[0001] Die Erfindung betrifft eine Pulverfördervorrichtung, insbesondere für Beschichtungspulver,
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Nach dem Venturirohr-Prinzip arbeitende Injektoren als Jetpumpen zur pneumatischen
Förderung von Beschichtungspulver sind aus der DE-PS 1 266 685 (US-PS 3 504 945) bekannt.
Sprühvorrichtungen in Form von Sprühpistolen zur elektrostatischen Sprühbeschichtung
von Gegenständen mit Beschichtungspulver sind aus der US-PS 4 196 465 bekannt. Aus
der DE-OS 39 26 624 A1 ist es bekannt, einen Injektorförderluftstrom und einen Zusatzluftstrom
einem Injektor zuzuführen. Der Förderluftstrom dient zur Erzeugung eines Vakuums,
welches Pulver in den Injektor saugt, und zum Transport des angesaugten Pulvers zu
einer Sprühvorrichtung, mit welcher das Pulver auf einen zu beschichtenden Gegenstand
gesprüht wird. Die Zusatzluft dient zur Einstellung der Stärke des Unterdruckes oder
zur Aufrechterhaltung einer bestimmten Gesamtluftmenge, wenn die Förderluftmenge unter
einen bestimmten Wert abfällt. Damit die Gesamtluftmenge auf einem gewünschten Wert
gehalten werden kann, wird die Förderluft und die Zusatzluft getrennt derart geregelt,
daß die Gesamtluftmenge unabhängig von den Anteilen von Förderluft und Zusatzluft
einen gewünschten konstanten Wert hat. Die Luft ist zum Fördern des Pulvers erforderlich.
Der Gesamtluftstrom muß eine bestimmte Mindestgeschwindigkeit haben, weil bei einer
Geschwindigkeit des Pulver-Luft-Gemisches von weniger als 10-15 m/sek Pulsationen
des Pulver-Luft-Gemischstromes in den Fluidleitungen auftreten. Zuviel oder zu schnell
strömende Luft ist jedoch unerwünscht, weil sie die Wolke des versprühten Pulvers
und die Beschichtungsqualität unerwünscht beeinflußt. Ein zu starker Luftstrom kann
von der zu beschichtenden Oberfläche Pulver wegblasen. Je nach den Erfordernissen
der zu erzeugenden Pulverschicht auf dem zu beschichtenden Gegenstand wird die der
Sprühvorrichtung zugeführte Pulverstromrate (geförderte Pulvermenge pro Zeiteinheit)
erhöht oder erniedrigt. Ein Praxiswert für die Pulverrate ist 300 g/min. Je nach erforderlicher
Beschichtungsdicke auf dem zu beschichtenden Gegenstand und abhängig von anderen Kriterien
wie beispielsweise Pulversorte oder Oberflächenform des zu beschichtenden Gegenstandes
ist es erwünscht, die Pulverförderrate zu erhöhen oder zu erniedrigen. Bei solchen
Veränderung der Pulverförderrate muß jeweils die Förderluftrate und die Zusatzluftrate
so eingestellt werden, daß die gewünschte Pulverförderrate erzeugt wird, jedoch die
Gesamtluftförderrate bestehend aus Förderluft und Zusatzluft konstant bleibt oder
einen gewünschten Wert annimmt. Die hierfür erforderlichen Einstellungen der Förderluftrate
und der Zusatzluftrate werden bei der DE-OS 39 26 624 A1 von Hand vorgenommen. Die
Förderluftraten und Zusatzluftraten werden an Druckreglern eingestellt. Ein bestimmter
Druck ergibt für das Leitungssystem der betreffenden Anlage eine bestimmte Menge geförderte
Luft pro Zeiteinheit. Durch viele unbekannte Druckabfälle und sich ändernde Strömungsquerschnitte
in der Pulverfördervorrichtung ist die "Druckregelung" nicht sehr genau. Genauer wäre
eine "Volumenregelung", durch welche das "Volumen der pro Zeiteinheit geförderten
Förderluft" und das "Volumen der pro Zeiteinheit geförderten Zusatzluft" geregelt
wird. Volumenregler und Sensoren zur Ermittlung des geförderten Luftvolmens sind bekannt,
jedoch nicht zur Förderung von Pulver.
[0003] Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, eine Vorrichtung zu schaffen,
bei welcher mit weniger Zeitaufwand und weniger Personalaufwand die erforderliche
Einstellung der Förderluftmenge pro Zeiteinheit und der Zusatzluftmenge pro Zeiteinheit
möglich ist, wenn eine gewünschte Pulverfördermenge pro Zeiteinheit für eine gewünschte
geförderte Gesamtluftmenge pro Zeiteinheit eingestellt oder verändert wird.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch
1 gelöst.
[0005] Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0006] Die Erfindung hat insbesondere folgende Vorteile: Nach Speicherung eines Eichdiagrammes
für eine bestimmte Pulveranlage, insbesondere elektrostatische Pulversprühbeschichtungsanlage,
kann die gewünschte, pro Zeiteinheit geförderte Pulvermenge auf einfache Weise geändert
werden und bei dieser Änderung ergibt sich völlig automatisch unter Beibehaltung der
gewünschten Gesamtluftmenge die dafür erforderliche neue Menge an pro Zeiteinheit
geförderter Förderluft und an pro Zeiteinheit geförderter Zusatzluft. Im Diagramm
können mehrere Diagrammlinien gespeichert sein, von welchen jede Diagrammlinie eine
bestimmte pro Zeiteinheit geförderte Gesamtluftmenge darstellt, über welche von einer
Diagrammachse mit den Pulvermengen auf eine andere Diagrammachse für Förderluftmengen
die für eine bestimme Pulvermenge erforderliche Förderluftmenge "gespiegelt" werden
kann. Dieses "Spiegeln" bedeutet "ablesen" oder "berechnen" durch den Computer. Der
Computer bildet ferner die Differenz zwischen der Gesamtluftmenge und der sich daraus
ergebenden Förderluftmenge. Diese Differenz ist der Wert für die Zusatzluftmenge,
die bei der gewählten Pulvermenge benötigt wird und im Extremfall "Null" sein kann.
Die Erfindung ermöglicht eine Fernsteuerung in der Weise, daß der Computer und seine
Signaleingänge an einer von den Fluidleitungen der Förderluft und der Zusatzluft entfernten
Stelle angeordnet werden können. Im Gegensatz dazu müssen beim Stand der Technik direkt
an den Leitungen der Zusatzluft und der Förderluft Druckregler von Hand eingestellt
werden. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist die Möglichkeit, ohne komplizierte
Steuerschaltungen Volumenstromregler für die Regelung der Förderluft und der Zusatzluft
zu verwenden. Den Volumenstromreglern kann ein Druckregler nachgeordnet werden, um
eine noch bessere Regelgenauigkeit zu erzielen.
[0007] Die Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die Zeichnungen anhand von bevorzugten
Ausführungsformen als Beispiele beschrieben. In den Zeichnungen zeigen
- Fig. 1
- schematisch eine Pulverfördervorrichtung für Beschichtungspulver gemäß der Erfindung,
- Fig. 2
- einen Längsschnitt durch einen Injektor von Fig. 1,
- Fig. 3
- schematisch eine weitere Ausführungsform einer Pulverfördervorrichtung für Beschichtungspulver
gemäß der Erfindung als Teil einer Pulverbeschichtungsanlage, welche mehrere solcher
Pulverfördervorrichtungen enthält, welche alle von einer gemeinsamen zentralen Steueranlage
gesteuert werden.
[0008] Die in Fig. 1 dargestellte Pulverfördervorrichtung nach der Erfindung für Beschichtungspulver
enthält einen Injektor 2, in welchem nach dem Prinzip eines Venturirohres ein Förderluftstrom
einer Förderluftleitung 4 in einem Unterdruckbereich 6 einen Unterdruck erzeugt, durch
welchen Pulver 8 aus einem Pulverbehälter 10 angesaugt und dann vom Förderluftstrom
durch eine Pulver-Luft-Leitung 12 zu einer elektrostatischen Pulversprühvorrichtung
16 weitertransportiert wird, welche das Pulver elektrostatisch auflädt und längs eines
Pfeiles 18 auf einen zu beschichtenden Gegenstand 20 sprüht. Die Sprühvorrichtung
16 kann zur Aufladung des Pulvers einen Hochspannungserzeuger enthalten oder an eine
externe Hochspannungsquelle angeschlossen sein. Die Zeichnungen zeigen eine Ausführungsform,
bei welcher der Hochspannungserzeuger in die Sprühvorrichtung 16 integriert ist und
die gewünschte Hochspannung über eine elektrische Leitung 22 und einen Computer 24
eingestellt werden kann. Die Hochspannung zur elektrostatischen Aufladung des Pulvers
kann im Bereich zwischen 0 und 140 000 Volt liegen und wahlweise eingestellt werden.
Durch eine Zusatzluftleitung 26 kann ein Zusatzluftstrom dem Förderluftstrom im Unterdruckbereich
6 hinzugefügt werden. In abgewandelter Ausführungsform kann der Zusatzluftstrom der
Zusatzluftleitung 26 an einer stromabwärts des Unterdruckbereiches 6 gelegenen Stelle
in den Förderluftstrom eingebracht werden, entweder noch innerhalb des Injektors 2
oder an einer stromabwärts von ihm in der Pulver-Luft-Leitung 12 gelegenen Stelle.
Die Förderluft gelangt von einer Druckluftquelle 30 über einen Förderluftregler 32
in die Förderluftleitung 4. Die Zusatzluft gelangt von der Druckluftquelle 30 über
einen Zusatzluftregler 34 in die Zusatzluftleitung 26. Die beiden Regler 32 und 34
können Druckluftregler sein, sind jedoch bei der dargestellten bevorzugten Ausführungsform
Volumenstromregler, welche das pro Zeiteinheit durch sie hindurchströmende Luftvolumen
regeln. Der Förderluft-Volumenstromregler 32 erhält vom Computer 24 über eine elektrische
Förderluftvolumen-Sollwert-Leitung 36 ein Förderluftvolumen-Sollwert-Signal FV-Soll
und von einem Förderluftvolumen-Sensor 38 in der Förderluftleitung 4 über eine elektrische
Förderluftvolumen-Istwert-Leitung 40 ein elektrisches Förderluftvolumen-Istwert-Signal
FV-Ist. Der Förderluftvolumenstromregler 32 regelt in Abhängigkeit von diesem Sollwertsignal
und diesem Istwertsignal der Leitungen 36 und 40 das pro Zeiteinheit durch ihn hindurchströmende
Fördergasvolumen. Der Zusatzluftvolmenstromregler 34 erhält vom Computer 24 über eine
elektrische Zusatzluftvolumen-Sollwert-Leitung 42 ein elektrisches Zusatzluftvolumen-Sollwert-Signal
ZV-Soll und von einem Zusatzluftvolumen-Istwert-Sensor 44 in der Zusatzluftleitung
26 über eine elektrische Zusatzluftvolumen-Istwert-Leitung 46 ein elektrisches Zusatzluftvolmen-Istwert-Signal
ZV-Ist. Der Zusatzluftvolumenstromregler 34 regelt in Abhängigkeit von diesem Sollwert-Signal
ZV-Soll der Leitung 42 und diesem Istwert-Signal ZV-Ist der Leitung 46 die pro Zeiteinheit
durch ihn hindurchströmende Zusatzluftmenge. Da Luft je nach Druck und Temperatur
ein anderes Volumen hat, sind die beiden Volumendruckregler 32 und 34 so geeicht,
daß sie bei einem Atmosphärendruck und einer Temperatur von 0
oC der Luft einen sogenannten Normkubikmeter "Nm³" pro Stunde fördern.
[0009] Im Computer 24 ist in Form eines Eichdiagrammes 50 auf einer Diagrammachse eine Vielzahl
von vorbestimmten Pulverförderraten (geförderte Pulvermenge pro Zeiteinheit "m" beispielsweise
in g/min) und auf einer zu ihr rechtwinkelig verlaufenden zweiten Diagrammachse eine
Vielzahl von Förderluftraten (geförderte Förderluft pro Zeiteinheit "FV" beispielsweise
in Nm³/h) gespeichert, welche bei einer vorbestimmten Gesamtluftrate GV (pro Zeiteinheit
geförderte Gesamtluft bestehend aus Förderluft und gegebenenfalls aus hinzugefügter
Zusatzluft) zur Erzeugung der Pulverförderraten "m" erforderlich sind und durch Versuche
ermittelt wurden. Für eine bestimmte Gesamtluftvolumenrate GV1, beispielsweise in
m³/h, ist in das Eichdiagramm eine gerade Linie eingezeichnet. Für eine gewünschte
Pulvermasse m1 oder m2 erhält man für den gewünschten Gesamtluftvolumenwert GV1 den
zugehörigen Förderluftvolumenwert FV1 oder FV2, indem man vom Wert m1 oder m2 parallel
zur Förderluftvolumenachse FV zur Gesamtluftvolumengeraden GV1 geht, und dann parallel
zur Pulvermassenachse m zur Förderluftvolumenachse FV geht. Auf der Förderluftvolumenachse
FV sind die Förderluftvolumenwerte beispielsweise in Nm³/h aufgetragen. Jede Pulversprühvorrichtung
16 einer Pulverbeschichtungsanlage kann unterschiedlich lange und im Querschnitt unterschiedlich
große Förderluftleitungen, Zusatzluftleitungen und Pulver-Luft-Leitungen haben. Für
jede dieser verschiedenen Ausführungsformen kann im Computer 24 ein Eichdiagramm entsprechend
dem Eichdiagramm 50 gespeichert sein. Im Eichdiagramm 50 können für mehrere Gesamtluftvolumen-Werte
je eine Linie gespeichert sein, über welche für einen bestimmten Pulvermassenwert
wie beispielsweise m1 oder m2 ein entsprechender Förderluftvolumenwert FV1 oder FV2
ermittelt werden kann. Bei dem in Fig. 1 dargestellten Beispiel ist im Diagramm 50
eine gerade Linie für einen Gesamtluftvolumenwert GV1 und gestrichelt eine andere
gerade Linie für einen Gesamtluftvolumenwert GV2 gespeichert. Bei einem gewünschten
Gesamtluftvolumen GV2 ist für eine gewünschte Pulvermasse pro Zeiteinheit m1 ein Förderluftvolumen
FV1' erforderlich. Der Computer 24 errechnet aus dem Gesamtluftvolumen GV2 und dem
errechneten Förderluftvolumen FV1' den Zusatzluftvolumenwert ZV, welcher nicht im
Diagramm 50 enthalten ist, sondern vom Computer 24 als Zusatzluftvolumen-Sollwert-Signal
ZV-Soll auf der elektrischen Leitung 42 an den Zusatzluftvolumenstromregler 34 gegeben
wird. Der aus dem Diagramm entnehmbare Förderluftvolumenwert FV, beispielsweise FV1'
oder FV1 oder FV2 wird vom Computer 24 als elektrisches Förderluftvolumen-Sollwert-Signal
FV-Soll auf der elektrischen Leitung 36 an den Förderluftvolumenstromregler 32 gegeben.
Der gewünschte Pulvermasse-Sollwert "m-Soll" kann dem Computer 24 an einem Eingang
52 variabel eingegeben werden. Der Gesamtluftvolumen-Sollwert "GV-Soll" kann dem Computer
24 an einem Eingang 54 variabel eingegeben werden. Ein Pulvermasse-Sensor 56, welcher
im Injektor 2 untergebracht oder stromabwärts von ihm an der Pulver-Luft-Leitung 12
angeordnet sein kann, erzeugt in Abhängigkeit von der vom Gesamtluftstrom (Förderluft
plus gegenbenfalls hinzugefügte Zusatzluft) pro Zeiteinheit geförderten Pulvermasse
"m" ein elektrisches Pulvermasse-Istwert-Signal m-Ist und überträgt dieses auf einer
elektrischen Leitung 58 auf einen Pulvermasse-Istwert-Eingang 60 des Computers 24.
Der Computer 24 berechnet aus dem Pulvermasse-Sollwert-Signal m-Soll an seinem Eingang
52 und dem Pulvermasse-Istwert-Signal m-Ist an seinem Eingang 60 ein Pulvermasse-Soll-Ist-Vergleichssignal
und benutzt dieses als Pulvermasse-Signal m1, m2 usw. auf der Pulvermasse-Diagrammachse
m zur Berechnung des bei einem vorgegebenen Gesamtluftvolumen GV1 oder GV2 usw. erforderlichen
Förderluftvolumens FV1, FV2 usw. und dann daraus den zugehörigen Zusatzluft-Volumen-Sollwert
ZV-Soll. Der Zusatzluft-Volumen-Sollwert ZV-Soll ist der Differenzbetrag zwischen
dem Gesamtluftvolumen GV und dem Förderluftvolumen FV-Soll. Dadurch ist der auf der
Pulvermasse-Diagrammachse m für die Berechnung ausgewählte Pulvermassewert "m" nur
dann gleich groß wie der am Eingang 52 eingegebene Pulvermasse-Sollwert m-Soll, wenn
der Pulvermasse-Istwert m-Ist des Pulvermassensensors 56 gleich dem Pulvermassen-Sollwert
m-Soll ist. Für die Berechnung der verschiedenen vorgenannten Werte enthält der Computer
in üblicher Weise mindestens einen Prozessor und einen Datenspeicher.
[0010] Eine pro Zeiteinheit geförderte Menge kann auch als "Rate" bezeichnet werden. Deshalb
werden nachfolgend auch die Ausdrücke Pulvermassenrate, Förderluftrate und Zusatzluftrate
verwendet.
[0011] Der Computer 24 ist ferner mit einem Eingang 62 zur Einstellung eines Hochspannungs-Sollwertes
HS-Soll versehen, in Abhängigkeit von welchem der Computer 24 über die elektrische
Leitung 22 der Sprühvorrichtung 16 ein Signal zur Einstellung der Hochspannung sendet.
Dadurch kann die gesamte Pulverfördervorrichtung vom Computer 24 aus entfernt von
der Sprühvorrichtung 16 und entfernt von den Volumenstromreglern 32 und 34 gesteuert
und geregelt werden.
[0012] In Fig. 3 sind Teile, welche Teilen von Fig. 1 entsprechen, mit gleichen Bezugszahlen
versehen. Die Ausführungsform von Fig. 3 ist funktionsmäßig im wesentlichen gleich
wie die von Fig. 1. Unterschiede bestehen jedoch darin, daß in Fig. 3 der Förderluftvolumenstromregler
32 den Förderluftvolumenstrom der Druckluftquelle 30 nicht direkt in der Förderluftleitung
4 beeinflußt, sondern indirekt, indem der Förderluftvolumenstromregler 32 kein elektrisches
Förderluftvolumen-Sollwert-Signal FV-Soll von Fig. 1, sondern ein ihm entsprechendes
Förderluftdruck-Sollwert-Signal FP-Soll erzeugt und über eine elektrische Sollwert-Signalleitung
136 an einen Förderluftdruckregler 132 gibt, welcher im Druckluftweg zwischen der
Druckluftquelle 30 und der Förderluftleitung 4 liegt, wohingegen an dieser Stelle
in Fig. 1 der Förderluftvolumenstromregler 32 angeordnet ist; als weiterer Unterschied
zu Fig. 1 ist in ähnlicher Weise ein Zusatzluftdruckregler 134 anstelle des Zusatzluftvolumenstromreglers
34 im Zusatzluftweg zwischen der Druckluftquelle 30 und der Zusatzluftleitung 26 angeordnet
und der weiterhin vorhandene Zusatzluftvolumenregler 34 erzeugt ein zu dem elektrischen
Zusatzluftvolumen-Sollwert-Signal ZV-Soll von Fig. 1 korrespondierendes elektrisches
Zusatzluftdruck-Sollwert-Signal ZP-Soll, welches über eine elektrische Sollwertsignalleitung
142 dem Zusatzluftdruckregler 134 zugeführt wird.
[0013] Der Förderluftdruckregler 132 erhält von einem Druckluftsensor 138 in der Förderluftleitung
4 über eine elektrische Förderluftdruck-Istwert-Leitung 140 elektrische Förderluftdruck-Istwert-Signale
FP-Ist, vergleicht diese Istwertsignale FP-Ist mit den elektrischen Förderluftdruck-Sollwert-Signalen
FP-Soll der elektrischen Förderluftdruck-Sollwert-Signalleitung 136 des Förderluftvolumenstromreglers
32 und regelt in Abhängigkeit vom Vergleichsergebnis den Förderluftdruck, mit welchem
die Förderluft von der Druckluftquelle 30 über die Förderluftleitung 4 dem Injektor
2 zugeführt wird. Der Förderluftvolumenstromregler 32 erhält von dem Förderluftvolumenstromsensor
38 in der Förderluftleitung 4 über die elektrische Förderluftvolumen-Istwert-Leitung
40 elektrische Förderluftvolumen-Istwert-Signale FV-Ist wie bei der in Fig. 1 gezeigten
Ausführung. Dadurch ist auch die Förderluftregelung von Fig. 3 eine "Volumenstrom-Regelung".
[0014] Der Zusatzluftdruckregler 134 erhält von einem Druckluftsensor 144 in der Zusatzluftleitung
26 über eine elektrische Zusatzluftdruck-Istwert-Leitung 146 elektrische Zusatzluft-Istwert-Signale
ZP-Ist, vergleicht sie mit den Zusatzluft-Sollwert-Signalen ZP-Soll der Zusatzluftdruck-Sollwert-Leitung
142 und erzeugt in Abhängigkeit vom Vergleichsergebnis einen Zusatzluftdruck, mit
welchem die Zusatzluft von der Druckluftquelle 30 der Zusatzluftleitung 26 zugeführt
wird. Der Zusatzluftvolumenstromregler 34 erhält von dem Zusatzluftvolumenstromsensor
44 in der Zusatzluftleitung 26 über die elektrische Zusatzluftvolumen-Istwert-Leitung
46 elektrische Zusatzluftvolumen-Istwert-Signale ZV-Ist wie bei der in Fig. 1 gezeigten
Ausführungsform. Dadurch ist auch in Fig. 3 die Zusatzluftregelung eine "Volumenstrom-Regelung".
[0015] Der Förderluftvolumenstromregler 32 und der Zusatzluftvolumenstromregler 34 können
entsprechend Fig. 1 außerhalb des Computers 24 als getrennte, an ihn angeschlossene
Geräte ausgebildet oder entsprechend Fig. 3 in den Computer integriert und teilweise
oder vollständig durch die Software und/oder Hardware des Computers 24 gebildet sein.
In Fig. 3 sind als Bestandteil des Computers 24 das in ihm gespeicherte Diagramm 50
und durch ein Viereck 124 schematisch die Hardware und Software des Computers 24 sowie
die Abhängigkeit des Diagramms 50, des Förderluftvolumenstromreglers 32 und des Zusatzluftvolumenstromreglers
34 voneinander dargestellt.
[0016] Der Ausdruck "Computer" bedeutet hier eine elektrische Regeleinrichtung, welche zusätzlich
zu den Grundbestandteilen Prozessor, Speicher, Ein- und Ausgabeeinheiten auch weitere
elektronische oder elektrische Elemente enthalten kann.
[0017] Eine Anlage zur elektrostatischen Pulverbeschichtung hat normalerweise mehrere Sprühvorrichtungen
16. Jede Sprühvorrichtung benötigt die in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Elemente.
Jedoch kann der Computer 24 so ausgehildet sein, daß ein einziger Computer 24 die
Funktionen für alle Sprühvorrichtungen 16 erfüllen kann.
[0018] Fig. 3 zeigt eine zentrale elektronische Steueranlage 200 für mehrere Sprühvorrichtungen
16, die jeweils einen eigenen Computer 24 haben. Die Computer sind mit der zentralen
Steueranlage 200 in einem bidirektionalen Datenaustausch, was in Fig. 3 schematisch
durch einen Doppelpfeil 202 dargestellt ist. Der Computer 24 erhält von der zentralen
Steueranlage 200 jeweils den Pulvermassen-Sollwert m-soll, den Gesamtluftvolumen-Sollwert
GV-Soll, und, falls gewünscht, auch den Hochspannungs-Sollwert HS-Soll, welches der
gewünschte Hochspannungswert ist, mit welchem die Sprühvorrichtung 16 das Pulver elektrostatisch
aufladen soll.
