(19)
(11) EP 0 636 460 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.02.1995  Patentblatt  1995/05

(21) Anmeldenummer: 94810358.5

(22) Anmeldetag:  17.06.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B25B 31/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB

(30) Priorität: 03.07.1993 DE 4322233

(71) Anmelder: HILTI Aktiengesellschaft
FL-9494 Schaan (LI)

(72) Erfinder:
  • Mayr, Franz-Paul
    D-86949 Hechenwang (DE)
  • Popp, Franz
    D-86807 Buchloe (DE)

(74) Vertreter: Wildi, Roland 
Hilti Aktiengesellschaft Patentabteilung
FL-9490 Schaan
FL-9490 Schaan (LI)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Handwerkzeug


    (57) Das Werkzeug zum Verankern von Spreizdübeln besteht aus einem Handgriff (1) und zwei Aufnahmevorrichtungen (2, 10), in denen jeweils ein Setzdom (8, 13) einsetzbar ist, wobei die Längsachsen der Aufnahmeöffnungen der Aufnahmevorrichtungen (2, 10) unter einem Winkel von 90° zueinander stehen. Mit Hilfe von federnden Elementen wird auf die eingespannten Setzdome (8, 13) eine Vorspannung ausgeübt, wenn die Aufnahmevorrichtungen (2, 10) sich im entspannten Zustand befinden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Verankern von Spreizdübeln mittels Setzdorn mit Handgriff.

    [0002] Spreizdübel, welche aus einer Spreizhülse und einem Spreizkörper bestehen, werden gesetzt, indem entweder der Spreizkörper gegenüber der Spreizhülse oder die Spreizhülse gegenüber dem Spreizkörper verschoben wird. Dieses dem Setzen des Spreizdübels dienende Verschieben kann maschinell oder in überwiegendem Masse manuell mittels eines Hammers erfolgen.

    [0003] Beim manuellen Setzen der Spreizdübel findet in bekannter Weise ein Werkzeug Anwendung. Dieses Werkzeug ist mit einem Setzdorn versehen, wobei dieser Setzdorn schlussendlich mit dem zu verschiebenden Teil des Spreizdübels in Kontakt tritt.

    [0004] Beispielsweise aus der DE-OS 31 11 241 ist ein dem manuellen Setzen von Spreizdübeln dienendes Werkzeug bekannt. Dieses bekannte Werkzeug weist einen Handgriff auf, wobei mit diesem Handgriff der Setzdorn fest verbunden ist. Handgriff und Setzdorn sind bei diesem bekannten Werkzeug in der gleichen Achse fluchtend angeordnet. Diese Anordnung führt dazu, dass an schwer zugänglichen Stellen die Hammerschläge nicht ausreichend aufgebracht werden können, oder im Extremfalle sogar das Werkzeug nicht eingesetzt werden kann.

    [0005] Da beim bekannten Werkzeug ein Setzdorn von bestimmter Grösse fest zugeordnet ist, entsteht der weitere Nachteil, dass für jede Dimension eines Spreizdübels ein gesondertes Werkzeug mit einem entsprechend abgestimmten Setzdorn verwendet werden muss.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Werkzeug zum Verankern von Spreizdübeln zu schaffen, welches sich durch eine universelle Verwendungsmöglichkeit sowie durch Einsatzmöglichkeit auch an schwer zugänglichen Stellen auszeichnet.

    [0007] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass der Handgriff des Werkzeuges zwei Aufnahmevorrichtungen für den Setzdorn aufweist und die Längsachsen der Aufnahmeöffnungen der Aufnahmevorrichtungen im Winkel zueinander stehen.

    [0008] Dadurch, dass das erfindungsgemässe Werkzeug zwei Aufnahmevorrichtungen aufweist und die Aufnahmeöffnungen dieser Aufnahmevorrichtungen im Winkel zueinander stehen, besteht die Möglichkeit, bei Beibehaltung der Richtung des Handgriffes die Richtung des in die Aufnahmevorrichtungen einzusetzenden Setzdornes zu verändern. Dadurch kann die Einwirkung der Hammerschläge gegenüber der Richtung des Handgriffes verändert werden. Dies ermöglicht eine Anpassung des Werkzeuges auf den jeweiligen Anwendungsfall, indem der Setzdorn in die jeweils dem Anwendungsfall entsprechende Aufnahmevorrichtung eingesetzt wird. Insbesondere besteht auch die Möglichkeit, von vornherein das Werkzeug mit zwei Setzdornen zu bestücken, wobei diese Setzdorne unterschiedlich dimensioniert sein können, so dass damit verschiedene Dimensionen von Spreizdübeln abdeckbar sind.

    [0009] In bevorzugter Weise stehen die Längsachsen der Aufnahmeöffnungen unter einem Winkel von 90° zueinander. Die in der Praxis vorkommenden Anwendungsfälle haben gezeigt, dass mit einem diesbezüglich dimensionierten Winkel ein Grossteil der Anwendungen abgedeckt werden kann.

    [0010] Um die Verwendung unterschiedlich dimensionierter Setzdorne in den Aufnahmevorrichtungen zu ermöglichen, ist vorzugsweise der lichte Querschnitt der Aufnahmeöffnungen veränderbar. Diese Veränderbarkeit des Querschnittes hat im wesentlichen zwei Funktionen. Zum einen dient sie - wie bereits darauf hingewiesen - der Anpassung an unterschiedlich dimensionierte Setzdorne und zum anderen wird dadurch die Haltefunktion der Setzdorne unter kraftschlüssigem Spannen bewerkstelligt.

