[0001] Die Erfindung betrifft eine Textilspindel nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Aus der EP-A1-0 209 799 ist eine solche Textilspindel, die einen Unwucht-Ausgleich
durch Annäherung der wirklichen Hauptmassenträgheitsachse an die Drehachse der Spindellagerung
über zwei Freiheitsgrade der Spindelwelle erlaubt, schon bekannt. Bei dieser bekannten
Textilspindel ist die Spindelwelle, deren Schaft in einem Spindellagergehäuse über
ein Halslager und ein Fusslager drehbar abgestützt ist, in der Lage, eine Taumelbewegung
um das Halslager entgegen der Wirkung einer innerhalb des Spindellagergehäuses angeordneten
Dämpfungsvorrichtung auszuführen. Das Spindellagergehäuse ist seinerseits im Abstand
von der Spindelbank über eine Halterungshülse an die einen Enden von über deren Umfang
verteilt angeordneten, achsparallel verlaufenden Biegefederstäben angeschlossen, deren
entgegengesetzte Enden über eine weitere Halterungshülse an der Spindelbank verankert
sind. Der Wirtel ist auf der Spindelwelle im Bereich des Halslagers angeordnet.
[0003] Demnach kann die Spindelwelle mit dem die Garnspule tragenden Oberteil um das Halslager
im Ausmass der Taumelfähigkeit gegen die Wirkung der Dämpfungsvorrichtung abkippen.
Die zueinander parallel verlaufenden Biegefederstäbe gleicher Länge bilden zusammen
mit den Halterungshülsen eine räumlich ausgebildete, parallelogrammartige Verbindung,
deren gedachte Gelenkpaare jeweils in einer von zwei axial voneinander distanzierten
Radialebenen liegen, die parallel zur Spindelbank verlaufen. Das Spindellagergehäuse
lässt sich damit praktisch nur in Sinne einer Parallelverschiebung in radialer Richtung,
entgegen der Federspannung der Biegefederstäbe bewegen. Da die Riemenzugkraft infolge
der Wirtelanordnung im Bereich des Halslagers angreift, wird somit eine Schrägstellung
der Spindelwelle bzw. ihres spulentragenden Oberteiles vermieden; das Spindellagergehäuse
führt die radialen Bewegungen rechtwinklig zur Spindelbank aus.
[0004] Für den Unwucht-Ausgleich beim Spindelumlauf führt das Spindellagergehäuse in der
aus der neutralen Lage parallel verschobenen Lage, zusammen mit der zugehörigen Halterungshülse,
eine translatorische Drehschwingungsbewegung aus. Schon das Spindellagergehäuse für
sich allein stellt eine relativ grosse Masse dar. Im überkritischen Drehzahlbereich
behindert die Massenträgheit, mit zunehmender Drehzahl immer stärker, die dynamische
Beweglichkeit in radialer Richtung der Spindelwelle. Damit geht eine Steigerung der
unerwünschten Lagerreaktionskräfte zwischen der Spindelwelle und dem Halslager sowie
dem Fusslager einher. Dies führt zu einem vorzeitigen Verschleiss der genannten Lager.
[0005] Soll trotz der geschilderten, versteifenden Wirkung der beteiligten Masse die für
den Unwucht-Ausgleich erwünschte dynamische radiale Nachgiebigkeit der Spindelwelle
erhalten bleiben, muss diese durch eine reduzierte Federsteifigkeit der je Doppelgelenke
simulierenden Biegefederstäbe kompensiert werden. Um den entsprechenden Materialbelastungen
infolge der Biegewechselspannungen zu genügen, bzw. vorzeitige Ermüdungsbrüche der
Biegefederstäbe zu vermeiden, sind an deren Ausgestaltung bezüglich Werkstoff und
Oberflächenbeschaffenheit hohe Anforderungen gestellt. Es leuchtet ein, dass diese
Anforderungen nur mit einem entsprechenden Kostenaufwand erfüllt werden können. In
einer namhaften Anzahl von Fällen verbietet sich der Einsatz solcher Textilspindeln
aus Kostengründen.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Textilspindel zu schaffen, bei welcher unter Verminderung
der Lagerreaktionskräfte und durch Verminderung der Spannungsbeanspruchung der beteiligten
biegeelastischen Elemente der konstruktive sowie der material- und fertigungsmässige
Aufwand herabgesetzt und damit der Anwendungsbereich erweitert werden kann.
[0007] Die erfindungsgemässe Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des
Kennzeichens von Anspruch 1.
[0008] Die Lösung beruht auf der Erkenntnis, dass die Lagerreaktionskräfte am wirksamsten
durch die Herabsetzung der an den Schwingungen beteiligten Masse erreicht werden kann.
In diesem Sinn wirkt sich einerseits die biegeelastische Ausgestaltung der Schaftes
der Spindelwelle zwischen dem Halslager und dem Fusslager aus, welche ein federelastisches
Schaft-Lagerungselement und demnach seine mitschwingende Masse vermeiden lässt. Zum
anderen ist bei der erfindungsgemässen Anordnung des Kippgelenkes im Abstand vom Halslager,
welches die radiale Auslenkung der Spindelwelle im Halslagerbereich ermöglicht, nur
ein reduzierter Teil der Gesamtmasse mitschwingend und damit für die hier interessierende
Massenträgheit wirksam.
[0009] Für die Verminderung des konstruktiven Aufwandes fällt in Betracht, dass einerseits
ein - der Schaffung des einen Freiheitsgrades dienendes - federelastisches Schaft-Lagerungsgehäuse
wegfällt, und dass anderseits das Kippgelenk nur ein Einfachgelenk simulieren, bzw.
eine gedachte Gelenkachse nur in einer einzigen Horizontalebene aufweisen muss. Infolge
des vertikalen Abstandes des Kippgelenkes von der Spindelbank ergeben sich für die
radiale Bewegung des Halslagers wesentlich herabgesetzte Spannungsbeanspruchungen
in diesem "einachsig" beanspruchten Kippgelenk.
[0010] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Wirtel an der Spindelwelle
unterhalb des Halslagers angeordnet. Dies hat zur Folge, dass die Verformung der beiden
federelastischen Elemente, d.h. des Schaftteiles der Spindelwelle sowie des Kippgelenkes,
zu entgegengesetzten, sich praktisch kompensierenden Auslenkungen bezogen auf den
Oberteil der Spindelwelle führen. So bewirkt die aus dem Abkippen der Lagerhülse resultiernde
Auslenkung eine Schrägstellung der Spindelwelle etwa in einer der Riemenkraft entsprechende
Richtung, währenddessen die sich aus der Durchbiegung des Schaftteiles der Spindelwelle
ergebende Auslenkung des Oberteiles derselben in entgegengesetzter Richtung erfolgt.
Mithin nimmt der Oberteil der Spindelwelle eine annähernd senkrechte Stellung zur
Spindelbank ein.
[0011] Es entspricht weiterhin einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, dass das
Kippgelenk etwa um die Länge des Schaftteiles der Spindelwelle vom Halslager distanziert
ist, womit das Ausmass der biegeelastischen Deformation im Kippgelenk für eine gegebene
radiale Bewegung des Halslagers aus der neutralen Stellung klein gehalten werden kann.
[0012] Nachfolgend ist die erfindungsgemässe Textilspindel anhand von mehreren Ausführungsbeispielen
und unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der Deformationsverhältnisse an einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemässen Textilspindel;
- Fig. 2
- die Textilspindel nach der bevorzugten Ausführungsform im Axialschnitt; und
- Fig. 3 und 4
- je eine Teildarstellung weiterer Ausführungsformen der Textilspindel, ebenfalls im
Axialschnitt, .
[0013] In der schematischen Darstellung der Textilspindel nach Fig. 1 ist die Neutralstellung
einer Lagerungsachse mit 1 bezeichnet, die ebenfalls mit der Neutralstellung der durch
ihre Achse repräsentierten Spindelwelle 2 übereinstimmt. Die Achse 1 wird von der
in einer Horizontalebene veranlaufenden, gedachten Gelenkachse 3 eines biegeelastischen
Kippgelenkes geschnitten. Das in Wirklichkeit mit der Spindelbank starr verbundene
Kippgelenk ist bei 9 einerends als ortfest gehalten dargestellt, während an sein anderes
Ende das untere Ende einer Lagerhülse 4 angeschlossen ist. In dem mithin um die Gelenkachse
3 verschwenkbaren Lagergehäuse 4 ist ein (gekrümmt dargestellter) biegeelastischer
Schaftteil 2a' der Spindelwelle 2, in einem Halslager 5 und einem mit der Gelenkachse
3 zusammenfallend dargestellten Fusslager 6 drehbar gelagert.
[0014] Im Betrieb wirkt an einem auf der Spindelwelle 2 sitzenden Wirtel 4 die Zugkraft
F (entsprechend der Pfeilrichtung) eines als bei 8 angreifend angedeuteten Antriebsriemens.
Die Lagerhülse 4 hat unter der Einwirkung der Zugkraft
F eine gegenüber der Lagerungsachse 1 um den Winkel 1 verschwenkte Lage eingenommen.
Der Ort des Angriffes 8 der Zugkraft
F am Wirtel im Abstand
h unterhalb des Halslagers 5 hat am Schaftteil 2a ein Biegemoment F * h verursacht.
Als Folge dieses Biegemomentes, angedeutet durch die dargestellte Krümmung des Schaftteiles
2b', hat eine Verschwenkung des die Spule tragenden Oberteiles der Spindelwelle 2
um das Halslager 7 in die Achslage 2a' stattgefunden. Die Verschwenkung entspricht
bezüglich Mass dem Winkel 2 und bezüglich Richtung der Zugkraft
F entgegengesetzt. Bei entsprechender Dimensionierung ist die absolute Grösse der Winkel
1 und 2 gleich. Mithin nimmt der Oberteil 2a' der Spindelwelle eine zur Lagerungsachse
1 parallele Lage ein.
[0015] Die in Fig. 2 körperlich dargestellte Textilspindel umfasst ein rohrartiges Spindelgehäuse
10, das zur starren Befestigung in einer Bohrung der nicht dargestellten Spindelbank
mit einem Aussengewinde 12 versehen ist. Im hohlen Inneren 14 des Spindelgehäuses
10 erstreckt sich praktisch über dessen volle Länge und konzentrisch zur Gehäuselängsachse
16 (der Lagerungsachse 1 in Fig. 1 entsprechend) ein die Lagerhülse bildendes, dünnwandiges
Zwischenrohr 20. In das untere Ende 22 des Zwischenrohres 20 ist über einen Presssitz
24 ein becherförmiges Kopfstück 42 starr befestigt. Das Kopfstück 42 bildet Teil eines
allgemein mit 40 bezeichneten einachsigen Kippgelenkes, das einen Steg 44 sowie ein
Fussstück 46 umfasst. Das Kippgelenk 40 nimmt mit seinem Steg 44 eine zur Gehäuselängsachse
16 koaxiale Lage ein. Das Fusstück 46 ist in das untere Ende 18 des Spindelgehäuses
10 eingepresst. Das Kippgelenk 40 ist einstückig und besteht aus Stahl, wobei dieses
durch Querschnittsreduktion im Bereich des Steges 44 biegeelastisch ausgebildet ist.
[0016] In das obere Ende 26 des Zwischenrohres 20 ist eine ein Halslager 60 aufnehmende
Lagerbüchse 62 eingepresst. Das Halslager 60 nimmt eine nachfolgend noch näher beschriebene
Spindelwelle 50 drehbar auf, die an einem nicht dargestellten Oberteil einen riemengetriebenen
Wirtel 30 sowie eine Garnspule (nicht dargestellt) trägt. Der mit der Spindelwelle
50 drehstarr verbundene Wirtel 30 ist unterhalb des Halslagers 60 angeordnet, d.h.
bezüglich des letzteren axial in Richtung des Kippgelenkes 40 versetzt.
[0017] Der sich im Inneren des Zwischenrohres 20 unterhalb des Halslagers 60 erstreckende
Schaftteil 52 der Spindelwelle 50 ist durch entsprechende Verjüngung biegeelastisch
ausgebildet. Ein als Gleitlager ausgebildetes Fusslager 64, das im becherförmigen
Kopfstück 42 angeordnet ist, nimmt ein Endstück 54 des Schaftteiles 52 auf, dessen
sphärisch geformte Stirnfläche 56 auf einer als Achsiallager wirkenden Gleitplatte
66 aufliegt. Ein in das Kopfstück 42 eingesetzter Zapfen 68 stützt die Gleitplatte
66 und mithin die gesamte Spindelwelle 50 im Zwischenrohr 20 ab.
Beim Halslager 60 handelt es sich um ein bekanntes, mit Hüllenkreisspiel zwischen
Wellenschaft und Lagerrollen ausgestattes Radialrollenlager. Das Fusslager 64 weist
ein ausreichendes Lagerspiel auf, um Fluchtfehler zwischen Schaftteilachse - aus der
Durchbiegeung resultierend - und der Lagerachse zu erlauben. Die letztere fällt mit
der Gehäuseachse 16 zusammnem, wenn das Zwischenrohr nicht aus der dargestellten vertikalen
Lage ausgelenkt ist.
[0018] Der biegeelastische Schaftteil 52 ist etwa im Bereich der grössten Durchbiegung von
einer im Zwischenrohr 20 vorgesehenen Dämpfungsvorrichtung 70 umgeben. Die Dämpfungsvorichtung
70 weist eine als Gleitlager ausgebildete Führungsbüchse 72, eine dünnwandige Federhülse
74 sowie ein als Spiralfeder ausgebildetes Dämpfungselement 76 auf. Die Führungsbüchse
72, die den Teil 52 der Spindelwelle 50 aufnimmt, ist in die Federhülse 74 eingepresst
und überträgt auf diese die auf erstere ausgeübten Kräfte. Die Federhülse 74 ist im
Dämpfungselement 76 angeordnet und durch Endaufweitungen 78 gesichert. Die Erstere
verteilt die aufgenommenen Kräfte auf die Länge des Dämpfungselementes 76, das sich
an der Innenseite 28 des Zwischenrohres 20 abstützt. In axialer Richtung ist das Dämpfungselement
76 zwischen einer auf dem Kopfstück 42 aufstehenden, dünnwandigen Distanzbüchse 80
und der Lagerbüchse 62 gehalten.
[0019] Zumindest das becherförmige Kopfstück 42 enthält für die Lagerschmierung ein Ölbad,
jedoch kann dieses auch das Zwischenrohr 20 ganz oder teilweise ausfüllen, so dass
die Dämpfungsvorrichtung 70 ebenfalls in diesem liegt. Dementsprechend ist in einer
im Kopfstück 42 vorgesehenen Umfangsnut 48 ein mit dem Zwischenrohr 20 zusammmenwirkender
Dichtring 49 vorgesehen, um ein Ausfliessen von Öl zu verhindern.
[0020] Im Betrieb der Spindel kann sich unter dem Einfluss der am Wirtel 30 angreifenden
Antriebsriemenkraft (Riemenzugkraft) das Zwischenrohr 20 im Spindelgehäuse 10 um das
bei 19 angedeutete radiale Spiel auslenken, bzw. aus der Gehäuseachse 16 abkippen
und zwar um das an dessen unterem Ende anschliessende Kippgelenk 40. Die dabei im
Steg 44 auftretenden Spannungsbeanspruchungen fallen infolge des axialen Abstandes
zum Halslager 60 gering aus.
[0021] Da die radiale Auslenkung des Zwischenrohres bzw. Lagerhülse 20 mit ihren Teilen
durch Abkippen um das Kippgelenk erfolgen kann, ist nur ein Bruchteil der beteiligten
Masse mitschwingend; das untere Ende der selbst ohnehin massearmen Lagerhülse bleibt
diesbezüglich praktisch ortsfest. Das Kippgelenk unterliegt infolge des Abstandes
zum Halslager bzw. der entsprechenden Hebelwirkung geringen Spannungsbeanspruchungen.
Somit sind bezüglich Werkstoff sowie Bearbeitung, insbesondere Oberflächengüte, keine
hohen Anforderungen zu erfüllen und das Kippgelenk lässt sich kostengünstig herstellen.
Durch die biegeelastische Ausgestaltung des Schaftteiles der Welle selbst ist die
Auslenkung des Oberteiles der Spindelwelle um das Halslager auf einfache und massearme
Weise realisiert.
[0022] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 entspricht in bezug auf die Ausgestaltung und
Lagerung der Spindelwelle 50 vollständig demjenigen nach Fig. 1, wobei gleiche Teile
gleiche Bezugszeichen tragen. Jedoch unterscheidet sich dieses hauptsächlich dadurch,
dass ein Kippgelenk 140 als Teil eines Zwischenrohres 120 vorgesehen ist. In einen
vom Halslager und damit von der Spindelbank distanzierten unteren Endteil 122 des
Zwischenrohres 120 ist ein selbständiges, becherförmiges Lagerelement 132 eingepresst,
das das Kopfstück 42 nach Fig. 1 bezüglich seiner Funktion als Lagerhalterung ersetzt.
Das Kippgelenk 140 umfasst neben dem Teil 122 einen als Faltenbalg ausgebildeten und
damit biegeelastisch gestalteten Rohrabschnitt 144 sowie einen rohrförmigen Fussteil
146. Im Spindelgeäuse 10 ist dieser Fussteil 146 wiederum starr befestigt, indem derselbe
gegenüber dem Teil 122 im Durchmesser erweitert und in das untere Ende 18 eingepresst
ist.
[0023] Funktionell weist das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 keine Unterschiede zu demjenigen
nach Fig. 2 auf. Auch hier ist das Kippgelenk 140 als ein federelastisches Element
ausgebildet.
[0024] Im Auführungsbeispiel nach Fig. 4 ist das allgemein mit 240 bezeichnete, federelastische
Element wiederum in das Zwischenrohr 220 integriert. Ein becherförmiges Lagerelement
232, das funktionell demjenigen nach Fig. 3 entspricht, ragt von unten in das Spindelgehäuse
210 hinein und ist im unteren Ende 216 desselben starr befestigt. Auf einen im Durchmesser
verjüngten Kragen 234 des Lagerelementes 232 ist ein Fussteil 246 des Kippgelenkes
240 aufgepresst, das einen als Faltenbalg ausgebildeten Rohrabschnitt 244 umfasst.
An den Rohrabschnitt 244 schliesst unmittelbar der die Dämpfungsvorrichtung 70 umgebende
Teil des Zwischenrohres 220 an.
[0025] Mit der Ausgestaltung nach dem Ausführungsbeipiel von Fig. 4 gelingt es, die am Unwuchtausgleich
beteiligte, schwingende Masse der Textilspindel nochmals zu verkleinern, indem insbesondere
das Lagerelement 232 und die in diesem abgestützten Teile ortsfest gehalten sind.
[0026] Während in den Ausführungsbeispielen nach Fig. 3 und 4 der biegeelastische, nachgiebige
Teil der Kippgelenke 140 bzw. 240 durch einen als Faltenbalg ausgestalteten Abschnitt
eines Rohres, konkret des Zwischenrohres 120 bzw. 220, gebildet ist, lässt sich diese
Nachgiebigkeit alternativ durch andere, die Steifigkeit des entsprechenden Rohrabschnittes
ausreichend verringernde Massnahmen erreichen und dabei den jeweils beschrieben Aufbau
der Textilspindel beibehalten. So ist es beispielsweise möglich, in den betreffenden
Rohrabschnitt schraubenförmig verlaufende Schlitze oder Durchbrechungen einzuarbeiten,
so dass zwischen diesen als Biegefedern wirkende Stege gebildet werden.
[0027] Anstelle einer Ausgestaltung des Kippgelenkes als Teil eines anderen Bauteiles, d.h.
in das Zwischenrohr oder in das Lagergehäuse integriert, lässt sich dieses, entsprechend
dem Kippgelenk 40 von Fig. 1, ebenfalls als selbständiger Bauteil ausbilden.