[0019] Eine weitere abgewandelte Ausführunsform kann darin bestehen, daß der Computer 24
in der zentralen Steueranlage enthalten ist.
1. Pulverfördervorrichtung, insbesondere für Beschichtungspulver, mit folgenden Merkmalen:
mit einem Injektor (2), in welchem nach dem Prinzip eines Venturirohres ein Förderluftstrom
einer Förderluftleitung (4) einen Unterdruck erzeugt, durch welchen Pulver aus einem
Pulverbehälter (10) angesaugt und dann vom Förderluftstrom durch eine Pulver-Luft-Leitung
(12) weitertransportiert wird; mit einem Zusatzluftstrom einer Zusatzluftleitung (26),
welcher im Unterdruckbereich oder an einer stromabwärts davon gelegenen Stelle dem
Förderluftstrom hinzugefügt werden kann; mit einem Förderluftregler (32; 32, 132);
mit einem Zusatzluftregler (34; 34, 134); mit einem Computer (24);
dadurch gekennzeichnet,
daß im Computer (24) als Eichdiagramm (50) eine Vielzahl vorbestimmter Pulverförderraten
(geförderte Pulvermasse "m" pro Zeiteinheit) als eine erste Diagrammachse und eine
Vielzahl von Förderluftraten (geförderte Förderluft "FV" pro Zeiteinheit) als eine
zweite Diagrammachse gespeichert sind, wobei die Förderluftraten (FV) bei einer bestimmten
Gesamtluftrate (GV) bestehend aus Förderluft (FV) und gegebenenfalls hinzugefügter
Zusatzluft (ZV) zur Erzeugung der Pulverförderraten (m) erforderlich sind und durch
Versuche ermittelt wurden; daß der Computer (24) einen Pulverraten-Sollwert-Eingang
(52) zur Eingabe eines gewählten Pulverraten-Sollwertes (m-Soll) aufweist; daß der
Computer (24) dem Diagramm (50) entsprechend programmierte Software und/oder programmierte
Hardware enthält, welche für einen eingegebenen Pulverraten-Sollwert (m-Soll) aus
dem Diagramm (50) in Abhängigkeit von der vorbestimmten Gesamtluftrate (GV) die dafür
erforderliche Förderluftrate (FV) und die dafür erforderliche Zusatzluftrate (geförderte
Zusatzluft ZV pro Zeiteinheit) errechnen und in Abhängigkeit von dem Berechnungsergebnis
und in Abhängigkeit von einem Pulvermassenstrom-Istwert (m-Ist) einen Förderluftrate-Sollwert
(FV-Soll; FV-Soll und FP-Soll) und einen Zusatzluftrate-Sollwert (ZV-Soll; ZV-Soll
und ZP-Soll) erzeugen; daß der Förderluftregler (32; 32, 132) die Förderluft in Abhängigkeit
vom Förderluftrate-Sollwert (FV-Soll; FP-Soll) und in Abhängigkeit von einem Förderluftrate-Istwert
(FV-Ist; (FV-Ist, FP-Ist) regelt, welcher von einem Förderluftrate-Istwert-Sensor
(38; 38, 138) erzeugt wird; daß der Zusatzluftregler (34; 34, 134) die Zusatzluftrate
in Abhängigkeit vom Zusatzluftrate-Sollwert (ZV-Soll; ZV-Soll, ZP-Soll) und in Abhängigkeit
eines von einem Zusatzluft-Istwert (ZV-Ist; ZV-Ist, ZP-Ist) regelt, welcher von einem
Zusatzluft-Istwert-Sensor (44; 44, 144) erzeugt wird.
2. Pulverfördervorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gewünschte Gesamtluftrate im Diagramm (50) des Computers (24) als eine gerade
oder gekrümmte Linie (GV) gespeichert ist, über welche für jede gespeicherte Pulverförderrate
(m) die bei dieser vorbestimmten Gesamtluftrate erforderliche Förderluftrate (FV)
aus dem Diagramm entnommen werden kann.
3. Pulverfördervorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß für mehrere vorbestimmte Gesamtluftraten (GV1, GV2) Diagrammlinien im Diagramm
(50) des Computers (24) gespeichert sind, über welche der Computer für eine ausgewählte
Pulverförderrate (z.B. m1 oder m2) und eine gewählte Gesamtluftrate (z.B. GV1 oder
GV2) die dazu erforderliche Förderluftrate (z.B. FV1 oder FV2) berechnet, dann durch
die Differenz zwischen Gesamtluftrate und Förderluftrate die gegebenenfalls erforderliche
Zusatzluftrate errechnet, und in Abhängigkeit von diesen Berechnungen einen Förderluftrate-Sollwert
(FV-Soll; FV-Soll, FP-Soll) und einen Zusatzluftrate-Sollwert (ZV-Soll; ZV-Soll, ZP-Soll)
erzeugt, und daß der Computer (24) einen Eingang (52) zur Einstellung eines gewünschten
Pulvermasse-Sollwertes (m-Soll) und einen Eingang (54) zur Einstellung eines gewünschten
Gesamtluftraten-Sollwertes (GV-Soll) aufweist.
4. Pulverfördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Förderluftregler (32) ein Volumenstromregler ist welcher das pro Zeiteinheit
geförderte Förderluftvolumen regelt.
5. Pulverfördervorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Förderluft-Druckregler (132) vorgesehen ist, welcher elektrische Förderluft-Druck-Sollwerte
erhält, die vom Förderluft-Volumenstromregler (32) in der Weise erzeugt werden, daß
sie von ihm erzeugten Förderluftvolumenstrom-Sollwerten entsprechen, und daß der Förderluft-Druckregler
(132) in Abhängigkeit von diesen Förderluftdruck-Sollwerten (FP-Soll) den Druck regelt,
mit welchem die Förderluft zum Injektor (2) gefördert wird.
6. Pulverfördervorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Förderluft-Volumenstromregler (32) durch die Hardware oder Software des Computers
(24) gebildet ist.
7. Pulverfördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zusatzluft-Regler ein Zusatzluft-Volumenstromregler (34) ist, welcher das
pro Zeiteinheit geförderte Zusatzluftvolumen regelt.
8. Pulverfördervorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Zusatzluft-Regler (134) vorgesehen ist, welchem elektrische Zusatzluftdruck-Sollwerte
(ZP-Soll) zugeführt werden, welche vom Zusatzluft-Volumenstromregler (34) derart erzeugt
werden, daß sie von ihm erzeugten Zusatzluft-Volumenstrom-Sollwerten entsprechen,
und daß der Druckregler (134) in Abhängigkeit von diesen Zusatzluftdruck-Sollwerten
den Druck regelt, mit welchem die Zusatzluft dem Pulver-Luft-Strom im Injektor oder
stromabwärts von ihm hinzugefügt wird.
9. Pulverfördervorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zusatzluft-Volumenstromregler (34) durch die Hardware oder Software des Computers
(24) gebildet ist.
10. Pulverfördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Computer (24) an eine zentrale Steueranlage (200) angeschlossen ist, von welcher
er die Sollwerte für das Pulver und für die Gesamtluftmenge bestehend aus Förderluft
und gegebenenfalls hinzugefügter Zusatzluft erhält.
11. Pulverfördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Pulvermasse-Istwertsensor (56) vorgesehen ist, welcher in Abhängigkeit von
der im Pulver-Luft-Strom vorhandenen Pulvermassenrate ein elektrisches Pulvermasse-Istwert-Signal
(m-Ist) erzeugt, daß ein dem Pulvermasse-Istwert-Signal (m-Ist) entsprechendes Signal
dem Computer zugeführt wird, daß der Computer (24) derart programmiert ist, daß er
aus dem Pulvermasse-Istwert-Signal (m-Ist) und dem Pulvermasse-Sollwert (m-Soll) ein
Pulvermasse-Soll-Ist-Vergleichssignal als Pulvermasse-Signal (m1, m2) auf der Pulverförderraten-Diagrammachse
(m) zur Berechnung der Förderluftrate (FV1, FV2) auf der Förderluftraten-Diagrammachse
(FV) verwendet.