    [0011] In bevorzugter Weise ist wenigstens eine der Aufnahmevorrichtungen nach Art einer Spannzange ausgebildet. Es kann sich dabei zweckmässigerweise um die übliche Art der Ausbildung einer Spannzange handeln, wobei federnde Elemente von einer Überwurfmutter betätigt werden. In bevorzugter Weise handelt es sich um Elemente, die unter Federkraft zum Zentrum der Aufnahmeöffnung hin wirken, um so eine Selbsthemmung der einzusetzenden Setzdorne zu erreichen. Dadurch ist in gewisser Weise eine Verliersicherung gegeben, wenn beispielsweise eine Anwendung auf einem Gerüst oder dergleichen erfolgt.

    [0012] Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel wiedergibt, näher erläutert.

    [0013] Das Werkzeug zum Verankern von Spreizdübeln besteht aus einem Handgriff 1, einem den Handgriff 1 radial überragenden, scheibenförmigen, einstückig mit dem Handgriff 1 verbundenen Schlagschutz 1a, der beim Abgeben von Hammerschlägen auf eine Schlagstange 7 das Verletzen der Hand verhindert. Der Handgriff 1 besitzt eine zentrale Durchgangsbohrung 1e, ein Innengewinde 1d, zwei Erweiterungen 1b, 1g der zentralen Durchgangsbohrung 1e in beiden Endbereichen des Handgriffes 1 und ein Aussengewinde 1f in jenem Endbereich, der dem Schlagschutz 1a gegenüberliegt. Am Handgriff 1 sind zwei Aufnahmevorrichtungen 2, 10 angeordnet, wobei die erste Aufnahmevorrichtung 10 in einem ersten freien Endbereich des Handgriffes 1 angeordnet ist. Die zentrale Durchgangsbohrung 1e dient der Aufnahme einer radial zusammendrückbaren Doppel-Konus-Spannhülse 12. Der Handgriff 1 ist in jenem ersten Endbereich mit einem Aussengewinde 1f versehen, das mit einem Innengewinde 11a einer Spannmutter 11 zusammenwirkt. Beim Verdrehen der Spannmutter 11 gegenüber dem Handgriff 1 erfolgt eine axiale Versetzung der Spannmutter 11 gegenüber dem Handgriff 1 und ein Verspannen bzw. ein Lösen der Doppel-Konus-Spannhülse 12. Sowohl die Erweiterung 1g als auch die Spannmutter 11 besitzen konische Flächen 1c, 11a, die mit den konisch ausgebildeten Endbereichen der Doppel-Konus-Spannhülse 12 zusammenwirken.

    [0014] Ferner ist ein Setzdorn 13 angedeutet, der in die Aufnahmevorrichtung 10 einsetzbar ist, in der ein radiales Verspannen der Doppel-Konus-Spannhülse 12 möglich ist.

    [0015] Die zweite Aufnahmevorrichtung 2 ist im zweiten Endbereich des Handgriffes 1 angeordnet und besteht im wesentlichen aus zwei kreisrunden Spannscheiben 3, 4, wobei die Spannscheibe 4 im stirnseitigen Bereich 4a eine Aufnahmeöffnung für einen Setzdorn 8 aufweist und drehfest mit einer Schlagstange 7 verbunden ist. Die drehfeste Verbindung erfolgt mittels eines Sicherungsstiftes 6, der mit einer Scheibe 5 mit unregelmässiger Aussenkontur mit der Schlagstange 7 in Verbindung steht. Die unregelmässige Aussenkontur der Scheibe 5 entspricht einer stimseitig angeordneten unregelmässigen Kontur einer Vertiefung der Spannscheibe 4. Die Vertiefung liegt der Aufnahmeöffnung gegenüber.

    [0016] Die Schlagstange 7 ist teilweise mit einem Aussengewinde 7a versehen, das mit einem Innengewinde 1d des Handgriffes 1 zusammenwirkt. Durch Verdrehen des Handgriffes 1 gegenüber der Schlagstange 7 erfolgt eine axiale Versetzung der drehfest mit der Schlagstange 7 verbundenen Spannscheibe 4. Die dem Schlagschutz 1a am nächsten angeordnete Spannscheibe 3 ist drehbar und axial versetzbar auf der Schlagstange 7 angeordnet.

    [0017] In der radialen Erweiterung 1b der zentralen Durchgangsbohrung 1e des Handgriffes ist eine Druckfeder 9 angeordnet, die auf die Spannscheibe 3 drückt und auf der Schlagstange 7 frei drehbar ist. Der zwischen dem stirnseitigen Bereich 3a der Spannscheibe 3 und der Aufnahmeöffnung der drehfest mit der Schlagstange 7 verbundenen Spannscheibe 4 angeordnete Setzdorn 8 steht auch dann unter Vorspannung, wenn sich die zweite Aufnahmevorrichtung 2 im entspannten Zustand befindet.


    Ansprüche

    1. Werkzeug zum Verankern von Spreizdübeln mittels eines Setzdornes (8, 13), mit Handgriff (1) dadurch gekennzeichnet, dass der Handgriff (1) zwei Aufnahmevorrichtungen (2, 10) für den Setzdorn (8, 13) aufweist und die Längsachsen der Aufnahmeöffnungen der Aufnahmevorrichtungen (2, 10) im Winkel zueinander stehen.
     
    2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachsen der Aufnahmeöffnungen unter einem Winkel von 90° zueinander stehen.
     
    3. Werkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der lichte Querschnitt der Aufnahmeöffnungen veränderbar ist.
     
    4. Werkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Aufnahmevorrichtungen (2, 10) nach Art einer Spannzange (12) ausgebildet ist.
     
    5. Werkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannzange (12) unter Federkraft zum Zentrum der Aufnahmeöffnung hin wirkende Elemente aufweist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht