[0001] Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Behandlung, insbesondere zum Dämpfen und Trocknen
von an Kleiderbügeln hängenden Kleidungsstücken, insbesondere Jacken und Mänteln.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anlage dieser Art anzugeben, die im wesentlichen
vollautomatisch mit äußerst geringer Durchlaufzeit zuverlässig und sauber arbeitet
und somit auch Bedienungspersonal einspart.
[0003] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Anlage grundsätzlich gekennzeichnet durch wenigstens
einen um eine im wesentlichen vertikale Drehachse drehbaren Drehteller mit wenigstens
einer Diametralen, auf der sich beidseitig der Drehachse je eine Büste befindet, durch
eine Beladestation, in der ein Kleidungsstück samt Bügel durch Absenken des Bügels
auf eine Büste abzusenken ist, und durch eine Entladestation, in der nach Drehen des
Drehtellers um im wesentlichen 180° das Kleidungsstück samt Bügel von der Büste abzuheben
ist.
[0004] Zur Aufnahme eines Kleidungsstücks in die Beladestation und zur Abgabe eines Kleidungsstücks
von der Entladestation ist bevorzugt vorgesehen, daß sich in der Beladestation und
in der Entladestation jeweils an einem an einer Säule auf- und abbewegbaren Schlitten
ein Tragarm eines Hakenaufnehmers befindet, der zwischen einer einen Haken eines Bügels
untergreifenden Stellung und einer den Haken freigebenden Stellung bewegbar ist.
[0005] Um in der Beladestation ein Kleidungsstück in bezug auf eine Büste auszurichten,
ist bevorzugt vorgesehen, daß sich an dem Tragarm in der Beladestation ein auf die
Rückseite eines Kleidungsstücks zu und von ihr fort bewegbares Ausrichtglied zum Ausrichten
des Kleidungsstücks in bezug auf die entsprechende Seite einer Büste befindet.
[0006] Um den Kleiderbügel, an dem ein Kleidungsstück hängt, an einer Büste auszurichten
und zu haltern, ist bevorzugt vorgesehen, daß sich an dem Tragarm in der Beladestation
links und rechts des Hakenaufnehmers je eine im Ruhezustand etwas geöffnete Tastschere
zum Übergreifen der Schultern eines Kleidungsstücks gegen die Kraft einer Feder zwecks
Ausrichtung des Bügels auf eine Aufnahme in der Oberseite einer Büste und Auslösung
einer den Bügel in der Aufnahme festhaltenden Klemme befindet.
[0007] Um ein auf einer Büste hängendes Kleidungsstück unten öffnen zu können, so daß Dampf
oder Trockenluft von unten in das Kleidungsstück eingeführt werden kann, ist bevorzugt
vorgesehen, daß in der Beladestation unterhalb des Schlittens, an dem sich der Tragarm
befindet, an der Säule ein zweiter Schlitten relativ zu dem ersten Schlitten auf-
und abbewegbar ist, an dem sich ein Träger zweier Saugarme befindet, die in bezug
auf die Vorderseite und die Rückseite eines Kleidungsstücks zum Ansaugen der Vorderseite
und der Rückseite des Kleidungsstücks aufeinander zu und zum öffnen der Unterseite
eines Kleidungsstücks zwecks Beladung einer Büste voneinander fort bewegbar sind.
Damit dabei der untere Endbereich des Kleidungsstücks in eine passende Lage zu Dampfaustritts-
und/oder Trockenaustrittsdüsen gelangt, ist bevorzugt vorgesehen, daß an den Saugarmen
eine erste Lichtschrankenanordnung zur Erfassung des unteren Endbereichs eines Kleidungsstücks
vorgesehen ist. Außerdem sind bevorzugt an dem Träger noch Nadelgreifer für nicht
ansaugbare oder eben vorteilhaft durch Nadelgreifer zu erfassende andere Teile eines
Kleidungsstücks angebracht.
[0008] Um ein auf einer Büste hängendes Kleidungsstück auch im unteren Bereich seitlich
spreizen zu können, so daß Dampf und/oder Trockenluft über einen großen Querschnittsbereich
in das Kleidungsstück eindringen kann, ist bevorzugt vorgesehen, daß sich an dem zweiten
Schlitten eine Tragschiene befindet, an der zum Spreizen der Seiten eines Kleidungsstücks
durch Eingreifen in das Kleidungsstück von unten zwecks Beladung einer Büste zwei
auf und ab, sowie aufeinander zu und voneinander fort bewegbare Spreizglieder angeordnet
sind.