[0028] Grundsätzlich ist es möglich, das erfindungsgemäss vorgesehene Kippgelenk anstelle
einer Anordnung zwischen dem Spindelgehäuse und dem Zwischenrohr, wie gemäss Fig.
2 bzw. einer Integration in das Zwischenrohr gemäss Fig. 3 und 4, in das Spindelgehäuse
zu integrieren und zwar unmittelbar oberhalb des Lagerelementes, das gleich wie in
Fig. 4 in das untere Ende des Spindelgehäuses eingepresst ist. In diesem Fall wird
das starre Halteelement durch den sich oberhalb des Kippgelenkes anschliessenden Hauptteil
des Spindelgehäuses gebildet.
[0029] Für die Möglichkeiten der Ausgestaltung des Kippgelenkes bei der Integration in das
Spindelgehäuse gelten die vorstehenden Ausführungen sinngemäss. Im Falle der durch
schraubenfömige Schlitze gebildeten, federelastischen Stege kann es zweckmässig sein,
für den mit Schlitzen oder Durchbrechungen versehenen Teil des Spindelgehäuses eine
diese verschliessende Abdeckung vorzusehen, die z.B. von einem dünnwandigen Rohrstück
gebildet ist.
[0030] Grundsätzlich lässt sich das Kippgelenk in dem oberhalb des Lagerteiles 132 bzw.
232 anschliessenden Teil des Zwischenrohres 120 bzw. 220 vorsehen, ohne dabei das
Wirkprinzip von zwei voneinander unabhängigen, federelastischen Freiheitsgraden der
Spindelwelle zu beeinträchtigen.
1. Textilspindel, mit einer an einem Schaftteil (52) über ein Halslager (60) und ein
Fusslager (64) drehbar abgestützten Spindelwelle (50), deren Wirtel (30) und Spule
tragender Oberteil bezüglich einer Spindelbank über ein Biegefederelement (40) im
Halslagerbereich radial beweglich und gegen eine Dämpfungsvorrichtung (70) kippbar
ist, wobei das Biegefederelement seinerseits mit einem zum Einbau in der Spindelbank
bestimmten Halteelement (10, 210) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass der
Schaftteil (52) biegeelastisch verformbar ist und mit der Dämpfungsvorrichtung (70)
zusammenwirkt, die zusammen mit dem Halslager und dem Fusslager in einer Lagerhülse
(20) vorgesehen ist und dass die Lagerhülse über ein unterhalb und im Abstand vom
Halslager vorgesehenes, das Biegefederelement bildende Kippgelenk (40, 140, 240) fliegend
gehalten und dass das Halteelement starr ausgebildet ist.
2. Textilspindel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Wirtel (3) unterhalb
des Halslagers (60) und oberhalb der Dämpfungsvorrichtung (70) angeordnet ist und
dass das einstückige Kippgelenk (40) das untere Ende (22) der Lagerhülse (20) mit
dem unteren Ende eines als Spindelgehäuse ausgebildeten Halteelementes (10) verbindet.
3. Textilspindel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kippgelenk
(40) mindestens einen biegeelastischen Steg (44) umfasst.
4. Textilspindel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege des Kippgelenkes
durch in einen Rohrabschnitt eingearbeitete, schraubenförmige Schlitze gebildet sind.
5. Textilspindel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kippgelenk
(140, 240) einen als Faltenbalg ausgestalteten Rohrabschnitt (144, 244), vorzugsweise
der Lagerhülse (120, 220), umfasst.
6. Textilspindel nach einem der Ansprüche 2 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kippgelenk
(40, 140, 240) innerhalb des Spindelgehäuses (10, 210) angeordnet ist.
7. Textilspindel nach einem der Ansprüche 2 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kippgelenk
durch das an das starre Halteelement anschliessende, rohrförmige untere Ende des Spindelgehäuses
gebildet ist.
8. Textilspindel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Kippgelenk (40, 140, 240) etwa um die Länge des Schaftteiles (52) der Spindelwelle
(50) vom Halslager (60) distanziert ist.
9. Textilspindel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (44) des Kippgelenkes
(40) koaxial zur neutralen Stellung der Lagerungsachse (1) angeordnet ist.