0019] Mit dem zuvor erläuterten Formkörper, der auf einen entsprechenden Draht aufgezogen
werden kann, lassen sich bereits montierte und nur aus einem Draht bestehende Bremsarme
nachrüsten und in ihrer Wirkung verbessern.
1. Bremsarm einer Skibremse, der an seinem freien Ende eine querverlaufende, plattenartige
Verlängerung (12) aufweist, die unter einem Winkel α zur Mittellinie (20) angestellt
ist und einen Greifer mit einer Bremskante (13) bildet,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Bremsarm (10) vor der plattenartigen Verlängerung (12) mindestens ein eine
zusätzliche Bremskante (15, 17) bildender, querverlaufender Formkörper (14, 16) angeformt
ist.
2. Bremsarm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Formkörper
(14, 16) im Querschnitt die Form eines rechtwinkeligen Dreiecks aufweist.
3. Bremsarm nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Formkörper (14,
16) hintereinander angeordnet sind, so daß Bremskanten (15, 17) gebildet werden, die
unterschiedlich weit vom Bremsarm (10) beabstandet sind.
4. Bremsarm nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand
der Bremskanten (13, 15, 17) von der Grundfläche (18) des Bremsarms (10), ausgehend
von der plattenartigen Verlängerung (12), die eine erste Bremskante (13) bildet, zu
den weiter innen liegenden Formkörpern (14, 16) hin, die weitere Bremskanten (15,
17) bilden, abnimmt.
5. Bremsarm nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel
α zwischen der plattenartigen Verlängerung (12) und der Mittellinie (20) des Bremsarms
(10) ca. 40° bis 60°, vorzugsweise 45° bis 55°, beträgt.
6. Bremsarm nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der
plattenartigen Verlängerung (12) und der Grundfläche (18) des Bremsarms (10) seitlich
eine Begrenzungswand (20) aufgespannt ist.
7. Bremsarm nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem
Metalldraht oder Metallrohr gebildet ist, auf dessen Ende ein Formkörper (10) aus
spritzgegossenem Kunststoff aufgesteckt ist.
8. Bremsarm nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hypothenuse des Dreiecks
als Radius ausgebildet ist.
9. Bremsarm nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens
eine zusätzliche Bremskante (15, 17) bogenförmig ausgebildet ist.