[0009] Um auch den Brustraum eines auf einer Büste hängenden Kleidungsstücks insbesondere
in Anpassung an seine Schulterbreiten aufweiten zu können, ist bevorzugt vorgesehen,
daß jede Büste ein Oberteil mit auf und ab, sowie aufeinander zu und voneinander fort
bewegbaren Spreizgliedern zum seitlichen Spreizen des Oberteils eines Kleidungsstücks
aufweist, insbesondere daß der Stellweg der Voneinanderweg-Bewegung der Spreizglieder
zur Anpassung an unterschiedliche Schulterbreiten einstellbar ist.
[0010] Damit ein auf einer Büste hängendes Kleidungsstück beim Eintragen von Dampf und/oder
Trockenluft im unteren Bereich nicht flattert, ist bevorzugt vorgesehen, daß um einen
unteren Bereich jeder Büste herum Klemmglieder zum Umgreifen und Festhalten des unteren
Endes eines Kleidungsstücks vorgesehen sind, die durch eine vom unteren Endbereich
eines Kleidungsstücks zu durchbrechende Lichtschrankenanordnung gesteuert sind.
[0011] Besonders wichtig ist, daß Dampf und/oder Trockenluft, die in ein auf einer Büste
hängendes Kleidungsstück von unten eintreten, nicht wieder oder nicht sogleich aus
Ärmeln des Kleidungsstücks austreten. Um dies zu vermeiden, ist bevorzugt vorgesehen,
daß im Bereich der Entladestation an einer Säule ein Schlitten auf- und abbewegbar
ist, daß an dem Schlitten beidseitig der Säule in gleicher Entfernung von der Säule
je ein Zwischenträger um eine vertikale Achse schwenkbar angelenkt ist und daß an
jedem Zwischenträger um eine horizontale Achse schwenkbar eine Schiene angelenkt ist,
längs der zu öffnende und zu schließende Backen zum Schließen des Endes je eines Ärmels
verschiebbar sind. Diese Maßnahme hat auch unabhängig von der Anlage in anderen Anlagen,
wie auch die folgenden Maßnahmen, selbständige Bedeutung.
[0012] Besonders kurze Wege für die Schienen und damit eine kurze Einstellzeit erhält man
bevorzugt dadurch, daß die horizontalen Achsen die ihnen zugeordneten vertikalen Achsen
schneiden.
[0013] Damit der Schlitten eine derartige Lage gegenüber einer auf der Büste hängenden Stellung
annimmt, ist bevorzugt vorgesehen, daß die Stellung des Schlittens längs der Säule
durch eine den oberen Randbereich einer Büste erfassende Lichtschrankenanordnung gesteuert
ist.
[0014] Um die Schienen korrekt über die Ärmel eines Kleidungsstücks zu stellen, die je nach
den Verhältnissen etwas nach vorne oder nach hinten hängen können, ist bevorzugt vorgesehen,
daß die Stellungen der Schienen um die vertikalen Achsen durch von den Ärmeln zu unterbrechende
Lichtschrankenanordnungen gesteuert sind.
[0015] Damit danach auch die Schienen im wesentlichen parallel zu den Ärmeln eingestellt
werden können, ist bevorzugt vorgesehen, daß die Stellungen der Schienen um die horizontalen
Achsen durch von den Ärmeln zu unterbrechende, zwischen den Backen und den horizontalen
Achsen liegende Lichtschrankenanordnungen gesteuert sind.
[0016] Damit schließlich die Backen die Ärmel an ihren Enden schließen können, ist bevorzugt
vorgesehen, daß die Stellungen der Backen längs der Schienen durch von den Enden der
Ärmel zu unterbrechende Lichtschrankenanordnungen gesteuert sind.
[0017] Anlagen erfindungsgemäßer Art können bei passender Steuerung parallel arbeiten und
somit im wesentlichen parallel beladen und entladen werden. Um dies zu erreichen,
ist bevorzugt vorgesehen, daß die Anlage mehrere jeweils mittels einer Beladestation
und einer Entladestation zu beladende und zu entladende, gemäß einem der Ansprüche
ausgebildete Drehteller mit zugeordneten Säulen aufweist und daß allen Beladestationen
ein gemeinsamer Kreis-Zuführungsförderer und allen Entladestationen ein gemeinsamer
Kreis-Abführungsförderer zugeordnet ist.
[0018] Die Erfindung wird im folgenden an einem Ausführungsbeispiel beschrieben, wobei der
Übersicht halber Stellmotore, wie pneumatische Kolben-Zylinder-Einheiten, da sie für
sich bekannt sind und dem Fachmann eine passende Anordnung keine Schwierigkeiten bereitet,
teils nur angedeutet, teils weggelassen sind.
[0019] Fig. 1 zeigt einen Drehteller mit auf ihm befindlichen Büsten samt Beladestation
und Entladestation in Aufsicht.
[0020] Fig. 2 zeigt eine Beladestation in Seitenansicht, teils perspektivisch, der Übersicht
halber mit unterschiedlichem Maßstab.
[0021] Fig. 3 zeigt einen Hakenaufnehmer in einer Beladestation in Seitenansicht sowie einen
Hakenaufnehmer in einer Entladestation in Seitenansicht sowie eine Büste in einer
Beladestation und eine Büste in einer Entladestation in Seitenansicht sowie einen
Hakenaufnehmer in einer Entladestation in Seitenansicht sowie eine Büste in einer
Beladestation und eine Büste in einer Entladestation in Seitenansicht.
[0022] Fig. 4 zeigt die Entladestation nach Fig. 3 (ohne Büste) aus der Blickrichtung IV
in Fig. 3.
[0023] Fig. 5 zeigt die Entladestation nach Fig. 4 aus der Blickrichtung V von oben.
[0024] Fig. 6 zeigt eine konstruktive Ausgestaltung der Klemmbacken zum Schließen der Enden
der Ärmel.
[0025] Fig. 7 zeigt in zwei jeweils um 90° versetzten Ansichten das Ausrichten und Haltern
eines Bügels in einer Büste und die selbsttätige Anpassung des Oberteils der Büste
an die jeweilige Schulterbreite eines Kleidungsstücks.
[0026] Fig. 8 zeigt schematisch von oben eine Anlage, mittels der im wesentlichen parallel
10 Beladestationen zu beladen und die ihnen zugeordneten Entladestationen zu entladen
sind.
[0027] Gleiche Bezugsziffern weisen auf gleiche oder im wesentlichen gleiche Bauelemente
hin.
[0028] Die Be- und Entladeeinheit 2 nach dem Ausführungsbeispiel weist einen um eine im
wesentlichen vertikale Drehachse X-X auf einem Sockel 4 drehbaren Drehteller 6 mit
einer Diametralen auf, auf der sich beidseitig der Drehachse X-X je eine Büste Bu1,
Bu2 befindet. In der Darstellung der Fig. 1 befindet sich die Büste Bu1 in einer Beladestation
B und die Büste Bu2 in einer Entladestation E. Durch Drehen des Drehtellers 6 hin
und her um 180° (Doppelpfeil P1) kann die Büste Bu1 in die Entladestation E und die
Büste Bu2 in die Beladestation B bewegt werden. Während des Betriebs der Anlage geschieht
dies im Wechsel.
[0029] In der Beladestation B wird ein Kleidungsstück 8 samt einem mit einem Haken 10 versehenen
Bügel 12 durch Absenken des Bügels 12 im vorliegenden Fall auf die Büste Bu1 aufgehängt
und in der Entladestation E nach Drehen des Drehtellers 6 um im wesentlichen 180°
samt Bügel 12 von der Büste Bu1 abgehoben.
[0030] In der Beladestation B befindet sich neben dem Drehteller 6 eine auf dem Boden stehende
Säule 14, an der ein Schlitten 16 mittels einer nicht dargestellten Kolben-Zylinder-Einheit
auf- und abbewegbar ist. An dem Schlitten 16 ist ein Tragarm 18 eines Hakenaufnehmers
20 befestigt, der einen mittels einer Kolben-Zylinder-Einheit 22 ein- und ausschiebbaren,
schräg nach oben gerichteten Finger 24 aufweist. Über diesen Finger 24 ist der Beladestation
B ein Kleidungsstück 8, das an einem mit einem Haken 10 versehenen Bügel 12 hängt,
von einem Zuführungsförderer zuzuführen. Dementsprechend ist der Finger 24 zwischen
einer den Haken 10 des Bügels 12 untergreifenden Stellung und einer den Haken 10 freigebenden
Stellung bewegbar.
[0031] Entsprechend befindet sich in der Entladestation E ein an einer Säule 26 auf- und
abbewegbarer Schlitten 28, an dem ein Tragarm 30 eines Hakenaufnehmers 32 befestigt
ist. Ebenso wie der Hakenaufnehmer 20 weist dieser Hakenaufnehmer 32 einen mittels
einer Kolben-Zylinder-Einheit 34 aus- und einschiebbaren, schräg nach oben gerichteten
Finger 36 auf, der zwischen einer den Haken 10 des Bügels 12 untergreifenden Stellung
und einer den Haken 10 freigebenden Stellung bewegbar ist.
[0032] In der Beladestation B befindet sich an der Unterseite des Tragarms 18 eine Kolben-Zylinder-Einheit
38 mit einem Kolben 40, an dessen freiem Ende sich eine Ausrichtleiste 42 zum Ausrichten
der Rückseite des Kleidungsstücks 8 in bezug auf die entsprechende Seite der Büste
Bu1 befindet.
[0033] Links und rechts seitlich des Hakenaufnehmers 20 in der Beladestation B befinden
sich an dem Tragarm 18 je eine im Ruhezustand etwas geöffnete Tastschere 44, 46 zum
Übergreifen der Schultern des Kleidungsstücks 8 gegen die Kraft je einer Feder 48,
50 zwecks Ausrichtung des Bügels 12 auf einen Aufnahmeschacht 52 in der Oberseite
der Büste Bu1 und Auslösung einer den Bügel 12 festhaltenden Klemme 54 mittels Schultern
56. Hierdurch wird u. a. auch erreicht, daß der Aufnahmeschacht 52 Bügel 12 unterschiedlicher
Breite und Form aufnehmen kann, man an eine bestimmte Bügelform somit nicht gebunden
ist.
[0034] In der Beladestation B befindet sich unterhalb des Schlittens 16, an dem der Tragarm
18 befestigt ist, an der Säule 14 ein zweiter Schlitten 58, der mit dem ersten Schlitten
16 durch einen Spindeltrieb 60 verbunden ist und somit relativ zu dem ersten Schlitten
16 auf- und abbewegbar ist. An dem zweiten Schlitten befindet sich ein Querträger
62 zweier Saugarme 64, 66, die in bezug auf die Vorderseite und die Rückseite des
Kleidungsstücks 8 zum Ansaugen der Vorderseite und der Rückseite des Kleidungsstücks
8 aufeinander zu und zum Öffnen der Unterseite des Kleidungsstücks 8 zwecks Beladung
der Büste Bu1 voneinander fort bewegbar sind. Zwischen den Saugarmen 64, 66 erstreckt
sich eine erste Lichtschrankenanordnung LS1 zur Erfassung des unteren Endbereichs
des Kleidungsstücks 8.
[0035] Außerdem befindet sich an dem zweiten Schlitten 58 eine Tragschiene 68, an der zum
Spreizen der seitlichen unteren Endbereiche des Kleidungsstücks 8 durch Eingreifen
in das Kleidungsstück 8 von unten zwecks Beladung der Büste Bu1 zwei auf und ab sowie
aufeinander zu und voneinander fort bewegbare Spreizbügel 70, 72 angeordnet sind.
Jede Büste Bu1, Bu2 weist ein Oberteil 74 auf, an dem sich den inneren Seiten des
Kleidungsstücks 8 zugewandte Schulterformplatten 76, 78 zum Formen des Schulterteils
des Kleidungsstücks 8 befinden. Die Schulterformplatten 76,78 sind an Spreizscheren
80, 82 angelenkt. Die oberen inneren Enden der Spreizscheren 80, 82 sind an einem
vorrichtungsfesten Bauteil 84 angelenkt, das auf einem nach oben gerichteten Schaft
86 sitzt. Dieser Schaft 86 ist von einer auf- und abbewegbaren Hülse umschlossen,
an derem oberen Ende die inneren unteren Enden der Spreizscheren 80, 82 angelenkt
sind. Zur Anpassung an unterschiedliche Schulterbreiten des Kleidungsstücks 8 ist
der Stellweg der Voneinanderweg-Bewegung der Schulterformplatten 76, 78 einstellbar.
Hierzu sind an der Hülse 88, die übrigens auch den Aufnahmeschacht 52 trägt, horizontal
nebeneinander vier Kolben-Zylinder-Einheiten 90 angeordnet, aus denen wahlweise als
Begrenzungsanschläge dienende Kolbenenden 92 ausschiebbar sind. Den Kolbenenden 92
sind unterschiedliche Stufen 94 an einer Stufenplatte 96 angeordnet, die unterhalb
der Kolben-Zylinder-Einheiten 90 vorrichtungsfest angeordnet ist. Damit die Kolbenenden
92, wenn sie ausgeschoben sind, nicht nach oben ausweichen können, werden sie von
einem Langloch 98 in einer an der Hülse 88 befestigten und von dieser abgewinkelten
Platte 100 abgestützt. Einzelheiten sind aus Fig. 7 entnehmbar. Fig. 7 zeigt auch
einen Schalter 102, den die Klemme 54 im Klemmzustand betätigt, und eine Kolben-Zylinder-Einheit
104 zum Verschwenken der Klemme 54 in die Klemmstellung sowie eine am freien Ende
der Klemme 54 hängende Klemmplatte 106 sowie eine Kolben-Zylinder-Einheit 108 zwischen
der Hülse 88 und dem äußeren oberen Anlenkpunkt einer Schere, etwa der Spreizschere
82, und damit zur Bewegung der Schulterformplatte 78. (Gleiches gilt selbstverständlich
für die Spreizschere 80 und die Schulterformplatte 76.)
[0036] Um einen unteren Bereich jeder Büste Bu1, Bu2 herum sind vier durch eine vom unteren
Endbereich eines Kleidungsstücks zu durchbrechende Lichtschrankenanordnung LS2 gesteuerte
Klemmplattenpaare 110 zum Umgreifen und Festhalten des unteren Endes eines Kleidungsstücks
vorgesehen.
[0037] Im Bereich der Entladestation E ist an einer dritten Säule 112, die auf einem Sockel
114 steht, ein weiterer Schlitten 116 mittels einer Kolben-Zylinder-Einheit 118 auf-
und abbewegbar. An dem Schlitten 116 befindet sich ein Querstück 120 in zur Drehachse
X-X offener U-Form, an dessen freien Enden in gleicher Entfernung von der Säule 112
je ein Zwischenträger 122 um eine vertikale Achse V1', V1 bzw. V2', V2 schwenkbar
angelenkt ist, der eine nach außen offene U-Form mit einem kürzeren unteren Schenkel
aufweist. An den freien Enden der kürzeren Schenkel ist um eine horizontale Achse
H1', H1 bzw. H2', H2 eine Schiene 124 angelenkt, zwischen der und dem freien Ende
des oberen längeren Schenkels des Zwischenträgers 122 eine Kolben-Zylinder-Einheit
126 angelenkt ist. Längs jeder Schiene sind zu öffnende und zu schließende leistenförmige
Backen 128, 130 zum Schließen des Endes je eines Ärmels verschiebbar. Einzelheiten
sind in Fig. 4 gezeigt. Die Backen 128, 130 sind auf ihren einander zugewandten Seiten
mit Polsterleisten 132, 134 versehen. Die untere Backe 28 befindet sich fest auf der
Innenseite eines unteren Schenkels 136 eines längs der Schiene 124 verschiebbaren
U-Stücks 138. An das freie Ende des oberen Schenkels 140 des U-Stücks 138 und an das
freie Ende des unteren Schenkels 136 des U-Stücks 138 ist eine Lichtschrankenanordnung
LS6 angesetzt, die bei Annäherung des U-Stücks 138 an das Ende eines Ärmels zu durchbrechen
ist. Ist dies geschehen, so kann die obere Backe 130, die längs des Querschenkels
142 des U-Stücks geführt ist, mittels einer Kolben-Zylinder-Einheit 144, die an den
oberen Schenkel 140 des U-Stücks 138 angesetzt ist, zum Zusammendrücken des freien
Endes des Ärmels abgesenkt werden.
[0038] Die horizontalen Achsen H1', H1 und H2', H2 schneiden die ihnen zugeordneten Achsen
V1', V1, V2', V2.
[0039] Die Stellung des Schlittens 116 längs der Säule 112 ist durch eine den oberen Randbereich
einer Büste Bu1, Bu2 erfassende Lichtschrankenanordnung LS3 gesteuert.
[0040] Die Stellungen der Schienen 124 um die vertikalen Achsen V1', V1, V2', V2 sind von
den Ärmeln zu unterbrechende Lichtschrankenanordnungen LS4 gesteuert. Die Stellungen
der Schienen 124 um die horizontalen Achsen H1', H1, H2', H2 sind durch von den Ärmeln
zu unterbrechende, zwischen den Backen 128, 130 und den horizontalen Achsen H1', H1,
H2', H2 liegende Lichtschrankenanordnungen LS5 gesteuert.
[0041] Der Funktionsablauf zum Dämpfen und Trocknen eines Kleidungsstücks auf den Büsten
Bu1 und Bu2 ist im wesentlichen folgender:
I. Beladen
[0042]
1. Grundstellung
Der Tragarm 18 und mit ihm durch den Spindeltrieb 60 der Querträger 62 und die Tragschiene
68 befinden sich in einer oberen Stellung oberhalb der Büste Bu1 bzw. Bu2. Die Spreizbügel
70, 72 liegen aneinander, die Saugarme 64, 66 in ihren äußeren Endlagen.
2. Eine (nicht dargestellte) Lichtschranke an einem Zuführungsförderer stellt fest,
daß ein Kleidungsstück 8 der Beladestation B zugeführt ist.
3. Das Kleidungsstück 8 wird von dem Zuführungsförderer freigegeben und von dem ausgefahrenen
Finger 24 aufgenommen.
4. Die Ausrichtleiste 42 wird an das Rückenteil des Kleidungsstücks 8 ausgeschoben
und richtet das Kleidungsstück 8 in bezug zur Büste Bu1 bzw. Bu2 aus.
5. Der Schlitten 58 fährt durch Betätigung des Spindeltriebs 60 relativ zum Schlitten
16 nach unten oder oben, bis die Lichtschrankenanordnung LS1 das untere Ende des Kleidungsstücks
8 erkennt.
6. Die Saugarme 64, 66 fahren auf das Kleidungsstück 8 zu und werden nach kurzer Zeitverzögerung
angeschaltet, so daß sie - und gegebenenfalls die eingangs erwähnten Nadelgreifer
- den unteren Endbereich des Kleidungsstücks 8 vorne und hinten ansaugen bzw. Teile
des Kleidungsstücks 8 ergreifen. Ist dies geschehen, fahren die Saugarme 64, 66 und
ggfs. die Nadelgreifer auseinander, um das Kleidungsstück 8 unten zu öffnen.
7. Die Spreizbügel 70, 72 werden in das untere Ende des Kleidungsstücks 8 hochgefahren
und voneinander entfernt, bis sie das Kleidungsstück 8 unten seitlich gespreizt haben.
8. Die Saugarme 64, 66 werden abgeschaltet und auseinandergefahren.
9. Das Kleidungsstück 8 wird durch Absenken der Schlitten 16 und 58 auf die Büste
Bu1 bzw. Bu2 abgesenkt, bis die Lichtschrankenanordnung LS2 vom unteren Ende des Kleidungsstücks
8 unterbrochen wird. Daraufhin klemmen die Klemmplattenpaare 110 den unteren Endbereich
des Kleidungsstücks 8 ein.
10. Das Oberteil 74 der Büste Bu1 bzw. Bu2 wird hochgefahren, bis der Bügel 12, an
dem das Kleidungsstück 8 hängt, im Aufnahmeschacht 52 ist. Dies wird durch die Tastscheren
44, 46 im Zusammenwirken mit ihren Schaltern 56 erkannt. Daraufhin wird der Bügel
12 in dem Aufnahmeschacht 52 mittels der Klemme 54 festgeklemmt.
11. Die Spreizbügel 70, 72 werden abgesenkt und fahren auseinander. Außerdem wird
der Finger 24 eingezogen und gibt den Haken 10 am Bügel 12 frei.
12. Die Schulterformplatten 76, 78 werden auf die eingestellte Größe des Kleidungsstücks
8 auseinander gefahren.
13. Die Schlitten 16 und 58 fahren in ihre Ausgangsstellung nach oben.
14. Der Drehteller 6 wird um 180° gedreht.
15. Nunmehr kann die Büste Bu1 bzw. Bu2, die nach dieser Drehung in der Beladestation
B steht, in der beschriebenen Weise beladen werden.
II. Spannen der Ärmel und Dämpfen sowie Trocknen im Bereich der Entladestation E
[0043]
1. In das Kleidungsstück 8 wird in nicht dargestellter Weise von unten Luft geblasen.
2. Der Schlitten 116 wird hochgefahren, bis die Lichtschrankenanordnung LS3 das Oberteil
74 der Büste Bu1 bzw. Bu2 erfaßt.
3. Die Zwischenträger 122 werden um die Vertikalachsen V1', V1, V2', V2 verschwenkt,
bis die Lichtschrankenanordnung LS4 von den Ärmeln unterbrochen wird.
4. Die Schienen 124 werden um die Horizontalachsen V1', V1, V2', V2 verschwenkt, bis
sie die Lichtschrankenanordnung LS5 durchbrechen.
5. Die Backen 128, 130 an dem U-Stück 138 fahren auf die freien Enden der Ärmel zu,
bis ihre Lichtschrankenanordnungen LS6 durchbrochen werden, woraufhin die Backen 128,
130 zum Schließen der Ärmelenden aufeinander zu bewegt werden.
6. In das Kleidungsstück 8 wird von unten in nicht dargelegter, da an sich bekannter
Weise, nach einem vorgegebenen Programm Dampf eingeblasen.
7. Die Büste Bu1 bzw. Bu2 wird zum Nachspannen des Kleidungsstücks 8 und seiner Ärmel
in Längsrichtung um einen einstellbaren Weg nach oben verschoben. (Das Spannen der
Ärmel kann auch dadurch erfolgen, daß das U-Stück 138 mit seinen Backen 128, 130 auf
der Schiene 124 um einen geringen Weg nach außen bewegt wird.)
8. Nach Abschalten des Dampfes wird in das Kleidungsstück 8 von unten in nicht dargestellter,
da an sich bekannter Weise Heißluft eingeführt. Dabei wird der Schlitten 28 abgesenkt,
bis er in eine Stellung gelangt, in der der Finger 36 den Haken 10 am Bügel 12 durch
Ausfahren untergreifen kann.
9. Die Klemmplattenpaare 110, die Backen 128, 130 und die Schulterformplatten 76,
78 werden gelöst.
10. Der Schlitten 28 fährt nach oben, um das Kleidungsstück 8 von der Büste Bu1 bzw.
Bu2 abzuziehen und einem Abführungsförderer zu übergeben.
11. Der Schlitten 116 und alle an ihm befindlichen Elemente werden wieder in ihre
Ausgangsstellung gebracht. Dabei sind die Schienen 124 von der Drehachse X-X horizontal
fort gerichtet, die Backen 128, 130 offen und längs der Schienen 124 nach außen gefahren
und der Schlitten 116 in einer unteren Stellung.
[0044] Fig. 8 zeigt je fünf Duo-Geräte (Drehteller 6 mit Büsten Bu1, Bu2) in zwei mit Abstand
nebeneinander verlaufenden parallelen Reihen sowie einen linearen Zuführungsförderer
150, der einen Zuführungskreisförderer 152 zwischen den beiden Reihen beschickt. Diesem
Zuführungskreisförderer 152 sind also die Beladestationen B zugewandt. Um beide Reihen
verläuft ein Abführungskreisförderer 154, dem also die Entladestationen E zugewandt
sind. Der Abführungskreisförderer 154 beschickt einen linearen Abführungsförderer
156.
[0045] Die zeitliche Abstimmung des Beladens in den einzelnen Beladestationen B sowie des
Dämpfens und Trocknens in den Entladestationen E und das Entladen in den Entladestationen
E ist derart, daß die Zeiten, in denen eine Büste Bu1 bzw. Bu2 in der Beladestation
B und in der Entladestation E steht, möglichst gleich sind, so daß keine Wartezeit
verlorengeht.
1. Anlage zur Behandlung, insbesondere zum Dämpfen und Trocknen, von an Kleiderbügeln
hängenden Kleidungsstücken (8), insbesondere Jacken und Mänteln,
gekennzeichnet durch
wenigstens einen um eine im wesentlichen vertikale Drehachse (X-X) drehbaren Drehteller
(6) mit wenigstens einer Diametralen, auf der sich beidseitig der Drehachse (X-X)
je eine Büste (Bu1; Bu2) befindet, durch eine Beladestation (B) in der ein Kleidungsstück
(8) samt Bügel (12) durch Absenken des Bügels (12) auf eine Büste (Bu1; Bu2) abzusenken
ist und durch eine Entladestation (E), in der nach Drehen des Drehtellers (6) um im
wesentlichen 180° das Kleidungsstück (8) samt Bügel (12) von der Büste (Bu1; Bu2)
abzuheben ist.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich in der Beladestation (B)
und in der Entladestation (E) an jeweils einer Säule (14; 26) ein Tragarm (18; 30)
eines Hakenaufnehmers (20; 32) befindet, der zwischen einer einen Haken (10) eines
Bügels (12) untergreifenden Stellung und einer den Haken (10) freigebenden Stellung
bewegbar ist.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich an dem Tragarm (18) in der
Beladestation (B) ein auf die Rückseite eines Kleidungsstücks (8) zu und von ihr fort
bewegbares Ausrichtglied (42) zum Ausrichten des Kleidungsstücks (8) in bezug auf
die entsprechende Seite einer Büste (Bu1; Bu2) befindet.
4. Anlage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich an dem Tragarm (18)
in der Beladestation (B) links und rechts des Hakenaufnehmers (20) je eine im Ruhezustand
etwas geöffnete Tastschere (44, 46) zum Übergreifen der Schultern eines Kleidungsstücks
(8) gegen die Kraft einer Feder (48, 50) zwecks Ausrichtung des Bügels (12) auf eine
Aufnahme (52) in der Oberseite einer Büste (Bu1; Bu2) und Auslösung einer den Bügel
(12) in der Aufnahme (52) festhaltenden Klemme (106) befindet.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der Beladestation
(B) unterhalb des Schlittens (16), an dem sich der Tragarm (18) befindet, an der Säule
(14) ein zweiter Schlitten (58) relativ zu dem ersten Schlitten (16) auf- und abbewegbar
ist, an dem sich ein Träger (62) zweier Saugarme (64, 66) befindet, die in bezug auf
die Vorderseite und die Rückseite eines Kleidungsstücks (8) zum Ansaugen der Vorderseite
und der Rückseite des Kleidungsstücks (8) aufeinander zu und zum Öffnen der Unterseite
eines Kleidungsstücks (8) zwecks Beladung einer Büste (Bu1; Bu2) voneinander fort
bewegbar sind.
6. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an den Saugarmen (64, 66) eine
erste Lichtschrankenanordnung (LS1) zur Erfassung des unteren Endbreichs eines Kleidungsstücks
(8) vorgesehen ist.
7. Anlage nach Anspurch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich an dem zweiten Schlitten
(58) eine Tragschiene (68) befindet, an der zum Spreizen der Seiten eines Kleidungsstücks
(8) durch Eingreifen in das Kleidungsstück (8) von unten zwecks Beladung einer Büste
(Bu1; Bu2) zwei auf und ab, sowie aufeinander zu und voneinander fort bewegbare Spreizglieder
(70, 72) angeordnet sind.
8. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jede Büste
(Bu1; Bu2) ein Oberteil (74) mit auf und ab, sowie aufeinander zu und voneinander
fort bewegbaren Schulterformgliedern (76, 78) zum Formen der Schultern (74) eines
Kleidungsstücks (8) aufweist.
9. Anlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellweg der Voneinanderweg-Bewegung
der Schulterformglieder (76, 78) zur Anpassung an unterschiedliche Schulterbreiten
einstellbar ist.
10. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß um einen
unteren Bereich jeder Büste (Bu1; Bu2) herum Klemmglieder (110) zum Umgreifen und
Festhalten des unteren Endes eines Kleidungsstücks (8) vorgesehen sind, die durch
eine vom unteren Endbereich eines Kleidungsstücks (8) zu durchbrechende Lichtschrankenanordnung
(LS2) gesteuert sind.
11. Anlage, insbesondere nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Entladestation (E) an einer Säule (112) ein Schlitten (116) auf-
und abbewegbar ist, daß an dem Schlitten (112) beidseitig der Säule (112) in gleicher
Entfernung von der Säule (112) je ein Zwischenträger (122) um eine vertikale Achse
(V1-V1; V2-V2) schwenkbar angelenkt ist und daß an jedem Zwischenträger (122) um eine
horizontale Achse (H1-H1,H2-H2) schwenkbar eine Schiene (124) angelenkt ist, längs
der zu öffnende und zu schließende Backen (128, 130) zum Schließen des Endes je eines
Ärmels verschiebbar sind.
12. Anlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die horizontalen Achsen (H1-H1,H2-H2)
die ihnen zugeordneten vertikalen Achsen (V1-V1, V2-V2) schneiden.
13. Anlage nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellung des Schlittens
(116) längs der Säule (112) durch eine den oberen Randbereich einer Büste (Bu1; Bu2)
erfassende Lichtschrankenanordnung (LS3) gesteuert ist.
14. Anlage nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellungen
der Schienen (124) um die vertikalen Achsen (V1-V1, V2-V2) durch von den Ärmeln zu
unterbrechende Lichtschrankenanordnungen (LS4) gesteuert sind.
15. Anlage nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellungen
der Schienen (124) um die horizontale Achsen (H1-H1, H2-H2) durch von den Ärmeln zu
unterbrechende, zwischen den Backen (128, 130) und den horizontalen Achsen (H1-H1,
H2-H2) liegende Lichtschrankenanordnungen (LS5) gesteuert sind.
16. Anlage nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellungen
der Backen (128, 130) längs der Schienen (124) durch von den Enden der Ärmel zu unterbrechende
Lichtschrankenanordnungen (LS6) gesteuert sind.
17. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie mehrere
jeweils mittels einer Beladestation (B) und einer Entladestation (E) zu beladende
und zu entladende, gemäß einem der vorstehenden Ansprüche ausgebildete Drehteller
(6) mit zugeordneten Säulen (14; 26; 112) aufweist und daß allen Beladestationen (B)
ein gemeinsamer Kreis-Zuführungsförderer (152) und allen Entladungsstationen (F) ein
gemeinsamer Kreis-Abführungsförderer (154) zugeordnet ist.